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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hat sich die Sprache zurückentwickelt?


M@tes
2007-08-18, 20:23:38
Muss für die Schule 5Bücher lesen. Hab jetzt die Physiker fertig und fange gerad mit einem Erotikroman an.
Dabei musste ich irgendwie an Nathan der Weise denken, oder Romeo und Julia oder der Club der toten Dichter.
Wo die Sprache noch dynamisch, lebendig und interessant war.
Heutzutage ist alles eigentlich nurnoch sachlich, formel - langweilig.
Eigentlich irgendwie schade, das wir uns mehr oder weniger aufgeben und uns dem schnellen Strom der Zeit versuchen einzufügen. Dabei wollen das ja wohl nur die wenigsten :rolleyes:

Grey
2007-08-18, 20:37:48
"zurückentwickelt" ist definitiv eine falsche Bezeichnung für den Verlauf der Sprachentwicklung in Deutschland. Es geht ja nicht zurück (das wäre wohl eher positiv aufzufassen) sondern vorwärts gen Sprachmischung und Vereinfachung dieser.

Ich finde es auch recht unschön, obwohl ich die deutsche Sprache nicht unbedingt bevorzuge. Dennoch würde ich mir etwas ähnliches wünschen, wie in Frankreich der Fall (leider ist mit der Name des Institutes gerade entfallen). Besonders der Einfluss aus Amerika gefällt mir absolut nicht. Finde es ziemlich pervers, dass etwa "googeln" in den Duden (welcher ja irgendwo die einzige Richtlinie darstellt) übernommen wurde. Bei solchen Dingen läuft es mir kalt den Rücken herunter.

Darüber gab es in letzter Zeit auch einige schöne Berichte im TV. Der eine bei ARTE (im Bezug auf obiges Institut) und der andere im WDR (afaik).

HisN
2007-08-18, 20:52:26
Gegenüber dem was ich im Bus von den Kiddies höre ist Dein Roman bestimmt bessere Poesie :-)

The Cell
2007-08-18, 21:00:00
Gegenüber dem was ich im Bus von den Kiddies höre ist Dein Roman bestimmt bessere Poesie :-)

Aktuell lese ich einen Roman von E. Kofresh mit dem Titel "Dem Bitch figgisch!".
Ein Klassiker der zeitgenössischen Gegenwartsliteratur. Das pralle Leben in Buchform geradezu.... ;)

Ich fahre schon seit gut einem Jahr Bus und Bahn nur noch mit Lärmstop und/oder MP3-Player.

Einen habe ich noch, gestern auf der Straße:

Mädl 1: Ey! Aller, was war gestern?
Aller 1: Ey, gestern, aller, waren wir Eislaufen!
Mädl 1: Ey du Spast! Das mein ich nicht!
Mädl 2: Ey, gestern war doch Donnerstag!
Mädl 1: Boah, scheiße! Nein, daS mein isch AUCH nisch! WAS WAR GESTERN?
Aller 1: Achso, war 16. August.
Mädl 1: Boah, voll die scheiße.

Offenbar wollte die Dame das Datum wissen.

Wie sagte der gute Wittgenstein so schön:"Die Grenzen meiner Sprache, sind die Grenzen meiner Welt".
Wenn ich in der heutigen Sprachwelt der Jugendlichen gefangen wäre, würde ich mir nen Strick nehmen und dort erschießen wo das Wasser tief ist!

Gunaldo
2007-08-18, 21:10:39
zurückentwickelt ist in der tat der falsche begriff. die sprache entwickelt sich mit der zeit immer weiter. weiter allerdings im sinne von der zeit angepasst und ohne wertung.
das es eine entwicklung ist, die sprachinteressieren leuten nicht liegt, dürfte klar sein :D

M@tes
2007-08-18, 21:15:03
Googeln zu sagen ist halt bequem. Wenn ich ehrlich bin mach ichs auch und hab nix dagegen.
Vielleicht liegt es dadran, das ich von Deutschland zur Schweiz gezogen bin und mittlerweile halb halb spreche^^
Jap, bin eigentlich auch nciht so der Rechtschreibfanatiker, aber so sachen wie "Alter", "Boa ey", "oder?" regen mich tierisch auf. Aber diese Themen hatten wir schon öfters. Mir gings eigentlich mehr darum, wie die Sprache formel geworden ist. Eigentlich n ziemlicher aristokratenscheiss. Sehr geehrte Bla bla blub. Sry aber ich finds irgendwie nur peinlich.
Zeitungsartikel werden auch nurnoch runtergereiert. Wenns nicht gerad interessiert, wirds schnell übersprungen.
Klar muss ja schnell und informativ sein - geil :rolleyes:

sei laut
2007-08-18, 21:17:20
@Michail Kalaschnikow: Die meisten, die so reden, könnten auch normal sprechen. Ich kann damit zwar auch nichts anfangen, doch das steht auf einem anderen Blatt.

Oder redet hier irgendjemand über 25 so, wie er mit 14-16 gesprochen hat? Wohl kaum.

The Cell
2007-08-18, 21:17:55
Die liegt nicht allen nicht, die Forscher beackern gerade das Gebiet Kanaksprach/Gemischtsprechen von nicht mehr ausschließlich ausländischen Jugendlichen aktuell wie bekloppt.

Ein Bekannter sagt, dass es für einen forschenden Germanisten geradezu en vogue ist, dieses Feld zu bestellen.

Ich bekomm bei dem Genuschel Pickel!

mbee
2007-08-18, 21:38:47
Ich bekomm bei dem Genuschel Pickel!
Ich auch, und wenn ich zähle, wie oft auch hier im Forum solche tollen Sachen wie "nen Auto" zu lesen sind sogar noch die Krätze dazu ;) Das ist kein Slang mehr, das ist geistige Degeneration...

StefanV
2007-08-18, 21:42:01
Ja, die Sprache hat sich irgendwie zurückentwickelt, wie auch die Leute an sich, heute ist selber denken out, gibt ja Blöd und Co....

raschomon
2007-08-18, 21:55:52
Mates geht es wohl eher darum, daß moderne Ausdrucksformen zu technokratisch und effizienzorientiert daherkommen, das mag auch tatsächlich so sein. Ihm fehlen die Poesie, die Wärme, die Farbigkeit und wohl auch das Verspielte der Sprache.

...
Oder redet hier irgendjemand über 25 so, wie er mit 14-16 gesprochen hat? Wohl kaum.

Einige dieser Begriffe werden fester Bestandteil Deines ganz persönlichen Wortschatzes, und sie bleiben es. Daran wird man immer erinnert, wenn man Jahre oder Jahrzehnte später ein solches Wort wieder hört. Es eröffnet dann einen ganz spezifischen Assoziationsraum, den Du ausschließlich mit den Angehörigen Deiner Alterskohorte teilst. Das ist echt krass. Glaub' einem alten Sack!

M@tes
2007-08-18, 21:57:43
Nen Auto... Hmm manchmal verfall ich auch sonem Schreibstil. Da lass ich dann auch n paar Sachen weg oder verkürze es... Die Schweizer waren mir da glaub ein schlechtes Vorbild. Deren SMS müsstet ihr mal lesen^^
"Hey wia gohts? Wa tribsch hüt? Han dr vol vergessa z schriba. Han i de firma hura arbit gha. Ha denkt, könnten widr amol wa go trinke goh"
Find ich persönlich auch nicht so schlimm, ist halt nur Geschmackssache. Abgesehen von derLesbarkeit^^ ;D

GUNDAM
2007-08-18, 21:57:44
Die Sprache ist dabei sich geradewegs auf das Niveau der Neandertaler zu degenerieren. Bald können alle nicht mehr sprechen sondern nur noch grunzen und brüllen.

sei laut
2007-08-18, 22:43:05
Das ist echt krass. Glaub' einem alten Sack!
Dir glaube ich so einiges.

Dennoch, assozieren kann man viel, mir ging es um das aktive Aussprechen davon. Wobei, wenn ich einen 30 jährigen "Ey Alder" voller Überzeugung sprechen höre, denk ich nochmal darüber nach. :D

@mbee: Seit wann ist platt verboten? Ich versuche es zwar zu vermeiden, aber "nen Auto" ist da noch völlig ok. Es gibt da meilenweit schlimmere Wortverstümmelungen, die weitreichend anerkannt sind.

Schiller
2007-08-18, 23:33:45
Ich auch, und wenn ich zähle, wie oft auch hier im Forum solche tollen Sachen wie "nen Auto" zu lesen sind sogar noch die Krätze dazu ;) Das ist kein Slang mehr, das ist geistige Degeneration...
Wenn ich solche arroganten Beiträge, wie deine, lese, bekomme ich noch so einiges mehr! Wo wir schon bei einem ganz anderen gesellschaftlichen Thema wären. Aber nun gut, lassen wir das.

Ich wüßte nicht, was an der "Abkürzung" 'nen so schlimm ist. Dann müssten wir auch alle anderen Abkürzungen vollständig aussprechen/-schreiben.

Ich rede gerne so, wie ich es will. Nach Lust und Laune. Es kommt auf die Situation, das Umfeld und meine Laune an. Hat also absolut nichts mit geistiger Verdünnung zu tun.

mbee
2007-08-18, 23:48:07
Wenn ich solche arroganten Beiträge, wie deine, lese, bekomme ich noch so einiges mehr! Wo wir schon bei einem ganz anderen gesellschaftlichen Thema wären. Aber nun gut, lassen wir das.

Ich wüßte nicht, was an der "Abkürzung" 'nen so schlimm ist. Dann müssten wir auch alle anderen Abkürzungen vollständig aussprechen/-schreiben.

Ich rede gerne so, wie ich es will. Nach Lust und Laune. Es kommt auf die Situation, das Umfeld und meine Laune an. Hat also absolut nichts mit geistiger Verdünnung zu tun.

"'nen Auto" ist keine Abkürzung (im Sinne von einen), sondern einfach nur grottenfalsch. Erzähle mir doch bitte einmal, für was diese Abkürzung denn stehen soll. Dass das kaum einer zu bemerken scheint, macht es nicht besser: "Nimm 'nen Flaschenöffner!" oder etwas in der Art ist ja auch völlig in Ordnung. Nen Auto, nen Brathähnchen und ähnliches (die absolute und von mir auch öfter schon vernommene Steigerung ist z.B. "nen Frau") ist hingegen einfach nur Schwachsinn und hat nichts mit der deutschen Sprache zu tun.
Über dieses nette "'nen-Phänomen" bei vielen Jugendlichen bzw. den hirnlosen und auch grottenfalschen Gebrauch davon gibt es übrigens auch schon einige Artikel. Das hat nichts mit der umgangssprachlich durchaus üblichen Abkürzung ala "nem, nen und ne" für "einem, einen und eine" zu tun, um das noch einmal klarzustellen.
Bei Sätzen wie "Wenn ich nen Frau wäre...", um das oben genannte Beispiel noch einmal aufzugreifen, schüttelt es mich einfach und ich denke, das geht nicht nur mir so ;) Das ist eine Degeneration von Sprache und ob Du Dich nun über diese Bezeichnung mokieren magst oder mich deswegen für arrogant hälst, ist mir ehrlich gesagt so lang wie breit.

sei laut
2007-08-19, 01:34:02
Wie weit dehnt sich dein Jugendlichen Begriff? "nen Auto" ist, wie ich schon einmal sagte, platt. Da darfst du dich gerne auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln.
Was man von platt hält, ist natürlich jedem selbst überlassen.

derpinguin
2007-08-19, 01:54:13
(Ei)nen Auto ist einfach falsch. Da gibt es nichts zu rütteln. Genauso eklig wie einzigste.

Marscel
2007-08-19, 02:14:59
"nen Auto" klingt akustisch aber immer noch heraushörbarer und angenehmer als " 'n Auto", finde ich. Klar, dass das ins Schriftliche übergeht.

Mr.Magic
2007-08-19, 02:24:51
"nen Auto" klingt akustisch aber immer noch heraushörbarer und angenehmer als " 'n Auto", finde ich. Klar, dass das ins Schriftliche übergeht.

(Ei)n Auto ist richtig, (ei)nen Auto nicht. Glücklicherweise ist die deutsche (Hoch)Sprache nicht von deinem Akustikempfinden abhängig. ;)

buyman
2007-08-19, 02:41:50
Die Sprache ist dabei sich geradewegs auf das Niveau der Neandertaler zu degenerieren. Bald können alle nicht mehr sprechen sondern nur noch grunzen und brüllen.

Bei dem geistigen Dünnpfiff den manche Menschen täglich ablassen, zb. Personen der Gattung "Politiker", ist dies möglicherweise wirklich eine Weiterentwicklung ;)

Gunslinger
2007-08-19, 09:10:46
Schlimm finde ich, dass auch in Radio- und Fernsehbeiträgen immer mehr englische Wörter untergemischt werden. Im Wetterbericht auf Krone Hitradio wird mir zum Beispiel "das Wetter in den cities" mitgeteilt. Die Worte wählen oder abstimmen gibt es scheinbar überhaupt nicht mehr. Überall muss man mitvoten. Man versucht damit wahrscheinlich jung und modern zu wirken und passt sich sprachlich einer kleinen Gruppe der Bevölkerung an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass selbst unter den Jugendlichen mehr als eine Minderheit so spricht.

Vor kurzem gab es einen Sendung, in der Dieter Hallervorden über die Entwicklung im deutschen Fernsehen gesprochen hat. Er meinte dazu, dass es die Unterwürfigkeit der deutschen Sprache unter das Englische zu seiner Zeit noch nicht gab.

Zum eigentlichen Thema, der Sprache in Büchern, finde ich hier keine Verschlechterung zur Vergangenheit. Das ist lediglich die normale Entwicklung des Sprachgebrauchs.

pubi
2007-08-19, 14:15:29
Ich kann nicht beurteilen, inwiefern die "Jugendsprache" die tatsächliche Sprache beeinflusst. Ich bin zwar auch noch recht jung, aber kein Teenie mehr und merke auf der Straße doch schon, wie sich die Sprache unterscheidet. Sogar online kann man das beobachten, wenn man sich durch diverse Foren wühlt (s.u.).

Allerdings stehe ich dem ganzen zwiespältig gegenüber. Wenn die Leute sich untereinander in irgendeinem Slang unterhalten, den ich evtl. nicht verstehe oder beknackt finde, ist das mein Problem, ich tue das im Chat ja auch selber. :D Wenn man allerdings von anderen Mitbürgern was will, sollte man wenigstens in der Lage sein, sich verständlich auszudrücken. Ich rufe ja auch nicht beim Pizza-Service an und schreie "ZMOFG GIEV PEEZA QUICK THX", sondern bestelle ganz normal. X-D So richtig schlimm finde ich eigentlich nur, wenn jemand total unlesbare Ergüsse im Netz postet, so in der Art

"Jo foll kras eh hab ich thomas oder ne ey ich glaub war mathias naja egal jedenfalls hat den mek donalds dann hart die putzfrau und so LoL was denkt ihr"

:ucrazy:

Damit kann doch keiner was anfangen. Insgesamt denke ich aber nicht, dass sich die Sprache zurückentwickelt, als ob ein paar voll krasse GangsterZ da Einfluss drauf hätten. :D

Winnie
2007-08-19, 17:08:14
Schlimm finde ich, dass auch in Radio- und Fernsehbeiträgen immer mehr englische Wörter untergemischt werden. Im Wetterbericht auf Krone Hitradio wird mir zum Beispiel "das Wetter in den cities" mitgeteilt. Die Worte wählen oder abstimmen gibt es scheinbar überhaupt nicht mehr. Überall muss man mitvoten.

Seit "DSDS" ist es ja auch total in Mode, die tollen Wörter "Performance" und "performen" zu benutzen...das empfinde ich als sowas von nervig!

Fritte
2007-08-20, 10:31:07
ich warte eigentlich täglich auf die Orwellsche Sprachvereinfachung a la "doubleplusgood", teilweise sind die neuen Wortcreationen, vor allem wenn es den staatlich finanzierten Sozialsektor oder Minderheiten betrifft, schon auf diesem Niveau, siehe "sozialverträgliches Frühableben" und andere neudeutsche Schönrednereien

[dzp]Viper
2007-08-20, 10:49:38
Bei Sprachen, die zu kompliziert sind, gibt es immer einen Drang nach "Einfachheit".

Aber diese "Ey Alter" Sprache finde ich persönlich auch sehr nervig. Da würde ich aber sagen, dass das keine Allgemeine Veränderung ist, sondern Ortsgebunden und vor allem auch Zeitgebunden. Viele die so reden, legen diese Art von Sprachgebrauch nach ein paar Jahren wieder ab!

Haarmann
2007-08-20, 11:31:34
M@tes

Klingt fast wie Sankt Gallen oder so komische Gegenden im wilden Osten ;).

Aber ist doch gut lesbar und mit der Handytastatur ist nunmal das Tippen nicht so doll.

Colin MacLaren
2007-08-20, 12:27:28
Englische Wörter werden häufig übernommen weil sie Assoziationen hervorrufen die bei dem entsprechenden deutschen Wort fehlen oder hölzern umschrieben werden müssen.

"Wählen" oder "abstimmen" verbindet man meist irgendwie mit der politischen Wahl. Voten eher mit einer problemlosen Abstimmung per Telefonanruf oder noch einfacher - per Mausklick - für eine eher belanglose Sache. Niemand sagt "er geht mal zur Bundestagswahl voten", allerdings "votet" man für seine Lieblingsmap, sein Lieblingslied oder sein Lieblingsspiel. Das ist allerdings auch eine spezifisch deutsche Interpretation des Wortes, der Amerikaner votet auch für seinen Präsidenten :)

Mit "Performance" assoziiert man eine möglichst spektakuläre Darbietung einer modernen Musik- oder Tanzaufführung, deren Leistung meist im Anschluss bewertet wird. "Darbietung" oder "Aufführung" allein verbindet man eher mit Oper oder Theater, und respektive sagt auch niemand dass die "Wagner-Performance" toll gewesen sei.

Fritte
2007-08-20, 12:36:20
Englische Wörter werden häufig übernommen weil sie Assoziationen hervorrufen die bei dem entsprechenden deutschen Wort fehlen oder hölzern umschrieben werden müssen.

das trifft (bei dir..) nur zu, weil man (du?) schon zu sehr an Anglizismen gewöhnt ist, sonst wäre es das natürlichste der Welt und keineswegs "hölzern"
Ich kann in der deutschen Sprache keine Defizite der Ausdrucksstärke entdecken!

M@tes
2007-08-20, 12:37:41
M@tes

Klingt fast wie Sankt Gallen oder so komische Gegenden im wilden Osten ;).

Aber ist doch gut lesbar und mit der Handytastatur ist nunmal das Tippen nicht so doll.
Einer aus der gegend? :smile:
Nö hab kein Problem damit, im gegenteil! Finds eigendlich noch ganz "lässig" ;D
Jap Rheintal. Halb CH, halb FL, halb AT, halt DE^^

Lyka
2007-08-20, 12:47:22
grundsätzlich haben gewisse Worte einfach mehr Kraft und Macht, daher entscheiden sich die Menschen eher für diese.

"Kraft" (das leicht spritzende "t") gegen (versus klingt dennoch mächtiger) "Power", wo man einfach die Kraft "spürt". (Es versuche bitte jemand, SNAPs "I've got the POWER" auf deutsch zu singen.

MainBoard -> ThythdemPlatinö
RAM -> Arbeithsbeicha

.... Worte und Laute haben einfach unterschiedliche Kräfte. Abkürzungen genauso

LOL -> ich lache laut
ROFL -> ich wälze mit lachend auf dem Boden

und so weiter (oder "etc.")

Ash-Zayr
2007-08-20, 12:55:12
Ich zitiere mich mal selbst aus einem ähnlichen Thread, den der Starter vor ein paar Wochen mal begonnen hatte:

".........,daß ganze Landstriche auf breiter Front sprachlich verdummt sind. Wer heutzutage zu einer echten Elite gehören will, muss nur seine Muttersprache beherrschen; so weit ist es gekommen. Ich bin froh, daß ich das Handwerk des Schreibens stets gepflegt habe und empfand die Rechtschreibreform damals als einen Schlag ins Gesicht für jeden, der sich mit seiner Sprache auseinandergesetzt hat.
Nehmen die Asozialen und Hinterhof-Gangsta-Kiddies Überhand, dann wird einfach die Sprache an diesen Pöbel und die bildungsfernen Schichten angepasst....echt klasse, tolle Motivation für nachwachsende Generationen und für den Deutschunterricht. Es ist ja auch zu viel verlangt und ein zu hoher Tribut des Lebens, korrekt schreiben zu lernen.
So gilt Faustregel: einfach schreiben, wie man's spricht...Trefferchance: 98% ...das reicht selbst für den größten Vollspacken zu einer Eins in jedem Diktat!"

Ash-Zayr

teh j0ix :>
2007-08-20, 14:12:18
"...
Nehmen die Asozialen und Hinterhof-Gangsta-Kiddies Überhand, dann wird einfach die Sprache an diesen Pöbel und die bildungsfernen Schichten angepasst....echt klasse, tolle Motivation für nachwachsende Generationen und für den Deutschunterricht. Es ist ja auch zu viel verlangt und ein zu hoher Tribut des Lebens, korrekt schreiben zu lernen.
So gilt Faustregel: einfach schreiben, wie man's spricht...Trefferchance: 98% ...das reicht selbst für den größten Vollspacken zu einer Eins in jedem Diktat!"

Ash-Zayr

Etwas krass vormuliert aber ansonsten stimme ich dir da zu.

AtTheDriveIn
2007-08-20, 14:14:16
Inzwischen ist unser Alltag überfüllt mit Anglizismen. Heute heißt der Personenschützer Bodyguard, wird nutzen alle Online Banking und selbst die kleine KFZ-Werkstatt um die Ecke hat sich inzwischen in einen Service Point umbenannt.

Es ist schon eine traurige Entwicklung und wenn ich dann noch diese typischen Denglisch Unterhaltungen mitbekommen, oder Menschen die im richtigen Leben (Hinweis: ich benutze bewußt nicht das Wort 'Real Life' in diesem Thread ;) ) "Wörter" wie 'rofl, lol, omg' benutzen dann bekomme ich schon echte Agressionen.

Dagegen finde ich "Ey Alter, weißt du und so!?" noch recht hamlos, das vergeht meistens mit dem Alter, der Anglizismus wird dagegen immer Schlimmer.

[dzp]Viper
2007-08-20, 14:21:08
Ich find es nicht schlimm, wenn eine Sprache lebt!

Es war und wird immer so sein, dass sich Sprachen entwickeln und Wörter aus anderen Sprachen übernommen werden.

Es ist ein ganz normaler Vorgang in Zeiten der "Globalisierung" und der modernen Telekommunikation in welcher Nationen und Kontinente sich so nah sind wie nie zuvor!

Je eher man sich damit Abfindet umso besser - denn Aufhaltbar ist der Effekt nicht...

Und warum sollte man den Effekt unterbinden? Hätte man das vor 100 Jahren schon gemacht, dann würden wir heutzutage immernoch total "geschwollen" reden.

Sry aber ne danke. Da spreche ich lieber eine Sprache die sich Entwickelt und sich den Gegebenheiten anpasst!

Lyka
2007-08-20, 14:21:47
die bösen Anglizismen, nutzt du sie allgemein nicht, oder nur, wenn es sich nicht um Bezeichnungen handelt, die angemessen sind?

"Systemplatine", "Arbeitspeicher"

PS: Bodyguard klingt kraftvoller als Personenschützer :)

PPS: schlechte Grammatik ist für mich viel schlimmer.
€: die Verwechslung von "wie" mit "als" ist eine Todsünde.

Haarmann
2007-08-20, 14:45:30
Hochdeutsch ist zu kompliziert und völlig undeutsch geworden. Entsprechend wirds nun wieder vereinfacht. Hättet halt nie Hochdeutsch einführen sollen, dann wär das Problem nie entstanden. Ich wüsste jedenfalls nicht wozu man all den Grammatikkram braucht, wenn ich sehe, dass es auch ohne geht. Da war wohl ein Wettstreit zwischen Paris und Berlin, wer noch sinnbefreitere Zeitformen erfinden kann ;).
Das Bilden von Dialekten ist nebenher auch in den USA zu sehen. Das braucht nicht wirklich lang für sowas und ist offensichtlich normal.

M@tes

Nee, ich bin Berner.
Müsst aber Leute vom Rheintal hier haben.
Aber Schweizer erkennen Dialekte einigermassen. Geschrieben isses nur einiges schwerer.

AtTheDriveIn
2007-08-20, 15:23:55
die bösen Anglizismen, nutzt du sie allgemein nicht, oder nur, wenn es sich nicht um Bezeichnungen handelt, die angemessen sind?

"Systemplatine", "Arbeitspeicher"

PS: Bodyguard klingt kraftvoller als Personenschützer :)


Bodyguard klingt also kraftvoller, na dann :rolleyes:

Ich nutze dann Anglizismen wenn sie sinnvoll sind, aber warum sollte ich zu einer Werkstatt Service Point sagen oder zu einem Flughafen Airport?

Das man Wörter aus anderen Sprachen übernimmt finde ich ok, es gibt aber seit einigen Jahren eine Tendenz deutsche Bezeichnungen krampfhaft durch Englische zu ersetzen, darum gehts.

Lyka
2007-08-20, 15:26:56
ich mach mir dahingehend erst Sorgen, wenn die Leute
Spirit mit Ghost verwechseln oder Sky mit Heaven.

Vom reinen Unterschied der Bezeichnungen ist das Englische aufwändiger.
zum Thema: Airport-> da die offizelle Sprache im Luftraum Englisch ist, sehe ich das nicht so tragisch.
Service-Punkt klingt allerdings ganz gut (okay)

[dzp]Viper
2007-08-20, 15:46:14
Das man Wörter aus anderen Sprachen übernimmt finde ich ok, es gibt aber seit einigen Jahren eine Tendenz deutsche Bezeichnungen krampfhaft durch Englische zu ersetzen, darum gehts.

Hier wird nichts "krampfhaft" durchs Englische ersetzt. Wenn ein Wort durch ein Englische Wort ersetzt wurde, muss es erstmal einen Grund dafür gegeben haben. Und das war sicher nicht ein Mensch sondern viele Menschen die dieses Wort als Sinnvoller / Passender gesehen haben als das deutsche Wort!

Wenn ein Wort ins Deutsche überführt wird, dann wird das von der Masse gemacht und nicht von einzelnen Menschen krampfhaft (das würde nie klappen bei einer Sprache)

UliBär
2007-08-20, 15:57:01
Der einzige Grund für das krampfhafte Einführen von Anglizismen ist, daß es angesagt == hip == en vogue ist. :tongue:
Das wollen irgendwelche Marketing- und Werbestrategen so erkannt haben und nun will natürlich Jedermann mitmachen, um ja nicht den Anschluß zu verlieren. Daß dabei die eine oder andere Stilblüte entsteht, war vorauszusehen. :rolleyes:

The Cell
2007-08-20, 16:01:52
"'nen Auto" ist keine Abkürzung (im Sinne von einen), sondern einfach nur grottenfalsch.

...oder je nach Herkunft einfach Lokalkolorit.
Leite die aus Thüringen und Berlin kommen, haben es wesentlich öfter drinnen, als der "Isch hän mo dacht"-Saarländer.

Blutmaul
2007-08-20, 17:07:24
Heutzutage wird vor allem mit Bildersprache gearbeitet, wie soll die Wortsprache sich da weiterentwickelt haben?

Das Niveau in den "Bildungsfernen Schichten" war schon immer mau, das "Unterschichtenfernsehn" ändert das auch nicht zum Besseren.

Zu hipper Werbung und Fremdwörtermißbrauch wurde ja schon genug gesagt...

AtTheDriveIn
2007-08-20, 17:34:03
Viper;5768961']Hier wird nichts "krampfhaft" durchs Englische ersetzt. Wenn ein Wort durch ein Englische Wort ersetzt wurde, muss es erstmal einen Grund dafür gegeben haben. Und das war sicher nicht ein Mensch sondern viele Menschen die dieses Wort als Sinnvoller / Passender gesehen haben als das deutsche Wort!

Wenn ein Wort ins Deutsche überführt wird, dann wird das von der Masse gemacht und nicht von einzelnen Menschen krampfhaft (das würde nie klappen bei einer Sprache)

sinnvoller/passender kannst du durch moderner/trendiger ersetzen dann passt es.

Der einzige Grund für das krampfhafte Einführen von Anglizismen ist, daß es angesagt == hip == en vogue ist. :tongue:
Das wollen irgendwelche Marketing- und Werbestrategen so erkannt haben und nun will natürlich Jedermann mitmachen, um ja nicht den Anschluß zu verlieren. Daß dabei die eine oder andere Stilblüte entsteht, war vorauszusehen. :rolleyes:

Genau das meine ich. Aber das machen nicht nur Werbestrategen, auch eine große Masse geht heutzutage shoppen oder besucht am Wochenden mal die Mom und die Friends.

mbee
2007-08-20, 19:59:54
...oder je nach Herkunft einfach Lokalkolorit.
Leite die aus Thüringen und Berlin kommen, haben es wesentlich öfter drinnen, als der "Isch hän mo dacht"-Saarländer.

Das ist schon klar (auch die Bemerkung, dass es "in platt" wirklich verwendet wird stimmt natürlich), nur haben diese "Dialekte" oder lokalen Eigenheiten wirklich nichts mit dem geschilderten Phänomen zu tun: Das ist kein "Dialekt"-Wort, das mal eben in die Umgangssprache eingeflossen ist:
http://perfectdark.blog.de/2007/03/02/frohlocket_die_deutsche_sprache_hat_nen_~1833658

nggalai
2007-08-21, 10:56:53
Muss für die Schule 5Bücher lesen. Hab jetzt die Physiker fertig und fange gerad mit einem Erotikroman an.
Dabei musste ich irgendwie an Nathan der Weise denken, oder Romeo und Julia oder der Club der toten Dichter.
Wo die Sprache noch dynamisch, lebendig und interessant war.
Heutzutage ist alles eigentlich nurnoch sachlich, formel - langweilig.
Eigentlich irgendwie schade, das wir uns mehr oder weniger aufgeben und uns dem schnellen Strom der Zeit versuchen einzufügen. Dabei wollen das ja wohl nur die wenigsten :rolleyes:
Das hat auch viel mit der Konzentration auf einen Markt zu tun. Bücher zu verlegen ist heute einfach nur noch ein Geschäft (war es früher natürlich auch, aber der Markt wurde größer, breiter, und flacher), nur selten findet man idealistische Verleger, die sich auch um Sprachpflege bemühen. Also will man den größtmöglichen Markt erreichen. Das heißt dann auch: einfachere Sprache, als noch vor ein paar Jahrzehnten üblich war.

Und die Autoren wollen ja auch verlegt werden, also unterwerfen sie sich häufig diesem Diktat der Masse: Sie schreiben so, daß der gewünschte Verleger das Buch auch mit einem gewissen Erfolg publizieren kann.

Konkret heißt das für Belletristik (ohne Poesie) meistens: Recht kurze Sätze, bildhafte, exakte Beschreibungen (damit der phantasielose Leser sich doch noch etwas vorstellen kann), möglichst Verzicht auf Sarkasmus und Ironie in der direkten Rede (außer, es ist 100% klar, daß Sarkasmus oder Ironie da eine Rolle spielt – „… sagte er ironisch“), sowie spärlicher Einsatz von Metaphern. Kurz gesagt: Alles so aufbereitet, daß auch ein ungeübter Leser alles ohne großes Kopfzerbrechen verstehen kann und nicht den Faden verliert.

Damit verarmt die Sprache natürlich ein wenig. Aber die Bücher lassen sich besser verkaufen … Und was man auch nicht vergessen darf, ist, daß heutzutage Aufbereitungen für Hörbücher und Filme auch im Interesse des Verlages liegen. Entsprechend sollte der Autor z. B. die Dialoge gestalten, um diese Adaptionen zu vereinfachen.

Ich persönlich bevorzuge den goldenen Mittelweg. Ein Buch, das mit, hmm, poetischer Sprache protzt, absatzlange Sätze hat und alles in Metaphern und Metonymien codiert rüberbringen möchte, ist anstrengend zu lesen und macht mir einfach nur selten Spaß. Zu „einfache“ Bücher jedoch sind schnell gelesen und schnell wieder vergessen. Was ich mag: Pragmatisch geschriebene Bücher *), die aber immer mal wieder längere Passagen mit schönen Bildern und Illustrationen beinhalten, psychologisch einleuchtend und interessant sind und Metaphern angemessen einsetzen. Und sich nicht so lesen, als ob der Autor ständig in einem Thesaurus geblättert hat – das wirkt schnell gekünstelt und unnatürlich.

Liebe Grüße,
-Sascha

*) pragmatisch heißt hier so viel wie angemessene Sprache. Form sollte dem Inhalt folgen, nicht Selbstzweck sein.

Hucke
2007-08-21, 11:30:09
Ich hab den Eindruck, dass der Sprache langsam die Vielfalt abhanden kommt. Erstmal durch die komische Rechtschreibreform, die in manchen Fällen die Eindeutigkeit der Sprache aufhebt und dann natürlich der knappe und oft auch faule Schreibstil der Onlinenutzer. Wenn ich sehe mit wievielen Abkürzungen die Leute um sich werfen, nicht einmal sind die in der Lage das Wort komplett auszuschreiben, sowas stört einfach in der Kommunikation.
Was mich auch sonst so stört, der durchschnittliche Online Zocker kennt den Unterschied zwischen 'das Schild' und 'der Schild' nicht.

Allerdings sind meine Kenntnisse der Rechtschreibung auch lückenhaft. Von daher würde ich einen verantwortungsvolleren und detailverliebteren Umgang mit der Sprache schon sehr schätzen. So könnte man auch seine eigenen Fertigkeiten verbessern. Aber bei so vielen unterschiedlichen und falschen Schreibweisen werde ich zumidest nur verwirrt.

Cherubim
2007-08-21, 14:15:10
irgendwie habt ihr alle ein wenig recht.

allerdings sind wir mit dem "problem" nicht alleine. geht mal nach England oder in die USA.

was ist besser als "best"? na uber (von über)
was ist, wenn du nen film geguckt hast, der grosse "fear" hervorgerufen hat?
da hattest du "angst" (sie betonen das nur was anders)
gibt noch viele weitere beispiele, wie sich auch die deutsche spache in die englische mischt und da sind die engländer auch nicht gerade glücklich drüber.
aber das kommt halt durch internet. wir sind alle irgendwie näher zusammen. vor 50 jahren war es nicht so einfach, eine englische buchkritik zu lesen. heute "googelt" man 30sec und hat alles, was man braucht.

Dadi
2007-08-21, 15:47:15
Schlimm finde ich, dass auch in Radio- und Fernsehbeiträgen immer mehr englische Wörter untergemischt werden. Im Wetterbericht auf Krone Hitradio wird mir zum Beispiel "das Wetter in den cities" mitgeteilt.

Richtig, da hast du Right. :D
Naja, mich stört sowas nicht solange man gut kommuniziert. Aber solche Sachen wie "Euda, Herst"... in deutschland heißt das wohl "BOAH EY, EY ALTER"... stören mich schon mehr. Sind oft die Gruppen von Hip Hop, Gabber (Nachtschicht) ... bla bla... naja. Ich bemühe mich sowas nicht zu verwenden aber in der Arbeit, umgangssprachlich kommts oft hier vor.