Leben durch Radioaktivität

[Tigerchen]

New York - Warum fühlen sich bestimmte Pilzarten gerade in solchen Böden wohl, denen kein Mensch allzu nahe kommen wollte? Wangiella dermatitidis und Cryptococcus neoformans zum Beispiel siedeln und gedeihen sogar in Erde, die stark radioaktiv verseucht ist. "Extreme Umgebungen" nennen Wissenschaftler so etwas.

Eins haben Sie mit vielen anderen Extrem-Besiedlern gemein, das Pigment Melanin. "Es ist allgegenwärtig in der Natur", sagte Arturo Casadevall von der Yeshiva University in New York. "Und Melanin-haltige Mikroorganismen sind oft die dominierenden Spezies in Extremumgebungen wie etwa radioaktiv verseuchten Böden." - Zufall oder Zusammenhang? Casadevall fing an zu experimentieren.
Der verantwortliche Mechanismus scheint hierbei ähnlich zu funktionieren wie bei der Photosynthese von Pflanzen, schreibt Casadevall.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,484542,00.html

Sehr interessant. Melanin ermöglicht Leben auf einer völlig anderen Basis. Damit dürfte Leben in Ecken des Universums möglich sein die uns als Strahlenhöllen erscheinen. Und wer weiß welche Möglichkeiten der Energiegewinnung es noch gibt auf die wir gar nicht kommen. Vielleicht Leben auf Planeten mit Kohlenwasserstoffatmosphäre oder noch Exotischeres.

Faszinierend.
(Mr. Spock)

[Zaffi]

na ja Gammastrahlung ist ja sehr energiehaltig, warum nicht nutzen ?
Sofern die Genstruktur relativ mutationsresistent und unanfällig ist geht das ja auch

[Monger]

Hab ich auch grad gelesen.
Natürlich muss ein Organismus erstmal so weit kommen, dass er überhaupt sowas wie Melanin synthetisieren kann, aber trotzdem: es sieht so aus, als würde grundsätzlich jede Energiequelle von Lebewesen genutzt werden können.


Sofern die Genstruktur relativ mutationsresistent und unanfällig ist geht das ja auch
Das scheint in dem Fall ja gar nicht mal relevant zu sein, weil das eingelagerte Melanin genug absorbiert, um den Organismus zu schützen.

Ich hab davon auch schon an anderer Stelle gehört. Skorpione und Kakerlaken z.B. gelten ja als außerordentlich resistent gegen Radioaktivität. Möglicherweise hat das auch etwas mit Melanin zu tun.

[Zaffi]

Das scheint in dem Fall ja gar nicht mal relevant zu sein, weil das eingelagerte Melanin genug absorbiert, um den Organismus zu schützen.

woher weisst du das ? Dem Artikel kann ich das nicht entnehmen. Die Tatsache das sie keine Schäden hatten heisst ja nicht automatische das die radioaktive Strahlung durch melanin komplett absorbiert wird

Ich hab davon auch schon an anderer Stelle gehört. Skorpione und Kakerlaken z.B. gelten ja als außerordentlich resistent gegen Radioaktivität. Möglicherweise hat das auch etwas mit Melanin zu tun.

Das wäre dann aber eine Art Zellschutz durch melanin, bei den Pilzen ist es aber eher eine Art Ernährungsgrundlage (und eventuell auch Zellschutz obendrein...)

Ach übrigens, bei diesem Satz wird mir doch komisch zumute, vor allem der zweite Teil...: "Die Idee zum Experiment war dem Forscher und seinen Kollegen bereits vor fünf Jahren gekommen, als im zerstörten Atomreaktor von Tschernobyl schwarze, melaninreiche Pilze gefunden wurden, die dort auf den Wänden wuchsen."

[Monger]

woher weisst du das ?
Das habe ich mir jetzt selbst zusammengereimt. Dass diese Organismen nur deshalb überleben, weil ihr Gencode gut mit Mutationen umgehen kann, scheint mir unwahrscheinlich. Afaik hat man das im Zusammenhang mit Skorpionen auch widerlegt.

Bei den ersten Atombombentests in der Wüste von Nevada war alles außenrum tot, nur ein paar Skorpione krabbelten da rum. Das war ja schon ziemlich seltsam, und bei Tests mit Skorpion Blut hat man festgestellt, dass dieses wohl sehr gut Radioaktivität absorbiert.
Sorry dass ich dafür jetzt keine Quelle parat habe. Aber das mit den Pilzen hat sich jetzt so ähnlich angehört, dass ich da Gemeinsamkeiten vermute.

[Cyphermaster]

Auch beim Menschen ist Melanin ja als Hautfarbstoff vorhanden, und sorgt für (Sonnen-)Strahlungsschutz. Neu ist eben die Vermutung, daß es dabei nicht nur um eine Absorption, sondern auch um eine Nutzbarmachung der aufgefangenen Energie handeln könnte (zumindest für einige Spezies).

[Blutmaul]

Die Gegend um Tschernobyl ist ja ein riesieges Freiluftlabor auf Erden.
wer weiss, was man da noch alles herausfindet.
Es ist wirklich erstaunlich, wo, oder wovon Leben gedeihen kann!

[Wurschtler]

Die Gegend um Tschernobyl ist ja ein riesieges Freiluftlabor auf Erden.
wer weiss, was man da noch alles herausfindet.
Es ist wirklich erstaunlich, wo, oder wovon Leben gedeihen kann!


Ja... und das ganze beweist auch, dass die Erde und das Leben auf ihr UNZERSTÖRBAR sind, egal welchen Scheiß "wir" machen. :D

[Bauer]

Ja... blos eben ohne uns.

[patermatrix]

Ja... blos eben ohne uns.
Hoffentlich.

[Cyphermaster]

Ja... und das ganze beweist auch, dass die Erde und das Leben auf ihr UNZERSTÖRBAR sind, egal welchen Scheiß "wir" machen. :DDas ist eine Annahme, die noch zu beweisen ist. Willst du's drauf anlegen?

[Wurschtler]

Das ist eine Annahme, die noch zu beweisen ist. Willst du's drauf anlegen?


Ach, es ist doch trotzdem beruhigend zu wissen, dass wenn es zu einem ordentlichen Atomkrieg kommt, wenigstens irgendwelcher Schimmel überleben wird. ;D

[Zaffi]

Ach, es ist doch trotzdem beruhigend zu wissen, dass wenn es zu einem ordentlichen Atomkrieg kommt, wenigstens irgendwelcher Schimmel überleben wird. ;D

für die Natur ist es egal ob irgendwelcher Schimmel oder die Menschheit überlebt, schätze mal mit Schimmel wäre sie sogar besser dran

Wobei man übrigens auch sagen könnte das wir der Schimmel sind....

[[fu]121Ah]

Hoffentlich.
yep

edit:

um was sinnvolles beizutragen:

es gibt ja auch hunderte tierarten rund um chernobyl welche einfach mutiert sind und nun "normal" leben. es gibt da ja auch menschen die wieder dort leben - lieber in radioaktivität als mit nichts...

Hier das wohl den meisten bekannte Werk einer Tochter von nem Atomphysiker in Russland...

http://www.kiddofspeed.com/chapter1.html

Die Bilder sollten alles sagen. Unten kann man zappen...