Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wasserstoff
drum02
2007-05-24, 16:12:27
Ich als Laie möchte gerne mal wissen:
1. Woraus besteht Wasserstoff ?
2. Wie kann man ihn gewinnen (herstellen)?
3. Ist das euer meinung nach der allheilbringer in Sachen Energieversorgung und Antrieb für die mobile Abteilung ?
4. Wann wird er sich durchsetzen?
Arokh
2007-05-24, 16:37:31
Ich als Laie möchte gerne mal wissen:
1. Woraus besteht Wasserstoff ?
aus Wasserstoff-Atomen? Vielleicht könntest du die Frage präziser stellen.
2. Wie kann man ihn gewinnen (herstellen)?z.B. Elektrolyse von Wasser.
3. Ist das euer meinung nach der allheilbringer in Sachen Energieversorgung und Antrieb für die mobile Abteilung ?ich schätz mal du wirfst hier zwei Anwendungsbereiche von Wasserstoff durcheinander. Zum einen kann man Wasserstoff verbrennen, wobei Wasser entsteht. Das findet z.B. im Wasserstoff-Antrieb für Autos Verwendung. Zum anderen kann man mit Wasserstoff-Atomkernen Kernfusion betreiben. Deren wirtschaftliche Nutzung ist aber noch nicht gelungen.
Sollte man irgendwann einmal soweit sein, die Kernfusion als Energiequelle nutzen zu können - seit 50 Jahren heißt es: innerhalb der nächsten 20 Jahre - wäre das tatsächlich so etwas wie ein Allheilbringer.
Die Wasserstoffverbrennung hingegen verhält sich da ganz anders, da taugt Wasserstoff nur als Energiespeicher, nicht als Energiequelle: man muß den Wasserstoff ja erst gewinnen um ihne verbrennen zu können, und dazu muß man mindestens so viel Energie reinstecken wie man nachher rausholen kann.
Asyan
2007-05-24, 16:52:09
1. Woraus besteht Wasserstoff ?
Ein "Wasserstoff-Atom" ist ein Proton das von einem Elektron umkreist wird, quasi die einfachste Kombination die es überhaupt gibt.
4. Wann wird er sich durchsetzen?
Wenn man ihn gewinnen kann ohne dabei mehr Energie aufzuwenden als man erhält.
Bauer
2007-05-24, 17:01:31
3. Ist das euer meinung nach der allheilbringer in Sachen Energieversorgung und Antrieb für die mobile Abteilung ?
Also erstmal ist Wasserstoff ein Energieträger und keine Energiequelle!
(ausgenommen die Kernfusion, die findet aber nur in Sternen statt. In den Fusionsreaktoren die wir bauen werden die Waserstoff-Isotope Deuterium und Tritium verwendet)
Die Energie die man in einer Brennsoffzelle z.B. in elektrischen Strom umwandeln kann muss vorher in die "Herstellung" gesteckt werden.
Der Vorteil ist der gute Wirkungsgrad und das saubere Endprodukt.
Madman123456
2007-05-24, 17:04:00
Wasserstoff ist ein Element, soll heissen, es gibt nur die Wasserstoff Atome, welche man mit menschlichen Mitteln schwerlich herstellen kann. Man kann sie höchstens einsammeln, indem man ein Wassermolekül auftrennt zb, dieses enthält ein Sauerstoff- und zwei Wasserstoffatome.
Der Prozess durch den man Wasser zu Wasserstoff und Sauerstoff macht heisst "Elektrolyse",grob gesagt leitet man Strom durch Wasser.
Der Wasserstoff lässt sich einmal verbrennen, durch die Reaktion mit Sauerstoff ergibt sich wieder Wasser. Hier entstehen einige praktische Probleme: Erstens brauchtr man, um grosse Mengen Wasserstoff zu gewinnen grosse Mengen Strom, welcher selbst grösstensteils nicht sehr Umweltfreundlich hergestellt wird.
Zweitens ist die Lagerung sehr schwierig, Das Zeug ist explosiv und muss deshalb aufwendig gesichert werden.
Bei der Kernfusion hats nun ganz andere Probleme: Um die Protonen eines Wasserstoffatomkerns dauerhaft zu verschmelzen braucht man bekloppte Mengen an Energie, es muss ordentlich heiss sein und ausserdem brauchst ordentlichen Druck. Hat man beides, kann man mal versuchen Wasserstoffatome zusammenzuschneissen. Bei Bedingungen wie in unserer Sonne schmeisst man allerdings der Wahrscheinlichkeit nach etwa eine Trillionen mal, bevor da ein Helium Atomkern rauskommt.
Die Wasserstoffatomkerne sind positiv geladene Teilchen und stossen sich gegenseitig ab. Es braucht daher schon etwas Kraft um sie dauerhaft zusammenzuhalten.
Du bräuchtest also einen ordentlich grossen Ofen, weil sonst mekrst du die Energie garnicht die da rauskommt.
Desweiteren muss der Ofen ordentlich heiss werden, so etwa 13 000 000 000°. Genau weiss mans nicht, aber geh du mal hin und halt ein Thermometer rein.
Ausserdem brauchst du noch einen Druck von wat-weiss-ich-wieviel-millionen Bar.
Cyphermaster
2007-05-24, 17:07:07
3.: "Allheilbringer" ist das falsche Wort, aber in die Richtung geht es. Wasserstoff wäre ein Energiespeicher, der fast an jeder Stelle der Erde produziert werden kann, wo Energie zur Verfügung steht (z.B. solar, geothermisch, über den Tidenhub), kann sowohl verbrannt wie in einigen Brennstoffzellen-Typen direkt verstromt werden, und erzeugt dabei nur nicht-giftige Rückstände. Die Option der Kernfusion besteht natürlich auch weiterhin, wobei da dauerhafter Betrieb noch nicht gelungen ist.
4.: Durchsetzen wird sich Wasserstoff als Treibstoff, sobald einer der folgenden Umstände gegeben ist:
- ausreichende Knappheit an fossilen Brennstoffen, so daß ein Energieträger für regenerative Energien eingesetzt werden muß
- eine Speichermöglichkeit für Wasserstoff erfunden, die ausreichende Energiedichten (Energieinhalt/cm³) mit ausreichend Rückhaltefähigkeit kombiniert (Derzeit verlieren Wasserstoff-Speicher in der Größenordnung 1% ihres momentanen Inhaltes pro Tag, bedingt durch die Tatsache, daß Wasserstoff als kleinstes Atom durch praktisch alle Materialien sehr leicht hindurchdiffundiert).
Asyan, dein Satz zu 4. ist mißverständlich. Wasserstoff kann nie mehr Energie liefern, als man bei dessen Erzeugung aufgewandt hat (auch, wenn man ihn mit anderen Stoffen abreagieren ließe, als die von denen man ihn isoliert hat; die zu erzeugen braucht ja auch Energie). Was meintest du wirklich?
Arokh
2007-05-24, 17:10:11
Ein "Wasserstoff-Atom" ist ein Proton das von einem Elektron umkreist wird, jedenfalls nach dem klassischen Atommodell. Aus dem Experiment und dem quantenmechanischen Atommodell geht hervor, daß im Grundzustand des Wasserstoff-Atoms das Elektron den Bahndrehimpuls Null hat, es kreist also nicht.
Cyphermaster
2007-05-24, 17:16:51
Gut, dann "flackert" es halt rund um den Kern, statt zu "kreisen". :rolleyes:
Bauer
2007-05-24, 17:16:57
Bei der Kernfusion hats nun ganz andere Probleme: Um die Protonen eines Wasserstoffatomkerns dauerhaft zu verschmelzen braucht man bekloppte Mengen an Energie, es muss ordentlich heiss sein und ausserdem brauchst ordentlichen Druck. Hat man beides, kann man mal versuchen Wasserstoffatome zusammenzuschneissen. Bei Bedingungen wie in unserer Sonne schmeisst man allerdings der Wahrscheinlichkeit nach etwa eine Trillionen mal, bevor da ein Helium Atomkern rauskommt.
Die Wasserstoffatomkerne sind positiv geladene Teilchen und stossen sich gegenseitig ab. Es braucht daher schon etwas Kraft um sie dauerhaft zusammenzuhalten.
Du bräuchtest also einen ordentlich grossen Ofen, weil sonst mekrst du die Energie garnicht die da rauskommt.
Desweiteren muss der Ofen ordentlich heiss werden, so etwa 13 000 000 000°. Genau weiss mans nicht, aber geh du mal hin und halt ein Thermometer rein.
Ausserdem brauchst du noch einen Druck von wat-weiss-ich-wieviel-millionen Bar.
Mit reinem H2 hast du recht. Das würde nix werden...
In den Fusionsreaktoren die wir bauen werden die Waserstoff-Isotope Deuterium und Tritium verwendet.
Der "Ofen" wird ausserdem von einem gewaltigen Magnetfeld in Zaum gehalten und wurde schon in verschiedenen Größen gebaut.
Das Problem ist bisher nur das man nicht den Punkt erreicht an dem sich das Plasma selbst aufrecht erhält und Energie abgibt.
Das Großrojekt "ITER" soll sich dem nähern.
Momentan ist die Prognose:
Wenn alles gut geht, ist damit zu rechnen, dass ab dem Jahr 2050 der erste Strom aus Fusionskraftwerken ins Netz fließt.
Wie der Duke wurde dieser Termin aber schon oft verschoben...
Arokh
2007-05-24, 17:26:08
Bei der Kernfusion hats nun ganz andere Probleme: Um die Protonen eines Wasserstoffatomkerns dauerhaft zu verschmelzen braucht man bekloppte Mengen an Energie, es muss ordentlich heiss sein und ausserdem brauchst ordentlichen Druck. wobei man anmerken sollte, daß das zwei Punkte sind und nicht drei: die hohe Energiezufuhr wird ja nur dafür benötigt, die hohe Temperatur und den Druck herzustellen, sie existiert also nicht zusätzlich zu den beiden anderen.
Hat man beides, kann man mal versuchen Wasserstoffatome zusammenzuschneissen. das braucht man nicht zu versuchen, das versucht sich schon ganz von alleine: da fliegen die Atomkerne wild durcheinander, und wenn Temperatur und Druck ausreichend hoch sind, stoßen die auch mal zusammen.
Die Wasserstoffatomkerne sind positiv geladene Teilchen und stossen sich gegenseitig ab. Es braucht daher schon etwas Kraft um sie dauerhaft zusammenzuhalten.die Kraft um die zusammenzuhalten muß man aber nicht reinstecken, die kommt ganz von alleine durch die anziehenden Kernkräfte. Energie muß man deswegen reinstecken, um die Kerne nahe genug zusammenzubringen, damit die Kernkräfte wirken können. Die sind nämlich im Gegensatz zur elektrostatischen Abstoßung kurzreichweitig.
Sind die Kerne aber einmal nahe genug beisammen, braucht man sich um den Zusammenhalt nicht mehr zu sorgen.
Darum kann man ja überhaupt erst Energie durch Kernfusion gewinnen: weil die Kernkräfte anziehend sind und der Zusammenschluß zweier Kerne zu einem größeren daher Energie freisetzt.
Du bräuchtest also einen ordentlich grossen Ofen, weil sonst mekrst du die Energie garnicht die da rauskommt.eher ist es so, daß sonst gar keine Energie rauskommen würde.
drum02
2007-05-24, 17:27:47
Die Wasserstoffatomkerne sind positiv geladene Teilchen und stossen sich gegenseitig ab. Es braucht daher schon etwas Kraft um sie dauerhaft zusammenzuhalten.
Ansonsten passiert wohl auch das hier, ist das richtig?
http://www.abload.de/img/hb400_4005ho.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=hb400_4005ho.jpg)
Danke für eure Antworten.
Arokh
2007-05-24, 17:28:41
Gut, dann "flackert" es halt rund um den Kern, statt zu "kreisen". :rolleyes:was verstehst du unter "flackern"? Ich glaube kaum, daß eine Aktivität, die "rund um den Kern" getan werden kann, mit dem quantenmechanischen Atommodell verträglich wäre.
Bauer
2007-05-24, 17:36:59
Ansonsten passiert wohl auch das hier, ist das richtig?
http://www.abload.de/img/hb400_4005ho.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=hb400_4005ho.jpg)
Danke für eure Antworten.
Wie Arokh schon gut beschrieben hat halten die Kerne dann schon selber zusammen.
Vor einer Atomexplosion brauch man sich bei einem Fusionsreaktor imho auch nicht fürchten.
Arokh
2007-05-24, 17:45:06
eine Wasserstoffbombe basiert vor allem auch überhaupt gar nicht darauf, daß die Atomkerne aufgrund elektrostatischer Abstoßung auseinanderfliegen würden.
Madman123456
2007-05-24, 17:49:49
Ansonsten passiert wohl auch das hier, ist das richtig?
Nö, das passt prima so, das Bild zeigt die Explosion einer Wasserstoffbombe, denk ich mal. Hier findet eine Wasserstoff Kernfusion statt, im Inneren der Explosion isses tatsächlich mehrere Millionen Grad heiss.
Blödhafterweise isses bisher nicht gelungen, solch eine Reaktion zu kontrollieren. Gelingt der Natur im übrigen auch nicht, die Sonne besteht quasi aus Plasma welches seid 5 Milliarden Jahren gemütlich vor sich hin explodiert...
Man muss eigentlich nur einen Weg finden um die enormen Kräfte der Fusion kontrollieren zu können. Ein Weg hierzu wäre, einfach weniger Material zu nehmen, aber dann funktionierts garnicht.
Fusionsstrom um 2050 halte ich für garnicht mal so unwahrscheinlich. Es ist durchausmöglich mit heutiger Technik Magnetfelder mit Feldstärken von mehreren 100 Tesla zu erzeugen, die den ganzen Unfug zusammenhalten könnten. Theoretisch.
Leider sind solche Apparaturen sehr sehr aufwendig zu bauen.
Bis man tatsächlich wirklich Fusionstrom aus der Steckdose kriegt in einem zweistelligem Prozentanteil, sind wir alle ziemlich tot.
Awesomo
2007-05-24, 17:52:14
3. Ist das euer meinung nach der allheilbringer in Sachen Energieversorgung und Antrieb für die mobile Abteilung ?
theoretisch könnte jeder haushalt seinen eigenen wasserstoff herstellen und diesen dann auch als autotreibstoff verwenden. die energie für die herstellung des wasserstoff sollte natürlich einigermassen sauber sein. zum beispiel strom aus einer solarenergie oder eben aus fusions- oder fissionskraftwerken.
Madman123456
2007-05-24, 17:55:15
theoretisch könnte jeder haushalt seinen eigenen wasserstoff herstellen und diesen dann auch als autotreibstoff verwenden. die energie für die herstellung des wasserstoff sollte natürlich einigermassen sauber sein. zum beispiel strom aus einer solarenergie oder eben aus fusions- oder fissionskraftwerken.
Schön wärs. Leider bräuchte man zur Elektrolyse von aussreichend Wasserstoff um mein Auto zum fahren u bringen, recht viele Solarzellen. Eigentlich sinds verdammt viele Solarzellen, deren Herstellung auch nicht wirklich umweltfreundlich ist...
Bauer
2007-05-24, 18:00:49
was sich aber zusehend ändert...
Dünnschicht-Solarzelen haben einen höheren Wirkungsgrad und umweltfreundlichere Herstellung. ausserdem sehen sie schöner aus und lassen sich besser in Gebäude integrieren.
Avalox
2007-05-24, 18:05:38
Die mit Solarzellen betriebene Elektrolyse ist sicherlich nicht die Idalform der Wasserstoffgewinnung.
"Die Photosynthese ist die Antwort". Ist ein wirklich sehr interessanter Artikel.
http://www.heise.de/tr/artikel/89623
Bauer
2007-05-24, 18:20:28
Die mit Solarzellen betriebene Elektrolyse ist sicherlich nicht die Idalform der Wasserstoffgewinnung.
"Die Photosynthese ist die Antwort". Ist ein wirklich sehr interessanter Artikel.
http://www.heise.de/tr/artikel/89623
Oder so:http://www.wissenschaft-online.de/artikel/874915
klingt auch vielversprechend, wenn auch ein ganz anderer Ansatz.
Die Photosynthese habe die Pflanzen bereits bestens drauf und können den Part auch übernehmen. Dann wird der Zellstoff der Pflanzen in Bioreaktoren zu Wasserstoff umgewandelt.
edit: weiterer Ansatz:http://www.wissenschaft-online.de/artikel/860332
Crop Circle
2007-05-24, 18:50:11
Es gibt kein Diproton. Zwei Wasserstoffkerne gehen keine Bindung ein.
Bauer
2007-05-24, 19:05:46
Es gibt kein Diproton. Zwei Wasserstoffkerne gehen keine Bindung ein.
Doch. blos heisst es danach Helium und nicht Diproton...:wink:
Crop Circle
2007-05-24, 19:06:59
Doch. blos heisst es danach Helium und nicht Diproton...:wink:
Helium enthält wengistens ein Neutron. :wink:
Bauer
2007-05-24, 19:14:10
In Reaktoren wird ja auch Deuterium genommen, das hat ein Neutron.
in der Sonne ist Druck und Temperatur hoch genug dass aus vier Protonen zwei Protonen und zwei Neutronen werden. Dabei geht auch ein wenig Masse verloren die in Energie umgewandelt wird.;)
Crop Circle
2007-05-24, 19:33:19
In der Sonne findet doch keine Reaktion 4H->He4 statt.
Bauer
2007-05-24, 19:44:19
Wieso nicht?
Hab nochmal nachgesehen:http://de.wikipedia.org/wiki/Proton-Proton-Reaktion
Henroldus
2007-05-24, 21:20:43
Wenn man ihn gewinnen kann ohne dabei mehr Energie aufzuwenden als man erhält.
was niemals möglich ist->http://de.wikipedia.org/wiki/Perpetuum_Mobile
bei wasserstoff geht es darum ihn sauber aus wasser zu gewinnen mit zB Solarstrom.
er lässt sich also dezentral herstellen und speichern.
bei bedarf hat man dann mittels brennstoffzellen wieder strom oder per verbrennung energie fürs auto.
also ein paar solarzellen aufs dach und ein tank in den keller und nie wieder für strom und benzin bezahlen! :eek:
Monger
2007-05-25, 12:48:29
Wasserstoff hat ein paar deutliche Vorteile, aber auch natürlich Nachteile.
Vorteil:
- kann aus diversen organischen Verbindungen sowie Wasser gewonnen werden, ist also praktisch überall auf der Welt verfügbar.
- Verbrennt sauber zusammen mit Sauerstoff (auch überall verfügbar) zu Wasser -> keine Entsorgungsproblematik
- Verbrennung gemessen am Gewicht sehr energiehaltig
Nachteil:
- lässt sich nur unter größter Anstrengung in flüssige Form bringen -> schwer abzufüllen
- braucht viel Volumen, um einigermaßen viel Energie zu speichern -> große Tanks notwendig
Ich vermute deshalb, dass mittelfristig sich eher Treibstoffe durchsetzen werden, die einfach nur als Wasserstoffträger dienen, um eben die genannten Nachteile auszugleichen.
Cyphermaster
2007-05-25, 16:10:15
Ich vermute deshalb, dass mittelfristig sich eher Treibstoffe durchsetzen werden, die einfach nur als Wasserstoffträger dienen, um eben die genannten Nachteile auszugleichen.Wasserstoffträger-Moleküle jeglicher Art haben aber als "Totgewicht" eine Verstärkung des 2. Nachteils, des geringeren Energieinhalts, zur Folge. Bei Methanol als Träger z.B. 1 Wasserstoffatom (für Reaktionen nutzbar, Gewicht 1) zu 1 Kohlenstoff (Gewicht 12), 1 Sauerstoff (Gewicht 16) und 3 Wasserstoffatomen (nicht nutzbar, Gewicht 3) = 1 : 32.
Trägersubstanzen werden deswegen eigentlich nur benutzt, um das Problem der immensen Diffusionsneigung (= praktische Umöglichkeit der verlustarmen Langzeitspeicherung auf konventionellem Weg) zu umgehen.
Baalzamon
2007-10-19, 12:55:52
Oder so:http://www.wissenschaft-online.de/artikel/874915
klingt auch vielversprechend, wenn auch ein ganz anderer Ansatz.
Die Photosynthese habe die Pflanzen bereits bestens drauf und können den Part auch übernehmen. Dann wird der Zellstoff der Pflanzen in Bioreaktoren zu Wasserstoff umgewandelt.
edit: weiterer Ansatz:http://www.wissenschaft-online.de/artikel/860332
Oder so: Katalysator anstatt Elektrolyse (http://www.heise.de/tp/blogs/2/96956)
Scheint doch ein vielversprechender Ansatz zu sein....
wuschel12
2007-11-02, 22:08:18
Ich als Laie möchte gerne mal wissen:
2. Wie kann man ihn gewinnen (herstellen)?
Technisch gesehen wird Wasserstoff nahezu vollständig aus Kohlenwasserstoffen, sprich Kohle, Erdöl, Erdgas..., hergestellt.
mofhou
2007-11-03, 01:41:33
Blödhafterweise isses bisher nicht gelungen, solch eine Reaktion zu kontrollieren.
Klar gelingt das, das machen Forscher in der Welt mehrmals die Woche.
Ein Problem is allerdings noch, dass man vorwiegend noch Tokamak-Reaktoren einsetzt. Hier wird das Magnetfeld durch Elektromagneten erzeugt, das dies keine dauerhafte Lösung sein kann, sollte jedem klar sein. Darum wird parallel auch noch an sogenannten Stellarator-Reaktoren* geforscht.
mfg
mofhou
*Naja, eigentlich ist der Plural irreführend, mir sind nur die Wendelsteins bekannt.
OC_Burner
2007-11-03, 19:17:54
Habt ihr euch schonmal "Stromquelle Meer" angeschaut? Lief diese Jahr auf Arte und wurde erstmalig ausgestrahlt, ist damit auch recht aktuell. Geht ungefähr 52 Minuten und ab dem letzten drittel oder viertel des Videos wird angesprochen wie man vernünftig Wasserstoff erzeugen und speichern könnte.
das Video gibts es zu sechs Teilen auf Youtube:
Stromquelle Meer - 1 von 6 (http://www.youtube.com/watch?v=IS43W8Ua_E4)
Stromquelle Meer - 2 von 6 (http://www.youtube.com/watch?v=XpBPpHWFdMk)
Stromquelle Meer - 3 von 6 (http://www.youtube.com/watch?v=Fqhv-iSQ9yU)
Stromquelle Meer - 4 von 6 (http://www.youtube.com/watch?v=x2i_zezQmns)
Stromquelle Meer - 5 von 6 (http://www.youtube.com/watch?v=Yvc6_CcQlYU)
Stromquelle Meer - 6 von 6 (http://www.youtube.com/watch?v=WEr2biL86TA)
Klar gelingt das, das machen Forscher in der Welt mehrmals die Woche.
Ein Problem is allerdings noch, dass man vorwiegend noch Tokamak-Reaktoren einsetzt. Hier wird das Magnetfeld durch Elektromagneten erzeugt, das dies keine dauerhafte Lösung sein kann, sollte jedem klar sein. Darum wird parallel auch noch an sogenannten Stellarator-Reaktoren* geforscht.
mfg
mofhou
*Naja, eigentlich ist der Plural irreführend, mir sind nur die Wendelsteins bekannt.
Bei allen aktuellen Fusionsreaktoren wird das Magnetfeld durch Elektromagnete erzeugt, auch beim Stellarator.
Der Tokamak hat nur das Problem, daß er in Schüben arbeitet und nicht "durchlaufen" kann. Die Reaktion muß also ständig neu angestoßen werden, wofür man sehr, sehr viel Energie benötigt. Außerdem ist die Energieausbeute noch nicht hoch genug, um wirklich Energie gewinnen zu können. Aktuell wird (soweit ich weiß) mit ITER daran gearbeitet, den Reaktor so viel Energie erzeugen zu lassen, daß man ihn damit unterhalten kann. Von einer Nutzbarmachung der Fusionsenergie sind wir also noch einige Jahrzehnte entfernt.
Der Stellarator hat den Nachteil, daß es ein sehr komplexes Design ist, das sich nur schwer berechnen läßt und auch recht kostspielig im Bau ist.
-huha
OC_Burner
2007-11-03, 20:01:19
Mal angenommen man bekommt es endlich hin Fusionen im Reaktor zu kontrollieren, wie gelangt dann die Energie ins Stromnetz?
Durch die daraus resultierende Wärmeenergie, mit denen man dann widerrum Generatoren antreibt? Durch irgendwelche Spulen im Reaktor bei denen dann konstant elektrische Spannung anliegt wegen der dauerhaften Fusion? Oder doch ganz anders?
mofhou
2007-11-03, 20:33:58
Mal angenommen man bekommt es endlich hin Fusionen im Reaktor zu kontrollieren, wie gelangt dann die Energie ins Stromnetz?
Durch die daraus resultierende Wärmeenergie, mit denen man dann widerrum Generatoren antreibt? Durch irgendwelche Spulen im Reaktor bei denen dann konstant elektrische Spannung anliegt wegen der dauerhaften Fusion? Oder doch ganz anders?
Soweit ich das weiß, über Wärmeenergie.
ilPatrino
2007-11-05, 10:17:28
Trägersubstanzen werden deswegen eigentlich nur benutzt, um das Problem der immensen Diffusionsneigung (= praktische Umöglichkeit der verlustarmen Langzeitspeicherung auf konventionellem Weg) zu umgehen.
und um das gewicht und volumen des speicherelementes (tank) zu reduzieren. eine dünne kunststoffschale ist erheblich leichter, billiger und unkomplizierter herzustellen als ein hochdruckgefäß mit extremisolation.
Doomtrain
2007-11-05, 19:47:46
Bei allen aktuellen Fusionsreaktoren wird das Magnetfeld durch Elektromagnete erzeugt, auch beim Stellarator.
Der Tokamak hat nur das Problem, daß er in Schüben arbeitet und nicht "durchlaufen" kann. Die Reaktion muß also ständig neu angestoßen werden, wofür man sehr, sehr viel Energie benötigt. Außerdem ist die Energieausbeute noch nicht hoch genug, um wirklich Energie gewinnen zu können. Aktuell wird (soweit ich weiß) mit ITER daran gearbeitet, den Reaktor so viel Energie erzeugen zu lassen, daß man ihn damit unterhalten kann. Von einer Nutzbarmachung der Fusionsenergie sind wir also noch einige Jahrzehnte entfernt.
Fast richtig, Iter soll laut berechnungen (wenn sie denn stimmen) einen Output von 30 :1 liefern, also 30 mal mehr Energie erzeugen als reigesteckt wird, wenn das funktioniert dann hat die Welt echt ein Problem weniger.
Schaut eucg mal diese Videos an
http://www.youtube.com/watch?v=NQE-YIzDpQc
http://www.youtube.com/watch?v=tF7xRYZZ7ME
Ps: Das Magnetfeld wird immer gebraucht, da es keine Material gibt was 100 Millionen + Grad auch nur im entferntesten aushält
Baalzamon
2008-02-18, 09:55:49
Oder so: Katalysator anstatt Elektrolyse (http://www.heise.de/tp/blogs/2/96956)
Scheint doch ein vielversprechender Ansatz zu sein....
.... der offensichtlicgh auch weiter verfolgt wird: http://www.heise.de/tp/blogs/2/103569
0,3V... das schaffen wir (die) noch......
Vor 50 Jahren erzählten die Kernforscher "In 50 Jahren haben wir großtechnische Nutzung der Kernfusion zur Energieversorgung".
Heutezutage erzählen sie wieder "In 50 Jahren haben wir großtechnische Nutzung der Kernfusion zur Energieversorgung"
Generell halte ich die Forschnung im Bereich Kernfusion für extrem wichtig, nur müssen wir uns klar werden, dass der Nachbau der Sonne im Kleinen nicht ganz so einfach ist.
Heelix01
2008-02-19, 17:08:32
Vor 50 Jahren erzählten die Kernforscher "In 50 Jahren haben wir großtechnische Nutzung der Kernfusion zur Energieversorgung".
Heutezutage erzählen sie wieder "In 50 Jahren haben wir großtechnische Nutzung der Kernfusion zur Energieversorgung"
Nur das die Möglichkeiten in den letzten 20 Jahren deutlich besser geworden sind. Und die Aussagen nicht wirklich vergleichbar ... 50 Jahre moderne Forschung würde xxx Jahre Forschung auf dem technischen level von 196x entsprechen.
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