Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Laserwaffen
Avalox
2008-07-16, 01:04:20
Der Spiegel Online hat einen interessanten Artikel zum Stand der Dinge bei Laserwaffen aufgezeigt.
Haben scheinbar wirklich das Potential so manches zu revolutionieren.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,565964,00.html
Simon Moon
2008-07-16, 07:50:57
Naja, dass man mit einem Laser präzise schiessen kann, ohne dabei von Umwelteinflüssen beeinträchtigt zu werden und keine Verzögerung zwischen Abschuss und Einschlag vorhanden ist, ist ja nicht neu. Das sie nicht serienreif sind auch nicht, also was willst du uns sagen?
Edit: Mir kam grad die Idee, dass man so ein Ding doch eigentlich ideal auf einen Satelliten packen könnte und diesen dann in seiner Umlaufbahn durch riesige Solarpanele mit Energie versorgen. Das wäre sowohl für ein Kraftwerk, als auch als Waffe ziemlich "effizient".
sei laut
2008-07-16, 08:06:26
Revolutionieren, inwiefern? Ich meine, die Dinger sind wahre Monster und ungeschützt.
Für eine mobile Verteidigung total ungeeignet.
Bis Laserwaffen sinnvoll eingesetzt werden können, wirds noch ewig dauern. An die Gelder, die darin versenkt werden, will ich lieber nicht denken.
Monger
2008-07-16, 09:20:57
Edit: Mir kam grad die Idee, dass man so ein Ding doch eigentlich ideal auf einen Satelliten packen könnte und diesen dann in seiner Umlaufbahn durch riesige Solarpanele mit Energie versorgen. Das wäre sowohl für ein Kraftwerk, als auch als Waffe ziemlich "effizient".
Nä, nicht wirklich. Zum einen sind die Energiemengen die bei so einem Laser verbraten werden, wirklich gigantisch. Nicht umsonst sind diese Laser Geschütze immer halbe Kraftwerke. Zum anderen entsteht da auch eine Menge Abwärme - und wo soll die im All hingehen? Da glüht dir erstmal der Satellit weg, bevor der überhaupt feuern kann.
Zum anderen streut ja auch ein Laser. Einen Laser so fokussiert hinzukriegen, dass er selbst über tausende von Kilometern noch einigermaßen gebündelt niederkommt, ist derzeit noch jenseits unserer technischen Möglichkeiten. Ein orbitaler Laser müsste schon gigantische Energiemengen aufbringen, um auf der Erde überhaupt irgendwelche Spuren zu hinterlassen.
@topic: im Westen nix neues. Seit 40 Jahren frickelt das Militär mittlerweile an solchen Lasern rum - und kommt kein Stück weiter.
Ich bin auch nicht sicher ob es überhaupt jemals brauchbar werden wird: die Energie die in einem kinetischen Geschoss drinsteckt, ist naturgemäß irrsinnig groß. Bei Strahlung muss man sich diese Energie erstmal mühsam aus den Fingern saugen.
Kladderadatsch
2008-07-16, 09:42:02
die Energie die in einem kinetischen Geschoss drinsteckt, ist naturgemäß irrsinnig groß. Bei Strahlung muss man sich diese Energie erstmal mühsam aus den Fingern saugen.
wie meinst du das? dass elektromagnetische wellen einen gewissen strahlungsdruck haben (was mit dem wellen-teilchen-dualismus zusammenhängen dürfte) und somit eine relativ gesehen enorme kinetische energie (die lichtgeschwindigkeit im quadrat eben), kann man im vakuum nachweisen.
Poook
2008-07-16, 10:19:17
Es kann nur so viel Energie einschlagen, wie man reingesteckt hat. Und da die Energiedichte von Festkörpersprengsätzen um etliches größer ist als bei jeder Art von Batterie, kann man konventionelle Geschosse wesentlich kleiner und leichter bauen. Der einzige Vorteil von Lasern(als Waffe) ist momentan der, dass es so gut wie keine Zeitverzögerung zwischen Abschuss und Einschlag gibt. Ob man jetzt aber den Laser jetzt wirklich so genau ausrichten kann, um eine 10m lange Rakete, welche auch noch mit 2000km/h fliegt, auf 80km Entfernung zu treffen wage ich zu bezweifeln. Abwehrrakten müssen nur in die Ungefähre Richtung starten, können Flug nachkorrigiert werden und müssen aufgrund ihres eigenen Explosionsradius nicht genau treffen. Außerdem braucht ein Laser immer freie Sicht auf sein Ziel, wodurch er selbst an einer sehr exponierten Stelle stehen muss, und so leicht zum Ziel wird. Hinzu kommt, dass es eine Schönwetterwaffe ist. Es darf kaum Staub in der Luft sein, und wenn es regnet wird die gesamte Energie von den Regentropfen abgefangen.
Gegen Laser kann man sich nebei auch sehr effektiv mit ainer verbesserten Oberflächenqualität schützen, da zum Beispiel gedrehtetes Aluminium nur 1/1000 der auftreffenden Strahlung aufnimmt und den Rest reflektiert.
Kamikaze
2008-07-16, 10:35:38
Zum anderen streut ja auch ein Laser. Einen Laser so fokussiert hinzukriegen, dass er selbst über tausende von Kilometern noch einigermaßen gebündelt niederkommt, ist derzeit noch jenseits unserer technischen Möglichkeiten.
sorry, aber das stimmt so nicht! ich arbeite in einer firma, die für die beiden satelliten terrarsarX und nfire laser terminals für inter satellite links entwickelt und gebaut hat.
die beiden terminals werden auf die satelliten geschnallt um dann periodische verbindungen untereinander aufzubauen, sobald beide in sichtweite zueinander sind.
und wie sich jeder denken kann, haben solche satelliten eine viel höhere (bahn)geschwindigkeit als so eine "poplige" rakete und die entfernungen zueinander sind weit größer.. ;)
Monger
2008-07-16, 10:36:02
wie meinst du das? dass elektromagnetische wellen einen gewissen strahlungsdruck haben (was mit dem wellen-teilchen-dualismus zusammenhängen dürfte) und somit eine relativ gesehen enorme kinetische energie (die lichtgeschwindigkeit im quadrat eben), kann man im vakuum nachweisen.
Wie Poook schon gesagt hat: wenn ich irgendeinen Stein nehme und dir an den Kopf feuere, brauch ich ziemlich wenig Energie um dir weh zu tun - die wahre Energie steckt nunmal als kinetische Energie in der Materie des Geschosses.
Um die selbe Wirkung mit elektromagnetischen Wellen zu erreichen, brauche ich schon eine verdammt starke Taschenlampe.
Avalox
2008-07-16, 10:48:22
@topic: im Westen nix neues. Seit 40 Jahren frickelt das Militär mittlerweile an solchen Lasern rum - und kommt kein Stück weiter.
Ich bin auch nicht sicher ob es überhaupt jemals brauchbar werden wird: die Energie die in einem kinetischen Geschoss drinsteckt, ist naturgemäß irrsinnig groß. Bei Strahlung muss man sich diese Energie erstmal mühsam aus den Fingern saugen.
Zum Ende des Jahres wird der Airborne Laser 1 bei der Airforce eingeführt.
Es ist kein Prototyp sondern das fertige Waffensystem. 7 Maschinen werden gekauft.
Der Hochenergie Laser schiesst über 600km mit 5 Sekunden Dauer jede ballistische Rakete, Drohnen, Flugzeuge usw. ab. Aus dem Flug und hoch fokussiert.
Es ist eine neue Form der Kriegsführung.
Experten befürchten ja z.B. dass man mit solchen Lasern das Schlachtfeld mit grosser Streuung beleuchten könnte. Die gegnerischen Soldaten verlieren dabei augenblicklich das Augenlicht, ausserdem werden alle optischen Sensoren in Geräten und Waffen zerstört.
Die Airforce sieht in diesem Flugzeug einen Meilenstein. So hat man für Laserwaffen Flugzeuge eine eigene Bezeichnung AL gewählt.
Also neben F-xx und B-xx usw. wird es nun auch AL-xx Kampfflugzeuge geben.
Dementsprechend ist dieses erste Flugzeug die AL-1.
600km ist die Entfernung einmal Weltraum und zurück. Nun dürfen keine Waffen im Weltraum stationiert werden und Jumbogrösse ist viel zu gross für einen Satelliten.
Allerdings sind halt die im Spiegel Artikel genannten Festkörper Laser sehr viel kompakter.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f5/Airbornelaserturret.jpg/180px-Airbornelaserturret.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/4f/ABL02.jpg/180px-ABL02.jpg
Monger
2008-07-16, 11:09:20
Zum Ende des Jahres wird der Airborne Laser 1 bei der Airforce eingeführt.
Es ist kein Prototyp sondern das fertige Waffensystem. 7 Maschinen werden gekauft.
Der Hochenergie Laser schiesst über 600km mit 5 Sekunden Dauer jede ballistische Rakete ab. Aus dem Flug und hoch fokussiert.
Es ist eine neue Form der Kriegsführung.
Gemessen daran, was das selbe Flugzeug an konventionellen Waffenträgern mit sich schleppen könnte, ist das doch lächerlich. Soldaten auf dem Schlachtfeld blenden? Schön, muss der Feind halt in Sonnenbrillen investieren. Mit konventionellen Waffen könntest du das Schlachtfeld einebnen.
Und wenn das - wie ich vermute - ein Chemielaser ist, wird der Einsatz des Lasers auch nicht ganz billig.
X-Force
2008-07-16, 12:26:51
ist einmal die wellenlänge bekannt kann man sich doch verhältnismäßig einfach schützen
btw was für eine kadenz hat so ein teil ?
rechnet man da pro sekunde,minute oder stunde ?
Avalox
2008-07-16, 12:50:10
ist einmal die wellenlänge bekannt kann man sich doch verhältnismäßig einfach schützen
btw was für eine kadenz hat so ein teil ?
rechnet man da pro sekunde,minute oder stunde ?
Die Wellenlänge ist komplett bekannt, da schon in den ersten Datenblättern mit angegeben. 1315nm also ein Infrarot Laser.
Du kannst dich nicht einfacht vor schützen, die Energiemenge ist zu gross.
Verspiegeln, polieren, rotierende Raketen nützt, schützt aber nicht. Die Energiemengen sind zu gross und die Belastungen auf die Geschosse durch den Flug zu stark.
Die Raketen werden ja nicht aufgelösst durch einen Schuß, es muss nur soweit die Temperatur erhöht werden, dass das Material etwas weicher wird, dann zerfallen die Geschosse von allein.
Aus einen älteren Artikel in der Telepolis. Hatten wir hier schon mal im Forum.
"Der Laser wird eine Stärke von mehr als einer Million Watt haben und soll bis zu sieben Minuten lang strahlen. Die Flugzeuge sollen während eines Fluges bis zu 30 solcher Schüsse abgeben können"
Es ist eine Sache des Aufrüstens. Diese Dinger im Betrieb bedeutet wieder mal, das komplette Waffenarsenal umzubauen. Neue Raketen, neue Systeme.
Interessant finde ich vor allen, dass es scheinbar konkrete Ideen für die mobile und kompakte Stromversorgung der Festkörper Laser zu geben scheint.
Eine andere Baustelle, aber ähnlich interessant, sind ja die bald in den USA auf Schiffen verbauten gross Railguns. Auch dort hat man die Stromversorgung, bzw. bei Bereitstellung unglaublich hoher Strommengen für kurze Zeit wohl im Griff.
Nerothos
2008-07-17, 20:16:44
Die Wellenlänge ist komplett bekannt, da schon in den ersten Datenblättern mit angegeben. 1315nm also ein Infrarot Laser.
Du kannst dich nicht einfacht vor schützen, die Energiemenge ist zu gross.
Verspiegeln, polieren, rotierende Raketen nützt, schützt aber nicht. Die Energiemengen sind zu gross und die Belastungen auf die Geschosse durch den Flug zu stark.
Die Raketen werden ja nicht aufgelösst durch einen Schuß, es muss nur soweit die Temperatur erhöht werden, dass das Material etwas weicher wird, dann zerfallen die Geschosse von allein.
Aus einen älteren Artikel in der Telepolis. Hatten wir hier schon mal im Forum.
"Der Laser wird eine Stärke von mehr als einer Million Watt haben und soll bis zu sieben Minuten lang strahlen. Die Flugzeuge sollen während eines Fluges bis zu 30 solcher Schüsse abgeben können"
Es ist eine Sache des Aufrüstens. Diese Dinger im Betrieb bedeutet wieder mal, das komplette Waffenarsenal umzubauen. Neue Raketen, neue Systeme.
Interessant finde ich vor allen, dass es scheinbar konkrete Ideen für die mobile und kompakte Stromversorgung der Festkörper Laser zu geben scheint.
Mal ein paar Gedanken zu dem Gesagten:
- Mit einem gut konstruierten Spiegel mit hoher Reflektivität ist der Laser keine wirkliche Bedrohung mehr. Spiegel mit 99,9%iger Reflektivität (heute leicht machbar) und von deinen 1MW bleiben noch läppische 1kW übrig, die man ohne großen Aufwand wegkühlen kann.
- kleine Rechnung zur Energie:
1MW für 7 Minuten entsprechen etwa 100kWh. Wenn wir dann 30 Mal schießen können, benötigen wir 3000kWh an Energie. Jetzt hat ein Festkörperlaser aber keinen Wirkungsgrad von 1. Aber sind wir mal optimistisch und nehmen als Wirkungsgrad 0,5 (was für einen Laser wahnsinnig viel ist!). Dann können wir aus den 3000kWh mal eben 6000kWh machen.
Der Festkörperlaser muss auf irgendeine Art und Weise gepumpt werden. Eine Blitzlampe scheidet aus, das sollte klar sein ;)
Was kommt also in Frage? Genau, ein anderer Laser, der aber wieder einen Wirkungsgrad <1 hat. Ich schätze auf die 6000kWh können wir gut und gerne nochmal 1000-2000kWh draufrechnen. Wir sind heute optimistisch und nehmen 1000kWh :)
Damit kommen wir auf einen Gesamtenergieverbrauch von 7000kWh.
Nehmen wir uns als nächstes eine gute Batterie mit einer Energiedichte von ~175Wh/kg (lässt sich gut rechnen *g*), dann kommen wir auf ein Gewicht für die Batterie von 40 Tonnen! Dafür hätte man viel Munition mitnehmen können, abgesehen von den enormen Kosten für die Batterie, die sicher in die Millionen gehen.
- Ein Wirkungsgrad von 0,5 bedeutet, dass ich für 1MW produzierte Leistung etwa 2MW reinstecken muss. Was passiert aber mit den anderen 1MW? Richtig, Wärme. Das bedeutet, dass im Flugzeug eine riesige Wasserkühlung/Stickstoffkühlung installiert werden muss, damit der Laser sich nicht einfach selbst auflöst. Auch nicht gerade ein Pro-Argument ...
Ich persönliche finde es schön, wenn sich jemand mal an solche Projekte ranwagt und zeigt, was heute schon alles möglich ist. Es zeigt doch, dass wir Menschlein schon ganz schön was auf dem Kasten haben.
Solch ein "Projekt" aber wirklich in den Einsatz zu drücken ist ... naja ... etwas größenwahnsinnig. Nur damit man sagen kann, dass man als Einziger mit einer solchen Technologie unterwegs ist.
Mag sich jeder selbst ein Bild machen, aber man hätte das Flugzeug auch mit konventionellen Waffen vollstopfen können. Das wäre a) sehr viel billiger und b) hätte das Flugzeug eine um Größenordnungen höhere Zerstörungskraft.
Nette Technologieschau, mehr nicht.
X-Force
2008-07-17, 20:44:43
genau das mit dem spiegel meinte ich unter anderem auch
ich denke jedoch daß es wie schon erwähnt eher ein chemischer laser ist
Avalox
2008-07-17, 21:07:45
Mal ein paar Gedanken zu dem Gesagten:
- Mit einem gut konstruierten Spiegel mit hoher Reflektivität ist der Laser keine wirkliche Bedrohung mehr. Spiegel mit 99,9%iger Reflektivität (heute leicht machbar) und von deinen 1MW bleiben noch läppische 1kW übrig, die man ohne großen Aufwand wegkühlen kann.
Mit 1kW Laser werden in der Industrie 2cm Stahlbleche wie Butter geschnitten.
Dabei musst du nicht mal eine Rakete schneiden, da diese mechanisch dermaßen beansprucht wird im Flug, dass das Blech nur thermisch gebogen werden muss um, dass die Rakete zerstört wird.
Du willst nun alles verspiegeln. Raketen, Mörsergranaten, Flugzeuge und sonst was dort angeflogen kommen kann.
Wenn du nun von 99,9% Reflexionsvermögen sprichst, dann wirst du Interferenzspiegel meinen. Diese haben allerdings den Nachteil, nur eine bestimmte Wellenlänge mit dem Wirkungsgrad zu reflektieren. Alle anderen Wellenlängen werden kaum reflektiert.
Sehr gute metallische Spiegel erreichen ein Reflexionsvermögen von 96%.
Dabei stelle ich es mir auch sehr schwer vor, eine Mörsergranate so durch ein Kanonenrohr zu schiessen, dass die Spiegeloberfläche nicht beschädigt wird.
Die einwirkende Energie des Lasers würde die spiegelnde Oberfläche schädigen, damit würde diese Stelle immer mehr Energie absorbieren.
4% von einem Megawatt Laserleistung. Damit schneidet man einen Panzer in zwei Hälften.
Allerdings würden voll verspiegelte Flugzeuge wenigstens schick aussehen. Hätte was von Star Wars I-III.
Natürlich wird es Gegenmaßnahmen geben. Aber diese nicht für jeden und dann auch nicht für alles. Das ist der Rüstungswettlauf, der Zwang zum Geld investieren.
Philipus II
2008-07-17, 21:33:35
Ich sehe das eher als Erprobung und Techdemo, nicht als militärisch direkt wertvoll.
Eine solche Maschiene gibt übrigens auch ein gutes Ziel ab:biggrin:
Monger
2008-07-17, 21:34:04
Mit 1kW Laser werden in der Industrie 2cm Stahlbleche wie Butter geschnitten.
Ja: aus zwei Zentimeter Entfernung, im perfekten rechten Winkel, erschütterungsfrei, und mit aller Zeit der Welt.
Dabei stelle ich es mir auch sehr schwer vor, eine Mörsergranate so durch ein Kanonenrohr zu schiessen, dass die Spiegeloberfläche nicht beschädigt wird.
Mal abgesehen davon dass runde, metallische Flächen ohnehin schon ziemlich gut reflektieren - du musst den Laser ja auch lange genug auf dein Ziel ausgerichtet kriegen.
Du fliegst also da oben mit deinem tonnenschweren Bomber rum. Allein die Windströmungen schütteln schon das Flugzeug ordentlich durch. Jetzt kommt da eine Rakete angeflogen bei der du bereits Probleme hast, sie mit dem Radar überhaupt zu erfassen... und da willst du sekundenlang deinen Fokus auf eine Stelle auf der Rakete fokussieren?
Unter optimalen Bedingungen mag das ja noch halbwegs gehen. Aber der Aufwand um so ne billige Rakete runterzuholen, finde ich schon enorm. Mal davon abgesehen, dass das eben ne Schönwetterwaffe ist.
Übrigens gibt es beim Camping Bedarf so schöne Isolierdecken, die auch Infrarotstrahlung ganz wunderbar reflektieren! Wenn also so ein Flugzeug über einen hinweg fliegt, steigert man seine Überlebenschancen mit einer billigen Camping Decke ganz dramatisch! :D
desert
2008-07-17, 21:40:27
der thel hat doch schon gezeigt das es möglich mörsergranaten und ungelenkte raketen im flug zu zerstören, und das ist schon ein paar jahre her. gerüchteweise soll so ein teil ja die grüne zone in bagdad bewachen
desert
2008-07-17, 21:42:14
Ja: aus zwei Zentimeter Entfernung, im perfekten rechten Winkel, erschütterungsfrei, und mit aller Zeit der Welt.
Mal abgesehen davon dass runde, metallische Flächen ohnehin schon ziemlich gut reflektieren - du musst den Laser ja auch lange genug auf dein Ziel ausgerichtet kriegen.
Du fliegst also da oben mit deinem tonnenschweren Bomber rum. Allein die Windströmungen schütteln schon das Flugzeug ordentlich durch. Jetzt kommt da eine Rakete angeflogen bei der du bereits Probleme hast, sie mit dem Radar überhaupt zu erfassen... und da willst du sekundenlang deinen Fokus auf eine Stelle auf der Rakete fokussieren?
Unter optimalen Bedingungen mag das ja noch halbwegs gehen. Aber der Aufwand um so ne billige Rakete runterzuholen, finde ich schon enorm. Mal davon abgesehen, dass das eben ne Schönwetterwaffe ist.
Übrigens gibt es beim Camping Bedarf so schöne Isolierdecken, die auch Infrarotstrahlung ganz wunderbar reflektieren! Wenn also so ein Flugzeug über einen hinweg fliegt, steigert man seine Überlebenschancen mit einer billigen Camping Decke ganz dramatisch! :D
weiss du überhaupt wie feuerleitradar funktioniert? wenn es möglich eine icbm mit feuerleitradar zu beleuchten ist auch nicht viel schwerer den laser auszurichten. wieso haltet ihr die amis alle für idioten? die sind uns technologisch jahre vorraus
Monger
2008-07-17, 22:43:21
weiss du überhaupt wie feuerleitradar funktioniert? wenn es möglich eine icbm mit feuerleitradar zu beleuchten ist auch nicht viel schwerer den laser auszurichten. wieso haltet ihr die amis alle für idioten? die sind uns technologisch jahre vorraus
Das können sie ja eben NICHT - das ist ja nochmal ein ganz anderer Witz. Die können froh sein wenn sie überhaupt WISSEN dass eine ICBM gestartet wurde (das sieht man ohnehin am besten an den Abschussrampen) - dann wird mal großzügig geschätzt wo sie denn aufgrund ihres Abschusswinkels wieder in die Atmosphäre eintreten könnte, und dann schaut man, dass man das Biest halbwegs lokalisiert kriegt. Das Ding dann auch noch abzufangen, ist nochmal eine völlig andere Geschichte. Auch da versagen die Amerikaner schon seit Jahrzehnten. Selbst unter Idealbedingungen (schönes Wetter, man weiß wo die Rakete hin will weil man sie selber dort hingeschossen hat, keinerlei Täuschkörper, Hitzesignatur ist schön deutlich) ist die Trefferquote kaum besser als ne 6 beim Würfel.
Ich glaube, du unterschätzst Murphys Gesetz bei weitem! ;)
desert
2008-07-17, 22:50:05
Das können sie ja eben NICHT - das ist ja nochmal ein ganz anderer Witz. Die können froh sein wenn sie überhaupt WISSEN dass eine ICBM gestartet wurde (das sieht man ohnehin am besten an den Abschussrampen) - dann wird mal großzügig geschätzt wo sie denn aufgrund ihres Abschusswinkels wieder in die Atmosphäre eintreten könnte, und dann schaut man, dass man das Biest halbwegs lokalisiert kriegt. Das Ding dann auch noch abzufangen, ist nochmal eine völlig andere Geschichte. Auch da versagen die Amerikaner schon seit Jahrzehnten. Selbst unter Idealbedingungen (schönes Wetter, man weiß wo die Rakete hin will weil man sie selber dort hingeschossen hat, keinerlei Täuschkörper, Hitzesignatur ist schön deutlich) ist die Trefferquote kaum besser als ne 6 beim Würfel.
Ich glaube, du unterschätzst Murphys Gesetz bei weitem! ;)
sach mal willst du mich verkackeiern, du behaupest doch nicht etwa ernsthaft das amerikaner nicht die möglichkeiten haben eine icbm per radar zu verfolgen? das kann nicht dein ernst sein
Avalox
2008-07-17, 23:06:12
Ja: aus zwei Zentimeter Entfernung, im perfekten rechten Winkel, erschütterungsfrei, und mit aller Zeit der Welt.
Es ist ja aus 0 Zentimeter Entfernung. Es ist ja nicht die Strahlleistung, es ist die Leistung welche vom Material absorbiert wird. Bestrahlt wird mit 1 Megawatt.
Aber wie geschrieben reflektiert keine Abwehrverspiegelung der Welt 99,9%. Es kommt viel mehr Leistung an.
Du fliegst also da oben mit deinem tonnenschweren Bomber rum. Allein die Windströmungen schütteln schon das Flugzeug ordentlich durch. Jetzt kommt da eine Rakete angeflogen bei der du bereits Probleme hast, sie mit dem Radar überhaupt zu erfassen... und da willst du sekundenlang deinen Fokus auf eine Stelle auf der Rakete fokussieren?
Nicht vergessen. Sie haben es schon gemacht. Dieses schon vor mehr als 10 Jahren in den ersten Prototypen. Dort schoss man Raketen, Granaten, Flugzeuge, Drohnen, Cruise missles u.ä. ab. Das oben ist schon die Endversion. Sozusagen das fertige Produkt.
Ein alter Test Prototyp.
http://www.fas.org/spp/starwars/program/od19.jpg
Monger
2008-07-18, 09:54:56
sach mal willst du mich verkackeiern, du behaupest doch nicht etwa ernsthaft das amerikaner nicht die möglichkeiten haben eine icbm per radar zu verfolgen? das kann nicht dein ernst sein
Das ist in der Tat gar nicht so simpel. Spätestens wenn die ICBM wieder in die Atmosphäre eintritt, schaltet sie die Triebwerke ab - und hat dann die Radarsignatur von etwa einer Taube.
Als die Amis letztes Jahr ihr tolles Raketenabwehrsystem getestet haben, haben sie deshalb extra noch GPS Sender in die Raketen eingebaut, weil sie sie sonst gar nicht getroffen hätten! :D
Mittlerweile sind sie an der Stelle wohl ein bißchen besser geworden - aber unter realen Bedingungen stehen die Chancen für einen Abschuss trotzdem noch unglaublich schlecht.
Cyphermaster
2008-07-18, 10:30:13
Nun ja, glauben wir mal an ein gutes Ziel-Nachführungssystem, und glauben wir auch an die Wirksamkeit des Waffensystems - trotzdem sehe ich den riesigen Nutzen nicht. AL-1 können zwar gegen einzelne Ziele eingesetzt werden, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sind sie mit mehreren Zielen schnell überlastet (Siehe THEL). Von ihrer eigenen Angereifbarkeit nicht zu reden! Die Dinger brauchen dank riesiger Hitze- und Radarsignatur wahrscheinlich satt Geleitschutz, der zudem auch aufpassen muß, nicht in die Schußbahn des Lasers zu kommen. Wenn man die AL-1 mit BVR-Raketen a la AIM-54 Phoenix (Reichweite bis zu 160nm, also fast 300km!)angreift, wird sie sich wahrscheinlich entscheiden müssen, ob sie nun sich selber verteidigt, oder das eigentliche Ziel abschießt...
Als mögliche Gegenmaßnahme würden mir da Partikel-Wurfsysteme einfallen, z.B. eine Art "Sprühsystem" an der Raketenspitze. Damit ließe sich ein Mantel von feinst verteiltem Material um den Flugkörper legen, das zumindest einen großen Teil der auftreffenden Strahlung auffängt, ähnlich wie Wolken die die derzeitigen GBU-Lenksysteme immens behindern. Alternativ eine teurere, aber simplere Methode: Man ummantelt die Außenhaut so einer ICBM mit dünnen Aerogel-Kacheln wie sie u.a. die Spaceshuttles verwenden. Diese Kacheln halten nicht nur immense Temperaturen aus, sondern sind auch gleichzeitig üble Wärmeleiter (<0,03 mW/m*K). Damit ließe sich evtl. so eine ICBM für die paar Minuten, die sie nach dem Atmosphären-Eintritt bis zum Ziel braucht, ausreichend schützen.
Meiner Einschätzung nach ist die AL-1 wie der F-117A Nighthawk oder THEL immer noch mehr Techdemo als militärische Superwaffe. Die möglichen Einsatz-Rahmenbedingungen sind (noch?) zu arg begrenzt. Man hat also sehr, sehr viel Geld für nicht besonders viel militärischen Vorteil verbraten. Als "Grundlagenforschung" ist das Projekt aber sicherlich sehr interessant. Besonders, sollten jemals deutlich bessere Energiespeicher erfunden werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/FOBS
es wurde mehr oder weniger vor 2 jahren verkuendet das die idee hinter dem damaligen programm wieder aufgenommen wird.
damit ist jeglicher bau von abfangraketen und lasern witzlos... es sei denn man will die eigene millitaer lobby mit geld maesten.
Avalox
2008-07-18, 17:09:23
http://de.wikipedia.org/wiki/FOBS
Die Stationierung von Massenvernichtungswaffen im Weltraum ist verboten.
Dieses haben China, Russland die USA und 95 weitere Staaten der Welt unterschrieben und sich selbst verpflichtet (http://www.unoosa.org/pdf/publications/STSPACE11E.pdf).
Russland gilt dieses im Verstärkten durch einen extra Vertrag mit den USA.
Würde jemand zuwieder handeln, würden die USA alles im Weltall abschießen, was ihnen nicht genehm ist, weil sie es können.
ah richtig ich hab den wiki artikel nur halb gelesen und offensichtlich falsch interpretiert.
ging in dem artikel vor 2 jahren um tieffliegende raketen die ueber den pol richtung usa marschieren und nicht abfangbar sind.
X-Force
2008-07-18, 18:17:38
http://de.wikipedia.org/wiki/FOBS
wer sowas startet, den sollte man so grausam behandeln, wie es einem grade einfällt
btw: es war auch schon eine rakete in planung, die mit einem reaktor fliegt und dabei natürlich die ganze zeit dirty air hinterlässt wo immer sie rüberfliegt, das ganze im tiefflug wäre auch nicht abfangbar gewesen mit verheerender wirkung... mir fällt nur leider der name nicht mehr ein. wurde hier im forum aber auch schonmal erwähnt
BrannigansLaw
2008-07-18, 18:52:45
http://de.wikipedia.org/wiki/FOBS
btw: es war auch schon eine rakete in planung, die mit einem reaktor fliegt und dabei natürlich die ganze zeit dirty air hinterlässt wo immer sie rüberfliegt, das ganze im tiefflug wäre auch nicht abfangbar gewesen mit verheerender wirkung... mir fällt nur leider der name nicht mehr ein. wurde hier im forum aber auch schonmal erwähnt
http://de.wikipedia.org/wiki/Pluto_%28Marschflugk%C3%B6rper%29
NiCoSt
2008-07-18, 19:08:16
sorry, aber das stimmt so nicht! ich arbeite in einer firma, die für die beiden satelliten terrarsarX und nfire laser terminals für inter satellite links entwickelt und gebaut hat.
die beiden terminals werden auf die satelliten geschnallt um dann periodische verbindungen untereinander aufzubauen, sobald beide in sichtweite zueinander sind.
und wie sich jeder denken kann, haben solche satelliten eine viel höhere (bahn)geschwindigkeit als so eine "poplige" rakete und die entfernungen zueinander sind weit größer.. ;)
auf die gefahr hin, das schon argumentiert wurde (hab mir nicht alles durchgelesen): das ist was völlig anderes. Messlaser wie die deiner satelliten sind wahrscheinlich HeNe-Laser, d.h. sehr große rayleightlänge, aber niedrige Energie. Ein Laser für Militärische zwecke bräuchte jedoch enorm viel energie, bzw eine enorme energiedichte und eine riesen rayleightlänge. das sind zwei faktoren, die sich lasertechnisch ausschließen.
leider ist es die weitverbreitete meinung, das ein laserstrahl einfach einen gewissen durchmesser hat und dieser durchmesser einfach immer bestehen bleibt, d.h. die energiedichte egal über welche entfernung konstant ist, aber dieses "weltbild" ist völlig falsch...
E. und btw, wie soll man einen solchen supertollen laser fokussieren? Linsen? yo, 0,1 Promill absorption in der linse und sie schmilzt dahin...
Avalox
2008-07-18, 23:14:36
E. und btw, wie soll man einen solchen supertollen laser fokussieren? Linsen? yo, 0,1 Promill absorption in der linse und sie schmilzt dahin...
Mit dem SEALITE Beam Director.
Militärisch arbeiten die USA ganz offiziell mit Lasern mit mehreren Megawatt Leistung. Die neusten Generationen verfügen über adaptive Optiken, welche Atmosphärische Störungen komplett ausgleichen können. Wie man dieses auch aus der Bodengestützten Astronomie kennt.
Es ist alles schon vorhanden. Seit Jahrzehnten.
http://www.fas.org/spp/military/program/asat/miracl.htm
Einer steht z.B. auf der White Sands Basis.
http://www.wsmr.army.mil/pao/FactSheets/laser.htm
NiCoSt
2008-07-19, 14:00:00
Mit dem SEALITE Beam Director.
hast du irgendwelche weiteren informationen dazu?
Avalox
2008-07-22, 23:20:51
hast du irgendwelche weiteren informationen dazu?
Es gibt schon so einiges im Netz zu finden.
Interessant sind z.B.
http://www.fas.org/spp/military/program/asat/miracl.htm
http://www.janes.com/extracts/extract/jeos/jeos0055.html
hardtech
2008-08-13, 17:50:33
bis laserwaffen richtig eingesetzt werden können, dauert es noch einige jahre. aber die technologie ist höchstspannend.
Avalox
2008-09-03, 22:02:34
Northrop Grumman wird für das US Militär zum Jahresende 100kW elektrisch betriebene Festkörperlaser liefern können.
http://blog.wired.com/defense/2008/09/weapons-grade-l.html
Hm, leider nicht sehr ausführlich, aber interessant. Acht Laser zu einem kombinieren. Klingt weit einfacher als es sicherlich ist...
Agenor
2013-05-13, 18:03:40
Zeit für ein paar Videos. :biggrin:
LaWS (http://www.youtube.com/watch?v=KEUwnqmKlbE)
und ADAM (http://www.youtube.com/watch?v=kgUnDeED9MM)
Was wohl passiert, falls mal ein unter Schutz stehender Vogel dazwischen fliegt? :whistle:
Commander Keen
2013-05-13, 20:07:01
Edit: Mir kam grad die Idee, dass man so ein Ding doch eigentlich ideal auf einen Satelliten packen könnte und diesen dann in seiner Umlaufbahn durch riesige Solarpanele mit Energie versorgen. Das wäre sowohl für ein Kraftwerk, als auch als Waffe ziemlich "effizient".
Damit könnte man die Welt erobern :eek:
http://www.whoateallthepies.tv/dr%20evil%20laser-thumb.jpg
Kladderadatsch
2013-05-13, 20:55:28
solange laserwaffen nicht so schießen wie in star wars setzen die sich sicherlich nicht durch.
Udragor
2013-05-13, 22:05:44
Wenn Laserwaffen so ballern wie in der üblichen Science-Fiction Ausführung, dann haben die Techniker aber gewaltig Mist gebaut... oder Einstein widerlegt und Licht sehr viel Langsamer gemacht. Was da aus den Waffen kommt gleicht eher Leuchtspurmunition :biggrin:
Aber Nett zu haben wäre so ein Teil schon :freak:
Hayab
2013-05-27, 23:45:30
Ich frage mich gerade wie lange muesste man auf 10km entfernung mit dem LAWS ein weisses 2mm dickes Stahlblech bestrahlen damit da ein Loch entsteht.
Photonen haben eine sehr schlecht eigenschaft fuer eine Waffe, sie lassen sich einfach ablenken, weil keine Masse.
Avalox
2013-05-28, 13:35:14
Ich frage mich gerade wie lange muesste man auf 10km entfernung mit dem LAWS ein weisses 2mm dickes Stahlblech bestrahlen damit da ein Loch entsteht.
Ein 5kW Laser wird in der Industrie benutzt um 1m eines 10mm dickes Stahlblechs in einer Minute zu schneiden (im Schmelzverfahren, ohne extra Sauerstoff). Nun mögen dort die Wellenlängen andere sein und natürlich ist die Distanz und damit Absorption und die Aufsplittung eine andere.
Die Festkörper Militärlaser streben ja alsbald 100kW an. Anfliegende Raketen, Hubschrauber, Flugzeuge, Drohnen sind aber nicht mit 1cm dicken Stahl gepanzert. Zumal diese Ziele auch nicht durchbohrt oder zerschnitten werden müssen. Durch die Geschwindigkeit wirken schon die Verringerung der Stabilität der tragenden Teile aufgrund der Wärme zerstörerisch. Ganz zu schweigen von der Wirkung auf alle möglichen externen Sensoren.
Und wenn das Militär auf kleine schnelle Boote damit schießen will, dann meinen sie ja damit, dass sie die Besatzung im Boot treffen. Bei einem Laser dieser Klasse hilft kein wegsehen und auch kein Liedschlussreflex. Die Besatzung im Boot erblindet augenblicklich.
Und jetzt muss man nochmal einen drauf legen, dass die Militärs inzwischen durchaus mit Laser im Megawatt Bereich denken und auch schon Versuche fahren.
Laser bedeutet doch nicht anderes als dass, das was gesehen wurde auch augenblicklich bekämpft werden kann.
Cyphermaster
2013-05-28, 14:22:09
Laser bedeutet doch nicht anderes als dass, das was gesehen wurde auch augenblicklich bekämpft werden kann.Sowas halte ich für wichtig zu betonen. Viele hängen halt noch dem Mythos des Lasers als universelle, schier unschlagbare und in jeder Hinsicht überlegene Wunderwaffe nach, der ihm in vielen Filmchen der 80er/90er angehängt wurde.
Real ist Laser halt "nur" eine technische Möglichkeit von Vielen für Waffensysteme; mit spezifischen Vor-, aber auch Nachteilen. Das Verhältnis davon verschiebt sich dank aktueller Entwicklungen eben langsam dahin, daß die Vorteile als überwiegend erscheinen. Früher hat man auch Segelschiffe und Sterlingmotoren aufgrund der Rahmenbedingungen nicht (mehr) genutzt, jetzt erleben sie wieder eine Renaissance.
Gipsel
2013-05-28, 15:28:45
Ein 5kW Laser wird in der Industrie benutzt um 1m eines 10mm dickes Stahlblechs in einer Minute zu schneiden (im Schmelzverfahren, ohne extra Sauerstoff). Nun mögen dort die Wellenlängen andere sein und natürlich ist die Distanz und damit Absorption und die Aufsplittung eine andere.
Die Festkörper Militärlaser streben ja alsbald 100kW an. Anfliegende Raketen, Hubschrauber, Flugzeuge, Drohnen sind aber nicht mit 1cm dicken Stahl gepanzert. Zumal diese Ziele auch nicht durchbohrt oder zerschnitten werden müssen. Durch die Geschwindigkeit wirken schon die Verringerung der Stabilität der tragenden Teile aufgrund der Wärme zerstörerisch. Ganz zu schweigen von der Wirkung auf alle möglichen externen Sensoren.
Nur mal ein paar Effekte, die gegenteilig wirken:
Die Intensität auf dem Ziel sinkt prinzipiell quadratisch mit dem Abstand Die typischerweise hohe Fluggeschwindigkeit des Ziels führt zu einer effizienten Kühlung der Oberfläche
Es existieren sehr einfache und billige Gegenmaßnahmen gegen die typischerweise verwendeten Wellenlängen im mittleren Infrarot (Außenhülle weiß streichen hilft schon deutlich, eine polierte Kupferschicht reflektiert >98%), die den Aufwand auf Laserseite um ein bis zwei Größenordnungen hochtreiben.
Bei überschallschnellen Raketen im Endanflug auf ein Schiff (sehr tief, ~5m Flughöhe), bleiben dem Schiff wenige Sekunden Reaktionszeit für Erfassung, Ausrichtung und Feuern (die Beleuchtung muß heutzutage noch für mehrere Sekunden erfolgen). Zudem bewegen die sich nicht gleichförmig sondern manövrieren mit etlichen g (um Nahbereichsverteidigungssystemen zu entgehen), so daß es schwierig sein dürfte, den Fokus des Lasers mit der erforderlichen Genauigkeit genügend lange auf einem Punkt zu halten. Die konventionellen Nahbereichsverteidigungssysteme schießen deswegen oft gar nicht punktgenau, sondern füllen einfach einen ganzen Korridor mit möglichst vielen Kugeln (bis zu über 160 Schuß pro Sekunde!), Streuung ist gewollt. Diese Taktik funktioniert mit Lasern natürlich nicht mehr.
Und wenn das Militär auf kleine schnelle Boote damit schießen will, dann meinen sie ja damit, dass sie die Besatzung im Boot treffen. Bei einem Laser dieser Klasse hilft kein wegsehen und auch kein Liedschlussreflex. Die Besatzung im Boot erblindet augenblicklich.Kleine Nebenbemerkung von mir: Waffen mit dieser Wirkung (Blindheit) sind nach der UN-Waffenkonvention verboten (http://de.wikipedia.org/wiki/Konvention_%C3%BCber_das_Verbot_oder_die_Beschr%C3%A4nkung_des_Einsatzes_bestimm ter_konventioneller_Waffen#Protokoll_IV_.C3.BCber_blind_machende_Laserwaffen).
Avalox
2013-05-28, 16:11:55
Nur mal ein paar Effekte, die gegenteilig wirken:
[list]
Die Intensität auf dem Ziel sinkt prinzipiell quadratisch mit dem Abstand Die typischerweise hohe Fluggeschwindigkeit des Ziels führt zu einer effizienten Kühlung der Oberfläche
Ja, allerdings ist die Divergenz des Strahls so gering, dass über die angestrebten Entfernungen funktioniert und das ist ja das was zählt. Entfernungen sind nun mal auf der Erde äußerst begrenzt.
Die effiziente Kühlung würde ich mal nicht überbewerten, da in den Industrieanlagen zum Laserschneiden immer ein Gas auf den Schneidpunkt geblasen wird. Dieses entweder um die Schlacke auszublasen, oder gar reiner Sauerstoff um die Verbrennung des Materials zu beschleunigen.
Die hohe Geschwindigkeit mit dem Druck wird die Konstruktion eher zusätzlich belasten.
Der Einfluss der umströmenden Luft dürfte eher Kontraproduktiv sein.
Es existieren sehr einfache und billige Gegenmaßnahmen gegen die typischerweise verwendeten Wellenlängen im mittleren Infrarot (Außenhülle weiß streichen hilft schon deutlich, eine polierte Kupferschicht reflektiert >98%), die den Aufwand auf Laserseite um ein bis zwei Größenordnungen hochtreiben.
Wird ja auch gemacht. Aber letztendlich wird die Energie des Lasers erhöht.
Heute sind Laser im 100kW Bereich im Gespräch. Laser im Megawatt Klasse sind durchaus im Bereich des möglichen.
Damit werden die Schutzmaßnahmen auch immer aufwändiger. Was ja wieder andere Auswirkungen haben wird.
Die Nahbereichsverteidigungssysteme welche Projektile verschießen werden ja eher abgeschafft und gegen Lenkflugkörper auch im Nahbereich ersetzt, oder eben gegen Laserwaffen.
Kleine Nebenbemerkung von mir: Waffen mit dieser Wirkung (Blindheit) sind nach der UN-Waffenkonvention verboten (http://de.wikipedia.org/wiki/Konvention_%C3%BCber_das_Verbot_oder_die_Beschr%C3%A4nkung_des_Einsatzes_bestimm ter_konventioneller_Waffen#Protokoll_IV_.C3.BCber_blind_machende_Laserwaffen).
Ja. Letztendlich werden Waffen geächtet die gezielt eingesetzt um den Gegner zu erblinden. Aber in dem Fall der Schiffswaffe ist dieses ein Kollateralschaden, primär ist es eine Waffe die zur Zerstörung des Bootes eingesetzt wird, dass die Besatzung dabei auch erblindet ist ein Effekt dieser Waffe.
Diese Diskussion gab es schon mit dem YAL-1 Kampfflugzeug. Der chemische Laser dieses Flugzeugs im Megawatt Bereich könnte gegen Raketen, Satelliten, aber auch gegen den Gegner(Mensch) selbst eingesetzt werden, indem die Waffe über die Frontlinie aus großer Entfernung streifen würde. Die Gegner würden augenblicklich in großer Zahl erblinden. Es ist nur ein Unterschied in der Ansteuerung des Systems.
Die Diskussion hat nichts ergeben. Die Lasserwaffen werden eingeführt, eben mit dem o.g. Effekt auf Menschen.
Das betrifft Piloten in den Flugzeugen die mit solch einer Waffe bestrahlt werden ebenso. Aber ist das die primäre Waffenwirkung, oder ein in kauf genommener Effekt des Waffeneinsatzes? Scheinbar ersteres. Anitpersonenminen sind übrigens auch geächtet.
Laserschutzbrillen für Soldaten sind ja durchaus genannt, als Ausstattung der Zukunft. Für die, die es sich leisten können.
Cyphermaster
2013-05-28, 16:30:44
Das Problem mit der Ächtung wird ja von einigen Staaten, beispielsweise und ironischerweise zugleich von den USA grundsätzlich eher durch Umdefinition gelöst. Siehe Streubomben, Minen, DPU-Munition,... Diese Diskussion ist allerdings unabhängig von der grundlegenden Waffentechnik immer zu führen, da praktisch alle Technologien von solchen Ächtungen irgendwo betroffen sind oder sein können ("Dumdum"-Geschosse, Giftgas, Napalm,...).
Gipsel
2013-05-28, 20:27:54
Die effiziente Kühlung würde ich mal nicht überbewerten, da in den Industrieanlagen zum Laserschneiden immer ein Gas auf den Schneidpunkt geblasen wird. Dieses entweder um die Schlacke auszublasen, oder gar reiner Sauerstoff um die Verbrennung des Materials zu beschleunigen.Und seit wann besteht unsere Atmosphäre aus reinem Sauerstoff oder anders gefragt, wo liegt die Relevanz beim realen Einsatz? Und das Ausblasen der Schlacke wird wohl kaum mit Geschwindigkeiten von mehreren Hundert bis tausend Metern pro Sekunde stattfinden. ;)
Die hohe Geschwindigkeit mit dem Druck wird die Konstruktion eher zusätzlich belasten.
Der Einfluss der umströmenden Luft dürfte eher Kontraproduktiv sein.Druck wirkt nur am Kopf (auf den typischerweise nicht geschossen wird) und damit axial entlang der Hülle. Seitlich gibt es keinen nennenswerten Druck bzw. dürfte das sogar eher ein Sog sein. Aber das ist ja eigentlich auch egal. Aber ich würde die Kühlwirkung von so schnell über eine metallische Oberfläche strömenden Luft nicht vernachlässigen wollen. Warum installiert man gleich nochmal Lüfter auf Kühlkörpern? Und das skaliert auch mit der Geschwindigkeit. ;)
Wird ja auch gemacht. Aber letztendlich wird die Energie des Lasers erhöht.
Heute sind Laser im 100kW Bereich im Gespräch. Laser im Megawatt Klasse sind durchaus im Bereich des möglichen.
Damit werden die Schutzmaßnahmen auch immer aufwändiger. Was ja wieder andere Auswirkungen haben wird.Das wird noch überhaupt nicht gemacht, weil es schlicht nicht notwendig ist. Es existieren praktisch keine nennenswert eingesetzten Laserwaffen. Man bedampfe die Außenhülle dünn mit Kupfer, update die Steuerungssoftware, so daß die Rakete eine kontrollierte Drehung um die eigene Achse ausführt (einige machen das sowieso schon) und man benötigt dringend die MW Laser auch schon auf relativ kurze Entfernungen, um in genügend kurzer Zeit einen Effekt zu erzielen.
Die Nahbereichsverteidigungssysteme welche Projektile verschießen werden ja eher abgeschafft und gegen Lenkflugkörper auch im Nahbereich ersetzt, oder eben gegen Laserwaffen.Projektilwaffen sind billig und deponieren auf einen Schlag eine ansehnliche Energie im Ziel. Die Lenkflugkörper zur Nahbereichsverteidigung sind eher eine Ergänzung um die Reichweite zu vergrößern als ein Ersatz. Und bis Laserwaffen dahin kommen, vergehen sicher noch etliche Jahre.
Laserschutzbrillen für Soldaten sind ja durchaus genannt, als Ausstattung der Zukunft. Für die, die es sich leisten können.Die sind billiger als schußsichere Westen (und letztere liefern wir frei Haus an die momentanen "Rebellen" und zukünftigen Terroristen in Syrien). Also wenn man die Wellenlänge kennt und es nur gegen Streulicht aber keinen "direkten Treffer" ins Auge helfen soll (was bei den diskutierten Leistungen wohl die Wahl wäre). Und da sind wir beim praktischen Problem: Mit einer Brille, die gegen alle Wellenlängen schützt, sieht man nichts mehr. Da sind wir dann bald bei StarTrek mit den "rotierenden Phaser-/Schutzschild-Frequenzen". :rolleyes:
Avalox
2013-05-28, 21:50:01
Und seit wann besteht unsere Atmosphäre aus reinem Sauerstoff oder anders gefragt, wo liegt die Relevanz beim realen Einsatz? Und das Ausblasen der Schlacke wird wohl kaum mit Geschwindigkeiten von mehreren Hundert bis tausend Metern pro Sekunde stattfinden. ;)
Doch die Blasgeschwindigkeiten betragen tatsächlich mehrere hundert Meter pro Sekunde bei Industrielasern. :)
Und die Relevanz ist, dass diese o.g. Laserwaffen tatsächlich die Struktur schwächen und durch die hohe Belastung durch den Flug die beschossene Waffe sich dann selbst zerlegt.
Das wird noch überhaupt nicht gemacht, weil es schlicht nicht notwendig ist. Es existieren praktisch keine nennenswert eingesetzten Laserwaffen.
Aber klar werden heutige Raketensysteme gegen Laserstrahlen schon gehärtet.
Die Interkontinentalraketen die heute entwickelt werden, werden in 40 Jahren noch in Betrieb gehalten. Das sind mit die langlebigsten Waffensystem.
Ich denke die US MX Raketen sind schon in den 70er Jahren mit der Prämisse von Laserbeschuss mit einigen Kilojoule pro cm² gehärtet worden. Auch die Russen geben bei Neuentwicklungen immer wieder an, diese robuster gegen Laserbeschuss zu machen.
Und das obwohl noch keine tauglichen Laserwaffen existieren, aber diese sind halt absehbar.
Projektilwaffen sind billig und deponieren auf einen Schlag eine ansehnliche Energie im Ziel. Die Lenkflugkörper zur Nahbereichsverteidigung sind eher eine Ergänzung um die Reichweite zu vergrößern als ein Ersatz.
Ne., heute werden nach und nach die klassischen Phalanx CIWS mit ihren Kino tauglichen Gatling Kanonen abgelöst und nicht etwa ergänzt.
Das hier ist der Nachfolger (http://de.wikipedia.org/wiki/SeaRAM), ein Lenkwaffen System.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/96/SeaRAM_1.jpg/220px-SeaRAM_1.jpg
Die USS Independence ist eines der ersten Schiffe, welches vor ein paar Jahren vom Stapel lief nur noch mit diesem System ausgestattet wurde. Aber die Nachrüstung der laufenden Schiffe läuft auch. Die Gatling Kanone ist dort nicht mehr zeitgemäß.
Und der Nachfolger des Lenkwaffen Phalanx ist LADS. Ein Lasersystem vom Hersteller Raytheon.
Gipsel
2013-05-29, 08:57:56
Doch die Blasgeschwindigkeiten betragen tatsächlich mehrere hundert Meter pro Sekunde bei Industrielasern. :)Strömungsgeschwindigkeit des Mediums im Gaslaser kann sicher so hoch sein. Aber da Du Dich ja offenbar damit auskennst, kannst Du mich an irgendeine Quelle dazu verweisen? Also ich würde mal ganz naiv vermuten, das man nur sehr lokal (Breite des Schnitts) hinter dem Schneidlaser (oder mit reinem Sauerstoff auch am Schneidpunkt) senkrecht zur Oberfläche pustet, um zu verhindern, daß beide Seiten sofort wieder zusammenbacken (mit Sauerstoff erhöht man die Schneidwirkung durch exotherme Oxidation des Metalls). Ein Teil der Wirkung dürfte neben dem mechanischen Ausblasen auch auf der schnellen Abkühlung hinter der Schneidstelle beruhen.
Cyphermaster
2013-05-29, 10:02:20
Ne., heute werden nach und nach die klassischen Phalanx CIWS mit ihren Kino tauglichen Gatling Kanonen abgelöst und nicht etwa ergänzt.
(...)
Und der Nachfolger des Lenkwaffen Phalanx ist LADS. Ein Lasersystem vom Hersteller Raytheon.Die Ablösung erfolgt aber nicht aufgrund "grundsätzlicher Überlegenheit", sondern einer Überlegenheit unter den derzeit erwarteten Einsatzbedingungen. Es gibt durchaus Szenarien, in denen Weiterentwicklungen von ballistischen (Phalanx) oder LFK-Systemen (SeaRAM) einem LADS vorzuziehen wären, nur erscheinen die aus aktueller Perspektive unwahrscheinlicher/seltener, als die, in denen LADS seine Vorteile ausspielen kann.
Grade bei den USA mit ihrer globalen Expeditionsarmee und entsprechend langen Einsatzdauern ist es z.B. auch ein wichtiger Faktor, daß Energiewaffen keine Versorgung mit separaten Munitionstypen erfordern, obwohl das mit der eigentlichen Leistungsfähigkeit des Waffensystems nicht direkt etwas zu tun hat, sondern eher ein Vorteil strategischer Natur ist.
Avalox
2013-05-29, 13:07:26
Aber da Du Dich ja offenbar damit auskennst, kannst Du mich an irgendeine Quelle dazu verweisen?
Ich kenne mich damit nicht aus. Ich habe um drei Ecken mit solch einer Unternehmung zu tun.
Also ich würde mal ganz naiv vermuten, das man nur sehr lokal (Breite des Schnitts) hinter dem Schneidlaser (oder mit reinem Sauerstoff auch am Schneidpunkt) senkrecht zur Oberfläche pustet, um zu verhindern, daß beide Seiten sofort wieder zusammenbacken
Ja, die Laseroptik soll auch geschützt werden vor Niederschlag des geschnittenen Materials.
(mit Sauerstoff erhöht man die Schneidwirkung durch exotherme Oxidation des Metalls).
Ja. Das gibt es auch, ist aber ein anderes Verfahren, vergleichbar einem Schneidbrenner.
Die Ablösung erfolgt aber nicht aufgrund "grundsätzlicher Überlegenheit", sondern einer Überlegenheit unter den derzeit erwarteten Einsatzbedingungen. Es gibt durchaus Szenarien, in denen Weiterentwicklungen von ballistischen (Phalanx) oder LFK-Systemen (SeaRAM) einem LADS vorzuziehen wären, nur erscheinen die aus aktueller Perspektive unwahrscheinlicher/seltener, als die, in denen LADS seine Vorteile ausspielen kann.
Grade bei den USA mit ihrer globalen Expeditionsarmee und entsprechend langen Einsatzdauern ist es z.B. auch ein wichtiger Faktor, daß Energiewaffen keine Versorgung mit separaten Munitionstypen erfordern, obwohl das mit der eigentlichen Leistungsfähigkeit des Waffensystems nicht direkt etwas zu tun hat, sondern eher ein Vorteil strategischer Natur ist.
Absolut. Es scheint ja auch um Kosten zu gehen. Wer weiß wie lange und mit welchen Szenarien dort gedacht wird. Die Railguns die sich momentan in der Entwicklung befinden sind ja vorrangig ein Mittel die Kosten zu senken, bzw. mehr Wirkung bei gleichen Kostenaufwand zu erzielen. Wenn solch ein Schuss vielleicht nur noch 1/10 der Kosten einer Lenkwaffe verursacht, dann kann ein Gegner eben auch häufiger schießen und entsprechend muss solch ein System dann entsprechend breiter aufgestellt sein. Ich denke aber, dass die Idee schon die Militär elektrisiert.
Gipsel
2013-05-29, 16:10:10
Die Ablösung erfolgt aber nicht aufgrund "grundsätzlicher Überlegenheit", sondern einer Überlegenheit unter den derzeit erwarteten Einsatzbedingungen. Es gibt durchaus Szenarien, in denen Weiterentwicklungen von ballistischen (Phalanx) oder LFK-Systemen (SeaRAM) einem LADS vorzuziehen wären, nur erscheinen die aus aktueller Perspektive unwahrscheinlicher/seltener, als die, in denen LADS seine Vorteile ausspielen kann.Die Munitionsgeschichte ist durchaus ein Punkt. Die US-Marine forscht ja aktiv an FELs und an Railguns, auch weil die eben entweder gar keine Munition bzw Verbrauchsmaterialien wie die COIL-Laser sondern nur noch Strom benötigen (und bei FELs kann man auch die Wellenlänge relativ leicht durchstimmen) bzw. bei einer Railgun man zumindest die Treibladung und auch betröchtlich am Geschoßgewicht spart (man benötigt nur noch ein relativ leichtes Geschoß, da die Geschwindigkeit wesentlich höher ist). Die erhöhte Reichweite und kürzeren Flugzeiten der Geschosse sind nur ein Teil der Geschichte. Und vor allem auf irgendwelchen atomgetriebenen Flugzeugträgern ist Strom überhaupt kein Problem. Und auch sonst sind Schiffe typischerweise damit reich gesegnet, solange nur die Maschinen noch laufen.
Edit:
Da hat Avalox , doch tatsächlich auch schon auf Cyphers Post geantwortet und die Railguns erwähnt.
Fusion_Power
2013-06-01, 18:53:48
Ne., heute werden nach und nach die klassischen Phalanx CIWS mit ihren Kino tauglichen Gatling Kanonen abgelöst und nicht etwa ergänzt.
Das hier ist der Nachfolger (http://de.wikipedia.org/wiki/SeaRAM), ein Lenkwaffen System.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/96/SeaRAM_1.jpg/220px-SeaRAM_1.jpg
Die USS Independence ist eines der ersten Schiffe, welches vor ein paar Jahren vom Stapel lief nur noch mit diesem System ausgestattet wurde. Aber die Nachrüstung der laufenden Schiffe läuft auch. Die Gatling Kanone ist dort nicht mehr zeitgemäß.
Und der Nachfolger des Lenkwaffen Phalanx ist LADS. Ein Lasersystem vom Hersteller Raytheon.
Raketen sind doch eigentlich viel teurer als ein paar (tausend) Mumpeln für ne Gatling oder?
Und so ne Gatling macht natürlich viel mehr her als ein paar olle Raketen. :D
http://www.youtube.com/watch?v=UtwPUjqKzpI
Hmm, wenn die die Dinger ausmustern, ob man eine kaufen kann? So fürn Garten. ^^
Avalox
2014-11-17, 09:42:32
Die USA hat die erste Laserwaffe in die Krisenregion des persischen Golfs stationiert.
Auf einem Versorgungsschiff ist der Prototyp eines kleinen Festkörper Lasers mit 30kW Leistung installiert worden.
http://www.bloomberg.com/news/2014-11-14/u-s-navy-deploys-its-first-laser-weapon-in-the-persian-gulf.html
vBulletin®, Copyright ©2000-2024, Jelsoft Enterprises Ltd.