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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Probleme mit meinen Eltern


Gast
2008-05-14, 09:11:37
Zur Vorgeschichte (kleiner Auszug). Ich habe kein besonders tolles Verhältniss zu meinen Eltern. Ich selber leider unter eine psychischen Krankheit (BPS) die meine Eltern weder interessiert noch akzeptieren würden, geschweigedenn zugeben würden das sie eine gewisse Mitschuld an meine Krankheit haben. Ich habe immer noch die Bilder im Kopf als ich als 3-4 Jahre alter Junge aus dem Fenster gesprungen sind, weil ich verzweifelt meine Eltern gesucht habe und diese nicht zu Hause waren, stattdessen lieber Poker beim Nachbarn gespielt haben. Haustür war daher abgeschlossen, so das mir nur das Fenster blieb. Oder meine Eltern mein Spielzeug wegschmeissen wollten, weil ich mein Zimmer nicht aufräumen wollte. Auch saß die Hand meiner Eltern sehr locker. Liebe und verständniss habe ich nie bekommen. Ich weiss nicht wie es ist, wenn man Eltern hat die man liebt oder von denen man geliebt wird. Ich habe über Jahre hin gelernt, meine Eltern zu hassen, insbesondere meine Mutter. Der Hass sitzt so tief, das ich derren Kontakt am liebsten meiden würde. Nun kommt aber das grosse ABER und mein moralisches Dilemma.

Ich habe seit 12 Jahren eine Freundin (ungewöhnlich für BPS ;)) und bin seit 3 Jahren mit ihr glücklich verheiratet. Wir haben zusammen ein Kind (~3 Jahre) Meine Frau hat sehr grosses Verständniss für meine Krankheit, die ich mittlerweile verdammt gut unter Kontrolle habe. Problem ist leider, sofern ich meine Eltern begegne, bekomme ich einen alten Schub. Sprich werde Aggressiv (keinen Mitmenschen gegenüber), übelst schlecht gelaunt und ich denke das alle Welt sich zusammen mit meinen Eltern gegen mich verschworen hat. Angstzustände etc pp. Aber ich will meinen Sohn auch nicht seinen Großeltern vorenthalten. Er soll nicht wegen der differenzen zwischen mir und meinen Eltern leiden. Ich weiss wie es ist, wenn man Oma und Opa vorenthalten bekommt. Nur wie bekomme ich es hin? Ich will meine Eltern nicht mehr sehen, will aber andereseits auch nicht meinen Sohn seine Großeltern vorenthalten :( Was mach ich blos? Wenn ihr eure Eltern "hassen" würdet, würdet ihr euren Sohn euren Eltern vorenthalten, oder lieber Augen zu und durch?

DrPeacemaker
2008-05-14, 09:53:33
Hass ist ein sehr absolutes Gefühl. Ich würde jeden Kontakt vermeiden, das Kind in Bezug auf die Großeltern gefühlsneutral erziehen und wenn es alt genug ist kann es ja zu den Großeltern selbst gehen. Oder es der Frau überlassen es zu den Großeltern zu bringen.

Ich würde bei solchen Gefühlen, auf jeden Fall jeglichen Kontakt zu Personen meiden, die mir den Tag versauen könnten.

Maorga
2008-05-14, 10:36:18
Es reichen doch die Eltern der Mutter aus oder? Ich mein wenn du mit deinen Erzeugern absolut nicht kannst ja dann lass es eben. Wenn du sagst die haben nichts für dich übrig dann ist es bei dir eben genauso. Im Endeffekt schützt du wohl dein Kind vor solchen Menschen.

Außerdem glaube ich das wenn du es wirklich einrichtest das dein Sohn deine Ellis sehen kann, dann wirst du zum Schrecken der Erde werden und dein Sohn nie wieder die Großeltern besuchen. Also lasst es lieber.

Biba

Maorga

tombman
2008-05-14, 10:38:46
Geh zum Psychologen :rolleyes:

Was kommt als nächstes? Ein Tip wie man ne Herztransplantation am besten durchführt?

Cyphermaster
2008-05-14, 11:19:58
Wenn du deine Eltern nicht sehen willst, dann sei doch einfach nicht so oft dabei, wenn der Kleine sie besucht - dann kann es auch keine miese Laune geben. Vielleicht macht es auch Sinn, mit deiner Freundin mal drüber zu reden, wie ihr das handhaben wollt/könnt.

Allerdings möchte ich dir - grade weil du selbst Vater bist - zu bedenken geben, daß man auch manches tut, was von den Kindern einfach negativer interpretiert wird, als man es selber auf den ersten Blick sieht.

Es ist z.B. nicht ungewöhnlich, wenn Eltern die paar Meter nach nebenan gehen, wenn Sohnemann tief und fest schläft, und man immer mal wieder rüberschaut (Ich hätte trotzdem umgekehrt die Nachbarn zu euch eingeladen). Eine abgeschlossene Tür ist dann natürlich gar nicht mehr so gut - aber oft Automatismus, wenn man aus der Wohnung geht. Aus Eltern-Sicht stellt sich sowas also leicht ganz anders dar, als mit den Augen eines Kindes, das sich eingesperrt in einer leeren Wohnung findet. Genauso wie Drohungen, daß man die nicht aufgeräumten Spielsachen irgendwann entsorgt - muß noch lang nicht heißen, daß das dann auch echt geschehen würde (ohne zumindest angedrohte Konsequenzen erkennen Kinder nun mal schlecht bis gar nicht die notwendigen Grenzen), oder gar daß die Eltern einen nicht lieben würden. Hey, Schwarzenegger hat mal einen ganzen Berg Klamotten seiner Kinder, den sie ewig und trotz Ermahnung nicht aufgeräumt hatten, vor die Villa geschmissen und verbrannt!

Ich kann natürlich deine Kindheit nicht einschätzen, aber trotzdem schadet der Versuch nicht, das aus ihrer Sicht mal zu hinterfragen. Vielleicht lohnt es nach reiflicher Überlegung, an der Beziehung zu deinen Eltern zu arbeiten - genau wie an BPS. Muß ja keine Wunder zur Folge haben, aber bedingte Fortschritte/Einsichten (beiderseits) würden euch das Leben sicher leichter machen. Und wenn nicht, hast du's wenigstens versucht.

Gast
2008-05-14, 11:33:49
Ich kann natürlich deine Kindheit nicht einschätzen, aber trotzdem schadet der Versuch nicht, das aus ihrer Sicht mal zu hinterfragen. Vielleicht lohnt es nach reiflicher Überlegung, an der Beziehung zu deinen Eltern zu arbeiten - genau wie an BPS. Muß ja keine Wunder zur Folge haben, aber bedingte Fortschritte/Einsichten (beiderseits) würden euch das Leben sicher leichter machen. Und wenn nicht, hast du's wenigstens versucht.


Ich habe schon reichlich oft versucht, mit meinen Eltern über die Krankheit zu reden, aber es wird einfach nur abgeblockt.

An meiner Krankheit habe ich schon sehr lange gearbeitet (Verhaltenstherapie etc) und das auch erfolgreich. Problem ist und bleibt nun mal meine Eltern. Es gibt so viele Dinge den ich ihnen vorwerfe (zu recht, macnhes vielleicht auch zu unrecht). Ich meine, welches Kind kontrolliert schon mit 8 Jahren Herdplatten und Türen und bekommt von seinen Eltern nur zu hören wie bescheuert man ist? Solche Dinge halt. Da kann man noch so oft eine Therapie machen, solche Dinge lassen einen einfach nicht los. Und es geht mir ja soweit auch Tip Top. Nur wenn meine Eltern ins Spiel kommen, falle ich in alte Verhaltensmuster zurück.


P.S Den Tip mit meiner Frau, das sie alleine zu meinen Eltern geht, halte ich gar nicht mal für so schlecht. Denn eines möchte ich mir später nicht vorwerfen lassen. Das mein Sohn seine Großeltern nicht kennen lernen durfte. Ich habe nämlich gleiches erlebt.

@Tombman

Rate mal wo ich schon war ;) In D ist es nur so, das alle 2 Jahre eine Therapie genemigt werden :P Und da ich meine letzte vor 1,5 Jahren beendet habe, muss ich wohl noch ein bischen warten.

X-Force
2008-05-14, 12:00:29
wenn deine eltern schon mit dir nicht umgehen konnten, würde ich meine kinder von denen fernhalten. lass ihn sich aber ne eigene meinung bilden wenn er alt genug ist, so ab 14 vielleicht.

Cyphermaster
2008-05-14, 12:26:42
Hm. Wenn da wirklich solche Sturheit/Ignoranz herrscht...
wenn deine eltern schon mit dir nicht umgehen konnten, würde ich meine kinder von denen fernhalten.Wenn die Eltern wirklich so auf Blockadehaltung machen, und auch zukünftig keine Einsicht zu erwarten ist, würde ich durchaus auch überlegen, solche Besuche zumindest nicht ohne ständige Gegenwart deiner Frau zu erlauben.
Bei solch unverrückbaren und verhärteten Einstellungen würde ich sonst befürchten, daß diese auch bei den Enkelkindern ("zu deren Wohl") weiter gelebt werden.

Nachtrag:
Auch, wenn das dem eh nicht so tollen Verhältnis nicht gut tut, würde ich deinen Eltern in jedem Fall von vorn herein mitgeben, daß sie bei solchen Besuchen davon Abstand nehmen sollten, ihre Enkelkinder "umerziehen" zu wollen, egal was. Sie müssen eure Art der Erziehung nicht billigen, aber definitiv respektieren. Ein hin und her ginge sonst definitiv zu Lasten der Kinder, und das wäre für mich ein No-go. Dann lieber mit den Besuchen noch warten.

vogelscheuche
2008-06-07, 22:50:34
Lies mal das Neue Testament da steht viel von Nächstenliebe und verzeihen. Ich glaub das muss man wenn man in einer christlichen Kultur wie unserer aufwächst als erstes lernen. Haben deine Eltern wohl versäumt Dir beizubringen. Hole das nach! Sonst kann der Hass wegen Kleinigkeiten dich aufzehren! Ausserdem musst du das lernen um es deinem Sohn auch beizubringen, sonst weiss der später auch nicht wie das geht.

Zwergi
2008-06-08, 21:09:19
Verzeihen kann man auch ohne die Bibel lernen, die ist da net hilfreich.

noid
2008-06-09, 09:49:27
Lies mal das Neue Testament da steht viel von Nächstenliebe und verzeihen. Ich glaub das muss man wenn man in einer christlichen Kultur wie unserer aufwächst als erstes lernen. Haben deine Eltern wohl versäumt Dir beizubringen. Hole das nach! Sonst kann der Hass wegen Kleinigkeiten dich aufzehren! Ausserdem musst du das lernen um es deinem Sohn auch beizubringen, sonst weiss der später auch nicht wie das geht.

Christenkäse³, und morgen fliesst dann Milch und Honig wenn der das NT gelesen hat.

Was dem TS hilft ist eine sinnvolle Therapieart, bzw wenn dies nicht hilft einfach einen Schlusstrich ziehen. Ich kenne auch nur einen Teil meiner Großeltern weil viel schief gelaufen ist zwischen denen und meinem Vater.
Wobei die Eltern des Kleinen viel wichtiger sind - und dass es denen gut geht.