Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ab welchem Kurs für 1 Barrel Erdöl lohnt sich das heizen mit Strom?
Die Frage ist ernst gemeint.
Immerhin gewinnen wir unseren großteil des Stromes nicht aus Erdöl,
sondern aus Kohle-, Wasser, Atom- und Windkraftwerken.
Und die dürften vom Erdölpreis relativ unabhängig sein.
Wann sollte ich also lieber meine Heizung aus machen und meine 7 Rechner im Zimmer anschalten?
Immerhin kann ich mit den Rechnern noch nebenbei außer heizen etwas sinnvolles machen, wie z.b. ein Seti Paket berechnen lassen, etc.
Die Frage ist ernst gemeint.
malle
2007-11-16, 08:55:32
Wenn 1h Heizöl bei 23°C mehr kostet als 1h alle 7 Rechner laufen lassen und die auch 23°C bei -1°C Aussentemps.
Wenn 1h Heizöl bei 23°C mehr kostet als 1h alle 7 Rechner laufen lassen und die auch 23°C bei -1°C Aussentemps.
Dein Satz macht grammatikalisch keinen Sinn.... ich verstehe in ausserdem nicht. (vielleicht bin ich aber auch zu doof...)
Meta
Scream
2007-11-16, 09:10:02
versteh ich auch nicht ;)
@Threadstarter
ich würde sagen mit strom heizen lohnt wenn dann nur direkt über ne heizung
7 PCs laufen zu lassen ist einfach nur sinnlos wenn man sie nicht braucht
Cyphermaster
2007-11-16, 09:19:15
Die Frage ist ernst gemeint.
Immerhin gewinnen wir unseren großteil des Stromes nicht aus Erdöl,
sondern aus Kohle-, Wasser, Atom- und Windkraftwerken.
Und die dürften vom Erdölpreis relativ unabhängig sein.Das ist eine pure Fehlannahme.
Wasser- und Windkraft sind ein sehr geringer Beitrag zu den immensen Energiemengen, die wir brauchen - fangen wir also mal an bei Atomkraft + Kohle...
Angenommen, Öl steigt extrem im Preis, dann wäre Strom aus Öl sehr teuer, und man würde versuchen, auf die billigeren Varianten der Energieerzeugung, Kohle und Uran, auszuweichen, um damit den Verbrauch zu decken. Damit hätte man ein sich verknappendes Gut - und das steigt im Preis. Dazu steigen auch die Erzeugungskosten für Kohle und Uranerz (Bagger etc. fahren nur mit Öl!), und auch der Transport zu den Kraftwerken wird teurer.
Und dank des liberalisierten Strommarktes kannst du auch vergessen, rein den deutschen Energiemix zu betrachten...
Heizen mit Strom wird also NIE wirklich billiger sein, als andere Alternativen. In den 70ern, als man Stromheizungen noch verbaut hat, machte man das ja auch nicht wegen niedrigen Betriebskosten, sondern wegen den viel geringeren Kosten für die Heizsysteme. Und schon damals war das recht grenzwertig!
Wärme aus Strom sollte man dann nutzen, wenn man sie zwangsläufig als "Abfallprodukt" aus anderen Nutzungen erhält - aber als effizientes Heizkonzept taugt das nicht.
Skullcleaver
2007-11-16, 09:21:49
Ich übersetz mal: Es lohnt sich dann wenn die Kosten für 7 laufende Rechner deren Abwärme ausreichend ist bei einer Aussentemperatur von -1°C eine Innenraumtemperatur von 23°C zu erzeugen günstiger sind als die Kosten die eine Rohölheizung verursachen würde. Das ganze belegte er mit einem Zeitraum von einer Stunde welcher allerdings irrelevant wäre.
Davon ab halte ich eine Fußbodenheizung für sinniger ;)
Shink
2007-11-16, 09:55:52
Also laut Wikipedia ist eine Wärmepumpe (=Klimaanlage mit Aussenelement) viel effektiver als eine gewöhnliche E-Heizung; vielleicht sollte man das auch miteinbeziehen.
Und: Laut meiner Stromabrechnung (Salzburg AG) ist der Anteil von Strom aus nicht erneuerbaren Energiequellen tatsächlich vernachlässigbar.
Kinman
2007-11-16, 13:08:41
Wir haben eine Erdwärmepumpe mit Flächenkollektoren und zahlen jetzt ca. 4/5 von dem was vorher die Ölheizung gekostet hat.
Wobei folgendes zu beachten wäre:
Früher (Ölheizung):
100m² Wohnung relativ schlecht isoliert, 1/3 der jetzigen Fensterfläche
Ölheizung war ca. 8 Jahre alt
Jetzt:
150m² Haus, Niedrigengerie-Haus (kein Passivhaus)
Und außerdem ist die Wärmepumpe außerhalb des "Heizraums" (welcher jetzt auch total sauber ist und auch für Lagerungen, etc. nutzbar ist) nahezu unhörbar, sie riecht nicht und man brauch sich auch um nichts kümmern (ÖL Nachfüllen, etc.)
Anschaffungspreis ist in etwa gleich wie eine sehr gute Ölheizung, jedoch spart man sich den Bunker für das Öl. Dafür ist Fußboden- und/oder Wandheizung Pflicht.
mfg Kinman
Avalox
2007-11-16, 14:09:54
Ich kenne eine ganze Menge Leute im Bekanntenpreis, welche ausschließliches elektrische Heizungen im Haus haben und immer wieder davon schwärmen.
Muss sich also heute schon durchaus rechnen. Ist ja auch das beste Heizprinzip.
sei laut
2007-11-16, 15:08:36
Aus Strom Wärme erzeugen ist sicher nicht das beste (= effektivste) Heizprinzip.
Denn Wärme ist bei Strom normal ein Abfallprodukt. Klar kann man auch ein Abpfallprodukt nutzen und es einem Sinn geben, aber den Strom ausschließlich dann für Wärme zu verschwenden ist Unsinn. Jedenfalls war das immer das, was ich so hörte.
Edit: Außerdem ist, wenn es weniger Erdöl gibt, der Strom auch rarer (=teurer). Denn die Energie muss irgendwo herkommen und Erdöl ist ein Energielieferant, vorallem für die Fortbewegung.
100L Heizöl enthalten etwa 1100 kWh Energie und kosten im Moment um 70€.
Wenn sich der Erdölpreis nochmal verdoppelt kann man nochmal genauer rechnen, im Moment lohnt es sich auf jeden Fall nicht.
Cyphermaster
2007-11-16, 15:13:11
Thermodynamisch ist aus einer Wärmepumpe wesentlich mehr an Heizenergie rauszuholen, als man reinsteckt (z.B. Strom); und Solarthermie-Heizungen brauchen grade mal so viel Strom, wie ihre Umwälzpumpe und Steuerelektronik. Strom ist also NICHT das beste Heizprinzip.
Strom kostet grob 20 Cent/kWh, glaub ich. Soweit ich meine letzte Gegenrechnung für eine Erwärmepumpe im Kopf habe, bin ich mit diesem System auf Wärmegestehungskosten von unter 6 Cent/kWh gekommen...
Strom ist, aus Entropiesicht, eine sehr hochwertige Energieform, die man imo nicht für's Heizen benutzen sollte.
basti333
2007-11-16, 15:17:12
Ich kenne eine ganze Menge Leute im Bekanntenpreis, welche ausschließliches elektrische Heizungen im Haus haben und immer wieder davon schwärmen.
Muss sich also heute schon durchaus rechnen. Ist ja auch das beste Heizprinzip.
meines wissens nach rechnet es sich nicht, ich glaube das ist wesentlich teurer, wobei das auch von anederen dingen abhängt
wenn man sehr unregelmäßig und nicht allzu viel heißt kann eine elektro heizung vmtl. schon billliger sein, aber ich denke für einen 4 familienhaushalt, wo zu man auch viel heizt(weil immer jemand da ist), wird erdgas/erdöl wohl billiger sein, aber sind nur vermutungen, sicher bin ich mir da nicht
das billigste soll allerdings sein, wenn man einen erdgas generator im haus hat, der strom und wärme produziert, da hat man dann auch einen wirkungsgrad von 100%, das erreicht kein kraftwerk
versteh ich auch nicht ;)
@Threadstarter
ich würde sagen mit strom heizen lohnt wenn dann nur direkt über ne heizung
7 PCs laufen zu lassen ist einfach nur sinnlos wenn man sie nicht braucht
ich würde jetzt mal ganz klar sagen das eine heizung das sinnloseste ist wofür man strom benutzen sollte... dann lieber IRGENDWAS sinnvolles wie berechnungen damit anstellen- denn den strom den ich in eine Heizung stecke kann ich auch in zig Rechner stecken und habe damit die gleiche Wärmeleistung gewonnen....
Spasstiger
2007-11-16, 16:04:16
Wenn man eh schon ne Ölheizung installiert hat, lohnt sich das Heizen mit Strom imo auch in 20 Jahren noch nicht. Selbst die Installationskosten für eine ordentliche Ölheizung haben sich bei einem durchschnittlichen Haus nach wenigen Jahren amortisiert.
Cyphermaster
2007-11-16, 16:08:28
Wenn sich der Erdölpreis nochmal verdoppelt kann man nochmal genauer rechnen, im Moment lohnt es sich auf jeden Fall nicht.Wie ich weiter oben zu erklären versucht habe: Wenn sich der Erdölpreis verdoppelt, dann steigt auch der Strompreis zu einem guten Stück mit... :rolleyes:
Wie ich weiter oben zu erklären versucht habe: Wenn sich der Erdölpreis verdoppelt, dann steigt auch der Strompreis zu einem guten Stück mit... :rolleyes:
Ich hab eine Abschätzung nach unten gemacht, wenn es noch mehr ist macht das nix.
Avalox
2007-11-16, 21:33:52
ich würde jetzt mal ganz klar sagen das eine heizung das sinnloseste ist wofür man strom benutzen sollte... dann lieber IRGENDWAS sinnvolles wie berechnungen damit anstellen- denn den strom den ich in eine Heizung stecke kann ich auch in zig Rechner stecken und habe damit die gleiche Wärmeleistung gewonnen....
Etwas müssige Ansicht, da du das Heizöl natürlich ebenfalls in Strom umwandeln könntest um Rechner zu betreiben, welche dann das Haus heizen.
Der heutige PC ist eben ein extrem ineffizienter Computer und eine effiziente Heizung.
Sebst du wirst doch einen Grossteil deiner Stromkosten fürs heizen ausgeben. Backofen, Herd, Mikrowelle, Waschmaschine, Wäschetrockner, Fön, Bügeleisen, Geschirrspüler, (vielleicht auch Warmwasser bei Dir) sind explizite Heizungen und mit die grössten Energiefresser im Haushalt. Kommt deshalb jemand auf die Idee wieder alte Kochmaschinen mit Holzbefeuerung einzuführen, oder seine Wäsche im Kochtopf über offener Flamme zu waschen? Meine alte Waschmaschine hatte z.B. einen Kalt- und einen Warmwasseranschluss. Über ein Thermostat konnte diese die Temperatur regeln und nur bei Bedarf heizen. Gibt es heute überhaupt nicht mehr hier in D zu kaufen (habe jedenfalls nichts gefunden)
Seht euch doch mal im Internet elektro Heizungen an. Sind wirklich weit verbreitet. Ich weiss nicht, wie diese sich rechnen, aber deren Verbeitung steigt immer mehr.
Nachtspeicher, Wärmedämmung usw. werden Elektroheizungen sicherlich zu gute führen. Man hat keinen ollen Brennstoff, den man einlagern muss. Elektroheizungen sind billig, in der Form extrem flexibel, jederzeit sofort verfügbar, quasi wartungsfrei.
Ich bleib dabei eigentlich die beste Form zu heizen, wenn nicht der Strom so teuer wäre. Fände ich schon sehr verlockend, müsste man mal von einem Könner durchkalkulieren lassen.
Fakt ist doch der, dass der Trend zu einem "immer weniger heizen" geht. Wenn heizen an sich immer weniger Bedeutung hat, werden die Fixkosten immer bedeutungsvoller und da ist eine Elktroheizung um Lichtjahre jeder anderen Heizung überlegen.
Edit:
Ah. Ich sehe grade, Elektroheizungen werden mitunter vom Stromlieferanten doch recht deutlich gefördert. Erklärt zumindest so einiges.
XenoX
2007-11-18, 04:05:11
Wie schaut es eigentlich mit Pflanzenölen in der Heizung aus???
Theoretisch müsste es sich doch rentieren bei Abnahmemengen von 4000-5000 l einen Literpreis von unter 50 Cent für Pflanzenöl zu bekommen. :)
Wie ist es mit den Heizwerten von beispielweise Rapsöl vs. Heizöl?
XenoX
2007-11-18, 04:11:41
Habe gerade was interessantes gefunden :D
Hallo,
also ich heize seit 2 Jahren mit kaltgepresstem Rapsöl und das funktioniert super. Kaufe das Rapsöl in Ungarn per Tankzug (4 Haushalte in meiner Gasse) um 22 Cent pro Liter
P-Öl kann in jeder Ölheizung verfeuert werden wenn Du folgende Änderungen vornimmst:
1) Baue einen Wärmetauscher in den Vorlauf des Heizkreislaufes ein und leite die Treibstoffleitung im anderen Bereich durch. Wir haben das alle mit Wärmetauscher von VW gemacht welche das Motoröl vorheizen/kühlen.
2) Wichtig ist eine Feinstfilteranlage einzubauen. Die kriegst um ca 300 Euro bei uns. Diese Filtert microskopisch fein die Restschwebstoffe raus.
Diese Filteranlage ahben wir selbst entwickelt, da es am Markt nichts ordentliches gibt und die bauen wir auch in Kleinserien.
3) Such Dir nen Heizungstechniker der ca 2 Stunden Zeit hat und alle Handelsüblichen Düsen mithat. Der mißt mit dem Abgasmessgerät die Werte im Betrieb aus und sollte den Förderdruck (meist original bei 4 bis 5 Bar) soweit wie möglich raufschrauben (bei unseren Brennern gings bis 7 Bar) und dementsprechend ne kleinere Düse dann verwenden die besser zerstäubt.
4) Wenn der Weg zum Kessel sehr weit ist, solltest ne Vordruckpumpe einbauen die halt nur den Saugwiderstand überdaucht.
Wer noch Fragen hat kann mich auch anrufen unter 0043 664 3383015
Wir sind in Österreich insgesamt schon über 200 Haushalte die mit Pflanzenöl heizen
http://www.energieportal24.de/forum/topic,893,-oelheizung-mit-pflanzenoel-betreiben%3F.html
Archon
2007-11-18, 11:02:28
. . .
Ich bleib dabei eigentlich die beste Form zu heizen, wenn nicht der Strom so teuer wäre. Fände ich schon sehr verlockend, müsste man mal von einem Könner durchkalkulieren lassen.
. . .
Sorry, aber mit Strom zu Heizen ist ökolokischer Schwachsinn - bedenke bitte bei der Stromerzeugung den Wirkungsgrad der aktuell genutzten Kraftwerke (70-75%), sowie die Leitungsverluste auf dem Weg zu dir nach Hause. Nicht umsonst verlangt die EnEV von mir bei der Ermittlung des Energiebedarfs eines Hauses das ich Energieverbrauche in Form von Strom immer mit dem Faktor 3 multiplizieren - Öl und Gas bleiben gleich, da heutige Brennwert Technologien
einen sehr guten Wirkungsgrad mit sich bringen (97%).
Interessant könnte Strom vielleicht werden wenn jeder Haushalt ein eigenes Blockheiz-Kraftwerk im Keller hätte, aber soweit sind wir auch noch nicht.
Thanatos
2007-11-18, 11:17:31
Sorry, aber mit Strom zu Heizen ist ökolokischer Schwachsinn - bedenke bitte bei der Stromerzeugung den Wirkungsgrad der aktuell genutzten Kraftwerke (70-75%), sowie die Leitungsverluste auf dem Weg zu dir nach Hause.
Ja, ich habe auch letztens überlegt, dass Strom zum heizen Umweltschonender ist, da ein Kraftwerk sicherlich einen besseren Wirkungsgrad hat, als eine heizung daheim und der Heizkörper, was ja praktisch ein riesiger Widerstand ist, fast die komplette Energie die man ihm zuführt in Wärme umwandelt.
Weit gefehlt, da man die ganzen Verluste vergisst.
Ein Kohlekraftwerk hat eine effizienz von etwa 45%, wenn es wirklich alles herausholt (mit Fernwärme usw. kommt es auf 75%), dann hat man noch Verluste durchs Transformieren und anschließend etwa 5% die durch die langen Strecken verloren gehen.
Letztendlich kommen so von 100kg Kohle vielleicht noch etwa 40Kg an.
das billigste soll allerdings sein, wenn man einen erdgas generator im haus hat, der strom und wärme produziert, da hat man dann auch einen wirkungsgrad von 100%, das erreicht kein kraftwerk
Also 100% schafft es ganz sicher nicht. Das momentan Beste was es gibt, ist ein gasbetriebener Sterlingmotor mit einer Effizienz von knapp 90%
Avalox
2007-11-18, 12:48:40
Interessant könnte Strom vielleicht werden wenn jeder Haushalt ein eigenes Blockheiz-Kraftwerk im Keller hätte, aber soweit sind wir auch noch nicht.
Na es kommt ja immer drauf an, wie man den Strom erzeugt. Mit Strom vom Windkraftwerk heizt es sich umweltfreundlicher, als mit Öl im eigenen Brenner.
Da interessiert der Nutzungsgrad überhaupt nicht. Ausserdem interessiert die Effizienz immer weniger, je weniger man heizen muss. Niedrig und null Energiehäuser, heizen so wenig, dass man auch mit 50% Nutzungsgrad preiswert fährt. Hast ja schliesslich keine % im Portmonnaie.
Und Na mal sehen, ob sich Kraftwerksbetreiber so gefallen lassen mit dem Trend zum Kleinblockheizkraftwerk im Keller. Ob diese so einfach kleinst Blockheizkraftwerke im Keller gefallen lassen.
Der erste grosse Schlag zeichnet sich ja schon ab am Horizont. Nun werden grade Auto-Vignetten verteilt um die Feinstaubbelastung in Städten zu verringern.
Dabei sorgen heutige Fahrzeuge nur für 9% des Feinstaubes, der kleinerer Teil kommt von der Industrie, der grösste Teil aber von Öl Heizungsanlagen in Mehr- und Einfamilienhaus Bereich.
Die nächsten Sanierungswellen für privaten Ölheizungen zeichnen sich also schon ab, ich bin mir ganz sicher, dass man spätestens nächstes Jahr die Diskussion haben wird, wo für viele Heizungen ein Nachrüsten, austauschen oder teure Sondergenemigungen fällig werden.
Dann werden als nächstes private CO2 Emissionsrechte kommen, welche z.B. auf privaten Heizöl aufgeschlagen werden.
Warte mal ab. Das wird noch richtig dramatisch werden.
Archon
2007-11-19, 00:40:48
Hui - da schneidest du ja ne Menge Themen an . . .
Na es kommt ja immer drauf an, wie man den Strom erzeugt. Mit Strom vom Windkraftwerk heizt es sich umweltfreundlicher, als mit Öl im eigenen Brenner.
Da geb ich dir vollkommen recht - nur wie sieht denn die Lage aus ? 2005 wurden 11% des Gesamtenergiebedarfs durch erneuerbare Energien gewonnen. Es wird angestrebt diesen Anteil bis 2020 auf 20% zu erhöhen. Demnach gehe ich mal davon aus, das wir es wohl nicht mehr erleben werden bis eine 100%ige Deckung unseres Energiebedarfs durch erneuerbare Energieen erreicht wird. Trotzdem würde ich jetzt ungern auf ein warmes Arbeitszimmer und die Nutzung meines PCs verzichten bis es soweit ist.
Und nicht zu vergessen das unser Land da gehörig viel Geld in Form von Subventionen die Hand nimmt um solche Zahlen zu erreichen - sonst würde doch niemand auf die Idee kommen darin sein Kapital anzulegen.
quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare_Energie
Da interessiert der Nutzungsgrad überhaupt nicht. Ausserdem interessiert die Effizienz immer weniger, je weniger man heizen muss. Niedrig und null Energiehäuser, heizen so wenig, dass man auch mit 50% Nutzungsgrad preiswert fährt. Hast ja schliesslich keine % im Portmonnaie.
ich versuch nochmal anhand eines Beispiels an einer stark vereinfachten Rechnung das darstellen was ich oben versucht hab zu erklären :
Nehmen wir mal an, das ein Haushalt einen Energiebedarf in Form von Strom hat, der in ca. 1000kg Kohle enthalten ist.
Um diesen Energiebedarf am Ort des Haushalts bereitzustellen muss das Kraftwerk 1666kg Kohle verbrennen - 1/3 Verlust durch den Wirkungsgrad des Kraftwerks, sowie durchschnittlich 1/3 Verlust durch lange Leitungswege.
Und jetzt erzähl mir doch bitte nicht das Strom in der bei uns üblichen Darreichungs-Form (Großkraftwerk->Haushalt) eine sinnvolle Energie darstellt - schon gar nicht zum erwärmen, oder abkühlen von Luft.
Strom ist kein allzu effizienter Energieträger und stellt schon gar keine Lösung des 'Problems' dar. Nutzungsgrade und Effiezienz als unwichtige Faktoren darzustellen verstehe ich absolut nicht in dem Zusammenhang - bzw. bis es mal soweit sein sollte muss erstmal jemand den warp Antrieb erfinden.
Recht hast du sicherlich, wenn du sagst das wir uns bemühen sollten unseren Energiebedarf zu minimieren wo es nur geht.
Und Na mal sehen, ob sich Kraftwerksbetreiber so gefallen lassen mit dem Trend zum Kleinblockheizkraftwerk im Keller. Ob diese so einfach kleinst Blockheizkraftwerke im Keller gefallen lassen.
Also das Argument mit dem Kraftwerksbetreiber kann ich nicht so ganz nachvollziehen - wäre mir im Grunde ehrlich gesagt sogar schlichtegal - wenn es dazu bei trägt die CO2 Emmision deutlich zu reduzieren.
Aber okay, ein Beispiel : um ein BKHW zu betreiben brauchst du einen energiereiche Rohstoff - Gas oder Öl z.B.. Hier in der Region liefert die Mainova das Gas (diesbezüglich ist ja sogar eine gute Infrastruktur vorhanden)- und jetzt rate mal wer große Anteile an der Mainova besitzt ?
Keine Angst : die großen Energiekonzerne haben schon vorsorglich investiert ;)
Kleine BKHWs gibt es mitlerweile von etlichen Herstellern zu kaufen - nur sind sie halt nicht gerade günstig in der Anschaffung - ansonsten hindert dich da sicherlich niemand daran sowas zu installieren.
Es ist sogar mitlerweile üblich, das kleine, neugebaute Reihenhaussiedlungen ihren Primärenergiebedarf über ein vor Ort installiertes BKHW
beziehen. Und warum machen die das ? Weil es in diesen Dimensionen nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell wirklich sinnvoll ist.
Der erste grosse Schlag zeichnet sich ja schon ab am Horizont. Nun werden grade Auto-Vignetten verteilt um die Feinstaubbelastung in Städten zu verringern.
Dabei sorgen heutige Fahrzeuge nur für 9% des Feinstaubes, der kleinerer Teil kommt von der Industrie, der grösste Teil aber von Öl Heizungsanlagen in Mehr- und Einfamilienhaus Bereich.
Die nächsten Sanierungswellen für privaten Ölheizungen zeichnen sich also schon ab, ich bin mir ganz sicher, dass man spätestens nächstes Jahr die Diskussion haben wird, wo für viele Heizungen ein Nachrüsten, austauschen oder teure Sondergenemigungen fällig werden.
Auch hier geb ich dir recht - das Thema Feinstaub ist aber nach wie vor sehr schwer einzuschätzen. Allerdings entpuppten sich wohl die Festbrennstoffe (Kohle,Öl) als größte Feinstaub Emissions'säue' - Gas und Holzpellets sind da weit weniger dramatisch.
Dann werden als nächstes private CO2 Emissionsrechte kommen, welche z.B. auf privaten Heizöl aufgeschlagen werden.
Was passiert denn wenn der große Energieonzern dazu gezwungen wird Emissionsrechte zu kaufen ? Die Kosten dafür werden doch mindestens 1:1 auf den Preis für den Endkunde aufgeschlagen - günstiger wird es so oder so nicht mehr werden ;)
Und mal nebenbei : Kohle stellt immernoch den größten Anteil zur Stromerzeugung -> Feinstaub Belastung ?! Ist es denn besser diesen punktuell zu emitieren ? Wenn, dann gleich im Ausland, oder ?
Das erinnert mich stark an die Bahn - klar: der Zug selbst emittiert kein CO2 - aber Strom-Kraftwerke dafür umso mehr um die Energie zu liefern damit der Zug in Bewegung kommt -> und woraus wird der meiste Strom gegenwärtig gewonnen ? Fossile Brennstoffe.
Warte mal ab. Das wird noch richtig dramatisch werden.
Das mit Sicherheit ! :) Es ist ein irrsinnig komplexes Thema
Avalox
2007-11-19, 01:18:07
Nehmen wir mal an, das ein Haushalt einen Energiebedarf in Form von Strom hat, der in ca. 1000kg Kohle enthalten ist.
Um diesen Energiebedarf am Ort des Haushalts bereitzustellen muss das Kraftwerk 1666kg Kohle verbrennen - 1/3 Verlust durch den Wirkungsgrad des Kraftwerks, sowie durchschnittlich 1/3 Verlust durch lange Leitungswege.
Und jetzt erzähl mir doch bitte nicht das Strom in der bei uns üblichen
Ja. Wenn du nun aber nicht 1000kg Kohle brauchst, sondern nur noch 150kg. Weil du ein niedrig Energie Haus hast. Dann wird sich jeder Effizienzunterschied relativieren. Dann zählt auf einmal viel mehr wie teuer die Heizung in der Anschaffung ist und was diese in der Wartung kostet. Dann gewinnen auf einmal die Fixkosten der Heizung die Oberhand.
Dann kosten auf einmal die 15000,- € fürs Loch bohren der Wärmepumpe, so viel wie 25 Jahre elektrisch heizen und keiner macht es mehr.
Recht hast du sicherlich, wenn du sagst das wir uns bemühen sollten unseren Energiebedarf zu minimieren wo es nur geht.
Das sage ich gar nicht. So ganz schlüssig bin ich mir da noch nicht.
Also das Argument mit dem Kraftwerksbetreiber kann ich nicht so ganz nachvollziehen - wäre mir im Grunde ehrlich gesagt sogar schlichtegal -
Der Kraftwerksbetreiber wird dieses nicht so sehen. Da dieser als Grosskonzern , einen ganz gehörigen Einfluss hat und er sein Investment auch mit einer gewissen Renditeerwartung getätigt, wird er seien Ziele schon zu vertreten wissen.
Kleine BKHWs gibt es mitlerweile von etlichen Herstellern zu kaufen - nur sind sie halt nicht gerade günstig in der Anschaffung - ansonsten hindert dich da sicherlich niemand daran sowas zu installieren.
Natürlich hindert mich niemand dran, aber wer garantiert mir denn, dass ich mit diesem Ding noch in 5 Jahren arbeiten kann?
Das Problem ist doch die Investitionssicherheit. Kommen neuen Abgasvorschriften in den Umlauf, so muss ich teuer nachrüsten. Brauch ich irgendwann vielleicht sogar eine sündhaft teure Ausnahmegenehmigung für den Betrieb? Alles nicht weit hergeholt.
Wird z.B. gar Heizöl stärker besteuert?
Die Frage ist doch wo ist die Lobby, meine Lobby welche mich als Betreiber meines eigenen BHKW schützt? Die gibt es nicht.
Es ist sogar mitlerweile üblich, das kleine, neugebaute Reihenhaussiedlungen ihren Primärenergiebedarf über ein vor Ort installiertes BKHW
beziehen. Und warum machen die das ? Weil es in diesen Dimensionen nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell wirklich sinnvoll ist.
Ja, momentan. Ist ja auch alles gut und schön.
- Gas und Holzpellets sind da weit weniger dramatisch.
Holzpellets steigen doch schon recht stark im Preis und Gas ist doch nur noch bis 2018 steuerlich gefördert (oder?)).
Was passiert denn wenn der große Energieonzern dazu gezwungen wird Emissionsrechte zu kaufen ? Die Kosten dafür werden doch mindestens 1:1 auf den Preis für den Endkunde aufgeschlagen - günstiger wird es so oder so nicht mehr werden ;)
Die Runde ist doch schon durch. Energieversorger kaufen diese nicht, sie bekommen sie als Geschenk des Staates. Wirtschaftstandort Sicherung.
Ob du als Ölkunde die selbe Lobby hast? Ich glaube kaum.
Ich denke Sollarzellen auf dem Dach, Blockheizkraftwerk im Keller, Windmühle im Vorgarten sind nett. Aber so richtig ist dieses nicht gewollt. Mit Energie wird heute viel Geld verdient, darauf will niemand verzichten und es wird schon zu beträchtlichen Gegendruck aus der Energiewirtschaft kommen. Natürlich wird dir keiner was verbieten, es wird nur kompliziert und teuer gemacht.
Na es kommt ja immer drauf an, wie man den Strom erzeugt. Mit Strom vom Windkraftwerk heizt es sich umweltfreundlicher, als mit Öl im eigenen Brenner.
Bei festem Heiz- und Strombedarf und nicht für beides ausreichender Windkraft ist es günstiger mit Öl zu heizen, jeder Liter Öl den man durch heizen mit Windstrom einspart wird mehrfach bei der nötigen zusätzlichen Stromproduktion aus Öl/Kohle "ausgeglichen".
boxleitnerb
2007-11-19, 08:44:50
Also unter dem Gesichtspunkt der Anergie und Exergie ist das Heizen mit einer strombetriebenen Wärmepumpe äusserst Effizient - vorausgesetzt, dass auch der Energiewirkungsgrad effizient ist.
Direktheizen mit Strom ist wegen dem niedrigen Exergiewirkungsgrad nicht so günstig, man verschwendet mehr hochwertige Energie.
wuschel12
2007-11-25, 16:34:34
Die nächsten Sanierungswellen für privaten Ölheizungen zeichnen sich also schon ab, ich bin mir ganz sicher, dass man spätestens nächstes Jahr die Diskussion haben wird, wo für viele Heizungen ein Nachrüsten, austauschen oder teure Sondergenemigungen fällig werden.
Es ist schon fast soweit:
http://www.tagesschau.de/inland/russfilterpflicht4.html
Avalox
2007-11-25, 18:51:29
Es ist schon fast soweit:
http://www.tagesschau.de/inland/russfilterpflicht4.html
So schnell schon? Na ja, werden alle immer dreister. Dass es genau darauf hinausläuft war ja völlig offensichtlich, wenn man sich mal die Auto Plakette näher angesehen hat. Das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Die Auto Plakette war nur ein Brückenkopf. Trifft nicht viele. Die es wirklich trifft, sind in der Regel nicht ganz so finanzstark (ob nun gewerblich oder privat) und haben damit auch keine grosse Lobby. Ergo kam als erstes die Plakette für die Autos, so wenig Sinn diese auch Umwelttechnisch macht. Hat man erstmal die Auto Plakette durchgesetzt, kommen nun die nächsten Schritte, welche auf dem Argument der Auto Plakette aufbauen. Mensch, dass ist alles so durchsichtig.
Cyphermaster
2007-11-26, 12:44:14
Na ja, für die meisten "Wahlschafe" wird diese Abzocke halt mit wissenschaftlichen Halbwahrheiten so garniert, daß man's für halbwegs sinnvoll hält und zähneknirschend, aber ansonsten ruhig, hinnimmt.
Es ist ja doch so, daß man mit den vielen unterschiedlichen Einzelsteuern nur den Finanzbedarf des Staates deckt. Die in zweiter Priorität vorgesehene sinnige Verteilung/Lenkung dieser Kosten wird durch die Aufsplittung schön verschleiert, so daß der normale Bürger gar nicht kapiert, wie ungerecht bzw. weit er abgezockt wird.
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