Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meditation
daflow
2008-02-11, 14:03:54
Mich würden mal eure persönlichen Erfahrungen mit Meditation interessieren.
Welche Art habt ihr schon praktiziert? Und wie "gelernt" (bzw. gibts ja heute Möglichkeiten vom Volkshochschulkurs über Buchselbstlernkurse, geführte Meditation per CD bis hin zum "Privatguru";))? Und denkt ihr es hat euch etwas gebracht?
Monger
2008-02-11, 14:11:54
Ich weiß nicht ob du das als Meditation gelten lässt, aber als Kind/Teenager habe ich im Rahmen der Logopädie viel autogenes Training gemacht.
Hin und wieder mache ich das auch heute noch wenn ich Probleme habe zur Ruhe zu kommen. Und das war ausgesprochen hilfreich: nicht nur hat es mir geholfen, mein stottern loszuwerden, ich bin ganz allgemein deutlich ausgeglichener dadurch geworden.
daflow
2008-02-11, 14:17:05
Ich weiß nicht ob du das als Meditation gelten lässt, aber als Kind/Teenager habe ich im Rahmen der Logopädie viel autogenes Training gemacht.
Hin und wieder mache ich das auch heute noch wenn ich Probleme habe zur Ruhe zu kommen. Und das war ausgesprochen hilfreich: nicht nur hat es mir geholfen, mein stottern loszuwerden, ich bin ganz allgemein deutlich ausgeglichener dadurch geworden.
Ja, würde ich auf jedenfall dazu zählen... :) Und denkst du, man braucht auf jedenfall jemanden der einen persönlich anweist, um die Übungen im Sinne eines autogenen Trainings zu erlernen?
Monger
2008-02-11, 14:36:23
Es ist auf jeden Fall hilfreich. Ob es nötig ist, kann ich nicht beurteilen... hab es ja erst gar nicht ohne Hilfe versucht.
Ist ja auch schon etliche Jahre her, aber ich weiß noch, dass es vorallem zu Anfang wesentlich einfacher war zur Ruhe zu kommen, wenn man eine fremde Stimme hat die einen führt. Und auch was die Atemtechniken angeht, tut man sich mit einem externen Beobachter leichter.
Autogenes Training kennt ja mehrere Stufen. Die einfachen Entspannungsübungen sind mit ein bißchen Übung auch alleine gut zu machen, man muss nur erstmal verstehen was genau man eigentlich erreichen will. Für alles weitere wäre eine zusätzliche Person nicht schlecht. Ich glaube nichtmal, dass es jemand qualifiziertes sein muss - es geht einfach nur darum, dass man jemanden hat der für einen das komplexere Prozedere einhält, während man selbst alle Gedanken loslassen kann. Deshalb scheint mir autogenes Training vorallem für Paare ganz interessant zu sein.
Falls es jemand wissen möchte, da ich als Meditationstrainer/lehrer mittlerweile darin einige Jahre Erfahrung haben, kann ich folgendes für Einsteiger raten:
Mediation sollte man am Anfang auf keinen Fall alleine lernen und üben. Man sollte in einer Gruppe mit kompetenten Lehrern üben. Ein Neueinsteiger macht einfach zu viele Fehler am Anfang, oder läßt sich zu sehr verleiten, und macht diverse Fehler aufgrund mangelnder Erfahrung. Wenn es kompetent angeleitet und geführt wird, profitiert man als Einsteiger zudem von einer gewissen Atmosphäre, die mit den anderen Übenden erzeugt wird. Es ist ein großes Problem, wenn sich durch das falsche Üben gewisse Muster und Konditionierungen eingeschlichen haben, es ist unheimlich schwierig, das wieder weg zu bekommen.
Zudem wird oft der Übungsraum und die Umgebung bei einer Meditation nicht beachtet, dabei ist sie enorm wichtig. Wenn einem die Umgebung keine Versenkung oder Öffnung zuläßt, hat man nur einen geringen bzw. keinen Effekt.
Ganz wichtig ist zudem, daß man immer mit jemanden über seine Mediation reflektiert, hier auch wieder am besten mit einer kompetenten Person. Nur die anschließende "Manöverkritik" in Form einer Supervision oder Reflexion kann den Übenden in seiner Meditation weiterbringen. Zudem sollte man dann später immer jemanden haben, den man sofort kontaktieren kann, wenn man einen Problem oder ein besonderes Erlebnis in der Mediation hatte. Es kann passieren, daß sich diverse vorläufige Psychosen entwickeln können, und das ist dann extrem gefährlich für den Übenden. Je länger man jedoch damit übt, und gewisse Grundregeln einhält, umso kleiner wird das Risiko für so etwas.
Grundsätzlich mal eines:
Mediation != autogenes Training != Trance != Schamanenreise.
Es wird zwar immer gerne gleich gesetzt und verwechselt, jedoch gibt es fundamentale Unterschiede in der Übungsweise und in der Zielsetzung. Natürlich gibt es Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten, aber nochmals, für den Zustand des Gehirnes sind es teilweise ganz andere Dinge.
Es gibt so viele verschiedene Arten von Mediationen, und mache Meditationen verdienen nicht den Namen ;). Man sollte das machen, was einem liegt.
Die ersten autogenen Übungen habe ich selbst mit einem Buch gelernt, und bei den ersten Malen bin ich immer dabei eingeschlafen. :tongue:
Dann habe ich weiter geübt, bis ich dann mal die erste Gruppe getroffen habe, wo ich mitmeditiert habe. Im Kampfsport wurde es mal kurz eingeführt, aber das wars dann auch. Erst als in meiner damaligen Kung-Fu-Gruppe durch einen erfahrenen Zen-Meister die Medation mal vorgestellt und richtig eingeführt wurde, habe ich einen guten Zugang dazu bekommen. Dann wurde es einfach regelmäßig geübt, ständig verfeinert und verbessert. Es war natürlich dann hilfreich für mich, als ich dann bei den diversen Workshop und Schamanen war, man konnte sich da noch vieles abschauen und für sich verwenden. Mediation ist wie vieles, ein Lernprozess, und wenn man entsprechend übt, kann es viele Wege zu Zugänge eröffnen. Ab besten wäre es, wenn man sich mit allen Arten von Versenkungstechniken und Trancetechniken beschäftigt, aber diesen Aufwand scheuen natürlich die meisten.
Wenn man dann mit eigen dieser Techniken umgehen kann, ist es ein sehr effizientes Mittel zum Nachdenken, Anregen und Entwickeln. Man kommt viel schneller zu Ergebnissen, Lösungen und Einsichten. Aber der Weg dort hin ist laaaange.
daflow
2008-02-11, 19:40:53
So gesehen ist "Meditation" selbst vielleicht etwas zu eingrenzend gewählt von mir. Im weitesten Sinne meditativ, können ja auch Gebete, Atemübungen, Yoga etc. sein. Aber schonmal danke euch beiden für eure Beiträge ;)
Persönlich hab ich bisher nur einmal an einer Art "geführten Meditation" teilgenommen (wenn das überhaupt der passende Begriff dazu ist :upara:)
Im Zuge eines Kommunikations- und Konfliktmanagementseminars wurde diese zum Ausklang eines Seminartages auf freiwilliger Basis angeboten. War quasi eine Entspannungsübung um die Last des Alltags ein wenig abzulegen. Dabei ging es um eine Resie in der Vorstellung an einen virtuellen Ort an dem man sich besonders wohl, entspannt und geborgen fühlt.
War ein schönes entspannendes Erlebnis, dass ich jederzeit wiederholen würde, aber keine tiefgreifende Erleuchtung ;) Naja war ja auch quasi nur "partiell interaktives Hörspiel"
Monger
2008-02-11, 20:06:52
Grundsätzlich mal eines:
Mediation != autogenes Training != Trance != Schamanenreise.
Es wird zwar immer gerne gleich gesetzt und verwechselt, jedoch gibt es fundamentale Unterschiede in der Übungsweise und in der Zielsetzung.
Natürlich gibt es Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten, aber nochmals, für den Zustand des Gehirnes sind es teilweise ganz andere Dinge.
Da würde mich doch mal interessieren, wo genau du da die Grenzen siehst.
Ich hab keine Ahnung ob das die "echte" Lehre des autogenen Trainings ist was ich da gemacht habe, aber bei mir ging das in der zweiten Stufe schon ziemlich in Richtung Hypnose.
Vom entspannten Zustand aus hat meine Logopädin mich dann zu bestimmten Konfliktsituationen hingeführt... schwer zu beschreiben, aber das Ziel war immer, einen distanzierten und entspannten Blick auf Probleme zu bekommen, die einen so im Alltag plagen.
Für mein Gefühl war das schon ziemlich tief in meiner Psyche rumgewühlt - aber auch zugleich sehr hilfreich. Das hatte für mich schon nichts mehr mit Entspannungsübungen à la Yoga oder Tai Chi zu tun.
Da würde mich doch mal interessieren, wo genau du da die Grenzen siehst.
Wie gesagt, die Grenzen sind schwimmend, z.B. ist es angebracht, Autosuggestion bzw. autogenes Training vor einer Mediation zu machen.
Aber für Dich mal eine Aufstellung (ohne Anspruch auf Absolutheit):
autogenes Training bzw. Autosuggestion
über die Vorstellung/Imagniation/Sprache wird eine Entspannung des Körpers und des Geistes angestrebt. Hier liegt der Fokus in der Entspannung und Spannungslösung, es wird mittels Suggestion ein veränderter Zustand in Körper und Geist hervorgerufen. Das Ich-Bewußtsein wird gelenkt und geführt, und es wird auf gewisse Punkte fokusiert (Körperspannung, Atmung), ist aber immer vorhanden!
Innere Versenkung: oberflächlich, gering bis mittel,
Klartraum, luzider Traum, auch bekannt als Schamanenreise
Die Person beobachtet den Gedankenfluß und Assoiziationsfluß im Geist im körperlichen und geistig entspannten Zustand, sei es mit Musik, Trommelrhythmen, oder geführt. In manchen traditionellen Gesellschaften werden noch rauscherzeugende Substanzen verwendet, was dann aber meistens eher in eine Trance führt. Ohne Rauschmittel ist in einem luziden Traum das Ich-Bewußtsein noch vorhanden, nimmt jedoch eine Beobachterrolle ein.
Innere Versenkung: oberflächlich, gering bis mittel, bei Verwendung von Rauschmittel tief bis sehr tief.
Trance oder Ekstase
Tiefer nach innen gekehrter Versenkungszustand durch von außen hervorgerufene Aktivitäten, sei es Drogenkonsum, exzessive körperliche Aktivitäten, Fasten oder Fieberzustände. Auch durch ständig wiederholende Monotonie kann eine Trance herbeigeführt werden (wiederholende Gebete, Gesänge, Trommeln etc.). Das Ich-Bewußtsein wird oder ist stark zurückgenommen, unbewußte Zustände können die Kontrolle übernehmen. Der Prozess ist für das Ich-Bewußtsein kaum oder schwer kontrollier bar, hier nehmen die meisten bei starken schizoiden Tendenzen eine vermeidliche Einflußnahme von außen wahr (Geister, Dämonen, andere Personen). Selbstredend, daß diese Einflußnahme allein von inneren verdrängten und abgespaltenen psychischen Prozessen stammen, und NICHT von außen verursacht werden. Durch die starke Zurücknahme des Bewußtseins wird die Wahrnehmung von Emotionen, Gefühlen, und den anderen Sinnesorganen stark erhöht oder sogar verzerrt.
Innere Versenkung: mittel bis tief, bei Verwendung von Rauschmittel tief bis sehr tief.
Meditation
Innere Versenkung mittels Konzentration und Fokusierung. Durch Konzentration wird, ähnlich wie bei Autosuggestion, Einfluß auf den Körper genommen (Atmung, Entspannung), aber diese dann zur weiteren Versenkung verwendet. Das Ziel ist, je nach Absicht, eine Ich-Auflösung bzw. starke Zurücknahme des Ich-Bewußtseins. Gedanken und Gedankenbilder werden auf ein Ziel hin fokusiert. Es wird eine Kontrolle der bewußten und unbewußten Aspekte der Psyche angestrebt. Je nach Übungsstand und Fertigkeit ermöglicht es den Übenden, kontrolliert gewisse Aspekte des eigenen Geistes freizulegen, ähnlich wie bei der Trance.
Für die Konzentration werden gewisse Symboliken und Anleitungen (z.B. Mantras) verwendet, was dem Bewußtsein und Unbewußten eine Art Modell vorgibt. Mit Abstand die schwierigste Methode, aber die auch den größten Erfolg (bei Beherrschung) durch die ständige Kontrolle verspricht. Das Ich-Bewußtsein wird sehr stark zurückgenommen, oder wird als aufgelöst bzw. nicht mehr vorhanden empfunden (das pure Sein). Das kann in eine Extase oder Trance führen (hier bleiben die meisten dann auch hängen). Meditation kann in Trance und Klartraum abgleiten, aber dann wird sie meistens falsch ausgeübt (hängt von dem Fall ab). Sehr Geübte und Fortgeschrittene schaffen eine Mediation in einer Trance oder in einem Klartraum, aber das sind die, die wir dann "Meister" nennen können. ;)
Innere Versenkung: leicht bis sehr tief.
Kurz ausgedrückt:
autogenes Training ist kontrolliertes Loslassen
Klarträumen oder luzides Träumen ist kontrolliertes Loslassen mit beobachten
Trance und Ekstase ist unkontrolliertes Loslassen
Meditation ist Fokussierung und Konzentration mit kontrolliertem Loslassen.
Wie gesagt, praktisch passieren sehr schnell Übergänge von einem in das andere. Jedoch sind die Absichten und die Wirkungsweisen aus meiner Sicht vollkommen verschieden und werden auch immer verwechselt.
Veeegie
2013-12-03, 18:43:52
Macht es eigentlich Sinn am Anfang sich direkt der Meditation zu widmen?
Ich habe die letzten Tage nur Atem-Übungen gemacht, was mir schon sehr schwer gefallen ist.
Morgen habe ich mir vorgenommen mal eine offene Stunde in einem Meditationszentrum zu besuchen. Bin schon sehr gespannt!
PCGuru
2013-12-06, 13:51:58
Bin selber etwas mit der Meditation seit einigen Jahren in Berührung. Finde es eigentlich nur positiv, und kann es jedem wärmstens Empfehlen.
Macht es eigentlich Sinn am Anfang sich direkt der Meditation zu widmen?
Ich habe die letzten Tage nur Atem-Übungen gemacht, was mir schon sehr schwer gefallen ist.
Ist wie mit allen Dinge, man muß gewisse Grundlagen beherrschen. Du fährst ja auch nicht gleich Formel 1, wenn Du noch noch Auto gefahren bist, oder? ;)
big_lebowski
2018-11-11, 18:31:53
Leichenfledder.:biggrin: Wollt aber keinen neuen Thread erstellen.
On Topic:
Das Folgende ist keine Verarsche. Wer nicht offen für Neues oder Ungewohntes ist, sollte hier am Besten aufhören zu lesen. Für alle anderen:
Habe vor einiger Zeit aus Langeweile irgendwo im Netz, eine Anleitung für Entspannungsübungen gefunden und ausprobiert. Was soll ich sagen. Es hat auf Anhieb geklappt.
Nur nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war eine unglaublich mächtige und anfangs erschreckende Erfahrung. So erschreckend, dass ich das von selbst erstmal wieder beendete.
Der ganze Körper fing nämlich an zu Kribbeln. Mir wurde leicht kalt. Ein erstaunliches Hochgefühl stellte sich ein. Da ich das nicht kannte, war es aber einfach zu überwältigend für mich, sodass ich es mit "Willenskraft" wieder aufhören ließ.
Beim zweiten Mal habe ich es dann durchgezogen.
Zu den bereits beschriebenen Empfindungen kam noch das Gefühl hinzu, vom Kopf abwärts, vor lauter Entspannung, nix mehr wahrzunehmen.:freak:
Eine Welle von "Energie" ging durch den Körper und wanderte bis hoch in den Kopf bzw. die Stirn. Verspannungen oder Blockaden, die ich anfangs nicht vermutete, lösten sich auf. Es fühlte sich dabei so an, als ob die Blutgefäße/Muskeln die Blockaden nach unten wandern ließen, bis ich nichts mehr davon wahrnahm.
Es ist enorm, was sich alles für Verspannungen/Blockaden im Laufe eines Lebens aufbauen. Man nimmt diese aber nicht mehr wahr, da man sich zu sehr daran gewöhnt hat.
Ich stelle mir das so vor, das man sich mit der Zeit eine Körperhaltung/Gesichtsausdruck/Grundempfinden/Blickfeld zurechtgelegt hat, was einerseits komfortabel ist, andererseits aber zu Blockaden führt und einem die Sicht auf die Dinge einschränkt. Letzteres meine ich durchaus auch wörtlich. Es war nämlich so, dass sich durch die Enstpannung, irgendwie auch die visuelle Wahrnehmung positiv veränderte. Außerdem konnte ich mich danach besser konzentrieren. Ich will nicht unbedingt sagen, dass ich dadurch kreativer geworden bin aber es hat sich auf jeden Fall in der Hinsicht etwas getan.
Was ich zum damaligen Zeitpunkt nicht wusste: Es gibt im Yoga eine Übung, die genau dasselbe auslöst. Wer sich dafür interessiert, kann nach "Kundalini" suchen.
Wie ich es anstellte:
Auf eigene Gefahr. Bitte informiert euch vorher über mögliche Risiken.
1. Passende Bedingungen schaffen
Zeit nehmen. Mindestens 1,5 h. Hinlegen. Zimmer verdunkeln. Bequeme Kleidung. Leichte Decke, um nicht zu frieren. Am besten nachts, weil es dann am ruhigsten ist.
2. Es geht los
Das Erste was man braucht und ohne das es wahrscheinlich nicht klappen wird, ist gute Vorstellungskraft. Man muss versuchen, durch Konzentration auf eine bestimmte Stelle im Körper, genau dort auch eine Empfindung auslösen zu können. (nicht das, was ihr jetzt denkt, ihr Ferkel:biggrin:)
Wer sich z.B. das Kribbeln durch eingeschlafene Hände/Füße vorstellen kann und in gewissen Umfang selbst durch Konzentration erzeugen kann, hat im Prinzip schon die halbe Miete.
Man kann auch extern einen Reiz setzen, indem man sich irgendwo leicht kratzt und sich auf dieses Gefühl konzentriert. Man muss anschliessend versuchen, es durch Konzentration aufrecht zu erhalten und zu replizieren.
Als zweiten Schritt muss man dieses selbst erzeugte Gefühl, durch die Konzentration darauf, im Körper wandern lassen.
Man beginnt am besten zunächst ganz unten bei den Füßen.
Man lässt das Kribbeln/Gefühl langsam nach oben wandern. Immer höher und höher bis man es über den Beckenbereich in das andere Bein fließen lässt. Man lässt es mehrmals in einer Kreisbewegung durch die beiden Beine und das Becken fließen. Hat man ein Zipperlein am Bein, kann man es auch dahin fließen lassen. (Die Schmerzen lassen häufig nach. Ich benutze es z.B. beim Joggen, wenn sich irgendwo ein Schmerz einschleicht.) Man wiederholt dies einige Male.
Irgendwann hat man den Punkt erreicht, wo der gesamte Bereich der Beine kribbelt und komplett entspannt ist. Danach geht es weiter nach oben...
to be continued
Baalzamon
2021-11-22, 14:55:54
Leichenfledder.:biggrin: Wollt aber keinen neuen Thread erstellen. [...]
Dito :biggrin:
Da das Thema im Klup aufkam, dachte ich, ich reaktiviere den Thread mal.
Ich habe vor einigen Wochen wieder angefangen regelmäßig zu meditieren (morgens und abends je 15 Minuten). Kam mir die Zeit am Anfang noch (unerträglich) lange vor, vergeht sie inzwischen wie im Fluge und ich werde demnächst wohl langsam steigern.
Um mich mal selber zu zitieren
Meditation bedeutet für mich: ich bleibe im hier und jetzt, bin Achtsam auf meinen Körper und meine Gedanken, ohne an meinen Gedanken festzuhalten. Wenn ich merke, wie meine Gedanken abschweifen und mal wieder in die Vergangenheit oder Zukunft driften (was unweigerlich immer wieder passiert), betrachte ich den Gedanken, versuche nicht zu urteilen und lenke mich behutsam wieder zu meinem Atem zurück.
Auf mich hat es einen durchaus postiven Effekt. Im Alltag bin ich gelassener und ausgeglichener. Wie Meditation hier genau wirkt, bzw. was genau diesen Effekt bewirkt kann nicht sagen, aber Cyphermaster umschrieb es mit 'geistiger Hygiene' was mir ein ziemlich treffender Ausdruck erscheint.
Was sind eure Erfahrungen mit Meditation? Haltet ihr es für esoterischen Bullshit oder praktikable Lebenshilfe?
Dicker Igel
2021-11-22, 15:11:48
Praktikable Lebenshilfe - wobei ich mich aber eher in die Natur zurückziehe und komplett abschalte. Keine Menschen, kein Krawall, kein Handy, einfach nur das für mich wesentliche.
Hab maln Interview mit nem buddhistischen Mönch gesehen, der meinte in etwa "bewusstes Atmen ist mehr als ausreichend als Meditation für Leien." Es würde völlig reichen damit die innere Stimme das Maul hält.
Entsprechend ist das auch das Einzige, was ich gelegentlich mache.
Was vielleicht auch noch drunter fällt ist, wenn man beim Zocken so richtig "in der Zone" ist und alles andere komplett ausgeblendet wird.
Baalzamon
2021-11-22, 16:40:06
Praktikable Lebenshilfe - wobei ich mich aber eher in die Natur zurückziehe und komplett abschalte. Keine Menschen, kein Krawall, kein Handy, einfach nur das für mich wesentliche.
Ich denke dazu muss man aber auch einen stillen Ort finden, wie du sagst, ohne Menschen und Verkehr. In meiner Umgebung würde mir das eher schwerfallen, wenn ich nicht erst ne Stunde rausfahren möchte.
Deswegen reicht mir das Zimmer mit geschlossener Tür und Fenster und Handy auf 'Nicht stören'. Da der Timer auf dem Handy läuft muss es aber an sein. ;)
Hab maln Interview mit nem buddhistischen Mönch gesehen, der meinte in etwa "bewusstes Atmen ist mehr als ausreichend als Meditation für Leien." Es würde völlig reichen damit die innere Stimme das Maul hält.
Entsprechend ist das auch das Einzige, was ich gelegentlich mache.
Klingt für mich auch plausibel. Ist imho auch wirklich schon schwer genug sich einfach mal ein paar Minuten nur auf seinen Atem zu konzentrierer. Mein (oder das?) Gehirn will halt irgendwas tun und driftet ständig hierhin und dorthin.
Zumindest bei mir hat das 'gelegentlich' früher aber nicht gut funktioniert. Eine gewisse Konstanz der Übung hat für mich erst einen spürbaren Effekt gebracht und auch das hat bei mir fast 2 Wochen gedauert.
Was vielleicht auch noch drunter fällt ist, wenn man beim Zocken so richtig "in der Zone" ist und alles andere komplett ausgeblendet wird.
Hmmm... ich denke das ist schon noch irgendwie was anderes. Same same, but different. ;)
big_lebowski
2021-11-22, 18:22:15
Nice, dass der Thread wieder auflebt.
Ich habe lange nicht mehr wie oben beschrieben meditiert/entspannt. Was ich aber die letzte Zeit vermehrt mache ist, beim Musikhören vor der Stereoanlage kleine Elemente meiner o.g. Entspannungsübungen einzubauen. Konkret richte ich den Fokus bzw. das oben beschriebene Kribbeln, in den Bereich zwischen den Augen. Dort halte ich es eine Weile und "lasse" nach einiger Zeit wieder los. Das entspannt und lenkt nicht so vom Musikhören ab. Man kann sich sogar besser auf die Musik einlassen.
Monger
2021-11-22, 18:38:06
Was vielleicht auch noch drunter fällt ist, wenn man beim Zocken so richtig "in der Zone" ist und alles andere komplett ausgeblendet wird.
Trancezustände hat man ja ständig. Jedesmal wenn man gedanklich wegdriftet, ist das ne Mini-Trance.
Gibt also auch Trancen die einen so gar nicht entspannen.
Monger
2021-11-22, 18:51:17
Was sind eure Erfahrungen mit Meditation? Haltet ihr es für esoterischen Bullshit oder praktikable Lebenshilfe?
Ich bin 13 Jahre später immer noch ähnlicher Ansicht, auch wenn ich dank Dauerstress kaum noch dazu komme. Meditation ist ein Skill den man können sollte, ganz besonders um mit schwierigen Lebenssituationen umzugehen. Kostet nix, ist sehr simpel, und funktioniert ziemlich gut.
Ich finde daran jetzt auch gar nichts esoterisches mehr: das Gehirn kennt Feedbackschleifen, und manchmal ist es nützlich die zu gebrauchen.
Habs gefunden
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