drmaniac
2007-10-01, 16:33:16
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,508836,00.html
Wahnsinn. Einfach nur noch abgehoben :mad: !
Das Bundeskriminalamt registriert und speichert nach einem Bericht des "Tagesspiegel" seit September 2004 die IP-Adressen aller Besucher ihrer eigenen Website zur "Militanten Gruppe".
Damit wollten die Beamten "möglicherweise relevante IP-Adressen", mit denen Rechner im Internet identifiziert werden, sammeln.
...versuchte das BKA laut "Tagesspiegel", einen Teil der Webseiten-Besucher zu identifizieren, indem sie Auskünfte bei der Telekom und der spanischen Telefonica beantragten.... Wer die BKA-Website besucht - egal ob ganz normaler Surfer, Lehrer, Journalist oder Schüler - macht sich automatisch verdächtigt, allein dadurch, dass er in den Honigtopf gefallen ist...
und passend zu dieser Unverschämtheit heute ein Urteil
http://www.golem.de/0710/55076.html
Urteil untersagt Aufzeichnung von IP-Adressen im Logfile
Das Landgericht Berlin hat dem Bundesjustizministerium untersagt, das Verhalten der Besucher des Internetportals des Ministeriums aufzuzeichnen. Zwar geht es in dem Urteil nur um die Daten eines einzelnen Nutzers, doch dürfte es auch darüber hinaus Wirkung haben.
und dann ist da auch noch eine Kampagne angelaufen:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/96789
Kampagne gegen IP-Adressen-Speicherung
Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung geht in die Vorwärtsverteidigung gegen weit verbreitete Praktiken zur Erfassung personenbeziehbarer Nutzerspuren auf Internetangeboten. Der Zusammenschluss von Bürgerrechtlern hat dazu die Kampagne "Wir speichern nicht" gestartet. Mit ihr sollen Website-Inhaber und Internetportale angeregt werden, ihre Angebote ohne Speicherung nutzerbezogener Daten und IP-Adressen zu gestalten und auf Logfiles zu verzichten. Wer den Surfern eine anonyme Fortbewegung über die eigenen Seiten ermöglicht, darf diese mit einem "Gütesiegel" mit der Aufschrift "We Respect Your Privacy" schmücken.
Mit dem Verzicht auf die übliche Datenbevorratung könnten sich Anbieter auch vor Bußgeldern, Klagen und Abmahnungen schützen, erklären die Aktivisten
Und dann möchte ich noch einen Beitrag klauen ;)
Nämlich: Wohin mit den ganzen Datenbergen :D
http://www.spreeblick.com/2007/04/27/sag-mal-bka/
Die nächste Frage, wo wollen sie denn überhaupt mit den ganzen Daten? Hier, Freund von mir ist CTO bei einem der größeren ISPs in Deutschland, der mailte mir das neulich:
„Aus diesem Sektor gibts nur Bullshit. Schon die Vorratsdatenhaltung ist, mal angenommen sie sei legitim oder von uns gewollt, rein technisch kaum handhabbar. Die Datenmengen sind einfach zu gross.
Anderes Beispiel: Es gibt ja nun den gesetzlichen Zwang, das Ermittlungsbehörden, e-Mail von Internetnutzern auf richterlichen Beschluss abhören können. Dazu wurden alle Provider verpflichtet eine so genannte SINA-Box einzubauen, die es ermöglicht, das jeder e-Mail-Verkehr für Nutzer UND ISP (!) unbemerkt abgehört werden kann.
Auch unsere Firma musste das einbauen, Gesammtkosten ca. 450.000,– Euro (von uns zu tragen, klar.)
Die Box geht. Aber keine Sorge, es wurde noch nie e-Mail-Verkehr abgehört. Warum nicht? Weil die Ermittlungsbehörden weder Know How noch Geräte besitzen die SINA-Box zu benutzen oder zu bedienen oder das Abgehörte auszuwerten.
Anstelle dessen kommen bei uns Anfragen per Fax rein, lt. denen Gerichte die Logfiles für den und den Server zugefaxt haben wollen.
Da muss sich immer einer von uns die Mühe machen, dort anrufen und fragen, ob sie das etwas einschränken können, und ferner hätten wir sowieso nur die letzten 14 Tage, weil wir das ja laut Datenschutz eh immer sobald als möglich wegwerfen. Und ob wir das nicht auch auf ‘ne CD brennen sollen.
Einmal hatte ich so einen richtig scharfen Hund von Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft, der sagte, ich solle mit dem Hinhaltekram aufhören und ob ich wisse, welche Folgen es für unsere Firma haben könnte, wenn ich trotz richterlicher Anweisung nicht kooperiere. (Das passiert selten, die meisten Polizisten/Richter etc. sind durchaus nachdenklich und wissen, dass sie keine Ahnung vom Thema haben.) Ich solle nun bitte die verlangten Daten durchfaxen und ihm die Ausflüchte und „ja aber“ ersparen, es entstünde der Eindruck, ich wolle Kriminelle decken.
Gut.
Habe ich dann gemacht :biggrin:
Nach ca. 150 Faxseiten :tongue: rief er an und fragte, wieviel noch kommen. Musste ich ihm antworten: Noch etwa 420.000 Seiten :naughty: und ich könnte jetzt nicht weiter mit ihm telefonieren, ich muss die nächste Sackkarre voll bedrucktem Papier zum Faxgerät schieben :ass2:. Aufgelegt.
Bei Seite 200 ist sein Fax nicht mehr rangegangen. Ich habe als pflichtbewusster Bürger natürlich noch vier Tage lang versucht, die Sachen durchzufaxen und auch noch rund 60 Blatt durchbekommen :lol::lol:
Fazit: Diese Leute haben einfach keine Vorstellung welche Datenmengen da anfallen und wie unmöglich es ist, diesen mit klasischen Methoden bei zukommen.
Ich muss bei diesen ganzen Überwachungsmaßnahmen immer lachen. Die Frage lautet: Wer wertet das alles aus? Wer wertet diese RIESIGEN Datenberge aus? Die Antwort ist sehr einfach: Keiner.“
Das ist doch jetzt saudumm gelaufen. Da haben wir so tolle wichtige Gesetze (in Zukunft vielleicht noch ein paar lustige mehr) und könnten ausspioniert werden wie Bond die Slips seiner IT-Girls durchsucht – und dann sind dummerweise zu wenig Bäume gefällt worden als das genügend Faxpapier bei der Staatsanwaltschaft für alle Daten bereit stünde …
creezy
27.04.2007 23:22
Wahnsinn. Einfach nur noch abgehoben :mad: !
Das Bundeskriminalamt registriert und speichert nach einem Bericht des "Tagesspiegel" seit September 2004 die IP-Adressen aller Besucher ihrer eigenen Website zur "Militanten Gruppe".
Damit wollten die Beamten "möglicherweise relevante IP-Adressen", mit denen Rechner im Internet identifiziert werden, sammeln.
...versuchte das BKA laut "Tagesspiegel", einen Teil der Webseiten-Besucher zu identifizieren, indem sie Auskünfte bei der Telekom und der spanischen Telefonica beantragten.... Wer die BKA-Website besucht - egal ob ganz normaler Surfer, Lehrer, Journalist oder Schüler - macht sich automatisch verdächtigt, allein dadurch, dass er in den Honigtopf gefallen ist...
und passend zu dieser Unverschämtheit heute ein Urteil
http://www.golem.de/0710/55076.html
Urteil untersagt Aufzeichnung von IP-Adressen im Logfile
Das Landgericht Berlin hat dem Bundesjustizministerium untersagt, das Verhalten der Besucher des Internetportals des Ministeriums aufzuzeichnen. Zwar geht es in dem Urteil nur um die Daten eines einzelnen Nutzers, doch dürfte es auch darüber hinaus Wirkung haben.
und dann ist da auch noch eine Kampagne angelaufen:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/96789
Kampagne gegen IP-Adressen-Speicherung
Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung geht in die Vorwärtsverteidigung gegen weit verbreitete Praktiken zur Erfassung personenbeziehbarer Nutzerspuren auf Internetangeboten. Der Zusammenschluss von Bürgerrechtlern hat dazu die Kampagne "Wir speichern nicht" gestartet. Mit ihr sollen Website-Inhaber und Internetportale angeregt werden, ihre Angebote ohne Speicherung nutzerbezogener Daten und IP-Adressen zu gestalten und auf Logfiles zu verzichten. Wer den Surfern eine anonyme Fortbewegung über die eigenen Seiten ermöglicht, darf diese mit einem "Gütesiegel" mit der Aufschrift "We Respect Your Privacy" schmücken.
Mit dem Verzicht auf die übliche Datenbevorratung könnten sich Anbieter auch vor Bußgeldern, Klagen und Abmahnungen schützen, erklären die Aktivisten
Und dann möchte ich noch einen Beitrag klauen ;)
Nämlich: Wohin mit den ganzen Datenbergen :D
http://www.spreeblick.com/2007/04/27/sag-mal-bka/
Die nächste Frage, wo wollen sie denn überhaupt mit den ganzen Daten? Hier, Freund von mir ist CTO bei einem der größeren ISPs in Deutschland, der mailte mir das neulich:
„Aus diesem Sektor gibts nur Bullshit. Schon die Vorratsdatenhaltung ist, mal angenommen sie sei legitim oder von uns gewollt, rein technisch kaum handhabbar. Die Datenmengen sind einfach zu gross.
Anderes Beispiel: Es gibt ja nun den gesetzlichen Zwang, das Ermittlungsbehörden, e-Mail von Internetnutzern auf richterlichen Beschluss abhören können. Dazu wurden alle Provider verpflichtet eine so genannte SINA-Box einzubauen, die es ermöglicht, das jeder e-Mail-Verkehr für Nutzer UND ISP (!) unbemerkt abgehört werden kann.
Auch unsere Firma musste das einbauen, Gesammtkosten ca. 450.000,– Euro (von uns zu tragen, klar.)
Die Box geht. Aber keine Sorge, es wurde noch nie e-Mail-Verkehr abgehört. Warum nicht? Weil die Ermittlungsbehörden weder Know How noch Geräte besitzen die SINA-Box zu benutzen oder zu bedienen oder das Abgehörte auszuwerten.
Anstelle dessen kommen bei uns Anfragen per Fax rein, lt. denen Gerichte die Logfiles für den und den Server zugefaxt haben wollen.
Da muss sich immer einer von uns die Mühe machen, dort anrufen und fragen, ob sie das etwas einschränken können, und ferner hätten wir sowieso nur die letzten 14 Tage, weil wir das ja laut Datenschutz eh immer sobald als möglich wegwerfen. Und ob wir das nicht auch auf ‘ne CD brennen sollen.
Einmal hatte ich so einen richtig scharfen Hund von Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft, der sagte, ich solle mit dem Hinhaltekram aufhören und ob ich wisse, welche Folgen es für unsere Firma haben könnte, wenn ich trotz richterlicher Anweisung nicht kooperiere. (Das passiert selten, die meisten Polizisten/Richter etc. sind durchaus nachdenklich und wissen, dass sie keine Ahnung vom Thema haben.) Ich solle nun bitte die verlangten Daten durchfaxen und ihm die Ausflüchte und „ja aber“ ersparen, es entstünde der Eindruck, ich wolle Kriminelle decken.
Gut.
Habe ich dann gemacht :biggrin:
Nach ca. 150 Faxseiten :tongue: rief er an und fragte, wieviel noch kommen. Musste ich ihm antworten: Noch etwa 420.000 Seiten :naughty: und ich könnte jetzt nicht weiter mit ihm telefonieren, ich muss die nächste Sackkarre voll bedrucktem Papier zum Faxgerät schieben :ass2:. Aufgelegt.
Bei Seite 200 ist sein Fax nicht mehr rangegangen. Ich habe als pflichtbewusster Bürger natürlich noch vier Tage lang versucht, die Sachen durchzufaxen und auch noch rund 60 Blatt durchbekommen :lol::lol:
Fazit: Diese Leute haben einfach keine Vorstellung welche Datenmengen da anfallen und wie unmöglich es ist, diesen mit klasischen Methoden bei zukommen.
Ich muss bei diesen ganzen Überwachungsmaßnahmen immer lachen. Die Frage lautet: Wer wertet das alles aus? Wer wertet diese RIESIGEN Datenberge aus? Die Antwort ist sehr einfach: Keiner.“
Das ist doch jetzt saudumm gelaufen. Da haben wir so tolle wichtige Gesetze (in Zukunft vielleicht noch ein paar lustige mehr) und könnten ausspioniert werden wie Bond die Slips seiner IT-Girls durchsucht – und dann sind dummerweise zu wenig Bäume gefällt worden als das genügend Faxpapier bei der Staatsanwaltschaft für alle Daten bereit stünde …
creezy
27.04.2007 23:22