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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Viren: Der Schlüssel zur "ewigen" Jugend?


Logan
2008-01-30, 20:14:05
Ok eins vorweg, mir gehts nicht um ewige jugend in dem sinne, sondern nur ein längeres und vitaleres leben.

Eventuell klingt das jetzt sehr weit hergeholt, aber ich versuchs trotzdem mal, in der hoffung das ich nicht gleich erschlagen werde ;)

Man nehme mal an, eine person würde mit ende 20 eine blutprobe (dna-material) von sich nehmen und es mit hilfe von flüssigem stickstoff einfrieren. Und nun nehmen wir mal an, die person ist irgendwann 60. Könnte man nicht mit hilfe von umprogrammierten viren (oder eventuell in ferner zukunft nano technologie), das alte dna-material des probanden wieder in seine Körperzellen einführen und somit das momentane ersetzen (so eine art copy&paste ;) ). Damit würde man dem körper wieder vorgaukeln, er wäre ende 20. Ich weiss es spielen noch mehr faktoren beim altern eine rolle, aber die zellalterung ist soweit ich weiss, mitunter eines der wichtigsten.

Ich glaube eines der grössten probleme wären mutationen bei virus, oder was meint ihr ? Solange es das eigene dna-material ist, sollte da doch nicht allzu viel passieren oder ?

ps: ich weiss das klingt alles sehr laienhaft, also nicht allzu ernst nehmen ;)

basti333
2008-01-30, 20:18:06
ich hab zwar kein fachwissen, aber ich glaube das würde nicht funktionieren

1. hört es sich einfach zu einfach/absurd/whatever an^^
2. gibt es trozdem noch krankheiten die einen umbringen können
3. würde es m.e. nach den verfall nicht verhinden, z.B. der hautfalten, ausfallende zähne, nachlassende gehirnfunktionen etc. etc.


ich kann mir nicht vorstellen das es so einfach ist, aber wie gesagt, ich bin alles andere als ein fachmann

Logan
2008-01-30, 20:22:39
ich hab zwar kein fachwissen, aber ich glaube das würde nicht funktionieren

1. hört es sich einfach zu einfach/absurd/whatever an^^
2. gibt es trozdem noch krankheiten die einen umbringen können
3. würde es m.e. nach den verfall nicht verhinden, z.B. der hautfalten, ausfallende zähne, nachlassende gehirnfunktionen etc. etc.


ich kann mir nicht vorstellen das es so einfach ist, aber wie gesagt, ich bin alles andere als ein fachmann


Ja das gehirn ist das grösste probelem, weil zähne kann man ersetzen, und mit den erneuerten hautzellen müsste sich doch auch die haut usw. regenerieren ?

Soweit ich weiss, ist die hauptursache für die zellalterung die enden der dna-stränge, genannt telomere. Die Telomer-ketten werden mit der zeit immer kürzer, was letztendlich die zellteilung beinflusst. Soweit ich weiss gibt es ein enzym (telomerase) was den abbau von telomeren aufhält, aber das problem ist, das dieses enzym dafür sorgt das krebszellen wachsen :(

Durch das ersezten vom alten dna-material, müsste man ja auch wieder intakte telomer-stränge haben, oder ?

spike.sp.
2008-01-30, 20:45:09
Neurone teilen sich nicht, ergo werden die Telomere auch nicht kürzer.*

Genauso wie bei Herzmuskelzellen.*

Die Telomere sind nicht das Problem der Alterung, sondern die Ansammlung von DNS-Fehlern innerhalb der DNS. Abgesehen davon, dass es eben Gewebszellen gibt, die einmal entwickelt, keine Stammzellen besitzen (Neurone, Muskelzellen).

*Ja, ich weiß, neueste Arbeiten konnten eine Hyperplasie von Herzmuskelzellen sowie neuronale Stammzellen zeigen, jedoch treten diese Beobachtungen anscheinend im echten Leben nie ein.

edit: Desweiteren ist es imho unmöglich das gesamte menschliche Genom in ein Viren-Kapsid zu hüllen. Aber die Idee ist ja ansich nicht schlecht. Derzeit wird ziemlich viel mit Adeno-Viren geforscht, man will diese als Vektor benutzen um DNS in Körperzellen zu bringen. Zb. laufen aktuelle Studien bezgl. modifizierten Adeno-Viren mit Insulin-DNS, die diese DNS in Leberzellen implantieren, um so Menschen, die an Diabetes mellitus Typ I leiden, eine evtl. lebenslängliche Insulinsubstitution zu ersparen.

Piffan
2008-01-30, 21:48:32
Von einer Illusion sollte man sich auch befreien: Die DNA ist nicht alles! Wie die Klonschafe zeigen, ist da noch einiges faul. Die Viecher überleben nämlich nicht allzu lange.

Die DNA ist Code, aber was davon zur Ausführung kommt und was unterdrückt bleibt, hängt wohl noch von anderen Co- Faktoren ab.

Die Sache ist so verzwickt, dass ich auch an keinen Erfolg glaube. Warum zum Teufel kriegt man den Krebs einfach nicht in den Griff? Warum ticken einzelne Zellen aus und bringen den einen Menschen um, der andere kann sie überleben bzw. überlebt den Krebs etc. Imho ist die Genforschung noch sehr am Anfang; die Spinnerein mit Nano und andere Science- Fiction- Spielereien sind pure Fantasie....

Edit: Wie ich vermute, lesen hier einige zuviel Quatschkram in komischen pseudowissenschaftlichen Zeitschriften. Wie hieß früher dieses Magazin? PM wie Peter Moosleitner oder so? Was da zusammengestusst wurde, war zwar spannend zu lesen, aber eben doch zum Teil publikumswirksame Fiktion....

CokeMan
2008-01-30, 21:52:28
Das Problem was ich da sehe ist folgendes!

Die Seele wird nicht wieder Jünger :wink:
Stellt euch einen 20 Jährigen vor der sich aber benimmt wie ein 65jähriger,
und dann zu den 25jährigen sagt "kinder als ich noch jung war..."

Monger
2008-01-30, 21:55:02
*Ja, ich weiß, neueste Arbeiten konnten eine Hyperplasie von Herzmuskelzellen sowie neuronale Stammzellen zeigen, jedoch treten diese Beobachtungen anscheinend im echten Leben nie ein.

Doch, es gibt Beispiele von heilenden Nervenschäden. Solange Nervenzellen wissen wohin sie wachsen müssen, können sich auch diese von schweren Schäden erholen.


Die wichtigste Erkenntnis ist doch, dass Altern und Tod keine "Verschleißerscheinungen" sind, sondern aktiv von der DNA getriggert werden. Der einzige Grund weshalb Menschen nach wie vor nur selten die 100 überschreiten, ist weil sich kurze Lebenszyklen evolutionär bewährt haben. Rein vom Stoffwechsel und von der Physologie her ist nicht erklärbar, warum manche Tiere steinalt werden, und andere wiederum früh sterben. Aus biologischer Sicht gibt es keinen Grund, weshalb eine Zelle nicht ewig leben sollte. Manche Bäume sind etliche tausend Jahre alt, und auch Tiere schaffen mitunter einige hundert. Das sollte auch für Menschen machbar sein.

spike.sp.
2008-01-30, 22:11:59
Doch, es gibt Beispiele von heilenden Nervenschäden. Solange Nervenzellen wissen wohin sie wachsen müssen, können sich auch diese von schweren Schäden erholen.


Das ist so nicht ganz richtig. PERIPHERE Neuronen können, wenn ein Schaden am Axon stattfindet, das Axon regenerieren, und wieder aussproßen,
dazu brauchen diese Zellen allerdings eine von Schwanschen Zellen ausgelegte Straße.

Neurone im ZNS sind nicht regenerationsfähig. (Alkohol macht Brine hohl!)

Kladderadatsch
2008-01-30, 22:25:38
Von einer Illusion sollte man sich auch befreien: Die DNA ist nicht alles! Wie die Klonschafe zeigen, ist da noch einiges faul. Die Viecher überleben nämlich nicht allzu lange.

Die DNA ist Code, aber was davon zur Ausführung kommt und was unterdrückt bleibt, hängt wohl noch von anderen Co- Faktoren ab.
dna/rna ist sehr wohl alles. zu dem letzten satz: das beruht auf kontroll- und regulationsmechanismen, die, wo auch sonst, im genom stecken. und dass man bei der interpretation vor einer ungeheuren aufgabe steht, streitet ja niemand ab.


Die Sache ist so verzwickt, dass ich auch an keinen Erfolg glaube. Warum zum Teufel kriegt man den Krebs einfach nicht in den Griff? Warum ticken einzelne Zellen aus und bringen den einen Menschen um, der andere kann sie überleben bzw. überlebt den Krebs etc. Imho ist die Genforschung noch sehr am Anfang; die Spinnerein mit Nano und andere Science- Fiction- Spielereien sind pure Fantasie....
jeder mensch, allen voran die männer, bekommen irgendwann unweigerlich krebs. krebszellen sind nichts anderes als zellen, die z.b. kontrollpunkte vor der mitose übergehen und sich damit unkontrolliert vermehren können. das findet natürlich alles seinen ursprung in der dna, deren loci für solche gene mutiert sind. und mutationen finden beim menschen alleine bei der replikation imo alle ~10^6 nucleotide statt. da ist der einfluss von mutagenen (energiereiche strahlung, chemisch aggressive stoffe) noch gar nicht berücksichtigt.
gerade beim krebs gibt es dermaßen viele faktoren, dass es der forschung gegenüber schon fast unverschämt ist, deren erfolge anzuzweifeln. blos, weil es nicht den krebs gibt, der mit einer pille zu bekämpfen ist, heißt das noch lange nicht, dass die wissenschaftler zu blöd oder zu faul sind, die extrem mühselig zu erforschenden mechanismen aufzudecken und überhaupt erst einmal die nötigen techniken zu entwickeln.


Neurone im ZNS sind nicht regenerationsfähig. (Alkohol macht Brine hohl!)
bedingt laut prof schon.

spike.sp.
2008-01-30, 22:37:29
bedingt laut prof schon.

ja, unter kontrollierten bedingungen soll es angeblich neuronale stammzellen in der hippocampus region geben. nur spielt das im leben des menschen keine rolle.

Piffan
2008-01-30, 23:08:54
dna/rna ist sehr wohl alles. zu dem letzten satz: das beruht auf kontroll- und regulationsmechanismen, die, wo auch sonst, im genom stecken. und dass man bei der interpretation vor einer ungeheuren aufgabe steht, streitet ja niemand ab.


jeder mensch, allen voran die männer, bekommen irgendwann unweigerlich krebs. krebszellen sind nichts anderes als zellen, die z.b. kontrollpunkte vor der mitose übergehen und sich damit unkontrolliert vermehren können. das findet natürlich alles seinen ursprung in der dna, deren loci für solche gene mutiert sind. und mutationen finden beim menschen alleine bei der replikation imo alle ~10^6 nucleotide statt. da ist der einfluss von mutagenen (energiereiche strahlung, chemisch aggressive stoffe) noch gar nicht berücksichtigt.
gerade beim krebs gibt es dermaßen viele faktoren, dass es der forschung gegenüber schon fast unverschämt ist, deren erfolge anzuzweifeln. blos, weil es nicht den krebs gibt, der mit einer pille zu bekämpfen ist, heißt das noch lange nicht, dass die wissenschaftler zu blöd oder zu faul sind, die extrem mühselig zu erforschenden mechanismen aufzudecken und überhaupt erst einmal die nötigen techniken zu entwickeln.


bedingt laut prof schon.


Nun nicht gleich einschnappen. Wo habe ich die Komplexität angezweifelt oder gesagt, dass die Forscher nichts erreicht haben. Gemessen am Ganzen ist es jedoch erst ein Anfang.

Der Krebs wird allen früheren Versprechen zum Trotz immer noch mit dem Holzhammer therapiert. Vor bestimmt 20 Jahren wurde schon behauptet, dass er mit Hilfe der Gentechnik demnächst beherrscht werden könnte. Damals wollte man mit Hilfe von Antikörpern das Gift der Eibe in die veränderten Zellen bringen. Früher wie Heute wird in den meisten Fällen der Körper mit Giften extrem traktiert und man hofft, dass der Krebs schneller klein bei gibt als der Gesamtorganismus. Naja, fast. Durch Viren ausgelöste Tumoren kann man im Fall des Gebärmutterhalskrebses durch Impfen verhindern. Dummerweise ein Krebs, der eh nicht zu den schlimmsten zählt. Durch Früherkennung war da die Heilung schon lange recht wahrscheinlich. Richtig mieses Kroppzeug wie Leukämie wird immer noch mit Brute- Force behandelt. Schade! Was auch mal toll wäre: Die verdammten Auto- Immunerkrankungen angehen zu können.

Ich meine ja nur, wenn man eine relative geringe Zahl von ausgerasteten Zellen nicht einfängt, wie will man einen ganzen Organismus verjüngen?

Sorry, ich halte derartige Visionen für puren Quark.

basti333
2008-01-30, 23:31:30
Das Problem was ich da sehe ist folgendes!

Die Seele wird nicht wieder Jünger :wink:
Stellt euch einen 20 Jährigen vor der sich aber benimmt wie ein 65jähriger,
und dann zu den 25jährigen sagt "kinder als ich noch jung war..."


würde ich imho für das geringste problem halten, ist einfach nur gewöhnungssache und gehen wir mal theoretisch davon aus wir können unendlich lange leben, ob man da 50 oder 500 jahre alt ist macht imho keinen unterschied, außerdem kommen viele veränderungen unseres geistes(denkens) ja gerade durch die alterung, hormonelle veränderun hauptsächlich, die würden dann stagnieren und bei jedem gleich sein
alles gewöhnungssache

viel problematischer wäre die bevölkerungsexplosion, aber bis wir soweit sind und uns unsterblich machen können, haben wir vielleicht schon kolonien auf dem mars und sonst wo^^

Piffan
2008-01-31, 00:02:01
würde ich imho für das geringste problem halten, ist einfach nur gewöhnungssache und gehen wir mal theoretisch davon aus wir können unendlich lange leben, ob man da 50 oder 500 jahre alt ist macht imho keinen unterschied, außerdem kommen viele veränderungen unseres geistes(denkens) ja gerade durch die alterung, hormonelle veränderun hauptsächlich, die würden dann stagnieren und bei jedem gleich sein
alles gewöhnungssache

viel problematischer wäre die bevölkerungsexplosion, aber bis wir soweit sind und uns unsterblich machen können, haben wir vielleicht schon kolonien auf dem mars und sonst wo^^

Vielleicht ist es eines Tages möglich. Wahrscheinlich käme es dann bald zu den Klonkriegen....ach Mist, das war ein anderes Thema in einer Galaxy weit in der Zukunft...:cool:

Die "Sollbruch"- Stellen der DNA bzw. die Pannen bei der Replikation haben ja einen gewissen Effekt gehabt: Mutationen und die Evolution. Könnte man darüber herrschen, dann gäbe es zwei Seiten der Medaille: Sieg über die Alterskrankheiten, also auch gegen viele Krebse, aber garantiert auch viele Experimente, die zu merkwürdigen Wesen führen würden. Wer weiß, was für perverse Fantasien da verwirklich werden würden und welche neuen Methoden bei der Kriegsführung ausgeheckt werden. Schauder!

FoxXent
2008-01-31, 00:38:42
Es soll ein sog. Alterungsprotein geben, wenn man dieses kontrollieren könnte, soll der Alterungsvorgang zu stoppen sein.

Gab mal vor nen Jahr ne Reportage darüber, abe ist wohl eher Zukunftsmusik. :(

Kladderadatsch
2008-01-31, 07:44:49
Ich meine ja nur, wenn man eine relativ geringe Zahl von ausgerasteten Zellen nicht einfängt, wie will man einen ganzen Organismus verjüngen?

Sorry, ich halte derartige Visionen für puren Quark.
das ist es heute natürlich. aber da lässt sich doch die krebsforschung nicht als fallbeispiel heranziehen.

Piffan
2008-01-31, 10:23:25
das ist es heute natürlich. aber da lässt sich doch die krebsforschung nicht als fallbeispiel heranziehen.

Sachlich gesehen natürlich nicht. Nur: Man ist immer schnell am Träumen und vergisst, dass es noch ganz andere Hausaufgaben gibt. Der Mensch greift gerne zu den Sternen.....Da hat man gerade so eben an der Oberfläche gekratzt und die Bedeutung der DNA erkannt, und auch schon einige Genome decodiert, da träumt man schon wieder davon, per Design und Technik die Schöpfung mal eben so "korrigieren" zu können. Kann auch derb in die Hose gehen......Der Krebs ist nur als Beispiel gedacht, dass man manche Dinge fix zu durchschauen glaubt, aber die Nutzung der Erkenntnisse noch in weitester Ferne liegt.

PHuV
2008-01-31, 11:03:26
Es soll ein sog. Alterungsprotein geben, wenn man dieses kontrollieren könnte, soll der Alterungsvorgang zu stoppen sein.

Gab mal vor nen Jahr ne Reportage darüber, abe ist wohl eher Zukunftsmusik. :(

An die Reportage kann ich mich auch noch erinnern. Hier wurde doch massiv mit Hormonen experimentiert?

DeutscherHerold
2008-01-31, 13:02:45
Mal davon abgesehen das es vielleicht irgendwann Superviren gibt die den eigenen Körper regenerieren...

Was bringt das?

Die Welt wird binnen kürzester Zeit überbevölkert werden...
=> Kriege, Hungersnöte etc.

Ich denke es hat schon einen Sinn das man irgendwann stirbt. Eine Verlängerung des Lebens ist zwar schön aber irgendwann sollte man auch Platz für neue Generationen machen. Wenn ich an NOCH ältere Politiker denke dann grausts mich :-D

M@tes
2008-01-31, 14:32:27
War da nichtmal die Rede von Mitochondrien und freien Radikale?
Das schlussendlich unser Lebensspender zugleich auch unser Tod ist? -> Der Sauerstoff?
War glaubs mal ne BBC Sendung

Piffan
2008-01-31, 19:33:11
War da nichtmal die Rede von Mitochondrien und freien Radikale?
Das schlussendlich unser Lebensspender zugleich auch unser Tod ist? -> Der Sauerstoff?
War glaubs mal ne BBC Sendung

Das ist doch auch wieder Schwachsinn. Der Quark von den Radikalen........

Dafür gibts Reparaturmechanismen. Die funktionieren viele Jahrzehnte tadellos. Und wenn mal einige Krebszellen auftauchen, werden die meistens vom Immunsystem massakriert.

Damit ist nicht beantwortet, warum eines schönen Tages diese Schutzmechanismen versagen. Irgendwo ist ein Timer. Es gibt Menschen, die abenteuerlich schnell altern, die schon in der Kindheit vergreisen. Radikale? :tongue:

Logan
2008-01-31, 20:38:18
Das ist doch auch wieder Schwachsinn. Der Quark von den Radikalen........

Dafür gibts Reparaturmechanismen. Die funktionieren viele Jahrzehnte tadellos. Und wenn mal einige Krebszellen auftauchen, werden die meistens vom Immunsystem massakriert.

Damit ist nicht beantwortet, warum eines schönen Tages diese Schutzmechanismen versagen. Irgendwo ist ein Timer. Es gibt Menschen, die abenteuerlich schnell altern, die schon in der Kindheit vergreisen. Radikale? :tongue:

Was meint ihr, gibt es auch menschen die dementsprechend langsamer altern ?

Piffan
2008-01-31, 21:17:05
Was meint ihr, gibt es auch menschen die dementsprechend langsamer altern ?

Ist noch kein Fall bekannt. Es gibt Menschen, die uralt werden, siehe Johannes Heesters. Aber ob da ein Gendefekt/Mutation eine Rolle spielt? Wer weiß?

Umgekehrt weiß man bei den "Kindergreisen", dass ein Gendefekt verantwortlich ist. Aber es ist sicher einfacher, etwas kaputtzumachen, als ein vorhandenes, schon recht gutes System (die Evolution läuft ja nun schon einige Generationen) noch weiter zu verbessern. Wir sind schon recht optimiert. :tongue:

Logan
2008-01-31, 22:46:37
Ist noch kein Fall bekannt. Es gibt Menschen, die uralt werden, siehe Johannes Heesters. Aber ob da ein Gendefekt/Mutation eine Rolle spielt? Wer weiß?

Umgekehrt weiß man bei den "Kindergreisen", dass ein Gendefekt verantwortlich ist. Aber es ist sicher einfacher, etwas kaputtzumachen, als ein vorhandenes, schon recht gutes System (die Evolution läuft ja nun schon einige Generationen) noch weiter zu verbessern. Wir sind schon recht optimiert. :tongue:

Soweit ich weiss nennt man das ganze progeria.

Kennt man die genau mechanismen dieser krankheit ? Wenn ja, dann müsste man doch theoretisch auch den spiess umdrehen können oder ?

Konami
2008-01-31, 23:17:10
Öhm, ich hab grad nicht die Zeit, mir den Thread hier durchzulesen, aber der Link ist offenbar noch nicht gepostet worden: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,530221,00.html
Also ist die Sache mit den Viren wirklich nicht weit hergeholt. :)

Piffan
2008-02-01, 17:40:02
Öhm, ich hab grad nicht die Zeit, mir den Thread hier durchzulesen, aber der Link ist offenbar noch nicht gepostet worden: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,530221,00.html
Also ist die Sache mit den Viren wirklich nicht weit hergeholt. :)

Natürlich ist was dran: Viren schleusen DNA in Zellen ein und die Zellen produzieren ab da nur noch Viren. Oder wenn es liebe manipulierte Viren sind, dann nutzt man sie als Mittel zum Zweck, sprich man schleußt DNA ein, damit die Zellen das tun, was der Forscher will.
Nur ist es eine völlig andere Sache einen ganzen Körper neu zu konfigurieren, um es mal in unserer Sprache zu sagen.
Erbkrankheiten beruhen auf Fehlern der DNA, bei einigen Krankheiten kennt man ja schon die exakte Sequenz. Dennoch habe ich noch von keinem einzigen Fall gelesen, dass eine Erbkrankheit nachträglich durch Viren kuriert werden konnte.
Parkinson z.B. müsste man kinderleicht heilen können, wenn man bestimmte Zellen des Hirns mit Viren dazu bringen könnte, wieder den fehlenden Transmitter zu bilden. Die Vision ist sicher über 20 Jahre alt....nix bisher geschehen. Parkinson ist nach wie vor nicht heilbar......

spike.sp.
2008-02-01, 18:34:00
Das liegt aber nicht an der Forschung. Sondern an den Komplikationen. Viren als Fähren sind bei weitem noch nich einsatzfähig. Viel zu unsicher. Man kann noch nciht kontrollieren, wohin die Viren genau die neue DNS ins Genom einpflanzen. In England oder den USA, ich weiß es nicht mehr so genau, gab es eine Studie, wo Kindern die an der schweren Krankheit "Severe combined Immuno-Defficency-Syndrom" leiden. Diesen wurde per Viren das fehlende/Zerstörte Gen-Produkt in deren T- und B-Zellen gepflanzt. Von diesen Zehn Kindern sind, glaube ich, 2 gestorben (Therapie zu spät), 6 weitere leben/lebten noch mehrere Jahre, aber 2 entwickelten eine Leukämie, weil der Virus die DNS an eine Stelle des Genoms verfrachtet hat, die für den Zellzyklus von Bedeutung ist.


Desweiteren sind die Krankheitsbilder wie bei Parkinson nicht so einfach, wie du es dir vorstellst.
Bei Parkison gehen aus irgendeinem Grund die Zellen in der Substantia Nigra zu Grunde, die Dopamin ausschütten. Was nutzt es nun, wenn wir ein "Dopamin"-Gen einbringen würden, wenn der Grund ein Zell-Untergang ist.

Zum "schnellen Altern". Das ist ein Gen-Defekt, die Krankheit heißt Progerie, dabei ist ein Zelloberflächenprotein, das Lamin, defekt, deshalb kommt es zu schnellen Alterserscheinungen, weil Zellen quasi durch diesen Zellwanddefekt zu Grunde gehen.

Vergesst nicht. Die DNS-Forschung steckt noch in den Kinderschuhen. Und solange es Gesetze gibt (die zB die Verwendung von embryonalen Stammzellen in. D. verbieten), wird die Forschung noch für eine lange Zeit stecken bleiben, zumindest im Forschungszentrum Europa. :(

Weyoun
2008-02-01, 20:11:17
Von einer Illusion sollte man sich auch befreien: Die DNA ist nicht alles! Wie die Klonschafe zeigen, ist da noch einiges faul. Die Viecher überleben nämlich nicht allzu lange.

Meines Wissens nach haben Klonschafe die Telomere des Ursprungsschafes. D. h. Wenn ein Schaf bei der Entnahme der DNA 5 Jahre alt war und diese DNA geklont wird, dann ist das Klonschaf bereits bei der Geburt etwas mehr als 5 Jahre alt.

Der umgekehrte Weg über die Viren ist vielleicht keine schlechte Idee - man müsste nur rechtzeitig daran denken seine eigenen Zellen mit 20 einzufrieren um sich später mal mit 60 wieder auf 20 verjüngen zu können. Welche wären da eigentlich geeignet? Und muss man die DNA unbedingt in einer teuren Tiefkühlanlage versenken?

Ich mir ist bewusst, das es z. B. mit Viren momentan keine Möglichkeit gibt die ganze DNA wieder in den Körper zu bringen, vielleicht ist aber so ein eingefrorener Zellhaufen doch ganz nützlich. Zumindest, wenn an der Sache mit den Radikal- oder der Glykolisierungstheorie etwas dran ist, wäre es sinnvoll seine eigene DNA mit sehr (noch) wenigen Fehlern zur Verfügung zu haben.

PS: Habt ihr eigentlich bei spiegel.de neulich mal gelesen, dass Sport jung hält? Ich hab da mal gegenteilige Meinungen in verschiedenen Büchern übers Altern gelesen. Denen zufolge ist zuviel Sport sogar schädlich, da die Mitrochondrien zuviel Energie verbraten. Jede Zelle hat eine bestimmte Menge an Energie, die sie verbrennen kann, bevor sie abstirbt und das interessante war, das dieser Energiebetrag bei jeder Lebenszelle ähnlich zu sein schien. Wie kommts, das Sport trotzdem derart das Leben verlängern kann?

Mein Wissen ist da leider (noch) etwas zu beschränkt. Mich interessiert die ganze Problematik des Alterns sehr, ich würde es aber sehr begrüßen wenn die Standardargumente wie "auf der Erde ist sowieso kein Platz für uns alle" hier in diesem Thread unterlassen werden könnten. Bringt vor allem deswegen nix, weil es Leute wie meine Wenigkeit gibt, denen das eigene (hoffentlich ewige) Leben wichtiger ist.

@spike.sp, du hast ein sehr großes Fachwissen, ich würde zu gerne wissen was du studierst bzw. studiert hast :)

spike.sp.
2008-02-01, 20:33:26
Ich studier Humanmedizin im 1sten klinischen Semester. Hatte dadurch erst vor kurzem Mikrobiologie/Virologie, derzeit gerade Pathologie (Tumore). Und von dem vorklinischen Abschnitt sollten auch noch paar Sachen hängen geblieben sein.:wink:


Ich hab noch nie was davon gehört, dass eine Zelle eine Begrenzung hat, was den Verbrauch von Energie angeht. Das einzige was ich mir in diesem Zusammenhang vorstellen könnte, ist, dass bei Sportlern die trainierten Zellen einen erhöhten O2-Verbrauch haben, durch die vermehrte O2-Umsetzung allerdings auch ein größeres Risiko von Radikal-Bildungen. Ist aber sehr weit hergeholt. ;)

Naja, fast. Durch Viren ausgelöste Tumoren kann man im Fall des Gebärmutterhalskrebses durch Impfen verhindern. Dummerweise ein Krebs, der eh nicht zu den schlimmsten zählt..
Das kann ich nicht so stehen lassen. Das Zervixkarzinom ist die 2t häufigste Tumorerkrankung bei Frauen (Nach Mamma-CA). Von daher ist die Schutzimpfung gegen HPV 16 und 18 doch ein größerer Schritt in die richtige Richtung.

Piffan
2008-02-01, 21:18:07
Bei Parkison gehen aus irgendeinem Grund die Zellen in der Substantia Nigra zu Grunde, die Dopamin ausschütten. Was nutzt es nun, wenn wir ein "Dopamin"-Gen einbringen würden, wenn der Grund ein Zell-Untergang ist.

(

Der Nutzen wäre schlicht und einfach, dass nun wieder Dopamin da wäre. Läßt sich ja sonst nicht durch die Blut/Hirnschranke bringen.

spike.sp.
2008-02-01, 21:35:12
Ja, aber ein Neurotransmitter diffus zu verteilen ist eher kontraproduktiv. Ich mein, die Therapie besteht derzeit mit der Gabe von L-Dopa, welches dann zu Dopamin umgebaut ist. Allerdings lindert dies nur die Symptome und nach einer längeren Gabe kommt es zu Gewöhnungseffekten.