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Plutos
2008-06-22, 00:05:53
...

Lyka
2008-06-22, 00:10:20
ich hasse das Gegenteil: Nur Jammern, nix ändern. Immer dasselbe machen, immer Ärger mit denselben Leuten haben....

ich ändere immer nur was, wenn irgendwas großes, wenngleich vielleicht auch schlimmes passiert, dann habe ich die Energie, aus dem Dorf wegzuziehen, umzuziehen, alles zu ändern...

Irgendwann hab ich mein Leben um 180° gedreht, Mai 2003. Es war perfekt, böse, gemein, ein Augenblick... aber da führten alle Dinge zu diesem Punkt; es war kein "einfach so", wo alles "gut lief".

BoneDaddy
2008-06-22, 00:17:56
ich hasse das Gegenteil: Nur Jammern, nix ändern. Immer dasselbe machen, immer Ärger mit denselben Leuten haben....

ich ändere immer nur was, wenn irgendwas großes, wenngleich vielleicht auch schlimmes passiert, dann habe ich die Energie, aus dem Dorf wegzuziehen, umzuziehen, alles zu ändern...

Irgendwann hab ich mein Leben um 180° gedreht, Mai 2003. Es war perfekt, böse, gemein, ein Augenblick... aber da führten alle Dinge zu diesem Punkt; es war kein "einfach so", wo alles "gut lief".

wenn ich jetzt nach dem datum und deinem ehemalige wohnort google, finde ich aber hoffentlich nichts schlimmes, oder? ;-)

RMC
2008-06-22, 00:18:14
Habt ihr euch schonmal gedacht "Fuck, ich schmeiß' das jetzt alles hin und fang' irgendwo ein neues Leben an!" oder habt ihr das sogar gemacht?

Das mag manchmal im Affekt ein Gedanke sein der einen Sekundenbruchteil andauert, aber nicht ernst genommen wird. Weil nüchtern betrachtet ist es meist kompletter Schwachsinn.

Wenn einem irgend etwas nicht passt, irgend etwas nicht so läuft wie man will, zu sagen, Leute, ihr könnt mich mal, ich fang' irgendwo neu an, ohne euch alle?

Das ist schwach, einfach nur schwach. Wenns so wäre, müsste der Großteil alle 1-2 Jahre komplett von vorn anfangen. Und dann? Weiterziehen weil man schon wieder zu blöd war etwas auf die Reihe zu kriegen? ;)

Lyka
2008-06-22, 00:26:26
das andere Extrem ist: ein Leben lang denselben Job machen, vielleicht Fließbandarbeit. Truckfahrer, 40 Jahre lang.

Es gibt mindestens 1x im Leben einen Punkt, wo dein komplettes Leben in einem Punkt konzentriert ist. Und du merkst, daß du genau nur 1x diese Chance hast, zu wählen, ob du damit zufrieden bist, oder nicht. Und dann entscheidest du dich.

@BoneDaddy: Nein X-D. War ne Mischung aus sozialer/körperlicher Unzufriedenheit, Nerdtum und un-freiwilliger Religionswahl, das mit zu diesem Schritt an diesem Punkt verleitet hat.

Annator
2008-06-22, 00:36:58
un-freiwilliger Religionswahl

Gott. :) Wie kommt man denn dazu?

Lyka
2008-06-22, 01:07:29
reingeboren ;)
dann immer weiter reingerutscht bis in die christlichen Ecken, die nicht mehr ganz feierlich waren. Ziemlich charismatisch, Pentecoste-Style. Alles war verboten. Frauen anschauen = Sünde, Computerspiele mit Fantasyfiguren= Sünde , Alkohol, Rauchen, TV, die falschen Bücher... blah.
So verbrachte ich die Kompletten 90er, meine Teenagerzeit, sozial zurückgezogener, a-sozialer (in der Hinsicht, daß ich kaum sprach und nur am C64/PC hing) war ziemlich lang drin mit irgendwann paranoidem Einschlag (Gottes Rache für schlimme Gedanken), der dann zufällig zu meinem oben genannten Zeitpunkt aufhörte :| X-D

KinGGoliAth
2008-06-22, 02:15:03
gedacht habe ich daran schon öfters.

gemacht aber nicht. zum einen fehlt dafür das nötige kleingeld und man muss ja bedenken, dass einem an anderen orten auch kein glückliches und zufriedenes leben in den schoß fällt. wenn du an ort a nix geregelt bekommst wirst du nicht automatisch glücklich, wenn du schnell an ort b wechselst.
ausser dort wartet schon etwas auf dich, wie z.b. job, freundin, verwandtschaft oder was auch immer. oder der alte ort ist geprägt durch ghettobildung und garantierte arbeitslosigkeit.

ich hasse das Gegenteil: Nur Jammern, nix ändern.
vollkommen richtig. oder sich selbstgefällig auf lorbeeren ausruhen, die sich bei nährerem betrachten als fliegenschiss entpuppen.

Zwergi
2008-06-22, 03:07:14
Ich habs einmal gemacht und werde es wieder tun.
Das hat nix mit "nix auf die Reihe kriegen" zu tun, sondern war/wird eine Notwendigkeit, Stichwort Ghetto und Arbeitslosigkeit.

Es ist auch gar nicht so schwer, man freut sich richtig drauf.

Odem
2008-06-22, 04:33:56
dude, genau dass denk ich mir auch immer öfter in letzter zeit.
schmeiss dein studium und mach was du willst. leb wo andere urlaub machen und zieh dein ding durch. aber was soll ich sagen, dazu fehlen mir wohl irgendwo die eier. keine ahnung ob das an der erziehung liegt oder an was. irgendwie hab ich immer den gedanken, dass irgendwer irgendwas von mir erwartet und dass ich nicht einfach aussteigen kann. vielleicht will ich mir auch einfach nicht eingestehen, dass ich in dieser gesellschaft und in dieser welt verkackt habt.
Lyka, ich schätze sehr was du gemacht hast. keine ahnung wie es fuer dich damals war, aber ein leben aufgeben und ein komplett anderes anzufangen ist sicherlich nicht das einfachste.
ich zähl mich (leider) auch zu den menschen, die dazu neigen zu jammeren und nichts änderen und dass kotzt mich an und irgendwie hab ich die hoffnung alles irgendwann auf die reihe zu bekommen. nicht dass es mir schlecht geht, ich bin einfach nur nicht zufrieden mit mir.
es liegt alles nur an einem selbst, was einen hindert ist die gesellschaft auf die man getrost einen lassen kann, weil man sie wenn man weg ist nicht mehr braucht, bzw, eine andere hat.

bröckelkacke
2008-06-22, 05:57:04
[X] Gemacht.

War kurz davor aus dem Gymnasium (Ostdeutschland) rausgeschmissen zu werden. Hatte keinen Bock auf Schule (ausser Mathe, Physik und Astro).

Sachen gepackt, in die USA gezogen, Physik Bachelor bekommen (mit Honors auf meine Bachelorarbeit). Momentan arbeite ich an meinem Doktor in E-Technik in Santa Barbara.

[X] Wenn's scheisse ist und es bessere Alternativen gibt, nix wie hin. Sofort. Aber erst gut durchdenken.

Edit: Ich habe bis heute kein Abitur/Highschoolabschluss oder Aehnliches. Nur mein Physik Bachelor mit einer Unterschrift von Arnold.

Edit2: Natuerlich habe ich keinem "Ihr koennt mich mal gesagt." Einfach von allen verabschiedet und meinen Plan erklaert. Bis jetzt hat alles geklapt.

Muselbert
2008-06-22, 10:18:10
Man kann in den USA ohne Abschluss studieren? :|

Madman123456
2008-06-22, 10:22:35
Das sind alles extreme. Man kann einer von der Sorte sein die "jammern, aber nichts tun" oder einer von der Sorte die ihr Leben total verändern.
Nun, wenn "jammern" irgendwelche Ventilwirkung erfüllt, dann rufe ich hiermit dazu auf genau das zu tun. Das tut niemandem weh und wenns in der Beziehung wirkt das man sich, wenn auch nur für kurze Zeit auch nur ein bisschen freier fühlt dann ists prima.

Wenn man sein Leben immerzu mit derselben Tätigkeit verbringt, was soll denn da bitte schlecht dran sein? Es steht nirgends geschrieben das man irgendwas mit seinem Leben anfangen muss. Nun gut, mancher mag realisieren das er mehr Tage hinter als vor sich hat und die meiste seiner Zeit mit Tätigkeiten verbrachte die er selbst nun als Langweilig und dröge bewertet. Aber meiner Ansicht nach ist das bei weitem besser als irgendwann zu realisieren das man sein Leben nach den Maßstäben anderer Leute führte. Da käm ich mir dann scheisse vor.
Dem Bild eines "guten Lebens" hinterherzuhetzen welches irgendwannmal von anderen Leuten formuliert wurde halte ich für sehr viel schlimmer.

Wenn du Fliessbandarbeiter bist, dann sei ein Fliessbandarbeiter solange dich das nicht irgendwie unglücklich macht.
Wenn dieser Zeitpunkt nicht kommt bis du in Rente gehst hast du auch ein gutes Leben geführt. Es hat sich kein Mensch herauszunehmen darüber irgendwie zu urteilen.
Niemand darf irgendwas dazu sagen ob die Beziehungen zu deinen Arbeitskollegen in irgendeiner Weise "besser" oder "schlechter" waren als die von den Leuten die versuchen ihr Leben mit "Abwechslung" zu füllen.

Wenn man sein ganzes Arbeitsleben lang auf einer Stelle bleibt, hat man ganz offenbar damals eine richtige Entscheidung getroffen.
Man könnte auch mit voller Absicht ein "langweiliges" Arbeitsleben gewählt haben um dann möglichst viel möglichst gleichmässige Freizeit zu haben.
Wäre noch einer der "besseren" Methoden meiner Ansicht nach. Das man im Job machen kann was man will ist höchst selten, in der Freizeit kommt das öfter vor.

Der Mensch der 40 Jahre lang Fliessbandarbeiter war sollte sich also nicht grämen das er 40 Jahre lang Fliessbandarbeiter war, er sollte sich drüber freuen das er öfters mal einen schönen Urlaub verbrachte oder meinetwegen Zeit mit einem Hobby verbrachte das ihm Spass machte.

Und wenn von diesem Hobby, was auch immer das sein mag, überhaupt garnichts für die Nachwelt übrig bleibt, ja wen solls denn kümmern?

Dein "Lebenswerk" kümmert keine Sau. Wenn du mal nicht mehr da bist, kümmerts noch nicht mal dich selbst.

Die Leute sind viel zu beschäftigt den Träumen anderer Leute hinterherzurennen welche sie für ihre eigenen halten als das sie sich für dein Lebenswerk interessieren könnten.

Man kann gerne versuchen sein Leben mit irgendwas zu verbringen von dem man meint das man später stolz drauf sein könne.
Das ist zwar relativ aussichtslos, da man, wenn man danach sucht, bestimmt irgendwas in seinem Leben findet auf das man sicherlich nicht stolz ist, aber versuchen kann mans ja.
Nur bitte nicht mit soviel Aufwand das man zu nichts anderem mehr kommt.

Wenn man jetzt schon, wo man wahrscheinlich noch in der ersten Hälfte seines Lebens ist, versucht sein Leben mit Sachen zu befüllen von denen man meint das man sie später, in hoffentlich recht vielen Jahren, gut wären kann man sich fast schon sicher sein das man Teile seines Lebens bereuen wird.

Man kann nur machen was einem *jetzt* gefällt. Man kann nicht versuchen in die Zukunft zu sehn um abzuschätzen worauf man irgendwann mal stolz sein wird. Selbst wenn man das könnte würde man auf dem Sterbebett wahrscheinlich bereuen das man soviel Zeit mit Zukunftsdeutung verbracht hat...

Man sollte sein Leben nicht nach Maßstäben fremder Personen leben. Zu diesen fremden Personen gehört in diesem Fall auch die Einschätzung von einem selbst in X Jahren.

Man sollte sein Leben leben nach den Maßstäben die man selbst gut oder zumindest nicht schlecht findet. Dabei sollte man natürlich sicher gehn das man wirklich die eigenen Maßstäbe hernimmt und nicht jene der omnipräsenten Propaganda welche einem erzählen will das es "schlecht" ist wenn man sein ganzes arbeitsleben auf einer Stelle verbringt.

Viel schlechter ists nämlich wenn man sein Leben nur aufs Arbeitsleben beschränkt.
40 Jahre Fliessbandarbeiter kann mitunter viel besser sein als 40 Jahre "aufregende" und "abwechslungsreiche" Arbeit welche einem keine Freizeit lässt.



Noch was zum "plötzlichen Umwerfen" des eigenen Lebens. Tolle Sache; wenn euch Leute irgendwas so sehr auf den Keks geht, dann stellt das ab.
Nun ists natürlich fraglich warum man es solange ausgehalten hat bis einem schliesslich der Kragen platzte.

Da gibts Leute die bereuen tatsächlich das sie diesen Schritt gemacht haben. Nicht, weil sie ihn machten sondern eher das sie die Umstände die dazu führten nicht schon viel früher durch "weniger starke" Mittel änderten.

Das man später mal Teile seines Lebens bereut kann man offenbar nicht verhindern. Man kann aber verhindern das man im hier und jetzt irgendwelchen Blödsinn macht.
Das ist im übrigen auch das einzige was man mit seinem Leben tun kann und auch sollte. Im hier und jetzt existieren.

bröckelkacke
2008-06-22, 18:55:21
Man kann in den USA ohne Abschluss studieren? :|
Ja, und das ist auch gut so. Wieso sollte mich mein Unwissen von Kunst, Geschichte und den gottverdammten Bauerkriegen am Physikstudium hindern?

Ich muss aber zugestehen, dass ich absoluten Respekt vor Typen habe, die ihr Abitur haben.

Muselbert
2008-06-22, 21:46:03
Klar, ich hab damit auch kein Problem, ich hätte es halt nur nicht erwartet ;)