Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die letzte Entscheidung!
Fritte
2008-04-15, 10:07:30
Hallo,
ich hatte heute morgen auf der Fahrt zur Arbeit eine ähm sagen wir mal recht angeregte Diskussion mit meiner Frau.
Es ging um das Thema Selbstmord, ich vertrete die Meinung das es jedem Menschen selbst zusteht diese letzte Entscheidung zu treffen und zwar ohne das er in dieser Hinsicht sein Leiden aufgrund irgendeiner Rücksichtnahme verlängern muss.
Wer aus dem Leben scheiden will, durch seine eigene Hand, der sollte dies, nach reiflicher Überlegung natürlich, auch tun können. Meine Frau ist dagegen der Meinung das einer das nicht tun darf solange er Verantwortung z.B. für seine Familie hat.
Nun ist es ja nicht so das einer einfach mal so an Selbstmord denkt, wer sich wirklich damit befasst wird also Gründe gesundheitlicher Natur oder andere wichtige Gründe haben. In so einem Fall würde meiner Meinung nach zwar eine Abwägung der Konsequenzen z.b. für die Familie notwendig sein, die letzliche Entscheidung muss aber völlig egoistisch getroffen werden.
Ich finde einfach das die letzte Entscheidung ein Recht jedes Menschen ist, das man ihm nicht nehmen kann oder auch nur anzweifeln sollte.
Wie denkt ihr darüber?
Cyphermaster
2008-04-15, 10:53:22
Ich sehe das Entscheidungsrecht über den eigenen Tod durchaus als eine persönliche Freiheit an - mit einer kleinen Einschränkung. Da es auch Einflüsse gibt, die so eine Entscheidung verzerren können (z.B. psychische Störungen, Einwirkungen von außen, Krisensituationen, die vom Betroffenen als "unlösbar" angesehen werden, es aber mit etwas Abstand betrachtet gar nicht sind), sollte man für solche Fälle schon gewisse Hürden setzen.
Für unheilbar Kranke ist es eben immer noch eine ganz andere Sache, als bei einer alleinerziehenden Mutter von 3 Kindern mit Liebeskummer, wenn sie sich das Leben nehmen wollen. Ein pauschales "Is jedermanns eigene Sache", verbunden mit einer Erleichterung der Durchführung (z.B. Abgabe von Giften o.ä.!) ungeachtet der Hintergründe, ist mir bei so einer wichtigen Sache doch deutlich zu unbedacht.
Es ist eben nicht immer von vorn herein davon auszugehen, daß eine "reifliche Überlegung" stattgefunden hat - immerhin gibt es ganze Horden von jungen Leuten knapp über 18, die sich jedes Jahr wegen Dingen wie Liebeskummer, einer verhauenen Prüfung oder einem unentdeckten/ignorierten Borderline-Syndrom das Leben nehmen. Da unterstelle ich, daß das zumindest nicht in jedem Fall wirklich überlegt ist...
Deathcrush
2008-04-15, 10:59:54
Ja und Nein
Bei schwerren Erkrankungen (Krebs, Aids etc pp), die also einen langsamen und qualvollen Tod bedeuten, stimme ich dir zu was den Selbstmord angeht.
Bei psychischen Erkrankungen sehe ich das ganze schon wieder anders. Den Leuten kann meisstens geholfen werden. Gerade wenn eine Familie dahinter steht, kann das schnell das Finanzielle aus bedeuten. Was macht denn eine Frau mit 2 Kindern derren Mann sich umbringt? Vielleicht noch ein Haus an der Backe was abbezahlt werden muss usw. Man muss auch mal seine eigenen belange nach hinten stellen können, sterben kann man noch früh genug ;) Nichts ist in meinen Augen egoistischer als sich mit dem Tod vor der Verantwortung zu drücken. Das kann man vielleicht machen, wenn man keine Familie und keine Verantwortung für jemanden anders trägt.
Grestorn
2008-04-15, 11:02:26
Es eine Tendenz, dass gerade Menschen zu Selbstmord neigen, denen es eigentlich vergleichsweise gut geht.
Es gibt natürlich Ausnahmen, aber suizid gefährdete Menschen, denen es wirklich mies geht, die nichts mehr zu erwarten haben im Leben, sind eher in der Minderzahl.
Meist ist es aber eine überbewertete persönliche Krise (Liebeskummer, Prüfung nicht bestanden, Job verloren...) oder eine psychologische Krise (z.B. "Sinn des Lebens", "wozu der ganze Scheiß" usw.). Der selbe Mensch kann tage später wieder richtig Spaß und Freude am Leben haben.
Kann so jemand wirklich immer über Leben und Tod entscheiden, selbst wenn es "nur" das eigene Leben betrifft?
Fritte
2008-04-15, 11:05:51
Kann so jemand wirklich immer über Leben und Tod entscheiden, selbst wenn es "nur" das eigene Leben betrifft?
und doch, sollte es nicht alleine seine eigene Entscheidung sein?
Selbst angenommen die Probleme wären für einen Aussenstehenden trivial, welche Rolle spielt das?
flatbrain
2008-04-15, 11:07:21
Ich sehe das Entscheidungsrecht über den eigenen Tod durchaus als eine persönliche Freiheit an - mit einer kleinen Einschränkung. Da es auch Einflüsse gibt, die so eine Entscheidung verzerren können (z.B. psychische Störungen, Einwirkungen von außen, Krisensituationen, die vom Betroffenen als "unlösbar" angesehen werden, es aber mit etwas Abstand betrachtet gar nicht sind), sollte man für solche Fälle schon gewisse Hürden setzen.
Für unheilbar Kranke ist es eben immer noch eine ganz andere Sache, als bei einer alleinerziehenden Mutter von 3 Kindern mit Liebeskummer, wenn sie sich das Leben nehmen wollen. Ein pauschales "Is jedermanns eigene Sache", verbunden mit einer Erleichterung der Durchführung (z.B. Abgabe von Giften o.ä.!) ungeachtet der Hintergründe, ist mir bei so einer wichtigen Sache doch deutlich zu unbedacht.
Es ist eben nicht immer von vorn herein davon auszugehen, daß eine "reifliche Überlegung" stattgefunden hat - immerhin gibt es ganze Horden von jungen Leuten knapp über 18, die sich jedes Jahr wegen Dingen wie Liebeskummer, einer verhauenen Prüfung oder einem unentdeckten/ignorierten Borderline-Syndrom das Leben nehmen. Da unterstelle ich, daß das zumindest nicht in jedem Fall wirklich überlegt ist...
Es eine Tendenz, dass gerade Menschen zu Selbstmord neigen, denen es eigentlich vergleichsweise gut geht.
Es gibt natürlich Ausnahmen, aber suizid gefährdete Menschen, denen es wirklich mies geht, die nichts mehr zu erwarten haben im Leben, sind eher in der Minderzahl.
Meist ist es aber eine überbewertete persönliche Krise (Liebeskummer, Prüfung nicht bestanden, Job verloren...) oder eine psychologische Krise (z.B. "Sinn des Lebens", "wozu der ganze Scheiß" usw.). Der selbe Mensch kann tage später wieder richtig Spaß und Freude am Leben haben.
Kann so jemand wirklich immer über Leben und Tod entscheiden, selbst wenn es "nur" das eigene Leben betrifft?
Und wer darf sich das Recht herausnehmen, zu entscheiden, ob ein Suizid berechtigt und gut überlegt ist? Wer legt die Massstäbe dafür fest? Ich möchte es nicht tun müssen. Dummerweise gibt es Personengruppen, die regelmässig unter Anderem auch ihr Leben riskieren, um Leute davor zu bewahren, sich selbst zu töten, ich glaube nicht, dass sich für diese die Frage nach einem berechtigten und überlegten Vorhaben stellen darf.
Grestorn
2008-04-15, 11:07:37
und doch, sollte es nicht alleine seine eigene Entscheidung sein?
Selbst angenommen die Probleme wären für einen Aussenstehenden trivial, welche Rolle spielt das?
Naja, weil er vielleicht schon einen Tag später wieder klaren Kopf hat?
Als Teenie mag der erste Liebeskummer katastrophal sein. Für das ganze Leben hat er (außer Erfahrungswerten) kaum Bedeutung. Und das gilt für viele Probleme, an denen Menschen momentan verzweifeln.
Fritte
2008-04-15, 11:38:09
erweitern wir das Thema doch mal um den Aspekt der bewusst ungesund geführten Lebensweise, die z.b. auch zum Tode führen kann und dies auch bewusst in Kauf genommen wird
Wenn ich z.b. Choleriker bin, dann müsste ich entgegen meiner Natur meine Wutanfälle mässigen um nicht irgendwann einen Herzkasper zu bekommen. Wäre es nicht eine Beschneidung der persönlichen Freiheit wenn von einem erwartet wird sein Naturell dahingehend zu ändern, nur um der Verantwortung für andere gerecht zu werden?
Ach ja, ist nur hypothetisch, ich falle eher unter die Rubrik Schlaftablette ;)
Monger
2008-04-15, 12:10:50
Bis auf ganz, ganz wenige Fälle sind Selbstmorde fast immer emotional motiviert.
Es gibt keinen vernünftigen Grund zum Selbstmord - danach kommt nunmal nichts, nichtmal ewige Ruhe. Man befreit sich nicht wirklich vom Schmerz, weil es überhaupt kein Bewusstsein mehr gibt was die Schmerzlosigkeit feststellen könnte...
Und gerade weil aufgrund der Irrationalität man dem Selbstmörder kein Vorausschauendes Handeln unterstellen kann, hat er hier nur eine vermeintliche Entscheidungsfreiheit. Ich glaube niemandem, der sein Leben aufgibt, und behauptet diese Entscheidung aus freien Stücken getroffen zu haben.
Der (irrationale) Wunsch hat dann seine Berechtigung, wenn man sich sicher sein kann, dass derjenige seine Meinung nie wieder ändern wird. Das gilt für Menschen, die aufgrund physischer Gründe (Krankheit, Behinderung etc.) eben leiden, und keine Heilung oder Linderung mehr möglich ist.
Die Psyche dagegen ist nunmal IMMER wandelbar, und darf deshalb meiner Meinung nach nicht als Argument für Selbstmord gelten.
evolutionconcept
2008-04-15, 12:21:49
und doch, sollte es nicht alleine seine eigene Entscheidung sein?
Selbst angenommen die Probleme wären für einen Aussenstehenden trivial, welche Rolle spielt das?
Sehe ich auch so. Wie "bescheuert" die Gründe für den Todeswunsch auch sein mögen...jeder hat doch das Recht selbst über sich zu entscheiden.
Man kann natürlich versuchen, jemanden das Leben wieder lebenswert zu machen, aber am Ende hat keiner das Recht jemandem vorzuschreiben ob er leben muss.
Grestorn
2008-04-15, 12:24:43
Es gibt keinen vernünftigen Grund zum Selbstmord - danach kommt nunmal nichts, nichtmal ewige Ruhe. Man befreit sich nicht wirklich vom Schmerz, weil es überhaupt kein Bewusstsein mehr gibt was die Schmerzlosigkeit feststellen könnte...
Aber alles ist besser als Qualen zu erdulden. Ein Mensch, dessen Leben nur noch aus Qualen besteht und der auch nicht mehr auf Besserung hoffen kann, hat nichts mehr vom Leben zu erwarten. Da verstehe ich den Wunsch dem Leben ein Ende zu setzen.
Simon Moon
2008-04-15, 12:28:35
Wenn nun jemand Selbstmord begeht und dadurch jemand anderes mit seinen Organen überleben kann, ist dass dann nicht ein fairer Tausch?
Es gibt keinen vernünftigen Grund zum Selbstmord - danach kommt nunmal nichts, nichtmal ewige Ruhe. Man befreit sich nicht wirklich vom Schmerz, weil es überhaupt kein Bewusstsein mehr gibt was die Schmerzlosigkeit feststellen könnte...
und schon beginnen die Glaubensfragen.
Bis auf ganz, ganz wenige Fälle sind Selbstmorde fast immer emotional motiviert.
Der eigentliche Augenblick der Tat selber sicher, weil sehr oft durch irgendein besonderes Ereignis ausgelöst. Nicht aber der (oft langgehegte) Plan, bzw. der Weg, den ein Mensch bis zu dieser Erkenntnis bewältigt.
Es gibt keinen vernünftigen Grund zum Selbstmord - danach kommt nunmal nichts, nichtmal ewige Ruhe. Man befreit sich nicht wirklich vom Schmerz, weil es überhaupt kein Bewusstsein mehr gibt was die Schmerzlosigkeit feststellen könnte...
schöne Überlegung. Was aber, wenn es demjenigen garnicht um eine Art "satisfaction" geht, sondern einfach nur das "Aufhören" der jetzigen Situation? Und die hört nunmal auf, definitiv.
Und gerade weil aufgrund der Irrationalität man dem Selbstmörder kein Vorausschauendes Handeln unterstellen kann, hat er hier nur eine vermeintliche Entscheidungsfreiheit. Ich glaube niemandem, der sein Leben aufgibt, und behauptet diese Entscheidung aus freien Stücken getroffen zu haben.
Damit unterstellst du denjenigen, die über längere Zeit zu dieser Erkenntnis gelangt sind, nicht einen hellen Moment gehabt zu haben, in dem sie ihre eigene Lage trotz allem auch mal relativ sachlich und mit Abstand beurteilen konnten. Zudem, Menschen sind Individuen. Was für den einen Peanuts ist, ist für den anderen unerträglich. Wer sollte berechtigt sein, Maßstäbe anzulegen, wie man allgemeingültig eine Situation einzuordnen hat?
Der (irrationale) Wunsch hat dann seine Berechtigung, wenn man sich sicher sein kann, dass derjenige seine Meinung nie wieder ändern wird. Das gilt für Menschen, die aufgrund physischer Gründe (Krankheit, Behinderung etc.) eben leiden, und keine Heilung oder Linderung mehr möglich ist.
Die Psyche dagegen ist nunmal IMMER wandelbar, und darf deshalb meiner Meinung nach nicht als Argument für Selbstmord gelten.
In den Akutabteilungen der Psychiatrien wird mit Mehrfachtätern genau nach dem Muster verfahren. Wer schon einige Male dort war, nach Suizidversuch, den läßt man nach Heilung der Verletzungen bzw. nach Abklingen der Akutphase einfach laufen. Sie werden NICHT mehr therapiert. Weil man davon ausgeht, das der Denkprozess in die Richtung Suizid unwiederbringlich abgeschlossen ist, man sie quasi eben NICHT mehr umstimmen kann.
Haarmann
2008-04-15, 12:50:02
Bei dem Thema kommen mir immer Ärzte und Kirchen in den Sinn - Hoffnungsverkäufer quasi und auch gleich Profiteure. Der Eine verspricht ein mögliches Wunder und der Andere ein Seelenheil im Nirgendwo, für eine irdische Spende.
Ich finde die Person hat auch ein Recht selbst entscheiden zu können, was sie denn will. Setzen wir den Fall eine Person erleidet einen Trümmerbruch in den Beinen und hat 10% Heilungschancen mit dem Bein dran, aber 90% Heilungschancen ohne Bein. Es muss ihm gestattet sein, das Bein dran zu lassen und die 10% Variante zu wählen.
Ebenso muss es einer Person endlich frei stehen, zB bei Krebs, jegliche "Therapie" abzulehnen und mit Morphium seine Tage noch dort zu geniessen, wo er gerne wäre. Wenn er sich dann umbringen will, soll ihm das mit zB einer Überdosis gestattet sein.
Nicht alle Menschen haben den Mut sich bei Bedarf ne Kugel durch den Kopf zu jagen...
seahawk
2008-04-15, 12:59:27
Aber nichts ist besser als Qualen zu erdulden. Ein Mensch, dessen Leben nur noch aus Qualen besteht und der auch nicht mehr auf Besserung hoffen kann, hat nichts mehr vom Leben zu erwarten. Da verstehe ich den Wunsch dem Leben ein Ende zu setzen.
Witzigerweise würden viele Schwerkranke eine Schmerzlinderung dem Tot vorziehen, wenn es eine Wahl gäbe.
Und die meisten Krebspatienten neigen zum Selbstmord entweder kurz nach der Diagnose oder kurz vor dem eigenen Tot. Dazwischen würden sie eher um jeden erträglichen Tag kämpfen.
dreas
2008-04-15, 13:14:28
Unter Abwägung aller Gesichtspunkte kann das jeder selbst entscheiden. Allerdings ohne Gefährdung dritter bei der "Tat". Ansonsten muss ich dem Gast zustimmen. Eine Motivation kann schon in der Abwesenheit von allem, eventuell der nur selbst empfindbaren Schmach liegen.
Monger
2008-04-15, 13:45:07
Aber nichts ist besser als Qualen zu erdulden. Ein Mensch, dessen Leben nur noch aus Qualen besteht und der auch nicht mehr auf Besserung hoffen kann, hat nichts mehr vom Leben zu erwarten. Da verstehe ich den Wunsch dem Leben ein Ende zu setzen.
Ich auch. Das gilt aber eben wirklich nur für den Fall, dass Änderungen ausgeschlossen sind.
Der eigentliche Augenblick der Tat selber sicher, weil sehr oft durch irgendein besonderes Ereignis ausgelöst. Nicht aber der (oft langgehegte) Plan, bzw. der Weg, den ein Mensch bis zu dieser Erkenntnis bewältigt.
Das kannst du so pauschal nicht sagen. Eine Gefühlslage kann sich nunmal auch über Jahre hinweg erstrecken, denk z.B. mal an Depressionen. Trotzdem kann sich das jederzeit ändern. Nichts am menschlichen Körper ist so flexibel wie das Gehirn.
schöne Überlegung. Was aber, wenn es demjenigen garnicht um eine Art "satisfaction" geht, sondern einfach nur das "Aufhören" der jetzigen Situation? Und die hört nunmal auf, definitiv.
Nein, hört sie nicht. Er erlebt das Ende ja nicht mit.
Natürlich kann es keiner nachweisen was im Moment des Todes passiert, aber vielleicht durchlebt man nicht nur nochmal sein ganzes Leben neu, sondern macht auch nochmal alle Schmerzen durch?!? ;)
Damit unterstellst du denjenigen, die über längere Zeit zu dieser Erkenntnis gelangt sind, nicht einen hellen Moment gehabt zu haben, in dem sie ihre eigene Lage trotz allem auch mal relativ sachlich und mit Abstand beurteilen konnten.
Richtig. Noch einmal: Schmerzen die so intensiv sind, Selbstmordgedanken zu hegen, prägen natürlich auch das Bewusstsein.
Schau dir einen Kettenraucher an. Der hat meistens jede Menge klare Momente, wo ihm klar wird wie er sich kaputt macht. Trotzdem raucht er weiter.
In den Akutabteilungen der Psychiatrien wird mit Mehrfachtätern genau nach dem Muster verfahren. Wer schon einige Male dort war, nach Suizidversuch, den läßt man nach Heilung der Verletzungen bzw. nach Abklingen der Akutphase einfach laufen. Sie werden NICHT mehr therapiert. Weil man davon ausgeht, das der Denkprozess in die Richtung Suizid unwiederbringlich abgeschlossen ist, man sie quasi eben NICHT mehr umstimmen kann.
Nein, das ist Schwachsinn. Diese Leute werden meistens laufen gelassen, weil Menschen die so oft halbherzig Selbstmordversuche begehen, wollen sich gar nicht umbringen, sondern irgendwas anderes, wie z.B. den Schmerz kompensieren oder Aufmerksamkeit. Hab selber solche Fälle im Bekanntenkreis gehabt. Nicht alles was nach Suizid aussieht, ist auch wirklich einer. SVV wird oft fälschlicherweise in genau die Ecke gestellt.
Wenn jemand eine ernsthafte Gefahr für sich oder andere darstellt, kommt der aus der geschlossenen nicht mehr raus.
Fritte
2008-04-15, 13:50:36
Unter Abwägung aller Gesichtspunkte kann das jeder selbst entscheiden. Allerdings ohne Gefährdung dritter bei der "Tat".
auch wenn die "Gefährdung" lediglich schnöder wirtschaftlicher Art wäre?
Auf gut Deutsch, darf man sich denn mittlerweile nicht mal mehr umbringen, nur weil man dadurch vielleicht andere Menschen in finanzielle Nöte bringt?
Und hier noch mal die Frage unter dem Aspekt der bewusst ungesunden Lebensweise, manchmal kommt es mir fast schon so vor als wenn man nur noch nach Schema F funktionieren müsste um anderen zu dienen bzw. sie zu versorgen, das endet dann quasi überspitzt ausgedrückt im Selbstmord-Verbot :rolleyes:
Ich warte auf den Tag wo Becel eine Werbung über Cholesterinarme Margarine rausbringt mit dem Hinweis "damit Sie Ihrer Familie/Freunden/Firma/Staat/Bank länger erhalten bleiben" oder so in der Art.
Irgendwie macht mich diese Bevormundung in einem derart persönlichen Thema wütend
Cyphermaster
2008-04-15, 13:51:37
Was für den einen Peanuts ist, ist für den anderen unerträglich. Wer sollte berechtigt sein, Maßstäbe anzulegen, wie man allgemeingültig eine Situation einzuordnen hat?Das ist definitiv ein Punkt, der nur schwer zu beantworten ist. Eine ähnliche Problematik wie mit Abtreibungen... Da weiß ich (ich bezieh das mal auf mich, weil flatbrain mich auch zitiert hat) natürlich auch keinen "Königsweg".
Für mich bleibt es trotzdem nicht sinnig, bei einer solchen "no way back"-Geschichte nicht zumindest einmal die Frage zu stellen, ob diejenige Person sich so einen Schritt mit weitreichendsten Konsequenzen auch wirklich vollumfänglich durchdacht hat, oder ob man die Situation nicht auch anders angehen kann. Zumindest sollte Hilfe/Unterstützung/Alternativen angeboten werden können - als Option, nicht als Pflicht. Insbesondere, weil ein Suizid auch immer die Menschen im Verwandten/Bekanntenkreis stark betreffen kann.
@dreas + Gast:
Für mich ist der Wunsch nach "Abwesenheit von allem" = die ultimative Flucht. Keiner weiß letztlich sicher, was nach dem Tod ist. Vielleicht "nichts", vielleicht das, was wir uns vorstellen, vielleicht was ganz anderes. Wer also Suizid als definitive, sichere Verbesserung zu einer bestehenden Situation ansieht, unterliegt reinem Wunschdenken. Wer kann garantieren, daß es nach dem Tod ewige Ruhe gibt? Wer garantiert, daß man nicht Schmerzen, Scham, Versagen "mitnimmt"?
Mit einem Suizid ersetzt man die Risiken des Lebens durch die eines eventuellen Nach-Lebens, und wirft verbleibende Chancen im Diesseits unwiederbringlich weg. Deswegen ist meine Einstellung eher die, die Chancen, die ich im Leben auf Positives habe, zu nutzen, und nur im allerschlimmsten Fall, wenn ich keinerlei Möglichkeiten mehr für mich sehe, mein Leben mit einem positiven Fazit zu versehen, den Suizid überhaupt (wieder) in Betracht zu ziehen. Wer lebt, kann fast immer auch was bewegen.
Cyphermaster
2008-04-15, 14:06:25
Irgendwie macht mich diese Bevormundung in einem derart persönlichen Thema wütendDann beantworte doch mal die Frage, warum Frauen nicht einfach abtreiben dürfen, wann sie wollen? Dem -dann toten- Kind steht schließlich kein evtl. schlimmes Leben bevor, und es ist ja der eigene Körper der Frau.
Oder ein alleinerziehender Vater, der Liebeskummer nach einem gescheiterten Beziehungsversuch hat. Soll der so einfach seinem Kind aufzwingen dürfen, von staatlichen Almosen und in einem Heim zu leben (und die Kosten auch noch dem Rest der Gesellschaft aufzubürden) , ohne daß er sich zumindest fragen lassen muß, ob einige "Hundstage" durch den Liebeskummer das rechtfertigen?
Kein Mensch ist eine Insel - irgendwo gibt es immer Verknüpfungen mit den Leben anderer. Die sollten nicht völlig unberücksichtigt bleiben. Im Leben gilt doch auch das Recht zur Entfaltung der persönlichen Freiheit nur so weit, wie man keinen Dritten beeinträchtigt. Und die, die zurückbleiben, müssen nun mal zwangsweise mit den Konsequenzen leben - finanziell wie emotional.
dreas
2008-04-15, 14:07:15
auch wenn die "Gefährdung" lediglich schnöder wirtschaftlicher Art wäre?
Auf gut Deutsch, darf man sich denn mittlerweile nicht mal mehr umbringen, nur weil man dadurch vielleicht andere Menschen in finanzielle Nöte bringt?
Ich meinte hier eher die Gefahr für Leib und Leben. Denke dabei an den Zugfahrer der bei dem vor_den_zug_springer ünbeabsichtigt physische und psychische Schäden davonträgt. Die monetäre Situation sehe ich nicht als Hinderungsgrund sein Leben zu leben und gegebenenfalls zu beenden. Weil man Leben eben nicht mit Geld aufwiegen kann.
mfg dreas
dreas
2008-04-15, 14:15:05
@dreas + Gast:
Für mich ist der Wunsch nach "Abwesenheit von allem" = die ultimative Flucht. Keiner weiß letztlich sicher, was nach dem Tod ist. Vielleicht "nichts", vielleicht das, was wir uns vorstellen, vielleicht was ganz anderes. Wer also Suizid als definitive, sichere Verbesserung zu einer bestehenden Situation ansieht, unterliegt reinem Wunschdenken. Wer kann garantieren, daß es nach dem Tod ewige Ruhe gibt? Wer garantiert, daß man nicht Schmerzen, Scham, Versagen "mitnimmt"?
Das möchte uns die Religion immer Glauben machen. Nicht umsonst gilt Selbstmord als Sünde.
Das sicherte den Mächtigen die Einsicht das Zwangsarbeiter sich nicht selbst umbringen und ist zum Teil wirtschaftlich begründet. Trage deine Last egal wie schlimm sie auch ist. Ich kann dem nicht zustimmen. Ich billige jedem zu selbst abzuschätzen ob da nach dem Tod was ist oder nicht.
Das geht mehr in Richtung Religion und Glauben. Sicherlich kann es eine Flucht sein. Aber das steht jedem frei.
mfg dreas
Sonyfreak
2008-04-15, 14:41:36
Ich finde jeder Mensch sollte das Recht haben, selbst über sein Leben bzw. auch über seinen freiwilligen Tod selbst zu entscheiden. Irgendwie scheint dies aber in unserer Gesellschaft nicht akzeptiert zu werden.
mfg.
Sonyfreak
Panasonic
2008-04-15, 14:47:47
Die meisten Menschen bringen sich aufgrund von Drepressionen um. Depressionen sind eine Krankheit und können "begründet" oder "unbegründet" auftreten. Depressionen können jeden treffen.
Menschen, die noch nie an Depressionen erkrankt waren, haben keine Chance nachzuvollziehen, was Depressionen sind und was sie mit einem Menschen machen (können).
Selbstmord sollte jedem frei überlassen sein. Aber Menschen mit Depressionen sollten sich helfen lassen.
Depressionen bitte nicht mir rumgeheule, EMO-Getue und Selbstmitleidsucht verwechseln. Menschen, die wirklich depressiv sind, sieht man das oft nicht deutlich an. Seit wachsam mit Euren Mitmenschen, die Euch etwas bedeuten.
Cyphermaster
2008-04-15, 15:51:25
Das möchte uns die Religion immer Glauben machen. Nicht umsonst gilt Selbstmord als Sünde.Religionen, besser: Kirchen brauchen keine Toten, sondern meist nur ein "unanfechtbares", großes Schreckgespenst, mit denen man die Leute zur Folgsamkeit drücken kann. Da ist es wirklich egal, ob das nun wirklich so ist, oder nicht. WISSEN kann es keiner.
Trage deine Last egal wie schlimm sie auch ist. Ich kann dem nicht zustimmen.
Ich plädiere ebenfalls nicht dafür, wenn du mal genau lesen würdest. Nur halte ich das Leben als "Wegwerfware" wegen jedem querliegenden Pups und vor allem mit jeder Konsequenz für alle Übrigen auch nicht für gut. Grade, weil das Argument, damit würde ja irgendwas mit Sicherheit besser, mit nichts belegbar ist.
Ich billige jedem zu selbst abzuschätzen ob da nach dem Tod was ist oder nicht. Das geht mehr in Richtung Religion und Glauben.Abschätzen KANN es mangels gesicherten Informationen eben keiner - das ist pures Raten.
Sicherlich kann es eine Flucht sein. Aber das steht jedem frei.Es ist ein FluchtVERSUCH, auf ein Gelingen kann man nur hoffen.
Und: eine eventuell vorhandene "Zeche" wird denen aufgehalst, die zurückbleiben (vor irgendwas flüchtet man schließlich...). Genau da wären für mich die Fälle, wo ich der Ansicht bin, da würde ich nicht so einfach sagen "Mach, was du willst, ohne Rücksicht auf Verluste, is ja dein eigenes Bier".
Hey, wenn ich mit Schulden nicht zurechtkomme, ist es dann auch ok, wenn ich mich einfach irgendwohin absetze, wo man nicht ausgeliefert wird, und dann meine zurückgelassene Frau mit den Kindern alles alleine abzahlen muß? Dann bin ich auch "weg", und habe ein neues, problemfreieres Leben. Nicht nach dem Leben, aber nach den Schulden. Is schließlich MEIN Leben...
Wäre es auch völlig ok, wenn ich mir das Leben mittels einer Gasexplosion nehme, die Unbeteiligte verletzt/tötet? Die haben dann halt Pech...
Die letzte Entscheidung für/wider das Leben fällt faktisch sowieso jeder für sich; ob erlaubt oder nicht. Man kann niemanden wirklich zwingen zu leben. Doch das entbindet für mich nicht von der - rein moralischen - Verantwortung für die zu erwartenden Folgen des Suizids für Andere! Wäre es da so verwerflich und so schlimm, wenn jemand zumindest eine Begründung geben soll, warum er das tut, bevor man es ihm erleichtert? Oder daß versucht wird, demjenigen vorher Alternativen aufzuzeigen, die so einen drastischen Schritt -vielleicht- unnötig machen? Wen man nicht überzeugen kann zu bleiben, den muß (und soll) man sowieso gehen lassen.
Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, daß Suizidversuche viel zu leichtfertig unternommen werden. Viele sind auch "nur" ein Hilferuf, und sollen insgeheim gar nicht unbedingt funktionieren ("Spielen mit dem Schicksal"). Macht man sowas zu einfach und zu "sicher", sterben -imho- garantiert noch mehr Menschen unnötig.
Black-Scorpion
2008-04-15, 16:42:54
Als gebranntes Kind sage ich, das ich es im Krankheitsfall wieder tuen würde.
Ob ich es auch wegen anderer Probleme (die ich noch immer habe) noch einmal machen würde weiß ich wirklich (noch) nicht.
Man sollte sich aber auch bewusst sein das es für viele Kranke eine Erlösung ist. Für die Familie aber eine riesige Belastung.
Diese muss nicht nur die schwere Krankheit eines Angehörigen verkraften, sondern auch noch den Selbstmord.
Trotzdem sollte jeder der es will, es für sich verantworten kann, es tun wenn er es will.
BananaJoe
2008-04-15, 16:48:37
Das Leben ist Gott gegeben und sollte auch von Gott beendet werden! :D
Mylene
2008-04-15, 16:54:24
...und ich BIN Gott! X-D
on topic: Bei den Leuten, die mir im persönlichen Umfeld bisher was von Selbstmordgefährdung vorgejammert haben, muss ich ganz ehrlich sagen - "ja" zur Selbstbestimmung!
Bei allen anderen Fällen: sofern Hilfe möglich ist (z.B. psychische Probleme), sollte nicht einfach aufgegeben werden. Also "nein" bis zu einem gewissen Grad (der auch wieder diskutiert werden könnte, dauert mir aber zu lang für hier).
Sehe ich auch so. Wie "bescheuert" die Gründe für den Todeswunsch auch sein mögen...jeder hat doch das Recht selbst über sich zu entscheiden.
Man kann natürlich versuchen, jemanden das Leben wieder lebenswert zu machen, aber am Ende hat keiner das Recht jemandem vorzuschreiben ob er leben muss.
Mal sehen, ob Du das bei Deinen Kindern genauso sehen würdest.
......
Nein, das ist Schwachsinn. Diese Leute werden meistens laufen gelassen, weil Menschen die so oft halbherzig Selbstmordversuche begehen, .....
Wenn jemand eine ernsthafte Gefahr für sich oder andere darstellt, kommt der aus der geschlossenen nicht mehr raus.
Mitnichten. Und da habe ich Erfahrungen aus erster Quelle sammeln dürfen. Nicht persönlich, aber durch eine Menge Gespräche mit den "Oberen" einer psychiatrischen Abteilung einer Uniklinik. Es ist definitiv so, wie ich sagte. Die Leute werden nicht laufen gelassen, weil man ihre "Durchhänger" nicht ernst nimmt. Sondern weil sie irgendwann als untherapierbar gelten. Lustigerweise spielt da auch das versicherungstechnische und rein rechtliche eine Rolle. Weniger Streß bekommen die Ärzte, wenn jemand schon x Versuche gemacht hat, sie ihn wieder mal laufen lassen, und dann passierts doch irgendwann wirklich. Je dicker die Patientenakte, desto mehr sind sie auf der rechtlich sicheren Seite. Richtig mächtig in Streß kommen sie, wenn sie jemanden laufen lassen, der sein "erstes" Mal gut runterspielen konnte, sich dann aber herausstellt, das sie mit der Entlassung einen riskanten Schritt gemacht haben...Ist heute leider so. Auch in der Psychiatrie ist man nur ein Fall, der aus allen Blickwinkeln betrachtet wird. Auch aus so unmenschlichen wie der rein rechtlichen Seite.
.....
Die letzte Entscheidung für/wider das Leben fällt faktisch sowieso jeder für sich; ob erlaubt oder nicht. Man kann niemanden wirklich zwingen zu leben. Doch das entbindet für mich nicht von der - rein moralischen - Verantwortung für die zu erwartenden Folgen des Suizids für Andere!....
Es gibt Leute, die planen und regeln, was zu regeln ist. Um Schäden bestmöglich von anderen abzuwenden. Hat mich auch verwundert, das es welche gibt, die so berechnend mit der Sache umgehen können.
Cyphermaster
2008-04-15, 18:25:19
Es gibt Leute, die planen und regeln, was zu regeln ist. Um Schäden bestmöglich von anderen abzuwenden. Hat mich auch verwundert, das es welche gibt, die so berechnend mit der Sache umgehen können.Da VERrechnet man sich leicht. Auch allerbeste Absichten garantieren noch lange nicht, daß das, was dann hinten rauskommt, auch wirklich das Beste ist! Grade, weil da tendenziell die Leute "zwangsbespaßt" werden, sprich nicht gefragt werden, was sie wollen.
Und die emotionale Lücke, die der Verlust eines einem nahestehenden Menschen aufreißt, sowie deren Folgen, kann man nicht abwenden. Außer natürlich, man wäre so ein unglaublicher Riesenarsch, daß man nicht einen einzigen Freund hätte.
also ist dann der Sinn des Weiterlebens, es möglichen Bekannten zu leicht wie möglich zu machen, weiterzuleben. Leute, die erst merken, daß man fehlt, wenn man sich selbst von diesem Planeten katapultiert hat. Der Hilfeschrei, der vorher ignoriert wurde, und dann plötzlich trifft....
Cyphermaster
2008-04-15, 18:43:28
also ist dann der Sinn des Weiterlebens, es möglichen Bekannten zu leicht wie möglich zu machen, weiterzuleben. Leute, die erst merken, daß man fehlt, wenn man sich selbst von diesem Planeten katapultiert hat. Der Hilfeschrei, der vorher ignoriert wurde, und dann plötzlich trifft....Wenn man im Leben den Leuten noch nach dem Mund redet, die dafür sorgen, daß man Hilfe braucht, dann macht man etwas verkehrt...
Zumal die Leute dann im Einzelfall gar nicht mal merken, daß sie einen Fehler machen, wenn man sie nicht drauf hinweist.
Man muß nicht wählen zwischen sein Leben völlig aufzugeben, oder sein Ego immer über das aller Anderen zu stellen - man kann durchaus eine Balance zwischen "sich um sich selber kümmern" und "für Andere da sein" finden. Eben leben, und leben lassen - das macht für mich "Sinn".
Matze G.
2008-04-15, 20:41:10
Naja, ich hatte mal die gleichen gedanken. Und ich bin darüber weg gekommen, weil ich denke, jeder "normale" Mensch kann sich oder andere nicht töten. Ich persönlich auch nicht. Ich weiß nicht wie ich es über mich bringen können.
Ich weiß garnicht obman das selber entscheiden soll oder so, wie es im Thema steht.
Aber naja, wenn man es nötig hat -.-.
Matze
Krasses Thema.
Also bei den ganzen Antworten fällt mir etwas auf, viele schreiben es sei egoistisch, verantwortungslos usw. wenn jemand sich aus dieser Welt verabschiedet. Da stell ich mal die Gegenfrage, mit welchem Recht, darf man es jemandem verbieten? Wenn es eine Person ist, die einem sehr nahe steht, ist es dann nicht egoistisch von einem, von dieser Person zu fordern das sie weiter lebt und ihr Leiden damit verlängert wird nur damit man nicht trauert oder selbst leiden muss?
Das könnte man noch weiter treiben; wo ist der Unterschied zwischen jemandem der sich sofort umbringt und jemandem der unheilbar krank ist? Beide werden unweigerlich sterben, einer nimmt halt die Abkürzung, wenn er das unbedingt will, der andere macht sich vor, das er an seiner Situation etwas ändern könnte und hofft auf Heilung(heimlich).
Dieses "Durchhalten" bis zum Schluss ist doch im Prinzip auch ein "Selbstmord" und im Prinzip ein deutlich grausamerer da die Leidensphase deutlich länger ist, wenn es sich über Monate oder Jahre hinzieht.
Der einzige Unterschied ist doch, man gibt die Selbstbestimmung aus der Hand, wann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem man seinen Hut nimmt.
Entweder sagt man "JA" zum Leben oder eben "Nein"
Um es auf den Punkt zu bringen:
The counterpart of the suicide is the seeker; but the difference between them is slight.
The suicide arrives at the conclusion that what he is seeking does not exist; the seeker concludes that what he has not yet looked in the right place.
Paul Watzlawick
Allerdings treffen diese Gedanken natürlich nur dann zu, wenn man davon ausgehen darf, das der Betroffene im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist.
Was wohl auf die Allerwenigsten zutreffen wird.
Hier sehe ich nun wieder ein Problem mit der Definition von geistig krank bzw. gesund. Wer sagt denn was die Norm ist für Gesundheit oder Krankheit?
Woran werden diese Dinge festgemacht bzw. definiert?
Ja sicher, das machen die Psychologen und Ärzte der entspr. Fachrichtungen.
ABER man kann einen Menschen auch "krank reden", wenn man nur oft genug gesagt bekommt, nicht "normal" zu sein, glaubt man es irgendwann und dann wird man vielleicht dadurch erst wirklich richtig krank.
Gruß
PET
ps: Meiner Meinung kann man einen Menschen mit wirklicher Suicid-Absicht nicht längerfristig davon abhalten, auch wenn man das gern möchte.
Noch viel Schlimmer als den Suicid finde ich aber den Umstand, das dabei oft noch andere Menschen die "Seite" wechseln müssen nur weil jemand zu feige ist, allein zu sterben oder den anderen einfach als Fahrkarte nutzen möchte.
(In den Gegenverkehr fahren usw.)
evolutionconcept
2008-04-15, 21:33:12
Mal sehen, ob Du das bei Deinen Kindern genauso sehen würdest.
Was hat das denn damit zu tun? Wenn man emotional beteiligt ist, ist es doch klar das man nicht objektiv bei der Sache ist.
gruntzmaker
2008-04-15, 21:38:03
Egal wie scheisse das Leben manchmal ist, als Wirtschaftler denke ich mir: Umsonst ist umsonst ;).
Was man aus den Tagen, Monaten, Jahren macht ist nicht von belang, man muss nicht glücklich sein, man kann es sein. Man muss gar nichts, sterben ist genauso sinnlos demnach wie leben, also würde einem ein Suizid in keinster Form nach vorne bringen.
Im äußersten Notfall also... ja, sollte Suizid nichts Verwerfliches darstellen, wenn jemand nur noch leidet und Schmerzen verspürt. Aber psychologische Gründe sind da behebbare Gründe.
Der am meisten gebrauchte Grund für Suizid ist im Übrigen Leistungs-/Erfolgsdruck und Versagensängste, da braucht man sich nur Japan anschauen... kriminell schon fast, wie selbstverständlich ein gescheiterter Karriereschritt (nichtmal die ganze Karriere) als Suizidgrund anerkannt wird.
Fällt Überarbeitung nicht auch unter die Kategorie Selbstmord?
..
Fällt Überarbeitung nicht auch unter die Kategorie Selbstmord?
Je nachdem, für wen man arbeitet mit Sicherheit ;D
Als "Verkürzung der Gesamtlebenszeit" steht das dann im Arbeitsvertrag, was mit einem hohen Bonus für die "Besten" abgegolten wird;
Auszahlung erfolgt post mortem - ohne Inflationsausgleich
sry, hab nen blöden Humor:uwave:
KinGGoliAth
2008-04-15, 22:29:47
sich aus dem leben stehlen obwohl man vorantwortung für familie oder sogar eigene kinder hat ist einfach nur feige und rücksichtslos. punkt. auch mit dem "recht auf den tod" kann man sich da nicht aus der verantwortung ziehen. (no)
Wenn ich z.b. Choleriker bin, dann müsste ich entgegen meiner Natur meine Wutanfälle mässigen um nicht irgendwann einen Herzkasper zu bekommen. Wäre es nicht eine Beschneidung der persönlichen Freiheit wenn von einem erwartet wird sein Naturell dahingehend zu ändern, nur um der Verantwortung für andere gerecht zu werden?
Choleriker schaden sich und ihrer Umwelt, deswegen empfiehlt sich dafür eine Therapie bei der sie lernen in all den üblichen Situationen die ihre Cholerik provozieren, ruhiger zu bleiben und mit alternativen Gedanken/Handlungen dagegenzusteuern. Naturell ist kein Äquivalent zu gesund und glücklich.
Die meisten Menschen bringen sich aufgrund von Drepressionen um. Depressionen sind eine Krankheit und können "begründet" oder "unbegründet" auftreten. Depressionen können jeden treffen.
Menschen, die noch nie an Depressionen erkrankt waren, haben keine Chance nachzuvollziehen, was Depressionen sind und was sie mit einem Menschen machen (können).
Selbstmord sollte jedem frei überlassen sein. Aber Menschen mit Depressionen sollten sich helfen lassen.
Depressionen bitte nicht mir rumgeheule, EMO-Getue und Selbstmitleidsucht verwechseln. Menschen, die wirklich depressiv sind, sieht man das oft nicht deutlich an. Seit wachsam mit Euren Mitmenschen, die Euch etwas bedeuten.
Das hier sollte man unbedingt einrahmen.
sich aus dem leben stehlen obwohl man vorantwortung für familie oder sogar eigene kinder hat ist einfach nur feige und rücksichtslos. punkt. auch mit dem "recht auf den tod" kann man sich da nicht aus der verantwortung ziehen. (no)
Und was ist, wenn der Mensch damit ein Familienmitglied rettet oder vor schlimmerem Schaden bewahrt? (Nicht nur in seiner Vorstellung sondern, plausibel nachvollziehbar)
Dann ist es auf einmal eine edle Tat, die Mut, Aufopferung usw. augenscheinlich vorweisen kann, es hängt nur von der Betrachtung ab.
Der Soldat, der Familie hat und sich trotzdem auf die Granate wirft
- er tötet sich bewusst, in dem Glauben etwas damit zu erreichen
- ob es wirklich so ist, kann ihm hinterher niemand mehr sagen
Einen Massenmörder, der sich selbst richtet, würde man als sehr verantwortungsvoll beizeichnen oder?
Es gibt soziale Verantwortung, es gibt aber auch Eigenverantwortung
Wenn man nicht für sein Handeln gerade stehen will, entscheiden eben andere für einen oder man selbst? Was ist besser?
Sehr schwierige Sache, finde ich.
KinGGoliAth
2008-04-15, 23:26:30
Und was ist, wenn der Mensch damit ein Familienmitglied rettet oder vor schlimmerem Schaden bewahrt? (Nicht nur in seiner Vorstellung sondern, plausibel nachvollziehbar)
naja. hier muss man unterschieden zwischen selber umbringen und sich umbringen lassen. natürlich wird man sich eher eine kugel in den kopf jagen lassen als z.b. der mafia zu verraten, wo sie den rest der familie finden aber mir ist kein fall bekannt, wo jemand seine familie gerettet hat indem er sich mit dem auto gegen einen brückenfeiler gejagt hat oder vom hochhaus gesprungen ist.
gleiches gilt für die granate. wobei ein krieg ohnehin ein ausnahmefall ist. da stehen einem die kameraden im schützengraben (ersatzfamilie) näher als eine eventuelle familie weit entfernt in der heimat. da verschwimmen die grenzen also zwischen verantwortung übernehmen und sich der verantwortung entziehen.
der massenmörder entzieht sich seiner gerechten bestrafung durch feigheit, indem er sich vorher umbringt. natürlich wird es leute geben, die sich dabei nicht großartig beschweren. ich würde auch dazu gehören. obwohl...so leicht ist das auch wieder nicht. wenn der die namen seiner opfer und die orte an denen sie verscharrt sind mit ins grab nimmt und die angehörigen der opfer nichts zum beerdigen haben ist das auch nicht hinnehmbar.
gruntzmaker
2008-04-16, 09:04:30
Je nachdem, für wen man arbeitet mit Sicherheit ;D
Als "Verkürzung der Gesamtlebenszeit" steht das dann im Arbeitsvertrag, was mit einem hohen Bonus für die "Besten" abgegolten wird;
Auszahlung erfolgt post mortem - ohne Inflationsausgleich
sry, hab nen blöden Humor:uwave:
Nö, Sarkasmus ist bei mir immer willkommen :). Den Inflationsausgleich bekommt man aber doch nur, wenn man das mit den Gewerkschaften in aller Seelenruhe nachträglich ausdiskutiert oder nicht? ^^
@b2t:
Depressionen bitte nicht mir rumgeheule, EMO-Getue und Selbstmitleidsucht verwechseln. Menschen, die wirklich depressiv sind, sieht man das oft nicht deutlich an. Seid wachsam mit Euren Mitmenschen, die Euch etwas bedeuten.
Menschen, die depressiv sind, sieht man es meist sehr deutlich an, wovon du sprichst, kommt eher den Typen aus der "midlife-crisis" Sektion nahe.
Die Midlife Crisis selbst ist sicher auch eine Quelle für den einen oder anderen Suizidwunsch. Ängste hatte man jahrelang verdrängt und nun schlagen sie mit voller Wucht zu, als da wären: Das Gefühl im Leben nichts erreicht zu haben, unerfüllter Kinderwunsch, Anzeichen von Überarbeitung usw.
Was eben merkwürdig ist: Arme Menschen neigen scheinbar wirklich weniger zu Selbstmord, allerdings nicht zu weniger Gemecker und Gejammer ;).
Menschen jammern gern, das gibt ihnen was zu tun^^.
Fritte
2008-04-16, 10:02:49
Choleriker schaden sich und ihrer Umwelt, deswegen empfiehlt sich dafür eine Therapie bei der sie lernen in all den üblichen Situationen die ihre Cholerik provozieren, ruhiger zu bleiben und mit alternativen Gedanken/Handlungen dagegenzusteuern. Naturell ist kein Äquivalent zu gesund und glücklich.
Ah ja, alles was nicht ins Schema F passt muss natürlich therapiert werden, damit wir alle schön im Mainstream vor uns hinschwimmen können, ohne größere Ausreisser
Ist schonmal einem aufgefallen das es heutzutage kaum noch richtige "Typen" gibt wie früher? Woran das nur liegt :uponder:
Ein Klaus Kinski würde heute wohl auf dem OP seziert um zu schaun was denn bei ihm nicht stimmt :(
Monger
2008-04-16, 10:29:21
Und was ist, wenn der Mensch damit ein Familienmitglied rettet oder vor schlimmerem Schaden bewahrt? (Nicht nur in seiner Vorstellung sondern, plausibel nachvollziehbar)
Dann ist es auf einmal eine edle Tat, die Mut, Aufopferung usw. augenscheinlich vorweisen kann, es hängt nur von der Betrachtung ab.
Bullshit. Ein Verlust ist immer tragisch, egal unter welchen Umständen. Keiner wird jubeln, weil statt dem Kind die Mutter stirbt.
Der Soldat, der Familie hat und sich trotzdem auf die Granate wirft
- er tötet sich bewusst, in dem Glauben etwas damit zu erreichen
- ob es wirklich so ist, kann ihm hinterher niemand mehr sagen
Lebe ich im falschen Jahrhundert? :|
Der Heldentod ist ein bißchen ausser Mode gekommen, findest du nicht?
Einen Massenmörder, der sich selbst richtet, würde man als sehr verantwortungsvoll beizeichnen oder?
Nein, als feige. Alle Betroffenen würden ihn dafür verfluchen, dass er ihnen die Chance zur Sühne genommen hat.
z. Thema Heldentod.... hmm, das Leben von Vielen zu retten ist also dumm ;) ? Gerade, wenn man weiß, daß man trotzdem stirbt, wenn eine potentielle Granate vor einem explodiert.
Madman123456
2008-04-16, 10:41:54
Mal ein neuer Ansatz: Wenn sich nun jemand gegen sein eigenes Leben entscheidet, ist das dann nicht nur "sein Recht" sondern auch seine "Pflicht" sich nicht nur aus seinem Leben, sondern auch aus seiner "Verantwortung" zu entfernen?
Ich meine, zieht so ein Mensch nicht unbewusst sein gesamtes Umfeld runter durch seinen mangelnden Lebenswillen? Wärs dann nicht in seiner Verantwortung, seinem eigenen Wunsch nachzugehen anstatt aus falsch verstandenem Verantwortungsgefühl das Leben seiner Mitmenschen einzutrüben?
Santini
2008-04-16, 10:56:02
Mal ein neuer Ansatz: Wenn sich nun jemand gegen sein eigenes Leben entscheidet, ist das dann nicht nur "sein Recht" sondern auch seine "Pflicht" sich nicht nur aus seinem Leben, sondern auch aus seiner "Verantwortung" zu entfernen?
Ich meine, zieht so ein Mensch nicht unbewusst sein gesamtes Umfeld runter durch seinen mangelnden Lebenswillen? Wärs dann nicht in seiner Verantwortung, seinem eigenen Wunsch nachzugehen anstatt aus falsch verstandenem Verantwortungsgefühl das Leben seiner Mitmenschen einzutrüben?
Meistens entfernen sich diese Mitmenschen ,sowieso selbstständig von jemanden mit ständig trüben Gedanken;(
Monger
2008-04-16, 11:24:05
z. Thema Heldentod.... hmm, das Leben von Vielen zu retten ist also dumm ;) ? Gerade, wenn man weiß, daß man trotzdem stirbt, wenn eine potentielle Granate vor einem explodiert.
Zu sterben, ist dumm. Den Märtyrertod als großes Ideal anzupreisen, ist dumm. Auch wenn nur ein Mensch gewaltvoll stirbt statt tausende, ist es tragisch.
Ich meine, zieht so ein Mensch nicht unbewusst sein gesamtes Umfeld runter durch seinen mangelnden Lebenswillen?
Sind wir jetzt schon so weit, dass Menschen sich doch bitte aus unserer Gesellschaft entfernen sollen wenn sie nicht in das Konzept einer glücklichen, gutgelaunten Welt passen?
Zum Leben gehören nunmal auch die Schattenseiten. Und zur Persönlichkeitsbildung gehört nunmal auch dazu, mit eigenen und fremden Schwächen konfrontiert zu werden.
Im übrigen wirken die wenigsten Selbstmordkandidaten unglücklich. Die meisten schlucken ihren Schmerz runter, und zeigen niemandem ihre Probleme.
und genau deshalb geht die Welt irgendwann vor die Hunde.
"Ich? Ich kann mich doch nur um mich kümmern. Was kümmern mich der Andere?"
Madman123456
2008-04-16, 12:49:35
Zu sterben, ist dumm. Den Märtyrertod als großes Ideal anzupreisen, ist dumm. Auch wenn nur ein Mensch gewaltvoll stirbt statt tausende, ist es tragisch.
Sind wir jetzt schon so weit, dass Menschen sich doch bitte aus unserer Gesellschaft entfernen sollen wenn sie nicht in das Konzept einer glücklichen, gutgelaunten Welt passen?
Zum Leben gehören nunmal auch die Schattenseiten. Und zur Persönlichkeitsbildung gehört nunmal auch dazu, mit eigenen und fremden Schwächen konfrontiert zu werden.
Im übrigen wirken die wenigsten Selbstmordkandidaten unglücklich. Die meisten schlucken ihren Schmerz runter, und zeigen niemandem ihre Probleme.
Naja, zwischen "passt nicht ganz in unsere kunterbunte fröhliche Glücksbärchi-Welt" und dem "fehlen eines der elementarsten Triebe in der Geschichte des Lebens ansich" ist dann wohl noch ein kleines bisschen Platz.
Ich will dem Selbstmordkandidaten nicht erzählen das er sich gefälligst aus meiner Dimension des seins verziehn soll weil er mich depri macht, es könnte aber vielleicht ein Argument des Selbstmordkandidaten selbst sein. Oder auch nicht, ich maße mir nicht an mir vorstellen zu können wie so jemand denkt O_o
Die eigentliche Frage war ja ob der potentielle Selbstmörder das "Recht" hat sich umzubringen oder ob er gefälligst hierzubleiben hat wegen der Verantwortung gebenüber seiner Mitmenschen.
Ich find nun beides nicht so prickelnd, den jemand der mit mir lebt obwohl er eigentlich garnicht leben will würde mir nicht wirklich helfen. Helfen möchte mir aber der Selbstmörder, wenn er sich wegen der Verantwortung seiner Mitmenschen gegenüber nicht umbringt.
Wenn dieser Mensch nur wegen der Verantwortung gegenüber seiner Mitmenschen am Leben bleibt, hilft er diesen Mitmenschen nicht wirklich. Ich frage mich nun, ob sein sofortiger Suizid nun den grösseren Schaden anrichten würde als wenn er sich noch so lange wie möglich durchs Leben quält.
Monger
2008-04-16, 14:20:07
Wenn dieser Mensch nur wegen der Verantwortung gegenüber seiner Mitmenschen am Leben bleibt, hilft er diesen Mitmenschen nicht wirklich. Ich frage mich nun, ob sein sofortiger Suizid nun den grösseren Schaden anrichten würde als wenn er sich noch so lange wie möglich durchs Leben quält.
Ich weiß die Frage ist unfair, aber: kennst du Suizidfälle aus deinem Verwandten-/Bekanntenkreis? Ich schon. Davon erholt man sich als Nahestehender auch nach Jahren nicht.
Bullshit. Ein Verlust ist immer tragisch, egal unter welchen Umständen. Keiner wird jubeln, weil statt dem Kind die Mutter stirbt.
Lebe ich im falschen Jahrhundert? :|
Der Heldentod ist ein bißchen ausser Mode gekommen, findest du nicht?
Nein, als feige. Alle Betroffenen würden ihn dafür verfluchen, dass er ihnen die Chance zur Sühne genommen hat.
Sorry aber ich bezweifel, dass Du meinen Gedankenansatz verstanden hast, was Du bitte nicht als Beleidigung auffassen sollst.
Es war lediglich ein Fallbeispiel, um zu zeigen, das die eigene getroffene Entscheidung nicht immer verantwortungslos sein muss, so wie das gerne pauschal behauptet wird.
Mal so am Rande:
Wenn Du schon auf das "falsche Jahrhundert" eingehen möchtest, schau mal nach Japan, dort war es sehr lange "Pflicht" sich aus ehrverletzenden Gründen selbst zu töten, ein Weigerung wurde mit Feigheit und Mißachtung bestraft.
Natürlich ist das an unseren heutigen Wertvorstellungen gemessen, veraltet und barbarisch, mag sein. Es zeigt aber das es mal ganz anders gewesen ist und wir heute meinen das es NIE anders gewesen wäre.
zum Thema:
Es stellt sich eben die Frage, sieht man den Menschen als Teil einer Gemeinschaft oder eben als reines Individuum.
Das Problem ist doch, wir machen uns alle vor in einer großen tollen Gemeinschaft zu leben, wenn es aber wirklich darauf an kommt und das eigene Leben in Gefahr ist, ist sich jeder selbst der Nächste und nimmt keine Rücksicht auf den anderen, ganz besonders nicht wenn es ein Unbekannter sein sollte. Aber jemandem pauschal verbieten, sich aus dieser Zweckgemeinschaft zu entfernen, ja das wollen wir.
Das ist für mich Bullshit!
Es ist einfach sehr engstirnig zu sagen, der Mensch muss leben um seiner Verantwortung gerecht zu werden. Das ist doch nur eine Ausrede um sich vor dem Schmerz des Verlustes zu schützen, reine Schutzbehauptung, nichts anderes. Einem Todkranken die Entscheidung zu nehmen über sein eignes Leben ist einfach eine Frechheit, wenn man davon ausgeht, das der Mensch selbstbestimmt leben kann und als Individuum gesehen wird.
Dafür wird man nicht erwachsen um dann doch durch andere bevormundet zu werden und damit einem andere Menschen sagen, was richtig und was falsch ist, besonders wenn sie in keinster Weise nachvollziehen können, WARUM sich jemand dazu entscheidet.
Das es in den Angehörigen gewaltige Emotionen freisetzt will ich garnicht bestreiten, darum geht es mir auch nicht.
Die grundlegende Frage ist aber nicht damit beantwortet zu sagen, er entzieht sich seiner Verantwortung, das ist nicht richtig und pauschalisiert.
Was Madman dazu schreibt trifft es eigentlich schon ganz gut.
Ich weiß die Frage ist unfair, aber: kennst du Suizidfälle aus deinem Verwandten-/Bekanntenkreis? Ich schon. Davon erholt man sich als Nahestehender auch nach Jahren nicht.
Wenn Du "Betroffener" bist als Angehöriger, hast Du doch eigentlich keine Möglichkeit, wirklich objektiv über dieses Thema zu reden oder?
Weil Du bringst doch automatisch extrem schnell emotionale Gefühle mit ins Spiel. Was ich keinenfalls als Vorwurf, an Dich richten möchte.
Aber für Dich ist die Entscheidung über "Richtig" und "Falsch" in dieser Sache bereits abgeschlossen oder irre ich da sehr?
Madman123456
2008-04-16, 18:15:33
Ich weiß die Frage ist unfair, aber: kennst du Suizidfälle aus deinem Verwandten-/Bekanntenkreis? Ich schon. Davon erholt man sich als Nahestehender auch nach Jahren nicht.
Nö.
Der Suizidgefährdete sieht vielleicht folgende Auswahl: entweder seine Mitmenschen trauern um ihn oder sie trauern um ihn mit dem Bewusstsein das dieser Mensch sich noch eine lange Zeit gequält hat. Die Mitmenschen mögen das anders sehn, der Suizidgefährdete der die schnellere Variante wählt vielleicht nicht.
Kann völlig falsch sein, wie ich bereits sagte, maße ich mir nicht an die Denkweise eines Selbstmörders zu verstehn. Ich kann nur mutmaßen.
ihr vergesst dabei völlig, das ab einem bestimmten Punkt der "Unerträglichkeit" seiner Lage es für den Selbstmörder nichtmal einen Grund gibt, sein eigenes Leben zu schonen. Geschweige denn wird er noch in der Lage sein, die Interessen anderer zu berücksichtigen. Er ist bereit, das elementarste, was er besitzt, aufzugeben. Einzig für die erwünschte Ruhe, oder Schmerzlosigkeit....je nach Lage. Dafür zahlt er freiwillig mit dem Leben. Seinem vielleicht teuersten Gut.
Wer glaubt, das jemand sich wegen der zu erwartenden (aber keineswegs sicheren) emotionalen Erschütterungen im Umfeld davon abbringen lassen wird, hat noch nie einen Brief gelesen, den jemand vor seinem Vorhaben verfasst hat.
Ein Selbstmörder sieht seine eigene Lage als aussichtslos. Nicht die der anderen.
Monger
2008-04-16, 19:09:16
Es ist einfach sehr engstirnig zu sagen, der Mensch muss leben um seiner Verantwortung gerecht zu werden. Das ist doch nur eine Ausrede um sich vor dem Schmerz des Verlustes zu schützen, reine Schutzbehauptung, nichts anderes.
Du hast natürlich Recht, dass dies eher ein schwaches Argument ist. Man ist sich selbst immer der nächste. Ich würde auch nicht ernsthaft vertreten, dass man Selbstmord aus sozialer Verantwortung heraus missbilligen soll. Das ginge völlig am Problem vorbei.
Aber umgekehrt kam hier halt die These auf, dass es ja viel sozialverträglicher ist, wenn man Selbstmordgefährdete mal machen lässt. Das ist natürlich ausgesprochener Quatsch. Wie der Mensch dann persönlich dazu steht, ist nochmal ein ganz anderes Thema.
Wenn Du "Betroffener" bist als Angehöriger, hast Du doch eigentlich keine Möglichkeit, wirklich objektiv über dieses Thema zu reden oder?
Weil Du bringst doch automatisch extrem schnell emotionale Gefühle mit ins Spiel. Was ich keinenfalls als Vorwurf, an Dich richten möchte.
Das trifft übrigens gar nicht mal so sehr mich selbst. Ich hatte halt zwei Freunde, die beide einen Selbstmord in der Familie hatten - einmal der Vater, einmal die Schwester. Das traf mich persönlich natürlich nicht so sehr, aber ich hab natürlich gesehen wie sich das auf meine Freunde ausgewirkt hat.
Ich selbst hab übrigens gesehen, wie meine Mutter an Krebs langsam und qualvoll dahingesiecht ist. Aus dem Blickwinkel heraus kann ich mich unmöglich völlig gegen Sterbehilfe aussprechen - aber das ist nunmal ein anderes Thema. Bei einem Selbstmord sind die Menschen immerhin immer noch fit genug, um von der Brücke zu springen.
Aber für Dich ist die Entscheidung über "Richtig" und "Falsch" in dieser Sache bereits abgeschlossen oder irre ich da sehr?
Eigentlich schon, ja. Hat aber nunmal auch was mit meinem Glauben zu tun: als Atheist glaube ich an keine Erlösung, dementsprechend gibt es nichts was schlimmer als der Tod sein könnte. Selbst ein Leben voller Qualen ist immer noch mehr wert als eben kein Leben.
Ah ja, alles was nicht ins Schema F passt muss natürlich therapiert werden, damit wir alle schön im Mainstream vor uns hinschwimmen können, ohne größere Ausreisser
Das ist abgrundtiefer Schwachsinn. Also lassen wir jeden lieber allein mit seinem Leid damit wir Diversität einhälten können? Es gibt kein Schema F, es gibt Persönlichkeitsauswüchse unter denen Betroffene wirklich leiden. Therapieren bedeutet nicht gleichschalten, es bedeutet den Menschen zu helfen ihr Leben angenehmer zu leiden, ohne gleich jeden zu verjagen, abzuschrecken und sich nur weiter in Unzufriedenheit zu stürzen.
Professionelle Therapeuten sind keine päpstlichen Gesandten, das sollte einer der sich als weltoffener denkender Mensch von Moderne sieht, irgendwann begriffen haben.
Ist schonmal einem aufgefallen das es heutzutage kaum noch richtige "Typen" gibt wie früher? Woran das nur liegt :uponder:
Ein Klaus Kinski würde heute wohl auf dem OP seziert um zu schaun was denn bei ihm nicht stimmt :(
Kinski hätte außerhalb des Fernsehens nie eine Chance gehabt. Fernsehen und Theater leben von solchen Menschen. Es gibt sie immernoch, nur haben sie nicht immer die Bühne die sie bräuchten oder die andere brauchem um sie zu erkennen. Tja, mehr in die Welt hinausgehen? =)
sich aus dem leben stehlen obwohl man vorantwortung für familie oder sogar eigene kinder hat ist einfach nur feige und rücksichtslos. punkt. auch mit dem "recht auf den tod" kann man sich da nicht aus der verantwortung ziehen. (no)
Komm erstmal selbst in Situationen die sich über viele Jahre hinziehen und wir können weiter reden.
In einem hast du recht, es ist feige. Es ist ein sich aus dem Leben schleichen in dem wissen was man der Familie antut.
Wenn du die Wahl hast den eigenen Qualen zu entfliehen oder diese weiter ertragen zu müssen, im Bewusstsein das es nicht besser wird, werde ich wieder entfliehen.
Zumindest werde ich es diesmal richtig machen.
Low Rider
2008-04-17, 20:28:19
Es gibt natürlich Ausnahmen, aber suizid gefährdete Menschen, denen es wirklich mies geht, die nichts mehr zu erwarten haben im Leben, sind eher in der Minderzahl.
Meist ist es aber eine überbewertete persönliche Krise (Liebeskummer, Prüfung nicht bestanden, Job verloren...) oder eine psychologische Krise (z.B. "Sinn des Lebens", "wozu der ganze Scheiß" usw.). Der selbe Mensch kann tage später wieder richtig Spaß und Freude am Leben haben.
Das sehe ich auch so... man sollte bei diesem Thema genau unterscheiden, ob es wirklich um jemanden geht, der qualvoll seine letzten Atemzüge macht oder ob er "nur" psychisch labil ist. Selbstbestimmung hin oder her - wenn es um den Tod geht, dann ist das ein einmalige endgültige Entscheidung. So einmalig und endgültig wie es keine andere ist! Da ist selbst der kleinste Fehler nicht umkehrbar.
Ich weiß die Frage ist unfair, aber: kennst du Suizidfälle aus deinem Verwandten-/Bekanntenkreis? Ich schon. Davon erholt man sich als Nahestehender auch nach Jahren nicht.
Genau die Erfahrung habe ich auch gemacht. Mein Bruder kommt mit einer schlechten Note nach Hause, am Abend streitet er mit der Mutter, am nächsten Morgen ist er tot. Was hat er sich wohl dabei gedacht? "Keiner liebt mich, ich mache alles falsch, etc. ...das ist meine Entscheidung!" Tja aus seiner Sicht vielleicht eine ausweglose Situation, aber als Außenstehender kann ich es gar nicht fassen, wie das passieren konnte.
Das ist zwar schon über 3 Jahre her, aber seit dem kann ich mich nicht erinnern, dass irgendjemand aus der Familie jemals wieder *richtig* glücklich war. Meine Großeltern, die weit weg wohnen und die ich selten sehe, weinen immer noch jedes mal wenn ich sie anrufe, die Eltern gehen immer noch zum Psychologen. Wird sich das jemals ändern? Für mich war mein Bruder ein ganz wichtiger Teil meines Lebens, der einfach weg ist und nicht so einfach durch etwas anderes ersetzt werden kann und ich glaube das wird für den Rest meines Lebens so sein. Sterben muss jeder, aber eine "Notwendigkeit" bestand hier ganz und gar nicht. Wenn der Opa stirbt, ist es auch traurig, aber es ist "normal" und man akzeptiert es (wenn meiner nicht so krass geraucht und gesoffen hätte, hätte ich aber sicher noch länger mit ihm Freude gehabt... insofern auch unnötig...).
Und nicht zu vergessen der Bahnfahrer und die Leute auf dem vollen Bahnsteig, die das ganze miterlebt haben...
Sehe ich auch so. Wie "bescheuert" die Gründe für den Todeswunsch auch sein mögen...jeder hat doch das Recht selbst über sich zu entscheiden.
So viel zum Thema Egoismus und eigene Entscheidung. Und wie gesagt - es ist etwas anderes, wenn es um eine lange schwere schmerzhafte Krankheit geht, da ist man auf soetwas vorbereitet.
Komm erstmal selbst in Situationen die sich über viele Jahre hinziehen und wir können weiter reden.
In einem hast du recht, es ist feige. Es ist ein sich aus dem Leben schleichen in dem wissen was man der Familie antut.
Wenn du die Wahl hast den eigenen Qualen zu entfliehen oder diese weiter ertragen zu müssen, im Bewusstsein das es nicht besser wird, werde ich wieder entfliehen.
Zumindest werde ich es diesmal richtig machen.
ack
Cyphermaster
2008-04-19, 20:53:51
In einem hast du recht, es ist feige. Es ist ein sich aus dem Leben schleichen in dem wissen was man der Familie antut.
Wenn du die Wahl hast den eigenen Qualen zu entfliehen oder diese weiter ertragen zu müssen, im Bewusstsein das es nicht besser wird, werde ich wieder entfliehen.
Zumindest werde ich es diesmal richtig machen.Warum ist es denn feige? Genau, weil man sich den Problemen nicht stellt, sie nicht zu lösen versucht. Das bedeutet, es ist noch nicht mal klar, ob es wirklich nicht besser werden würde. Es ist der Versuch, den billigsten Ausweg zu finden, nicht den besten.
Er ist bereit, das elementarste, was er besitzt, aufzugeben. Einzig für die erwünschte Ruhe, oder Schmerzlosigkeit....je nach Lage. Dafür zahlt er freiwillig mit dem Leben. Seinem vielleicht teuersten Gut.Das ist kein Kauf - mit dem Leben kann man so nicht feilschen. Wie schon oben mal gesagt: Keiner weiß, ob er die gewünschte "Ware" überhaupt erhält. Selbstmord hat nichts Edles für mich.
Ich möchte auch bitten, Suizid nicht mit "Heldentod/Märtyrertum" oder anderen, sehr zielgerichteten Handlungen in einen Topf zu werfen. Suizid hat kein klares Ziel, er ist nur ein "So will ich's nicht, lieber irgendwie anders - ich hau hier lieber ab".
Black-Scorpion
2008-04-19, 21:26:36
Warum ist es denn feige? Genau, weil man sich den Problemen nicht stellt, sie nicht zu lösen versucht. Das bedeutet, es ist noch nicht mal klar, ob es wirklich nicht besser werden würde. Es ist der Versuch, den billigsten Ausweg zu finden, nicht den besten.
Ich habe nicht allgemein sondern für mich gesprochen. Jetzt wo ich mich angemeldet habe müsstest du wissen was ich meine.
Nein es ist nicht viel besser geworden. Ich verkrafte es nur besser wie vor einem 1/2 Jahr.
Außerdem ist mein Problem nichts im Vergleich um die Sorgen die ich aktuell habe.
Cyphermaster
2008-04-19, 22:47:00
Ich habe nicht allgemein sondern für mich gesprochen.Das macht dann einen Unterschied, das ist richtig.
.....vielleicht ist alles nur vom jeweiligen Standpunkt abhängig. Vielleicht nehmen wir uns alle einfach nur zu wichtig.....
selbstmord ist nie eine lösung. im leben geht es immer weiter egal wie, man findet einen weg, dabei meine ich nicht unheilbar kranke menschen sondern alle anderen.
allerdings muss ich auch bekennen dass ein potentieller selbstmörder keinen wert für die gesellschaft darstellt und wenn er nun den dran verspürt sich zu töten soll ers machen. ich kann zb. überhaupt keine trauer für jemanden empfinden der sich umbringt weil sich seine lieblingsband getrennt hat, sowieso verstehe ich es bei teenagern oder twents garnicht, in dem alter passiert vieles was einem nicht gefällt und trotzdem gibt es lösungen.
aber wiegesagt wir alle sind besser dran wenn sich so ein dummer jugendlicher umbringt als das man ihn davon abhält.
Panasonic
2008-04-27, 21:05:48
Menschen, die depressiv sind, sieht man es meist sehr deutlich an, wovon du sprichst, kommt eher den Typen aus der "midlife-crisis" Sektion nahe.
Das halte ich für falsch. Menschen mit Depressionen versuchen ihre Krankheit vor anderen zu verstecken. Bewusst, aber auch unbewusst. Es gibt nicht wenig depressive Menschen, die nicht wissen, dass sie an einer Erkrankung leiden.
Einem depressiven Arbeitskollegen oder einem Bekannten, den man alle paar Wochen trifft, merkt man eine echte Depression nur selten an. In der Familie sieht das natürlich anders aus, da hat man mehr Kontakt und kennt sich besser.
Ich würde übrigens nicht eine Midlife-Crisis mit Depressionen gleichstellen. Die Midlife-Crisis ist ein Gefühlsdurcheinander, welches meist von selbst verschwindet. Eine Depression ohne Hilfe zu besiegen ist dagegen fast unmöglich.
Sonni
2008-04-27, 21:17:56
Das halte ich für falsch. Menschen mit Depressionen versuchen ihre Krankheit vor anderen zu verstecken. Bewusst, aber auch unbewusst. Es gibt nicht wenig depressive Menschen, die nicht wissen, dass sie an einer Erkrankung leiden.
Einem depressiven Arbeitskollegen oder einem Bekannten, den man alle paar Wochen trifft, merkt man eine echte Depression nur selten an. In der Familie sieht das natürlich anders aus, da hat man mehr Kontakt und kennt sich besser.
Ich würde übrigens nicht eine Midlife-Crisis mit Depressionen gleichstellen. Die Midlife-Crisis ist ein Gefühlsdurcheinander, welches meist von selbst verschwindet. Eine Depression ohne Hilfe zu besiegen ist dagegen fast unmöglich.
meinst du damit tabletten oder einen therapeuten?
richtig helfen tut da doch auch nichts. was kann ein therapeut, was nicht auch echte freunde können? na gut, wenn man keine guten freunde hat kann das auch ein freundersatz sein.
und tabletten unterdrücken nur, bessern aber doch nichts
Edit: Dem Rest stimm ich aber soweit zu
Panasonic
2008-04-27, 21:23:37
richtig helfen tut da doch auch nichts. was kann ein therapeut, was nicht auch echte freunde können? na gut, wenn man keine guten freunde hat kann das auch ein freundersatz sein.
und tabletten unterdrücken nur, bessern aber doch nichts
Warum sollten Freunde grundsätzlich geeignet sein eine Krankheiten zu heilen? Ich rede nicht von psychischen Verstimmungen, weil man mal 'ne schlechte Woche hat, die man mit Kumpels in der Sportsbar weggiessen kann.
Außerdem ist das Gebiet der Depressionen viel zu komplex, als dass ich hier eine Behandlungsmethode präferieren wollen würde. Ich bin ja selbst kein Arzt. Ich denke die Behandlungsform sollte immer eine Einzellfallüberlassung sein.
Sonni
2008-04-27, 21:26:07
Warum sollten Freunde besser geeignet sein Krankheiten zu heilen? Ich rede nicht von psychischen Verstimmungen, weil man mal 'ne schlechte Woche hat, die man mit Kumpels in der Sportsbar weggiessen kann.
Außerdem ist das Gebiet der Depressionen viel zu Komplex, als das ich hier eine Behandlungsmethode präferieren wollen würde. Ich bin ja selbst kein Arzt. Ich denke die Behandlungsform sollte immer eine Einzellfallüberlassung sein.
ich war noch nie bei einem therapeuten. ich sollte vielleicht einfach mal hingehen um die behandlungsmethode besser verstehen zu können ;)
ich kann mir echt nicht vorstellen was er durch worte machen kann?
na gut er kann einem etwas bewusster machen, aber bringt das wirklich immer so viel erfolg?
also ich zweifel da sehr stark dran
Panasonic
2008-04-27, 21:30:04
ich war noch nie bei einem therapeuten. ich sollte vielleicht einfach mal hingehen um die behandlungsmethode besser verstehen zu können ;)
ich kann mir echt nicht vorstellen was er durch worte machen kann?
na gut er kann einem etwas bewusster machen, aber bringt das wirklich immer so viel erfolg?
also ich zweifel da sehr stark dran
Ich glaub' nicht, dass die Worte eines Therapeuten heilen sollen. Ich stelle mir eher vor, dass Menschen, deren Blickwinkel und Horizont sich extrem verschoben hat, unter Umständen einen "Reflektor" brauchen, um Gewisse Zusammenhänge erkennen zu können.
Und gerade bei Traumapatienten können Gespräche sehr hilfreich sein.
Ich habe mal einem Menschen helfen wollen, der von der S-Bahn überfahren wurde. Dem Menschen war aber nicht mehr zu helfen. Ich habe mich danach lange mit einem erfahrenen Feuerwehrmann unterhalten, der als Notfallseelsorger arbeitet. Ich denke mir hat das sehr geholfen.
Evtl. mag WDragon etwas dazu sagen?!
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