PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Linux ist auch nicht der Weisheit letzter Schluß


Gast
2007-12-29, 18:55:03
Linux ist leider auch nicht der Weisheit letzter Schluß.


Es bietet zwar eine Basis, die als gemeinsammer Nenner
besser ist als Windows, aber optimal ist es noch lange nicht
und ändern kann man es leider auch nicht,
da es in dieser Hinsicht, wie ich es mir wünsche keine Änderungen zuläßt.

Oder anders gesagt, es ist in diesem Bereich defective by Design, da Veränderung unmöglich.



Was ich mir z.B. von einem Open Source Betriebssystem wünsche:

1. Durchgängige Objektorientiertheit, wie bei OS/2
2. Microkernel
3. Fest vorgeschriebene und auf jedem System vorhandene Bibliotheken.
4. (optional) einheitliches Paketsystem und leichte Installierbarkeit von Fremdsoftware

Zu 2:
Der Grund für 2. ist, daß es bei Linux einfach sch**** ist, daß
man den Kernel für jedes bischen was fehlt selber kompilieren muß,
wenn mal etwas im Distributionsspezifischen Kernel fehlt.
Denn wenn man den Kernel selber kompiliert, dann verliert man die einfache Updatemöglichkeit über die Distribution und der Masse kann man das auch nicht empfehlen.
Beheben kann man das eigentlich nur mit einem echten Microkernel,
bei dem man dann einfach fehlende Treiber oder Module leicht dazuläd oder
austauscht.

Und um mal ein Beispiel aus der Praxis zu nenen.
Ein Standardkernel einer Linux Distribution kann erstmal kein Undervolting.
Das muß man extra separat dazupatchen, aber dann ist eine neukompilierung fällig.
Bei Windows ist das z.B. besser, da kann man diese Eigenschaft einfach durch starten eines entsprechenden Programms (z.b. Notebook Hardware Control) dem OS hinzufügen.


Zu 3.
Die Linux Standard Base ist zwar im kommen, aber verlassen kann man sich
darauf noch nicht.
Das führt dazu, daß viele Programme immer noch ihre eigenen Bibliotheken von Standardbibliotheken mitliefern.



Zu 4.
Dieser Punkt ist schwer zu erklären, da ich nicht ganz sicher bin,
ob man dieses Problem wirklich mit einem einheitlichen fest vorgeschriebenen Paketssystem lösen kann, da immer das Problem besteht, das jemand daherkommt und ein neues Paketsystem entwickelt.
Aber der Status Quo ist momentan, daß unter Linux jeder Distributor sein eigenes Süppchen kocht und dadurch eine einfache Installation
von Software, die sich nicht im Repository des Distributors befindet, erschwert.
Wenn man Glück hat, dann findet man von seiner Lieblingssoftware
einen Installer, der das ganze Programm inkl. selbst mitgelieferter Libs einfach nach /opt installiert, aber ob das die ideale Lösung bzw. der Weisheit letzter Schluß ist, ist fraglich.
Google Earth macht das z.b. genau so.
Hier wäre interessant, ob man so etwas nicht irgendwie besser lösen könnte.
Daher habe ich das mal als optionalen Punkt stehen lassen.

RuteniuM
2007-12-29, 21:22:59
Kein Betriebssystem wird je so perfekt sein, dass es jedem, egal welche Anforderungen er hat, gefällt.

Aber dir könnte eines Tages ReactOS zusagen, falls die jemals Final-Status erreichen: http://www.reactos.org/de/index.html


Achso, was das kompilieren des Kernels angeht: Du könntest ja einen Skript schreiben, der dir den Kernel mit einen Doppelklick lädt, konfiguriert, kompiliert und update-freundlich über den Paket-Manager installiert, erspart dir das tippen...

Gast
2007-12-29, 21:27:26
Aber dir könnte eines Tages ReactOS zusagen, falls die jemals Final-Status erreichen: http://www.reactos.org/de/index.html


Nein, das ist unwahrscheinlich.
Ich mag nämlich keine Laufwerksbuchstaben und ein Windows Feeling schon gar nicht.




Achso, was das kompilieren des Kernels angeht: Du könntest ja einen Skript schreiben, der dir den Kernel mit einen Doppelklick lädt, konfiguriert, kompiliert und update-freundlich über den Paket-Manager installiert, erspart dir das tippen...

Ja, im Worst Case Fall könnte man so etwas machen, aber das kannst du nicht dem gewöhnlichen User empfehlen.

RuteniuM
2007-12-29, 21:46:19
Nein, das ist unwahrscheinlich.
Ich mag nämlich keine Laufwerksbuchstaben und ein Windows Feeling schon gar nicht.Naja, du kannst ja KDE für Windows drauf setzen. Und das mit dem Laufwerksbuchstaben wird sich auch irgendwie lösen lassen.
Aber deswegen schrieb ich ja eines Tages, zur Zeit ist es ja nicht mal stabil genug um es zu benutzen...

Ja, im Worst Case Fall könnte man so etwas machen, aber das kannst du nicht dem gewöhnlichen User empfehlen.Das stimmt schon, ich wollte nur darauf deuten, dass es kein Problem istStimmt für den Neuling ist es wirklich nichts, aber wollte ja nur sagen, dass es lösbar ist.

Gast
2007-12-29, 21:57:52
>3. Fest vorgeschriebene und auf jedem System vorhandene Bibliotheken.

Hm. Was ist mit Routern? Handys/Handhelds/.. mit Linux? Wo zieht man die Grenze?
Und welche Bibliotheken meinst du konkret?

Djon
2007-12-29, 22:24:01
Hallo!

@Gast.

Ich war sehr überrascht gewesen, aber der Standardkernel von ArchLinux verfügt bereit über den PHC-Patch (undervolting) von Hause aus. Man müsste nur den Startskript und die Spannungstabelle anpassen und schon friert die CPU ein ;D Bei anderen Distributionen war es nämlich nicht der Fall gewesen und man hat desöfteren beim Kernelkompilieren wichtige Module "wegoptimiert", was natürlich zu einem Kernel Panic führte.
Also, Daumen hoch für ArchLinux ! :biggrin:

Mfg Djon

Gast
2007-12-29, 23:06:37
1. Durchgängige Objektorientiertheit, wie bei OS/2

Was versprichst du dir davon?
Linux is eigentlich da, wo es sinn macht, schon mit Objektorientierten Ansätzen geschrieben.
Ein vollkommen in einer rein Objektorientierten Sprache geschriebener Kernel ist halt auch nicht die "Unixart".

piepre
2007-12-30, 00:22:33
Linux ist leider auch nicht der Weisheit letzter Schluß.


Es bietet zwar eine Basis, die als gemeinsammer Nenner
besser ist als Windows, aber optimal ist es noch lange nicht
und ändern kann man es leider auch nicht,
da es in dieser Hinsicht, wie ich es mir wünsche keine Änderungen zuläßt.

Oder anders gesagt, es ist in diesem Bereich defective by Design, da Veränderung unmöglich.

Hä??
Du kannst theoretisch alles ändern. Musst nur nen Fork vom Kernel erstellen ;)

Was ich mir z.B. von einem Open Source Betriebssystem wünsche:

1. Durchgängige Objektorientiertheit, wie bei OS/2

Objektorientierung macht nicht überall Sinn und verkompliziert manche Sachen unter Umständgen unnötig.

2. Microkernel

Linux wird wahrscheinlich nie ein Microkernel werden (naja, vielleicht Linux3 oder Linux4, werden jedoch noch laaange bei 2.x bleiben), vielleicht wird Hurd ja irgendwann mal fertig ;).

3. Fest vorgeschriebene und auf jedem System vorhandene Bibliotheken.
[quote]
Ich will aber die Freiheit behalten bestimmte Bibliotheken nicht auf meinem System zu haben, auch wenn dann evtl. nichts mehr läuft :)
Spass beiseite, ich denke, dass LSB genau dies in naher Zukunft leisten wird.
[QUOTE=Gast;6148377]
4. (optional) einheitliches Paketsystem und leichte Installierbarkeit von Fremdsoftware

Wie definiert man Fremdsoftware? Debian (jaja, andere Distris genauso) bietet leichte Installierbarkeit für 10tausende Programme an.
Novell bietet seit kurzem ein "Buildsystem" an (Link gerade nicht zur Hand, müsste im Linux Magazin suchen), mit dem Anbieter von (kommerzieller) Software sehr einfach RPMs und DEBs erstellen können, vielleicht wird es in Zukunft ja auch vernünftig genutzt...

Gast
2007-12-30, 00:52:39
Hä??
Du kannst theoretisch alles ändern. Musst nur nen Fork vom Kernel erstellen ;)

Objektorientierung macht nicht überall Sinn und verkompliziert manche Sachen unter Umständgen unnötig.

Linux wird wahrscheinlich nie ein Microkernel werden (naja, vielleicht Linux3 oder Linux4, werden jedoch noch laaange bei 2.x bleiben),
Nein Linux 3 und 4 wahrscheinlich auch nicht. Linus Torvalds spricht sicht ja ziemlich deutlich gegen Microkernel aus.

Marscel
2007-12-30, 01:25:22
Wenns nach Herrn Torvalds geht, gäb es doch überhaupt keine Versionsnummern mehr. :P

Find ich persönlich schwachsinnig, 2.x.x ist wesentlich besser handzuhaben als "Mein Kernel stammt ausm git vom 05.06.2008, Treiber so und so ist aber erst drei Tage später dazugekommen".

Gast
2007-12-30, 10:02:07
Was versprichst du dir davon?
Linux is eigentlich da, wo es sinn macht, schon mit Objektorientierten Ansätzen geschrieben.
Ein vollkommen in einer rein Objektorientierten Sprache geschriebener Kernel ist halt auch nicht die "Unixart"


Mit durchgängige Objektorientiertheit ist NICHT die Programmiersprache gemeint.

Schau dir mal OS/2 an, das hat eher etwas mit Bedienung eines OS zu tun.
In Unix ist alles eine Datei, in OS/2 ist nahezu alles ein Objekt.


@ Mod
Ich kann im Software Forum leider nicht antworten.
Wäre daher nett, wenn du dieses Posting dem anderen Thread hinzufügen könntest.
Danke.

Diarrhorus
2007-12-30, 12:51:45
Wenns nach Herrn Torvalds geht, gäb es doch überhaupt keine Versionsnummern mehr. :P

Find ich persönlich schwachsinnig, 2.x.x ist wesentlich besser handzuhaben als "Mein Kernel stammt ausm git vom 05.06.2008, Treiber so und so ist aber erst drei Tage später dazugekommen".
Naja dafür sind dann ja die Distributionen verantwortlich.

Diarrhorus
2007-12-30, 12:53:05
Mit durchgängige Objektorientiertheit ist NICHT die Programmiersprache gemeint.

Schau dir mal OS/2 an, das hat eher etwas mit Bedienung eines OS zu tun.
In Unix ist alles eine Datei, in OS/2 ist nahezu alles ein Objekt.
Mir gefällt das mit dem "alles ist eine Datei" aber ziemlich gut, da man diese Funktionalität sehr sehr einfach ansprechen kann, auch von der Shell aus.

Wie das bei OS/2 läuft weiß ich nicht. Habs nie benutzt.

Exxtreme
2007-12-30, 13:22:58
Zu 2: Informiere dich bitte erstmal was der Unterschied zwischen einen Monolith- und einen Microkernel ist. Dann merkst du, daß du gerade BS geschrieben hast. Und nein, auch Windows hat keinen Microkernel.

Zu 3: Das ist auch BS denn ein Linux im Router oder im Handheld braucht sicherlich keine Libs, die auf dem PC so üblich sind.

Zu 4: Das Paket-/Installationssystem ist schon eigentlich schon einheitlich. Nur nicht auf der abstraktionsebene auf der du es gerne hättest.

Diarrhorus
2007-12-31, 12:38:36
Bullshit, Windows hat ne feste Treiberapi.
Ein Open Source OS kann und will sich so etwas nicht leisten,
also braucht man einen Microkernel, der hat nämlich zwingend definierte Schnittstellen.
Ein Microkernel könnte genauso jede paar Wochen seine Schnittstelle ändern wenn die Entwickler das so wollten.
Die BSDs sind auch monolithisch und haben trotzdem relativ feste APIs.
Die Linuxer machen das außerdem bewusst mit dem "wir ändern ständig die Schnittstelle". Ob das gut oder schlecht ist sei mal dahin gestellt.

Trap
2007-12-31, 13:38:54
Was ich mir z.B. von einem Open Source Betriebssystem wünsche: [...]
3. Fest vorgeschriebene und auf jedem System vorhandene Bibliotheken.
Gleichzeitig open source (im GPL/BSD Sinn) und irgendwas fest vorschreiben geht nicht.