Gast
2006-11-03, 02:47:09
Sein Blick war leer, irgendwie kalt. Seit 4 Stunden lief Henry an der Küste seiner Heimatstadt entlang und dachte über seine Situation nach.
Er wollte es einfach nicht wahrhaben, was ihm am heutigen Morgen offenbart wurde. 2 Monate. Es konnte einfach nicht sein. Mit Glück noch eine oder zwei
Wochen mehr. Am 4. November würde er 32, aber wie es im Moment aussah, brauchte er sich keine Gedanken um eine Geburtstagsfeier zu machen.
Henry lachte leise. Es war kein fröhliches Lachen, eher ein sarkastisches. Oja, dachte er, eigentlich war es wirklich zum Lachen. Ausgerechnet er, der immer
auf seine Gesundheit geachtet hatte und weder rauchte noch trank, war todkrank. Es war eine Ironie des Schicksals.
Dr. Purcell hatte ihm versichert, daß er seine verbleibende Zeit so nutzen konnte, wie er es wollte. Die Krankheit würde ihn erst kurz vor seinem Tod
schwächen. Also konnte er davon ausgehen, daß er noch fast 2 Monate zur Verfügung hatte. Das Ärgerliche aus seiner Sicht daran war, daß er im Moment noch
überhaupt nicht wußte, was er mit seiner Zeit anfangen sollte. Was war denn sinnvoll? Sollte er weiter zur Arbeit gehen? SOllte er eine Reise machen?
Oder sollte er einfach mal auf den Putz hauen und alles machen, worauf er bis jetzt verzichtet hatte?
Henry zuckte leicht mit den Schultern und schlug den Kragen seines Mantels hoch. Es war an diesem launigen Frühlingsmorgen nicht kalt, im Gegenteil, laut
der Zeitung, die er heute morgen noch gelesen hatte waren fast 22 Grad zu erwarten. Trotzdem fühlte er sich unbehaglich und dachte einen Augenblick daran zu
seinem Wagen umzukehren und nach Hause zu fahren, um heiß zu duschen. Er blickte sich um. Seine Blick glitt über die Küste, die ihn umgab.
Obwohl es kurz nach 13 Uhr war, war es ganz alleine an diesem Abschnitt des weitläufigen Strandes, an dem er befand. In den Sommermonaten war dies ein beliebter Badestrand und man mußte früh kommen, um noch einen guten Platz zu bekommen. Der eigentliche Strand hatte eine Breite von etwa 10 m und bestand aus dem herrlichsten Sand, den man sich vorstellen konnte. Das Wasser, das im Sonnenschein blau schimmerte, war auf einer Länge von fast 100 m nur knietief und war daher angenehm warm und bei Familien mit Kindern sehr beliebt. Henry bereute, daß er so selten hier gewesen war. Die vergangenen Jahre hatte er mehr Zeit darauf verwendet seine Karriere als Versicherungskaufmann voranzutreiben. Zu seinem Leidwesen mußte er sich eingestehen, daß er nicht wirklich erfolgreich war. Wenn er an die Kollegen dachte, die zeitgleich mit ihm angefangen hatten, so mußte er einsehen, daß ihn praktisch jeder auf der Karriereleiter überholt hatte. Vorallem Frank hatte im letzten Monat einen echten Sprung gemacht, als er zum stellvertretenden Leiter der europäischen
Konzerntochter ernannt wurden ist.
Aber all das war doch nun wirklich nicht mehr von Belang. Er mußte sich darüber klar werden, daß er es in letzten zwei Monaten nicht viel weiterbringen würde. Bei diesem Gedanken wurde ihm klar, daß ihn der Beruf nie wirklich ausgefüllt hatte. Aber was hatte ihn dann ausgefüllt? Er hatte weder Frau noch Kinder und enge Freundschaften hatte er nie gepflegt. Sicher gab es den einen oder andereh Kollegen, mit dem er sich gut verstand, aber im Großen und Ganzen war er ein Einzelgänger, der anderen Menschen mißtrauisch gegenüber stand. Mit seiner Einstellung war er auch gut gefahren, wer konnte auch damit rechnen, daß er schwerkrank werden würde. Henry wollte sich aber jetzt auch nicht selbstbemitleiden, dafür war er auch viel zu stoisch. In den vergangenen Jahren hatte er auch nichts vermißt und wenn er ehrlich war, dann konnte er es sich auch nicht vorstellen, sich mit seinen Gedanken einem anderen Menschen anzuvertrauen. Er liebte die Einsamkeit und suchte sie so oft, wie er konnte.
Er wollte es einfach nicht wahrhaben, was ihm am heutigen Morgen offenbart wurde. 2 Monate. Es konnte einfach nicht sein. Mit Glück noch eine oder zwei
Wochen mehr. Am 4. November würde er 32, aber wie es im Moment aussah, brauchte er sich keine Gedanken um eine Geburtstagsfeier zu machen.
Henry lachte leise. Es war kein fröhliches Lachen, eher ein sarkastisches. Oja, dachte er, eigentlich war es wirklich zum Lachen. Ausgerechnet er, der immer
auf seine Gesundheit geachtet hatte und weder rauchte noch trank, war todkrank. Es war eine Ironie des Schicksals.
Dr. Purcell hatte ihm versichert, daß er seine verbleibende Zeit so nutzen konnte, wie er es wollte. Die Krankheit würde ihn erst kurz vor seinem Tod
schwächen. Also konnte er davon ausgehen, daß er noch fast 2 Monate zur Verfügung hatte. Das Ärgerliche aus seiner Sicht daran war, daß er im Moment noch
überhaupt nicht wußte, was er mit seiner Zeit anfangen sollte. Was war denn sinnvoll? Sollte er weiter zur Arbeit gehen? SOllte er eine Reise machen?
Oder sollte er einfach mal auf den Putz hauen und alles machen, worauf er bis jetzt verzichtet hatte?
Henry zuckte leicht mit den Schultern und schlug den Kragen seines Mantels hoch. Es war an diesem launigen Frühlingsmorgen nicht kalt, im Gegenteil, laut
der Zeitung, die er heute morgen noch gelesen hatte waren fast 22 Grad zu erwarten. Trotzdem fühlte er sich unbehaglich und dachte einen Augenblick daran zu
seinem Wagen umzukehren und nach Hause zu fahren, um heiß zu duschen. Er blickte sich um. Seine Blick glitt über die Küste, die ihn umgab.
Obwohl es kurz nach 13 Uhr war, war es ganz alleine an diesem Abschnitt des weitläufigen Strandes, an dem er befand. In den Sommermonaten war dies ein beliebter Badestrand und man mußte früh kommen, um noch einen guten Platz zu bekommen. Der eigentliche Strand hatte eine Breite von etwa 10 m und bestand aus dem herrlichsten Sand, den man sich vorstellen konnte. Das Wasser, das im Sonnenschein blau schimmerte, war auf einer Länge von fast 100 m nur knietief und war daher angenehm warm und bei Familien mit Kindern sehr beliebt. Henry bereute, daß er so selten hier gewesen war. Die vergangenen Jahre hatte er mehr Zeit darauf verwendet seine Karriere als Versicherungskaufmann voranzutreiben. Zu seinem Leidwesen mußte er sich eingestehen, daß er nicht wirklich erfolgreich war. Wenn er an die Kollegen dachte, die zeitgleich mit ihm angefangen hatten, so mußte er einsehen, daß ihn praktisch jeder auf der Karriereleiter überholt hatte. Vorallem Frank hatte im letzten Monat einen echten Sprung gemacht, als er zum stellvertretenden Leiter der europäischen
Konzerntochter ernannt wurden ist.
Aber all das war doch nun wirklich nicht mehr von Belang. Er mußte sich darüber klar werden, daß er es in letzten zwei Monaten nicht viel weiterbringen würde. Bei diesem Gedanken wurde ihm klar, daß ihn der Beruf nie wirklich ausgefüllt hatte. Aber was hatte ihn dann ausgefüllt? Er hatte weder Frau noch Kinder und enge Freundschaften hatte er nie gepflegt. Sicher gab es den einen oder andereh Kollegen, mit dem er sich gut verstand, aber im Großen und Ganzen war er ein Einzelgänger, der anderen Menschen mißtrauisch gegenüber stand. Mit seiner Einstellung war er auch gut gefahren, wer konnte auch damit rechnen, daß er schwerkrank werden würde. Henry wollte sich aber jetzt auch nicht selbstbemitleiden, dafür war er auch viel zu stoisch. In den vergangenen Jahren hatte er auch nichts vermißt und wenn er ehrlich war, dann konnte er es sich auch nicht vorstellen, sich mit seinen Gedanken einem anderen Menschen anzuvertrauen. Er liebte die Einsamkeit und suchte sie so oft, wie er konnte.