greeny
2002-12-06, 20:59:33
Noch bestimmen Sie, welche Software und Hardware Sie einsetzen, selbst wenn das "Urheberrecht" dabei etwas gedehnt wird. Mit Longhorn soll das anders werden, denn TCPA und Palladium sollen "Trusted Computing" ermöglichen.
TCPA und Palladium, die Trusted Computing Platform Alliance und die Betriebssystem-interne Umsetzung in Gestalt von Palladium schüren die Angst vor Longhorn. Als "edle Ziele" werden gerne sichere Web-Dienste, dazu der Schutz vor Viren und Hackern angeführt. Nutzervorteile, wie die Möglichkeit sich jederzeit seine E-Mail wieder zurückholen zu können, sollen den Hauptaspekt überlagern - und der liegt in der Durchsetzung des Digital Rights Management, kurz DRM.
Hardware und Software
Microsoft ist dabei auf die Hardware-Hersteller angewiesen, allen voran Intel und AMD. Beim Start eines Rechners überprüft zuerst ein so genannter Fritz-Chip, benannt nach dem amerikanischen Senator Fritz Hollings, ob alle Rechner-Komponenten auch ordungsgemäß zertifiziert sind, erst danach gibt er die Kontrolle an das TCPA-konforme BIOS weiter, das dann letztendlich dem TCPA-tauglichen Betriebssystem den Rechner überlässt. Palladium ist die Betriebssystem-Komponente von Microsoft, die nach dem TCPA-Standard arbeitet. Momentan ist der Standard bei Version 1.1 angelangt. Longhorn soll das erste System sein, das die Palladium-Software mitbringt, bisher sieht man davon aber noch nichts.
Pro und Contra
Eines dürfte klar sein, TCPA ist eine Waffe um DRM wirksam durchzusetzen. Auch Microsoft weiß, dass solche Ziele beim PC-Nutzer nicht ankommen und stellt die Tatsachen deswegen vorsorglich auf den Kopf: Die positiven Begleiterscheinungen, die TCPA mit sich bringt - solche gibt es wirklich -, werden nachträglich als Triebkraft für die Entwicklung verkauft. Angenommen, sie haben ein Virus auf der Platte, dann unterbindet Palladium den Start, weil die Software nicht ordnungsgemäß zertifiziert wurde. Programme, die mit Palladium einwandfrei zusammenarbeiten, werden in Microsofts Terminologie als Trusted Agents bezeichnet. So wird Palladium auch eine Portion mehr Sicherheit bieten.
Linux, Mac und Co
Die Hardware-Hersteller liefern die nötigen Trusted Platform Module (TPM), so heißen die Fritz-Chips offiziell, und Microsoft baut Palladium dazu, auch wenn auf der MS-Webseite Gegenteiliges behauptet wird. Aber was passiert mit den Unixen, Linuxen und Mac OS? Das Problem ist weniger technischer Natur, die TCPA-Richtlinien könnten auch auf andere Betriebssysteme übertragen werden. Aber wer soll die anstehenden Zertifizierungen bezahlen? Das führt eigentlich schon zum nächsten Problem: Wer zertifiziert die ganze Soft- und Hardware? Microsoft wohl kaum, oder doch?
Umstellung auf Raten
Die Umstellung der Computer-Welt auf TCPA-Konformität kann nicht auf einen Schlag passieren, denn jeder Rechner tickt nur durch die oben beschriebene Kombination aus Hard- und Software nach dem Standard. Als Übergangslösung muss man also die TPMs abschalten können. Wie lange diese Phase dauern soll, ist nicht klar.
Wann kommt Palladium?
Spätestens in der Beta von Longhorn soll Palladium kommen, munkelt man zumindest. Da die "Sicherheits-Software" kein eigenes Betriebssystem ist, aber einen eigenen Mikro-Kernel namens Nexus mitbringt, der eine parallele Ausführung zum OS erlaubt, könnte sich der erste öffentliche Auftritt noch verzögern. Microsoft sollte aber tunlichst darauf achten, so früh wie möglich in den Testbetrieb zu gehen.
Quelle: http://www.chip.de/produkte_tests/unterseite_produkte_tests_8929717.html
(split aus nem bericht über windoofs longhorn)
Palladium wird nicht fehlerfrei sein
Leider ist bis heute nicht klar, wie restriktiv Palladium implementiert werden wird. Wer hat eigentlich Intel, Microsoft & Co. auf die Idee gebracht, die Rechner dieser Welt vor allem Bösen schützen zu müssen? Und vor allem, wer schützt uns vor ihnen? Tatsache ist, dass die IT-Konzerne selbst eine Menge Fehler in Ihren Produkten haben. Das wird auch bei TCPA respektive Palladium so sein - und dann wird's erst richtig gefährlich.
(aus dem fazit über longhorn - http://www.chip.de/produkte_tests/unterseite_produkte_tests_8924343.html)
TCPA und Palladium, die Trusted Computing Platform Alliance und die Betriebssystem-interne Umsetzung in Gestalt von Palladium schüren die Angst vor Longhorn. Als "edle Ziele" werden gerne sichere Web-Dienste, dazu der Schutz vor Viren und Hackern angeführt. Nutzervorteile, wie die Möglichkeit sich jederzeit seine E-Mail wieder zurückholen zu können, sollen den Hauptaspekt überlagern - und der liegt in der Durchsetzung des Digital Rights Management, kurz DRM.
Hardware und Software
Microsoft ist dabei auf die Hardware-Hersteller angewiesen, allen voran Intel und AMD. Beim Start eines Rechners überprüft zuerst ein so genannter Fritz-Chip, benannt nach dem amerikanischen Senator Fritz Hollings, ob alle Rechner-Komponenten auch ordungsgemäß zertifiziert sind, erst danach gibt er die Kontrolle an das TCPA-konforme BIOS weiter, das dann letztendlich dem TCPA-tauglichen Betriebssystem den Rechner überlässt. Palladium ist die Betriebssystem-Komponente von Microsoft, die nach dem TCPA-Standard arbeitet. Momentan ist der Standard bei Version 1.1 angelangt. Longhorn soll das erste System sein, das die Palladium-Software mitbringt, bisher sieht man davon aber noch nichts.
Pro und Contra
Eines dürfte klar sein, TCPA ist eine Waffe um DRM wirksam durchzusetzen. Auch Microsoft weiß, dass solche Ziele beim PC-Nutzer nicht ankommen und stellt die Tatsachen deswegen vorsorglich auf den Kopf: Die positiven Begleiterscheinungen, die TCPA mit sich bringt - solche gibt es wirklich -, werden nachträglich als Triebkraft für die Entwicklung verkauft. Angenommen, sie haben ein Virus auf der Platte, dann unterbindet Palladium den Start, weil die Software nicht ordnungsgemäß zertifiziert wurde. Programme, die mit Palladium einwandfrei zusammenarbeiten, werden in Microsofts Terminologie als Trusted Agents bezeichnet. So wird Palladium auch eine Portion mehr Sicherheit bieten.
Linux, Mac und Co
Die Hardware-Hersteller liefern die nötigen Trusted Platform Module (TPM), so heißen die Fritz-Chips offiziell, und Microsoft baut Palladium dazu, auch wenn auf der MS-Webseite Gegenteiliges behauptet wird. Aber was passiert mit den Unixen, Linuxen und Mac OS? Das Problem ist weniger technischer Natur, die TCPA-Richtlinien könnten auch auf andere Betriebssysteme übertragen werden. Aber wer soll die anstehenden Zertifizierungen bezahlen? Das führt eigentlich schon zum nächsten Problem: Wer zertifiziert die ganze Soft- und Hardware? Microsoft wohl kaum, oder doch?
Umstellung auf Raten
Die Umstellung der Computer-Welt auf TCPA-Konformität kann nicht auf einen Schlag passieren, denn jeder Rechner tickt nur durch die oben beschriebene Kombination aus Hard- und Software nach dem Standard. Als Übergangslösung muss man also die TPMs abschalten können. Wie lange diese Phase dauern soll, ist nicht klar.
Wann kommt Palladium?
Spätestens in der Beta von Longhorn soll Palladium kommen, munkelt man zumindest. Da die "Sicherheits-Software" kein eigenes Betriebssystem ist, aber einen eigenen Mikro-Kernel namens Nexus mitbringt, der eine parallele Ausführung zum OS erlaubt, könnte sich der erste öffentliche Auftritt noch verzögern. Microsoft sollte aber tunlichst darauf achten, so früh wie möglich in den Testbetrieb zu gehen.
Quelle: http://www.chip.de/produkte_tests/unterseite_produkte_tests_8929717.html
(split aus nem bericht über windoofs longhorn)
Palladium wird nicht fehlerfrei sein
Leider ist bis heute nicht klar, wie restriktiv Palladium implementiert werden wird. Wer hat eigentlich Intel, Microsoft & Co. auf die Idee gebracht, die Rechner dieser Welt vor allem Bösen schützen zu müssen? Und vor allem, wer schützt uns vor ihnen? Tatsache ist, dass die IT-Konzerne selbst eine Menge Fehler in Ihren Produkten haben. Das wird auch bei TCPA respektive Palladium so sein - und dann wird's erst richtig gefährlich.
(aus dem fazit über longhorn - http://www.chip.de/produkte_tests/unterseite_produkte_tests_8924343.html)