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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Festplatten: Sind die Zugriffszeiten an den äußeren Rändern niedriger?


Gast
2006-09-25, 20:03:50
In den Benchmarks wird die mittlere Zugriffszeit über die gesamte Platte gemessen. Mich würden aber die äußeren Regionen interessieren. Mit einer geschickten Partitionierung könnte man bei aktuellen Festplatte mit hoher Datendichte (166Gb pro Scheibe) eigentlich jede Raptor überflüssig machen.

Mit anderen Worten: Kann man die geringere Drehzahl mit höherer Datendichte ausgleichen? Zumindest in den äußeren Regionen?

BlueI
2006-09-25, 20:55:15
Nein, die Zugrifszeit berechnet sich schließlich aus der Zeit, bis der Kopf über der Spur ist (nur abhängig, von der Startposition [kleiner Platten könnten theoretisch schneller sein) und der Zeit, die die Daten brauchen um unter dem Kopf durchzukommen (die ist konstant).
:)

Gast
2006-09-25, 22:08:22
Danke, klingt einleuchtend. Wäre auch zu schön gewesen. Dann wirkst sich die geringe Datendichte der kleineren Raptoren also nur auf die Transferleistung aus. Aber um die geht es mir eh nicht, hauptsache die Zugriffszeiten sind gering.

Dann werde ich mir die WD360ADFD holen.

Greetz.

Avalox
2006-09-25, 22:26:30
Doch die Zugriffszeit ist kürzer. Der Kopf wird sich schließlich nicht so weit bewegen, wenn nur Daten auf einige dicht beieinander liegenden Spuren liegen.

Wobei jetzt das Problem anfängt, was überhaupt die Zugriffszeit ist.
Ein Full-stroke Zugriff ist der Supergau für jede Festplatte, der Kopf muss sich über die gesamte Platte bewegen um die Zielposition zu finden. Die minimale Zugriffszeit ist da genau das Gegenteil. Gemessen wird meistens die mittlere Zugriffszeit. Diese geht von einer völlig zufälligen Verteilung der Daten auf der Platte aus. Aber auf modernen Platten sind die Daten weder zufällig verteilt, noch werden diese Anwendungsfall unabhängig gelesen. Um die Zugriffszeit zu optimieren gibt es eine Menge Kniffe. Das fängt im Dateisystem mit einer geschickten Positionswahl für Verwaltungsinformationen an und hört in sich selbst optimierende Zugriffsverwaltungsalgorithmen der Festplatten auf. Da gibt es natürlich Unterschiede zwischen den Anwendungsumfeld der Festplatte. Ist es eine Serverfestplatte z.B. eines Fileservers auf den 100 Benutzer arbeiten, dann werden sicherlich die Zugriffsmuster viel weiter verteilt über der Platte zu finden sein, als bei einer Homeplatte mit einen Singleuser Betriebssystem und nur einer handvoll offener Datein.

Gast
2006-09-25, 22:39:52
Mein ursprünglicher Gedanke war, die erste Systempartition möglichst klein zu halten. Bei einer Partitionsgröße von z.B. 8 GB legt der Festplattenkopf einer Hitachi Deskstar T7K500 max. eine Wegstrecke von 5% zurück. Bei der WD360ADFD wären es ~22%.

Welche der beiden Platten hat in diesem Fall die kürzeren Zugriffszeiten.

Gast
2006-09-25, 23:34:28
Die Raptor hat kleinere Platter, ansonsten könnte sie diese Umdrehungsgeschwindigkeit nur schwierig erreichen.

Gast
2006-09-26, 00:15:17
Mein ursprünglicher Gedanke war, die erste Systempartition möglichst klein zu halten. Bei einer Partitionsgröße von z.B. 8 GB legt der Festplattenkopf einer Hitachi Deskstar T7K500 max. eine Wegstrecke von 5% zurück. Bei der WD360ADFD wären es ~22%.

Ich glaube so einfach darfst du es dir nicht machen. Du musst auch die Datendichte bedenken, die bei neueren Platten meist höher ist, als bei den uralten.

Und natürlich bringt eine höhere Umdrehungszahl deutlich bessere Zugriffszeiten, deshalb wird die Raptor auch weiterhin schneller bleiben als die normalen Platten.

Wishnu
2006-09-26, 17:35:16
Und natürlich bringt eine höhere Umdrehungszahl deutlich bessere Zugriffszeiten, deshalb wird die Raptor auch weiterhin schneller bleiben als die normalen Platten.

Jap.
Bei 7200rpm legt man beim Zugriff im dümmsten Fall eine zusätzliche Pause von ~ 8.3ms ein (das ist die Zeit, die eine Umdrehung benötigt),
bei 10000rpm sind es nur noch ~ 6ms.

Sprich das ergibt einen Vorteil von ~ 2.3ms (wenn ich mich da oben nicht verrechnet habe :) )

Gast
2006-09-26, 19:28:14
Nochmal: Die 10.000-Platten sind deutlich kleiner, die Zugriffszeit ist also auch so schon deutlich geringer. Es sind ungefähr 50% ggü. 7.200ern.

Avalox
2006-09-26, 20:26:53
Jap.
Bei 7200rpm legt man beim Zugriff im dümmsten Fall eine zusätzliche Pause von ~ 8.3ms ein (das ist die Zeit, die eine Umdrehung benötigt),
bei 10000rpm sind es nur noch ~ 6ms.

UPs :)

Dafür ist die Datenmenge, welche in diesen 8,3ms unter dem Kopf der 7200rpm Platte durchläuft deutlich grösser, was vielleicht eine Kopfneupositionierung überflüssig macht und damit wieder Zeit spart.

Gast
2006-09-26, 21:06:26
Ehm im Durchschnitt ist es egal wie hoch die Datendichte ist.

RavenTS
2006-09-30, 14:28:43
Mit anderen Worten: Kann man die geringere Drehzahl mit höherer Datendichte ausgleichen? Zumindest in den äußeren Regionen?

Hm, denke schon. Betrachtet man nur die "ersten 20GB" beispielsweise einer aktuellen Raptor und einer aktuellen "normalen" Desktop-Platte mit vielleicht schon Perpendicular Recording, wodurch die Datendichte deutlich höher ist, wird man feststellen, daß die normale Platte diesen Bereich auf deutlich kleinerem Raum unterbringt und daher der Kopf weniger Bewegungen zurücklegen bzw. umherspringen muss.

Bei der Raptor hat er zwar vielleicht mehr zu tun, dafür liegt die UPM gleich fast 40% höher (von den Herstellerwerten ausgegangen), wäre nun die Frage in welchem Verhältnis Datendichte und UPM hinsichtlich Performance typischerweise liegen.

Ich vermute bei vielen kleinen Dateien ist die Raptor überlegen, bei größeren kann die normale HD aufschließen...

²Thom
2006-10-02, 13:15:47
Die Raptor ist eine 10k SCSI-Platte, die auf ATA getrimmt ist, deshalb hatten die anfangs auch so komische SCSI-Größen wie 36 oder 72 GB.
Waren Laut und steckten in sehr ähnlichen Gehäusen.

Kannst ja ein wenig rumtrixen; mach die Betriebssystem auf eine "normale" Platte und die Daten für den schnellen Zugriff auf eine Raptor (z.B. die vielen kleinen HTML-is des Webservers).
Wenn Du nur eine 7200-er Platte hast, mach das Verzeichnis in dem Du schnellen Zugriff brauchst zu einem "Komprimierten Laufwerk". Vorrausgesetzt Dein Prozzi ist schnell genug (>=3GHz oder Rating) und Du hast genügend Arbeitsspeicher (>=1GB).
Eine Ramdisk für das Verzeichnis ist nicht immer einfach einzurichten, aber sackschnell.