Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wenn das gewohnte Leben auseinanderbricht
Wenn der Partner einen verlässt und sich gleichzeitig, auf den Tag, (zumindest sieht es danach aus) die Eltern vielleicht trennen werden. Gibt es da noch irgendetwas was man vernünftigerweise tun kann?
Das kann doch nur ein kosmischer Witz sein. Einen solchen Albtraum kann es doch gar nicht geben. Als hätte sich das Schicksal verschworen. Und das alles von einem Tag auf den anderen. Gestern Morgen war alles noch in Ordnnung, gestern Abend dann alles hin.
Habe keine Ahnung wie das nun alles weitergehen soll...
Monger
2007-01-14, 14:35:32
Klar: Zähne zusammenbeißen, und durch!
Schlechte Nachrichten tun einem selten den Gefallen, sich schön gleichmäßig übers Jahr zu verteilen.
Thowe
2007-01-14, 14:38:05
Es gibt vieles was man tun kann, nur eines sollte man nicht tun und das ist es, einfach aufzugeben. Es gibt ein schönes Sprichwort: "Wenn einen das Wasser bis zum Hals steht, sollte man nicht auch noch den Kopf hängen lassen."
Die Frage ist ob eine der Beziehung noch rettbar ist, man könnte eine Partnertherapie probieren, nur als eine Möglichkeit.
Tja, wenn ich wenigstens auf eigenen Füßen stände. Dann wäre das alles vielleicht noch zu ertragen, aber durch diese Entwicklungen sehe ich meine komplette Zukunft gefährdet. Sollten sie sich wirklich trennen wäre das der Supergau, vor allen in finanzieller Hinsicht. Nicht abgezahltes Haus, mein Studium. Warum schafft man sich nur solche Katastrophen? Wie bescheuert kann man nur sein erst jahrelang mühsamst etwas aufzubauen und das dann alles für Midlifecrisisgeilheit in den Wind schießen? Alles zu vernichten was man bisher aufgebaut hat? Das ist doch mehr als geisteskrank! Vor kurzem hatten sie noch Vorsorgeverträge abgeschlossen für's Alter. Was ist denn das für ein Wahnsinn? Ich kapiere das nicht, ich kapiere das einfach nicht. Wie kann man so bescheuert sein? In was für einer Welt leben wir wo für so einen Blödsinn wie Liebe alles andere, jede Verantwortung, alles was man hat über Bord geworfen wird? Mir fallen keine Worte ein um zu beschreiben was ich davon halte.
Tja, mein Partner meinte schlicht: Er liebt mich nicht mehr, er könne das nicht erklären und ich könne daran auch nichts machen, es läge nicht an mir und er kann mir nicht sagen was ihm konkret nun nicht gefallen hat. Bin ratlos. Wie soll man da was machen?
Nunja, je mehr einem weggenommen wird, desto weniger kann man dann noch verlieren.
Verdammt noch mal, es ist mein Leben und ich will mir das von den Idiotien anderer Leute nicht vernichten lassen.
Crow1985
2007-01-14, 15:19:56
Wie lange ging die Beziehung?
Irgendwann geht nunmal das "Schmetterlinge im Bauch" Gefühl weg, wenn man sich dann deswegen trennt, zeugt das nicht gerade von Reife, imo. Scheint sehr naiv zu sein dein (Ex)-Partner(in).
MFG
Cyphermaster
2007-01-14, 19:02:46
@Gast:
Ich kann dir einigermaßen nachfühlen. Ich weiß, wie es ist, wenn man sich sein Leben neu sortieren muß, wenn das Herz nicht komplett ist, und wie es ist, wenn man finanziell in eine unsichere Zukunft steuert. Ich kann dir nicht sagen, ob du es schaffst - oder wie. Aber ich kann dir sagen, daß es zumindest den Versuch wert ist.
Wenn du's nicht schaffst, dann jagst du dir irgendwann ne Kugel in den Kopf - und darüber brauchst du dir also keinerlei Sorgen zu machen. Aber wenn du es schaffst, kannst du noch aus einiger Zeit vieles machen. Du könntest wieder dein Glück finden z.B.. Das ist eine Chance, die dir nicht offen steht, wenn du es nicht überstehst.
Zu deinen Eltern: In was für einer Welt leben wir wo für so einen Blödsinn wie Liebe alles andere, jede Verantwortung, alles was man hat über Bord geworfen wird?
Es erfordert eine Menge Mut und Konsequenz, seinem Herz zu folgen. Und Liebe ist für MICH kein Blödsinn! Klar, die Verantwortung sollte man nicht gleich einfach ignorieren, die man hat. Aber was für ein Mensch ist man, wenn man die stärksten Gefühle auf Erden, sein Glück, einfach so aufgibt? Warum sollte man seinen Partner weiter belügen - und vielleicht sogar noch jemand mit dieser Entscheidung unglücklich machen?
Flipper
2007-01-14, 23:25:52
In was für einer Welt leben wir wo für so einen Blödsinn wie Liebe alles andere, jede Verantwortung, alles was man hat über Bord geworfen wird?
Verantwortung über Bord zu werfen ist grundsätzlich nicht OK, der Liebe zu folgen sehr wohl.
Da entstehen bei dir Lücken, und die schaffen Platz für neues. Vielleicht musst du jetzt teilzeit arbeiten, um dein Studium finanzieren zu können. Vielleicht lernst du dabei deine spätere Lebenspartnerin kennen. Vielleicht findet deine Eltern Partner, mit denen sie glücklicher werden als jetzt. Alles hat gute und schlechte Seiten.
Ich finde es bescheuert, für "Verantwortung" gegenüber einem studierenden Sohn (zumindest in Österreich ist der imho finanziell ausreichend abgesichert) nicht das zu machen was du hier so kritisierst.
Es wird nicht leicht weden am Anfang - das ist klar. Aber was auch klar ist, das ist dass du daraus lernen wirst. Und später vielleicht sogar dankbar für diese Erfahrung bist - und sei's nur, um den Fehler nicht bei den eigenen Kindern zu wiederholen (weil du das zB eben nicht so siehst wie ich).
Cyphermaster
2007-01-15, 09:06:41
Die Frage ist ohnehin, ob dabei die Verantwortung zwangsläufig auf der Strecke bleibt. Grade wenn's um Kinder geht, dann werden meist alle Beteiligten nach dem ersten Chaos schnell wieder vernünftig, und regeln das Ganze. Laß sich das Ganze erst einmal setzen, und dann kann man drüber reden, wie man es zukünftig halten will.
War fünf Jahre mit meinem Partner zusammen.
Naja, ich finde es grausam Frau und Kinder mit nichts zurückzulassen. Meine Mutter hat keine Berufsausbildung. Wo werden wir also ohne meinen Vater enden? In einer kleinen Wohnung mit Hartz 4. 3 Leben zerstört, einer glücklich verliebt. Klasse.
War fünf Jahre mit meinem Partner zusammen.
Naja, ich finde es grausam Frau und Kinder mit nichts zurückzulassen. Meine Mutter hat keine Berufsausbildung. Wo werden wir also ohne meinen Vater enden? In einer kleinen Wohnung mit Hartz 4. 3 Leben zerstört, einer glücklich verliebt. Klasse.
Ich glaube nicht, dass diese Entscheidung Deinen beiden Elternteilen leicht gefallen ist. Aber nachvollziehbar, dass Du Deinem Vater gewisse Dinge absprichst. Nun, sei nicht zu verbittert, er wird Gründe haben.
Bei Deinem Partner kannst Du nichts machen. Ich denke so etwas ähnliches haben wir alle schon einmal mitmnachen müssen. Der Alltag hat langsam die Verliebtheit zerstört. Irgendwann wacht man orientierungslos auf. Gab es keine gemeinsamen Ziele? Selbst das ist nie eine Garantie.
Lass Dich nicht unterkriegen. :comfort: Ich denke das Du genügend Vorzüge hast, die Dich in Deinem weiterne Leben weiterbringen können.
Cyphermaster
2007-01-16, 17:45:01
Naja, ich finde es grausam Frau und Kinder mit nichts zurückzulassen. Meine Mutter hat keine Berufsausbildung. Wo werden wir also ohne meinen Vater enden? In einer kleinen Wohnung mit Hartz 4. 3 Leben zerstört, einer glücklich verliebt. Klasse.
Dein Vater ist höchstwahrscheinlich unterhaltspflichtig (und nicht unwahrscheinlich sogar -willig!), und deine Mutter ist weder tot, noch arbeitsunfähig, genau wie du. Mag sein, du hast grade nen ordentlichen Brass auf deinen Vater, weil er euch "verläßt" (auch er ist nicht tot, und ich glaube nicht, daß er euch nie wieder im Leben sehen will, oder?!) - aber eure Leben sind deswegen noch lange nicht zerstört.
Also bitte hör auf, hier einen auf über-melodramatisch zu machen; wirklich zerstörte Leben sehen anders aus... Mit deiner Verbitterung ruinierst du höchstens ein Verhältnis zu deinem Vater, das du später gerne wieder hättest.
Mit 50 und ohne Berufsausbildung/Berufserfahrung kriegt man keinen Job.
Ich habe keine Ahnung ob er unterhaltspflichtig ist. Meine Mutter hat keine Freunde. Sie hat ihr Leben für meinen Vater gelebt. Und sein dank ist, daß er sie einfach wegwirft, sie vollkommen allein zurücklässt.
Gestern sagte er noch, er werde die andere verlassen. Gestern versprach er meiner Mutter noch, daß sie es noch einmal miteinander versuchen wollen. Heute morgen kam er von der Nachtschicht nicht zurück. Er ist immer noch bei ihr. Wenn das nicht absolut herzlos und grausam ist, dann weiss ich nicht, was absolut herzlos und grausam ist. Er vernichtet uns, heuchlerisch, lügend, und offenbar kalt lächelnd. Er will uns leiden wissen, er will uns quälen. Er wird wieder alles versprechen, daß er zahlt und wir das Haus nicht verlieren. Nur damit er am nächsten Tag genau das Gegenteil tut. Er ist ein Monster. Hat mit der Neuen und meiner Mutter rumgemacht zur selben Zeit. War noch einen Tag und auch zwischendrin nett und freundlich und hat Scherze gemacht. Nur um am nächsten Tag umso brutaler in den Magen zu schlagen. Ich kann dieses Verhalten nicht verstehen. Es ist unmenschlich und brutal und niemand hat es verdient so behandelt zu werden. Ihm in Aussicht zu stellen ihm zu verzeihen trotz dieser Grausamkeiten und dann dafür höhnisch ausgelacht zu werden ist einfach - ich finde keine Worte dafür.
Wenn es sich tatsächlich so entwickelt wie es derzeit aussieht, wenn er tatsächlich abhaut, dann möchte ich ihn ehrlich gesagt niemals wieder sehen.
Ich kann meiner Mutter nicht wirklich helfen. Ich habe keinen Job, kein Geld und kenne keinen echten Trost. Wir sind, jeder für sich, bis auf meinen Vater, vollkommen allein und hilflos.
Es wäre humaner gewesen uns im Schlaf umzubringen.
Und ich habe ihn immer für einen herzensguten Menschen gehalten. Ich hätte ihm das in tausend Jahren nicht zugetraut.
atlantic
2007-01-17, 13:29:28
Und ich habe ihn immer für einen herzensguten Menschen gehalten. Ich hätte ihm das in tausend Jahren nicht zugetraut.
aber kennst du denn alle Feinheiten der Partnerschaft deiner Eltern? Fast nie ist eine Entwicklung nur von einer Seite bestimmt. Gab es Gespräche zwischen deinen Eltern über das "warum"?
Ein Mensch, der immer gut zu seiner Familie war, jetzt um 180 ° gedreht? Ist jemals alles ausgesprochen worden, das gesagt gehörte, um eine Partnerschaft am leben zu halten? Gab es Bemühungen, die kleinen alltäglichen Konflikte gemeinsam zu meistern? Es gibt viele Dinge, die an einer Partnerschaft nagen. Jeden Tag.
Du vermutest absichtliche Grausamkeit in seinem Verhalten, an einem Tag dies und am anderen andersrum zu tun. Aber woher kommt der Wille, zu jemandem grausam zu sein? Die Ursachen liegen vielleicht dort, wo DU nicht hinschauen kannst. Das ein Partner den anderen verläßt, weil er glaubt (!), seine große Liebe gefunden zu haben, ist häufiger als man denkt. Aber der Wille, den anderen zu quälen, dafür braucht es andere Gründe.
Mir liegt fern, deinen Vater irgendwie in Schutz zu nehmen. Ich möchte bloß einen Denkanstoß geben. Wo eine Wirkung, da muß auch fast zwangsläufig eine Ursache sein. Alles andere müsste man unter "Geisteskrankheit" ablegen.
Ich drücke euch die Daumen, die nächste Zeit wird nicht einfach, egal, wie sich dein Vater letztendlich entscheidet. Thowe hat schon recht. Alles andere ist besser, als einfach aufgeben.
Thowe
2007-01-17, 13:50:33
Und ich habe ihn immer für einen herzensguten Menschen gehalten. Ich hätte ihm das in tausend Jahren nicht zugetraut.
Das wird auch noch da sein. Liebe kann sehr blind machen, vor allem in solchen Momenten wo man meint, das gefunden zu haben, was einen meist unbewusst fehlt. Es bedarf einer Unmenge an Kraft dann diesem Gefühl zu entgehen, auch wenn der Verstand für ein arbeitet, so bleiben doch eine Menge an Gefühlen über, die in die andere Richtung drängen. Dem zu entgehen bedarf einen sehr festen Willen und vor allem auch die Erkenntnis, dass man das nun tun muss.
Ihm ist in Moment gar nicht wirklich bewusst, wie sehr er die Menschen verletzt, die ihn lieben. Mit etwas Glück schafft er es, sich dessen bewusst zu werden und die für euch richtige und vor allem so wichtige Entscheidung zu treffen. Doch, was auch kommen mag, es wird niemals so werden wie vorher. Denn die Angst bleibt und der Vertrauensverlust ist nicht kompensierbar.
[...]
Es wäre humaner gewesen uns im Schlaf umzubringen.
Nein, tu was! Such Dir einen 400Euro-Job. Beschäftige Dich! Suche Dir eine wichtige Aufgabe!
Gib Deinem Leben wieder einen Sinn. Die Zeit der Trauer musst Du überwinden. Hinfallen darf man, aber Du solltest auch wieder aufstehen. Du wirst sehen: Das Leben geht weiter. Du hast viele Möglichkeiten.
Aber was macht meine Mutter dann? Sie hat dann doch nur noch mich und meinen Bruder. :(
Mein Vater steckt offenbar mitten in der Midlifecrisis. Keiner Vernunft zugänglich. Schrecklich. Er macht uns alle arm, nur damit er das Gefühl der Verliebtheit genießen kann, welches auch nicht ewig hält.
Deine Mutter muss unter Leute. Ein Kurs an der Volkshochschule wäre da ganz gut.
Verschwende deine Energie jetzt nicht damit, auf deinen Vater wütend zu sein; nutze sie für was Positives!
@ Gast: (ich habe mir jetzt nur den ersten post durchgelesen)
ich denke das ich gut verstehen kann, was du zur zeit durchmachst. denn mir ist sowas ähnliches wiederfahren.
zuerst hat meine erste große liebe die beziehnung aus gründen, die ich heute immer noch nicht kenne, beendet und ein paar tage später ist mein bester freund, mit dem ich aufgewachsen bin, bei einem autounfall gestorben.
ich habe damals den fehler gemacht und mich von allen ferngehalten und mich zurückgezogen, was ich im endeffekt als das schlechte sehe, was ich je gemacht habe.
das ganze ist jetzt zwar schon über 3 jahre her, doch merke ich heute immer noch einige folgen aus der zeit, als ich mich zurückgezogen hatte.
ich bin viel ruhiger und rede nicht mehr so viel und nicht mehr so offen mit freunden wie vor dem ganzem ereignis - besonders dem unfall.
atlantic
2007-01-17, 18:08:51
Aber was macht meine Mutter dann? Sie hat dann doch nur noch mich und meinen Bruder. :(
Mein Vater steckt offenbar mitten in der Midlifecrisis. Keiner Vernunft zugänglich. Schrecklich. Er macht uns alle arm, nur damit er das Gefühl der Verliebtheit genießen kann, welches auch nicht ewig hält.
Ums mal ganz hart zu sagen...das, was deine Mutter jetzt verletzt und ihr den Boden unter den Füßen entzieht, das wirst du und dein Bruder nicht in 3 Leben kompensieren können. Kein Kind kann Ersatz für verloren geglaubte Liebe sein. Das einzige, was euch im Moment bleibt, ist, das ihr eurer Mutter so gut es geht den Alltag erleichtern könnt. Ihr seit in der Lage, die Notsituation, in die sie fürchtet abzurutschen, mit aufzufangen. Macht ihr das klar. Und wenn es nötig werden sollte, eben nicht nur mit Worten.
Sie wird verletzt und gedehmütigt sein, das Gefühl haben, es stände ihr auf die Stirn geschrieben, das ihr Mann sie nicht mehr akzeptiert. Ihr Selbstwertgefühl ist im Moment auf dem Nullstand. Aus diesem Tal holt sie heraus. Im 3er-Team gehts leichter. Laßt nicht zu, das sie sich verkriecht. Sie hat keine Berufsausbildung, wahrscheinlich hat sie bisher auch nicht gearbeitet? Sie hat sich somit u.U. immer nur über ihren Mann definieren können. Denkbar beschissen, um jetzt damit klar zu kommen. Aber nicht nur mit einem Beruf kann man Dinge tun, die einen für die Gesellschaft wertvoll machen. Und DAS Gefühl ist ihr sicher jetzt komplett abhanden gekommen. Dieses Gefühl könnt ihr ihr geben. Aber keinen Partner ersetzen. Die Art Liebe ist einfach eine andere.
Das finanzielle (Schulden/Haus/Lebensunterhalt) ist ein schwerer Brocken. Sollte es zur Trennung kommen, solltet ihr die Zeit bis dahin nutzen und euch beraten lassen. Und nicht auf die Zwangsversteigerung warten, bei der alle verlieren werden. Von erwachsenen Menschen sollte man erwarten können, diese Dinge, wenn schon die Sache mit den Gefühlen nicht sachlich behandelt werden kann (weil einfach nicht möglich), für alle Beteiligten zum Besten zu regeln. Das alle verlieren würden, dürfte auch deinem Vater klar sein, zumal er derjenige war, der bis dato wohl der Hauptfinanzierer war. Dann wäre er auch der Hauptverlierer.
Aber was macht meine Mutter dann? Sie hat dann doch nur noch mich und meinen Bruder. :(
Mein Vater steckt offenbar mitten in der Midlifecrisis. Keiner Vernunft zugänglich. Schrecklich. Er macht uns alle arm, nur damit er das Gefühl der Verliebtheit genießen kann, welches auch nicht ewig hält.
Jetzt ganz unabhängig und objektiv betrachtet: Dein Vater wird kaum dazu kommen, auf Euch zu zugehen. Wahrscheinlich schlägt ihm die pure Ablehnung entgegen. Ob zu Recht oder zu Unrecht kann ich nciht beurteilen, aber so werdet ihr Eure Probleme nicht lösen. Solltest Du an einer Konversation interessiert sein, solltest Du Deinem Vater gegenüber nicht derartig ablehnend entgegen stehen. So verstärken sich nur die Probleme. Ihr schneidet Eurem Vater den Rückzug zu Euch einfach ab. Oder wollt ihr nicht, dass er wieder zurück kommt? :confused:
Cyphermaster
2007-01-17, 20:31:59
Das ist glaube ich keine Frage - es wird alles so hingedreht, daß er ein Monster sein MUSS, damit man ihn ohne schlechtes Gewissen hassen und für alles verantwortlich machen kann. Wie du schon sagtest: Diese Blockadehaltung spaltet nur noch mehr - und sie sorgt für die Hilflosigkeit, über die der Gast schreibt. Eigentlich wären sie nicht hilflos, sie könnten schon einige Dinge versuchen...
Wir haben ihm nun wirklich alle Türen offengehalten. Er behauptetet sie nutzen zu wollen. Schon dreimal. Jedesmal hat er gelogen. Wir wollen ihn zurück, aber er will ganz offensichtlich nicht. Er wollte sich angeblich schon dreimal von seiner Neuen trennen. Wenn er hier ist behauptet er das nach einigen langen gesprächen. Dann macht er es nicht. Nun ist es so weit daß er einfach wegfährt und nicht wiederkommt ohne jede Kontaktmöglichkeit. So behauptete er heute Abend mit ihr Schluss machen zu wollen, wenn wir nie wieder über die Sache sprechen würden. Also ein kompletter Neustart. Er fuhr los und kam nicht wieder, rief nicht an, hatte auch das Handy nicht mitgenommen. Tja, jetzt ist damit auch das Auto auf unbestimmte Zeit irgendwo.
Er hatte jede Chance.
Cyphermaster
2007-01-18, 07:49:40
Wir haben ihm nun wirklich alle Türen offengehalten.Habt ihr nicht. Ihr versucht ihn, in die Tür zu drängen, die euch paßt. Der Weg, zu dem ihn sein Herz offensichtlich zieht -nämlich seine neue Liebe zu leben, ohne seine Kinder zu verlieren- steht ihm nicht offen. Diese Tür schlagt ihr ihm jedes Mal ins Gesicht, und sagt ihm: "Entweder, du gibst deine Liebe auf, oder uns!".
Oder habt ihr mal versucht, zusammen mit ihm eine Lösung zu finden, die euch ein vernünftiges getrenntes Weiterleben ermöglichen würde?
Er scheint nicht wirklich in der Lage, einen klaren Strich ziehen zu können, seinem Verhalten nach. Könnte ich aber wohl auch nicht so leicht, wenn man mich zwischen meiner Liebe und meinen Kindern wählen ließe. Das ist eine grausame Wahl.
EL_Mariachi
2007-01-18, 08:40:53
Da muss ich mich dem Cyphermaster jetzt mal anschließen ...
... ausserdem soll man Reisende nicht aufhalten.
PS: für mich liest sich das so, als ob die größte Sorge des Gastes ist, daß die Daddy Geldquelle nun wegbricht.
ich zitiere "Er macht uns alle arm, nur damit er das Gefühl der Verliebtheit genießen kann, welches auch nicht ewig hält."
Liebe ist ein Gefühl, gegen das man nur schwer ankämpfen kann ...
Das kann man aber nur verstehen, wenn man selbst mal verliebt war ;)
ach ja und Geld macht nicht glücklich ... !
Der Gast kommt imho jedenfalls ziemlich egoistisch rüber ...
/edit: ich wünsche aber trotzdem mal Kraft und Glück für seine weitere Zukunft.
.
[...]
Der Gast kommt imho jedenfalls ziemlich egoistisch rüber ...
/edit: ich wünsche aber trotzdem mal Kraft und Glück für seine weitere Zukunft.
.
:nono: Nicht egoistisch. Verzweifelt.
@Gast
Liebe kann man weder erkaufen noch einfordern. Liebe gibt man und bekommt sie geschenkt. Druck, Zwang, Ablehnung zerstört Liebe.
Ja, verzweifelt. Wenn ich schon meinen Vater und somit einen Teil meiner Familie verliere will ich nicht auch noch mein zu Hause verlieren. Und ich will meine Mutter abgesichert und versorgt wissen. Das hat sie mehr als nur verdient.
Tja, und nun sitzen wir hier und wissen nicht weiter. Es ist so still im Haus.
Ach, das ist alles so unfair. Wir haben beileibe schon genug durchmachen müssen. Ich beneide die Familien meiner wenigen Freunde: Bisher immer alle gesund und die Familie intakt.
Es liegt wohl in den Genen. Alle Brüder meines Vaters haben ihre Frauen verlassen für eine neue, jüngere.
Und bitte beschimpft mich nicht als egoistisch oder sonst was. Das kann ich nun grad wirklich nicht ab. Alles was ich für sicher und beständig hielt ist es nun nicht mehr. Das ist einfach mehr als sehr hart.
Und ja, mein Bruder hatte vor etwa 5 Jahren Krebs und hat es überlebt und es war eine schreckliche Zeit die ich niemals wieder erleben möchte. Aber wenn man so verlassen wird erzeugt das schon ein irgendwie ähnliches Gefühl. Ob ich ihn nun nicht mehr hier sehen werde weil er fort ist oder weil er gestorben ist sicherlich ein unterschied, aber soo weit liegt es auch nicht auseinander. :*(
Und was ist eigentlich, wenn wieder jemand krank wird? Einer von uns dreien. Wer ist dann da? Ich fühle mich so allein und hilflos.
Thowe
2007-01-18, 14:48:45
Und was ist eigentlich, wenn wieder jemand krank wird? Einer von uns dreien. Wer ist dann da? Ich fühle mich so allein und hilflos.
Egal wie sehr man darüber nachdenkt, man kann es nicht im Jetzt ändern oder dafür vorsorgen, man kann es erst, wenn die Probleme wirklich akut sind. Dann finden sich immer Lösungen, weil man erst dann wirklich beurteilen kann. Also Kopf hoch, anders wird es nicht gehen.
Cyphermaster
2007-01-18, 17:04:24
Ja, verzweifelt. Wenn ich schon meinen Vater und somit einen Teil meiner Familie verliere will ich nicht auch noch mein zu Hause verlieren. Und ich will meine Mutter abgesichert und versorgt wissen. Das hat sie mehr als nur verdient.Darüber läßt sich doch reden - ihr müßt das nur auch mal tun. Und wer sagt, daß du deinen Vater verlierst? Er wohnt woanders, aber er wird nicht aus der Welt sein. Wer sagt, daß er zukünftig nichts mehr mit euch zu tun haben will?
Im Moment wird er sicher auf mehr Abstand gehen; solange er von euch vorwiegend Tiefschläge kassiert, ist das aber auch nicht ganz unverständlich, oder? Wenn er euch wirklich einfach nur vergessen wollen würde, hätte er doch nur seine Sachen packen müssen, und gehen. Warum glaubst du, hat er das nicht gemacht? Warum glaubst du, hat er sich wohl etwas "breitquatschen" lassen, was das Bleiben bei euch angeht? Soweit ich das aus der Beschreibung nachvollziehen kann, ist ihm seine Familie alles andere als völlig gleichgültig.
Und bitte beschimpft mich nicht als egoistisch oder sonst was. Das kann ich nun grad wirklich nicht ab. Alles was ich für sicher und beständig hielt ist es nun nicht mehr. Das ist einfach mehr als sehr hart.Klar ist das keine sonderlich leichte Situation. Nur wird es nicht besser dadurch, daß du dich an ein paar wenigen Punkten der Situation festbeißt, im Gegenteil. Damit sich was tut, mußt du davon weg, zusammen mit allen anderen die Lage klären, und dann daran arbeiten, für euch einen neuen Weg, eine neue Zukunft zu schaffen - wie auch immer die aussehen mag.
Wenn man sich plötzlich abseits bekannter Situationen, Umgebungen und Verhältnisse wiederfindet, ist ein gewisses Hilflosigkeits-Gefühl recht normal. Das bedeutet aber nicht -so wie es bei dir großteils klingt- zwangsläufig, daß man das nicht packen kann. Wichtig ist, daß ihr es versucht, dann werdet ihr feststellen, daß auch da ein Weiterkommen ist.
Ich kann euch nur raten, setzt euch möglichst ohne Druck zusammen, und sprecht euch offen aus. Notfalls holt euch einen Profi zur "Moderation", der überschäumende Emotionen im Zaum hält! Danach kannst du vielleicht deinen Vater besser verstehen, und ihr könnt anfangen, nach vorn zu schauen, statt euch nur gegenseitig weh zu tun. Und sogar, wenn sich rausstellen sollte, daß dein Vater sich völlig rücksichtslos verhält, nix mehr von euch wissen will, etc. (was ich bezweifle), dann ist das eine bessere Möglichkeit, im Kopf für sich damit abzuschließen, als euer jetziger Rosenkrieg.
aoe_forever
2007-01-19, 00:55:52
Aber was macht meine Mutter dann? Sie hat dann doch nur noch mich und meinen Bruder. :(
Mein Vater steckt offenbar mitten in der Midlifecrisis. Keiner Vernunft zugänglich. Schrecklich. Er macht uns alle arm, nur damit er das Gefühl der Verliebtheit genießen kann, welches auch nicht ewig hält.
Ich denke es geht auch um Abgrenzung. Du bist alt genug um zu studieren, dann kannst Du auch dein Leben selbst gestalten. Du bist - offen gesagt - nicht verantwortlich für was deine Mutter jetzt macht, oder dein Bruder. Zumindest im Sinne deiner Mutter ist letztendlich sie verantwortlich für ihr Leben, und nicht Du. Das Versorgungsrecht hier in D ist derart ausgestaltet, daß sie bestimmt nicht hungern muss.
Ich denke daß Du vor allem nicht dich selbst verantwortlich machen solltest für Defizite in der Beziehung deiner Eltern. Diese Defizite waren vermutlich schon sehr lange da, und die wurden halt von BEIDEN nicht bearbeitet.
1. Ich weiß nicht, wie darauf kommst, dass hier Gefahr bestünde als egoistisch beschimpft zu werden. Mir zumindest drängt sich der Gedanke keinesfalls auf!
2. Ihr 3 solltet zusammenhalten. Scheinbar ist dir deine Familie/Mutter sehr wichtig also ist aoe´s Hinweis/Tipp für dich wohl keine Option. Ich hab zwar keine Ahnung, wie deine Mutter so "drauf" ist, aber nach deinen Beschreibungen geht es ihr bestimmt schlechter als dir. Wenn du jetzt in den Sack haust und das sinkende Schiff verläßt, wird die Situation deiner Mutter bestimmt nicht besser. Sie braucht nun jeden Halt, den sie bekommen kann, also kümmert euch um sie.
3. Die Tür für euren Vater offen halten ist bestimmt keine schlechte Idee, vielleicht besinnt er sich und kehrt reumütig zu euch zurück. Die angesprochene Idee eines Moderator ist bestimmt nicht die Schlechteste. Jedoch solltet ihr euch nicht von ihm demütigen lassen! (vor allem Mutterherz) Es kann nicht sein, dass er langfristig auf 2 Hochzeiten tanzt (Familie/Liebhaberin) und deine Mutter es ihn noch gewähren läßt, weil sie so an ihm hängt!
vBulletin®, Copyright ©2000-2024, Jelsoft Enterprises Ltd.