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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kernenergie - Mehr oder Weniger?


Lu-Tze
2008-08-03, 23:24:30
Hallo!
In dieser Umfrage geht es darum, abzustimmen, wie stark ihr für oder gegen die Kernenergie seit. Die einzelnen Antwortmöglichkeiten sind bewusst neutral formuliert, damit das Ergebnis möglichst die tatsächliche Meinungsverteilung in diesem Forum wiederspiegelt.

Edit: Hm, hätte vielleicht besser ins Wirtschaftsforum gepasst... aber mal schaun, hier passt es eigentlich auch nicht schlecht hin, und es können auch Leute abstimmen, die noch nicht 60 Posts haben.

WarSlash
2008-08-05, 02:23:38
[X] Ausbauen und Fördern

Kernenergie ist eine Brückentechnologie! Das sollte jedem klar sein.

Ich bin dafür, dass neue AKWs gebaut werden, sofern es auch wirklich Deutschlands Stromversorgung zu Gute kommt und die Konzerne den Strom so ins Ausland verkaufen können.

Damit verbunden müssen die Sicherheitsvorschriften erhöht werden und das ganze in staatliche Hände und Aufsicht kommen.

In Zeiten steigende Energiepreise sollte man das ganze nicht noch zusätzlich, durch sozialdemokratische Forderungen nach einem verfrühten Atomausstieg, verschärfen.

Ich finde es wirklich schleierhaft wo man bitte den ganzen Strom hernehmen will ohne dass die Preise steigen. Die paar Windrädchen sind doch wohl ein Witz.

Aber das die Atomenergie keine Zukunft hat, ist ja wohl klar, denn der Uranvorat ist begrenzt. Viel schlimmer finde ich, dass Autos immer noch mit fossilen Brennstoffen fahren. Darüber regt sich anscheind keiner auf.

Wir sollten so lange an der Atomenergie festhalten bis wir erste Kern
fusionskraftwerke haben und das hoffentlich bald!

Und genau in diese Technologie sollte das Geld gepummt werden und nicht in erneuerbare Energien.

Crow1985
2008-08-05, 03:59:59
In Zeiten steigende Energiepreise sollte man das ganze nicht noch zusätzlich, durch sozialdemokratische Forderungen nach einem verfrühten Atomausstieg, verschärfen.

Dir ist klar das Atomstrom schweine teuer ist?

Simon Moon
2008-08-05, 08:10:25
Dir ist klar das Atomstrom schweine teuer ist?

So viel teurer, wenn überhaupt, sind AKWs im laufenden Betrieb auch nicht als Kohlekraftwerke. Da sie bereits stehen, ist auch keine grosse Anfangsinvestion mehr von Nöten.
Würde man alle Reaktoren nun abschalten, wäre man entweder auf (Atom-)Strom aus dem Ausland angewiesen oder müsste sehr viel in andere Kraftwerke investieren - beides wäre dem Strompreis kaum zuträglich.

In der jetzigen Situation ist "Atomstrom" also eine relativ günstige Variante.

Iceman346
2008-08-05, 08:23:42
Mir fehlt eine "Neu bauen aber veraltete Kraftwerke abschalten" Option.

Alte Meiler die kaum noch den aktuellen (westlichen) Sicherheitsstandards entsprechend sollten abgeschaltet werden, gleichzeitig sollte man die Technologie weiterentwickeln und in neue, moderne Kraftwerke investieren.

Fatality
2008-08-05, 08:27:36
um so mehr kraftwerke die auf fossilem brennstoff basieren wegkommen, umso besser für uns alle.

neue moderne akw müssen her.

Stargazer2893
2008-08-05, 08:45:35
Im Endeffekt kommt uns der Spass mit der Kernenergie einfach zu teuer,
und da die Kosten(Endlagerung...) sowieso wir zu tragen haben bin ich dafür weiter am Ausstieg festzuhalten.

Nicht verlängern oder verkürzen sondern so wie geplant aussteigen... irgendjemand muss ja mal den Anfang wagen und dem Rest der Welt zeigen, dass es auch ohne geht.

Und auf keinen Fall noch grossartig forschen, denn wenn die Briten und Amis wirklich nochmal neue Reaktoren bauen gibts eh bald kein Uran mehr!

Is aber leider alles Wunschdenken denn unsere Politikerwic**** werden soweiso von der Industrie gelenkt. :frown:

Cyphermaster
2008-08-05, 09:09:07
Wer hier den NEUBAU von Kernkraftwerken fordert, oder sie für eine begrenzte Zeit als Brückentechnologie bezeichnet, sollte sich imo mal dringend die Faktenlage zu dem Thema zu Gemüte führen. Angefangen von den elendig langen Bauzeiten, über die -bei bisherigen Meilern schwerst steuerlich subventionierten!- horrenden Baukosten bis hin zu der Tatsache, daß KKWs mehrere Jahrzehnte laufen müssen, um in ihrer Gesamt-CO2-Bilanz überhaupt besser dazustehen als ein gleich starkes fossil betriebenes Kraftwerk (der Bau-, Betriebs- und Entsorgungsaufwand nach Betriebsende ist einfach ungleich höher, und muß auch in die Bilanz!).

Kernkraftwerke erfordern einen stabilen Planungshorizont von 30+x Jahren - so lange wird der Uranpreis mit Sicherheit nicht in kalkulierbarem Rahmen bleiben! Ideen wie "den billigen Strom dann halt ins Ausland verkaufen" sollte man sich deswegen besser gleich wieder in den Gedankenshredder schieben; wirklich billig wird dieser Strom auch nicht. Und sogar wenn er es wäre, was nutzen uns neue Meiler, die erst in mehr als einem Jahrzehnt ans Netz gehen werden, wo wir schon viel früher die Energie brauchen?

Daher sehe ich es so, daß man technisch taugliche Meiler weiter betreiben kann, aber sich Neubauten tunlichst verkneifen sollte.

Argh
2008-08-05, 09:16:03
Eventuell Laufzeiten verlängern, keine neuen Kraftwerke bauen.

Für das Geld lieber Offshore Windparks errichten, Wellenkraftwerke und Gezeitenkraftwerke bauen etc...

Kein Kernkraftwerk wird jemals so sicher sein, dass ein Super GAU (also die unkontrollierte Freisetzung von radioaktiven Material in die Umwelt) ausgeschlossen werden kann. Ein sehr geringer Risiko, aber dennoch ein Risiko und hier stellt sich die Frage, ob das Risiko nötig ist. Ich sage nein, denn KKWs sind sehr teuer, nicht CO2 neutral (die Nutzung von Wind und Sonne setzt z.B. im Mittel weniger CO2 frei), endlich und das Problem der Entsorgung ist immer noch nicht gelöst. Die Bergwerke sind ja offenbar nicht dauerhaft sicher. Auch in alten Salzbergwerken kommt es zu Wassereinbrüchen. Zudem ist es nicht notwendig. Erneuerbare Energien werden stetig ausgebaut und das wird hoffentlich auch so weitergehen. Es wird jedes Jahr etwas weniger Strom verbraucht. Das Elektroauto wird auch nicht plötzlich kommen, zudem ist es gut kompatibel mit Wind und Sonnenenergie, da man die Akkus als Abnehmer und Speicher von Produktionsspitzen nutzen könnte.
Für die Grundlast haben wir für's Erste Kohle und Gas und sollten Geld in die Fusion stecken. Da sollte man nicht knausern. Lieber ITER richtig machen, aslo hinreichend groß und zügig gebaut als 10 neue KKWs bauen.

Argh
2008-08-05, 09:17:31
um so mehr kraftwerke die auf fossilem brennstoff basieren wegkommen, umso besser für uns alle.

neue moderne akw müssen her.
Uran ist auch ein fossiler Brennstoff...


BTW: Die paar Windrädchen erzeugen heute schon gut 15% des gesamten Stroms in Deutschland. Und die wirklich dicken Dinger, die dann kontinuierlich und richtig viel Energie erzeugen stehen in einigen Jahren weit draußen im Meer. Dann sind wir locker bei 25% der Stromversorgung. Sonne und Wasser hat auch noch viel Potential.
Zudem: Energiesparen heißt die Devise. Man könnte z.B. der Bauwirtschaft und der gesamten Wirtschaft erheblich helfen indem man die energetische Sanierung verstärkt fördert. Zum einen bringt das Aufträge für viele Firmen, zum anderen senkt es die Abhängigkeit der Menschen von teurer Energie, so dass letztlich der Anteil der Energiekosten sinkt den die Menschen aufzubringen haben und frei wird für andere Güter. Ein Konjunkturprogramm in dieser Zielrichtung wäre imho zur Zeit sehr angebracht und weit Wirkungsvoller und Sinnvoller auch für den kleinen Mann als die Wiedereinführung der Pendlerpauschale oder ähnlichen Quatsch. Mit Energiesparen kann man viel Geld verdienen. Und wir alle würden davon profitieren.

Kladderadatsch
2008-08-05, 09:51:11
geht das wieder los? wind und sonne werden niemals effizient genutzt werden können, da schlicht und ergreifend die grundlast nicht gedeckt wird. die 15 prozent, die die hässlichen windrädchen decken, werden durch u.a. kohlekraftwerke gedeckt. d.h., wenn solar- und windrädchen bald 25 % liefern können, werden im gegenzug weitere gas/öl-/kohlekraftwerke gebaut werden müssen- wogegen dann noch menschen, meist grün-wählende (deren partei den bau dieser mehr oder minder verursachen), protestieren..das ist unglaublich.

wenn die akws hier nun abgestellt werden sollten, wird deutschland eben u.a. französischen strom kaufen- und vorsicht, der ist noch viel höher radioaktiv strahlend als unserer.
wenigstens haben wir dann einen wirklich triftigen grund, uns über die strompreise zu beschweren; aber jeder akw-gegner, der das tut, nimmt dabei bitte freiwillig die arsch-tritt-haltung ein.


ps.: die tragödie an dieser sache ist ja, dass die wahrscheinliche lösung des problems noch aus dem feindeslager der ökos kommt- der biotechnologie. in den usa gibts bereits ein unternehmen, dass biotechnologisch öl herstellt und damit den stoff, auf den die menschheit wahrscheinlich für immer und ewig angewiesen sein wird. (zum verfeuern bzw. strom, kunststoff, und da wären auch noch die paar millarden autos, die benzin tanken)
netto co2-ausstoß: 0. auch praktisch: nicht etwa wie solarzellen, kann die produktion mehrschichtig = platzsparend stattfinden. würde man nun auch noch die öko-subventionen teufeln wie craig venter zukommen lassen (obwohl der es gerade nicht nötig hätte), würde sich die erforschung effizienterer bakterien natürlich auch noch verkürzen lassen.

SavageX
2008-08-05, 11:23:02
geht das wieder los? wind und sonne werden niemals effizient genutzt werden können, da schlicht und ergreifend die grundlast nicht gedeckt wird.

... und deshalb brauchen regenerative Energiegewinnungsanlagen einen Energiespeicher mit nennenswerter Stützzeit und eine Logik, die zuverlässige Angaben liefert, wann das Licht ausgeht - damit nicht dauernd "Großkraftwerke" mitlaufen müssen, sondern regional kleine Turbinen anlaufen können.

Dann müsste über das Netz auch noch die Information gehen können "ist jetzt ein bisschen knapp", damit sich unkritische Geräte zurückhalten (der Therme tut es nicht weh, wenn die Temperatur ein paar Grad unter den Sollwert fällt, der Kühlschrank darf auch gerne 10 Minuten später anlaufen, das Elektroauto kann sich auch etwas später aufladen - oder jetzt gar Energie vergütet zurück ins Netz schaufeln).

Sag niemals nie - und vor allem muss das derzeitige grobmaschige Netz mit zentralen Großdinosaurieren mit flinken regionalen Erzeugungseinheiten und Energiespeichern angereichert werden. Damit lässt sich zweifelsohne der Energie*mix* deutlich weiter in Richtung regenerative Energien schieben.

grobi
2008-08-05, 11:38:50
Wenn man so mit dem Atommüll umgeht sollte man den Atomausstieg beschleunigen. Dort wurde auf billigste weise Atommüll abgelagert um Kosten zu sparen.

http://de.youtube.com/watch?v=cyNuxWAlhZg

Kladderadatsch
2008-08-05, 12:58:54
@SavageX
und das problem, dass der energieverlust viel zu groß ist, wenn man den strom von solchen windfarmen oder wie die heißen vom norden über hunderte von kilometern über deutschland verteilt?(oder wenn sie tatsächlich mal im meer gebaut werden sollten?!? ..statt dort eine wirklich ernstzunehmende energiequelle ins auge zu fassen: gezeiten(kraftwerke))

das ist übrigens gar nicht so falsch, wenn man behauptet, dass die windräder derzeit hauptsächlich die leitungen wärmen..naja, die vögel freuts.

G.A.S.T.
2008-08-05, 13:05:46
Ich hab für "Keine neuen Kraftwerke bauen, aber Laufzeiten verlängern" gestimmt.



Neue Kraftwerke könnten aber vielleicht eine Lösung sein, wenn es völlig neuartige Technologie zur Nutzung der Kernernergie geben würde (z.B. neuartiger schneller Brüter)

mofhou
2008-08-05, 13:26:33
[x]Laufzeit verlängern, aber keine neuen bauen
, aber gleichzeitig regenerative Energien fördern.
Besonderen Fokus sollten hier Techniken haben, die tageszeitunabhängig sind (Wasserkraft etc) oder Techniken mit denen man Energie möglichst verlustarm ca. 24h speichern kann.

sei laut
2008-08-05, 13:36:38
Es gibt ja schon Konzepte, um Windkraft zu speichern, um sie dann in Energie umzuwandeln, wenn sie gebraucht wird.
Solche Konzepte bedürfen der Förderung. Es ist Quatsch, in eine Technologie Geld zu pumpen, wo man heute schon sieht, dass sie keine Zukunft hat und uns auf viele Jahrzehnte hinweg in einen finanziellen Kollaps treibt. Denn genau das machen die AKWs. Was uns heute Saft gibt, macht unsere Enkel arm.
Ich meine, wir baden im Moment das Kohlezeitalter aus, unsere Enkel müssen das Atomzeitalter ausbaden. Keine leichte Aufgabe. Wollen wir wirklich diese Aufgabe noch unnötig erschweren?

SavageX
2008-08-05, 13:41:11
@SavageX
und das problem, dass der energieverlust viel zu groß ist, wenn man den strom von solchen windfarmen oder wie die heißen vom norden über hunderte von kilometern über deutschland verteilt?(oder wenn sie tatsächlich mal im meer gebaut werden sollten?!? ..statt dort eine wirklich ernstzunehmende energiequelle ins auge zu fassen: gezeiten(kraftwerke))


Höchstspannungsleitungen haben laut allwissender Wikipedia so ungefähr 0,5% Verlust pro 100km. Sehe übrigens das Argument derzeit nicht, dass regenerative Energien bedeutend längere Leitungslängen zur Folge haben. Man veteilt Strom schon im derzeitigen Netz europaweit.


das ist übrigens gar nicht so falsch, wenn man behauptet, dass die windräder derzeit hauptsächlich die leitungen wärmen..naja, die vögel freuts.

Ich muss mir extremst abgewöhnen, die Wikipedia zu zitieren, aber es ist halt so handlich:

"Der Vogelschlag an Windenergieanlagen (WEA) stellt ebenfalls ein Problem dar. Nach einer Studie des NABU von 2005 sterben in Deutschland jährlich etwa eintausend Vögel durch Kollision mit einer WEA. Betroffen sind insbesondere Greifvögel und Fledermäuse. Demgegenüber stehen etwa zehn Millionen getöteter Vögel durch Straßenverkehr und Stromleitungen (BUND-Schätzung). Der NABU hatte 127 internationale Studien ausgewertet und kam zum Schluss, dass durch Windenergie in Deutschland keine Vogelart gefährdet sei. Lokal können jedoch Rotmilane und zunehmend Seeadler in erheblichem Maße betroffen sein."

http://de.wikipedia.org/wiki/Vogelschlag#Vogelschlag_an_Windenergieanlagen

Mir scheint, da geht der Vogelschlag von WEAs eher im statistischen Rauschen sonstiger Gefährdungen unter. Allein am Glasatrium meines Gymnasiums (ach, das waren Zeiten, was fühle ich mich alt) gingen jährlich wohl dutzende Vögelchen zugrunde (trotzdem steht diese Killerschule noch - Skandal!), der Straßenverkehr spielt dauernd Ping-Pong mit den kleinen Rackern und so richtig große Batzen kriegen auf Hochspannungsleitungen tatsächlich gelegentlich den Isolator überbrückt. So richtig scheint das Vogelschlagargument gegen Windkraftanlagen in der Atomdebatte dann doch nicht zu taugen, gell?

Cyphermaster
2008-08-05, 13:57:39
wenigstens haben wir dann einen wirklich triftigen grund, uns über die strompreise zu beschweren; aber jeder akw-gegner, der das tut, nimmt dabei bitte freiwillig die arsch-tritt-haltung ein..Du hast wohl nicht verstanden, daß Uran kein nachwachsendes Material ist, das wir unseren Bauern in Deutschland zum Anbauen geben können? Ob wir Uran als Energieträger oder Strom als direkte Energieform importieren - wir werden beides teuer (und immer teurer) bezahlen müssen. Deutschland wird energetisch immer Importland bleiben, solange nicht ITER oder ähnliche Technologien verwendbar werden - wir können uns bis dahin nur aussuchen, wie viel wir importieren (Energiespargrad), und was für eine Energie wir importieren. Die einzigen Deutschland zugänglichen nicht-kostenpflichtigen Energiequellen sind nun mal die regenerativen.
ps.: die tragödie an dieser sache ist ja, dass die wahrscheinliche lösung des problems noch aus dem feindeslager der ökos kommt- der biotechnologie. in den usa gibts bereits ein unternehmen, dass biotechnologisch öl herstellt und damit den stoff, auf den die menschheit wahrscheinlich für immer und ewig angewiesen sein wird. (zum verfeuern bzw. strom, kunststoff, und da wären auch noch die paar millarden autos, die benzin tanken)
netto co2-ausstoß: 0. auch praktisch: nicht etwa wie solarzellen, kann die produktion mehrschichtig = platzsparend stattfinden. würde man nun auch noch die öko-subventionen teufeln wie craig venter zukommen lassen (obwohl der es gerade nicht nötig hätte), würde sich die erforschung effizienterer bakterien natürlich auch noch verkürzen lassen.Woher stammen denn die Stoffe, von denen diese Bakterien leben sollen? Auch das ist im Grundsatz solare Energie, genau wie jedes Holzfeuer (über die Photosynthese) auch. Prinzipiell fielen Kohl und Öl auch drunter, würden wir nicht viel schneller Öl/Kohle/Gas verbrauchen, als es neu entsteht...

Botcruscher
2008-08-05, 14:05:33
Alle Nebenkosten wie Endlagerung und Versicherung in die Strompreise einpreisen. Dann hat es sich von heute auf morgen erledigt mit der Kernenergie.

Es kann nicht sein das der Staat für das Risiko und die Entsorgung gerade steht.

Kladderadatsch
2008-08-05, 14:09:16
Du hast wohl nicht verstanden, daß Uran kein nachwachsendes Material ist, das wir unseren Bauern in Deutschland zum Anbauen geben können? Ob wir Uran als Energieträger oder Strom als direkte Energieform importieren - wir werden beides teuer (und immer teurer) bezahlen müssen. Deutschland wird energetisch immer Importland bleiben, solange nicht ITER oder ähnliche Technologien verwendbar werden - wir können uns bis dahin nur aussuchen, wie viel wir importieren (Energiespargrad), und was für eine Energie wir importieren. Die einzigen Deutschland zugänglichen nicht-kostenpflichtigen Energiequellen sind nun mal die regenerativen.
nicht ich habe "nicht verstanden", du gehst einfach davon aus, dass ich sagen würde, atomenergie ist das nonplusultra und einzig wahre. ich sage, dass es derzeit keine vernünftige alternative gibt. das ist die meinung, die ich mir anhand diverser artikel, zugegeben hauptsächlich von spon, gebildet habe.


Woher stammen denn die Stoffe, von denen diese Bakterien leben sollen? Auch das ist im Grundsatz solare Energie, genau wie jedes Holzfeuer (über die Photosynthese) auch. Prinzipiell fielen Kohl und Öl auch drunter, würden wir nicht viel schneller Öl/Kohle/Gas verbrauchen, als es neu entsteht...
was willst du mir damit sagen?
da wird eben ein halbes jahr alte biomasse, sprich cellulose verstoffwechselt, das heißt kohlenstoff in form von co2 freigesetzt, der gerade vor einem halben jahr eingelagert wurde, und nicht über millionen jahre in öl oder kohle gespeicherter..

Kladderadatsch
2008-08-05, 14:12:00
Höchstspannungsleitungen haben laut allwissender Wikipedia so ungefähr 0,5% Verlust pro 100km. Sehe übrigens das Argument derzeit nicht, dass regenerative Energien bedeutend längere Leitungslängen zur Folge haben. Man veteilt Strom schon im derzeitigen Netz europaweit.
europaweit und effizient? hast du dafür quellen? das wusste ich nicht.



Ich muss mir extremst abgewöhnen, die Wikipedia zu zitieren, aber es ist halt so handlich:
So richtig scheint das Vogelschlagargument gegen Windkraftanlagen in der Atomdebatte dann doch nicht zu taugen, gell?
vielleicht muss ich mir auch einfach extremst angewöhnen, den ironie-smilie öfters zu gebrauchen.

Anarchy-HWLUXX
2008-08-05, 15:16:40
Das Ergebniss is nice ATM :D

Spalten mer weiter Atome, die restliche Kohle können mer verheizen wenn das Uran aufgebraucht is :)

SavageX
2008-08-05, 15:18:35
europaweit und effizient? hast du dafür quellen? das wusste ich nicht.


Das fällt meistens auf, wenn es mal wieder irgendwo knallt :wink:

http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_Verbundsystem

(urgs, schon wieder Wikipedia)

"Effizient" ist sogar über tausende Kilometer möglich:

http://en.wikipedia.org/wiki/High-voltage_direct_current

"Depending on voltage level and construction details, losses are quoted as about 3% per 1000 km."

"The longest HVDC link in the world is currently the Inga-Shaba 1700 km 600 MW link connecting the Inga Dam to the Shaba copper mine, in the Democratic Republic of Congo."


vielleicht muss ich mir auch einfach extremst angewöhnen, den ironie-smilie öfters zu gebrauchen.

Ich könnte ja auch mal versuchen, eigenständig welche einzufügen ;)

Kladderadatsch
2008-08-05, 15:49:00
"The longest HVDC link in the world is currently the Inga-Shaba 1700 km 600 MW link connecting the Inga Dam to the Shaba copper mine, in the Democratic Republic of Congo."

irgend einen haken muss es doch geben, wenn die dinger nicht auch in der zivilisation stehen. vielleicht die spannung? mir ist schon klar, dass man da einfach wild hochtransformieren kann, um den strom und somit P-verlust klein zu halten. da muss aber auch noch ein auto drunter durchfahren können;)

diese "diskussionen", in denen der eine dem anderen wikipedia zitiert und zurechtlegt (damit will ich dich ejtzt nicht angreifen. dich nervts ja scheinbar auch;)), empfinde ich einfach als zeitverschwendung. entweder, es antworten leute auf die fragen, die sich mit der materie auskennen, oder eben nicht. ein "das gibt es da schon" und "funktioniert vielleicht auch hier" bringt niemanden weiter.

Cyphermaster
2008-08-05, 15:55:29
ich sage, dass es derzeit keine vernünftige alternative gibt. das ist die meinung, die ich mir anhand diverser artikel, zugegeben hauptsächlich von spon, gebildet habe.Genau da scheint auch das Defizit vieler zu liegen. Die Materie ist komplex, und sich einzuarbeiten und nen halbwegs Überblick zu kriegen, ist schwer. Wer den nicht hat, erliegt meist gängigen Milchmädchenrechnungen, Scheuklappendenken oder veralteten Informationen. Ich kann nur sagen: je genauer ich mich informiert habe, umso weniger sehe ich Kernenergie als tragfähige Alternative an, und umso mehr andere Alternativen kommen ans Licht.
was willst du mir damit sagen?Das das, was du als mögliche Endlösung ansiehst, sehr ähnlich wie die aktuelle Biogastechnik, eine regenerative Energieform ist, von denen du behauptest, daß sie nie die Lösung sein könnten...

Cyphermaster
2008-08-05, 15:59:39
irgend einen haken muss es doch geben, wenn die dinger nicht auch in der zivilisation stehen. vielleicht die spannung? mir ist schon klar, dass man da einfach wild hochtransformieren kann, um den strom und somit P-verlust klein zu halten. da muss aber auch noch ein auto drunter durchfahren können;)Ähm - 600MW aus einer Leitung machen halt nur als Zuleitung ZU, aber nicht ALS eine Gebietsversorgung Sinn? Man legt auch keine 10m-Gasleitung durch eine Dorfstraße, nur weil da die Reibungsverluste kleiner sind als bei kleineren Durchmessern.

Kladderadatsch
2008-08-05, 16:25:51
eine regenerative Energieform ist, von denen du behauptest, daß sie nie die Lösung sein könnten...
das behauptete ich von wind- und solarenergie bezüglich deutschland. bitte nicht das wort im mund umdrehen;)

und umso mehr andere Alternativen kommen ans Licht.
das ist für dich hierzulande die wind- und sonnenenergie?:confused:

sind die franzosen bekloppt, weil sie ihren strom zu 80% aus akws beziehen?

SavageX
2008-08-05, 16:30:24
das behauptete ich von wind- und solarenergie bezüglich deutschland.


Zumindest bei der Windenergie würde ich mal kühn behaupten, dass sie ein *Teil* der Lösung ist. *Die* regenerative Energie, die *die* Lösung ist, wirst Du schwerlich finden.

Cyphermaster
2008-08-05, 16:34:11
1.: Das ist so ein Scheuklappendenken, wie ich finde - in Deutschland kann man einiges optimieren, aber nicht die Endlösung finden. Doch wer sagt, daß wir uns für die Lösung völlig auf deutschen Boden beschränken müssen? Uran holt man sich doch auch von woanders, warum also nicht -nur beispielsweise- in Solare Kraftwerke bzw. Energieträger-Produktionsstätten in Nordafrika investieren?

2.: Ja, ich halte die französische Energiepolitik mit ihrem starken Kernkraft-Hype für völlig von den KKW-Lobbyisten überhitzt. Wie teuer deren Strom wird, wenn in absehbarer Zeit etliche zusätzliche Meiler in Indien, China usw. ans Netz gehen werden, und die Nachfrage für Uran auf dem Weltmarkt in die Höhe schnellt wie der Barrelpreis des Öls derzeit, kann man doch schon fast absehen. Nur: Die haben keine Wahl mehr, deren KKWs stehen schon.

Argh
2008-08-05, 17:02:45
Solarkraftwerke in Nordafrika werden in absehbarer Zukunft nicht kommen. Wer will sich schon in Europa von derartigen Ländern abhängig machen?

Man kann 100% der Energie regenerativ herstellen. Es bedeutet Kosten und Aufwand und vieles muss umgebaut werden, aber warum sollte das nicht gehen? Es gibt sehr viele Wege Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. Auch einige die kontinuierlich Energie erzeugen können. Strom kann gespeichert werden auf viele verschiedene Weisen.
Es ist doch absurd zu sagen: Mit der alten, auf Großkraftwerke abgestimmten Infrastruktur funktioniert das nicht reibungslos, also funktioniert das alles überhaupt nicht, alles nur Blödsinn, es geht nur so wie es gerade läuft und wenn das Zeug alle ist, dann haben wir halt Pech gehabt.

Cyphermaster
2008-08-05, 17:44:57
Solarkraftwerke in Nordafrika werden in absehbarer Zukunft nicht kommen. Wer will sich schon in Europa von derartigen Ländern abhängig machen?Na ja, Öl und Gas kommen derzeit unter anderem vom persischen Golf, aus dem Iran, und Rußland. Ist eine Abhängigkeit von diesen Ländern so viel besser? :|

Migrator
2008-08-05, 17:58:50
Zumal im Rahmen einer politischen Union wie der Mittelmeerunion durchaus positive Effekte herauskommen kann.
Darüberhinaus eignen sich sicherlich Gebiete in Spanien oder Portugal, Italien, Griechenland oder Türkei für soche Solarkraftwerke. Ich glaube mein Vater hat mir erzählt, das ein Gezeitenkraftwerk (?) in Portugal gebaut wird (eines der größten). Windenergie aus den nordischen europäischen Statten (UK, Dänemark, Skandinavien)...Ich denke Europa bietet durchaus genug "geograpisch" "klimatische" Gebiete um regenerative Energien auszubauen und zu nutzen.
Keiner der Befürworter sagt, daß es von hier auf jetzt gehen muß. Es würde vollkommen reichen die vereinbarte Ausstiegslaufzeit beizubehalten und dabei Investitionen in regenerative Energien auszubauen, Häuser zu sanieren und generell energieeffizienter zu leben.
Befürworter von KKWs scheinen mir die letzten Wochen/Monate vermutlich verpennt zu haben, oder kamen jemals soviele KKW-Probleme ans Licht? Von den Vorteilen umwelteffizienter Technologien als Exportschlager hört man ja auch nicht viel...sowas geht aber nur mit großen Forschungsinvestitionen...

Btw. stimme ich Cyphermaster zu, daß die Franzosen spinnen. Sobald der Uran-Preis nach oben schnellt, werden die gehörig Probleme bekommen. Denn ein KKW zu bauen, die Investitionen reinzubekommen und es danach überhaupt rentabel zu halten wird ein Ding der Unmöglichkeit sein

Konami
2008-08-05, 18:19:55
Das Ergebniss is nice ATM :D

Spalten mer weiter Atome, die restliche Kohle können mer verheizen wenn das Uran aufgebraucht is :)
Ja, ich find's erschreckend, wie verblendet die Leute sind...
Regenerative Energien? Meh, kein Bock auf Windrädchen/bringt eh nix.
Kernfusion? Meh, dauert noch ewig.
Also auffi, wir müssen mehr Uran verheizen, weil davon gibt's ja noch so viel, und der Müll wird dann schon irgendwo gelagert werden können, und der Strom is ja auch so schön billig*, und in Deutschland passen die Leute schon besser auf als in der Ukraine, Frankreich und Schweden, und wenn nich, dann wirds schon weit genug weg von mir sein.

*solange der Staat ordentlich subventioniert

Crow1985
2008-08-05, 19:18:08
Also muss sagen vom bisherigen Ergebnis bin ich auch etwas ähm geblättet.

deadkey
2008-08-05, 20:32:26
[X] keine neuen bauen, aber Laufzeiten verlängern

Diese Option scheint mir wirtschaftlich am machbarsten. Es bringt nix, bestehende Anlagen, die sehr viel Geld verschlungen haben, jetzt plötzlich lahmzulegen. Wie man sieht, würden daraus auch internationale Nachteile erwachsen.
Es wird keinen sprunghaften bzw schnellen Ausstieg geben, da es weder technisch noch finanziell machbar ist.
Wenn ich schon was von Kernfusion lese...Das dauert noch ewig und wirklich sicher ist auch nicht, ob sich das überhaupt lohnt.
Eines haben alle neuen Energiequellen gemeinsam. Sie sind teuer und sehr aufwändig umzusetzen. Um auch weiterhin den Sektor der regenerativen Energie auszubauen, wird noch viel Strom aus Kernkraftwerken fließen müssen...egal wo auf der Welt!

Kernspaltung ist sehr wohl kosteneffizient. In Verruf kam diese Technologie nur deshalb, da die Betreiber seit jeher Gewinnmaximierung in sicherheitsrelevanten Bereichen betrieben haben, was so natürlich ein Unding ist.

Steffko
2008-08-05, 21:39:52
[X] keine neuen bauen, aber Laufzeiten verlängern

Diese Option scheint mir wirtschaftlich am machbarsten. Es bringt nix, bestehende Anlagen, die sehr viel Geld verschlungen haben, jetzt plötzlich lahmzulegen. Wie man sieht, würden daraus auch internationale Nachteile erwachsen.
Es wird keinen sprunghaften bzw schnellen Ausstieg geben, da es weder technisch noch finanziell machbar ist.
Wenn ich schon was von Kernfusion lese...Das dauert noch ewig und wirklich sicher ist auch nicht, ob sich das überhaupt lohnt.
Eines haben alle neuen Energiequellen gemeinsam. Sie sind teuer und sehr aufwändig umzusetzen. Um auch weiterhin den Sektor der regenerativen Energie auszubauen, wird noch viel Strom aus Kernkraftwerken fließen müssen...egal wo auf der Welt!

Kernspaltung ist sehr wohl kosteneffizient. In Verruf kam diese Technologie nur deshalb, da die Betreiber seit jeher Gewinnmaximierung in sicherheitsrelevanten Bereichen betrieben haben, was so natürlich ein Unding ist.


Darum geht es ja auch gar nicht. Es geht nur darum, dass solche Schrotthaufen (sorry) wie Biblis A und B nicht mehr 10, 20, 30 Jahre laufen, wie es Franzosen und Co. planen, sondern dann vielleicht doch noch rechtzeitig abgeschaltet werden, bevor man merkt, dass nicht nur die falschen Dübel, sondern auch der falsche Beton verwendet wurde.
Und es ist ja auch keineswegs so, dass alle KKW gleichzeitig abgeschaltet werden, die letzten KKW sollen afaik so um 2020 vom Netz gehen. Das sind von 1998 gerechnet 22 Jahre!

deadkey
2008-08-05, 22:44:17
Das sind von 1998 gerechnet 22 Jahre!


Und von 1903 gerechnet, sind es satte 117 Jahre...genug Zeit also, die alternativen Energiequellen grundlastfähig zu machen;)

Ich weiß gar nicht, warum alle immer so schnell weg vom Atom wollen. Sicher, es ist nicht sicher.
Schaut man sich aber die Alternativen genauer an, wird man feststellen, dass diese auch noch nicht das Wahre sind. Sie sind teuer und ineffizient. Attraktiv werden sie nur durch massive Bezuschussung durch unseren grünen Staat. Im besten Fall werden die Umweltschäden bzw der Energie- und Materialaufwand, der zur Produktion nötig war, wieder wettgemacht.
Hab ich schon erwähnt, dass es teuer ist?
Und so sauber und unbedenklich sind die neuen Energieen keinesfalls. Die Frage nach einer sauberen Energiespeicherung ohne dabei extreme Mengen an Sondermüll zu produzieren oder recht seltene Elemente zu verbauen blieb bis heute unbeantwortet.

Eine wirklich alltagsfähige Lösung, die bezahlbar ist und sich dabei im Kosten/Nutzen-Verhältnis selbst trägt, ist auf breiter Front noch nicht wirklich in Sicht.
Bis dies der Fall ist, brauchen wir KKW´s und auch ein "marodes" Biblis, welches allemal saniert werden könnte. Wobei marode im internationalen Vergleich wohl ein klein wenig übertrieben ist;)

Kladderadatsch
2008-08-05, 22:47:30
in Deutschland kann man einiges optimieren, aber nicht die Endlösung finden. Doch wer sagt, daß wir uns für die Lösung völlig auf deutschen Boden beschränken müssen? Uran holt man sich doch auch von woanders, warum also nicht -nur beispielsweise- in Solare Kraftwerke bzw. Energieträger-Produktionsstätten in Nordafrika investieren?

wenn der stromtransport tatsächlich so problemlos funktioniert wie hier behauptet, ok. ich bin da trotzdem noch ein wenig misstrauisch, da ich gegenteiliges meine gelesen zu haben. (du wirst es mir nicht übel nehmen, wenn ich deine meinung nicht über die bislang gelesenen stelle)
und wenn du jetzt noch einmal von der endlösung in deutschland sprichst, fang ich an witze zu machen:tongue:

(deine fast anstößigen formulierungen nehme ich jetzt mal nicht persönlich. die scheinst du ja auch über diesen thread hinaus relativ allgemeingebräuchlich zu handhaben)

Sailor Moon
2008-08-05, 23:04:12
Wobei marode im internationalen Vergleich wohl ein klein wenig übertrieben ist
Es wäre vermessen, zu glauben, dass Deutschland mit seinen KKWs im internationalen Vergleich bzgl. Sicherheitsaspekten tatsächlich führend wäre. Auch wenn das immer wieder kolportiert wird. In erster Linie wird, wie in anderen Branchen auch, auf den Output optimiert. Das sieht man, auch wenn es uns nicht direkt betrifft bzw. betreffen wird, sehr gut am EPR. Eine "Rangliste" der verschiedenen Länder, in denen KKWs zum Einsatz kommen, kann man unter diesem Gesichtspunkt daher schwerlich aufstellen - und sie wäre wenig aussagekräftig, da es so viele unterschiedliche Rahmenbedingungen bzw. Szenarien gibt, die beachtet werden müßten und zu Verschiebungen führten.

Gruß

Denis

deadkey
2008-08-05, 23:11:36
Es wäre vermessen, zu glauben, dass Deutschland mit seinen KKWs im internationalen Vergleich bwzgl. Sicherheitsaspekten tatsächlich führend wäre.


Von einer Führung hab ich auch nichts geschrieben. Sie sind aber ganz sicher nicht die schlechtesten Einrichtungen, wenns um Sicherheit geht. Sie werden leistungsmäßig ja nichtmal ausgefahren.
KKW´s sind ein Unsicherheitsfaktor, das will niemand bestreiten. Deshalb sind sie aber noch lange nicht einfach so ersetzbar.

Sailor Moon
2008-08-05, 23:21:20
Von einer Führung hab ich auch nichts geschrieben. Sie sind aber ganz sicher nicht die schlechtesten Einrichtungen, wenns um Sicherheit geht.
Wie gesagt, das hängt ganz am betrachteten Szenario. Soll es Sicherheit gegen Terrorattentate sein? Dann liegen z.B. die osteuropäischen bzw. russischen (und älteren) WWER 440 und RBMK Reaktoren aufgrund der anders ausgelegten Sicherheitsbarrieren zurück (wobei es natürlich auch hier große Streuungen bei westlichen Anlagen gibt). Oder sollen Station Blackout bzw. KM-Verlust Störfälle betrachtet werden? Dann wendet sich das Blatt - insbesondere KKWs mit hoher Leistungsdichte haben hier Nachteile. Der "böse" RBMK rutscht auf einmal sehr sehr weit nach oben, gleiches gilt für die "gutmütigen" WWER 440/213. Es gibt noch zig andere Kriterien (z.B. das, was man allgemein als Sicherheitskultur bezeichnet, oder den Einsatz von MOX-Brennelementen), die zu weiteren Verwerfungen in einer hypothetischen Rangliste führen würden - das sollte an der Stelle nur ein Beispiel sein.

Und darum ging es mir - mir mißfällt an der Stelle einfach die von den Medien gerne aufgegriffene "Mystifizierung" der deutschen Perfektion auf diesem Gebiet, während man mit dem Finger auf andere zeigt (Temelin ist da z.B. ein Paradebeispiel). Tatsächlich kann man eben solche Ausagen kaum treffen.

Gruß

Denis

deadkey
2008-08-05, 23:26:35
Na dann ist dir meine volle Zustimmung sicher;)

Cyphermaster
2008-08-06, 13:49:07
wenn der stromtransport tatsächlich so problemlos funktioniert wie hier behauptet, ok. ich bin da trotzdem noch ein wenig misstrauisch, da ich gegenteiliges meine gelesen zu haben. (du wirst es mir nicht übel nehmen, wenn ich deine meinung nicht über die bislang gelesenen stelle)Kein Problem, man liest eh von 3 Leuten meist 5 Meinungen, "harte" Belege zu finden ist schwer.

Zur Sache: Sogar wenn man da noch optimieren muß, gibt es für solche Szenarien zumindest gangbare Strategien. Man könnte z.B. mit der Energie nahe dem Gewinnungsort Energieträgerstoffe erzeugen, die man dann - konventionell per Schiff, Pipeline, Bahn, etc.pp. transportiert - in Deutschland "vor Ort" der Energieverbraucher mit diesen Energieträgern Kraftwerke speist. Prämisse ist eben Minimierung der Verluste.

und wenn du jetzt noch einmal von der endlösung in deutschland sprichst, fang ich an witze zu machen:tongue:

(deine fast anstößigen formulierungen nehme ich jetzt mal nicht persönlich. die scheinst du ja auch über diesen thread hinaus relativ allgemeingebräuchlich zu handhaben)Witze? Mach doch! Ein wenig gedankliches Augenzwinkern darf schon sein, finde ich.

Argh
2008-08-06, 14:00:59
Sie sind teuer und ineffizient. Attraktiv werden sie nur durch massive Bezuschussung durch unseren grünen Staat. Im besten Fall werden die Umweltschäden bzw der Energie- und Materialaufwand, der zur Produktion nötig war, wieder wettgemacht.Das ist nicht richtig. Zum einen scherst Du hier grundverschiedene Techniken über einen Kamm, zum anderen ist z.B. die Windenergie, die Wasserenergie und Biogasverstormung effizient und billig. Da wird sehr viel mehr als der Aufwand zur Produktion wettgemacht. Auch bei Photovoltaikzellen ist es mittlerweile so, dass die im Laufe ihrer Zeit mehr Energie erzeugen als für sie aufgewendet werden musste. Dann gibt es noch Wellenkraftwerke, Gezeitenkraftwerke, diverse Wasserkraftwerktypen, Geothermie, Solarthermie und und und.
Es ist ein hahnebüchender Unsinn all diese Techniken über einen Kamm zu scheren und zeugt von kompletter Ahnungslosigkeit was die Thematik betrifft.

Wie alle anderen Threads krankt auch dieser daran, dass wir nicht über Fakten diskutieren sondern über irgendwelche Vorstellungen die mit der Realität beliebig viel zu tun haben.

Steffko
2008-08-07, 00:40:57
Und von 1903 gerechnet, sind es satte 117 Jahre...genug Zeit also, die alternativen Energiequellen grundlastfähig zu machen;)

Ich weiß gar nicht, warum alle immer so schnell weg vom Atom wollen. Sicher, es ist nicht sicher.

Ich wiederhole mich gerne: es geht hier nicht um "schnell", sondern um grottenlangsam. Über 20 Jahre dauert dieser Atomausstieg.


Schaut man sich aber die Alternativen genauer an, wird man feststellen, dass diese auch noch nicht das Wahre sind. Sie sind teuer und ineffizient. Attraktiv werden sie nur durch massive Bezuschussung durch unseren grünen Staat. Im besten Fall werden die Umweltschäden bzw der Energie- und Materialaufwand, der zur Produktion nötig war, wieder wettgemacht.

Sorry, aber diesen hirnrissigen Schwachsinn kann ich mittlerweile wirklich nicht mehr lesen. Jedesmal, wenn jemand keinen blassen Schimmer von Erneuerbaren Energien hat, kommt das Todschlagargument, dass diese ja während ihrer Lebenszeit "mit Glück" grad mal die in sie gesteckte Energie wieder reinholen. Blödsinn, Blödsinn, Blödsinn.
Beispiel für Photovoltaik in Deutschland (bei äußerst konservativen Ertragsprognosen): ~1 Jahr für Dünnschnicht, 2-5 Jahre für mono- bzw. polikristalline Zellen. Die Dinger laufen aber 25, 30 Jahre.


Eine wirklich alltagsfähige Lösung, die bezahlbar ist und sich dabei im Kosten/Nutzen-Verhältnis selbst trägt, ist auf breiter Front noch nicht wirklich in Sicht.
Bis dies der Fall ist, brauchen wir KKW´s und auch ein "marodes" Biblis, welches allemal saniert werden könnte. Wobei marode im internationalen Vergleich wohl ein klein wenig übertrieben ist;)

Lies dir mal das Sitzungsprotokoll des Ausschusses, in dem es um die Neufassung des EEG ging, durch. Die dort befragten Experten sind komischerweise der Meinung, dass sehr wohl bereits alltägsfähige Lösungen vorhanden sind und das man die weiter ausbauen muss. Komische Sache, hmm? :wink:

Edit: Ach ja...

"Sicherheitsleck bei Atommüll-Entsorgung

Die Pannenserie in der zweitgrößten Atomanlage Frankreichs reißt nicht ab: Auf dem Gelände des Kernkraftwerks Tricastin ist es erneut zu einem Zwischenfall gekommen. Diesmal trat bei der Entsorgung von Atommüll radioaktives Material aus. Es ist bereits die dritte Störung binnen kurzer Zeit."

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,570523,00.html