Gast
2008-04-11, 16:09:18
Mein erster Thread
Der, so dachte ich, muss sich auf alle Fälle um meinen Lieblingskomponisten, drehen. O nein, nicht schon wieder ein Bachthread! Und auch noch Kantaten? Gibt’s doch schon zuhauf, oder? Na, hoffentlich noch nicht unter diesem Blickwinkel! - Gesucht hab ich zumindest, aber nix gefunden. So ein bisschen was ähnliches gab's zwar glaube ich mal zu der Matthäuspassion, aber auch die Kantaten bieten da eben wunderbare Beispiele für die Kunst des Leipziger Meisters.
Mich interessieren hier vor allem die Arien, in denen Bach die Worte lautmalerisch oder auf symbolische Weise in Musik umsetzt. Klar, den Affekt bringt Bach immer auf den Punkt. Was ich aber hier meine, sind speziell die Arien, in denen Bilder des Textes musikalisch dargestellt werden. Ich glaub, ich muss an einem Beispiel zeigen was ich sagen will:
In der Pfingstkantate BWV 172 gibt es zum Beispiel die Bassarie „Heiligste Dreieinigkeit“, wo die Dreieinigkeit in Form von drei Bachtrompeten, die hauptsächlich dreistimmige Dreiklangbrechungen spielen (na ja, vielleich ein bisschen Holzhammer-mäßig stumm ), auf uns herniederkommt.
Oder in derselben Kantate die Arie „O Seelenparadies“, die von „Gottes Geist, ... der nie vergehet“ nahezu ununterbrochen in Form einer einstimmigen Streicherkantilene durchweht wird. Da krieg ich immer Gänsehaut.
Auch sehr schön (weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe, möglicherweise bin ich hier im Forum darübergestolpert, kann mich aber nicht genau erinnern), die Triller der zwei Oboe da caccia, die in der Altarie „sehet, Jesus hat die Hand“ im zweiten Teil der Matthäuspassion die „verlassenen Küchlein“ darstellen. Da seh ich jetzt immer eine glucksende Pute vor mir.
Wasser lässt sich ja musikalisch immer besonders gut darstellen, so zum Beispiel in der Arie „Der schäumenden Wellen von Belials Bächen“ aus der Kantate BWV 81, in die man zum Beispiel auf monteverdiproductions.co.uk/recordings/listen.cfm auf der Bach Cantata Pilgrimage Homepage Vol. 19 per Audiostream hineinhören kann, wo man von den wirbelnden Streichern und Paul Agnews Koloraturen beinahe hinweggespült wird. Ohnmacht
Etwas ruhiger fließen da im Vergleich die „Bäche von gesalznen Zähren“ in der gleichnamigen Tenorarie in BWV 21.
Welche Beispiele für solche Arien kennt ihr?
Ich hoffe, dieser Thread macht nicht nur mir Lust, wieder in die ein oder andere Bachkantate hineinzuhören Vielleicht finde ich ja auch einen Grund, mir wieder mal eine neue CD zuzulegen.
Ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich für eine einzige Gesamteinspielung entscheiden konnten. Zum Teil möchte ich mich gar nicht wirlklich auf eine Lesart eines Dirigenten festlegen, auch wenn ich immer mal wieder mit Gardiner geliebäugelt habe (schon wegen des günstigen Abos).
Ich möchte mir glaube ich lieber nach und nach CDs aus den verschiedenen Reihen (Gardiner, Suzuki, Pierlot und Kuijken) zulegen, auch wenn sich dadurch Verdopplungen nicht vermeiden lassen, und hoffe, auch aus diesem Thread Anregungen zu erhalten, denn bei um die 200 Kantaten weiss man ja manchmal nicht, wo anfangen (selbst wenn ich mittlerweile schon zur Erkenntnis gelangt bin, dass jede Bach-Kantete die Beschäftigung lohnt):
Der, so dachte ich, muss sich auf alle Fälle um meinen Lieblingskomponisten, drehen. O nein, nicht schon wieder ein Bachthread! Und auch noch Kantaten? Gibt’s doch schon zuhauf, oder? Na, hoffentlich noch nicht unter diesem Blickwinkel! - Gesucht hab ich zumindest, aber nix gefunden. So ein bisschen was ähnliches gab's zwar glaube ich mal zu der Matthäuspassion, aber auch die Kantaten bieten da eben wunderbare Beispiele für die Kunst des Leipziger Meisters.
Mich interessieren hier vor allem die Arien, in denen Bach die Worte lautmalerisch oder auf symbolische Weise in Musik umsetzt. Klar, den Affekt bringt Bach immer auf den Punkt. Was ich aber hier meine, sind speziell die Arien, in denen Bilder des Textes musikalisch dargestellt werden. Ich glaub, ich muss an einem Beispiel zeigen was ich sagen will:
In der Pfingstkantate BWV 172 gibt es zum Beispiel die Bassarie „Heiligste Dreieinigkeit“, wo die Dreieinigkeit in Form von drei Bachtrompeten, die hauptsächlich dreistimmige Dreiklangbrechungen spielen (na ja, vielleich ein bisschen Holzhammer-mäßig stumm ), auf uns herniederkommt.
Oder in derselben Kantate die Arie „O Seelenparadies“, die von „Gottes Geist, ... der nie vergehet“ nahezu ununterbrochen in Form einer einstimmigen Streicherkantilene durchweht wird. Da krieg ich immer Gänsehaut.
Auch sehr schön (weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe, möglicherweise bin ich hier im Forum darübergestolpert, kann mich aber nicht genau erinnern), die Triller der zwei Oboe da caccia, die in der Altarie „sehet, Jesus hat die Hand“ im zweiten Teil der Matthäuspassion die „verlassenen Küchlein“ darstellen. Da seh ich jetzt immer eine glucksende Pute vor mir.
Wasser lässt sich ja musikalisch immer besonders gut darstellen, so zum Beispiel in der Arie „Der schäumenden Wellen von Belials Bächen“ aus der Kantate BWV 81, in die man zum Beispiel auf monteverdiproductions.co.uk/recordings/listen.cfm auf der Bach Cantata Pilgrimage Homepage Vol. 19 per Audiostream hineinhören kann, wo man von den wirbelnden Streichern und Paul Agnews Koloraturen beinahe hinweggespült wird. Ohnmacht
Etwas ruhiger fließen da im Vergleich die „Bäche von gesalznen Zähren“ in der gleichnamigen Tenorarie in BWV 21.
Welche Beispiele für solche Arien kennt ihr?
Ich hoffe, dieser Thread macht nicht nur mir Lust, wieder in die ein oder andere Bachkantate hineinzuhören Vielleicht finde ich ja auch einen Grund, mir wieder mal eine neue CD zuzulegen.
Ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich für eine einzige Gesamteinspielung entscheiden konnten. Zum Teil möchte ich mich gar nicht wirlklich auf eine Lesart eines Dirigenten festlegen, auch wenn ich immer mal wieder mit Gardiner geliebäugelt habe (schon wegen des günstigen Abos).
Ich möchte mir glaube ich lieber nach und nach CDs aus den verschiedenen Reihen (Gardiner, Suzuki, Pierlot und Kuijken) zulegen, auch wenn sich dadurch Verdopplungen nicht vermeiden lassen, und hoffe, auch aus diesem Thread Anregungen zu erhalten, denn bei um die 200 Kantaten weiss man ja manchmal nicht, wo anfangen (selbst wenn ich mittlerweile schon zur Erkenntnis gelangt bin, dass jede Bach-Kantete die Beschäftigung lohnt):