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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Von SD-Karte booten


rixon
2007-02-15, 00:29:18
Howdy.

Mein toller Laptop hat einen integrierten Card Reader. Festplatten brauchen viel Strom. In der Uni muss mein Laptop aber lange halten. Also möchte ich mein Betriebssystem von einer SD-Karte im internen Kartenleser booten.
Ich bin soweit, dass ich mit syslinux ein damn small linux bootbar hinbekommen habe, allerdings bootet das nur mein anderer Rechner mit einem externen Kartenleser. Das Bios des Laptops hat dafür leider keine Unterstützung.
Was ich mir gedacht habe, ist so etwa folgendes: man müsste von der Festplatte (die eh drin bleiben, sich nur sehr schnell wieder abschalten soll) einen 2.6er-Kernel (weil Support für den Reader) booten, um dann das eigentliche OS zu starten. Nur, wie das geht, dass weiß ich leider nicht, und hab auch nichts brauchbares/mir verständliches gefunden.

Nebenbei zwei Sachen, die erstmal nicht so wichtig sind...
1) Ich würde schlussendlich gern ein abgespecktes Windows XP booten, einfach weil ich zu oft auch mal Office oder Photoshop brauch. Ich krieg das auf die Karte, und abgespeckt sowieso (Stichwort nLite); wie ich aber wie vorgesehen boote, weiß ich nicht. Aber vielleicht klärt sich das eh mit dem Lösen des obenstehenden Hauptproblems.
2) Hat jemand eine Idee, wie man den Zugewinn an Laufzeit benchen könnte? Typisches Szenario ist schon surfen und mitschreiben, wie man das halt so macht. :D

Falls es relevant ist: Laptop ist ein Samsung Q35, also Core Duo. Der Card Reader ein Ricoh-irgendwas mit einem Controllerchip, der auch gleich noch Firewire und Späße macht. Könnte ich auch nochmal nachschlagen. Damn Small Linux hat den nicht erkannt, aber DSL-N nutzt 2.6er-Kernel, da gings dann.

Also, wie immer großes Dankeschön schonmal!

Corny
2007-02-15, 00:49:17
Von einem USB-Stick zu booten wäre keine Alternative? Dafür ist nahezu jedes aktuelle Bios vorbereitet und auch DSL ist beispielsweise dafür vorgesehen. Ich glaube du könntst dir damit viel Arbeit ersparen.
Nachteil ist natürlich das der USB Stick im Gegensatz zur SD-Card aus dem Laptop heraus ragt.

Ist nur eine Idee...

rixon
2007-02-15, 00:54:01
Ja genau, das herausragen stört mich. Ich will das ja auch vor allem aus Interesse machen, realistisch betrachtet wird der Laufzeitgewinn wohl kaum mehr als 5% betragen.

Gast
2007-02-15, 01:03:51
Howdy

Mir ist nicht ganz klar, wie du Akkulaufzeit rauskitzeln willst, indem du dein BS von einer SD-Karte startest.
Die einzige Komponente, die dann eventuell abgeschaltet werden könnte, ist die Festplatte. Allerdings wage ich zu bezweifeln, daß der Stromverbrauch einer Festplatte (bei aggressivem Powermanagement) überhaupt noch ins Gewicht fällt. Der Löwenanteil geht für Ram, Core2!-CPU, GPU, Chipsatz und Display drauf.

Mein Tip: Kauf die für 10,-€ einen USB-Stick (der sollte sich booten lassen) und probier es vorher damit aus. - Meine pessimistische Prognose: 0 Stromersparnis.

Gast
2007-02-15, 01:06:52
Meine pessimistische Prognose: 0 Stromersparnis.
Was ich eigentlich sagen wollte ist: StromMEHRVERBRAUCH.
Im Gegensatz zu deiner Festplatte schaltet sich nämlich weder der USB-Stick noch der SD-Card Reader ab, solange ein Medium eingelegt ist.

klutob
2007-02-15, 01:09:17
Mit Linux ist das ziemlich einfach zu bewerkstelligen. Einfach eine Bootpartition auf der Festplatte anlegen, darin "grub" und mindestens 1 Kernel installieren welcher deinen SD-Slot unterstützt (also entweder das SD-Kartenreadermodul in eine "initrd" packen oder das Modul gleich fest in den Kernel bauen) und deine bestehende root-Partition auf die SD-Karte kopieren (http://de.opensuse.org/SuSE_Linux_umkopieren). Danach brauchst du nur noch die "menu.lst" von Grub um einen Boot-Eintrag erweitern, der auf die Rootpartition der SD-Karte verweist. Nach dem Start des Systems, kannst du die HDD, z.B. mittels "hdparm", in den Schlaf schicken.

Gast
2007-02-15, 01:21:57
In der Uni muss mein Laptop aber lange halten.
Wenn alle Stricke reißen, würde ich mir überlegen eventuell eine zusätzliche tragbare externe Batterie für den Laptop anzuschaffen.

Das könnte zB. so aussehen:
http://www.akkushop-online.de/Notebookakkus/Acer/externer-Notebook-Akku-PM-118-DC::632.html

Die Leistungsdaten von so einem Backup-Akku müssen antürlich für deinen Laptop stimmen. Das mit der SD-Karte halte ich für blanke Zeitverschwendung.

rixon
2007-02-15, 01:37:01
Ja, es ist Zeitverschwendung, dessen bin ich mir völlig bewusst. Genauso, dass der Stromverbrauch nur leicht sinken wird. Das mit dem Zunehmen des Stromverbrauches ist imho aber Blödsinn, da a) die Festplatte im Normalbetrieb sich nicht abschaltet, weil sie schon immer mal kurz gebraucht wird; sie idle't also höchstens vor sich rum b) ist der Stromverbrauch von Speicherkarten im Idle-Betrieb zu vernachlässigen (ich bilde mir ein, was von 0.1mA gelesen zu haben, möchte mich aber nicht drauf festlegen).

@klutob: Puh, ähm. Könntest du das etwas kleinschrittiger machen? :) Ich nutz zwar Ubuntu und hab schonmal eine Konsole gesehen, aber als Anleitung reicht mir dein Post noch nicht ganz. Danke!

@letzter Gastbeitrag: Danke für den Beitrag, aber ich glaub, dann wär ein Zweitakku sinnvoller. Damit lande ich ja dann auch schon bei knapp 12 Stunden Laufzeit.

Gast
2007-02-15, 04:03:03
@letzter Gastbeitrag: Danke für den Beitrag, aber ich glaub, dann wär ein Zweitakku sinnvoller. Damit lande ich ja dann auch schon bei knapp 12 Stunden Laufzeit.
Zweitakku müßte man jedesmal erst einbauen (Verschleiß am Notebook) + Zweitakku kann meistens nicht simultan geladen werden.


ich bilde mir ein, was von 0.1mA gelesen zu haben
Ja - das muß allerdings ein wilder Traum gewesen sein:

hier mal Daten einer heutigen SD-Karte:
Technical Specifications:
Data Transfer Rate (Maximum): Read: 19.5MB/sec Write: 15MB/sec
Power Consumption: Read: <47.3mA, Write: <56.7mA
http://www.edgetechcorp.com/digital-media/proshot-130x-sd.asp

50mA bei einer Spannung von 5V entsprechen einer Leistungsaufnahme von 0,25 Watt. - Und das ist nur die Leistung die er braucht, um überhaupt auf die SD-Card zuzugreifen. Zu diesen 0,25 Watt kommt dann nämlich noch der Stromverbrauch für die eigentliche Elektronik des Readers.

zum Vergleich eine aktuelle 2,5" Platte mit 160 GB:
# Read / Write Power Consumption: 1.6W typ.
# Idle Power Consumption: 0.5W typ.
http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1143642038
0.5 watt at idle and to 0.13 watt at standby
http://www.fujitsu.com/global/services/computing/storage/hdd/mhdd/mhv2160bt-catalog.html

0,25 Watt SD gegen 0,5 Watt HD(Idle) - Es geht hier also um eine lumpige Stromersparnis von 0,25 Watt.

Man man man - da würde ich mir eher Sorgen um Fehler im Treiber für den USB-Port machen. Nicht selten ist so ein Multicardreader nämlich über USB an das Mainboard angeschlossen. Und hierzu las man beispielsweise schon folgendes:

Microsoft hat einen Fehler in den USB-Treibern des Service Packs 2 von Windows XP eingestanden, der bei Notebooks mit angeschlossenen USB-2.0-Geräten dazu führt, dass die Leistungsaufnahme deutlich zunimmt und damit die Laufzeit sinkt.
(..)
Im c't-Labor ließ sich der Fehler bei einem Notebook mit Core Duo (5 Watt höhere Leistungsaufnahme) und einem mit Intels Pentium M reproduzieren (2 bis 7 Watt Mehrverbrauch)
(..)
Laut Microsoft steigt die Leistungsaufnahme an, weil das Gerät den USB-2.0-Controller in zu kurzen Intervallen abfragt und deshalb der Prozessor keinen Stromsparmodus einschaltet.
(..)
Bei betroffenen Notebooks kostet der USB-Bug mindestens 5 Watt, was einer Laufzeitabnahme um 20 bis 35 Prozent entspricht.
(..)
Daher sollten USB 2.0 Geräte wie dr USB Stick Memory nur angesteckt werden, wenn sie wirklich benötigt werden, sagt Johannes Reiser CEO von BEST Electronics.
(..)

komplett hier zu lesen:
http://www.memoryxxl.net/speicher::27311_9112_9115/USB-Drive.html

Der Schuß mit dem Stromsparen über USB/SD kann also durchaus auch gewaltig nach hinten losgehen. (Ich habe in meinem Linux bislang noch keine Möglichkeit entdeckt, auf die Abfragerate des USB-Chips einfluß zu nehmen.)

rixon
2007-02-15, 10:53:50
hier mal Daten einer heutigen SD-Karte:
zum Vergleich eine aktuelle 2,5" Platte mit 160 GB:


Da vergleichst du aber Äpfel mit Birnen. Wenn die Karte bei Lese-/Schreiboperationen sogar noch weniger verbraucht als die Festplatte, wenn sie idle ist, ist doch alles super? Meine 0.1mA bezogen sich auf den Idle-Zustand der Karte. Meine Erinnerung hat mich zwar getäuscht (hier (http://www.commell.com.tw/product/SSD/CF_Card/CF_Card.HTM)steht was von 1.2 bis 1.5 mA für eine CF-Karte), aber die Verhältnisse bleiben doch bestehen.
Der Card-Reader ist ein interner Chip, der auch für Firewire verantwortlich ist; hängt am PCI-Bus (http://www.thinkwiki.org/wiki/Ricoh_R5C841). Aber das tut eigentlich gar nichts zur Sache, ob das ganze Vorhaben was bringt, werde ich ja selbst herausfinden. Nur um das zu schaffen, brauch ich ja die Hilfe aus dem 3DC :)

MadMan2k
2007-02-15, 11:41:49
@klutob: Puh, ähm. Könntest du das etwas kleinschrittiger machen? :) Ich nutz zwar Ubuntu und hab schonmal eine Konsole gesehen, aber als Anleitung reicht mir dein Post noch nicht ganz. Danke!
du installierst ubuntu bei eingesteckter karte nochmal neu und legst dabei nur /boot auf die fesplatte und den rest(root, swap) auf die karte.