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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Herzlose Arbeitsgeber


Masterp
2006-11-23, 17:24:12
Nabend,

in einem anderen Thread hatte ich ja bereits geschrieben, dass meine Freundin vor einiger Zeit auf dem Nachauseweg von der Arbeit einen schweren Autounfall hatte, den Sie nicht verschuldet hat. Einem Monat davor hat Sie in einer neuen Firma angefangen und als diese von den Autounfall gehört haben, waren diese auch sehr führsorglich. Aufgrund der Brücke in den Rippen und des Schlüsselbeins musste meine Freundin bisher ca. 2 Monate pausieren und die Berufsgenossenschaft sprang dafür ein. Meine Freundin hat in der Zeit immer den Arbeitsgeber über den aktuellen Stand informiert und heute erfahre ich von ihr dass man Sie gekündigt hat in der Probezeit.

Also echt, winfach nur herzlose Schweine.

Gast
2006-11-23, 17:35:04
wird in 50 jahren noch krasser sein, wenn wir das derzeitige wirtschaftssystem beibehalten

geld is alles was zählt :(

Masterp
2006-11-23, 17:35:58
Ja, ist echt traurig.

tatarus
2006-11-23, 18:41:17
Ist zwar hart, aber ich würde es als Arbeitgeber genauso machen. Kostet schließlich sonst nur Geld und Folgeerkrankungen mit entsprechenden Fehlzeiten kann niemand absehen. Bei geringer Betriebszugehörigkeit verliert man auch keinen eingearbeiteten Mitarbeiter.

Wenns noch genug andere Bewerber am Arbeitsmarkt gibt, dann ist das kein Problem für den Arbeitgeber.

In der Wirtschaft gehts nunmal um Geld und nicht um Nächstenliebe.

Haarmann
2006-11-23, 18:41:22
Masterp

Und?

Diesen Ausfall kriegt sie ja vom Verursacher des Unfalls...
Der hats ja verbrochen und nicht der Arbeitgeber... wieso sollte der für den Mist de Autofahrers blechen???

Gast
2006-11-23, 18:53:01
wird in 50 jahren noch krasser sein, wenn wir das derzeitige wirtschaftssystem beibehalten

geld is alles was zählt :(
Vor allem wirds richtig interessant und spannend, was innerhalb der 50 Jahren so alles passiert wird.

Gast
2006-11-23, 18:53:14
es gab zumindest mal sowas wie unsitten moral und anstand

Steve1
2006-11-23, 19:41:14
@ gast

Dieses gab es wirklich mal. An so etwas kann man sich wahrscheinlich nicht mehr erinnern.

Masterp
2006-11-23, 20:06:28
Also was ich hier teilweise so lese...Der Arbeitgeber hat doch keine Nachteile da die BG doch dafür gerade steht bzw. eingesprungen ist. Zudem: Man muss nicht noch jemandem vor Weihnachten doppelt bestrafen.

littlejam
2006-11-23, 20:22:39
Also was ich hier teilweise so lese...Der Arbeitgeber hat doch keine Nachteile da die BG doch dafür gerade steht bzw. eingesprungen ist. Zudem: Man muss nicht noch jemandem vor Weihnachten doppelt bestrafen.
Die BG springt vielleicht ein, aber die Arbeit muss trotzdem gemacht werden.
Was soll der AG machen? Jemanden einstellen und den dann feuern wenn deine Freundin wieder gesund ist?
So oder so, der AG ist eh der Buhmann.

Ich finds auch scheiße, aber den AG kann ich auch verstehen.

Gruß

GBWolf
2006-11-23, 20:25:19
vielleicht hätte er auch so in der Probezeit gekündigt.

woher weißt du dass ers wegen dem Unfall getan hat?

Immerhin hätte er DANN schon vor 2 Monaten kündigen können. Dann hätte Sie nichtmal Geld gesehen in der Zeit.

Also ich würde dem AG da mal nichts unterstellen, der Zeitpunkt ist halt ungünstig. Aber Sie nur wegen dem Unfall weiterzubeschäftigen wäre so falsch, wie ihr nur deshalb zu kündigen.

lG

Masterp
2006-11-23, 20:30:38
Naja, meine Freundin hatte Anfangs ein echt klasse Verhältnis zu den Chef und hat für deren Job ihren Alten Job aufgegeben. Es wurde sogar gesagt, dass man bei Problemen mit ihm sprechen sollte. Selbst als der Unfall passiert war, hat der Chef angerufen und da hiess es, Sie solle sich ausruhen und sich keine Gedanken machen. Von der Leistung gibts ebenfalls keine Beanstandungen. Ist doch echt alles heuchlerei was heutzutage geredet wird.

GBWolf
2006-11-23, 20:33:48
hm seltsam, dann sollte Sie das mal klären. Ihn anrufen und fragen, wieso gekündigt wurde. Er muss leider keine Auskunft geben, aber vielleicht tut er es trotzdem. Dass Sie Ihren alten Job dafür aufgegeben hat, ist doppelt bitter...

Masterp
2006-11-23, 20:53:32
Jepp. Bei der Kündigung die heute reinflatterte, war auch kein Grund genannt.

klumy
2006-11-23, 21:11:40
bei der Probezeit muss auch kein Grund genannt werden

Gast
2006-11-25, 22:41:52
naja wie hier schon erwähnt wurde, wer soll die arbeit bitte machen?

dAs is eigentlich schon ein normales verfahren.

genau aus diesem grund nehmen die firmen heute lieber leasingkräfte.

kostet zwar indirekt etwas mehr aber bei ausfall..schwupps , issn ersatz da

Android
2006-11-26, 00:03:39
Darf man Fragen, um welche Firma es sich handelt?

Heimatsuchender
2006-11-26, 01:35:25
Darf man Fragen, um welche Firma es sich handelt?


Fragen ja. Aber ich denke, den Firmennamen sollte der Threadstarter nicht nennen.
@Threadstarter:
Ich vermute, daß die Kündigung nicht unbedingt mit dem Unfall zusammenhängt. Wenn das der Fall wäre, hätte man deiner Freundin kurz danach gekündigt. Es ist zwar bitter (vor allem jetzt vor Weihnachten), aber nicht zu ändern. Deine Freundin war in der Probezeit und kann/konnte quasi jederzeit ohne Angabe von Gründen gekündigt werden.

tobife

Gast
2006-11-26, 01:41:18
Mal angenommen der AG schmeisst sie wirklich wegen der Arbeitsunfähigkeitraus, na und? Was soll er denn machen. heutzutage kann sich ein Betrieb >100 Mann nicht leisten, ein paar Wochen auf seinen Mitarbeiter zu verzichten. Da solltest du dich lieber bei anderen Leuten beschweren, aber nicht beim AG. Der nagt nämlich genau so schnell am Hungertuch wie du selbst.

Abraxaς
2006-11-26, 02:55:08
Scheisse passiert,vor allem solange sich die Politik weiter den Wünschen der Großkonzerne annähert.Wenn der Staat einen in einem solchen Fall nicht schützt,wer dann?

Kingpin
2006-11-26, 16:18:16
Hi all,

was ist daran herzlos? Diese Verhaltensweise der AG ist doch heute so üblich.

Eine gute Bekannte hat nach 1,5 Jahren und über 150 Bewerbungen eine Anstellung als kfm. Hilfskraft gefunden ( zuvor war sie Sekretärin gewesen ).
Probezeit 6 Monate - Arbeitsbasis 400 Euro-Job. Schnell eingearbeitet und die Urlaubsvertretungen sowie die überquillende Ablage der Vorgängerin übernommen und ausgemistet. Nach 3 Monaten wurde der Job auf 3 Tage/Woche angehoben, da die Arbeit einfach zu viel war. Vor 4 Wochen gab es dann abends eine Einladung für uns ( Freunde) und voller Freude erklärte uns die Gastgeberin, dass sie nunmehr bald einen Vollvertrag über 40 Std./Wo bekommen werde, weil der Chef und das Team sehr mit ihrer Arbeitsleistung zufrieden wären. Deshalb arbeite sie jetzt die nächsten 14 Tage schon mal voll, weil noch so viel Arbeit zu bewältigen sei.
14 Tage später wurde ihr Montag morgens kommentarlos die Kündigung in die Hand gedrückt, natürlich rechtzeitig mit 14 tägiger Kündigungsfrist ( lt. Vertrag ) bevor die 6 monatigen Probezeit abgelaufen wäre. Ach ja, mit ihrer Arbeit sei man zufrieden gewesen und die 138 Überstunden werden man natürlich noch auszahlen......
Die normale Arbeitszeit war mit 7,00 Euro/Std. dotiert worden. Die Überstunden sollten mit 5 Euro pauschal/ Stunde abgegolten werden.
Und wer sagt hier nicht zu, wenn danach ein Vollvertrag winkt.....

Wer sich so gegenüber Mitarbeitern benimmt darf sich nicht wundern, wenn man es ihm in gleicher Münze heimzahlt. Und der nächste AG dieser Frau braucht erst gar nicht mit Billig-Überstunden anfangen.

PS: die Frau hängt jetzt an Psychopharmaka, weil sie sich die Schuld für die Entlassung gibt.....

Gruß

Kingpin

Masterp
2006-11-26, 16:31:43
Was daran herzlos ist ? Ich hoffe mal für dich dass dies ironisch gemeint war. Denn ich weiss nicht wo solch herzlose Menschen aufgewachsen sind aber man sollrte doch noch sowas wie Anstand und Charakter haben. Ich für meinem Fall gehe diesen Firmen im grossen Bogen aus dem Weg und hätte grosse Lust diese an dem Pranger zu hängen. Fakt jedoch ist, dass ich auch nicht mehr bereit bin mir solch Scheisse von dem Arbeitsgebern antun zu lassen. Da werd ich nach meiner Umschulung die Konsequenzen ziehen und ins Ausland abhauen.

Haarmann
2006-11-26, 18:18:23
Kingpin

Kann die Frau das nicht anfechten?
Überstunden kompensieren und die 6 Monate wären rum. Die 5€ sind imho sittenwidrig, da unter ihrem Lohn und somit wertlos.

Riskiert hätte ich das an ihrer Stelle.

Demirug
2006-11-26, 23:07:43
Was daran herzlos ist ? Ich hoffe mal für dich dass dies ironisch gemeint war. Denn ich weiss nicht wo solch herzlose Menschen aufgewachsen sind aber man sollrte doch noch sowas wie Anstand und Charakter haben. Ich für meinem Fall gehe diesen Firmen im grossen Bogen aus dem Weg und hätte grosse Lust diese an dem Pranger zu hängen. Fakt jedoch ist, dass ich auch nicht mehr bereit bin mir solch Scheisse von dem Arbeitsgebern antun zu lassen. Da werd ich nach meiner Umschulung die Konsequenzen ziehen und ins Ausland abhauen.

In vielen Ländern ist die „Hire and Fire“ Mentalität aber noch weitaus ausgeprägter als bei uns.

cartman5214
2006-11-27, 10:32:03
In vielen Ländern ist die „Hire and Fire“ Mentalität aber noch weitaus ausgeprägter als bei uns.
Was nichts schlechtes sein muss. Dort ist die Arbeitskultur drum rum halt auch ne andere. Schau nach Dänemark, Norwegen oder auch USA: Montags gefeuert, Mittwoch nen neuen Job. Hat man nen schlechten Tag dauerts bis Freitag.
Dort ist aber ein Lebenslauf mit "Brüchen" auch nichts Schlechtes, der wird sogar gern gesehen da der Mitarbeiter flexibel und erfahren ist.
Wenn ich hier jährlich einen neuen Arbeitgeber habe, gelte ich dagegen als unzuverlässig...

Zum Anfangsbeispiel: Ja, es ist nicht schön dem Kranken gegenüber. Aber aus Sicht des Unternehmers auch verständlich: Die Aussage sie solle sich keine Sorgen machen kam kurz nach der Verletzung, die Dauer der Krankschreibung war nicht absehbar, stellte sich evtl. auch als nicht so lang dar.
Nach zwei Monaten ist die Mitarbeiterin immer noch krank. Die Aushilfskraft arbeitet dort nun schon länger als sie, ist bei den Kollegen akzeptiert und konnte sich beweisen. Zusätzlich ist die Aushilfe als Leiharbeiterin sehr teuer.
Ist es der Ersatzkraft gegenüber fair sie noch mehrere Monate lang hinzuhalten? Ist es nicht verständlich das getauscht wird?
Einziger Haken: die Kündigung sollte bei so etwas, auch wenn für den Kündiger ähnlich hart ist wie für den Gekündigten, persönlich und mit Gründen geschehen.
Wer scon mal jemanden entlassen musste weiß wie böse solche Momente sein können :(

Kingpin
2006-11-27, 13:07:14
Hi all,

@Mastererp: war selbstverständlich ironisch gemeint; bei dem Fall gibt´s nun wirklich nichts zum Lachen!

@Haarmann: no way! Der ( zweite ) Vertrag übernahm die (Rest)Probezeit des 400 Euro-Jobs aber mit 14 tägiger Kündigungsfrist innerhalb des 6 Monatszeitraums.
Der "Lohn" ist mittlerweile üblich im Land, wo hunderttausende Vollzeitarbeiter heute staatliche Leistungen zur Ergänzung des Einkommens brauchen, um überhaupt Sozialhilfeniveau zu erreichen.
Dafür machen die Unternehmen enorme Gewinne im 2 stelligen Bereich und das Handwerk brummt. Und an Weihnachten bekommen immer mehr immer weniger Weihnachtsgeld - Fleischer/Bäckereifachverkäuferinnen sogar gar kein W´geld!:eek:
Und das nicht vorhandene W´geld soll natürlich verkonsumiert werden, damit die Wirtschaft weiterhin gut läuft...:confused:

Grüßle aus Heilbronn

Kingpin

Gast
2006-11-27, 23:56:39
Und das nicht vorhandene W´geld soll natürlich verkonsumiert werden, damit die Wirtschaft weiterhin gut läuft...:confused:



klar, her ackermann und konsorten haben ja schließlich schon den neuen bentley bestellt und du denkst doch nicht, daß die sich selbst dafür die hände dreckig machen ? :(

mbee
2006-11-28, 20:21:21
Wenn man einige Aussagen hier liest, hat man den Eindruck, das Denken wäre durch das Wiedergeben von Pauschalparolen ersetzt worden...
A) Wer sagt, dass die Kündigung aufgrund des Unfalls erfolgt ist?
B) Nicht immer Konzerne und Mittelstand durcheinanderwürfeln, wenn der Begriff AG fällt

Gast
2006-11-28, 21:33:48
Wenn man einige Aussagen hier liest, hat man den Eindruck, das Denken wäre durch das Wiedergeben von Pauschalparolen ersetzt worden...
A) Wer sagt, dass die Kündigung aufgrund des Unfalls erfolgt ist?
B) Nicht immer Konzerne und Mittelstand durcheinanderwürfeln, wenn der Begriff AG fällt
Obwohl sich Konzerne und Mittelstand da auch nicht mehr viel nehmen. Der Mittelstand ist öfter Zulieferer oder anderweitig abhängig von den Konzernen und muss sich somit an die Spielregeln halten, die ihm die Konzerne diktieren. Auch wenn sie nicht direkt betroffen sind, dieses "Asoziale" breitet sich halt von oben nach unten langsam in der Gesellschaft aus.
Zu A) würde ich sagen, warum wurde nicht gleich nach Unfall gekündigt, wenn die Arbeit oder was auch nicht immer stimmte? Nach dem Unfall hat sie ja, wenn ich es richtig verstanden habe, nicht mehr gearbeitet. Ich denke, die haben nach dem Unfall gedacht, dass sie relativ fix wieder auf den Beinen ist. Nachdem sie gemerkt haben, dass das ne langwierige Sache wird, habens die Reißleine gezogen. Wenn die Probezeit abgelaufen wäre, hätte der AG kaum Handlungsmöglichkeiten für eine Kündigung.

Gast
2006-11-29, 00:41:40
Unser System hat leider genau das geschafft was jetzt ausgenutzt wird - die Menschen von einander zu entfernen. Würden die AN zusammenhalten (bitte nicht Gewerkschaften und andere AG-nahe Interessengemeinschaften ansprechen) sähe es ganz anders aus in diesem Land - nur leider denken zu viele "ich kann mich glücklich schätzen einen job zu haben" und übersehen dabei ganz, dass genau diese Denkweise ihnen Nachteile ohne Ende bringt (und anderen erst Recht).

Man sollte in der Schule mehr Rechtsverständnis vermitteln und Rechtsschutzversicherungen staatlich fördern :D