Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verkehrsfluss und Umweltschutz
Zaffi
2007-04-20, 10:55:15
Bin mir nicht sicher das es hier im ReWi richtig ist aber ich packs jetzt mal hier rein, bei Bedarf kann ja verschoben werden...
Mir ist aufgefallen das aktuell mal wieder jeder über Umweltschutz spricht und sparsamere Autos bzw. sparsamere Fahrweisen fordert, ist ja auch ganz gut so
Allerdings sehe ich jeden Tag geradezu katastrophale Verkehrsführungen die genau diese Sparsamkeit zunichte machen, hier mal ein kleines Beispiel
Ich fahre jeden Morgen ca. 8 KM eine Landstrasse entlang, diese ist sehr dicht befahren da sie eine der Haupteinfallstrassen nach Düsseldorf ist, dementsprechend fahren in beide Richtungen viele PKW und auch LKW
Nun gibt es an dieser Landstrasse auf der einen Seite einen See, der auch Parkplätze für Wanderer etc. hat, auf der anderen Seite sind ganz selten mal Häuser, die aber auch an andere Strassen angebunden sind.
Nun passierte es andauernd das irgendeiner von dem Parkplatz oder von diesen einzelnen Häusern auf die Landstrasse will, dazu sind dort an den Einmündungen Ampeln mit Kontaktschleifen angebracht, diese schalten dann den Hauptverkehr auf Rot bis die einmündenenden durch sind.
Tatsächlich sieht es dann so aus das auf der Landstrasse ca. 20-30 Fahrzeuge (auch schwere LKW) pro Richtung bis zum Stillstand abbremsen müssen um schlimmstenfalls einen einzigen PKW reinzulassen :rolleyes:
Anschliessend müssen dann wieder alle beschleunigen (70 kmh), nur um fast alle 2 km das gleiche Spiel nochmal zu spielen.
Energievernichtung par excellence sage ich dazu nur !
Hier wäre es doch wirklich sinnvoller die Ampeln durch Vorfahrts- oder besser Stopschilder zu ersetzen und dem mündigen Autofahrer soviel Vernunft zuzutrauen das er einfach mal eine Lücke nutzt um reinzukommen.
Für die Seite mit den Häusern würde ich die Strasse sogar komplett sperren, da diese auch in die andere Richtung über einen kleinen Bogen zur Landstrasse kommen können, wäre nur ein geringer Umweg
Das ist jetzt nur mal ein Beispiel von dem was mich in dieser Beziehung ärgert, gibt noch viele andere...vielleicht kennt ihr ja welche..
Monger
2007-04-20, 11:22:19
Verkehrsflussoptimierung ist natürlich nie falsch, aber der Erfolg hält sich meistens in Grenzen. Wir haben hier in der Stadt auch so ein paar Verkehrsadern, die durch Seitenverkehr immer wieder ausgebremst werden.
Aber die Straßen sind nunmal da, und irgendwie muss man darauf auch entlang kommen können. Wenn man an einer Stelle irgendwas macht, verlagert sich der Stau meistens nur um ein paar Meter.
So geschehen hier bei einer Hauptstraße: erst Verkehszählung gemacht, dann eine Versuchsampel aufgestellt, und jetzt haben wir eine Ampel weniger und die Schaltzeiten sind ein kleines bißchen besser. Das verbessert den Verkehrsfluss aber allenfalls um ein paar Prozent, und bringt keine grundlegende Wende.
Wirklich effektiv kann man Verkehrsfluss nur verbessern, wenn man die Straßen völlig neu plant. Das wird ja außerhalb von Städten auch viel gemacht, ist aber teuer und braucht halt viel Zeit.
(del)
2007-04-21, 15:53:44
....
Hier wäre es doch wirklich sinnvoller die Ampeln durch Vorfahrts- oder besser Stopschilder zu ersetzen und dem mündigen Autofahrer soviel Vernunft zuzutrauen das er einfach mal eine Lücke nutzt um reinzukommen.
Für die Seite mit den Häusern würde ich die Strasse sogar komplett sperren, da diese auch in die andere Richtung über einen kleinen Bogen zur Landstrasse kommen können, wäre nur ein geringer Umweg
Das ist jetzt nur mal ein Beispiel von dem was mich in dieser Beziehung ärgert, gibt noch viele andere...vielleicht kennt ihr ja welche..
Und genau da liegt der Knackpunkt. In der Regel werden übergeordnete Straßen auch vorrangig geschaltet.
Das sollte aber nicht die Verkehrssicherheit herabsetzen. In Hauptverkehrszeiten kann es nunmal schwer sein, "eine Lücke zu finden". Das soll nicht bedeuten, dass es in deinem Beispiel so ist. Der Grund für solche Maßnahmen ist aber meist eine angestrebte Steigerung der Verkehrssicherheit.
evolutionconcept
2007-04-21, 22:29:00
Hier in Berlin wurde das Eastgate (riesen Einkaufszentrum) an einer viel befahrenen Hauptverkehrsstrasse gebaut. Die Ein und Ausfahrten münden dirket auf diese. Folge? Aus ehemals einer Ampel (zwecks Kreuzung) wurden Drei, auf nichtmal 500m.
Was ja nicht soooo dramtisch wäre, was aber wiklich völlig unverständlich ist, ist die Tatsache das die Ampeln nicht in Reihe geschalten sind. Das heißt stop, losfahren und wieder stop bevor man den 3 Gang erreicht hat und dann nochmal. Das ist genauso ein Ding, völlig undurchdacht.
Zaffi
2007-04-22, 00:46:10
Der Grund für solche Maßnahmen ist aber meist eine angestrebte Steigerung der Verkehrssicherheit.
Nein der Grund für solche Massnahmen ist die Tatsache das irgendwelche Deppen schlichtweg zu blöde sind vernünftig Auto zu fahren, sprich für ihr Handeln auch mal Verantwortung zu zeigen und deswegen präventiv jeder Mist durch Ampeln geregelt wird, selbst wenn es gar nicht notwendig ist !
Die Frage lautet, wie lange kann man sich aus energie- und umwelttechnischer Sicht dieses zwangsbeschützen der Unfähigen noch leisten ?
rokko
2007-04-22, 10:34:56
Tatsächlich sieht es dann so aus das auf der Landstrasse ca. 20-30 Fahrzeuge (auch schwere LKW) pro Richtung bis zum Stillstand abbremsen müssen um schlimmstenfalls einen einzigen PKW reinzulassen :rolleyes:
Anschliessend müssen dann wieder alle beschleunigen (70 kmh), nur um fast alle 2 km das gleiche Spiel nochmal zu spielen.
Energievernichtung par excellence sage ich dazu nur !
Wohl wahr. Das ist sinnlose Energievernichtung.
Aber ab jetzt wirds dir nicht mehr gefallen.
Anschliessend müssen dann wieder alle beschleunigen (70 kmh), nur um fast alle 2 km das gleiche Spiel nochmal zu spielen.
Wäre es da nicht besser wenn alle nur noch auf 30 km/h beschleunigen könnten? Das würde erheblich mehr Energie einsparen. Es würde auch die Umweltbelastung deutlich senken.
wobei ich jetzt selber auch keine Lust dazu hätte mit 30 rumzutuckeln:wink:
Zusätzlich könnte man mehr Verkehr auf die Schiene bringen. Desweiteren wäre ein Verbot von Einzelfahrern auch sinnvoll. Von 10 Leuten fahren 9 meistens allein.Da sind Fahrgemeinschaften wesentlich besser. Geht natürlich nicht.
Das jetzt mal rein Energiepolitisch gesehen. Würde aber auch zu einer deutlichen Verkehrsentlastung führen.
Ein Verbot von Einzelfahrten ist das Dümmste, was man nur tun kann--nicht umsonst ist ein Auto ein individuelles Fortbewegungsmittel. Mit dem ÖPNV kann man zwar viel machen, aber eben nicht alles. Der größte Nachteil des ÖPNV ist seine mangelnde Flexibilität, mit einem Auto kann man jederzeit irgendwohin fahren, mit dem ÖPNV ist das nicht so leicht möglich, außerdem gibt's viele Gelegenheiten, allein mit dem Auto rumzufahren, beispielsweise, wenn man Lebensmittel einkauft. Die Idee, Einzelfahrten zu verbieten, kommt sicher von irgendeiner supertollen Umweltorganisation, die absolut keine Ahnung vom Leben hat.
-huha
rokko
2007-04-22, 10:50:10
Die Idee, Einzelfahrten zu verbieten, kommt sicher von irgendeiner supertollen Umweltorganisation, die absolut keine Ahnung vom Leben hat.
-huha
Nein die Idee war jetzt von mir. Ich sag ja auch das es unpraktikabel ist.
Aber es wäre eben Umwelt und Energietechnisch besser wenn es denn so wäre.
Das Einspar und Entlastungspotenzial kann man nicht von der Hand weisen.
Zaffi
2007-04-22, 12:30:10
Wohl wahr. Das ist sinnlose Energievernichtung.
Aber ab jetzt wirds dir nicht mehr gefallen.
Wäre es da nicht besser wenn alle nur noch auf 30 km/h beschleunigen könnten? Das würde erheblich mehr Energie einsparen. Es würde auch die Umweltbelastung deutlich senken.
nun theoretisch könnten die Ampeln ja auch auf Grün stehen, dann würde man mit 30 km/h grundlos über die Landstrasse zockeln ...
Ich dachte eher an eine praktikable und sinnvolle Lösung... 30-Zone ist das nicht
rokko
2007-04-22, 12:46:42
Das sind die Punkte an denen gearbeitet werden sollte.
1. Verkehrsaufkommen minimieren
2. Verkehrsfluss optimieren
3. Energiebedarf dabei einschränken
Ich habe neulich auch eine eigenartige Verkehrsführung gesehen.
Eine Kreuzung die zum Kreisverkehr umgebaut wurde. Gut die Ampeln sind nun weg. Aber seitdem staut sich der Verkehr.
Der Grund dafür. Der Kreisverkehr wurde baulich wie ein solcher eben angelegt.
Und sieht auch für jeden so aus wie einer. Nur ist es eben kein Kreisverkehr sondern per Ausschilderung ein "rechts vor links".
So kann man eben (zum einfachen Kreisverkehr) noch etwas Verwirrung und Unsicherheit bei den Verkehrsteilnehmern stiften.:biggrin:
njoobee
2007-04-22, 12:54:45
Es ist zwar auch nicht so sehr praktikabel, aber die Energie beim bremsen müsste ja nicht komplett verloren gehen, kinetische Energie in elektrische umzuwandeln ist schliesslich ne ziemlich alte Idee. allerdings dann natürlich nur sinnvoll in Kombination mit einem Elektromotor und nem Energiespeicher oder nem Wasserstoffauto, dass durch die gewonnene Energie dann Wasser in H2 und O2 aufspalten könnte.
Standardmässige Scheibenbremsen verwandeln die schöne Energie eben nur in Wärme
Xaver Koch
2007-04-25, 13:25:53
Nein die Idee war jetzt von mir. Ich sag ja auch das es unpraktikabel ist.
Aber es wäre eben Umwelt und Energietechnisch besser wenn es denn so wäre.
Das Einspar und Entlastungspotenzial kann man nicht von der Hand weisen.
Das käme dann praktisch einem Verbot aller "Spaßmobile" gleich, also Sportwagen, Cabrios, Trikes, etc. Da bin ich dagegen.
Verhält sich der Pendler, der sein zu Hause nicht aufgeben möchte und im Jahr sagen wir mal 10.000 Km fährt umweltbewusster als ein Sportwagenfahrer, welcher sein Fahrzeug bewusst genießt und vielleicht nur 3 bis 4 Tausend Km im Jahr fährt? Ich sage nein, es geht auch nicht um Moral, sondern darum, die Treibhausgase und den Energieverbrauch drastisch zu reduzieren.
Sinnvoller wäre es, die Umweltbelastung durch den Verkehr zu Monetarisieren und auf die Mineralölsteuer umzulegen, dann kommt irgendwann jeder dahinter, dass es sinnvoller ist, bei kurzen Strecken auf das Auto zu verzichten oder einfach mal eine Fahrt auszulassen. Ist bei manchen ja wie mit dem Handy, es wird aus lauter Gewohnheit ständig benutzt, ohne darüber nachzudenken.
Fatality
2007-04-25, 13:32:03
starte eine unterschriftenaktion mit deinen einwohnern und gehe damit zum bürgermeister.
einen kreisverkehr einzurichten sollte nicht das problem sein.
Zaffi
2007-04-25, 14:21:05
Ich habe neulich auch eine eigenartige Verkehrsführung gesehen.
Eine Kreuzung die zum Kreisverkehr umgebaut wurde. Gut die Ampeln sind nun weg. Aber seitdem staut sich der Verkehr.
Der Grund dafür. Der Kreisverkehr wurde baulich wie ein solcher eben angelegt.
Und sieht auch für jeden so aus wie einer. Nur ist es eben kein Kreisverkehr sondern per Ausschilderung ein "rechts vor links".
So kann man eben (zum einfachen Kreisverkehr) noch etwas Verwirrung und Unsicherheit bei den Verkehrsteilnehmern stiften.:biggrin:
Ein Kreisverkehr ist aber immer ein rechts vor links, es sei denn es gibt eine anderslautende Beschilderung, was in der Regel der Fall ist und die im Kreisverkehr befindlichen zur Vorfahrt berechtigt.
Demnach müsste dein Kreisverkehr einfach gar keine Schilder haben um rechts vor links zu sein !
Siehe auch STVO:
(1) Ist an der Einmündung in einen Kreisverkehr Zeichen 215 (Kreisverkehr) unter Zeichen 205 (Vorfahrt gewähren!) angeordnet, hat der Kreisverkehr, hat der Verkehr auf der Kreisfahrbahn Vorfahrt. Bei der Einfahrt in einen solchen Kreisverkehr ist die Benutzung des Fahrtrichtunganzeigers unzulässig. Innerhalb des Kreisverkehrs ist das Halten auf der Fahrbahn verboten.
Im Umkehrschluss würde das bedeuten das man für rechts vor links einfach die Schilder weglässt :D
rokko
2007-04-25, 19:37:35
Ich war immer der Meinung das ein Kreisverkehr immer ausgeschildert ist.
Ja wie du schon sagst Zeichen 215 (Kreisverkehr) .
Weist schon dieses blaue Schild mit den drei Pfeilen.
Aber hier wird eben Kreisverkehr gefahren "ohne rechts vor links". Hmm fehlen mir grad die Worte das besser zu erklären.
Jedenfalls wäre hier rechts vor links richtig. Aber alle fahren eben Kreisverkehr.
Wer von rechts kommt wartet. Verhalten sich alle falsch. Aber ich wills net draufanlegen.
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