Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Linux - Gentoo - Warum alles immer kompilieren?
netman
2008-08-21, 13:55:07
Hi,
ich würde mal gern wissen, warum bei Gentoo eigentlich immer alles kompiliert wird? Also natürlich kann man CompileFlags und so setzen, aber nützt dies wirklich soviel? Anwendungen wie OpenOffice können doch von SSE-Flags usw. sowieso nicht profitieren. Und im Installer (jedenfalls unter Windows) kann man ja jetzt schon auswählen, was man installiert haben möchte und was nicht. Bringt das compilieren nicht, wenn dann, höchstens was bei Encodern, Mediaanwendungen usw. etwas?
Warum fährt man nicht zweigleisig und bietet optinal die möglichkeit vorkompilierte Packages zu beziehen, wie es z.B. bei Debian und apt-get der Fall ist.
bluey
2008-08-21, 14:04:10
Weil es nun einmal die Philosophie von Gentoo ist. Wenn es dir nicht passt, kannst du auch ne andere Distribution nehmen. Schließlich gibt es ja zu genügend viele.
netman
2008-08-21, 14:07:02
Weil es nun einmal die Philosophie von Gentoo ist. Wenn es dir nicht passt, kannst du auch ne andere Distribution nehmen. Schließlich gibt es ja zu genügend viele.
Aber es wird eben gesagt, nichts wäre so gut wie Portage ;)
Daher hätte ich halt gern Gentoo ohne Kompilieren.. grad für ältere Rechner...Es gab mal den Ansatz BinToo, das wird aber nichtso richtig gepflegt...
PS:
Auf eine höfliche Frage gleichmal eine bratzige Antwort..So kennt man die arroganten Linux-Nutzer
Es gibt vorkompilierte Packages für Gentoo. Das ist jedenfalls mein Wisstenstand.
Was die Auswahl betrifft... nunja ka.
bluey
2008-08-21, 14:26:24
Auf eine höfliche Frage gleichmal eine bratzige Antwort..So kennt man die arroganten Linux-Nutzer
Ja, und du willst Gentoo einsetzen, obwohl dir das ganze Prinzip dahinter überhaupt nicht passt. Aber hey... man kann von sich behaupten, man benutzt Gentoo. Ich würde deine Meinung absolut verstehen, wenn es keine Alternative gibt, aber ein Blick auf Distrowatch bringt mich unweigerlich zum Kopfschütteln.
Es gibt vorkompilierte Packages für Gentoo. Das ist jedenfalls mein Wisstenstand.
Was die Auswahl betrifft... nunja ka.
Es gibt Pakete, aber afaik sind die nicht sonderlich aktuell.
_stephan_
2008-08-21, 14:32:34
@netman: Das was du suchst hört sich stark nach Arch Linux (http://www.archlinux.de/) an.
TheGamer
2008-08-21, 14:37:55
PS:
Auf eine höfliche Frage gleichmal eine bratzige Antwort..So kennt man die arroganten Linux-Nutzer
Er hat dir eine normale Antwort gegeben. Nur weil du mit der Antwort (welche uebrigens stimmt) nicht zurecht kommst musst du es nicht an ihm oder Linux Usern auslassen.
Mit der Art und dem Ton muss du hier im Forum eh nichts wollen.
Ich mein du hast was gefragt und eine (korrekte) normale Antwort bekommen. Was willst du noch mehr?
The Cell
2008-08-21, 15:50:28
Hi,
ich würde mal gern wissen, warum bei Gentoo eigentlich immer alles kompiliert wird? Also natürlich kann man CompileFlags und so setzen, aber nützt dies wirklich soviel? Anwendungen wie OpenOffice können doch von SSE-Flags usw. sowieso nicht profitieren. Und im Installer (jedenfalls unter Windows) kann man ja jetzt schon auswählen, was man installiert haben möchte und was nicht. Bringt das compilieren nicht, wenn dann, höchstens was bei Encodern, Mediaanwendungen usw. etwas?
Warum fährt man nicht zweigleisig und bietet optinal die möglichkeit vorkompilierte Packages zu beziehen, wie es z.B. bei Debian und apt-get der Fall ist.
Weil bei Gentoo gilt:
-O3 -funroll-loops -march=superschnell -mfpmath=sse1337 -renn_du_sau -jetzt_aber -noch_schneller -OC_on
Die Distribution ist so, wie sie ist. Dass Gentoo im Bereich Linux den Energieverbrauch maximiert, ist eine andere Sache und spricht komplett dagegen.
TC
€dit: http://funroll-loops.info/
Immer einen Lacher wert und über die Jahre nicht an Witz verloren. ;)
Nasenbaer
2008-08-21, 16:45:51
@netman
Aus meiner Sicht war die Antwort auch pampig. Du bist also nicht der einzige der so denkt. ;)
@Topic
Ich nutze auch Gentoo und glaube kaum, dass die ganze Kompiliererei soviel bringt. Aus meine Sicht hat die ganze Sache aber einen anderen Vorteil: Ich finde es ist viel einfache selbst kompilierte Sachen ins System zu integrieren als bei anderen Distris (und die dev-Pakete der benötigten Libs sind eh schon dabei *g*).
Ubuntu usw. übernehmen ja sehr viel Management und es ist nicht immer durchsichtig was sie tun ohne die Foren zu durchsuchen und Docs durchzuwühlen. Bspw. wollte ich unter Kubuntu die xorg.conf anpassen und nach nem Neustart war wieder die alte dort. Irgendwann hab ich rausgefunden, dass ein md5-hash der Datei separat gespeichert wird und wenn man den nicht aktualisiert, so wird die Sicherheitskopie wieder genommen. Da soll man erstmal drauf kommen.
Naja und das sind all solche Sachen die mich persönlich nerven. Für Anfänger vielleicht nicht verkehrt, wenn man keine manuellen Anpassungen machen muss/will - für versierte Nutzer manchmal vielleicht etwas nervig.
Also für schwache PCs kann man auch eine starken Rechner nehmen und den kompilieren lassen oder auch andere Rechner im Netzwerk am Kompiliervorgang beteiligen (also verteilten kompilieren) - dazu dient das Programm distcc (http://www.gentoo.org/doc/en/distcc.xml). Dieser Guide (http://www.gentoo.org/doc/en/cross-compiling-distcc.xml) ist vielleicht auch interessant.
man sollte die kompiliererei nicht nur aus performancegründen sonder auch aus "distributionssicht" sehen
so ein sourcecode basiertes linux ist extrem flexible...und damit mein ich sowohl Use Flags als auch Versionsproblematik von Softwareabhängigkeiten
wenn ich das neuste will bekomme ich es mit Gentoo mit relativ wenig Aufwand immer ins System rein
@netman: Das was du suchst hört sich stark nach Arch Linux (http://www.archlinux.de/) an.
für ältere Systeme die nicht jeden Kram laufen lassen müssen definitiv eine gute Option...
CoconutKing
2008-08-21, 17:37:35
Aber es wird eben gesagt, nichts wäre so gut wie Portage ;)
es wird auch gesagt, dass gentoo kagge ist und nur zum angeben existiert.
wieso bildest du dir keine eigene meinung?
Nasenbaer
2008-08-21, 17:49:51
man sollte die kompiliererei nicht nur aus performancegründen sonder auch aus "distributionssicht" sehen
so ein sourcecode basiertes linux ist extrem flexible...und damit mein ich sowohl Use Flags als auch Versionsproblematik von Softwareabhängigkeiten
wenn ich das neuste will bekomme ich es mit Gentoo mit relativ wenig Aufwand immer ins System rein
Das kann aber auch ein Nachteil sein. Da man ja keine Binärpakete nutzt und die bspw. nur für i368, amd64 und ppc bereitstellt, sondern jedem user recht viele Optionen für das zu kompilierende Paket bietet, kann es für neue Software und deren Major-Updates teilweise recht lange dauern bist sie im offiziellen Repository von Gentoo landet. KDE 4.1 ist bspw. noch nicht vorhanden, weil man hier weit über hundert Pakete aufeinander abstimmen muss.
Das dauert dann natürlich sehr lange für so komplexe Software.
The_Invisible
2008-08-21, 18:43:09
man sollte die kompiliererei nicht nur aus performancegründen sonder auch aus "distributionssicht" sehen
so ein sourcecode basiertes linux ist extrem flexible...und damit mein ich sowohl Use Flags als auch Versionsproblematik von Softwareabhängigkeiten
wenn ich das neuste will bekomme ich es mit Gentoo mit relativ wenig Aufwand immer ins System rein
stimm dir voll zu.
mir geht es auch gar nicht um die paar % mehr speed, sondern hauptsächlich um die flexibilität.
außerdem kann man bei mehreren servern leicht zeit einsparen und quasi einen binärserver einsetzen. für die großen pakete existieren übrigens auch binärversionen in portage (mozilla, openoffice).
@The Cell
ja ich kenne die seite auch und kann auch darüber lachen. man könnte aber über jede distri bzw os sowas machen. ;)
mfg
bluey
2008-08-21, 20:45:24
So sieht es aus. Man setzt Gentoo ein wegen der Flexibilität und nicht weil es Elitär ist sein Betriebssystem zu kompilieren.
HeldImZelt
2008-08-23, 00:46:55
Wie lange dauert es denn ein generisches Gentoo System aufzusetzen, bzw. wie lange habt ihr für euer System mit eurer Hardware gebraucht?
nicht weil es Elitär ist sein Betriebssystem zu kompilieren.
Das wäre es erst, wenn Du den Sourcecode selbst schreiben würdest. ;)
Nasenbaer
2008-08-23, 09:39:21
Wie lange dauert es denn ein generisches Gentoo System aufzusetzen, bzw. wie lange habt ihr für euer System mit eurer Hardware gebraucht?
Ein Wochenende inklusive Einstellung der USE Flags und Konfiguration der Dienste etc. (sprich config Dateien editieren usw.). Wenn man auf essen und schlafen verzichtet gehts natürlich schneller. :)
Un so hab ich dann auch so ziemlich alles drauf inklusive Firefox, KDE und allem was man so braucht.
System:
Athlon64 X2 6000+
4GB RAM
wobei man das gar nicht so genau angeben kann...also meistens sitz ich dann an dem system neben dem aufzusetzenden...
und mach das sozusagen nebenbei.....genauso kann man ja nach dem grundsystem und x11+wm und firefox (wenn man die binär version erstmal nimmt gehts schneller) schon lossurfen, und macht den rest nebenbei in der konsole
da bei gentoo nicht soviel paket overhead installiert wird wie bei ubuntu&co (ausser man macht ne server installation von der alternate cd), würde ich sagen das sich der zeitaufwand für das gentoo grundsystem nicht so sehr unterscheidet....man kompiliert dann eben erstmal nebenbei noch ne weile, kann aber schon loslegen am rechner was zu machen
The_Invisible
2008-08-23, 11:30:50
Wie lange dauert es denn ein generisches Gentoo System aufzusetzen, bzw. wie lange habt ihr für euer System mit eurer Hardware gebraucht?
Das wäre es erst, wenn Du den Sourcecode selbst schreiben würdest. ;)
je nach netz, cpu und hardware habe ich ein frisch gebootetes gentoo schon in knapp ner halben stunde (stage3). am längsten dauert hier kernel konfig und kompilierung. empfehlen kann ich hier zudem http://funtoo.org/linux/ da hier immer aktuelle(re) stageX pakete vorliegen und man so schon viel zeit sparen kann.
ein zusätzliches gnome light ist auch fix drauf. weiß die genauen zeiten dafür leider nicht aber mit meinem 3,2ghz quad ging das mehr als schnell.
edit: es gibt übrigens auch nen installer für gentoo, habe ich aber noch nie probiert da man da eben wieder nicht nach seinen bedürfnissen installieren darf.
mfg
Kommandofrosch
2008-08-23, 19:17:54
Ich verwende kein Gentoo, aber FreeBSD und NetBSD.
NetBSD lässt sich aus den Quelltexten sogar unter Linux mit eigener NetBSD-toolchain recht zügig bauen. Man erhält anschließend eine eigne Installations-CD. Den Rest holt man sich aus den Ports und dem pkgsrc.
Der Trick bei sourcebased Distributionen im allgemeinen (auch die BSD-Unixe)
ist die Möglichkeit alles passend zu haben. Man kann Pakete anpassen, z.B. andere optionen beim Konfigurieren verwenden. Man darf Funktionalitäten rauswerfen, wenn man will.
Bin schon voll zufrieden mit -O2 und CPUTYPE=core2 (nocona).
In meiner make.conf findet sich CPUTYPE=core2; ENABLE_SSP=yes; USE_SSP=yes.
Ganon
2008-08-23, 22:03:14
Ich nutze auf Arbeit auch Gentoo. Grund ist die schöne Java-Integration.
Kompiliert habe ich alles mit -Os, da sind die Binaries schön klein und die Startzeiten der Anwendungen sind dementsprechend schön kurz.
=Floi=
2008-08-24, 06:11:51
ist der sourcecode nicht kleiner wie die kompilierte version?
Ganon
2008-08-24, 09:22:16
Nein.
The_Invisible
2008-08-24, 13:19:44
ist der sourcecode nicht kleiner wie die kompilierte version?
die kompilierte version ist im normalfall immer sehr viel kleiner, zb:
aktueller 2.6.26 linux kernel source: ~400mb
kompilierter kernel + module: 6,5mb
edit: das bei ner desktopmaschine, bei nem serversystem ist der kernel + module vielleicht die hälfte so groß.
mfg
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