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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diskussion zum Artikel "Erste Benchmarks zu AMD´s Opteron Prozessor"


Leonidas
2002-10-18, 01:28:32
Hier isser (http://www.3dcenter.org/artikel/2002/10-18.php)




Um eine Frage vorwegzunehmen: Warum sind die Xeon-Werte bei der ersten Tabelle niedriger als dieses des Pentium 4?

Im Prinzip kann ich nur raten. Meine Lösung ist, daß der Xeon-Wert auf einem hochstabilen Server-Board aufgenommen wurde, welches im Prinzip ungetweakt in den Handel geht. Und das der Pentium 4 Wert von einem Desktop-Board stammt, welches eben prinzipiell ganz anders in den Timings ausgelegt ist. Möglicherweise ist auch der verwendete Chipsatz und der verwendete Speicher schuld. Theoretischerweise dürfte sich diese Differenz zuungunsten des Xeon aber nicht ergeben.

incurable
2002-10-18, 11:00:13
Originally posted by Leonidas
Hier isser (http://www.3dcenter.org/artikel/2002/10-18.php)
Um eine Frage vorwegzunehmen: Warum sind die Xeon-Werte bei der ersten Tabelle niedriger als dieses des Pentium 4?
100 vs. 133 MHz QDR FSB, das macht beim 2,4 GHz P4 schon fast 4% aus und steigt bei 2,8 GHz nur noch an.

Originally posted by Leonidas
Als Benchmark setzte man den (trotz der Jahreszahl immer noch aktuellen) SPEC CPU2000 ein, welcher aufgrund seiner hohen Standardisierung für die Verläßlichkeit der Ergebnisse bürgen sollte, unabhängig davon, daß dies natürlich kein Test aus unabhängiger Quelle ist.

SPEC ist keine unabhängige Quelle? *ichglaubichfallinsKoma*

SPEC ist eine Organisation mit 60 Mitgliedern/Partnern, darunter praktisch alle Hersteller von workstation-class Prozessoren, die großen Softwareschmieden und nicht zuletzt Universitäten aus der ganzen Welt.
http://www.spec.org/consortium/

Originally posted by Leonidas
SPEC CPU2000 ist ein theoretischer CPU-Benchmark nicht unähnlich den bekannten SiSoft Sandra CPU-Messungen. Die Ergebnisse sind damit natürlich nur begrenzt auf übliche Desktop-Anwendungen übertragbar, sondern geben eher eine Leistungprognose für reinrassige Server-Anwendungen ab.

Bist du dir sicher, dass du weisst, worüber du schreibst? SPEC CPU2000 besteht aus nicht weniger als 26 verschiedenen Programmen, die reale Aufgaben bearbeiten und du vergleichst das mit den wirren Dry/Whetstones eines SiSoft Sandra.

"... it ain't the same fuckin' ballpark, it ain't the same league, it ain't even the same fuckin' sport." Pulp Fiction, Miramax 1994

Im übrigen ist SPEC CPU2000 keinesfalls ein Serverbenchmark, dafür hat SPEC andere Pakete, sondern ein Workstationbenchmark.

Originally posted by Leonidas
Durch die nur 256 kByte Level2 Cache (später eventuell auch mit 512 kByte) gegenüber den 1 MB Level2 Cache sollte der Clawhammer in diesen Benchmarks zwar nicht dramatisch, jedoch merkbar ein paar Prozent Performance verlieren - irgendwo im Rahmen von 5 bis 15 Prozent.

Nehmen wir als Vergleich doch mal Willamette vs. Northwood. Bei diesem Wechsel wurde der L2 cache auf 512 kB verdoppelt, die Leistung entwickelte sich entsprechend:


Willamette 2 GHz Northwood 2 GHz Differenz
SPECint2000 684 759 -15%
SPECfp2000 745 773 - 3,6%

Selbst bei einer Halbierung des L2 caches kann man gut erkennen, dass die Anwendungen in SPECint2000 deutlich mehr einbrechen als die aus SPECfp2000. Ich erwarte eine Minderleistung des CH Kerns (256 kB L2 cache) gegenüber dem SH Kern (1 MB L2 cache) von deutlich über 15% in SPECint2000 und über 5% in SPECfp2000, allein durch die fehlenden 768 kB L2 cache, dazu käme dann noch der Verlust durch den fehlenden zweiten Speicherkanal, der sich allerdings beim SPECfp2000 deutlicher bemerkbar macht als beim SPECint2000.

cu

incurable

zeckensack
2002-10-18, 11:33:29
Uups. Ein, zwei Sachen hätten mir eigentlich beim Probelesen auffallen sollen. Ich schieb's mal auf die nachtschlafende Zeit ...


Die SPEC kann man ruhig als unabhängige Quelle durchgehen lassen.


Hierzu:
Originally posted by incurable
Bist du dir sicher, dass du weisst, worüber du schreibst? SPEC CPU2000 besteht aus nicht weniger als 26 verschiedenen Programmen, die reale Aufgaben bearbeiten und du vergleichst das mit den wirren Dry/Whetstones eines SiSoft Sandra.

"... it ain't the same fuckin' ballpark, it ain't the same league, it ain't even the same fuckin' sport." Pulp Fiction, Miramax 1994
In unserem Kontext hier: ja, aber nein ;)
Die SPEC hat für den Privatanwender keinerlei Praxisrelevanz, die Charakterisierung als synthetischer Benchmark passt schon ;)

Dazu muß man auch sagen, daß selbst für Profi-Numbercruncher die SPEC nicht unbedingt das Maß aller Dinge sein muß. Forschungsaufgaben werden mit selbstgebautem, oder mit kommerziellen Paketen abgearbeitet, seltenst ;) aber mit Programmen aus der Spec-Suite.

Im übrigen ist SPEC CPU2000 keinesfalls ein Serverbenchmark, dafür hat SPEC andere Pakete, sondern ein Workstationbenchmark.Das ist widerum absolut richtig.

Quasar
2002-10-18, 12:27:44
Originally posted by incurable
Nehmen wir als Vergleich doch mal Willamette vs. Northwood. Bei diesem Wechsel wurde der L2 cache auf 512 kB verdoppelt, die Leistung entwickelte sich entsprechend:


Willamette 2 GHz Northwood 2 GHz Differenz
SPECint2000 684 759 -15%
SPECfp2000 745 773 - 3,6%

Selbst bei einer Halbierung des L2 caches kann man gut erkennen, dass die Anwendungen in SPECint2000 deutlich mehr einbrechen als die aus SPECfp2000. Ich erwarte eine Minderleistung des CH Kerns (256 kB L2 cache) gegenüber dem SH Kern (1 MB L2 cache) von deutlich über 15% in SPECint2000 und über 5% in SPECfp2000, allein durch die fehlenden 768 kB L2 cache, dazu käme dann noch der Verlust durch den fehlenden zweiten Speicherkanal, der sich allerdings beim SPECfp2000 deutlicher bemerkbar macht als beim SPECint2000.

Du kannst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Eine herkömmliche AMD-CPU ist deutlich weniger L2-Cache abhängig, als es die mit gigantischen 8kB-L1 gesegneten Intel-Rechner.
Wenn der Hammer eine ähnliche Struktur und Auslegung aufweist, rechne ich bei nur sehr wenigen, Cache-Intensiven Programmen in der Spec mit einem Leistungseinbruch in der Region von 10%. Im Normalfall sollte er deutlich darunter liegen (meine Schätzung max. 5%).

Leonidas
2002-10-18, 12:50:46
Originally posted by incurable

100 vs. 133 MHz QDR FSB, das macht beim 2,4 GHz P4 schon fast 4% aus und steigt bei 2,8 GHz nur noch an.



Gute Erklärung.

Leonidas
2002-10-18, 12:51:53
Originally posted by incurable
SPEC ist keine unabhängige Quelle? *ichglaubichfallinsKoma*

SPEC ist eine Organisation mit 60 Mitgliedern/Partnern, darunter praktisch alle Hersteller von workstation-class Prozessoren, die großen Softwareschmieden und nicht zuletzt Universitäten aus der ganzen Welt.
http://www.spec.org/consortium/



Die Benches hat AMD und nicht die SPEC durchgeführt. Im übrigen kommen die AMD-Benches nicht in die offizielle Datenbank der SPEC rein, da AMD keine Systeme davon innerhalb von 3 Monaten anbieten kann.

Leonidas
2002-10-18, 12:54:11
Originally posted by incurable
Bist du dir sicher, dass du weisst, worüber du schreibst? SPEC CPU2000 besteht aus nicht weniger als 26 verschiedenen Programmen, die reale Aufgaben bearbeiten und du vergleichst das mit den wirren Dry/Whetstones eines SiSoft Sandra.

"... it ain't the same fuckin' ballpark, it ain't the same league, it ain't even the same fuckin' sport." Pulp Fiction, Miramax 1994

Im übrigen ist SPEC CPU2000 keinesfalls ein Serverbenchmark, dafür hat SPEC andere Pakete, sondern ein Workstationbenchmark.




Mmh. Vielleicht mißverständlich ausgedrückt. Mit "nicht unähnlich" meinte ich nicht "gleich". Mir ist klar, daß diese Werte näher an der RealWorld-Performance sind als Sandra, nichts desto trotz stellen sie aber immer noch recht optimale Performance-Prognosen dar.


Trotzdem danke für die Hinweise, ich präzisiere dies mal.

Leonidas
2002-10-18, 12:55:19
Originally posted by incurable

Nehmen wir als Vergleich doch mal Willamette vs. Northwood. Bei diesem Wechsel wurde der L2 cache auf 512 kB verdoppelt, die Leistung entwickelte sich entsprechend:


Willamette 2 GHz Northwood 2 GHz Differenz
SPECint2000 684 759 -15%
SPECfp2000 745 773 - 3,6%

Selbst bei einer Halbierung des L2 caches kann man gut erkennen, dass die Anwendungen in SPECint2000 deutlich mehr einbrechen als die aus SPECfp2000. Ich erwarte eine Minderleistung des CH Kerns (256 kB L2 cache) gegenüber dem SH Kern (1 MB L2 cache) von deutlich über 15% in SPECint2000 und über 5% in SPECfp2000, allein durch die fehlenden 768 kB L2 cache, dazu käme dann noch der Verlust durch den fehlenden zweiten Speicherkanal, der sich allerdings beim SPECfp2000 deutlicher bemerkbar macht als beim SPECint2000.



Nein, dies erwarte ich nicht. Der K8 hat 128 kB L1 Cache und nicht die Lächerlichkeiten wie beim Pentium 4. Der Effekt des L2 Caches wird also deutlich geringer sein. Die von mir geschriebenen 5-15 Prozent sind also realistisch, es wird eher in Richtung 5% als in Richtung 15% gehen.

Unregistered
2002-10-19, 14:00:19
Eine Frage eines nicht-Experten:

Warum vergleicht man Desktop PCs mit Server Prozessoren? Da kann ich auch einen Panzer mit einem normalen PKW zwecks kW-Leistung vergleichen? Mir fehlt da der gemeinsame Nenner... die kosten alle unterschiedlich und sind für verschiedene Anwendungsgebiete?!

Leonidas
2002-10-19, 17:29:12
Weil AMD bisher nur Werte des Opteron veröffentlicht hat.