Mosher
2008-08-23, 21:17:12
So, wie ich jetzt vorm PC hock, erinnert mich alles irgendwie an die schlechte alte Zeit, als wirklich alles den Bach runterlief. Dabei sollte es doch einfach nur gut werden jetzt..
Fang mal etwas weiter vorne an:
Mit 14 hab ich angefangen, zu saufen, mehr zu saufen, kiffen und Drogen zu nehmen. Gründe dafür gabs, auch familiär, sei´s drum, will ich jetz net weiter drauf eingehen.
Es wurde jedenfalls immer schlimmer, bis ich dann schlussendlich mit 19,20 Jahren so ziemlich alles an Drogen konsumierte (Fast ausschließlich mit der Spritze) und mein Leben zielstrebig an die Wand ballerte. Hatte kein Bock mehr auf Schule (kam erstaulnlicherweise bis zur K12, LK Mathe, Bio), kein Bock auf Eltern, kein Bock auf Arbeit, naja so halt das übliche eben, is ja jetzt nicht so selten das Phänomen.
Eines Tages wär ich nach ´ner Überdosis fast gestorben, wenn nicht mein Nachbar zufällig Arzt gewesen wäre und das hat mir dann so ein wenig die Augen geöffnet. Dieses Ereignis war so Denkanstoß für mich, etwas an meinem Leben zu ändern und mir Hilfe zu holen.
Ich verbrachte 3 Wochen im BKH zur Entgiftung und ein weiteres halbes Jahr auf einer Suchttherapie. Im Anschluss daran wurde mir ermöglicht, in eine andere Stadt in eine Nachsorge-WG zu ziehen.
Ich muss sagen, bis heute war es die beste Entscheidung meines Lebens, in eine andere Stadt zu gehen, in diese WG zu ziehen. Ich habe in dem Jahr in der WG viel an mir gearbeitet und versucht, die Dinge mal alle anders zu sehen.
Ich fing an, Sport zu machen (Ja sieh mal einer an, das hilft ja wirklich!), mir Freizeitbeschäftigungen zu suchen, nicht so streng mit mir selbst zu sein.
Ich habe mich wieder an einer Schule eingeschrieben und werde, wenn alles glatt läuft, nächstes Jahr mein Abitur machen. Momentan siehts Notenmäßig sehr gut aus, schulische Leistungen waren nie so das Problem bei mir.
Naja, also es hat schon sehr viel gebracht, die ganze Maßnahme, man sieht einfach alles mit anderen Augen, lernt, sich in der "bösen, großen" Welt zurechtzufinden, nicht bei jedem Misserfolg an Selbstmord zu denken und endlich mal sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass man es WIRKLICH in der Hand hat, wies läuft. Klar der Faktor Glück / Zufall schiebts mal in die iene oder andere Richtung, aber den Kurs hat man selbst in der Hand.
Für viele mag das Selbstverständlich klingen, für mich war es das bis vor einem Jahr nicht. Also wie dem auch so, ich war sehr zufrieden mit mir und meinem Leben. Es war alles da:
Neue Freunde
Schule / Aufgaben
Hobbies (verschiedne Sportarten, Elektronik, Kochen, Bücher...)
Wille zur Witerentwicklung
weibliche Bekanntschaften (Geh´ ich jetzt dann noch drauf ein)
und am wichtigsten: Ich bin bis heute Clean geblieben, habe keinen Schluck Alkohol getrunken, keine Drogen genommen, garnix. Sogar mit dem Rauchen hab ich aufgehört, angefangen und wieder aufgehört
Es war einfach eine super Erfahrung, wie viel man mit Willenskraft erreichen kann und wie man sein Leben gestalten kann, wenn man nur Lust darauf hat.
Geld hab ich sehr wenig (Hartz4 + ´n bisschen mal Nebenbei), doch das ist garkein Problem für mich, komme super damit klar.
Es ging mir einfach richtig gut, ich hatte Lust auf das Leben, hatte Lust die ganze Bandbreite an Hochs und Tiefs intensiv mitzuerleben, ohne wieder am Boden zu landen oder völlig abzuheben. Und es hat bis jetzt funktioniert.
Naja, bis zu einem gewissen Punkt.
Seit 3 Wochen leben ich meiner eigenen Wohnung. War alles ein bisschen stressig, kennen bestimmt die meisten von euch, vieles klappt nicht so, wie man es sich vorstellt, dioch wenn dann alles steht ist man glücklich.
So auch Ich :-)
Aber ich merke langsam wie sich der alte Trott einschleicht:
Ich sitze definitiv zu viel vorm PC, anstatt rauszugehen (Direkt vor meiner Haustür quasi wäre ein Super Wald zum joggen, oder einfach zum Spazierengehen)
Ich verschwende irgendwie viel Zeit durch unnütze Sachen.
Ich fange wieder an, alles und jeden zu hassen und zu kritisieren(Gottseidank bisher nur stumm), nur weil ich
selbst im moment nicht so bin, wie ich gern wäre
Ich schiebe Dinge wieder auf die Lange Bank.
Naja, sind halt alles so Indikatoren, die man so von früher kennt, genau der alte Trott. Ich hab nur wahnsinnig Angst davor, weil ich von mir selber weiß, wie schwierig es ist, sich selbst den nötigen Arschtritt zu geben. Und wozu der Trott führen kann, is auch klar. Aber ich WILL DAS NICHT.
Und da fängts an, wieso macht man es sich selbst so schwer? Ich mein, fassen wir zusammen:
-Mein Leben lief 19 Jahre lang in die falsche Richtung, damals wusste ich nicht so recht, wieso
-Ich hab grad noch die Kurve gekratzt und mir helfen lassen
-Es gab plötzlich Antworten und Lösungen, mit einigen davon konnte ich was anfangen
-Ich habe gelernt, wie man sich selbst richtig wahrnimmt und für sich sorgt
-Ich habe Dinge entdeckt, für die es sich lohnt, weiterzumachen
-Ich habe die Gefahr der Sucht nie vergessen und weiß definitiv, dass es immer wieder ein Kampf sein wird, dem Ruf nicht zu folgen
Was dafür nötig ist, was mir guttut, Spaß macht weiß ich alles. Aber wieso ist es denn so schwer, so etwas beizubehalten?
Es kotzt echt irgendwie an, bei mir is schon wieder die ganze Luft draußen. Ich sitze hier, hab kein richtigen Bock auf irgendwas, der einzige Unterschied zu früher ist, dass ich nüchtern bin. Es ist wohl das Alleinesein., denn in der WG wars schon nochmal was anderes, wenn ständig jemand um einen rum is.
Blöderweise kommt noch die Sache mit dem Mädchen.
Wir sind momentan Kumpels, ziemlich gute sogar.
Das Problem ist, dass ich mehr will (sie weiß das, weil ich es ihr gesagt habe) aber gleichzeitig weiß, dass wir eigentlich nicht zusammenpassen. (Sie ist eher der Raus-In-Die-Welt Typ, ich eher der sesshafte"Genauso ists gut, so solls bleiben")
Sie hat mir den Spruch reingewürgt "Ich mag dich sehr gern, aber nur als Freund" und so weiter. Und ich "behalte" sie halt lieber zum Freund, als garnicht.
Und es ist wahrscheinlich auch richtig so, es is nämlich echt ne coole Freundschaft, da is nix einseitig, da rennt keiner dem anderen hinterher (Naja vielleicht ein bisschen :-D)
Aber es deckt sich nicht mit früheren Erfahrungen, dass die Mädels das ausnutzen, wennse wissen, dass du an ihr itneressiert bist. Wir sind halt sehr offen zueinander und so ist das kein Problem irgendwie.
Trotzdem stimmts mich halt wehmütig, denn ich war mir ne zeitlang sicher, dass wir zusammenkommen würden und ich muss mir halt ne andere suchen, die mit mir eine Partnerschaft eingehen möchte. (Bin kein Engel, Sex ist natürlich auch ein Motiv)
Irgendwie frustets mich alles. Das sind alles so Dinger, die ich von früher kenn, alles wiederholt sich.
Man kanns halt anders verarbeiten, es als Tatsache des Lebens akzeptieren und nimmer in die "Alles ist ungerecht zu mir"-Schublade stecken.
Man kann sich überlegen, wieviel man selbst dzau beitragen kann, den Zustand zu ändern.
Und dann überlegt man überlegt überlegt.
Hat ein paar Lösungeswege ,aber keinen BOCK, irgendwas davon umzusetzen.
Das lachhafste an dem ganzen Dilemma ist eigentlich, dass ich mir die Antworten schon immer selber hätte geben können. Aber aus irgendeinem Grund ziehe ich es immer vor, dem keine Bedeutung beizumessen und stattdessen auf das Glück zu warten, das eines Tages zum fenster rienkommt.
Ich Beginne MAL WIEDER; an mir selbst zu zweifeln, ob vielleicht das ganze Therapiezeugs nur so ´ne Phase war. Eine Art Abenteuer, was weiß ich, und jetzt bist fast wieder so weit wie vorher.
Fast
Fang mal etwas weiter vorne an:
Mit 14 hab ich angefangen, zu saufen, mehr zu saufen, kiffen und Drogen zu nehmen. Gründe dafür gabs, auch familiär, sei´s drum, will ich jetz net weiter drauf eingehen.
Es wurde jedenfalls immer schlimmer, bis ich dann schlussendlich mit 19,20 Jahren so ziemlich alles an Drogen konsumierte (Fast ausschließlich mit der Spritze) und mein Leben zielstrebig an die Wand ballerte. Hatte kein Bock mehr auf Schule (kam erstaulnlicherweise bis zur K12, LK Mathe, Bio), kein Bock auf Eltern, kein Bock auf Arbeit, naja so halt das übliche eben, is ja jetzt nicht so selten das Phänomen.
Eines Tages wär ich nach ´ner Überdosis fast gestorben, wenn nicht mein Nachbar zufällig Arzt gewesen wäre und das hat mir dann so ein wenig die Augen geöffnet. Dieses Ereignis war so Denkanstoß für mich, etwas an meinem Leben zu ändern und mir Hilfe zu holen.
Ich verbrachte 3 Wochen im BKH zur Entgiftung und ein weiteres halbes Jahr auf einer Suchttherapie. Im Anschluss daran wurde mir ermöglicht, in eine andere Stadt in eine Nachsorge-WG zu ziehen.
Ich muss sagen, bis heute war es die beste Entscheidung meines Lebens, in eine andere Stadt zu gehen, in diese WG zu ziehen. Ich habe in dem Jahr in der WG viel an mir gearbeitet und versucht, die Dinge mal alle anders zu sehen.
Ich fing an, Sport zu machen (Ja sieh mal einer an, das hilft ja wirklich!), mir Freizeitbeschäftigungen zu suchen, nicht so streng mit mir selbst zu sein.
Ich habe mich wieder an einer Schule eingeschrieben und werde, wenn alles glatt läuft, nächstes Jahr mein Abitur machen. Momentan siehts Notenmäßig sehr gut aus, schulische Leistungen waren nie so das Problem bei mir.
Naja, also es hat schon sehr viel gebracht, die ganze Maßnahme, man sieht einfach alles mit anderen Augen, lernt, sich in der "bösen, großen" Welt zurechtzufinden, nicht bei jedem Misserfolg an Selbstmord zu denken und endlich mal sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass man es WIRKLICH in der Hand hat, wies läuft. Klar der Faktor Glück / Zufall schiebts mal in die iene oder andere Richtung, aber den Kurs hat man selbst in der Hand.
Für viele mag das Selbstverständlich klingen, für mich war es das bis vor einem Jahr nicht. Also wie dem auch so, ich war sehr zufrieden mit mir und meinem Leben. Es war alles da:
Neue Freunde
Schule / Aufgaben
Hobbies (verschiedne Sportarten, Elektronik, Kochen, Bücher...)
Wille zur Witerentwicklung
weibliche Bekanntschaften (Geh´ ich jetzt dann noch drauf ein)
und am wichtigsten: Ich bin bis heute Clean geblieben, habe keinen Schluck Alkohol getrunken, keine Drogen genommen, garnix. Sogar mit dem Rauchen hab ich aufgehört, angefangen und wieder aufgehört
Es war einfach eine super Erfahrung, wie viel man mit Willenskraft erreichen kann und wie man sein Leben gestalten kann, wenn man nur Lust darauf hat.
Geld hab ich sehr wenig (Hartz4 + ´n bisschen mal Nebenbei), doch das ist garkein Problem für mich, komme super damit klar.
Es ging mir einfach richtig gut, ich hatte Lust auf das Leben, hatte Lust die ganze Bandbreite an Hochs und Tiefs intensiv mitzuerleben, ohne wieder am Boden zu landen oder völlig abzuheben. Und es hat bis jetzt funktioniert.
Naja, bis zu einem gewissen Punkt.
Seit 3 Wochen leben ich meiner eigenen Wohnung. War alles ein bisschen stressig, kennen bestimmt die meisten von euch, vieles klappt nicht so, wie man es sich vorstellt, dioch wenn dann alles steht ist man glücklich.
So auch Ich :-)
Aber ich merke langsam wie sich der alte Trott einschleicht:
Ich sitze definitiv zu viel vorm PC, anstatt rauszugehen (Direkt vor meiner Haustür quasi wäre ein Super Wald zum joggen, oder einfach zum Spazierengehen)
Ich verschwende irgendwie viel Zeit durch unnütze Sachen.
Ich fange wieder an, alles und jeden zu hassen und zu kritisieren(Gottseidank bisher nur stumm), nur weil ich
selbst im moment nicht so bin, wie ich gern wäre
Ich schiebe Dinge wieder auf die Lange Bank.
Naja, sind halt alles so Indikatoren, die man so von früher kennt, genau der alte Trott. Ich hab nur wahnsinnig Angst davor, weil ich von mir selber weiß, wie schwierig es ist, sich selbst den nötigen Arschtritt zu geben. Und wozu der Trott führen kann, is auch klar. Aber ich WILL DAS NICHT.
Und da fängts an, wieso macht man es sich selbst so schwer? Ich mein, fassen wir zusammen:
-Mein Leben lief 19 Jahre lang in die falsche Richtung, damals wusste ich nicht so recht, wieso
-Ich hab grad noch die Kurve gekratzt und mir helfen lassen
-Es gab plötzlich Antworten und Lösungen, mit einigen davon konnte ich was anfangen
-Ich habe gelernt, wie man sich selbst richtig wahrnimmt und für sich sorgt
-Ich habe Dinge entdeckt, für die es sich lohnt, weiterzumachen
-Ich habe die Gefahr der Sucht nie vergessen und weiß definitiv, dass es immer wieder ein Kampf sein wird, dem Ruf nicht zu folgen
Was dafür nötig ist, was mir guttut, Spaß macht weiß ich alles. Aber wieso ist es denn so schwer, so etwas beizubehalten?
Es kotzt echt irgendwie an, bei mir is schon wieder die ganze Luft draußen. Ich sitze hier, hab kein richtigen Bock auf irgendwas, der einzige Unterschied zu früher ist, dass ich nüchtern bin. Es ist wohl das Alleinesein., denn in der WG wars schon nochmal was anderes, wenn ständig jemand um einen rum is.
Blöderweise kommt noch die Sache mit dem Mädchen.
Wir sind momentan Kumpels, ziemlich gute sogar.
Das Problem ist, dass ich mehr will (sie weiß das, weil ich es ihr gesagt habe) aber gleichzeitig weiß, dass wir eigentlich nicht zusammenpassen. (Sie ist eher der Raus-In-Die-Welt Typ, ich eher der sesshafte"Genauso ists gut, so solls bleiben")
Sie hat mir den Spruch reingewürgt "Ich mag dich sehr gern, aber nur als Freund" und so weiter. Und ich "behalte" sie halt lieber zum Freund, als garnicht.
Und es ist wahrscheinlich auch richtig so, es is nämlich echt ne coole Freundschaft, da is nix einseitig, da rennt keiner dem anderen hinterher (Naja vielleicht ein bisschen :-D)
Aber es deckt sich nicht mit früheren Erfahrungen, dass die Mädels das ausnutzen, wennse wissen, dass du an ihr itneressiert bist. Wir sind halt sehr offen zueinander und so ist das kein Problem irgendwie.
Trotzdem stimmts mich halt wehmütig, denn ich war mir ne zeitlang sicher, dass wir zusammenkommen würden und ich muss mir halt ne andere suchen, die mit mir eine Partnerschaft eingehen möchte. (Bin kein Engel, Sex ist natürlich auch ein Motiv)
Irgendwie frustets mich alles. Das sind alles so Dinger, die ich von früher kenn, alles wiederholt sich.
Man kanns halt anders verarbeiten, es als Tatsache des Lebens akzeptieren und nimmer in die "Alles ist ungerecht zu mir"-Schublade stecken.
Man kann sich überlegen, wieviel man selbst dzau beitragen kann, den Zustand zu ändern.
Und dann überlegt man überlegt überlegt.
Hat ein paar Lösungeswege ,aber keinen BOCK, irgendwas davon umzusetzen.
Das lachhafste an dem ganzen Dilemma ist eigentlich, dass ich mir die Antworten schon immer selber hätte geben können. Aber aus irgendeinem Grund ziehe ich es immer vor, dem keine Bedeutung beizumessen und stattdessen auf das Glück zu warten, das eines Tages zum fenster rienkommt.
Ich Beginne MAL WIEDER; an mir selbst zu zweifeln, ob vielleicht das ganze Therapiezeugs nur so ´ne Phase war. Eine Art Abenteuer, was weiß ich, und jetzt bist fast wieder so weit wie vorher.
Fast