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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kraft lässt nach


TS-Gast
2009-01-31, 15:47:59
Hi Leute.

Bevor ich mir hier wieder mal Stunden um die Ohren haue und dann doch nicht poste:

Mir geht's ziemlich beschissen und verdanke dies mehreren Sachen, für die ich schon lange nicht mehr genug Kraft und Mut habe, sie aus der Welt schaffen. Ich wollte einfach mal fragen, ob sich manche Dinge mit dem fortschreitenden Alter legen können? Wenigstens etwas?

Die meisten Dinge muss ich selbst bekämpfen, aber ich weiß echt nicht, wann und ob ich das überhaupt schaffen kann (dauert jetzt schon mindestens zwei Jahre an), da alles irgendwie miteinander zusammenhängt... Tankt man, je älter man wird, irgendwie auf? (Bin 19)

Ist nicht so schön formuliert, aber ich danke euch trotzdem für's Lesen und gegebenfalls auch für eure Antworten.

Matze G.
2009-01-31, 19:17:06
Manche Dinge legen sich wirklich mit der Zeit. Aber da ich nicht weiß, was deine Probleme sind, kann ich dir nicht genau helfen.

Panasonic
2009-01-31, 19:41:36
Ich habe den Eindruck, Probleme nehmen mit dem Alter zu. Das einzige, was ich mit meinen fast 28 Jahren festellen kann:

"Probleme mit Mädchen" sind fast verschwunden. Ansonsten verspüre ich keine Erleichterungen, nur neue Probleme.

Rooter
2009-01-31, 19:49:41
@TS-Gast: Du musst schon etwas deutlicher werden. :confused:

Das einzige, was ich mit meinen fast 28 Jahren festellen kann:

"Probleme mit Mädchen" sind fast verschwunden.
Weil du keine Freundin hast, oder wie kommt das?

MfG
Rooter

haifisch1896
2009-01-31, 20:18:20
Beziehungen werden meiner Einschätzung und Erfahrung nach eigentlich einfacher.
Liegt daran, dass der Partner und natürlich auch man selber reifer wird / werden sollte.

Bezogen auf sich legende Probleme:
Dafür kommen dann aber halt andere Sorgen als Pickel und Pils. Da gehts dann eher um Job und Familie.

Du, TS, musst aber wirklich eher darauf eingehen, was Du meinst.
Hier wird auch keiner Deine reale Person kennenlernen bzw. rausfinden und auslachen wird Dich auch keiner. Die Kiddies, die dieses tun, treiben sich anders wie auch hier in anderen Foren rum.

Fritte
2009-01-31, 21:44:38
@TS: ja mit dem Alter wird es einfacher, schlicht weil du endlich erkennst was im Leben wirklich wichtig ist und was dich nur Energie kostet, so kannst du deine Kraft besser auf sinnvolle Dinge konzentrieren

Me = 41

Wurschtler
2009-01-31, 21:52:40
Ich finde überhaupt alles wird mit dem Alter einfacher.

Ich bin zwar alles andere als alt, aber wenn ich zurückdenke, wie es mit 19 war, kommt mir heute alles einfacher vor. (es wird zwar nicht einfacher, aber man selbst wird besser)

Gast
2009-01-31, 22:40:15
Ich habe den Eindruck, Probleme nehmen mit dem Alter zu. Das einzige, was ich mit meinen fast 28 Jahren festellen kann:

"Probleme mit Mädchen" sind fast verschwunden. Ansonsten verspüre ich keine Erleichterungen, nur neue Probleme.
Ich kann das Gegenteil berichten: Seit Schule und Zivildienst hinter mir sind, haben sich die Probleme in Luft aufgelöst. Einzige Ausnahme: Frauen.

ShadowXX
2009-02-01, 00:20:52
@TS: ja mit dem Alter wird es einfacher, schlicht weil du endlich erkennst was im Leben wirklich wichtig ist und was dich nur Energie kostet, so kannst du deine Kraft besser auf sinnvolle Dinge konzentrieren

Me = 41
Ich finde überhaupt alles wird mit dem Alter einfacher.

Ich bin zwar alles andere als alt, aber wenn ich zurückdenke, wie es mit 19 war, kommt mir heute alles einfacher vor. (es wird zwar nicht einfacher, aber man selbst wird besser)
Stimme euch beiden zu (bin 39).....das einzige ist, dass man im sportlichen Bereich ab und zu merkt das man keine 18 mehr ist.

@TS:
etwas genauer musst du da allerdings wirklich werden, damit man genauer auf dein(e) Problem(e) eingehen kann.

atlantic
2009-02-01, 00:46:55
...es wird nicht einfacher, sondern, die Spitzen schleifen sich ab....

Monkey
2009-02-01, 00:51:45
...es wird nicht einfacher, sondern, die Spitzen schleifen sich ab....


schön gesagt, und möcht ich mit meinen fast 30 auch bestätigen.

im zunehmenden alter tut nicht mehr alles so weh, nicht alles nervt so sehr und man geht seinen eigenen weg straighter.

dreas
2009-02-01, 00:54:46
Ich würde es so sagen:
Prioritäten ändern sich aber die Scheiße bleibt die Selbe und das Fleisch wird schwächer.

Bin 34 aber möchte auch nicht noch mal 19 sein. Also wenn du was ändern willst tue es jetzt einfacher wirds später nicht.

mfg dreas

TS-Gast
2009-02-01, 01:27:17
Habt Dank für eure Antworten. :) Es ist extrem schwer zu erklären, was meine Probleme sind. Ich versuche es nun schonwieder so lange darzustellen, aber es kommt immer ein megalanger Text raus. Es hört sich alles so lächerlich an...

Schon seit der Grundschule werde ich ausgegrenzt, bleibe bei Gruppenbildungen immer als letztes übrig, werde blöd angeschaut, wenn ich jemanden flüchtig angucke, als ob ich den Menschen was getan hätte, Grimassen werden gezogen... und solche Sachen. In jeder Schulform, in jeder neuen Klasse.

Ich habe keine Freunde (naiv gedacht), nie gehabt. Die von euch angesprochenen Mädchen wollten nicht ein Wort mit mir wechseln, verstehen kann ich es nicht wirklich. Um ehrlich zu sein habe ich auch keine Kontakte, nicht im weitesten Sinne.

Selbstbewusstsein habe ich in meinem Leben überhaupt nicht entwickeln können.

ADS wird, wie ich vor ein paar Jahren rausfand, sehr oft mit Hochbegabung verwechselt. Mit 6 Jahren wurde bei mir ein IQ um die 130, sowie ADS festgestellt. Meins schulischen Leistungen und vorallem Zeugnisse halte ich für absolut schlecht, beanspruche aber nicht allwissend zu sein. Aber es wäre eine Mögliche Erklärung, warum ich auch in dieser Hinsicht versagte (habe einen lächerlichen Realschulabschluss).

Wer sich auch nur geringfügig mit ADS oder Hochbegabung auskennt, weiß wenigstens um einige Probleme die so ein Mensch hat, nicht nur leistungsfähig, sondern auch im sozialen Bereich. Es ist nicht so, dass mir die ADS oder Hochbegabung alleine zusetzt. Das ganze wird durch eine Sozialphobie, die sich mittlerweile entwickelt hat verstärkt. Ich habe selbst Probleme mir was zu essen zu bestellen (Hürde Telefonat, Hürde Empfang an der Tür). In volle Klamotten-Läden traue ich mich schon lange nicht mehr...


Mein Leben sieht momentan so aus:

Ich verlasse sehr selten die Wohnung, höchstens einmal die Woche, wenn es unbedingt sein muss; schlafe oder liege mittlerweile 12h im Bett. [Anmerkung: Ich hänge nicht auf'm Arbeitsamt rum, sondern lebe von meinem Geld, das ich so noch besitze. Ein Sozial-Schmarotzer bin ich gewiss nicht.] Ich sitze ungelogen den ganzen Tag vor dem PC, streife durch einige Seiten, die ich kenne und das immer wieder. Man kann also nicht sagen, dass ich meine Zeit verschwende, ich weiß nur nicht was ich damit anfangen soll. Die einfachsten Dinge im Leben schaffe ich nicht mehr, Dinge wie Einkaufen gehen oder noch einfachere Dinge, wie den Geschirrspüler einzuräumen. Das ist nicht bloß pure Faulheit. Es gibt durchaus Tage, da gehts mir ganz gut, ich nehme Dinge in Angriff, aber spätestens nach ein paar Tagen zerfällt wieder alles...

Ich stelle mir zu jeder Sache die Frage "Wozu?. Sie taucht immer wieder auf. Es hat alles keinen Sinn, denn ich ziehe nichts mehr durch. Die Musik hält mich gewissermaßen am Leben, solange ich wach bin, höre ich auch. Hätte ich sie nicht, würde ich mich den ganzen Tag schlecht fühlen, und das tue ich schon oft genug.

Ich mache mir sehr oft Gedanken über den Tod, stelle mir vor einfach nicht da zu sein, oder wie ich umkommen könnte (vermissen würde mich außer meiner Mutter niemand, hab ja auch sonst niemanden). Finde das nicht normal, suizidgefährdet bin ich jedoch nicht, trotzdem male ich mir es aus.

Mittlerweile regt mich auch irgendwie alles auf, selbst, wenn man was runterfällt oder so - bin ich am Fluchen. Keine Ahnung woer das nun wieder kommt... Es macht einfach alles keinen Spaß mehr.

Eine ganz spezielle Frage habe ich dann noch: Ich habe festgestellt, dass, wenn ich mal in Gesellschaft bin (warum auch immer), ich mich verhalte als wäre nichts. Über Dinge, die ich nicht wirklich lustig finde lache ich dann doch oder kann auch mal lächeln. Aber abends... abends kommt eine sehr "vernünftige" Ader von mir zum Vorschein. Keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll. Wenn ich diese Mentalität tagsüber hätte, würde ich auf vieles ganz anders reagieren. Gestört bin ich keinesfalls, aber kann es sein, dass das mein wahrer Charakter ist, der da zum Vorschein kommt?

P.S.: Ich möchte nur noch abschließend anmerken, dass das Geschriebene kein Rumgeheule darstellen soll, aus wenn es vielleicht so ankommt.
P.P.S.: Bei denjenigen, die wirkliche Probleme habe kann ich mich nur entschuldigen, dagegen ist meins hier ein Scheiß.

Fritte
2009-02-01, 12:28:29
Bin 34 aber möchte auch nicht noch mal 19 sein.

Ich schon, aber bitte mit meinen heutigen Erfahrungen und meinem Wissen :D

Panasonic
2009-02-01, 12:32:42
Ich kann das Gegenteil berichten: Seit Schule und Zivildienst hinter mir sind, haben sich die Probleme in Luft aufgelöst. Einzige Ausnahme: Frauen.
Wie alt bist Du?

Popeljoe
2009-02-01, 12:44:14
Wie alt bist Du?
See first Posting: 19! ;)
@Gast: imo bist du in einer Teufelskreis aus Phobien. Du solltest ernsthaft einen Psychologen aufsuchen. (Hol dir am besten mehrere Termine bei unterschiedlichen Psycho Docs und schnapp dir den, der dir am besten liegt!
Letztlich solltest du zusehen, dass du Sachen mit einer Gruppe gemeinsam machst.
Mannschaftssport, Chor o.ä. um unter Leute zu kommen.
Übrigens: je eher du deine eigenen Fehler mit einem Augenzwinkern akzeptieren kannst, desto einfacher fällt dir u.U. auch der Umgang mit Anderen.
Jeder hat Schwächen.

Panasonic
2009-02-01, 12:45:44
See first Posting: 19! ;)
Warum glaubst Du, Gast ist der TS-Gast? :|

Popeljoe
2009-02-01, 12:51:02
Warum glaubst Du, Gast ist der TS-Gast? :|
Hast Recht!!!
Hatte nicht damit gerechnet, dass du auf OTs eingehst! ;)

dreas
2009-02-01, 12:59:45
@Gast: imo bist du in einer Teufelskreis aus Phobien. Du solltest ernsthaft einen Psychologen aufsuchen. (Hol dir am besten mehrere Termine bei unterschiedlichen Psycho Docs und schnapp dir den, der dir am besten liegt!
Letztlich solltest du zusehen, dass du Sachen mit einer Gruppe gemeinsam machst.
Mannschaftssport, Chor o.ä. um unter Leute zu kommen.
Übrigens: je eher du deine eigenen Fehler mit einem Augenzwinkern akzeptieren kannst, desto einfacher fällt dir u.U. auch der Umgang mit Anderen.
Jeder hat Schwächen.

Joe hat Recht. Such nen Psychodoc der Dir n paar vernünftige Stimmungsaufheller verschreibt. Du bist intelligent also lasse dich nicht durch ewige Psychositzungen nicht noch mehr kirre machen. Du brauchst Leute um dich und du brauchst Spass. Wie jeder Mensch Schattenseiten hat gibts natürlich bei jedem Menschen auch Vorzüge. Dein Schreibstil lässt eine künstlerische Veranlagung vermuten. Hast du schon mal gemalt? Sportstudio halte ich für keine gute Idee weil die ganzen Bodys dich sicher schnell wieder runter holen. Was hast du gelernt? Du brauchst Arbeit und damit einhergehende Bestätigung. Öffne dich anderen gegenüber auch wenns schwer fällt.
Gehe mal ordentlich in den Puff. Gehe unter Leute. Schmeiß deinen Rechner raus wasauchimmer.
Nur komme aus deinem Trott raus.

mfg dreas

Update: Ich gehe z.B. am liebsten Segeln zur Entspannung. Da sind wir immer 8-10 Leute wo ich bis auf 2 sonst im Vorfeld niemanden kenne. Es gibt keine bessere Möglichkeit neue Leute kennen zu lernen. Die Enge auf dem Boot und der zwingende Zusammenhalt beim Kochen, Segeln usw. ist ne Sozikur erster Güte. Ich gewinne da regelmäßig den Glauben an die Menscheit zurück.
Kojencharter kann man überall machen und hinterher siehst du die Welt mit anderen Augen.
Versprochen!

Thowe
2009-02-01, 15:03:23
Habt Dank für eure Antworten. :) Es ist extrem schwer zu erklären, was meine Probleme sind. Ich versuche es nun schonwieder so lange darzustellen, aber es kommt immer ein megalanger Text raus. Es hört sich alles so lächerlich an...

Schon seit der Grundschule werde ich ausgegrenzt, bleibe bei Gruppenbildungen immer als letztes übrig, werde blöd angeschaut, wenn ich jemanden flüchtig angucke, als ob ich den Menschen was getan hätte, Grimassen werden gezogen... und solche Sachen. In jeder Schulform, in jeder neuen Klasse.

Ich habe keine Freunde (naiv gedacht), nie gehabt. Die von euch angesprochenen Mädchen wollten nicht ein Wort mit mir wechseln, verstehen kann ich es nicht wirklich. Um ehrlich zu sein habe ich auch keine Kontakte, nicht im weitesten Sinne.

Selbstbewusstsein habe ich in meinem Leben überhaupt nicht entwickeln können.

ADS wird, wie ich vor ein paar Jahren rausfand, sehr oft mit Hochbegabung verwechselt. Mit 6 Jahren wurde bei mir ein IQ um die 130, sowie ADS festgestellt. Meins schulischen Leistungen und vorallem Zeugnisse halte ich für absolut schlecht, beanspruche aber nicht allwissend zu sein. Aber es wäre eine Mögliche Erklärung, warum ich auch in dieser Hinsicht versagte (habe einen lächerlichen Realschulabschluss).

Wer sich auch nur geringfügig mit ADS oder Hochbegabung auskennt, weiß wenigstens um einige Probleme die so ein Mensch hat, nicht nur leistungsfähig, sondern auch im sozialen Bereich. Es ist nicht so, dass mir die ADS oder Hochbegabung alleine zusetzt. Das ganze wird durch eine Sozialphobie, die sich mittlerweile entwickelt hat verstärkt. Ich habe selbst Probleme mir was zu essen zu bestellen (Hürde Telefonat, Hürde Empfang an der Tür). In volle Klamotten-Läden traue ich mich schon lange nicht mehr...


Mein Leben sieht momentan so aus:

Ich verlasse sehr selten die Wohnung, höchstens einmal die Woche, wenn es unbedingt sein muss; schlafe oder liege mittlerweile 12h im Bett. [Anmerkung: Ich hänge nicht auf'm Arbeitsamt rum, sondern lebe von meinem Geld, das ich so noch besitze. Ein Sozial-Schmarotzer bin ich gewiss nicht.] Ich sitze ungelogen den ganzen Tag vor dem PC, streife durch einige Seiten, die ich kenne und das immer wieder. Man kann also nicht sagen, dass ich meine Zeit verschwende, ich weiß nur nicht was ich damit anfangen soll. Die einfachsten Dinge im Leben schaffe ich nicht mehr, Dinge wie Einkaufen gehen oder noch einfachere Dinge, wie den Geschirrspüler einzuräumen. Das ist nicht bloß pure Faulheit. Es gibt durchaus Tage, da gehts mir ganz gut, ich nehme Dinge in Angriff, aber spätestens nach ein paar Tagen zerfällt wieder alles...

Ich stelle mir zu jeder Sache die Frage "Wozu?. Sie taucht immer wieder auf. Es hat alles keinen Sinn, denn ich ziehe nichts mehr durch. Die Musik hält mich gewissermaßen am Leben, solange ich wach bin, höre ich auch. Hätte ich sie nicht, würde ich mich den ganzen Tag schlecht fühlen, und das tue ich schon oft genug.

Ich mache mir sehr oft Gedanken über den Tod, stelle mir vor einfach nicht da zu sein, oder wie ich umkommen könnte (vermissen würde mich außer meiner Mutter niemand, hab ja auch sonst niemanden). Finde das nicht normal, suizidgefährdet bin ich jedoch nicht, trotzdem male ich mir es aus.

Mittlerweile regt mich auch irgendwie alles auf, selbst, wenn man was runterfällt oder so - bin ich am Fluchen. Keine Ahnung woer das nun wieder kommt... Es macht einfach alles keinen Spaß mehr.

Eine ganz spezielle Frage habe ich dann noch: Ich habe festgestellt, dass, wenn ich mal in Gesellschaft bin (warum auch immer), ich mich verhalte als wäre nichts. Über Dinge, die ich nicht wirklich lustig finde lache ich dann doch oder kann auch mal lächeln. Aber abends... abends kommt eine sehr "vernünftige" Ader von mir zum Vorschein. Keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll. Wenn ich diese Mentalität tagsüber hätte, würde ich auf vieles ganz anders reagieren. Gestört bin ich keinesfalls, aber kann es sein, dass das mein wahrer Charakter ist, der da zum Vorschein kommt?

P.S.: Ich möchte nur noch abschließend anmerken, dass das Geschriebene kein Rumgeheule darstellen soll, aus wenn es vielleicht so ankommt.
P.P.S.: Bei denjenigen, die wirkliche Probleme habe kann ich mich nur entschuldigen, dagegen ist meins hier ein Scheiß.


Könnte fast mein Lebenslauf sein. Ich wurde faktisch von meiner Lehrerin ins Einzelgänger-Sein gedrückt. Sie lies mich gerne von meiner Klasse auslachen, weil ich so dumm bin. Das "Dumm" kam, weil ich in der ersten Klasse, gleich nach einer Lungenentzündung eine Gehirnentzündung bekam, lange Zeit fehlte und als ich wieder im Unterricht saß, nicht mal Buchstaben malen konnte. Meine Lehrerin meinte, dass der Spott wohl motivieren würde, dass ein 6 Jähriger besser wird. Wenn du dann auch noch schwächlich wirkst, bist du neben Einzelgänger auch noch das Parade-Opfer auf dem Pausenhof. Ich war schon fast froh, wenn ich mal nicht geschubst, verprügelt oder auch nur verspottet wurde. Tja, dumm war ich wohl nicht, aber wenn man eh schon wegen dem Thema Schreiben verspottet wird, macht eine damit kombinierte, schwere Form der Legasthenie es nicht besser. Hätte ich nicht in der 3. Klasse eine andere Lehrerin bekommen, wäre ich nicht in der 4. Klasse "hängen geblieben", hätte meine Schulzeit danach noch schlimmer aussehen können. Als ich auf die O-Stufe wechselte (mit Müh und Not, eigentlich sollte ich zur Sonderschule), konnte ich etwa so gut lesen und schreiben wie ein Erstklässler, wäre ich 10 oder 20 Jahre später geboren, wäre eine deutlich bessere Förderung dagewesen, als damals, als ich noch zur Schule ging. Realschule wäre für mich schon ein unerreichbarer Traum gewesen. Gymnasium eine Illusion.

Wenn man mit dem Wissen aufwächst: "Du bist dumm" und massives Mobbing von allen Seiten prägt einen da ungemein, glaubt man es irgendwann selbst. Meine mir geschaffene Welt bestand aus mir und meinen Träumen, ich wurde im Laufe der Zeit das, was man gerne als "Träumer" verspottet, aber sie waren das einzige, was mich am Leben erhielt. Seit dem ich etwa 8 Jahre war, wollte ich nichts anderes, als nie geboren worden zu sein und bei dem Gedanken erwische ich mich gelegentlich auch heute noch. Man wird es niemals ganz los, man erkennt im besten Fall einfach, wie unsinnig es ist so zu denken. Im Grunde ist die Perversion, dass wir uns selbst glauben und wie mächtig der Glaube ist, dafür muss man keine islamische Fundamentalisten mit bösen Absichten als Vergleich heranziehen. Wir leben in einer Welt, von der wir glauben, dass sie so ist und ja, wir glauben uns selbst.

Genau hier liegt auch die Basis für positive Veränderungen. Wenn wir anfangen etwas anderes zu glauben, als wir es wissen (= bisheriger Glaube), prägt und programmiert man sich um. Das funktioniert zu 100%, das Gehirn ist ein Organ, dass genau so programmiert wird wie jeder Computer auch. Man muss nur daran festhalten, es positiv zu tun.

Bekanntschaft mit der Mensa habe ich auch in meinen Leben gemacht, bei mir wurde sogar eine Höchstbegabung festgestellt, freilich nutzt mir das recht wenig, weil meine Kindheit und Jugend schlicht weg für die Mülltonne war. Als 12 Jähriger hatte ich die feste Absicht (und es auch fast ausgeführt), mir das Leben zu nehmen. Das zog sich munter so weiter, erst in der Berufsschule, wo ich endlich aus dem "gewohnten Umfeld" heraus war, konnte ich etwas mehr für mich tun in dem Sinne, einfach eine gute Prüfung abzulegen. Ich habe dafür im Grunde so gut wie nichts getan, dennoch war ich Prüfungsbester in Niedersachen. Die Basis ist ja da, sie ist halt nur mit Müll überlagert und durch gewohntes Handeln geprägt. Diese Prägung muss man anfangen wieder los zu werden.

Gegen Sozialphobien, vor allem wenn sie noch nicht ausgeprägt ist, gibt es einfach Methoden. Jeden Tag einkaufen gehen, aber immer nur den Tagesbedarf einkaufen, nicht mehr, auch wenn es nur eine handvoll ist, dafür einen Einkaufswagen nehmen, an der Kasse ganz ruhig bezahlen und es langsam in die Tasche packen. Sich also bewusst der Beobachtung durch Andere aussetzen. Wenn sie schauen, zurückschauen und versuchen freundlich zu lächeln.

Der Klassiker, als Sinnbild ist ja, nach Mc Donalds zu gehen und sich eine Pizza zu bestellen oder halt, damit es noch etwas witzig ist, einen Cheeseburger ohne Käse. Aber machen, machen, machen ... Das ist die Devise. Dazu gehören auch Kleinigkeiten wie öffentliche Toiletten benutzen und ähnliches.

Man muss sich sein Leben wie ein Kartenhaus vorstellen, man baut es auf und bei einem Luftzug bricht es halt schnell zusammen. Du sitzt gerade im Keller dieses Kartenhauses, alles was zu tun ist, ist es, dieses wieder zu errichten und hinterher versuchen den Stürmen und Winden im Leben zu entgehen, was nicht immer klappen wird und dann wieder das Kartenhaus aufzubauen. Das ist das Leben und es klingt nach verdammt wenig, ist es aber nicht. Das Leben ist eine verdammt geile Sache, wenn man Spaß daran hat. Man verlernt es schlicht weg, ihn zu haben und das ist eine reine "Wahrnehmungsstörung", im Grunde muss man nur die Brille mal ordentlich putzen. Jede Blume, jeder Sonnenstrahl und jedes Lächeln birgt die Chance, glücklich zu sein, sich daran erfreuen zu können ist es, was man wieder lernen muss.

Monger
2009-02-01, 16:37:02
Jetzt mal so ganz allgemein gesprochen:

Natürlich können es psychische Gründe sein die dich so demotiviert machen. Vielleicht ist es einfach deine Lebenseinstellung, vielleicht ist es dein Umfeld auf Familie, Kollegen, Freunden etc.

Was man aber gerne unterschätzt, ist wie wichtig der Körper für dein Gemüt ist. Ich meine jetzt nichtmal psychische Krankheiten oder so, sondern schlicht was Ernährung etc. angeht.
Ich kenn Leute, die waren jahrelang völlig kraftlos und unmotiviert, bis sie sich mal untersuchen ließen und festgestellt haben, dass ihnen ein bestimmtes Spurenelement fehlte. Sobald die sich dann z.B. hin und wieder eine Zink Tablette eingeschmissen haben und ihre Ernährung ein kleines bißchen umgestellt haben, waren die um Welten aktiver.

Mir persönlich geht das ein Stückchen weit auch so: ich hab einen relativ niedrigen Blutdruck. Manchmal so niedrig, dass ich völlig ramdösig bin. Wenn ich dann aber etwas salziges esse, bin ich innerhalb weniger Minuten wieder topfit.
Deshalb greife ich in der Kantine beim Essen auch ganz bewusst öfters mal zum Salz, damit ich den Rest des Tages gut durchstehe.

Auch andere körperliche Aspekte können einem unglaublich aufs Gemüt schlagen. Ich war jahrelang ziemlich durchgängig mies gelaunt, und hab mich immer am liebsten auf die Couch geflezt. Bis ich irgendwann mal begriffen habe, dass es für mich schlicht anstrengend ist, aufrecht zu stehen, und ich deshalb mich ziemlich ungerne raus bewege. Dann hab ich ein paar Monate mal Übungen für die Rückenmuskulator gemacht, hab meinen Bürostuhl auf Arbeit neu eingestellt, und siehe da: ich komm plötzlich deutlich erfrischter durch den Tag, und hab dann abends viel öfter Lust, auch mich nochmal rauszubewegen.

Keine Ahnung was genau bei dir der Auslöser ist, aber ich möchte nur dir mal vor Augen halten, dass dein Zustand möglicherweise gar nichts mit mangelnder Willenskraft zu tun hat. Versuch mal ein Auge dafür offen zu halten, in welchen Situationen du dich wohl fühlst und in welchen nicht, oder z.B. was für Essen dich eher schläfrig macht, und welches eher fit. Vielleicht erkennst du ja irgendein Muster. Und wenn du das nächste mal bei deinem Hausarzt bist, kannst du ihn ja mal darauf ansprechen. Möglicherweise kannst du mit einigen sehr simplen Maßnahmen dir deutlich mehr Lebenskraft verschaffen.

Nordwolf
2009-02-01, 19:11:35
@TS-Gast

Meiner Meinung nach "Tankt" man mit zunehmenden Alter nicht auf. Wenn man früher Scheisse erlebt hat, wird das einem erst später bewusst als zu dem Zeitpunkt des geschehens.
Aber das ist bestimmt von Mensch zu Mensch verschieden. Ich würde dir raten einen Job zu suchen um teilweise den Kopf und die Gedanken zu befreien. Vielleicht findest Du bei einer Firma ja Leute, mit denen Du dich "anfreunden" kannst. Aber Krampfhaft zu versuchen Leute kennenzulernen ist auch nicht das wahre. Glaub mir, ein Leben als Einzelkämpfer hat auch seine vorteile, hehe.

TS-Gast
2009-02-01, 20:04:10
Dein Schreibstil lässt eine künstlerische Veranlagung vermuten. Hast du schon mal gemalt?
Kann man so etwas tatsächlich am Schreibstil erkennen? Gemalt habe ich zwar schonmal, aber ansehnlich war das nicht. :) Im Kunstunterricht, bekam ich bestenfalls mal eine 3. Mittlerweile weiß ich aber Bilder zu schätzen, erkenne jetzt ihre Schönheit, selbst und vielleicht gerade bei abstrakten Motiven, die nur aus Strichen bestehen. Selbst begabt bin ich da aber eher nicht.

Was hast du gelernt? Du brauchst Arbeit und damit einhergehende Bestätigung.
Leider, habe ich nichts vorzuweisen. Ursprünglich sollte es schulmäßig weitergehen, blieb mir zuletzt jedoch trotz 2er-Durchschnitts der Zugang zum Gym verwehrt. Fühlte mich da schon, aufgrund des schwachen Niveaus und der Inkompetenz/ Desinteresse der Lehrer (auch wenn man es mir nicht abnimmt), überqualifiziert und dann sowas. Dann folgte der Zivildienst und aktuell befinde ich mich in einem "Kreativjahr", wie ich es gerne nenne (ich weiß, ironisch), das meine Berufswahl endgültig abschließen sollte - ohne Erfolg. Denn ich weiß immer noch nicht, wo meine Stärken/ Talente liegen. Mir sagte man schon immer lieber, was ich falsch mache und so. Bis heute denke ich, wenn mich jemand lobt, er will mich verarschen.

Erstaunlicherweise interessierten mich nach der Schule Dinge, die vorher uninteressant waren: z.B. Klassische Musik, Geschichte, auch für Physik (jahrelang Note 5, nach Lehrerwechsel Note 2) oder andere Wissenschaften kann ich heute mehr Interesse aufbringen.

Beruflich spricht mich nichts im Entferntesten an. Bin von Natur aus schon jemand, der die Menschen machen lässt (nicht für sich arbeiten lassen) und kann auch nicht gut auf Kunden zugehen ohne dass das Herz rast. Das Leben ist kein Wunschkonzert und nicht alles im Leben ist einfach, jeder Beruf bringt gute und schlechte Facetten mit sich, aber die Hoffnung auf ein ganz kleines Stück Zufriedenheit mag ich nicht aufgeben.

Könnte fast mein Lebenslauf sein. Ich wurde faktisch von meiner Lehrerin ins Einzelgänger-Sein gedrückt. Sie lies mich gerne von meiner Klasse auslachen, weil ich so dumm bin. Das "Dumm" kam, weil ich in der ersten Klasse, gleich nach einer Lungenentzündung eine Gehirnentzündung bekam, lange Zeit fehlte und als ich wieder im Unterricht saß, nicht mal Buchstaben malen konnte. Meine Lehrerin meinte, dass der Spott wohl motivieren würde, dass ein 6 Jähriger besser wird.

Diese Einstellung ist mal richtig krank, das muss ich schon sagen. Soetwas ist absolut herabwürdigend, inakzeptabel und nichts anderes als ein Verstärker der ganzen Situation. Die Schüler können da einfach ungestört eine Persönlichkeit zerstören und bekommen obendrein indirekt Zustimmung. Mir gab man die ersten sechs Schuljahre einen Einzelsitzplatz, hielt mich gegen meinen Willen fest und schob mir jeden Mist in die Schuhe. Weglaufen war ganz normal und meine Mitschüler mussten mich dann immer suchen.

Gegen Sozialphobien, vor allem wenn sie noch nicht ausgeprägt ist, gibt es einfach Methoden. Jeden Tag einkaufen gehen, aber immer nur den Tagesbedarf einkaufen, nicht mehr, auch wenn es nur eine handvoll ist, dafür einen Einkaufswagen nehmen, an der Kasse ganz ruhig bezahlen und es langsam in die Tasche packen. Sich also bewusst der Beobachtung durch Andere aussetzen. Wenn sie schauen, zurückschauen und versuchen freundlich zu lächeln.

Ich bin da irgendwo erleichtert, denn unter Menschen bewegen kann ich mich schon noch. Einkaufen geht auch noch in Ordnung, nur in Kleidungsläden o.ä., da fühle ich mich extrem beobachtet, gehe auch nur zur Kasse, wenn sie leer ist und ich weiß, dass ich schnell abflitzen kann. Womit ich allerdings überhaupt kein Problem habe ist, wenn Leute, z.B. auf Arbeit, auf mich zu kommen und mich etwas Fragen. Das Lächeln habe ich längst aufgegeben, sicherlich trägt das zu meiner Erscheinung bei, da man nie eine entsprechende Reaktion erhielt und eine Art Humor habe, die nicht viele verstehen, ist mein Gesicht schon fast eingefroren.

Das Leben ist eine verdammt geile Sache, wenn man Spaß daran hat.
Das glaube ich dir auf's Wort!

Thowe, ich fühle auf jeden Fall mit dir, was du erlebt hast und hoffe, dass du den ganzen Mist souverän hinter dir lassen konntest. :)

@Monger: Danke auch dir für deinen Beitrag. So habe ich es noch gar nicht gesehen. In der Tat werden mir wohl einige Mineralien und Vitamine fehlen, denn ich kann die Fruchtsäure nicht gut ab und bekomme auch bei rohem Gemüse eine Reizung im Hals, daher esse ich sogut wie nichts davon. Übergewichtig bin ich trotzdem nicht und krank werde ich nur einmal im Jahr zur etwaigen gleichen Zeit (eine kleine Erkältung), die mich aber nicht jedes Jahr ins Bett drückt. Ultimative Niedergeschlagenheit macht sich auch nicht wirklich breit, ist mir anhand meines Ernährungsstils aber auch sehr suspekt, dass mein Körper sich nie zu Wort meldet.

@Nordwolf: Das glaube ich dir auch, spreche da aus Erfahrung. ;) Einzelgänger zu sein ist wahrlich nicht schlecht, und krampfhafte Versuche jemanden kennen zu lernen entspricht mir auch gar nicht. Nach kurzer Zeit bildet sich jeder mit dem ich zusammenarbeite ein, er wäre was besseres, zumindestens lassen sie mich das durch ihre Reaktionen mir gegenüber vermuten. Damit hat sich die Kontaktaufnahme für mich dann erledigt.

Allgemein betrachtet, ist es verständlich, dass ich momentan niemanden habe, weil ich weder in der Schule noch auf Arbeit bin und jemanden kennen lernen könnte. Trotzdem warte ich schon wieder drauf, dass, wenn es so weit ist, jeder seine Leute hat und ich bin abseits. Dabei suche ich nicht mal unbedingt Freundschaften, ich versuche da eher mal weiter unten mit Kontakten anzufangen, mit denen man sich gut versteht, mal Worte wechselt oder so. Ein Wunschtraum jagt den nächsten, wenn ich da an diese bescheuerte Phobie denke oder auch, dass ich mir von meiner Mutter immer anhören darf ich solle mich nicht so anstellen usw... Ein geht gewiss nicht: A die Straße stellen und warten, dass mich wer anspricht - andersherum kann ich's aber auch nicht.

nomadhunter
2009-02-01, 21:22:49
Der Beruf ist ein Punkt, an dem du unbedingt ansetzen musst. Zum einen kommst du da automatisch mit Leuten in Kontakt, die auch alle etwas mit dir gemeinsam haben. Zum anderen bekommt dein Leben damit einen Sinn. Du weißt, dass das, was du tust, eine Bedeutung für andere Menschen hat. Ich weiß nicht, ob du sowas schon mal gemacht hast, aber wie wäre es damit, sich mal an eine Art Berufsberatung zu wenden? Du musst nur mal beim Arbeitsamt oder bei der AOK nachfragen, die bieten sowas sicherlich an. Es gibt viele Leute, die keine Ahnung haben, was sie mal machen wollen. Deswegen gibt es ja solche Angebote. Und wenn du einen Realschulabschluss mit 2er-Schnitt hast, steht dir doch vieles offen.

Im Bereich der sozialen Kontakte musst du denk ich mal versuchen, deine Grundeinstellung zu ändern. Aus deinen Zeilen lese ich heraus, dass du zu pessimistisch an die Sache rangehst. Wenn du von vornherein glaubst, dass die anderen sich für etwas besseres halten, dann werden sie das irgendwann auch tun. Aber Freundschaften basieren auf Gegenseitigkeit. Du musst immer im Hinterkopf behalten, dass jemand, der mit dir redet, meistens wirklich Interesse an dir hat und nicht aus Mitleid mit dir redet. Es bringt glaube ich auch nichts, dass du deine Ansprüche so zurückschraubst. Wenn andere das Gefühl bekommen, du bist gar nicht an Freundschaften interessiert, werden sie sich auch so verhalten. Vielleicht solltest du bei alltäglichen Dingen ansetzen. Du sagst, dass du das Lächeln aufgegeben hast, weil du das falsche Feedback bekommst. Wenn ich jemanden, der mir auf der Straße begegnet, nett grüße, bekomme ich fast immer ein positives Feedback. Oder wenn ich beim Rausgehen aus einem Geschäft jemandem die Tür offenhalte. Oder wenn ich mich nach dem Einkaufen nett bei dem/der KassiererIn bedanke. Ich glaube kaum, dass das bei dir anders wäre. Und solche Kleinigkeiten können echt das Selbstbewusstsein pushen.

Vielleicht solltest du deine jetztige Situation auch als Chance betrachten. Du hast momentan keine Verpflichtungen, du kannst eigentlich machen was du willst. Überleg doch mal, ob du nicht vielleicht doch irgendein ein Hobby gern mal ausprobieren würdest. Das muss nicht unbedingt was mit Sport zu tun haben, wenn dir sowas eher nicht liegt. Und wenn es dir nachher nicht gefällt, dann lässt du es eben wieder bleiben und machst dafür was anderes.

Panasonic
2009-02-01, 22:27:22
Der Beruf ist ein Punkt, an dem du unbedingt ansetzen musst. Zum einen kommst du da automatisch mit Leuten in Kontakt, die auch alle etwas mit dir gemeinsam haben. Zum anderen bekommt dein Leben damit einen Sinn.Ich möchte nicht als Schwarzmaler erscheinen, aber nach dem Absatz musste ich wirlich mächtig schmunzeln. Ich empfinde rückblickend meine Jobs als größten Unsinn und die Leute, mit denen ich gearbeitet habe, waren bestenfalls streitbar, schlimmstenfalls schlicht langweilig und unsichtbar. Abgesehen von einer einzigen Ausnahme in all den Jahren und Firmen...

Ich würde daher Deine Aussage nicht pauschal unterstreichen wollen.

Schiller
2009-02-01, 22:45:16
Die Arbeit an sich gibt dem Leben noch keinen Sinn. Man muss dies aus Überzeugung tun und dahinter stehen. Ansonsten ist es sinnlose Funktionsausführung. (Büro, Verkauf, Lager, LKW-Fahrer etc.)

Das Einzige, was die Arbeit einem nahebringt ist ein "geregelter" Tagesablauf.

Giraffengustav75
2009-02-01, 23:08:19
Ich möchte nicht als Schwarzmaler erscheinen, aber nach dem Absatz musste ich wirlich mächtig schmunzeln. Ich empfinde rückblickend meine Jobs als größten Unsinn und die Leute, mit denen ich gearbeitet habe, waren bestenfalls streitbar, schlimmstenfalls schlicht langweilig und unsichtbar. Abgesehen von einer einzigen Ausnahme in all den Jahren und Firmen...
Geht mir ähnlich. Natürlich versteht man sich mit den Kollegen blendend, aber außerhalb der Arbeit hatte ich dann komischerweise bei so gut wie keinem Interesse, mich mal zu treffen o.ä. Sind eben doch nur Kollegen und nicht mehr. Auch bei mir gabs nur eine Ausnahme. Meine Freunde sind praktisch alle noch aus der Schulzeit.

Zum Sinn der Arbeit. Ja, vielleicht ist es wirklich besser, man macht etwas, was einem auch wichtig ist. Ich für mich wüsste da schon etwas (Umweltschutz z.B.), dafür müsste man aber studieren usw. Letztendlich bleibe ich da doch bei meinem Affenjob und tu Dinge, die ich nicht ungern mache, welche mir privat aber so ziemlich am Arsch vorbei gehen (z.B. den Autokonzernen Geld in den Rachen schieben). :rolleyes:

Gast
2009-02-01, 23:38:38
Hallo Kollege, du bist nicht allein, deine Geschichte liest sich wie meine obwohl ich 30 bin und Abitur habe.


Ich sitze ungelogen den ganzen Tag vor dem PC, streife durch einige Seiten, die ich kenne und das immer wieder.

Ja, das ist dein Problem, so denke ich.
Ging mir auch so.

Man schaltet den Computer Morgens ein und Abends aus und wenn man am Abend zurückblickt, dann stellt man fest, daß man ständig immer nur die gleichen Seiten besucht hat und auf irgendwelche Threads, wie z.b. dieser hier ;) geantwortet hat.

Dein Problem ist, daß du wohl süchtig nach dem Internet bist und deswegen fehlt dir auch die Energie für was anderes.
Aber man kann das in den Griff kriegen.

Ich würde dir z.b. empfehlen nur noch am Wochenende ins Internet zu gehen, so von Freitag bis Sonntag.
Keine Sorge, du verpaßt nichts.
3 Tage sind mehr als genug Zeit um alle Nachrichten die in der Woche gelaufen sind durchzulesen.


Am Anfang kann das schon etwas schwer sein, wenn man so ohne Internet ist,
aber das geht schon vorbei.

Wichtig ist auf jedenfall, daß du dich mit etwas anderem beschäftigst.
Ich würde dir z.b. empfehlen einfach mal jeden Tag von Montag bis Donnerstrag eine Stunde bei Tageslicht spazieren zu gehen.
Einfach so.
Keine Sorge, du verpaßt im Internet nichts und ob die die Stunden in irgendwelchen Foren verschwendest oder auf dem Feldweg im freien, das spielt keine Rolle.
Wichtig ist nur, daß du mal wieder die reale Welt erleben lernst.

Ich kann dir sagen, man hat wieder so viel Zeit wenn man sich streng und diszipliniert an diese Regel hält.
Denn du kannst endlich von Montag bis Donnertstag wieder ganz andere Dinge machen.

So, und ich gehe jetzt gleich auch Offline, denn gleich ist 0:00 Uhr und somit wieder Montag. Meine Freizeit beginnt Morgen und am nächsten Freitag gehe ich im Internet wieder arbeiten, d.h. surfen, news & foren checken, Online spielen usw..



PS: Wenn dir mal unter der Woche langweilig ist, dann gehe einfach mal in die Bücherei wo Mädels herumhocken. Gehe in die Leseecke und lies irgendein Buch das dich interessiert.
Am besten sind Uni Büchereien wenn die in deiner Nähe sind, denn da sind auch junge Mädels.

nomadhunter
2009-02-01, 23:41:15
Versteht bitte nicht falsch, was ich unter Sinn verstehe. Damit ist nicht gemeint, dass man für Ärzte ohne Grenzen oder den WWF arbeiten muss. Auch wenn man in einer Autofabrik arbeitet und Scheinwerfer einsetzt weiß man, dass man am Ende des Tages etwas geschafft hat. Die Gewißheit, dass ich an einem Tag absolut nichts getan habe und der Tag genau so gut aus meinem Leben hätte gestrichen werden können, ist für mich eine fürchterliche Vorstellung.

Gast
2009-02-01, 23:49:33
Wie alt bist Du?
27.

Rooter
2009-02-02, 00:27:21
Man schaltet den Computer Morgens ein und Abends aus und wenn man am Abend zurückblickt, dann stellt man fest, daß man ständig immer nur die gleichen Seiten besucht hat und auf irgendwelche Threads, wie z.b. dieser hier ;) geantwortet hat.

Dein Problem ist, daß du wohl süchtig nach dem Internet bist und deswegen fehlt dir auch die Energie für was anderes.
So geht's mir eigentlich immer dann wenn ich mich zuhause langweile, partout gar nix zu tun habe. Ich vermute also wenn der TE rausgeht, egal ob für Arbeit, Hobby oder sonst was, hat sich das Problem von allein erledigt.

MfG
Rooter

PHuV
2009-02-02, 14:01:01
So geht's mir eigentlich immer dann wenn ich mich zuhause langweile, partout gar nix zu tun habe. Ich vermute also wenn der TE rausgeht, egal ob für Arbeit, Hobby oder sonst was, hat sich das Problem von allein erledigt.


Das sagst Du so einfach. ;) Wenn sich gewisse Verhaltensmuster erst mal so verselbstständigt haben, ist es für die betroffene Person sehr sehr schwer, sich überhaupt aufzuraffen. Es entstehen so unglaubliche Ängste und Panikattacken schon bei der Vorstellung solcher Aktionen, welche für uns erst mal so nicht vorstellbar sind. Diese Gedanken führen zu einem starken Vermeidungsverhalten mit allen Mitteln und Konsequenzen, hier beispielsweise in die Isolation. Diese Muster kann man nur schrittweise und oft auch langsam abbauen.

Verhaltenstherapie wäre hier sehr empfehlenswert, auch eine vorübergehende Medikamentation wäre vielleicht hilftreich. Deshalb, bitte zum Psychiater gehen, abklären, ob vielleicht keine latente Depression oder psychische Erkrankungen vorliegt, ein schönes Beispiel hat Monger angesprochen.

ShoreLooser
2009-02-02, 20:03:59
Das Leben ist eine ständige Herausforderung , aber dein wachsender Verstand hilft dir den Überblick zu behalten und die Dinge zu meistern!

TS-Gast
2009-02-05, 16:02:22
Ihr habt schon recht. In aktueller Verfassung könnte ich mich auf jede Ausbildungsstelle melden, wenn ich da von meinen Problemen absehe, ist es im Grunde scheißegal. Hab auch schon oft überlegt, ob ich das nicht wirklich einfach mache, also mich auf irgendwas bewerbe.

Ich habe im Leben noch überhaupt nichts erreicht, meine Ambitionen zu höherem stehen trotzdem vor dem Aus.

Eben gerade wieder eine Situation. Bei uns ist gerade ein Techniker und meine Mutter ruft durch alle Zimmer (recht leise), dabei habe ich so oft gesagt, wenn was ist, solle sie zu mir kommen... Warum, verdammt, respektiert nie jemand was ICH sage? Ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe die Schnauze so gestrichen voll vom Leben, dass ich nicht weiß, ob ich im- oder explodieren soll.

Nie wird mal was angenommen, was ich sage, niemals respektiert, bei jedem Konflikt bin ich Schuld wo auch immer... Aber machen darf ich immer gerne... Aber mache ich dann mal, hört man nix außer "mach das so", "das ist falsch" oder noch besser: man sagt mir in Bereichen, wo ICH der Pro bin, wie etwas gemacht wird, obwohl man keine Ahnung hat.

Wisst ihr was? Mittlerweile bin ich angewidert von mir selbst, von meinen Reaktionen und auch davon, dass ich mich selbst bemitleide (denn aus einem anderen Blickwinkel, als aus meinem, IST das Selbstbemitleidung).

Ich danke euch aufrichtig für eure Antworten. Ihr habt mir Dinge aufgezeigt, die ich vorher nicht wahrgenommen hatte und ich werde auch in Zukunft daran denken und lernen. Allerdings bin ich überzeugt, dass mir ein Psychiater nicht helfen kann (u.a. weil ich mich persönlich niemanden öffne und dies auch gedenke so beizubehalten).

Danke nochmals an alle, die sich nicht zu schade waren meins durchzulesen und zu Antworten (denke das war mein letzter Post). Macht's gut!

TS-Gast

MegaManX4
2009-02-14, 18:07:13
Hi Leute.

Bevor ich mir hier wieder mal Stunden um die Ohren haue und dann doch nicht poste:

Mir geht's ziemlich beschissen und verdanke dies mehreren Sachen, für die ich schon lange nicht mehr genug Kraft und Mut habe, sie aus der Welt schaffen. Ich wollte einfach mal fragen, ob sich manche Dinge mit dem fortschreitenden Alter legen können? Wenigstens etwas?

Die meisten Dinge muss ich selbst bekämpfen, aber ich weiß echt nicht, wann und ob ich das überhaupt schaffen kann (dauert jetzt schon mindestens zwei Jahre an), da alles irgendwie miteinander zusammenhängt... Tankt man, je älter man wird, irgendwie auf? (Bin 19)

Ist nicht so schön formuliert, aber ich danke euch trotzdem für's Lesen und gegebenfalls auch für eure Antworten.

Die Erfahrung zeigt, das je älter man wird, das Leben nur noch komplizierter wird. Ich kenne keinen, der das anders sieht. Mit 28 Jahren kann ich sagen, das es von Jahr zu Jahr schwerer wird. Dennoch, das ist nunmal das Leben, nimm es wie es ist. Du kannst es nicht ändern. Such Dir eine Partnerin. Der Spruch ist blöd und alt, aber Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Verabschiede dich von dem Gedanken, das irgendwann alles Super wird. Konstante Arbeit und Aufmerksamkeit werden immer nötig sein.

frix
2009-02-14, 18:56:33
Versteht bitte nicht falsch, was ich unter Sinn verstehe. Damit ist nicht gemeint, dass man für Ärzte ohne Grenzen oder den WWF arbeiten muss. Auch wenn man in einer Autofabrik arbeitet und Scheinwerfer einsetzt weiß man, dass man am Ende des Tages etwas geschafft hat. Die Gewißheit, dass ich an einem Tag absolut nichts getan habe und der Tag genau so gut aus meinem Leben hätte gestrichen werden können, ist für mich eine fürchterliche Vorstellung.

Ich weiß auch nicht. Aber mit sowas kann ich mich nicht aufbauen.Ich komme immer wieder an dem punkt an, dass alles eh gänzlich sinnlos ist. Ob man jetzt was geleistet hat oder nicht. Es bleibt bedeutungslos im ganzen gesehen.
Die existenz des lebens ist sinnlos. Bzw. nicht in der weise, dass es sich dem menschlichen gehirn erschließen würde.

Nordwolf
2009-02-14, 20:35:04
Auch schon draufgekommen?

„Du wirst allein geboren, du lebst allein, du stirbst allein. Allein, immer allein. Und selbst wenn du fickst, bist du allein. Allein mit deinem Fleisch, allein mit deinem Leben.“ :D

frix
2009-02-14, 21:27:39
Auch schon draufgekommen?

„Du wirst allein geboren, du lebst allein, du stirbst allein. Allein, immer allein. Und selbst wenn du fickst, bist du allein. Allein mit deinem Fleisch, allein mit deinem Leben.“ :D

ja findest du das nicht demotivierend?

Shink
2009-02-14, 21:37:21
Die Arbeit an sich gibt dem Leben noch keinen Sinn. Man muss dies aus Überzeugung tun und dahinter stehen. Ansonsten ist es sinnlose Funktionsausführung. (Büro, Verkauf, Lager, LKW-Fahrer etc.)

Das Einzige, was die Arbeit einem nahebringt ist ein "geregelter" Tagesablauf.
Arbeit macht imo mehr Sinn als im Internet rumhängen. Kommt natürlich auf den Beruf drauf an.

Bei mir war es so dass mir mein voriger Beruf erst gezeigt hat wie gerne ich eigentlich mit Menschen zu tun hab, ihnen helfe und sie vielleicht auch mal zurechtweise. Da es der Firma zuletzt so übel ging hab ich dort sogar ein halbes Jahr ohne Bezahlung gemacht. Offensichtlich hat mir die Arbeit also Sinn gegeben, auch wenn mein Privatleben eigentlich inzwischen ebenfalls sehr viel Sinn macht.

Die Erfahrung zeigt, das je älter man wird, das Leben nur noch komplizierter wird. Ich kenne keinen, der das anders sieht. Mit 28 Jahren kann ich sagen, das es von Jahr zu Jahr schwerer wird.
Hallo, ich sehe das anders. Irgendwann sieht man ein bei welchen Problemen es Sinn hat darüber noch weiter nachzudenken und bei welchen man nie etwas erreicht. Manche Probleme hat man immer (und lernt damit zu leben) und andere werden irgendwann uninteressant.

Wenns mal neue Probleme gibt fühl ich mich wenigstens nicht mehr so alt.:biggrin: Ich bin übrigens so alt wie du.

Nordwolf
2009-02-14, 21:42:42
ja findest du das nicht demotivierend?

Das Zitat ist jetzt auch ein wenig übertrieben und trifft nicht zu 100% zu. Aber um deine Frage zu beantworten: im prinzip z.Z. nicht. :P

Shink
2009-02-14, 21:42:57
„Du wirst allein geboren, du lebst allein, du stirbst allein. Allein, immer allein. Und selbst wenn du fickst, bist du allein. Allein mit deinem Fleisch, allein mit deinem Leben.“ :D
Zum Glück fühle ich das nicht wenn ich ficke. Naja, eigentlich nichtmal wenn ich lebe. Ich denke wir sind nicht dafür gemacht allein zu sein. Vieles von dem was Menschen immer schon tun funktioniert nicht wirklich allein.