PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Problem mit der alltäglichen Arbeit


Masterp
2008-11-04, 08:43:43
Moin,

irgendwie bräucht ich mal etwas Rat. Es geht um das leidige Thema Arbeit. Bin vor 6 Monaten wg. Arbeit in die Schweiz ausgewandert, nachdem ich 2 Jahre von Harzt 4 in Deutschland gelebt habe. Während der Zeit hab ich ne Umschulung Betrieblich als Drucker absolviert.
Nunja, jetzt arbeite ich hier als Drucker und Leute sowie Geld ist ok jedoch habe ich gewisse Probleme mich einzuleben.
Da ich Berufsanfänger bin und natürlich nur 2 Jahre Ausbildung absolviert habe was die hier in 4 Jahren machen, kommt es bei der täglichen Arbeit natürlich oft zu Fragen, da ich die Arbeit noch nicht 100% Selbstständig abwickeln kann.
Naja und da hatte ich auch neulich schon ein Gespräch mit den Chefs, die mir schon zu verstehen gaben, dass die möchten, dass ich selbstständig arbeite, wobei ich aber bei der Arbeit so meine Probleme habe.

Das nächste Ding ist, ich hab auch irgendwie null Bock mehr auf diese Tätigkeit. Die Klamotten stinken jeden Tag und die Knochen schmerzen - morgens steh ich quasie mit miniskusartigen Schmerzen auf vom in die Hocke gehen und den ganzen Tag rumstehen. Ebenso die Gerüche von Öl und Lösemittel kotzen mich mittlerweile an wobei ich auch ne gewisse Angst um meine Gesundheit habe.
Tja und dann kommt noch die gewisse Heimweh dazu, wenn man allein nach Hause kommt.

Hört sich jetzt bestimmt doof an aber das sind nunmal die Sachen, die mich bewegen und ich überleg mir oft was ich draus machen kann.
Da hat man nun Arbeit aber stellt fest, das diese Tätigkeit doch nicht zu einem passt!

Ich seh mich schon wieder in Deutschland bei Harzt 4 *würg*........

soLofox
2008-11-04, 09:35:07
meiner mutter gehts so ähnlich, die ist vor 7 jahren nach schweden ausgewandert, allerdings nicht wegen der arbeit sondern wegen ihres damals neuen freundes (von dem sie sich nun wieder trennen will).
naja, sie wollte sich selbstsändig machen mit einer firma, ging aber in die hose. jetzt hat sie einen job in einer großen holzfirma, überhaupt nicht zufrieden, ebenfalls ein knochenjob, hinzu kommt dass sie rheuma hat.

ich würde empfehlen, dass du dich nebenbei schon wieder in deutschland bewirbst. registrier dich doch beim arbeitsamt, da kann man doch auch nach stellen suchen (ich weiss, das ist ein saftladen, aber um es nebenbei laufen zu lassen gehts doch). ansonsten guck doch noch bei monster.de z.b. .
wenn du dich da nicht wohl fühlst, würde ich auf keinen fall dort bleiben. was nützt dir die arbeit, wenn der rest nicht stimmt. arbeitslos sein ist natürlich noch beschissener, darum kümmere dich schon jetzt um neue arbeit in deutschland. notfalls machst du eben noch eine ausbildung. oder du könntest evtl. ne umschulung machen. überlege dir, worauf du noch lust hättest. im idealfall geht das wieder in die richtung drucker, dann war die zeit nicht umsonst.

NiCoSt
2008-11-04, 10:07:11
Ich kenne mich in deinem Beurf 0 aus, aber was mir dazu einfällt wäre: Stell dir doch mal die praktische Frage wie ,man die arbeitsbedingungen verbessern könnte. Kann man gegen die Gerüche was machen vor ort? gegen das ständige stehen? ...Ich meine, kann man irgendwie deinen Arbeitsplatz bzw die arbeitsbedingungen verbesern? wenn ja- zum chef mit der idee, bring dich ein... wenn es keine reaktion gibt-> weg

Huangdi
2008-11-04, 10:36:59
Gib Deiner neuen Heimat noch etwas laenger eine Chance. Nach 6 Monaten hatte ich (bin seit zwei Jahren in Taiwan) auch teilweise staerkeres Heimweh, aber das gibt sich.

Wichtig ist, dass Du Dich in Deiner Wohnung wohl fuehlst. Richte Sie gemuetlich ein und mache nicht den Fehler, sie als eine Art Durchgangsstation anzusehen.

Wie sieht es den mit Freunden aus? Vielleicht gibt es auch einen Verein in der Naehe, in den Du eintreten kannst.

Die Aebeitsbedingungen sind natuerlich eine schlechte Ausgangslage sich wohlzufuehlen. Wie denken denn Deine Kollegen (junge und alte) darueber? Wie machen die sich das ertraeglich?

Kladderadatsch
2008-11-04, 10:45:31
patentrezept: such dir eine freundin.

QUERSCHLÄGER
2008-11-04, 17:03:57
Moin [...] *würg*........

..toll zitiert, was? :P

Was ich schreiben wollte und hiermit tue:

Überlegt man sich nicht vorher, was passiert, wenn einem der ganze Hutschen nicht so liegt? Ist ja schließlich nicht der Nachbarort, sondern ein anderes Land. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt etc. lasse ich mal außen vor, Hartz hin oder her (Gott, man kann den Namen von der ******* nicht mehr hören :mad:).

Also ich würde mich das vorher fragen "was ist, wenn die erste Euphorie verflogen und das schlechte am neuen Job und Umgebung überhand nehmen sollte?".

Daran anschließend: Würden die dich quasi mit nichts da sitzen lassen, wenn du nun arbeitslos wirst als Ausländer, der noch nicht jahrelang eingezahlt hat? Vielleicht hast du ja Glück und es findet sich auf die Schnelle eine Fischfrikadelle. Und ein neuer Job.

Letzte Frage: Darf man(n) jetzt eigentlich auch Oifori schreiben? :confused:

soLofox
2008-11-04, 17:53:47
wenn du lange zeit arbeitslos bist und nichts finden kannst, würdest du dann einen job in der schweiz oder österreich abschlagen und lieber weiterhin hartz 4 kassieren?

na denn....................

Gast
2008-11-04, 18:18:06
wenn du lange zeit arbeitslos bist und nichts finden kannst, würdest du dann einen job in der schweiz oder österreich abschlagen und lieber weiterhin hartz 4 kassieren?

na denn....................
Hartz 4 und der Begriff kassieren, passt so recht nicht zusammen. Besser wäre empfangen - oder noch besser erdulden oden ertragen.
Ontopic: Der Beruf des Druckers zählt nicht umsonst zu den Risikoberufen und Chemikalienunverträglichkeit sollte man auch nicht haben. Ist aber schon ein Armutszeugnis (für Deutschland, nicht für den TS!), dass man in Deutschland als Drucker keine auskömmliche Stelle mehr findet und in die Schweiz für selbst einen relativ harten Knochenjob auswandern muss.
Da wäre jedenfalls die Problematik des Heimwehs nicht vorhanden. Momentan ist guter Rat teuer. Wie der TS es auch macht, glücklich wird wohl mit keiner Entscheidung werden.
Olé Deutschland, du altes tapferes, geduldiges Armenhaus Europas.

QUERSCHLÄGER
2008-11-04, 18:18:23
Ah, ich liebe bedeutungsschwangere ... hinter Phrasen wie na denn... (y)

Ich habe nicht nein gesagt. Aber ich wäre wahrscheinlich nicht runtergegangen. Ist ja auch nicht schlimm, muß ich ja nicht tun. Weil ich vor genau davor Bammel hätte, daß es nicht so rosarot hinhaut, wie´s den Anschein hat.

Immerhin dürfte der Umzug nicht umsonst gewesen sein, generell hat er vielleicht was neues in die Wohnung gesteckt, die Ämterrennerei und jetzt wieder alles zurück? Das kostet alles und soviel dürfte bei einem Druckerjob auch nicht überbleiben, das es ihm jetzt finanziell rein gar nichts ausmacht, in den Koffer geschissen zu haben.

Aber das kann er ja auch mal selbst sagen, vielleicht haben die ja gut bezahlt und er geht mit +-0 raus.

Oder um deine Frage zu beantworten: Für einen guten Job und wenn ich mir zu 9/10 sicher bin, das geht gut, dann wäre es ne Überlegung wert (für mich). Aber für durchschnittlich qualifizierte Berufe wäre ich nicht gegangen, a hätte ich weiter beim Herrn Hartz gewohnt (netter Mann), bis ich hierzulande bessere Zeiten erlebe. ;)

Masterp
2008-11-04, 18:20:18
hätte ich weiter beim Herrn Hartz gewohnt (netter Mann), bis ich hierzulande bessere Zeiten erlebe. ;)


*lol* Na dann wart mal schön weiter ;)

QUERSCHLÄGER
2008-11-04, 18:38:33
Besteht keine Notwendigkeit, habsch Vertrag. :deal:

Tja und nun stehen einige Sachen da und richtig drauf eingehen tuste nicht. :anonym:

Masterp
2008-11-04, 19:01:29
Erstmal danke ich allen für Ihre Antworten.

Nun, die Arbeitsbedingungen und die Firma sind schon ok. Was stört ist die eigentliche Tätigkeit die mir halt noch nicht von allein von der Hand geht, was aber erwartet wird obwohl mein beruflicher Stand bekannt ist. Ob der Schritt zum Auswandern nun gewagt oder bescheuert war, ist erstmal egal. Mir ging es darum was zu bewegen denn Harzt 4 ist ein Zustand für sich.
Die Bezahlung ist für mich als Berufsanfänger mehr als ich in DE hätte bekommen würde und Mitarbeiter sind auch sehr nett.
Es ist halt die eigentliche Tätigkeit die mir auf die Nüsse geht. Ständig die ollen Lösemittel und Farbdämpfe einzuatmen, nen Vorarbeiter der sehr penibel ist und ein Aufgabengebiet, das sehr heikel ist. Erwähnen muss ich noch das ich ne Erwerbsminderung von 20% der rechten Hand habe, was die Arbeit auch nicht einfacher macht. Im Moment geh ich mit Augen zu und durch zur Arbeit, weil ich die Kohle vor Augen habe, was mir aber von Woche zu Woche schwieriger fällt da die Anstrengungen sich auf meine Beine niederlegt.
Eine weitere Ausbildung/Umschulung kommt nicht mehr in Frage, da ich bereits drei gelernte Berufe besitze (Elektro/Mediengestalter/Drucker).
Richtige Altenativen gibts da im Moment aus meiner Sicht keine. Ich bewerbe mich im Moment nebenher als Polygraf/Mediengestalter oder auch Stellen in der Schweiz, die für mich in Frage kämen aber auch hier dauert solch Prozedur ziemlich lang. Hinzu kommt noch das die Firma mir wohl noch so 3 - 4 Monate Zeit lässt meinen Aufgabengebiet vollständig zu erlernen, um dann selbstständig zu arbeiten, ansonsten gibts die Kündigung, was ich für wahrscheinlicher halte.
Sportverein brauch ich auch nicht wirklich anfangen denn a) legt man hier die Kohle für 1 Jahr im Voraus hin und b) versuche ich die Kohle beisammen zu halten für einen event. Umzug nach Deutschland wenn alle Stricke reissen.

Ihr seht, ist alles nicht einfach ne gescheite Entscheidung zu treffen. Fakt ist aber das auch ich zu den Leuten gehöre die nicht irgendeine Arbeit machen können.

QUERSCHLÄGER
2008-11-04, 20:21:53
Gut, dann streck die Fühler in alle Richtungen und ich drück mal alle drei Querschlägerdaumen. (y)(y)(y)

Masterp
2008-11-04, 21:00:07
Korrekt, danke !!!

Oggi
2008-11-04, 21:14:50
Was genau für ein Drucker bist du denn?
Als ich nach meiner Arbeitslosigkeit die Lehre zum Siebdrucker angefangen habe, hatte ich anfänglich auch richtige Probleme mit den körperlichen Anstrengungen, den Lösemitteln und mitunter auch richtig hartem Zeitdruck. Verging natürlich mit der Zeit, aber sobald man nach 1-2 Wochen Urlaub wieder in die Firma kam wurde man fast erschlagen durch die fiese Luft.

Wenn du dich wirklich nicht damit anfreunden kannst den Beruf über längere Zeit ausüben zu können, dann investier gut Zeit mit deinen Bewerbungen.Kommen deine genannten erlernten Berufe denn alle nicht mehr in Frage? Alternativ dort ansetzen und Jobs suchen die deinen Erfahrungen entsprechen, die Tätigkeiten müssen ja nicht unbedingt immer die gleichen sein.

Masterp
2008-11-04, 21:18:04
Also ich bin Flachdrucker. Würd schon gern als Mediengestalter ackern. Siebdrucker ist auch harter Job...

MarcWessels
2008-11-05, 01:01:38
Die Bezahlung ist für mich als Berufsanfänger mehr als ich in DE hätte bekommen würdeNetto ist ja nicht unbedingt wirklich das aus D bekannte Netto in der Schweiz. Höhere Mieten, private Absicherung....

Huangdi
2008-11-05, 03:17:20
Ich druecke Dir auf alle Faelle auch die Daumen, vielleicht klappt es ja mit einem anderen Job. Um der Arbeitslosigkeit zu entkommen in ein anderes Land zu ziehen ist ein mutiger, meiner Meinung nach aber auch ein richtiger Schritt. Selbst, falls es nicht klappen sollte, muss man sich zumindest nicht den Vorwurf machen, es nicht versucht zu haben.

Viele junge Arbeitslose laedt Hartz IV anscheinend gerade dazu ein, passiv bei der Arbeitssuche zu bleiben. Da kann man Masterp fuer seienn Schritt nur bewundern. Es ist nicht leicht, sein gewohntes Umfeld zu verlassen und irgendwo neu anzufangen.

MarcWessels
2008-11-05, 04:09:19
Viele junge Arbeitslose laedt Hartz IV anscheinend gerade dazu ein, passiv bei der Arbeitssuche zu bleiben.Wenn Du H4 wirklich kennen würdest, hättest Du Dir diesen Satz gespart!

Huangdi
2008-11-05, 04:20:06
Ich habe viele gesagt, bei weitem nicht alle. Ich will das nicht verallgemeinern

Ich weiss, dass das Leben mit Hartz IV kein Zuckerschlecken ist, ich habe genuegend Bekannte in Deutschland, die mir das verdeutlichen. Es ist aber leider auch so, dass auch einige qualifizierte Universitaetsabsolventen darunter sind, die durch diese Grundabsicherung nicht dazu bereit sind, den Fokus (fachlich und geographisch) bei der Arbeitssuche zu verbreitern. Es fehlt dann eine fuer sie sicher gesunde Motivation, mal in die Puschen zu kommen.

Anders ist die Situation sicher bei so einigen Ausbildungsberufen, wo die Perspektiven schlecht aussehen, oder bei Jugendlichen mit fehlender Ausbildung.

Bei aelteren Arbeitnehmern kenne ich das Problem der Arbeitslosigkeit aus der eigenen Familie und ich weiss, welche Auswirkungen dauerhafter Hartz IV-Empfang auf das Selbstwertgefuehl dieser Menschen hat.

Masterp
2008-11-05, 08:12:58
Netto ist ja nicht unbedingt wirklich das aus D bekannte Netto in der Schweiz. Höhere Mieten, private Absicherung....

Unterschiede sind da nicht mehr allzu gross. Dafür bekommt man hier auch mehr Geld...

Gast
2008-11-07, 15:05:36
Es ist aber leider auch so, dass auch einige qualifizierte Universitaetsabsolventen darunter sind, die durch diese Grundabsicherung nicht dazu bereit sind, den Fokus (fachlich und geographisch) bei der Arbeitssuche zu verbreitern. Es fehlt dann eine fuer sie sicher gesunde Motivation, mal in die Puschen zu kommen.

Bei aelteren Arbeitnehmern kenne ich das Problem der Arbeitslosigkeit aus der eigenen Familie und ich weiss, welche Auswirkungen dauerhafter Hartz IV-Empfang auf das Selbstwertgefuehl dieser Menschen hat.
Wenn etwas Auswirkungen hat, dann Arbeitlosigkeit. Ich glaube nicht, daß du das in fürn-Appel-und-Ei-und-Arbeit-Taiwan so beurteilen kannst. HIV ist eine Seuche und wo soll da "gesunde" Motivation fehlen, sich zum rechtelosen Arbeitsnomaden machen?