Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ein Freund hat mit mir über sein Alk-Problem gesprochen
doppelschwoer
2007-04-11, 12:05:49
Hi zusammen,
ein Arbeitskollege und Freund ist gerade bei mir gewesen.
Er hat auf einmal angefangen zu erzählen dass er ein echt Alk Problem hat.
Ich wusste schon immer dass er gerne was trinkt, aber dass es ein paar bier und 2 Flaschen Wein am Tag sind wusste ich nicht. Auch seine Frau weis nichts davon.
Wir haben 2h gesprochen. Er weis dass er proffesionelle Hilfe braucht.
Jetzt hab ich ihn mal nach heuse geschickt und gesagt dass er als erstes mit seiner Frau sprechen muß.
Welche Hilfe Stellen gibt es denn in so einem Fall. Er will das echt angehen. Wie kann ich ihm weiter dabei helfen. Jetzt hab ich erstmal zugehört. Er hat null private Probleme, ist mehr durch gewohnheit dazu gekommen.
Wo kann man in so einem Fall anrufen? Welche Hilfegruppen gibt es?
DrumDub
2007-04-11, 12:29:51
wenn er wirklich bereit ist hilfe anzunehmen, dann sind die hier wohl erstmal ne gute anlaufstelle: http://www.anonyme-alkoholiker.de
In jeder größeren Stadt gibt es ein Suchthilfezentrum. Dort soll er einfach mal zu einem Gespräch hingehen. Da kann er dann mit den Leuten dort die weitere Vorgehensweise planen.
Ist er schon körperlich abhängig? Wie lange trinkt er denn schon regelmäßig? Eventuell kann eine Entgiftung notwendig sein.
Wenn er dann entgiftet ist, gibt es die Möglichkeit der stationären Therapie, die mehrere Monate dauert. Wenn das für ihn nicht in Frage kommt, gibt es auch andere Möglichkeiten.
Schreib ruhig mal ein wenig mehr. Ich kenne mich mit dem Thema (leider) recht gut aus, da ich selbst mal betroffen war, wobei es bei mir kein Alkohol, sondern andere Drogen waren.
doppelschwoer
2007-04-11, 20:05:15
Also, ich denke er ist ganz sicher Körperlich abhängig.
Er trink am Tag im Schnitt 1-2 Falschen Wein, 2-3 Bier und immer wieder mal nen Klaren.
Er sagt selber dass er sich morgen mieß fühlt, nach ein paar stunden muß er dann das 'Konterbier' trinken. Er sagt auch dass er das gefühl hat ohne Alk nicht seinen Job machen zu können. Er hat konzentrationsschwierigkeiten, hat angst etwas zu vergessen und hat zittrige Hände. Mit Alk ist das alles besser. Daran denke ich kann man klar erkennen dass er Körperlich und Psychisch abhängig ist. Außerdem hat er immer wieder Herzrasen und wird davon sogar nachts wach.
Er hat auch etwas agnst vor ner OP mit Vollnarkose morgen. Ich habe ihm gesagt er muß das unbedingt alles dem Anästhesisten sagen. Sonst könnte das alle gefährlich werden. Ich hoffe nur er redet heute mit seiner Frau darüber. Zumindest war das unser Plan für heute.
Oh man. Wenn man das alles so mitbekommt wird einem wieder klar dass nichts selbstverständlich ist. Eine Gesunde, stabile Familie ist wirklich das wichtigste im Leben.
THEPLAYER
2007-04-11, 20:47:02
also wenn das so extrem ist, dann wird es wahrscheinlich auch auf die psyche schlagen wenn er die gewollte menge nicht bekommt
falls es auf natürliche weise nicht gehen sollte, und eventuell sein soziales umfeld drunter leiden sollte und seine verhaltensweisen in aggressionen überlenken, dann wäre in jedem fall eine klinik anzuraten
atlantic
2007-04-11, 21:24:41
hab den Threadtitel mal korrigiert ; )
doppelschwoer
2007-04-11, 21:36:15
hab den Threadtitel mal korrigiert ; )
Danke... war noch etwas durch den wind.
Er hat schon selber gesagt dass es warscheinlich stationär besser wär.
Jetzt soll er mit seiner frau sprechen. Dann kann man die nächsten Schritte planen.
Wie ist das mit Alk und Vollnarkose? Ist das gefährlich, denke eher schon....
THEPLAYER
2007-04-11, 21:57:12
naja narkose ist ja auch eine art medikament
und im allgemeinen weiß man ja dass alkohol in verbindung mit medikamenten sehr sehr gefährlich ist
was ich aber gut finde ist, dass ER SELBST schon einsieht dass es so nicht weitergeht und dass eine behandlung bzw. maßnahme nötig ist. weil das ist schonmal ein kleinerer faktor der diesen weg ein wenig erleichtert
teh j0ix :>
2007-04-11, 21:57:52
Erstmal zur Suchtberatungsstelle --> http://a-connect.de/beratungsstellen.php
Die werden ihm dann auch weiterhelfen / ihm ne Entziehungskur besorgen
@THEPLAYER das er das erkannt hat, ist der wichtigste Schritt überhaupt.
Bei mir ist auch jemand im engsten Verwantenkreis abhängig bzw. z.Z. in Kur und, gerade hier auf dem Land, kenn ich mittlerweile schon sehr viele Leute die abhängig sind/waren ... schon erschreckend
doppelschwoer
2007-04-12, 11:00:15
Erstmal zur Suchtberatungsstelle --> http://a-connect.de/beratungsstellen.php
Die werden ihm dann auch weiterhelfen / ihm ne Entziehungskur besorgen
Perfekt, genau das hab ich gesucht... Danke.
Naja, jetzt liegt er grad unterm Messer. Hoffe das geht alles klar.
Werde ihm den Link zukommen lassen. Denke das ist der Richtige Einsieg um Professionelle Hilfe zu bekommen.
Danke schonmal.
darph
2007-04-12, 11:07:44
Auch seine Frau weis nichts davon. Also das find ich schon krass. Zwei Flaschen Wein - das riecht man doch, wenn man das Lager teilt. Liegt hier vielleicht eine der Ursachen, für die Flucht in den Suff?
DonVitoCorleone
2007-04-12, 11:49:41
Vielleicht eher Augen verschließen, nicht wahrhaben wollen, der Ehefrau!
Angst davor ihn anzusprechen, etc.
:usad:
Wie ist das mit Alk und Vollnarkose? Ist das gefährlich, denke eher schon....Das kann (je nach verwendetem Narkotikum/Analgetikum) in der Tat gefährlich werden. Der Anästhesist sollte über jeglichen Drogenkonsum informiert werden.
Nach dem was du so geschrieben hast, ist eine Entgiftung dringend angebracht. Wohnt ihr in einer größeren Stadt? Da gibt es eigentlich immer Drogenberatungsstellen, die einem Ärzte nennen können, die Erfahrung in der Behandlung von Suchtkranken haben. Dieser Arzt kann ihn dann zur Entgiftung in ein psychiatrisches Krankenhaus überweisen.
Wenn die Ärzte dort feststellen, dass er körperlich abhängig ist (was nach deinen Schilderungen ja so ist), wird er wohl mit Clomethiazol behandelt werden. Dieses Medikament verhindert, dass er in ein gefährliches Entzugsdelirium verfällt. Die Entzugserscheinungen von Alkohol können unter Umstanden, wie auch bei Benzodiazepinen und Barbituraten, lebensgefährlich sein. Darum wird Clomethiazol verabreicht und dann über 10-14 Tage runterdosiert. Er wird dann noch ein paar Tage in der Klinik bleiben.
Danach ist er zwar körperlich "clean", aber noch lange nicht von der Sucht befreit. Eine stationäre Langzeittherapie wäre hier eine Möglichkeit. Die Sozialarbeiter in der Entzugsklinik werden dann alle Möglichkeiten mit ihm durchgehen. Das würde hier den Rahmen sprengen.
Wichtig ist, dass er sich jetzt erstmal zu einem Arzt begibt. Woher kommst du denn? Für den Raum Wiesbaden könnte ich dir einige Ärzte und Suchthilfezentren nennen, die sich auf die Behandlung von Suchtkranken spezialisiert haben.
doppelschwoer
2007-04-12, 19:59:27
Sind aus dem Süden Deutschlands. Denke ich hab ein paar gute adressen gefunden.
Die OP lief gut. Er ist jetzt wieder zuhause.
Schwarzmetaller
2007-04-15, 23:02:52
Alternativ: ein Psychotherapeut? Dieses Verlangen nach einem "Kissen", bzw. der Drang der "aktuellen" Welt zu entfliehen, bzw. sie stummzuschalten kann auch ein tiefgründiges privates Problem als Ursache haben, nach dem am bestem jemand Kundiges sucht.
MFG
Schwarzmetaller
aoe_forever
2007-04-15, 23:50:40
Jetzt hab ich erstmal zugehört. Er hat null private Probleme, ist mehr durch gewohnheit dazu gekommen.
Daß er zu Dir gekommen ist und darüber spricht ist gut und zeichnet Dich auch aus. Klar braucht er professionelle Hilfe, vermutlich eine Entgiftung, wie schon von anderen geschrieben.
Was mich aber an der Aussage oben stört ist: Er hat null (private) Probleme. Er hat ein sehr großes privates Problem, auf das er bisher keine andere Antwort gefunden hat, als sich wegzuschiessen. Und das jeden Tag. Darüber könntest Du versuchen mit ihm zu reden, falls er wieder zu Dir kommt.
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