Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dicke Kinder und Statistik
Haarmann
2007-02-27, 10:31:33
http://www.n-tv.de/771136.html
Es geht hier nicht um die "Dicken Kinder" an sich, sondern um die Methode, wie man diese, wie die Arbeitslosen reduziert. Wie "wissenschaftlich" findet ihr die Definition, die da drin steht, dass immer 10% Übergewischtig sind und 3% fettsüchtig, egal wie schwer sie die Kiddies sind?
Wolfram
2007-02-27, 10:48:22
http://www.n-tv.de/771136.html
Es geht hier nicht um die "Dicken Kinder" an sich, sondern um die Methode, wie man diese, wie die Arbeitslosen reduziert. Wie "wissenschaftlich" findet ihr die Definition, die da drin steht, dass immer 10% Übergewischtig sind und 3% fettsüchtig, egal wie schwer sie die Kiddies sind?
Grotesk ist das. Auch Übergewicht bei Kindern muß sich an absoluten Zahlen orientieren, zumal nicht nur meiner Ansicht nach ein ganz erheblicher Teil der Kinder übergewichtig ist (ein Drittel? die Hälfte? noch mehr?).
Das mag schwierig zu quantifizieren sein, aber sich angesichts dessen nicht die Mühe zu machen sondern einfach einen willkürlichen Maßstab festzusetzen, ist natürlich völlig unwissenschaftlich. Bei der Armut wird es ja genauso gemacht. Arm ist nicht, wer kurz vor dem Verhungern steht, sondern wer im Verhältnis zur Mehrheit zuwenig Geld hat. Lächerlich.
Und so einen Blödsinn wie den BMI braucht man sowieso nicht. Wenn man Speckrollen auf den Hüften hat ist man zu dick, fertig. Was nutzt mir ein guter BMI, wenn der nur auf einen Mangel an Muskeln zurückzuführen ist?
schmacko
2007-02-27, 10:53:49
http://www.n-tv.de/771136.html
Es geht hier nicht um die "Dicken Kinder" an sich, sondern um die Methode, wie man diese, wie die Arbeitslosen reduziert. Wie "wissenschaftlich" findet ihr die Definition, die da drin steht, dass immer 10% Übergewischtig sind und 3% fettsüchtig, egal wie schwer sie die Kiddies sind?
es ist insofern wissenschaftlich, als es klare kriterien gibt, nach denen geurteilt wird.
wie sinnig das ist, ist eine ganz andere sache.
und dass der bmi eher "drollig" als sinnvoll ist, jedenfalls für den zweck, den man damit eigentlich messen will, steht ja außer frage.
CrazyHorse
2007-02-27, 15:13:03
Bei der Armut wird es ja genauso gemacht. Arm ist nicht, wer kurz vor dem Verhungern steht, sondern wer im Verhältnis zur Mehrheit zuwenig Geld hat. Lächerlich.
Das ist nicht lächerlich, sondern wissenschaftlich. Es gibt zwei Difinitionen für einen Begriff, und? Solange man weiß welcher zur Anwendung kommt ist es doch gut so... und zwar gibt es relative und es gibt absolute Armut. Et voila.
Es ist doch mit vielen Begriffen so, sie werden über die Normailität definiert. Das was links und rechts an den Seiten als Extrem übersteht bekommt ein Etikett: adipös, unterernährt; linksradikal, rechtsradikal; dumm, hochbegabt usw. usf. Die restlichen 85%, in der Mitte, sind normal.
Und zwar ist das keine natürliche Normalität im Sinne von "so hat es die Natur vorgehesen, d.h. ein Kind von X Jahren wiegt XX Kg" (falls es diese überhaupt gibt), sondern eine von der Mehrheit besetzte Normalität.
Man könnte dem Kind (lol) ja einen anderen Namen geben. Von mir aus nicht mehr dick und dünn, sondern drunter und drüber. Ändert aber nichts am Sachverhalt, nur die Reibung an den negativ eingefärbte Begriffen dick und dünn würde wegfallen.
Haarmann
2007-02-27, 20:54:57
CrazyHorse
Mit der Definition kann auch ein fettsüchtiges Kind verhungern... es hatte halt noch nen "hohen" BMI im Verhältnis zu denen, die knapp am verhungern sind...
So makaber das Exempel ist, so blöd ist die Definition.
The Hypnotoad
2007-02-27, 23:46:31
Also der BMI ist doch auch als Beurteilungskriterium relativ sinnvoll, wenn man weiß ab welchen Wert in etwa eine Schädigung bzw. ein Fehlentwicklung bei einem Kind passiert. Und ich denke mal die Werte dürften schon länger bekannt sein. Ob jmd. jetzt fettsüchtig ist oder nicht, sollte halt dann ein Arzt entscheiden. Der BMI dient ja nur zum groben einschätzen, ob das Gewicht stimmt.
Haarmann
2007-03-01, 18:49:23
The Hypnotoad
Absolut - ob nun bei nem Kind über 25 nicht ideal ist oder über 28 ist Latte, wenn das Kind eh 35 hat ;).
CrazyHorse
2007-03-02, 10:34:22
CrazyHorse
Mit der Definition kann auch ein fettsüchtiges Kind verhungern... es hatte halt noch nen "hohen" BMI im Verhältnis zu denen, die knapp am verhungern sind...
So makaber das Exempel ist, so blöd ist die Definition.
Das ist richtig. Wenn man so eine Definition sozusagen mit geschloßenen Augen, realitätsblind hinnimmt und stumpf das Standardgegenprogramm abfährt ist das natürlich blöd. Wenn man die Augen offen hat, dann es ist eine solche Definition besser als gar nichts, da sie es einem ermöglicht den Sachverhalt überhaupt erst zu thematisieren. Auch wenn hier und da im Einzelfall es nicht ganz passt, aber eine ganze Generation von dicken Arbeiter/Unterschichtskindern (siehe England/Schottland) hinzunehmen ist nicht akzeptabel.
Wolfram
2007-03-02, 11:08:28
Auch wenn hier und da im Einzelfall es nicht ganz passt, aber eine ganze Generation von dicken Arbeiter/Unterschichtskindern (siehe England/Schottland) hinzunehmen ist nicht akzeptabel.
Das ist ja gerade ein Sachverhalt, den man nicht erfassen kann, wenn man nur das relative Übergewicht betrachtet.
Haarmann
2007-03-02, 12:44:36
CrazyHorse
Diese Art der Berechnung erlaubt es Dir auch, wenn 90% Kinder BMI 13, 7% BMI 14 und 3% BMI 15, haben, die Kinder mit BMI 15 als fettsüchtig zu definieren...
CrazyHorse
2007-03-02, 13:01:33
Ist schon klar,ist schon klar.
Dann ist das eben so. Und in Zukunft wenn die Breite der Stühle eben nicht mehr ausreicht wird ausgebaut und die verbliebenen schlanken Kinder an die neue Breite angepasst (MCess for free). Die Gesellschaft definiert die Normalität und nicht die Natur.
Das war jetzt natürlich Polemik.
Aber man kommt doch mit der statitischen Methode (noch) gut durch. Die Gewichtsverteilung stimmt ja noch. So mehr oder weniger. Ich weiß ja worauf ihr hinaus wollt: Wenn der Index aufgrund neuer Normalität nicht mehr geeignet ist, weil er ein 100KG 1,30m Kind für untergewichtig eingestuft wird, braucht man objektive Kriterien, absolute Zahlen und keine Relationen.
Aber wie legt man die fest? Und vor allem wenn sie festgelegt sind, wer sorgt dann dafür, dass sie wieder geändert werden, wenn sie der gesellschaftlichen Realität nicht mehr entsprechen? Eben weil 11-jährige vielleicht in Zukunft 1,80m groß sind und über 70Kg wiegen. Wegen der guten Ernährung und der medizinischen Versorgung.
Bis zu einem gewissen Grad hilft einem ja der gesunde Menschenverstand weiter, aber wenn Fettleibigkeit zur Volkskrankheit wird, dann brauch man Zahlen, Werte, Definition von Normalität um darüber zu reden und etwas zu ändern.
ist schwierig. Zugegeben.
The Hypnotoad
2007-03-03, 19:24:01
Also man schaut einfach ab welchen BMI ein Kind/Erwachsener Mangel/Krankheiten oder was auch immer aufweist - der Bereich in dem keine gewichtsbedingten Krankheiten/Folgeerscheinung auftretten, stuft man dann als gesund ein.
Ist doch eigentlich nicht schwer oder ?
Wenn der Durchschnitt fetter wird, dann steigt im Durchschnitt auch das Risiko von Spätfolgen.
(ist im übrigen dasselbe beim Klimawandel, der Durchschnittstemperatur steigt und das Risiko von schweren Unwetter bzw schadhaften Wetterereignisen nimmt zu <= bisschen Offtopic)
schmacko
2007-03-05, 12:47:03
das ist aber leider so nicht gegeben. nur bei extremen bmi-werten wird da ein zusammenhang bestehen, nicht aber sonst. schon bei normalem bmi kann gesundheitsgefährdung auftreten, bei zu großem, zu kleinen aber möglicherweise nicht. der bmi ist ein zu grobes raster, um echte menschen anhand dieses zahlenwertes zu beurteilen.
ich beispielsweise bin recht groß und derzeit mit kleiner wampe und unsportlichkeit gesegnet, aber gemäß bmi bin ich top! wäre ich klein und kraftsportler könnte ich schon ins übergewicht geraten. wie soll das "vernünftig" als maßschnur herhalten?
The Hypnotoad
2007-03-05, 15:50:58
Naja der BMI sollte ja auch nur eins von vielen Bewertungskriterien sein und daher nicht einzeln betrachtet werden. Aber grundsätzlich kann schon eine Richtung angegeben werden.
Der Arzt muss halt dann Ruhepuls/ Puls unter Anstrengung messen und wie schnell sich der Puls wieder normalisiert, dann die Blutwerte usw... - erst dann kann eine sinnvolle Einteilung stattfinden. Der BMI soll ja mal nur als grober Parameter dienen. ( mit irgendwas muss man ja anfangen)
EureDudeheit
2007-03-05, 17:19:50
Der BMI ist eh total sinnbefreit. Ich bin auch schon fast an der Übergewichtsgrenze, hab trotzdem nur einen Fettanteil von ca 14%. Trotzdem finde ich mich noch zu dünn.
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