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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Videoenconding parallelisieren durch Aufteilen des Gesamtvideos in einzelne Clips


robbitop@work
2008-09-19, 09:57:37
Wäre es nicht auch möglich, Videoencoding zu parallelisieren, indem man die Videodatei in n Teile splittet, diese einzeln encodet und die Einzelteile am Ende zusammenführt?
So könnte man die Encodingzeit doch theoretisch mit der Anzahl der Ausführungseinheiten senken. Was spricht dagegen?

san.salvador
2008-09-19, 11:13:37
Heutige Encoder nutzen schon mehrere Cores, ich sehe hier keinen Handlungsbedarf. ;)

AnarchX
2008-09-19, 11:19:56
Heutige Encoder nutzen schon mehrere Cores, ich sehe hier keinen Handlungsbedarf. ;)
Aber offenbar nicht jeder Algorithmus im Encoding-Prozess lässt sich gut parallelisieren, da hier eben auch gewisse Abhängigkeiten wie: a+b=c; c+d=e zwischen den Bildinhalten bestehen, sodass robbitops Idee dieses Problem umgehen würde.

Zumal sie so einfach ist, dass ich mir nicht vorstellen könnte, dass sie nicht schon im Einsatz ist.

Hier ein Kommentar von einem x264 Entwickler zu Parallelisierbarkeit von CABAC:
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=6527366#post6527366
Wobei hier wohl die Kompression leiden könnte, wenn man die Bitfolge wohl verkürzt:
http://en.wikipedia.org/wiki/Context-adaptive_binary_arithmetic_coding

robbitop@work
2008-09-19, 12:49:44
Zumal sie so einfach ist, dass ich mir nicht vorstellen könnte, dass sie nicht schon im Einsatz ist.

Eben. Aber dagegen spricht die aktuelle Skalierung. Diese müßte, je nach Länge des Videos, nahezu gleichbleiben. Es sei denn, dass das Splitten und Joinen soviel Aufwand kostet, dass es den Ertrag zunichte macht, was ich kaum glaube.

Rumbah
2008-09-19, 17:03:56
Es gibt einige Skripte, die sowas machen, z.B. HCenc^n.
x264 machts ähnlich, da läuft die Parallelisierung auf Frameebene, d.h. jeder Thread codiert einen eigenen Frame (einige Sachen laufen natürlich übergeordnet).

Das Problem an der Geschichte ist es, dass die völlig getrennte Aufteilung einmal Probleme beim Dateizugriff macht (je nach Datenrate der Quelle) und VBR einschränkt. Je mehr man das Ganze aufteilt, desto näher kommt man an CBR, denn man kennt ja nicht die Komplexität des gesamten Materials.

Deinorius
2008-09-19, 21:19:07
Wenn VBR Pflicht ist (und das ist es größtenteils), dann könnte die Aufteilung Probleme bei den Schnittstellen machen. Es könnte vielleicht sein, dass P- und I-Frames gewählt werden, obwohl B-Frames besser gewesen wären. Nun ja, der Fehler dürfte zwar eher gering sein, aber dennoch vorhanden.
Ich kenne jetzt die Auslastung von x264 auf Quadcores nicht, aber auf Dualcores skaliert es wunderbar.
Wichtiger ist erstmal, dass die Filter auch parallelisiert werden. Während z.B. x264 allein nahezu 100 % Auslastung hat, geht das runter, wenn ich viele Filter einsetze. Mit anderen Worte, während alle immer von den Encodern reden, vergessen viele, dass es beim Encoding auch Decoding und Filtern gibt.

robbitop
2008-09-20, 11:53:12
Es gibt einige Skripte, die sowas machen, z.B. HCenc^n.
x264 machts ähnlich, da läuft die Parallelisierung auf Frameebene, d.h. jeder Thread codiert einen eigenen Frame (einige Sachen laufen natürlich übergeordnet).

Das Problem an der Geschichte ist es, dass die völlig getrennte Aufteilung einmal Probleme beim Dateizugriff macht (je nach Datenrate der Quelle) und VBR einschränkt. Je mehr man das Ganze aufteilt, desto näher kommt man an CBR, denn man kennt ja nicht die Komplexität des gesamten Materials.
Na der Analysepass müsste schon ungetrennt ablaufen. Aber der Encodingpass nicht mehr. Verteilung einzelner Frames halte ich auch für unklug, da ja zwischen mehreren Frames ja auch durch Vektoren komprimiert wird. Das ganze Video müsste schon ge-n-telt werden.
Das Problem beim Dateizugriff wird sich sicher lösen lassen.
Mit anderen Worte, während alle immer von den Encodern reden, vergessen viele, dass es beim Encoding auch Decoding und Filtern gibt.

Zumindest beim Encoden wäre das Filtern ja durch die n-telung ja auch parallelisiert. Beim Decoding kann man da nur an der reinen Parallelisierbarkeit des Filters versuchen zu arbeit. Inweit das möglich ist, hängt natürlich vom Filter ab. Ich kann mir vorstellen, dass bei komplexen Filtern einige Interdepenzen vorkommen, die sich nunmal nur durch serielles Abarbeiten lösen lassen. Hier könnte man vieleicht das Bild in größere Tiles aufteilen um noch etwas rauszuholen.

Diese Lösungsansätze sind, wie DK777 erwähnte, allerdings so simpel, dass sie soweit es möglich ist, sicher schon umgesetzt worden sind. Ich bin ja kein Videoexperte.

ESAD
2008-09-20, 13:04:24
was für filter lasst ihr denn laufen? resizing z.b. mit limited sharpen faster? oder auch noch was anderes?

robbitop
2008-09-20, 13:14:37
Das hängt vom Quellmaterial ab. Willst du z.B. ein TV Signal aufbereiten, musst du zuersteinmal für anständiges Deinterlacing sorgen. Das ist schon CPU intensiv genug. Dazu bi-Cubische Skalierung und wenn dann noch Rechenleistung übrig ist, kannst du noch Denoising, Deblocking bsw drüberlaufen lassen.
Bei besserem Material wie bsw einer DVD brauchts keinen guten Deinterlacer, weil im Prinzip nur die Kadenz erkannt werden muss und die entsprechenden Halbbilder zusammengesetzt werden müssen. Dazu dann wieder bi-cubische Skalierung und einen Schärfefilter.

Vebatzeltes altes Material lässt selten noch großartig aufwerten und in Echtzeit sowieso nicht. Da muss man dann schon mit Avisynth ran.

Gast
2008-09-20, 16:08:54
Verteilung einzelner Frames halte ich auch für unklug, da ja zwischen mehreren Frames ja auch durch Vektoren komprimiert wird.

Das funktioniert aber zumindest in x264 sehr gut, im zweiten Durchlauf eigentlich immer volle Auslastung, auch bei 8 Kernen. In wie weit die ME parallelisiert ist, weiß ich nicht.

robbitop
2008-09-20, 17:16:33
x264 wird schon nutzen, was nutzbar ist. Da stecken schlaue Leute hinter dem Decoder. Die haben IIRC doch sogar einen FPGA dafür entwickelt.

Gast
2008-09-20, 20:09:29
Das hängt vom Quellmaterial ab. Willst du z.B. ein TV Signal aufbereiten, musst du zuersteinmal für anständiges Deinterlacing sorgen.


wofür? einfach interlaced codieren, deinterlacing kann man immer noch bei der wiedergabe machen.

san.salvador
2008-09-20, 20:11:42
Grad bei mobilen Geräten (Handy, iPhone, etc...) eher schwierig.

robbitop
2008-09-20, 23:57:39
wofür? einfach interlaced codieren, deinterlacing kann man immer noch bei der wiedergabe machen.
Gutes Deinterlacing kostet enorme Rechenleistung.

Gast
2008-09-21, 00:12:32
Gutes Deinterlacing kostet enorme Rechenleistung.

macht heutzutage aber die grafikkarte "gratis"

Gast
2008-09-21, 00:13:11
Grad bei mobilen Geräten (Handy, iPhone, etc...) eher schwierig.

stimmt für mobile geräte sollte man das ganze vorher machen, bei den verwendeten auflösungen ist aber auch die encoding-zeit nicht ein so großes problem.

robbitop
2008-09-21, 08:36:18
macht heutzutage aber die grafikkarte "gratis"
Aber kein vernünftiges Deinterlacing. Schau dir mal an, wie vernünftiges Deinterlacing mit einem VP50pro oder einem guten ffdshow Filter aussieht.

MegaManX4
2008-09-21, 10:49:16
Na, mal so als Zwischenfrage. Wie gibts denn heute noch Interlaced Material? Die Letzte DVD die das mal hatte, war die extended Edition von Der Untergang. Alles andere ist doch eh progressiv.

san.salvador
2008-09-21, 11:53:44
stimmt für mobile geräte sollte man das ganze vorher machen, bei den verwendeten auflösungen ist aber auch die encoding-zeit nicht ein so großes problem.
Encoding-Zeit hat nicht viel mit der Auflösung zu tun. Konvertier mal einen Film (90 Minuten) fürs iPhone - h.264, 2-Pass, 480x320 - das kann dauern.

robbitop
2008-09-21, 13:02:10
Na, mal so als Zwischenfrage. Wie gibts denn heute noch Interlaced Material? Die Letzte DVD die das mal hatte, war die extended Edition von Der Untergang. Alles andere ist doch eh progressiv.
DVD ist ja progressiv. Aber eben als Halbbilder gespeichert. Die Halbbilder lassen sich jedoch sehr einfach zu Vollbildern zusammensetzen. Bei TV-Sendungen hingegen haben wir reines interlaced Material. Das liegt dem PAL/NTSC Standard zugrunde und lässt sich nicht mal eben ändern. In Europa soll der HDTV Stand für Broadcast sogar 1080i50 werden.

MegaManX4
2008-09-21, 13:08:40
DVD ist ja progressiv. Aber eben als Halbbilder gespeichert. Die Halbbilder lassen sich jedoch sehr einfach zu Vollbildern zusammensetzen. Bei TV-Sendungen hingegen haben wir reines interlaced Material. Das liegt dem PAL/NTSC Standard zugrunde und lässt sich nicht mal eben ändern. In Europa soll der HDTV Stand für Broadcast sogar 1080i50 werden.

Hö? Ich dachte progressiv würde bedeuten, das die Bilder auf der DVD grundsätzlich als Vollbilder gespeichert sind. Das nimmt mich ja bei "Der Untergang Extended Edition" so Wunder, das das aus welchen gründen auch immer Interlaced abgelegt ist. Oder versteh ich da jetzt was falsch?

http://www.hifi-regler.de/dvd/progressive-scan.php?SID=85d8129cf1859402cfae1fb1230f10bd

Und über mein DVB-T kommt sicher auch kein interlaced MPG2 Stream an...

robbitop
2008-09-21, 14:01:01
Hö? Ich dachte progressiv würde bedeuten, das die Bilder auf der DVD grundsätzlich als Vollbilder gespeichert sind. Das nimmt mich ja bei "Der Untergang Extended Edition" so Wunder, das das aus welchen gründen auch immer Interlaced abgelegt ist. Oder versteh ich da jetzt was falsch?

http://www.hifi-regler.de/dvd/progressive-scan.php?SID=85d8129cf1859402cfae1fb1230f10bd

Und über mein DVB-T kommt sicher auch kein interlaced MPG2 Stream an...
Auf DVDs ist generell progressives Material vorhanden. Allerdings ist es in Halbbildern hinterlegt, die zusammengesetzt werden müssen, allerdings keinen Versatz haben. Es sind also echte 25 Vollbilder als 50 Halbbilder die zusammenpassen. Also auch nur 25 zeitliche Samples.

Bei DVB ist es AFAIK so, dass 50 zeitliche Samples als Halbbilder gespeichert sind. Das resultiert aus einem relativ alten Standard der mit der Funktionsweise von braunschen Röhren zusammenhängt. So konnte man eine hohe zeitliche Auflösung schaffen und gleichzeitig Bandbreite sparen ohne Interlacing wirklich zu sehen.

Bei heutigen progressiven Ausgabegeräten ist dieser Standard natürlich obsolet. Aber PAL und DVB sind idR rein interlaced. Das hängt aber AFAIK auch mit der Aufnahmetechnik zusammen. Fernsehkameras nehmen ebenfalls interlaced auf, soweit ich weiß.

Lu-Tze
2008-09-21, 14:11:43
Es gibt ein Projekt namens "x264-farm", welches im Stande ist, das Encodieren eines Filmes nicht nur über mehrere Rechenkerne, sondern auch über mehrere Computer in einem Netzwerk zu verteilen. Das Ganze soll auch relativ effizient funktionieren - der Programmierer hat als Ziel, dass 100 Computer das Encoding 97 mal schneller schaffen als ein Computer. Ob das auch zutrifft, weiß ich nicht. Für Heimanwender seh ich auch nicht so den Bedarf - ein flotter Quadcore schafft ja bereits HDTV-Auflösungen fast in Realtime beim Transcoding mit x264 (abhängig von den Encodingsetting gehts natürlich auch schneller oder langsamer)

Sailor Moon
2008-09-21, 14:42:35
Und über mein DVB-T kommt sicher auch kein interlaced MPG2 Stream an...
Natürlich kommt auch hier ein Interlaced-Signal herein. Per DVB wird hierzulande in 576i50 YCbCr 4:2:0 (volle Luminanzauflösung, Chrominanz ist horizontal und vertikal halbiert) gesendet. So liegt der Material auch auf DVD vor. Das gilt natürlich auch dann, wenn das originäre Signal progressiv war (zumal es ja auch genug Videocontent gibt). Natürlich lassen sich z.B. aus einen i50 2:2 Signal die 25 Orginalframes/s verlustfrei zurückgewinnen, wenn der Deinterlacer (gleich ob im Player, TV oder einem Videoprozessor) die vorliegende Kadenz erkennt, oder der Player die korrekt gesetzten Flags ausliest.

There's enormous confusion about whether DVD video is progressive or interlaced. Here's the one true answer: Progressive-source video (such as from film) is usually encoded on DVD as interlaced field pairs that can be reinterleaved by a progressive player to recreate the original progressive video.
http://www.dvddemystified.com/dvdfaq.html#1.40

Sieht man auch gut am Ausgabeformat von SD-SDI (eben 480i60/576i50 YCbCr 4:2:2 - Upsampling von 4:2:0 führt der Decoder durch), das direkt nach dem Decoder abgreift.
http://en.wikipedia.org/wiki/SMPTE_259M

Bei DVB ist es AFAIK so, dass 50 zeitliche Samples als Halbbilder gespeichert sind.
Es wird ja auch Film per DVB übertragen. Im Prinzip gibt es keinen Unterschied zwischen DVD und DVB im PAL Einzugsgebiet. Bei NTSC (wobei sich da der Unterschied heute ja nur noch auf die Bildfrequenz bezieht - außer wir betrachten FBAS bzw. S-Video) sieht es etwas anders aus, weil hier beim Broadcast immer mit 60Hz Interlacedsignalen gearbeitet wird, auf DVDs mit Filmcontent der Pulldown aber i.d.R. playerseitig durchgeführt wird. Hier liegt das Material (mit entsprechenden Steuerungsflags) in 48 Fields/s vor.

Aber kein vernünftiges Deinterlacing. Schau dir mal an, wie vernünftiges Deinterlacing mit einem VP50pro oder einem guten ffdshow Filter aussieht.
So sieht es aus. Gutes, motion-adaptives Deinterlacing ist aufwändig. In Sachen Film-Mode traue ich den Lösungen durchaus zu, 3:2 und 2:2 Signale korrekt zu erkennen. Interessant wird es dann wieder bei Mixed-Mode Material oder abweichenden Kadenzen (z.B. Anime, Zeichentrick). Ich bin in Sachen Grafikkarten-/ Softwarelösungen nicht so auf dem Laufenden - bin mir daher nicht sicher, ob es da überhaupt sowas wie eine "Arbitrary Cadence-Detection" gibt.

Gruß

Denis

Rumbah
2008-09-21, 15:50:32
Auf DVDs ist generell progressives Material vorhanden. Allerdings ist es in Halbbildern hinterlegt, die zusammengesetzt werden müssen, allerdings keinen Versatz haben. Es sind also echte 25 Vollbilder als 50 Halbbilder die zusammenpassen. Also auch nur 25 zeitliche Samples.

Das ist so nicht richtig. Auf DVDs ist sicher nicht immer progressives Material vorhanden. Es kommt auf die Quelle an. Wenn es ein Kinofilm ist, dann wird er mit großer Wahrscheinlichkeit progressiv vorliegen. Dann kann aber auch das progressive Flag gesetzt werden und dann wird das auch so gespeichert. Zusätzlich gibts noch die falsch gemasterten Filme, da ist das interlace Flag gesetzt, und das, obwohl das Quellmaterial eigentlich progressiv ist (wohl bei Der Untergang Extended Edition so). Das kann Unterschiede bei der Farbraumkonivertierung und bei der Codiereffizienz machen.

Wenn das Quellmaterial aber von einer TV Produktion oder aus der eigenen DV Kamera kommt, dann ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit interlaced und kann auch so auf einer DVD gespeichert werden (z.B. häufig bei DVDs von TV Serien).

Und noch zum Deinterlacer: Die Pulldown Erkennung funktioniert inzwischen recht gut für 3:2. Nur ist das ja auch ein relativ einfacher Fall, da muss ja nur das an sich vorhandene progressive Material wieder rausgefischt werden. Die wirkliche Schwierigkeit liegt ja bei richtigem Interlacematerial mit 50/60 zeitlich verschiedenen Halbbildern pro Sekunde.

Sailor Moon
2008-09-21, 16:15:37
Das ist so nicht richtig
Doch, das stimmt schon. Auf DVD liegt das Material immer interlaced vor. Erst mit Blu-ray und HD-DVD hat es da eine Änderung gegeben.

Dann kann aber auch das progressive Flag gesetzt werden und dann wird das auch so gespeicher
Gespeichert wird aber dennoch interlaced, was ja auch noch nicht gleichbedeutend mit einem Verlust an vertikaler Auflösung ist; p25 <=> i50 2:2. Natürlich gibt es entsprechende Flaginformationen*, damit der DVD Player das im Falle einer progressiven Quelle vernünftig (d.h. verlustfrei) progressiv ausgeben kann. Allerdings sind die Flags bei weitem nicht immer korrekt gesetzt (und versagen z.B. auch, wenn nachträglich auf Fieldebene geschnitten wurde und sich die Fieldorder plötzlich umdreht) bzw. überhaupt vorhanden. Reine Flagreader werden sowieso immer seltener. Üblicherweise wird heute der dekodierte Datenstrom (der auf DVD, wie gesagt, immer interlaced ist => siehe SDI) dem Deinterlacer übergeben, der dann source-adaptiv arbeitet.

Und noch zum Deinterlacer: Die Pulldown Erkennung funktioniert inzwischen recht gut für 3:2.
60Hz 3:2 vs. 60Hz Video läßt sich auch sehr gut unterscheiden. Bei 50Hz 2:2 vs. 50Hz Video wird es deutlich schwieriger, weil Video sich in Szenen mit wenig/ keiner Bewegung kaum von Film unterscheiden läßt. Da wird dann schonmal gerne in den Film-Mode gewechselt, obwohl Video vorliegt. Ein Grund für die meist recht videolastige Auslegung der Deinterlacer in den TVs.

Gruß

Denis

*das progressive Flag bei PAL-DVDs würde bei einem Flagreader eine einfaches Weaving (i50 => p25) und anschließend doppelte Ausgabe jedes Frames auslösen

Gast
2008-09-21, 18:06:28
DVD ist ja progressiv. Aber eben als Halbbilder gespeichert.

du widersprichst dir gerade selbst.

auf einer DVD ist das video immer interlaced gespeichert. wenn die quelle progressiv war ist es natürlich relativ einfach auch aus dem interlaced-stream die originalframes zu erhalten.

das gleiche gilt auch für broadcasting, auch dort wird das signal (mit ausnahme einiger HD-sender die 720p50 senden) immer interlaced übertragen.

wenn die quelle progressiv war lassen sich die originalbilder daraus allerdings genauso einfach wiederherstellen.

Deinorius
2008-09-21, 18:17:14
Noch was zum Deinterlacing:
Ich wüsste jetzt nicht, warum jemand interlaced konvertieren würde. Von DVD auf DVD ists nicht schlimm interlaced zu konvertieren, aber die Filter sollten dann besser auch erkennen, dass sie es mit interlaced Material zu tun haben. fft3d kann das z.B. Für die Konvertierung ist progressiv eh besser.

robbitop
2008-09-21, 18:26:55
du widersprichst dir gerade selbst.

auf einer DVD ist das video immer interlaced gespeichert. wenn die quelle progressiv war ist es natürlich relativ einfach auch aus dem interlaced-stream die originalframes zu erhalten.
Ich glaube, wir reden einfach nur aneinander vorbei. ;) Interlaced Material liegt normalerweise in reinen Halbbildern vor, die nicht zueinander gehören, also einen zeitlichen Versatz haben.
Auf einer Film DVD liegt das Material zwar in 50 Halbbildern vor, aber davon gehören immer 2 Bilder zusammen. Also ohne zeitlichen Versatz.

Ergo auf der DVD haben wir 25 Samples auf der Zeitachse und auf reinrassigen Interlaced Material haben wir 50 Samples. Bei einer FilmDVD muss der DVD-Player nichts anderes machen, als die passenden Halbbilder zusammenzusetzen. Bei TV Material geht das eben nicht.

Dass das Quellmaterial progressiv vorliegen muss, sollte klar sein. Das ist im Handel aber idR der Fall. Von irgendwelchen selbstgefriemelten DVDs spreche ich hier natürlich nicht.

das gleiche gilt auch für broadcasting, auch dort wird das signal (mit ausnahme einiger HD-sender die 720p50 senden) immer interlaced übertragen.
In den USA wird meist 720p30 übertragen AFAIK. Hier in Dt haben wir ja keine nennenswerten HD-Broadcasts. Und in ein paar Jahren werden wir 1080i50 haben.

wenn die quelle progressiv war lassen sich die originalbilder daraus allerdings genauso einfach wiederherstellen.
Ja natürlich. Es ist immer die Frage, welche Samples auf einer gedachten Zeitachse liegen. Ist bei 1080i50 das Quellmaterial wie bei einer DVD mit 25 zeitlichen Samples, die Päärchen bilden, vorhanden, ist das ja am Endgerät auch progressiv.

Leider sind die ganzen TV-Kameras alle Interlaced. Vieleicht stehen die immer noch auf die erhöte zeitliche Auflösung und pfeifen zu Gunsten der Bandbreite auf progressives Material.
Bei TV-Serien hingegen liegt aufgrund der Nutzung von Filmkameras wieder progressives Quellmaterial vor.

robbitop
2008-09-21, 18:28:37
Noch was zum Deinterlacing:
Ich wüsste jetzt nicht, warum jemand interlaced konvertieren würde. Von DVD auf DVD ists nicht schlimm interlaced zu konvertieren, aber die Filter sollten dann besser auch erkennen, dass sie es mit interlaced Material zu tun haben. fft3d kann das z.B. Für die Konvertierung ist progressiv eh besser.
Wir reden ja nicht von Filmmaterial. Das ist popeleinfach zu rekonstruieren, weil du keinen zeitlichen Versatz hast. Wir reden von richtig interlacetem Material. Zum Beispiel PAL oder NTSC Fernsehen. Bei dem jedes Halbbild einen zeitlichen Versatz hat. Das quasi-perfekt zu rekonstruieren ist ein erheblicher mathematischer Aufwand, was auch nicht immer perfekt passt. Es kommt eben aufs Videomaterial und die jeweilige Szene an.

CrazyIvan
2008-09-21, 19:35:07
Wir reden ja nicht von Filmmaterial. Das ist popeleinfach zu rekonstruieren, weil du keinen zeitlichen Versatz hast. Wir reden von richtig interlacetem Material. Zum Beispiel PAL oder NTSC Fernsehen. Bei dem jedes Halbbild einen zeitlichen Versatz hat. Das quasi-perfekt zu rekonstruieren ist ein erheblicher mathematischer Aufwand, was auch nicht immer perfekt passt. Es kommt eben aufs Videomaterial und die jeweilige Szene an.
Wie funktioniert das eigentlich überhaupt? Wird da versucht, aus dem vorherigen und dem nachfolgenden Halbbild das nicht existente mittlere Bild zu erzeugen? Stell ich mir recht ulkig vor. Würde die durch bloße Durchschnittsbildung der Farbwerte der Pixel erzeugt Unschärfe bei 25fps negativ auffallen, oder wäre das ein praktikabler Ansatz?

pest
2008-09-21, 19:54:12
Wie funktioniert das eigentlich überhaupt? Wird da versucht, aus dem vorherigen und dem nachfolgenden Halbbild das nicht existente mittlere Bild zu erzeugen? Stell ich mir recht ulkig vor. Würde die durch bloße Durchschnittsbildung der Farbwerte der Pixel erzeugt Unschärfe bei 25fps negativ auffallen, oder wäre das ein praktikabler Ansatz?

das ist ne wissenschaft für sich, und lineare filterung ist wohl die "billigste" variante
bewegungskompensierende deinterlacer sind am vielversprechensden

Gast
2008-09-21, 19:57:56
Ich glaube, wir reden einfach nur aneinander vorbei. ;) Interlaced Material liegt normalerweise in reinen Halbbildern vor, die nicht zueinander gehören, also einen zeitlichen Versatz haben.


eben nicht, interlaced bedeutet lediglich, dass das ganze halbbildweise übertragen wird.

diese halbbilder können einen zeitlichen versatz (videomaterial) oder eben keinen zeitlichen versatz (filmmaterial) haben. zweiteres ist natürlich wesentlich einfacher optimal darzustellen.


Auf einer Film DVD liegt das Material zwar in 50 Halbbildern vor, aber davon gehören immer 2 Bilder zusammen. Also ohne zeitlichen Versatz.

meistens schon, aber nicht zwangsläufig.

Bei einer FilmDVD muss der DVD-Player nichts anderes machen, als die passenden Halbbilder zusammenzusetzen. Bei TV Material geht das eben nicht.

das hängt von der quelle ab, auch im TV muss nicht zwangsweise videomaterial übertragen werden. auch beim broadcasting kann genauso gut filmmaterial mit 25fps übertragen werden.


In den USA wird meist 720p30 übertragen AFAIK. Hier in Dt haben wir ja keine nennenswerten HD-Broadcasts. Und in ein paar Jahren werden wir 1080i50 haben.

bei uns hält sich beim spärlich vorhandenen material 720p und 1080i eigentlich fast die waage.


Leider sind die ganzen TV-Kameras alle Interlaced. Vieleicht stehen die immer noch auf die erhöte zeitliche Auflösung und pfeifen zu Gunsten der Bandbreite auf progressives Material.
Bei TV-Serien hingegen liegt aufgrund der Nutzung von Filmkameras wieder progressives Quellmaterial vor.

naja, nachrichten wirst du ja doch nicht so oft aufnehmen oder? ;)

Sailor Moon
2008-09-21, 20:42:23
Wie funktioniert das eigentlich überhaupt? Wird da versucht, aus dem vorherigen und dem nachfolgenden Halbbild das nicht existente mittlere Bild zu erzeugen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten. Der einfachste Ansatz kommt ohne Deinterlacing aus, hier wird einfach jedes Field auf die Panelauflösung skaliert. Die Folge sind eine halbierte vertikale Auflösung und reichlich Zeilenflimmern. Vernünftiges, motion-adaptives Deinterlacing fügt nicht bewegte Bildanteile letztlich direkt zusammen. Bereiche, in denen Bewegung festgestellt wurde, werden aus angrenzenden (in beide Richtungen der Zeitachse, zumindest bei der 5-Field Methode) Fields interpoliert bzw. gemittelt.

http://www.freshpatents.com/Motion-detection-for-interlaced-video-dt20080313ptan20080062309.php?type=description

bei uns hält sich beim spärlich vorhandenen material 720p und 1080i eigentlich fast die waage.
Wir können davon ausgehen, dass man im ÖR-Bereich voll auf 720p50 setzen wird. Bei den Privaten wird man sicher auch 1080i50 Broadcasts sehen. Bei dem breitgefächerten Programm gibt es eh keine eindeutige Präferenz. Ausnahme wären Spartensender. Reine Spielfilmkanäle sind für 1080i50 prädestiniert, Sportsender täten gut daran, in 720p50 zu senden, wenn auch in Vollbildern aufgezeichnet wird.

Gruß

Denis

robbitop
2008-09-21, 21:19:33
naja, nachrichten wirst du ja doch nicht so oft aufnehmen oder? ;)
Wer redet vom Aufnehmen? Ich will sie schaun. Auch Fussball oder Formel 1 usw usf. All das wird in Echtzeit mit ffdshow und TV Karte aufbereitet und auf den 1080p TV gespielt. Das kostet Rechenleistung, wenn's ordentlich aussehen soll ;)

Ansonsten: wir meinen das gleiche, redeten aber aneinander vorbei

robbitop
2008-09-21, 21:22:26
Wir können davon ausgehen, dass man im ÖR-Bereich voll auf 720p50 setzen wird. Bei den Privaten wird man sicher auch 1080i50 Broadcasts sehen. Bei dem breitgefächerten Programm gibt es eh keine eindeutige Präferenz. Ausnahme wären Spartensender. Reine Spielfilmkanäle sind für 1080i50 prädestiniert, Sportsender täten gut daran, in 720p50 zu senden, wenn auch in Vollbildern aufgezeichnet wird.

Gruß

Denis
Ich bin dafür, dass man nicht mit mehreren Standards rummacht. Und ich will ordentliche zeitliche Auflösung. Also entweder 720p50 für alles als Übergang oder 1080p30. 30 Frames reichen auch für Sport. Aber bitte alles Vollbild. Die Zeit der Röhren ist vorbei, als dieser Ansatz noch sinnvoll war. Bandbreite sollte im Zuge der Entwicklung sowieso immer billiger werden. Frei nach dem Motto: Weniger rumheulen, mehr klotzen. ;)

Deinorius
2008-09-21, 23:57:44
1080p30 wär schön, aber sicher nicht im ursprünglichen PAL-Gebiet. Obwohls technisch kein Problem wäre, wirds das wohl nicht geben, damit man das Herrunterrechnen auf PAL nicht komplizierter macht. Denn das muss immer noch ne ganze Weile unterstützt werden.

Wir reden ja nicht von Filmmaterial. Das ist popeleinfach zu rekonstruieren, weil du keinen zeitlichen Versatz hast. Wir reden von richtig interlacetem Material. Zum Beispiel PAL oder NTSC Fernsehen. Bei dem jedes Halbbild einen zeitlichen Versatz hat. Das quasi-perfekt zu rekonstruieren ist ein erheblicher mathematischer Aufwand, was auch nicht immer perfekt passt. Es kommt eben aufs Videomaterial und die jeweilige Szene an. Davon hab ich auch geredet, kam wohl nicht gut genug rüber.

@österreichische ORFHD-Zuseher (falls es hier welche gibt)
Es wundert mich sehr, dass ich bisher bei ORFHD doch ein nicht ganz unmerkliches Ruckeln festgestellt habe. Obwohl der Fernseher ein LG mit 100 Hz-Panel ist, ist das doch sehr wahrnehmbar. Weniger ein Stottern als ein unrundes Abspielen.

Gast
2008-09-22, 13:14:46
@österreichische ORFHD-Zuseher (falls es hier welche gibt)
Es wundert mich sehr, dass ich bisher bei ORFHD doch ein nicht ganz unmerkliches Ruckeln festgestellt habe. Obwohl der Fernseher ein LG mit 100 Hz-Panel ist, ist das doch sehr wahrnehmbar. Weniger ein Stottern als ein unrundes Abspielen.

hängt wohl von der quelle ab und wie der ORF diese aufbereitet um auf die 720p50 zu kommen.

ganz schlimm war es beim letzten länderspiel in litauen, das hat andauernd nur geruckelt, das davor in wien war dagegen total smooth.

genial finde ich übrigens den neuen videorenderer in vista, keine ahnung was der macht aber damit kann ich selbst bei 25/50fps auf 60Hz kein ruckeln warnehmen, obwohl es mich bei den alten renderen (overlay, VMR) doch sehr stört.

Gast
2008-09-22, 16:24:47
Also dass TV Serien immer mit Filmkameras aufgezeichnet werden, halte ich für ein Gerücht. Erfolgreiche Serien mit viel Budget vielleicht, aber Film ist teuer. Selbst Kinofilme werden ja heutzutage teilweise mit DV Kameras gedreht, leider sieht man das dann oft auch (Miami Vice, dieser Film mit Tom Cruise als Killer).

Also z.B. zumindest die ersten Staffeln Buffy (Firends auch, glaube ich, kann mich nicht mehr so genau erinnern) sind nicht auf Film entstanden, wie man auch unschwer erkennen kann ;) .

Deinorius
2008-09-22, 19:44:59
hängt wohl von der quelle ab und wie der ORF diese aufbereitet um auf die 720p50 zu kommen.

ganz schlimm war es beim letzten länderspiel in litauen, das hat andauernd nur geruckelt, das davor in wien war dagegen total smooth. Hmmm... mir war so, dass mir leichtes Ruckeln selbst bei der Eigenproduktion "Ex" aufgefallen ist. Aber ich sollte mir das nochmal ansehen. CSI:Miami war jedoch deutlich wahrnehmbar, da ist deine Erklärung stimmig. Immerhin ist kein Interlacing mehr da, um auch das letzte Ruckeln zu verschleiern.

Gast
2008-09-22, 20:55:35
Immerhin ist kein Interlacing mehr da, um auch das letzte Ruckeln zu verschleiern.

interlacing hat mit ruckeln nichts zu tun.

Gast
2008-09-22, 20:57:38
Wer redet vom Aufnehmen?8

naja, wir reden ja von recodieren und dafür muss man das ganze erst mal aufnehmen (oder anderswo hernehmen), von streaming war eigentlich nicht die rede.

Deinorius
2008-09-23, 10:26:23
interlacing hat mit ruckeln nichts zu tun. Was ich meine, wenn NTSC-Material normgewandelt wird, dann sieht es interlaced flüssig aus. Wird es einfach nur deinterlaced, ohne auf die ursprünglichen 23,976 fps rückzuwandeln, ruckelts a bisserl.

robbitop
2008-09-23, 12:39:30
naja, wir reden ja von recodieren und dafür muss man das ganze erst mal aufnehmen (oder anderswo hernehmen), von streaming war eigentlich nicht die rede.
Ich rede ja auch vom Decoden. Videoprozessor und schon ist PAL-TV-Material genießbar. ;)