Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Audio-Server Bastelprojekt
liquid
2006-11-18, 15:22:15
Hallo,
ich habe letztens Inventur meiner bisher ungenutzen PC-Komponenten gemacht und dabei festgestellt dass folgendes zur Verfügung steht:
- Mainboard (Abit KT7A)
- RAM (512MB Apacer)
- CPU (1,4Ghz Athlon)
- GraKa (Geforce 2 GTS)
- SCSI Controller (Adaptec, Modelnummer grad nicht im Kopf)
- SCSI CD-R Laufwerk (Waitec 624, umgelabelter Teac CD-R56s)
- PATA Festplatte (80GB IBM, nicht eine von denen die ständig ausfallen)
- NIC (100MBit Realtek)
Fehlten noch CPU-Kühler, SouKa und kleines Gehäuse, die bei eBay besorgt wurden. Warum?
Ich dachte mir mit diesen Komponenten könnte man doch gut einen Audio-Server basteln, den man dann an die Anlage hängen könnte. Die Wahl fiel deshalb auch auf ein Desktop Gehäuse, leider konnte ich ja auf die Mini-ITX Dinger nicht zurückgreifen, weil dann bestimmt das Board nicht gepasst hätte.
Ich habe günstig zwei Creative Labs Soundkarten erstanden:
- eine CT4700 (Soundblaster PCI 128)
- und eine CT4810 (keine Ahnung wie die marketingtechnisch genannt wird)
Der Plan ist folgender:
HD wird in 3 Partitionen aufgeteilt: 75GB Daten; 4,5GB OS; 500MB Swap
Als OS werde ich Gentoo Linux einsetzen, da ich damit schon sehr gut vertraut bin. Es wird eine reine Konsolenumgebung werden, kein XServer und dergleichen. Sollte mal Videofunktionalität gebraucht werden, so muss das über den FB-Treiber laufen - primär soll das System aber wirklich als Audio-Server laufen, deshalb überlege ich auch die GraKa nach fertiger Installation (die nach den ersten Schritten sowieso über SSH laufen wird) wieder zu entfernen.
Schließlich soll der Server ja so leise wie möglich sein. Das Runtertakten der CPU steht deshalb auch auf dem Plan - damit ich im besten Fall den CPU Kühler mit 7V betreiben kann.
Installier werden sollen:
- mplayer (klar, auch wenn ich hier nur die Audio-Codecs brauche)
- ffmpeg
- mpg123
- madplay
- ogg123
- flac123
- mpd
Der MPD ist der Knackpunkt, da eigentlich alles über diesen laufen soll. Die anderen Player sind nur zur "Redundanz" installiert, damit man wirklich so gut wie alles abspielen kann (WMA Pro + Lossless ist ja momentan so ein Thema).
Administriert werden soll das System per SSH und wie gesagt über den MPD.
Jetzt möchte ich eure Meinung hören? Ist das mit dem MPD eine gute Idee? Sollte man evtl. das ganze anders angehen (anderer Distri). Hat jemand vielleicht schoneinmal so etwas ähnliches gemacht und kennt die Tücken?
cya
liquid
bluey
2006-11-18, 15:28:14
Du kannst auch PulseAudio als Soundserver installieren und deine Soundausgabe vom Client direkt über das WLan über deinen Server in deine Anlage streamen. Das mache ich momentan mit Amarok per WLan über meinen HTPC. Das erspart mir das Audiokabel hin zum Anlage / HTPC :)
Vorteil ist, du kannst dann jeden Player benutzten, weil es ein ALSA Plugin für PulseAudio gibt.
liquid
2006-11-18, 15:44:36
Du kannst auch PulseAudio als Soundserver installieren und deine Soundausgabe vom Client direkt über das WLan über deinen Server in deine Anlage streamen. Das mache ich momentan mit Amarok per WLan über meinen HTPC. Das erspart mir das Audiokabel hin zum Anlage / HTPC :)
Vorteil ist, du kannst dann jeden Player benutzten, weil es ein ALSA Plugin für PulseAudio gibt.
Die Musik liegt ja vollständig auf dem Audio-Server, dafür sind ist die 75GB Partition gedacht.
Audio-CDs soll das Teil mit dem Teac lesen.
@WLAN: WLAN kommt mir nicht ins Haus. Nennt mich paranoid, aber ich muss nicht noch mehr Strahlenbelastung im Haus haben als sowieso schon ist. Außerdem empfinde ich WLAN auch nicht als sonderlich sicher.
Dafür müsste ich ausserdem noch zusätzliche Anschaffungen machen und mehr Geld will ich für den Server einfach nicht ausgeben, die 20+5+2 Euro für Gehäuse, Cooler und SouKa sind schon die absolute Schmerzgrenze gewesen.
WLAN würde meine Finanzplan gänzlich sprengen.
Also: Musik lagert auf dem Audio-Server. Der Server macht genau das was der Name auch aussagt, er servt - also stellt das Audiosignal bereit.
Externe Quelle sind höchstend MP3-CDs, Audio-CDs - für DVD-Audio ist weiterhin der DVD-Standalone zuständig, da noch kein Linux Player exitiert der DVD-Audio abspielen würde. Vermutlich wird es auch nie so einen geben.
cya
liquid
EDIT:
Weiteres was drauf muss:
- usb-storage um USB-Datenträger, USB-Sticks, weitere USB Massenspeicher zu erkennen (betrifft den Kernel)
- truecrypt für verschlüsselte Container
- SSH Daemon (habe ich ja bereits angemerkt)
- Samba (einfache Administrierung der Datenpartition über Windows - die Datenpartition wird auch das einzige sein was über Samba freigegeben wird)
- ALSA (klar, die CLabs müssen ja irgendwie befeuert werden - überlege beide einzubauen, sonst fliegt eine wieder sinnlos rum)
- Crontable (evtl. einmal in der Woche aktuellen portage-tree holen)
Beide Partitionen mit reiserfs3, es wäre evtl. klug die Datenpartition im normalen Betrieb (non-Admin) nur readonly zu mounten, oder meint ihr das gibt Probleme?
Wie sieht es mit Automounting betreffend ISO-Dateisystemen auf CD aus? Oder lieber manuell machen?
Dafür müsste ich ausserdem noch zusätzliche Anschaffungen machen und mehr Geld will ich für den Server einfach nicht ausgeben, die 20+5+2 Euro für Gehäuse, Cooler und SouKa sind schon die absolute Schmerzgrenze gewesen.
WLAN würde meine Finanzplan gänzlich sprengen.
Mmmh... Wollte dir gerade vorschlagen das ich dir ein passendes Holzcase dazu basteln könnte, aber nach dem Satz denk ich mal Du willst ja, eher so ein Desktop Case....
Zusätzlich könntest du auch noch eine IR-Fernbedienung Integrieren, mit dem du dann den PC Steuern kannst. Programm starten, die ganze steuerbefehle halt (ob man den damit auch anschalten kann bin ich mir atm nicht so sicher)
-tsaG
bluey
2006-11-18, 18:55:02
Das mit dem WLAN war nur wie ich es nutze. Imo find ich ist deine Box ein klein wenig unterlastet mit nur Musik hören. Warum installierst du nicht z.B. noch nen Apache2 Server und lässt Torrentflux drauf laufen oder besorgst dir noch ne billige TV Karte und installier MythTV.
PulseAudio vs. MPD?
MPD = Musik Player, welcher auf Server-Client basiert
PulseAudio = Netzwerkfähiger Audioserver
liquid
2006-11-18, 19:27:28
Mmmh... Wollte dir gerade vorschlagen das ich dir ein passendes Holzcase dazu basteln könnte, aber nach dem Satz denk ich mal Du willst ja, eher so ein Desktop Case....
Ums wollen jetzt ja gar nicht. Wenn ich wollte dann würde ich mir auch irgendwie so ein Edel-Lian-Li Gehäuse anschaffen, welches sich perfekt in die Umgebung des DVD-Standalones einfügt. Ein maßgeschneidertes Holzcase mit Mini-WaKü ist naürlich auch nicht schlecht. Das Problem ist:
- Geld (ich gebe zum derzeitigen Zeitpunkt nicht noch mehr Geld aus)
- Zeit (die Konstruktion eines solchen Case kostet Zeit, die ich momentan aufgrund des Studiums + Jobs nicht habe)
Das ganze soll eine Lösung sein die momentan vorhandenes (aber nicht genutztes) HW-Material in möglichst kurzer Zeit zu etwas produktiv macht. Ich könnte alles auch bei eBay reinstellen, aber ich kriege für die Sachen ja nicht mehr sonderlich viel.
Zusätzlich könntest du auch noch eine IR-Fernbedienung Integrieren, mit dem du dann den PC Steuern kannst. Programm starten, die ganze steuerbefehle halt (ob man den damit auch anschalten kann bin ich mir atm nicht so sicher)
Die Idee ist mir auch gekommen, wäre dann aber eine Zukunftsinvestition - ergo ich würde das momentan (noch) nicht realisieren.
Das mit dem WLAN war nur wie ich es nutze. Imo find ich ist deine Box ein klein wenig unterlastet mit nur Musik hören.
Natürlich, aber das ist halt die HW die da ist. Ich kann mir ja jetzt keine low-tech HW aus dem Ärmel schütteln. Und wie gesagt wird das System sowieso massiv untertaktet (soviel wie halt geht).
Und mehr als Musik hören will ich auch nicht. Ich habe keinen Fernseher in meinem Zimmer, ich schaue sowieso recht wenig TV - die Male in den letzten Monaten kann man wohl an einer Hand abzählen.
Warum installierst du nicht z.B. noch nen Apache2 Server
Frage ist der Nutzen. Die Kiste wird keine direkte Verbindung zum Netz haben, da ich das auch nicht will. Und für das interne Netz fällt mir auch keine Verwendung eines Webservers ein. Ich mache keine Webgestaltung oder ähnliches, habe mich zwar einige Zeit mit HTML/PHP/SQL beschäftigt, aber das ist momentan nicht mein metier
und lässt Torrentflux drauf laufen
Wie gesagt keine Verbindung zum Internet.
oder besorgst dir noch ne billige TV Karte und installier MythTV.
Für mich unnötig, da ich wie gesagt fast nie TV schaue und deshalb auch nichts aufnehmen würde. Zusätzlich fehlt natürlich auch ein entsprechender Monitor/Display.
cya
liquid
tsaG@work
2006-11-20, 14:22:07
Die IRA-Empfänger kosten als Bausatz zwischen 5-15€
http://www.pc-magazin.de/praxis/cm/page/page.php?table=pg&id=1310
Jetzt nur mal so als Beispiel. Müsst man halt aber auch wieder "etwas" zeit investieren
-tsaG
Harleckin
2006-11-20, 14:38:47
Mir fallen spontan noch folgende Dinge ein..
* Beware die Daten auf jeden Fall redundant auf! Ich spiegel seit Jahren alles im RAID1 via LVM.
* Verzichte wenn möglich auf aktiv gekühlte Komponenten. Da der Lärmpegel in einer ruhigen Umgebung doch sehr nervend sein kann.
* Für Notfälle nutze ich den Seriellen Anschluss, da ich keinen Monitor zur Hand habe. (siehe Serielle Konsole (http://www.rrze.uni-erlangen.de/dienste/arbeiten-rechnen/linux/howtos/serielle-konsole.shtml))
liquid
2006-11-28, 23:15:08
So erstmal,
System is up and running - ;)
Es ist zwar noch nicht alle Musik drauf, aber MPD tut seinen Dienst sehr gut. Ich muss nur bei einigen MP3s die Tags umschreiben (von IDv1+APEv2 nach IDv1+IDv2) damit das Replaygain vernünftig funktioniert. Aber ansonsten ist das wirklich eine tolle Sache. Playlist zusammenstellen, Play drücken und zurücklehnen.
Mir fallen spontan noch folgende Dinge ein..
* Beware die Daten auf jeden Fall redundant auf! Ich spiegel seit Jahren alles im RAID1 via LVM.
Ist mir eigentlich zu aufwändig, zumal ich die Musik dann ja wieder rippen kann. Verloren ist die dann ja nicht.
* Verzichte wenn möglich auf aktiv gekühlte Komponenten. Da der Lärmpegel in einer ruhigen Umgebung doch sehr nervend sein kann.
Du hast recht, das mitgelieferte NT wird mit der Zeit doch ziemlich laut - ich werde das wohl durch eine leisere Version austauschen (momentan schaue ich mir das Sharkoon MuTech an). Schlägt zwar wieder in den Geldbeutel, aber es soll ja auch leise sein. Mal sehen wann ich wieder Geld habe.
* Für Notfälle nutze ich den Seriellen Anschluss, da ich keinen Monitor zur Hand habe. (siehe Serielle Konsole (http://www.rrze.uni-erlangen.de/dienste/arbeiten-rechnen/linux/howtos/serielle-konsole.shtml))
Jo, ich hatte das Problem dass der GRUB nicht ohne VGA Karte starten wollte. Musste man noch so komisch umkonfigurieren, sodass er sich nicht aufgehängt hat wenn keine Karte gefunden wurde. Habe dann nach 3 Stunden Suche auch was dazu gefunden, und hat letztendlich funktioniert.
cya
liquid
liquid
2006-12-05, 22:29:20
Update:
Mittlerweile habe ich es hinbekommen das SCSI Laufwerk richtig einzubinden und die Geschwindigkeit zu drosseln. Habe jetzt allerdings beide Laufwerke (Teac und Pioneer) eingebaut - das Pioneer bietet allerdings keine Möglichkeit die Geschwindigkeit zu regeln. Das ist Mist, denn das Ding geht ziemlich ab.
Momentan läuft also alles über das Teac, und das Ding ist immer noch zuverlässig.
Die Festplatte ist angenehm leise, wird mit smartmontools überwacht und zeigt (noch) exzellente Werte an. Wie gesagt: Das einzige große Problem ist momentan das Netzteil.
Da mittlerweile Geld eingetroffen ist wurde das MuTech geordert, ich hoffe das ist angenehm kühl (leise soll es ja sowieso sein).
Nächstes Problem ist Fernsteuerung: Günstiges Universaldingens ist geordert - für mich stellt sich allerdings momentan die Frage ob ich einen Receiver für den seriellen Port bauen soll oder den IRDA Port auf dem Board aktivieren soll.
Momentan noch keinen Plan ob das kompatibel ist.
LIRC scheint allerdings Support für derartige IRDA Ports zu haben.
Problem Nr. 3: Audioqualität.
Diese Soundkarten tun zwar ihren Job aber der SNR ist.... Naja, es gibt besseres. Lösung: SPDIF/USB Kombi-DAC
Sonst läuft das System bestens, ich bin hochzufrieden mit der Arbeit (versteckt habe ich das ganze jetzt oben auf dem Kleiderschrank).
Achja, auf der Festplatte wird es so langsam eng :)
cya
liquid
Vorteil ist, du kannst dann jeden Player benutzten, weil es ein ALSA Plugin für PulseAudio gibt.
Auch MythMusic???
MPD kann übrigens auch auf PulseAudio zugreifen!
liquid
2006-12-11, 23:14:18
Mittlerweile habe ich es hinbekommen das SCSI Laufwerk richtig einzubinden und die Geschwindigkeit zu drosseln. Habe jetzt allerdings beide Laufwerke (Teac und Pioneer) eingebaut - das Pioneer bietet allerdings keine Möglichkeit die Geschwindigkeit zu regeln. Das ist Mist, denn das Ding geht ziemlich ab.
Momentan läuft also alles über das Teac, und das Ding ist immer noch zuverlässig.
Erste Probleme treten auf. Ich bekommen SCSI transport errors während der mplayer CDs vom Teac abspielt (also über digitale Extraktion). Das Programm hängt dann ein paar Sekunden, der Kernel spuckt dutzende solcher SCSI errors aus, das Laufwerk macht gar nichts, ein lautes Poppen wird erzeugt (vermutlich weil der Buffer mit Müll gefüllt wird) und die Wiedergabe geht weiter - bis zum nächsten Eintreten des Fehlers.
Ich habe jetzt mal den SCSI Treiber im Kernel gewechselt. Mal sehen ob das Abhilfe bringt, das Laufwerk verdächtige ich nämlich nicht.
Zu warm wird das System auch nicht.
Das Sharkoon MuTech ist auch eingebaut, der Northbridge Kühler ist durch einen passiven von Zalman ersetzt worden. Das MuTech sirrt nur ein wenig, ansonsten hört man von dem nicht viel.
Das einzige was jetzt noch Lärm macht ist die Festplatte und die CDROM-Laufwerke.
Das mit den SCSI transport errors macht mir allerdings doch ein paar Sorgen. Nicht dass das System selbst das Problem ist.
cya
liquid
EDIT: Weitere Probleme. Als ich gestern das System kurz geupdatet habe sind mir die Temperaturen der CPU aufgefallen. Unter Last klettern die sehr schnell auf kurz über 60 Grad. Idling hilft danach nicht viel, die Temperatur fällt sehr langsam. Anscheinend fehlt seit dem Ausbau des Fan-NTs jeglicher Luftstrom und alles muss über Konvektion laufen. burnK7 führt nach einiger Zeit zum lockup - da ist die Temperatur aber auch schon jenseits der 60 Grad. Externer Sensor -> +20 Grad für Kerntemperatur, passt also gut mit den 80 Grad, die der Thunderbird verträgt.
Ich wollte ja eigentlich fanless bleiben, habe jetzt aber doch einen ruhigen Fan auf den CPU-Cooler gesetzt (der Lüfter ist der vom Athlon64 Referenzkühler) und betreibe den mit 7V (evtl. gehe ich noch auf 5V runter). Das hält die Temperatur bei guten 30 Grad. Problem ist anscheinend wirklich dass sich die Hitze dort staut, insbesondere bei geschlossenem Gehäuse.
Jemand eine Idee, wie man das elegant lösen könnte? Also mit fan-duct und 120mm Lüfter, Heatpipe-Konstruktion, etc. - ich habe auch einen Kühler von Thermalright gesehen, der auf Heatpipes aufbaut, hat allerdings auch einen Lüfter.
So ein fanless PC ist schon eine Herausforderung :)
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