Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : VLAN-Trunking transparent?
Harakiri
2007-11-07, 12:43:40
Hallo,
ich hätte da mal ne Frage an nen Netzwerkspezi - so wie ich das verstanden habe ist VLAN-Trunking für jeden End-PC (d.h. dessen Netzwerkkarte) transparent - da VLAN-Trunking nur am Router/Switch "passiert".
D.h. wenn jemand fragt "Ist diese Netzwerkkarte kompatibel zu VLAN-Trunking" ist das blödsinn - weil es die selbe Frage währe wie z.B. "Ist diese Netzwerkkarte kompatibel zu HTTP Verbindungen?".
Ist das richtig ?
Danke!
Harakiri
2007-11-07, 13:49:10
ok hat sich erledigt - die Ethernet Karte/Treiber muss explizit das Protokoll 802.1-802.3 unterstützen..
Wenn sie das nicht würde wäre sie ja auch keine Ethernet Karte...
Und ja von dem VLAN-Trunking bekommt eine Netzwerkkarte nichts mit.
Endorphine
2007-11-08, 11:27:21
Es kommt drauf an, was du machen willst. Üblicherweise werden Pakete im Netz zur VLAN-Bildung von den Switchen getagged, die Endpunkte für die Hosts sind jedoch sinnvollerweise untagged, damit man der Host die VLAN-Verwaltung nicht unterstützen muss.
Willst du jedoch einen Rechner durch ein Kabel an mehrere VLANs anschließen müssen die Pakete logischerweise zur Unterscheidung tagged sein. Dann muss dieser Rechner auch selbständig die VLAN-Verwaltung übernehmen können. Das ist wohl das, was du mit "VLAN Trunking" meinst. Der Begriff ist übrigens unüblich. ;)
Und ja, damit ein Rechner über ein physikalisches Interface an mehreren VLANs teilnehmen kann, ist grundsätzliche Netzwerkkartenunterstützung nötig. Die Karte muss nämlich so zu konfigurieren sein, dass sie nun maximal 1522 Byte großen Frames nicht als "überlang" verwirft. Das schaffen mittlerweile recht viele Karten ab der 100 Mbit/s-Generation. Dann gibt's auch noch Karten, die VLAN-Tagging in Hardware können.
Unter Windows muss der Kartentreiber die VLAN-Verwaltung erledigen. Intel PRO/100 und PRO/1000 Karten haben Windowstreiber mit VLAN-Support. Unter alternativen Betriebssystemen (Linux/BSD/usw.) gibt es dafür Standardfunktionen im Betriebssystem.
Ich ging davon aus das er mit "VLAN-Trunking" meint das mehrere Switche zur Bandbreiten Erhöhung mehrere Uplink-Ports bündeln.
Dabei hat die Netzwerkkarte am Host normalerweise nun gar nix am hut.
Anders sieht es aus wenn mehrere Netzwerkkarten an einem Host gebündelt werden sollen, dann müssen diese IEEE 802.3ad (http://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/0907131.htm) unterstützen.
Endorphine
2007-11-08, 18:51:32
Ich ging davon aus das er mit "VLAN-Trunking" meint das mehrere Switche zur Bandbreiten Erhöhung mehrere Uplink-Ports bündeln. Das ist Trunking. Abgeleitet davon meint "VLAN-Trunking" einfach nur, dass mit Tagging mehrere VLANs über einen Port laufen.
Eben aus dem Grund der Missverständlichkeit und weil dieser Begriff so ungebräuchlich ist, sollte man ihn imho auch nicht verwenden.
redpanther
2007-11-17, 10:18:11
Ich ging davon aus das er mit "VLAN-Trunking" meint das mehrere Switche zur Bandbreiten Erhöhung mehrere Uplink-Ports bündeln.
Nein, das ist ein channel/etherchannel, wenn mehrere uplinks gebündelt werden . Dieser channel kann dann auch ein Trunk sein über den meherere VLANS "geleitet" werden.
Endorphine
2007-11-17, 19:08:20
Nein, das ist ein channel/etherchannel, wenn mehrere uplinks gebündelt werden . Dieser channel kann dann auch ein Trunk sein über den meherere VLANS "geleitet" werden. Bitte nicht immer Cisco-proprietäre Begriffe/Techniken als üblichen Standard hinstellen, danke.
Etherchannel ist eine proprietäre Cisco-Technik, der Industriestandard ist Link Aggregation mit LACP nach IEEE 802.3ad. "Trunking" bezeichnet üblicherweise die verschiedenen statisch konfigurierten proprietären Vorläufer von dynamisch konfigurierter Link Aggregation.
TheRealTentacle
2007-12-01, 16:25:05
Es gibt allerdings auch eine andere möglichkeit unter Umständen einen höheren Uplink zu erreichen. Wenn man einen Switch in mehrere VLANs einteilt und diese VLANs dann einzeln mit einem Backbone verbindet, was allerdings den riesigen Nachteil hat, das auch Verbindungen auf dem Switch zwischen den VLANs über den Uplink gehen müssten, was aber z.B. in einer reinen Server - Client Beziehung nicht so schlimm wäre, wenn nicht die gesamte Belastung auf einem VLAN liegt. Es ist auch mit sehr einfachen Switchen möglich.
Proprietäres Trunking (ob nun MLT, Etherchannel) setzt zwei zumindest managebare Layer 2 Switche vorraus, die das selbe proprietäre Protokoll beherrschen. Bei uns hat sich gezeigt, dass der praktische Nutzen zumindest von MLT (Nortel) zweifelhaft ist und mit wachsender Komplexität eher zu Problemen geführt hat. Für zwei alleinstehende Switche ist es brauchbar.
redpanther
2007-12-01, 19:09:49
Bitte nicht immer Cisco-proprietäre Begriffe/Techniken als üblichen Standard hinstellen, danke.
Etherchannel ist eine proprietäre Cisco-Technik, der Industriestandard ist Link Aggregation mit LACP nach IEEE 802.3ad. "Trunking" bezeichnet üblicherweise die verschiedenen statisch konfigurierten proprietären Vorläufer von dynamisch konfigurierter Link Aggregation.
Ja, OK. Da ich mich Beruflich fast ausschliesslich im Cisco umfeld bewege wusste ich das nicht. LACP beherrschen die Ciscos allerdings auch.
Jeder Hersteller kocht da aber gerne ein eigenes Süppchen.
redpanther
2007-12-01, 19:11:59
Proprietäres Trunking (ob nun MLT, Etherchannel) setzt zwei zumindest managebare Layer 2 Switche vorraus, die das selbe proprietäre Protokoll beherrschen. Bei uns hat sich gezeigt, dass der praktische Nutzen zumindest von MLT (Nortel) zweifelhaft ist und mit wachsender Komplexität eher zu Problemen geführt hat. Für zwei alleinstehende Switche ist es brauchbar.
Hmm, was für Probleme hattet ihr denn da. Ich meine, MLT oder etherchannel ist doch eh nur point to point und wird dann logisch nur als ein Link gesehen im SpanningTree.
TheRealTentacle
2007-12-01, 19:42:30
Die Switche waren schlichtweg überlastet, und es handelt sich dabei um recht solide Geräte:
2x Nortel Passport 1200
16x Nortel Baystack 450-24T
Dieses Gespann lief mit 4xTrunks und LWL Uplinks in Kombination auf LANPartys bis etwa 200 Gästen sehr gut, allerdings beklagten sich die Teilnehmer über etwas höhere Pings als gewohnt. Als wir eine Party mit 300 Teilnehmern war das Phänomen wesendlich schlimmer, so das wir teilweise die Trunks abgeschaltet haben, und die Teilnerhmer mit einem 100mbit Uplink leben mussten, was aber an dieser Stelle (ein 2. Raum) nicht schlimm war, da sich diesen jeweils nur 10 teilten.
Seitdem wir nun auf reine 1gbit LWL Uplinks setzen haben wir das Problem nicht mehr. Das gesamte Netzwerk ist deitdem verdammt schnell.
Wo das Problem lag lässt sich nur vermuten. Da einige Switche nicht einmal mehr per Terminal ansprechen ließen, lässt sich nur vermuten, dass diese mit MLT oder STP überlastet waren, vieleicht aufgrund eines Bugs? Übrigens, der Passport 1200 dreht dabei die Daumen, eine CPU Auslastung über 10% ist bei dem Gerät eher selten.
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