9800ProZwerg
2009-01-16, 12:30:41
Es ist wieder so weit:
Die Zeit der Preisverleihungen ist gekommen.
Die Golden Globes haben wir hinter uns, nun folgen am 22. Februar die Oscars.
Damit auch die interessantesten Wochen und Monate für Filmliebhaber!
Denn traditionell kommen im Januar, Februar und März die Filme bei uns raus, die die größten Anwärter sind und letzlich auch viele Highlights des Kinojahres bieten!
Den Anfang macht diesmal Sam Mendes neuster Film "Revolutionary Road" (Verfilmung eines Richard Yates Romans) mit Kate Winslet und Leonardo Di Caprio in den Hauptrollen.
Kate hat für diesen Film schon den Globe bekommen, und gilt als größter Anwärter für den Oscar. Nach fünf Nominierungen ist sie jetzt endlich, so schreibt man in Hollywood, reif für den Academy Award.
Der Film erzählt die Geschichte eines Ehepaares in den 50iger Jahren, dass seelenlos vor sich hin lebt und versuchen will, dieser Lehre zu entkommen.
Der Alltag ist gekennzeichnet von ständigen Streiterein und der Angst davor, nicht in der Lage zu sein etwas am Leben zu ändern.
Ab hier Spoiler:
Der Film beginnt mit einer Aufführung im Theater, in dem April (Kate Winslet) eine Rolle spielt.
Ihr Ehemann Frank (Leonardi Di Caprio) sitzt im Publikum.
In der Autofahrt nach Hause kommt es gleich zum ersten heftigem Streit im Film zwischen beiden.
Damit lässt Mendes dem Zuschauer gleich klar machen an welchem Punkt der Ehe die beiden angekommen sind.
Die Wheelers möchten dem spießigem, trockenem und konservativem Leben, welches Sie in einem schönen, gut bürgerlichem Haus in der Revolutionary Road führen entkommen.
Der Name der Straße steht aber im Widerspruch zu dem, was diese Straße und damit das Leben symbolisieren:
Nämlich überhaupt nichts revolutionäres und modernes, sondern konservative öde.
Frank spielt die Rolle eines Anzugträgers, der in einem Bürogebäude im 15. Stock an seinem Schreibtisch, der täglichen Arbeit nach geht.
Er tut es nur, um das Haus und die Familie zu ernähren und um die Facette einer glücklichen Familie nach außen aufrecht zu erhalten.
Er selber haßt den Job und nutzt die Gelegenheit ein paar Sekräterin mal etwas näher kennzulernen.
Die Ehe der beiden ist vorm Ende. Frank betrügt April und ansonsten hat man sich am Tag nicht viel zu sagen.
Erst als April mit der Idee kommt der ganzen Situation zu entfliehen und nach Paris auszuwandern kommt so etwas wie das "Licht am Ende des Tunnels" auf.
Ihre zwischenmenschliche Beziehung bessert sich, und man schöpft Mut und Motivation, dass ein Neuanfang möglich sei.
Als es schließlich nicht dazu kommt, entwickelt sich die Situation wieder dramatisch ins Negative.
Der Film behandelt das Thema der Lehre im Leben.Die Frage, worin eigentlich der Sinn des Lebens liegt.
Wofür man eigentlich lebt. Die Angst davor, dass man sein Leben verschwenderisch dahin lebt ohne seine Wünsche und Träume zu erleben oder zu verwirklichen.
Und vor allem dem Problem dieser Lehre zu entkommen.
Bizzar wird die Situation, als die Wheelers einen psychisch Kranken kennenlernen, der aber der einzige zu sein scheint, der die Wünsche und Probleme der Wheelers versteht.
Kate und Leo spielen Ihre Rollen absolut großartig und vor allem glaubhaft und nachvollziehbar.
Trotzdem bleibt IMO Kate immer nocht etwas differenzierter in ihrer Darstellung und damit den Hauch besser als Leo, bei dem es oft nur zu den zwei Extremen kommt: Total ausflippen und gespielte Ruhe bewahren.
Der Score von meinem favourite Thomas Newman, die schon zusammen bei "American Beauty" und "Road to Perdition" zusammen gearbeitet haben, bleibt sehr zurückhaltend aber zum Ende dann sehr wirkungsvoll.Wieder tolle Arbeit von Newman.
Die Kamera ist Klasse. Fängt z.B das langweilige Innere des Hauses wie ein Stillleben ein.
Was mir fehlt ist die Entwicklung am Anfang der Ehe.
Wie kommt es zu diesem schlechten Verhältnis zwischen den beiden.
Den Frank war ja der "Traummann" für April. Was hat also dazu geführt, dass sich deren Ehe so entwickelt. So was passiert ja nicht von heute auf morgen.
Und warum spielt April nicht mehr im Theater?
Sie akzeptiert ja offensichtlich die Rolle als Hausfrau, aber das ist etwas was sie anscheinend nie wollte!
Ansonsten ein toller Film mit einem absolut zeitlosem Thema.
Kate ist wohl wirklich fällig für den Oscar.
Für Leo ist die Konkurrenz zu groß (Mickey Rourke "The Wrestler", Brad Pitt "Benjamin Button").
Von mir zwichen 8/10 - 8,5/10
Nächste Woche gehts weiter mit "Der fremde Sohn"...
Die Zeit der Preisverleihungen ist gekommen.
Die Golden Globes haben wir hinter uns, nun folgen am 22. Februar die Oscars.
Damit auch die interessantesten Wochen und Monate für Filmliebhaber!
Denn traditionell kommen im Januar, Februar und März die Filme bei uns raus, die die größten Anwärter sind und letzlich auch viele Highlights des Kinojahres bieten!
Den Anfang macht diesmal Sam Mendes neuster Film "Revolutionary Road" (Verfilmung eines Richard Yates Romans) mit Kate Winslet und Leonardo Di Caprio in den Hauptrollen.
Kate hat für diesen Film schon den Globe bekommen, und gilt als größter Anwärter für den Oscar. Nach fünf Nominierungen ist sie jetzt endlich, so schreibt man in Hollywood, reif für den Academy Award.
Der Film erzählt die Geschichte eines Ehepaares in den 50iger Jahren, dass seelenlos vor sich hin lebt und versuchen will, dieser Lehre zu entkommen.
Der Alltag ist gekennzeichnet von ständigen Streiterein und der Angst davor, nicht in der Lage zu sein etwas am Leben zu ändern.
Ab hier Spoiler:
Der Film beginnt mit einer Aufführung im Theater, in dem April (Kate Winslet) eine Rolle spielt.
Ihr Ehemann Frank (Leonardi Di Caprio) sitzt im Publikum.
In der Autofahrt nach Hause kommt es gleich zum ersten heftigem Streit im Film zwischen beiden.
Damit lässt Mendes dem Zuschauer gleich klar machen an welchem Punkt der Ehe die beiden angekommen sind.
Die Wheelers möchten dem spießigem, trockenem und konservativem Leben, welches Sie in einem schönen, gut bürgerlichem Haus in der Revolutionary Road führen entkommen.
Der Name der Straße steht aber im Widerspruch zu dem, was diese Straße und damit das Leben symbolisieren:
Nämlich überhaupt nichts revolutionäres und modernes, sondern konservative öde.
Frank spielt die Rolle eines Anzugträgers, der in einem Bürogebäude im 15. Stock an seinem Schreibtisch, der täglichen Arbeit nach geht.
Er tut es nur, um das Haus und die Familie zu ernähren und um die Facette einer glücklichen Familie nach außen aufrecht zu erhalten.
Er selber haßt den Job und nutzt die Gelegenheit ein paar Sekräterin mal etwas näher kennzulernen.
Die Ehe der beiden ist vorm Ende. Frank betrügt April und ansonsten hat man sich am Tag nicht viel zu sagen.
Erst als April mit der Idee kommt der ganzen Situation zu entfliehen und nach Paris auszuwandern kommt so etwas wie das "Licht am Ende des Tunnels" auf.
Ihre zwischenmenschliche Beziehung bessert sich, und man schöpft Mut und Motivation, dass ein Neuanfang möglich sei.
Als es schließlich nicht dazu kommt, entwickelt sich die Situation wieder dramatisch ins Negative.
Der Film behandelt das Thema der Lehre im Leben.Die Frage, worin eigentlich der Sinn des Lebens liegt.
Wofür man eigentlich lebt. Die Angst davor, dass man sein Leben verschwenderisch dahin lebt ohne seine Wünsche und Träume zu erleben oder zu verwirklichen.
Und vor allem dem Problem dieser Lehre zu entkommen.
Bizzar wird die Situation, als die Wheelers einen psychisch Kranken kennenlernen, der aber der einzige zu sein scheint, der die Wünsche und Probleme der Wheelers versteht.
Kate und Leo spielen Ihre Rollen absolut großartig und vor allem glaubhaft und nachvollziehbar.
Trotzdem bleibt IMO Kate immer nocht etwas differenzierter in ihrer Darstellung und damit den Hauch besser als Leo, bei dem es oft nur zu den zwei Extremen kommt: Total ausflippen und gespielte Ruhe bewahren.
Der Score von meinem favourite Thomas Newman, die schon zusammen bei "American Beauty" und "Road to Perdition" zusammen gearbeitet haben, bleibt sehr zurückhaltend aber zum Ende dann sehr wirkungsvoll.Wieder tolle Arbeit von Newman.
Die Kamera ist Klasse. Fängt z.B das langweilige Innere des Hauses wie ein Stillleben ein.
Was mir fehlt ist die Entwicklung am Anfang der Ehe.
Wie kommt es zu diesem schlechten Verhältnis zwischen den beiden.
Den Frank war ja der "Traummann" für April. Was hat also dazu geführt, dass sich deren Ehe so entwickelt. So was passiert ja nicht von heute auf morgen.
Und warum spielt April nicht mehr im Theater?
Sie akzeptiert ja offensichtlich die Rolle als Hausfrau, aber das ist etwas was sie anscheinend nie wollte!
Ansonsten ein toller Film mit einem absolut zeitlosem Thema.
Kate ist wohl wirklich fällig für den Oscar.
Für Leo ist die Konkurrenz zu groß (Mickey Rourke "The Wrestler", Brad Pitt "Benjamin Button").
Von mir zwichen 8/10 - 8,5/10
Nächste Woche gehts weiter mit "Der fremde Sohn"...