Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 'Mieterhöhung' beim Amt angeben?!
Also zu meiner Situation:
Ich lebe momentan von Hartz IV und musste vor ca. einem Jahr aus unserer 80qm Wohnung ausziehen, da unsere Mutter leider verstorben ist und die Wohnung somit zu groß und zu teuer wurde.
Mein Bruder zog zu meinem Vater, wo nun aber kein Platz mehr ist. Davon ab, möchte ich mit 23 Jahren schon gerne Haushalt usw. alleine auf die Reihe bekommen.
So, als also die Wohnungsauflösung bevorstand, machte mir das Amt schon ordentlich Druck eine Wohnung bis 230€ KM zu finden. In meinem Ort eig. unmöglich, da selbst 40qm Wohnungen erst bei 290€ KM los gehen.
Mir ist es dann schließlich gelungen eine Wohnung zu finden, die ungefähr in dem Rahmen lag. Um aber nicht ganz weg ziehen zu müssen und quasi einen Neuanfang machen zu müssen was Freunde usw. angeht, habe ich mich entschlossen, die etwas zu teure Wohnung zu nehmen.
Die Vermieterin hat sich auf einen Deal eingelassen und in den Mietvertrag eine KM von nur 229€ geschrieben. In einem zweiten Mietvertrag, der nicht beim Amt eingereicht wurde, steht aber die eigentliche Kaltmiete von 281€. Den Differenzbetrag von 52,75€ habe ich bis jetzt immer von meinem Hartz IV bezahlt, was aber nun absolut nicht mehr möglich ist. Meine Strompauschale wurde von 20€ auf 39€ erhöht, die T-Com hat mir bis jetzt immer 35€ Gutschriften gemacht ( wofür auch immer ), die jetzt aber auch weg fallen und ich somit monatlich feste Ausgaben von ~130-150€ habe, wo dann noch Essen etc. dazu kommt.
Die Erklärung über die Mieterhöhung könnte man evtl. durch das verlegte Laminat vor meinem Einzug ( Oktober 2006 ) begründen. Es ist nagelneu und man sieht eig. kaum Gebrausspuren und es wäre ja als Angabe für eine Wohnungsaufbesserung sogar nachvollziehbar, dafür dann die Miete zu erhöhen.
Jetzt habe ich vom Amt ein neues Formular bekommen, was man ja alle 6 Monate bekommt, zur Weiterzahlung der Leistungen. Dort kann man eben auch eine Mietänderung angeben. Eine Kopie des Mietvertrages mit der eigentlich ja von Anfang an höheren Miete wäre ja kein Problem. Ich habe allerdings Angst, dass das Amt dann sagt, dass ich aus der Wohnung raus muss. Ich weiß, dass bis zu 15% über dem Regelsatz von 230€ KM gezahlt werden könnte, aber ich will nicht schon wieder umziehen, zumal der Wohnungsmarkt ohnehin mehr als mies ist in der Preislage!
Frage nun, ob ich das mit der Miete wagen soll oder lieber nicht?
Was kann mir passieren, wenn das abgelehnt wird? Droht dann erneut die Aufforderung umzuziehen oder es wird gar keine Miete mehr gezahlt? Oder könnte ich, auch bei einer Ablehnung, das Glück haben, dass die Miete wie bisher weiter gezahlt wird und ich nur eine Info bekomme, den Differenzbetrag dann selber zu tragen?
Philizhave
2007-04-24, 10:42:03
In solchen Fällen gibts keine allgemeine Auskunft. Es kommt immer auf den Sachbearbeiter an, ob er ein offenes Ohr für dich hat und sich wirklich dafür interessiert dir zu helfen oder einfach "Nein" sagt, um sich die Arbeit zu sparren.
Für die ist es einfach zu sagen, dass du umziehen sollst, was ja bestimmt kein Geld verbraucht :rolleyes:
Genauso wie bei den Sachbearbeitern, gibts auch unterschiede unter den Empfängern. Solltest du eine hohe Bemühung um einen job nachweissen können, so wird man die eher helfen.
Der Gang zum JobCenter bleibt dir nicht ersparrt. Schließlich kriegen die Beamten dafür Geld, dass man diese Fragen beantwortet bekommt!
Also eig. bin ich momentan Schüler, werde aber die Schule abbrechen, da es in der Klasse und auf der Schule nicht wirklich zumutbar ist. Der Schulleiter kümmert sich einen Scheiß, wenn man von Mitschülern verprügelt wird. Als Begründung: Sie sind volljährig. Kann ich nix machen!
Was den Sachbearbeiter angeht:
Eigentlich ist meine Dame ganz nett, sie hilft mir eigentlich immer, auch wenn ich etwas per Fax anfrage, kommt spätestens 2 Tage später eine Antwort.
Was einen möglichen Umzug angeht wurde mir schon gesagt, dass wenn ich umziehen sollte, keine Gelder wie Umzugshelfer, Mietwagen, Renovierungskosten etc. gezahlt werden würden, da ich vor noch nicht mal einem Jahr umgezogen bin. Also können die mir doch dann eig. nicht einen erneuten Umzug zumuten, wenn das mit der Miete abgelehnt wird, oder?!
Philizhave
2007-04-24, 11:24:22
Ihre Aufgabe ist es Geld einzusparren wo es nur geht! Das läuft schon lange auf solche Weise. Mit einem Schreiben verlangen die etwas von dir und mit einem anderen Schreiben kürzen sie dir das Geld, was Schreiben Nr.1 ja unmöglich macht! So ist es auch bei dir. Umziehen ja, Geld dafür nein.
Deine Situation ist aber auch nicht die Beste.
Du bist Schüler, 23j, und ohne Einkommen. Da dauert es nicht mehr lange, bis sie dich deinem Vater zuschreiben wollen.
Schade, dass Hartz4 so tief sinkt.
Naja was soll man auch machen, wenn 17 Jährige diese Politik ausnutzen und ausziehen, obwohl es unnötig aber cool ist.
Kenne da viele Fälle aus bekannten Kreisen. Hat aber nicht lange gedauert, bis sie wieder bei Mama waren. Dadurch haben es aber die heutigen jungen Leute echt schwer. zb auch Du! :frown:
Also da kann ich dich beruhigen!
Mein Vater ist selber nach Jahren arbeitslos geworden und ist jetzt 56. Das ist auch alles beim Amt gemeldet und er hat meinen Bruder schon bei sich aufgenommen und somit kann er mich nicht mehr aufnehmen.
Da wird mir nichts passieren, das wurde mir schon nach dem Tod meiner Mutter gesagt, da ich ja sonst gar keine Wohnung hätte suchen müssen.
Gast2
2007-04-24, 11:42:37
Hat aber nicht lange gedauert, bis sie wieder bei Mama waren. Dadurch haben es aber die heutigen jungen Leute echt schwer. zb auch Du! :frown:
Selbst das ist sogar noch beschiss. :biggrin:
Bei unter 25 Jährigen werden sogar noch Gelder gestrichen, wenn man zwangsweise wieder zuhause einziehen muss (276€ Regelsatz statt 345€).
Wenn man alleine wohnt, ist man wirklich besser dran.
Der Trend geht eindeutig hin zur Jugendarmut. Wie ich mich schon auf den Tag freue, an denen die Emotionen überquellen und es endlich mal saures gibt! :)
@Threadersteller
Wenn ich dir einen rat geben darf: Bleib dort wohnen!
Der Umzug, die Renovierung und alles andere kostet dich mehr Geld, als du durch günstigere Miete sparst, falls du überhaupt eine passende Bude findest...
Philizhave
2007-04-24, 11:53:24
Alles wird nun zur Bedarfsgemeinschaft zusammengefasst. Das Geld wird auf sämtliche Nebenkosten aller Empfänger im Haushalt verteilt. Dadurch gibts natürlich weniger Geld für alles andere.
Der Trend geht eindeutig hin zur Jugendarmut. Wie ich mich schon auf den Tag freue, an denen die Emotionen überquellen und es endlich mal saures gibt!
Das erwarte ich auch schon seit Langem. In Frankreich passiert es schon!
Alles wird nun zur Bedarfsgemeinschaft zusammengefasst. Das Geld wird auf sämtliche Nebenkosten aller Empfänger im Haushalt verteilt. Dadurch gibts natürlich weniger Geld für alles andere.
Das erwarte ich auch schon seit Langem. In Frankreich passiert es schon!
Vorher könnte man es auch noch mit Wählen probieren. Wenn die restlichen 50% der Bevölkerung auch gewählt hätten, wäre es vielleicht etwas besser. Ich stelle mir gerade die NPD mit 35% vor. Da müssten die anderen Parteien alle an einem Strang ziehen um regieren zu können und wären tagtäglich daran erinnert, dass ein Großteil der Bevölkerung mit der Politik unzufrieden ist. Oder die Linke hätte um die 50 %. Wenn's dann immer noch nicht etwas besser/gerechter zugeht, dann könnte man notfalls immer noch auf die Straße gehen und alles kurz und klein schlagen - wenn nicht vorher unserer Rollstuhlfahrer der Nation die Bürgerrechte so eingeschränkt hat, dass Ausgangssperren zu bestimmten Zeiten und Gebieten verhängt werden könnten. Heute ist ja nichts mehr unmöglich!
MarcWessels
2007-04-24, 14:39:50
So, als also die Wohnungsauflösung bevorstand, machte mir das Amt schon ordentlich Druck eine Wohnung bis 230€ KM zu finden. In meinem Ort eig. unmöglich, da selbst 40qm Wohnungen erst bei 290€ KM los gehen.Und da hättest Du schon damals ansetzen können, da das Amt sich nach dem örtlichen qualifizierten Mietspiegel und der allgemeinen Situation auf dem Wohnungsmarkt richten muss und nicht nach der Wohngeldtabelle richten darf!
Wurde den ARGEN auch u.a. vom Bundessozialgericht untersagt!
jtkirk67
2007-04-24, 15:23:54
Bei einem mir bekannten Fall musste einer wieder zu seinem Vater ziehen, den zuletzt mit 3 Jahren gesehen hat. Find ich irgendwo ziemlich grenzwertig, aber rechtens ist das leider und man kann nichts machen.
Chris1337
2007-04-24, 16:49:04
Und da hättest Du schon damals ansetzen können, da das Amt sich nach dem örtlichen qualifizierten Mietspiegel und der allgemeinen Situation auf dem Wohnungsmarkt richten muss und nicht nach der Wohngeldtabelle richten darf!
Wurde den ARGEN auch u.a. vom Bundessozialgericht untersagt!
Achja?
Interessant, gleiches Problem hatte ich nämlich auch! Bei mir wurde mir auch eine max. KM von 200-230€ genannt. Alles, was darüber liegt, wird entweder abgelehnt oder man muss die Differenz selber tragen.
Kann man dagegen vorgehen?
Ja, man kann dagegen vorgehen. Wenn man glaubhaft belegen kann, das der festgelegte Wert für die Miete unrealistisch ist (kommt oft vor), dann hat man eine reale Chance dagegen zu klagen und zu gewinnen.
MarcWessels
2007-04-24, 17:06:20
Jo, mein Widerspruch läuft seit dem 10. Dezember (!!!) - die Rechtslage ist eindeutig, aber die Säcke verzögern einfach absichtlich...
Deshalb droht mein Anwalt jetzt mit einer Versäumnisklage.
Jo, mein Widerspruch läuft seit dem 10. Dezember (!!!) - die Rechtslage ist eindeutig, aber die Säcke verzögern einfach absichtlich...
Deshalb droht mein Anwalt jetzt mit einer Versäumnisklage.
Deine Arge will wahrscheinlich die Empfänger schikanieren, um sie vielleicht zu einem Umzug in eine andere Stadt zu bewegen/nötigen und somit los sind. Weil die meisten Argen halten sich an die Rechtslage.
MarcWessels
2007-04-24, 17:18:17
Hier im Kreis gibt es leider mehrere schwarze Schafe.
Also meint ihr, ich könnte das mit der 'Mieterhöhung' einfach mal mit einer Kopie des Mietvertrages mit der höheren Miete versuchen?
Oder sollte ich das lieber über einen Anwalt laufen lassen?
Hier im Kreis gibt es leider mehrere schwarze Schafe.
Weißt du zufällig wieviel Leute neben dir von dem "Sachverhalt" betroffen sind? Vielleicht ist die Aktion eine subventionierte ABM für die Anwälte in eurem Kreis.
Hmm und was soll ich nun mit meinem Antrag hier machen?
Soll ich es einfach riskieren und ein Schreiben beifügen, in dem die Mieterhöhung durch das verlegte Laminat gerechtfertigt wird, eine Kopie des Mietvertrages mit der höheren Miete und hoffen, dass das Amt das schluckt oder lieber ein Kreuz bei 'keine Änderungen' machen und weiter 50€ aus eigener Taschen blechen? :(
trollkopf
2007-04-26, 00:53:58
das problem an der sache ist, das du geschummelt hast, und zwei mietverträge existieren. bevor du den folgeantrag ausfüllst, unbedingt deine vermieterin ansprechen, sie soll dir die mieterhöhung schriftlich bestätigen und einen neuen, aktuellen mietvertrag ausstellen!
erst danach den folgeantrag ausfüllen und die mietänderung angeben.
entweder die kosten werden übernommen, oder du wirst aufgefordert, dir eine günstigere wohnung zu suchen. falls das passiert, unbedingt anwaltlichen rat einholen.
siehe auch:
http://www.elo-forum.org/tun-bei-umzugsaufforderung-t227.html
Und genau da liegt das Problem!
Die Vermieterin ist etwas 'krank'. Heißt, sie stellt mich als Nichtsnutz da, will kontrollieren, was ich für Wäsche wasche und ob ich diese in der Wohnung trockne, ob ich den Flur täglich ( 1x / Woche ) wische, wann ich die Fenster putze usw.
Also das höchste der Gefühle wäre, wenn das Amt anfragt, dass sie bestätigt, dass die Miete um 50€ höher ist, als momentan beim Amt bekannt. Sie hat auch nur den einen Mietvertrag, mit der eigetlichen Miete.
Einen neuen Vertrag wird sie nicht ausfüllen. Sie wird höchstens bestätigen, dass das Laminat verlegt wurde.
jtkirk67
2007-04-26, 17:04:24
Gibt's bei euch keine Arbeitsloseninitiative? Bei unserer kümmern wir uns um Mensch wie Dich und vermitteln auch mal Anwälte, die sich bereit erklärt haben,umsonst zu beraten und dergleichen.
Keine Ahnung, noch nie von gehört.
Fakt ist, die Vermieterin ist nicht ganz normal und ich kann beim besten Willen nicht mehr die 50€ selber tragen. Haber aber auch Angst, dann wieder vom Amt aus umziehen zu müssen, da es hier absolut keine Wohnungen gibt, die das Amt übernimmt und auch keine Zuschüsse mehr, da ich eben erst vor Kurzem umgezogen bin.
(del)
2007-04-26, 21:18:17
Auch wenn ich dir fachlich nicht weiterhelfen kann, so will ich dir wenigstens Hoffnung spenden.
Die Situation ist aus meiner Sicht eindeutig. Die Agentur für Arbeit setzt einen viel zu niedrigen und unrealistischen Pauschaltarif für Wohnungsmieten in eurer Region ein. Die bist vor kurzem bereits umgezogen, ein weiterer Umzug würde dich schlagartig zum Härtefall machen. Abgesehen davon hat deine Wohnung durch das Verlegen des Laminats eine Renovierungsmaßnahme erhalten, die sich natürlich auch in den Mietkosten wiederspiegelt. All das sind Dinge, die von der AfA berücksichtigt werden müssen. Erkläre denen das genau.
Am besten, du besprichst das mit denen persönlich, am besten zwischen 08:00 und 10:00 Uhr. Da sind die Angestellten dort noch geistig auf dem Dampfer... :)
Persönlich kann ich vergessen, da meine 'tolle' Sachbearbeiterin momentan angeblich keinen Termin mehr frei hat.
Ich werde dann wohl den neuen Antrag ausfüllen mit der anderen Miete, eine Kopie des Mietvertrages beifügen und ein Schreiben beifügen, indem die Erhöhung nochmals erklärt wird.
Könnte mir vllt jemand einen kleinen Text aufsetzen, wie man soetwas beim Amt vorlegt? Also jetzt auf die Mieterhhung durch das Laminat bezogen und das ein erneuter Umzug unzumutbar wäre usw.??
( Könnte es eigentlich problematisch werden, wenn das Laminat schon vor dem Einzug gelegt wurde? Wäre es möglich, ohne Nachweis wann es verlegt wurde als Grund der Mieterhöhung anzugeben? )
Devil01
2007-04-28, 08:17:30
Versuche es doch mal mit einen Nebenjob. Müsste als Schüler doch zeitlich kein Thema sein.
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