Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diskussion zu: Und erneut: Das Thema "Killerspiele"
Leonidas
2009-03-12, 14:56:59
Link zur Kolumne:
http://www.3dcenter.org/artikel/und-erneut-das-thema-killerspiele
Hier noch der Link zur aktuellen Umfrage auf der Startseite zu eben dieser Thematik. Diese Umfrage läuft nur recht kurz (bis zum Wochenende):
http://www.3dcenter.org/umfrage/wieviele-killerspiele-besitzt-ihr-insgesamt
Ich möchte mich gleich mal bei allen entschuldigen, die in diesem Artikel zu viel konkrete Politik drin sehen.
Zum einen wollte ich in der Frage der Taterklärung wirklich nur Beispiele bringen, wie man auf einen solchen Hass/Gleichgültigkeit gegenüber der Gesellschaft kommen kann. Das waren wirklich nur Beispiele, es war damit keine politische Absicht verbunden, ich wollte nicht für irgendwelche politischen Richtungen werben. Wenn man es genau liest, habe ich auch nirgendwo dazu eine wertende Aussage abgegeben, ich habe das eben nur als mögliche Erklärung für die Grundmotivation des Täters gebracht.
Zur von einigen beobachteten "Generalabrechnung" mit der Politik stehe ich allerdings weitestgehend. Ich sehe das zugrundeliegende Problem nicht in einzelnen Stellschrauben, welche man per Verwaltungsakt umstellen kann - wie die vielbeschworende bessere Betreuung, wie eventuell schärfere Gesetze. Wir betreiben eine verfehlte Gesellschaftpolitik, die sich eben auch in solchen Exzessen äußern kann (und wird). Das muß offen gesagt werden, weil ansonsten der Weg zum Anpacken des eigentlichen Problems versperrt ist. Wie hoch unsere Verfehlung ist, ist sicherlich streitbar - aber wer will jetzt sagen, alles sei in Butter in unserer Gesellschaft?
Mir ist natürlich trotzdem klar, daß dies nicht jedem politisch zusagen wird. Ich bitte um diese Personen nochmals um Entschuldigung. Ich wollte niemanden politisch angreifen und auch keine politische Ansicht in den Vordergrund stellen. Ich habe schlicht das geschrieben, was mir wirklich auf der Seele brannte. Dabei ist das nun eben rausgekommen :)
Man beachte auch die allgemeine Diskussion zu Winnenden:
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=449748
Und auch diese Umfrage innerhalb des Forums:
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=449881
dllfreak2001
2009-03-12, 15:13:27
Wahre Worte!
Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.
Dum_Di_Dum
2009-03-12, 15:18:01
full ack
[satire mode]
Fast alle Amokläufe werden von jugendlichen verübt - verbietet KINDER !!!
[satire off]
Radeonfreak
2009-03-12, 15:18:54
Guter Artikel. Spricht mir voll aus der Seele.
Markchen
2009-03-12, 15:23:25
Gestern mittag fragte mich meine sichtlich geschockte Frau (39) sehr ironisch: "Haben se noch keine bösen Spiele gefunden?" Und heute morgen kam dann die Meldung :S
Full ACK !!!
Wie die Nachkriegsgeneration 50+ auf Kosten unserer Zukunft dieses Land und den Planeten ruiniert, geht mir (32 J) schon lange gegen den Strich.
Lu-Tze
2009-03-12, 15:28:48
Richtig so. Auch unpolitische Leute sollten sich das zu Herzen nehmen, und mit anderen Leuten über dieses Problem reden. Und eine sehr einfache aber trotzdem nicht ganz unwirksame Maßnahme wäre wohl, statt CDU oder SPD dann die FDP oder die Grünen zu wählen, da diese beiden Parteien sehr viel liberaler sind, was das angeht.
Tolot
2009-03-12, 15:33:43
Den Artikel könnte ich sofort unterschreiben. Ich hab auch nur darauf gewartet, bis das böse Counterstrike genannt wird.
Ob der erste Politiker, der wieder nach einem Verbot schreit, aus Bayern kommt, Abends zum Schützenverein geht und daheim seine Waffen im Schrank hat?
Zum http://www.cosgan.de/images/smilie/ekelig/e025.gif
MarcWessels
2009-03-12, 15:43:04
aber trotzdem nicht ganz unwirksame Maßnahme wäre wohl, statt CDU oder SPD dann die FDP oder die Grünen zu wählen, da diese beiden Parteien sehr viel liberaler sind, was das angeht.Das könnte den FDP-Fans so passen. :rolleyes: Steht nicht gerade die FDP für die Verschlechterungen auf der Welt, die Leonidas in seinem Artikel beschreibt?
Tim Buktu
2009-03-12, 15:45:09
Ich habe gerade auf Spiegel Online folgenden Quark gelesen:
Der Präsident der Deutschen Stiftung für Verbrechensbekämpfung Hans-Dieter Schwind hat nach dem Amoklauf von Winnenden ein totales Verbot von Computer-Gewaltspielen sowie eine weitere Verschärfung des Waffenrechts gefordert. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Professor für Kriminologie: "Dass der 17-Jährige auf der Flucht noch weiter um sich geschossen hat, ist ein Verhalten, das Jugendliche auch in Spielen wie Counter Strike oder Crysis lernen können."
Crysis als Training für flüchtende Amokläufer?? Herr Schwind ist 72 Jahre alt. Ich bezweifle, dass er jemals CS oder Crysis selbst gespielt hat.
Ich leite das mal an Crytek weiter, vielleicht haben die ein Interesse, Strafanzeige wegen übler Nachrede zu stellen. Fänd ich gut!
Mugen
2009-03-12, 15:49:00
Ich stimme den im Artikel vorgebrachten Argumenten zu.
Jedoch kann ich den Ausdruck "Millionen friedlicher und friedliebender Computerspieler" im Zusammenhang mit "Counter-Strike" nicht unkommentiert stehen lassen.
In keinem anderen Spiel wird man mit solch einer von Beleidigung und Aggression getränkten Atmosphäre wie in "Counter-Strike" und "Counter-Strike:Source" konfrontiert. Alle beleidigenden Variationen urbanen Straßenslangs gehören zum normalen Sprachgebrauch, der andere Ausdruck für "Sohn einer Prostituierten" und "Behinderter" wird allmählich zur allgemeinen Anrede auf öffentlichen Servern und man fühlt sich beim Spielen auf den Pausenhof einer großstädtischen Hauptschule versetzt.
Vor Jahren haben wir über das CS-Kiddie (http://www.sinn-los.de/assets/applets/spezi1.swf) gelacht, heute gehört solcher Sprachgebrauch zum fast normalen Ton unter Counter Strike Spielern, das ist meine Erfahrung beim Spielen. Dies macht das Spielen zuweilen unerträglich.
Das mag an der Altersstrukur von Counter Strike-Spielern, der überdurchschnittlich hohen Spieler-Frequenz auf den Counter Strike-Servern oder dem "zu-ernst-Nehmen" seines Hobbies vor dem Hintergrund der Popularität des Spiels liegen.
Jedenfalls unterscheidet sich Counter Strike hier negativ auffallend von anderen Spielen wie z.B. "Call of Duty 4", wo auf den öffentlichen Servern tendenziell eine sehr freundliche Stimmung unter den Spielern vorherrscht.
stickedy
2009-03-12, 15:52:14
Die Sache ist doch sie: Solche Spiele sind für Menschen ab 18 Jahren freigegeben, gespielt werden sie aber schon von deutlich jüngeren! Das darf einfach nicht sein.
Und meiner Meinung nach gibt es schon einen Zusammenhang zwischen fiktiv erlebter/ausgeübter Gewalt und dann realen Ereignissen. Ob diese fiktive Gewalt in Horrorfilmen, Büchern, Spielen oder sonstwo vorkommt, ist imho erstmal relativ egal. Offensichtlich gibt es nicht wenige Menschen, die mit dieser Gewaltdarstellung nicht klar kommen bzw. da irgendwelche Psychosen durchbrechen, die dann zu solchen Dingen führen. Da muss allerdings auch irgendein psychischer Knacks vorhanden sein...
Natürlich kann man argumentieren, dass ohne den Zugang zu der Waffe das nicht hätte passieren können, ABER: Es ist ja nun auch nicht so, dass jeder, der Zugang zu einer Waffe hätte in die nächste Schule geht und dort x Leute umlegt. Wäre dem so, dann gäbe es vermutlich in D keine Schüler mehr... Umgekehrt gilt das natürlich auch!
Das Problem ist also weder der Konsum von Gewalt noch die Möglichkeit an Waffen zu kommen, sondern die Kombination aus beidem zusammen mit einem vorhandenen psychischen "Schaden" beim Täter!!
Und das darf meiner Meinung nicht außer Acht gelassen werden! Weder ein "Die Waffen sind schuld" noch ein "Die Spiele sind schuld" helfen da weiter, sondern man muss das ganze umfassend betrachten. Und ja, ich bin für eine weitere Verschärfung des Jugendschutzes! Raubkopien kann man so nicht stoppen, aber es schränkt schon mal ein. Und wenn es wenigstens die Chance gibt, dass das eine entsprechend anfällige Person diese Spiele nicht bekommt, dann ist das imho begründung genug!
darkside_40
2009-03-12, 15:52:15
Der Artikel spricht mir aus der Seele.
Erst gestern habe ich mich mit einem Kollegen darüber unterhalten und wir haben uns gefragt wann denn die ersten "Killerspiele" gefunden werden (das man welche finden würde war klar, es gibt kaum einen Jugendlichen der keine solche Spiele auf dem Rechner hat).
Aber ich muss dazu ganz ehrlich sagen, was wäre passiert wenn der Junge keinen Zugang zu Waffen gehabt hätte? Vielleicht hätte er sich von einer Brücke gestürzt. Das wäre sicherlich schrecklich für seine Eltern gewesen aber er hätte nicht 15 Menschen in den Tod gerissen und 15 Familien zerstört.
Wenn es nach mir geht sollte der Vater dieses Jungen wegen Beihilfe zum Mord verklagt werden, denn es tut mit leid wer 14 Waffen legal zuhause lagert (was für mich eh schon zu hoch ist, wozu jemand so viele Waffen in seinem Haus braucht) der muss auch dafür sorgen das Sie sicher verwart sind.
Aber das die Killerspiele diskussion wieder aufkommt ist doch nur logisch. Es ist einfacher diese Spiele zu verbieten als eine vernünftige Familienpolitik zu fahren.
Und es kommt beim verdummten Durschnittsbürger auch noch gut an weil es so einfach zu verstehen ist: Killerspiele gespielt = potentieller Amokläufer.
Ausserdem erreicht man mit so etwas sehr schnell die eigene konservative Stammwählerschaft (alle 40 und älter und noch nie ein "Killerspiel" gespielt) die es natürlich gewohnt sind alles nur abzunicken.
Den ersten zwei Dritteln des Artikels kann ich großteils zustimmen.
Leider habe ich auch einige Dinge zu bemängeln. Der Artikel verkommt dann doch zusehens (auch davor schon etwas) zu einer Pauschalabrechnung mit Politikern und allem was eventuell irgendwas mit der Sache zu tun haben könnte.
Da hätte ich mir mehr Konkretes gewünscht als einfach nur pauschal auf alles drauf zu dreschen.
Auch hätte ich mir vielleicht noch ein paar Tage mehr Abstand zum Amoklauf gewünscht.
Vielleicht wollte man damit einer aufkeimenden Diskussion schon im Voraus allen Wind aus den Segeln nehmen, aber bevor überhaupt alle Fakten über die Lebensverhältnisse des Jungen auf dem Tisch sind sollte man nicht wage Erkenntnisse als Fakten auf den Tisch legen. Auch wenn leider die meisten Medien da nicht besser sind. Das ist Stammtischniveau.
Der kurze Abstand des Artikels zum Amoklauf wirkt auch etwas wie eine Schutzreaktion. Bevor man mich (also die Computerspieler) einer "Mitschuld" bezichtigt weiße ich erstmal alles von mir und zeige mit dem Finger auf jemanden anderen.
Das hilft in der Aufarbeitung der Sache wenig und ist auch den Opfern gegenüber unangebracht.
Ich war in meiner "aktiven" Zeit übrigens auch begeisterter Spieler solcher Spiele die "Gewalt als Lösung zeigen". Alles andere war langweilig :-)
Also in der Sache kann ich dem Artikel zum Großteil Recht geben.
Tim Buktu
2009-03-12, 16:07:17
So, die Email an Crytek ist raus. ;-)
Leonidas, 3dcenter ist doch ein Riesenforum mit einer Menge an Teilnehmer! Wir sollten uns aktiv gegen die Vorverurteilung aus der politischen Ecke wehren!
Eine Idee dazu: allein der Begriff Killerspiele ist schon diskriminierend. Was macht man, wenn andere einen Begriff als Waffe gegen einen verwenden? Man geht in die Offensive und nimmt ihn ihnen weg!
Also: nichts wie her mit T-Shirts mit dem Aufdruck: Killerspieler Ich würde eins kaufen und in der Öffentlichkeit tragen. Leute, wer macht mit??
Markchen
2009-03-12, 16:08:44
So, die Email an Crytek ist raus. ;-)
Leonidas, 3dcenter ist doch ein Riesenforum mit einer Menge an Teilnehmer! Wir sollten uns aktiv gegen die Vorverurteilung aus der politischen Ecke wehren!
Eine Idee dazu: allein der Begriff Killerspiele ist schon diskriminierend. Was macht man, wenn andere einen Begriff als Waffe gegen einen verwenden? Man geht in die Offensive und nimmt ihn ihnen weg!
Also: nichts wie her mit T-Shirts mit dem Aufdruck: Killerspieler Ich würde eins kaufen und in der Öffentlichkeit tragen. Leute, wer macht mit??
Ich habe so ein T-Shirt schon seit 2 Jahren.
Edit: http://www.3dsupply.de/shop/detail.php?PID=00000118
Toppas:-)
2009-03-12, 16:13:38
Dieser Artikel ist super, ich stehe auch dahinter. Hab mal einige Leute in div. Foren mal einen Hinweis auf diesen Artikel gegeben und denke jetzt ists mal an der Zeit das die PC-Gamer (egal welcher Richtung) mal zeigen das Sie nicht die Minderheit sind und wirklich friedlich Spielen, eher sogar den Teamgeist fördern als Amok zu laufen.
Shakti
2009-03-12, 16:24:10
Sehr sehr guter Artikel, Danke!
deekey777
2009-03-12, 16:26:54
Dabei wäre gerade jetzt die Zeit reif, um sich ernsthaft den eigentlichen Ursachen zuzuwenden (und wenn nicht jetzt, wann dann). Selbst wenn im schlimmsten Fall "Killerspiele" die Spieler gegenüber Gewalt abstumpfen (was noch nicht erwiesen ist und nebenbei in gewissen Berufen sogar gezielt erlernt wird) und selbst wenn der zu leichte Zugang zu Waffen in allen drei Fällen nur als förderndes Mittel und niemals als Auslöser anzusehen ist (weil auch in Schützenvereinen Millionen Menschen friedlich ihrem Hobby nachgehen, ohne das etwas passiert – no offense gegenüber Schützenvereinen und Sportschützen), bleibt ja immer noch die Frage übrig, was die jeweiligen Täter zu ihrer Tat getrieben hat.
Gestern gab's auf Phönix eine Doku, in der clevere Akademiker untersucht haben, wie das Gehirn eines CSS-Spielers reagiert. Während des Spiels!
Dazu steckte man den Probanden in den CT und er spielte dort CSS, während die Wissenschaftler seine Gehirnaktivität untersuchten. Dabei war es wirklich so, dass "Gefühlsregionen" abgeschaltet wurden. Erkenntnis? Nun, unser Gehirn reagiert während des Spielens von CSS genauso, wenn ich einen brutalen Film sehe. Diese Reaktion des Gehirn ist normal.
Dann erklärte ein spanischer Wissenschaftler, dass das einzige, was wichtig ist, ist der soziale Kontext, wie ich das Bild sehe bzw. CSS spiele.
Meine Meinung ist, dass 99,99999999999999999999999% der Spieler nur eins beim CSS-Spielen fühlen: das gegnerische Team zu schlagen. Dabei sehen sie weder ihre Lehrer noch Schüler noch Eltern.
das ist der erste bericht zu dem thema der vernünftig klingt.
TOP, weiter so!
NiCoSt
2009-03-12, 16:37:07
sehr gut geschrieben! Und vor allem mutig, das muss man sagen!
(nur in ein zwei absätzen etwas sehr weitschweifend und imo etwas subjektiv. haben wir wirklich in den letzten jahrzehnten nichts erreicht? Wurde wirklich (vor allem in dtl.) nichts getan um die erde etwas besser zu machen? Und gab es wirklich _garkeine_ (nicht zu verwechseln mit "genügend") folgen von erfurt? Z.B. wurde das schulgesetz geändert...)
Tim Buktu
2009-03-12, 16:37:36
Ich habe so ein T-Shirt schon seit 2 Jahren.
Edit: http://www.3dsupply.de/shop/detail.php?PID=00000118
Markchen: cool! Genau das meine ich. Habe aber noch nie jemanden mit dem T-Shirt gesehen. Hoffe mal, die finden jetzt reissenden Absatz.
Leonidas: wie wär's mit einem Photo-Thread: Killerspieler outen sich?
Grüsse,
Tim.
CJAnti
2009-03-12, 16:44:42
wunderschön geschriebener bericht! ich finde es toll, endlich mal einen artikel zu diesem thema zu lesen, der auch mal meine eigenen gedankengänge beinhaltet. ^^
ich fange erst dann an amok zu laufen, wenn es keine "killerspiele" mehr gibt, bei denen man seinen frust abbauen kann. xD
in spielen darf man alles machen, was man in der realität nicht darf und ich nutze das gerne aus und habe meinen spaß daran. alleine deswegen würde ich nie auf die idee kommen in echt irgendwen zu erschießen, oda zu überfahren.
Armaq
2009-03-12, 16:45:23
Ich würde im übrigen auf alle Fernseheulen, Rock'n Roller und Comicleser verweisen, welche die Welt in ihrem damaligen Zeitpunkt nachweislich verkommen liesen. Damit ist die P1-Generation nämlich direkt adressiert.
nggalai
2009-03-12, 16:47:13
Full ACK !!!
Wie die Nachkriegsgeneration 50+ auf Kosten unserer Zukunft dieses Land und den Planeten ruiniert, geht mir (32 J) schon lange gegen den Strich.
Meine Frau war 60 Jahre alt. Und spielte Unreal.
Nicht verallgemeinern, ja?
Guter Artikel. Nur leider wird auch er nichts ausrichten können … Trotzdem guter Artikel.
betasilie
2009-03-12, 16:47:13
Was soll man dazu sagen. Wir alle wissen, dass man nicht zum Killer wird, weil man Shooter spielt. Die Frage ist, ob das die öffentliche Meinung je erreichen wird.
OgrEGT
2009-03-12, 16:47:44
Mit dem Artikel bin ich ebenfalls grundsätzlich einverstanden. Die damaligen Nebenschauplatz-Debatten hatten es bereits gezeigt, so wie es aktuell wieder geschieht. Man versucht wiederum von Seite der Politik einer ehrlichen Analyse des Phänomens aus dem Weg zu gehen.
Ich glaube aber nicht, dass die im Artikel gemachte Analyse der wahre Grund für das Amokläufer-Phänomen sein muss. Sicherlich ist es hart wenn man beim Heranwachsen nach und nach bemerkt, dass die Welt nicht so ist wie es andere vorher gesagt haben. Das war aber auch schon immer der Fall, nur dass sich die Lebenslügen über die Zeit verändert haben.
Die Antwort auf die Frage also, was die wahre Ursache von Amokläufen ist, kann so unterschiedlich sein, wie die verübenden Individuen selbst, da meist immer von tiefgreifenden emotionalen Tramata auszugehen ist, die deren Hass auf ihr Umfeld (muss vielleicht nicht immer die gesamte Gesellschaft sein) erst erzeugt.
Da es Amokläufe schon immer gegeben hat, ist die Frage also gibt es heute mehr als früher und wenn ja woran könnte das liegen?
Man sollte sich deshalb auch fragen, warum genau es die Politik scheut, eine ehrliche Diskussion zu führen. Offensichtlich ist man noch nicht bereit einzusehen, dass sich möglicherweise das politisch getragene Weltbild unserer Gesellschaft über die Jahre unter dem verschärften sozialen Druck verändert hat, wofür eben diese Politik auch die Verantwortung zu tragen hat.
Solche Diskussionen sind im Superwahljahr 2009 natürlich unbequem, und da wir ja eigentlich jedes Jahr ein Superwahljahr haben, werden sie es wohl auch bleiben.
DevilX
2009-03-12, 16:53:25
Oh mann schon wieder..
gestern Abend, kam gerade mit Freunden aus dem Kino, hab ich noch gesagt um was wetten wir das es morgen wieder heißt die bösen Computerspieler/Spiele, das der viel zu einfache Zugang zu Waffen wieder herunter gespielt wird und das wir statt einer ernsthaften Ursachen suche, eh nur wieder blinden Aktionismus, der medien und wählen zufrieden stellt, geben wird.
Tolot
2009-03-12, 17:07:24
Eine Idee dazu: allein der Begriff Killerspiele ist schon diskriminierend. Was macht man, wenn andere einen Begriff als Waffe gegen einen verwenden? Man geht in die Offensive und nimmt ihn ihnen weg!
Es sind zwar "alte" Zahlen...
Im Jahr 2000 seien 16.610 Menschen an den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums gestorben, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Nachzulesen hier (http://www.faz.net/s/Rub02DBAA63F9EB43CEB421272A670A685C/Doc~E897CD1724C55477196C0B6BED7C9D2DE~ATpl~Ecommon~Scontent.html).
Warum kann ich eigentlich noch Bier, Wein oder Tequila kaufen? Warum heißt das nicht Killergetränk Bier, Killergetränk Wein oder Killergetränk Tequila??
Warum fahre ich einen PKW und kein Killerfahrzeug? Es gibt doch so viele Möchtegern-Schummis, welche die Autobahn mit einer Rennstrecke verwechseln. Auf jeden Fall mehr als Amokläufer.
Yeah, genau! Verbietet Killerspiele, dann gibt es keine Amokläufe mehr! Denn die Amokläufer töten mit ihren Games, nicht mit Waffen! Sie werfen unschuldigen Menschen so lange DVDs an den Kopf, bis sie tot sind... Und Games sind die Verursacher von Kriegen und Gewalt, von Waffennarrentum und Freude am Sieg über Schwächere.
*plonk*
Ein 100% dämlicher Politikrumheulartikel, wie ihn nur Leonidas schreiben kann. Er mag ordentliche Inhalte enthalten, aber die Präsentation ist einfach ausgesprochen abschreckend. Nächstes Mal bitte entweder die eigene verschrobene politische Agenda durchgehend in einem Artikel verwursten, daß man nach den ersten 5 Sätzen das Lesen schon einstellen kann oder mal ausnahmsweise den antikapitalistischen Scheiß weglassen, wenn's um ein Thema geht, das wirklich ernst ist.
-huha
Zum Thema "Killerspiele" und deren Auswirkungen:
Ich finde, man sollte es sich nicht zu einfach machen. Ich halte es für falsch, "Killerspiele" zu verteufeln, auszuschlachten oder gar zu verbieten, aber ebenso sehe ich die Verharmlosung kritisch.
Es gab da mal vor Jahren diese Abhandlung von einem Ausbilder(?) aus Westpoint (einfach mal googeln und lesen).
Dieser hat die Auswirkungen solcher Spiele und anderer Zusammenhänge, wie z.B. den Austausch von Scheiben zu menschlichen Silhouetten, untersucht. Dabei ist aufgefallen, dass die eine Enthemmung beim Schießen auf echte Menschen nachweisbar war (Schuss/Trefferrate in Korea (Silhouetten) im Vgl. zum Weltkrieg (Scheiben)). In wie weit die Zahlen stimmen, kann ich natürlich nicht beurteilen, jedoch klingt das erstmal recht plausibel.
Da ist auch was dran, wer intensiv solche Spiele spielt, schießt reflexartig.
Hat schonmal wer versucht, gezielt auf Beine oder Arme zu schießen, nachdem man jahrelang "normal" gespielt hat? Ist garnicht so leicht, so zumindest meine Erfahrungen mit nem altem Lightgun-Polizeishooter. Aus Gewohnheit kommt erst der Kopf dran, ich mußte mich mehr oder weniger "zwingen" und viel bewusster spielen, um nur auf Arme und Beine zu schießen.
Ist auch nicht verwunderlich, das Schießen muß zum Reflex werden, wenn man im typischen "Killerspiel" erfolgreich sein will. Und da es hierbei fast immer um das möglichst schnelle Ausschalten des Gegners geht, zielt man auf den Kopf.
Es ist also mMn erklärbar, warum es in einer solchen Situation zu einer deratigen Enthemmnis mit sovielen Toten (Kopfschüsse) kommt. Jedoch kann man mit diesen Spielen nicht erklären, WARUM ES ÜBERHAUPT ZU DIESER SITUATION GEKOMMEN IST!
Schließlich trainiert man hiermit weder den Umgang mit echten Waffen, noch fällt eine solche alle 10 Headshots aus dem PC. Ferner hat wohl niemand (jaja, Vereinzelte evtl. schon) nach dem Zock Lust, mit echten Waffen auf echte Menschen zu schießen und diese dabei auch noch töten zu wollen.
Zum Thema Waffen und Schützenvereine
Grundsätzlich habe ich nichts gegen diese Sportler oder diesen faszinierenden Sport, jedoch frage ich mich, warum diese ihre Waffen mit nach Hause nehmen dürfen. MMn sollten diese im Vereinshaus sicher verschlossen bleiben. Am Besten wäre es dabei, wenn der Zugang zu den Waffen nur mit einer 2. Person möglich wäre und die Munition wie beim Bund abgezählt wird. Ich kann es drehen und wenden wie ich will, mir fällt einfach kein stichhaltiges Argument für die Unterbringung von Sportwaffen im eigenen Haus ein.
Putzen um Einstellen kann man im Verein, tiefere Eingriffe darf eh nur ein Büchsenmacher vornehmen(?). Ich würde die 2. Person auch nicht als Schikane sehen, denn mit einem nicht straßenzugelassenen Rennwagen darf ich auch nicht einfach so auf die Rennstrecke wenns mir grad passt. Diese muß geöffnet und freigegeben sein.
Und bevor die Diskussion losgeht: ja viele Dinge KÖNNEN eine Waffe sein, eine Waffe IST aber schon eine. So wie ich mit einem Brotmesser jemanden abstechen oder mit einer Axt erschlagen kann, so kann ich mit einem Schwert Bäume fällen, mit einem Springmesser Brote schmieren oder mit dem Griff einer Pistole Nüsse knacken...
Ich kann sogar ketzerisch behaupten, dass der Gebrauch einer Waffe zum Sport steigend mit dem Kaliber einem Missbrauch gleichkommt. Wenn es um die Konzentration, das Zielen und Abdrücken geht, reicht doch eine Lightgun aus, Ballistik bieten Softair oder Luftwaffen. Gewicht und Abzugswiderstand lassen sich leicht simulieren, Rückstoß sollte auch möglich sein. Also warum muss es eine 9mm statt einer Luftpistole sein?
Dieses Hobby IST halt etwas komisch, ja, vielen NICHT UNBEGRÜNDET suspekt. Jedoch habe ich keine Probleme damit, toleriere es und habe auch keine Angst vor Sportschützen. Schließlich sind meine Killerspiele (statt Sims) am PC und Kriegsflugzeuge (statt Airbus) in 1/72 (Modellbau) auch komisch und vielen suspekt.
Allerdings sollte jemand, der eine Waffe zur Steigerung seines Sicherheitsgefühls im Alltag haben möchte als letzter eine bekommen. Weder im Verein, noch bei der Polizei oder sonstwo.
Und da die Waffe in diesem Fall aus dem Schlafzimmer kam und nicht aus dem Ultraschallbad zu Reinigung liegt die Vermutung mit der Sicherheit nahe... Wobei es ebenfalls noch interessant ist, warum die Waffe nicht nur geladen rumlag (also ein Mag), sondern noch derart viel Munition für den Täter greifbar war.
MFG
Gast
fleech
2009-03-12, 17:48:48
Hi!
Sehe ich ganz genauso!
Schade nur, (sorry, wenn ich's überlesen habe), daß diesen Text wahrscheinlich nur die lesen, die diese Meinung auch vertreten. Ich geb' gern ein paar € dazu, um diesen Text (manches kann man vielleicht dezent weglassen) in einer, wenn es sie gibt, seriösen Tageszeitung zu veröffentlichen, um wenigstens einigen noch nicht ganz hoffnungslosen einen Denkanstoß zu geben.
Unsere "führenden" Politiker wissen vielleicht, halt falsch, denken vielleicht in die gleiche Richtung, haben aber einfach nicht genug Eier in der Hose, diese Meinung bzw. Erkenntnis auch öffentlich zu vertreten und AKTIV etwas zu ändern, zumindest mit vollem Einsatz es versuchen.
Ne, viel zu kompliziert im Kosten/Nutzen Verhältnis, Sündenbock suchen, finden und darauf rumreiten, mind. so lange, bis etliche weitere Tragödien passiert sind und es irgendwann auch dem dümmsten Stammwähler auffällt, daß das SO nicht weitergehen kann.
ARGL!
cu
Wow!
Klasse Artikel. Vielen Dank
BlackBirdSR
2009-03-12, 18:05:48
Ein 100% dämlicher Politikrumheulartikel, wie ihn nur Leonidas schreiben kann. Er mag ordentliche Inhalte enthalten, aber die Präsentation ist einfach ausgesprochen abschreckend. Nächstes Mal bitte entweder die eigene verschrobene politische Agenda durchgehend in einem Artikel verwursten, daß man nach den ersten 5 Sätzen das Lesen schon einstellen kann oder mal ausnahmsweise den antikapitalistischen Scheiß weglassen, wenn's um ein Thema geht, das wirklich ernst ist.
-huha
Ich würde einfach mal sagen:
Huha schreib doch du mal einen Artikel. Ich würde nur zu gerne wissen, wie man es richtig macht.
Was mich ja ank***t ist diese undifferenzierte Schreibe diverser Redakteure und Journalisten. Statt sich neutral mit dem Thema zu befassen wird zwischen den Zeilen geurteilt und verurteilt. Teilweise anscheinend um den Kollegen des benachbarten Käseblatts in dramatischer Form zu übertreffen, teils um durch reißerische Schlagzeilen den Absatz zu fördern und dem Herrn Chefredakteur zu gefallen.
Wenn ich mir dann noch vorstelle, dass garantiert ein Teil dieser sensationsgeilen Möchtegern-Presse-Vertretern sich Abends zu der einen oder anderen Runde Battlefield, Quakewars oder X-beliebiger-FPS auf irgendeinem Server wiederfindet, kommt mir echt die Galle hoch.
Lu-Tze
2009-03-12, 18:20:07
Ein 100% dämlicher Politikrumheulartikel, wie ihn nur Leonidas schreiben kann. Er mag ordentliche Inhalte enthalten, aber die Präsentation ist einfach ausgesprochen abschreckend. Nächstes Mal bitte entweder die eigene verschrobene politische Agenda durchgehend in einem Artikel verwursten, daß man nach den ersten 5 Sätzen das Lesen schon einstellen kann oder mal ausnahmsweise den antikapitalistischen Scheiß weglassen, wenn's um ein Thema geht, das wirklich ernst ist.
-huha
Nunja, die politische Agenda passt vielleicht wirklich nicht ganz in den Artikel, aber ich denke, so eng muss man es dann auch nicht sehen... das meiste passt schon zusammen, finde ich.
Das könnte den FDP-Fans so passen. :rolleyes: Steht nicht gerade die FDP für die Verschlechterungen auf der Welt, die Leonidas in seinem Artikel beschreibt?
Ähm, nein... gerade die FDP ist primär liberal und für die freie Entfaltung der Persönlichkeitsrechte, noch mehr als die Grünen. Die FDP ist nun wirklich von allen Parteien am stärksten gegen ein Killerspielverbot.
Nakai
2009-03-12, 18:20:35
Bin ich der einzigste oder findet man im Fernsehen, Radio und in den konventionellen Medien keine intelligenten Menschen mehr? :confused:
Der Artikel war sehr interessant.
Ein 100% dämlicher Politikrumheulartikel, wie ihn nur Leonidas schreiben kann. Er mag ordentliche Inhalte enthalten, aber die Präsentation ist einfach ausgesprochen abschreckend. Nächstes Mal bitte entweder die eigene verschrobene politische Agenda durchgehend in einem Artikel verwursten, daß man nach den ersten 5 Sätzen das Lesen schon einstellen kann oder mal ausnahmsweise den antikapitalistischen Scheiß weglassen, wenn's um ein Thema geht, das wirklich ernst ist.
Naja genau deswegen war der Artikel für mich so gut lesbar. Warum entflammt diese Killerspieldiskussion genau zu diesem Amoklauf wieder?
mfg Nakai
Ich würde einfach mal sagen:
Huha schreib doch du mal einen Artikel. Ich würde nur zu gerne wissen, wie man es richtig macht.
Nunja, die politische Agenda passt vielleicht wirklich nicht ganz in den Artikel, aber ich denke, so eng muss man es dann auch nicht sehen... das meiste passt schon zusammen, finde ich.
Man macht es richtig, indem man einen Artikel zum Thema schreibt und nicht noch seinen eigenen Politikgeschmack mit reinwirft.
Leonidas betreibt hier genau das, was er kritisiert: Er nutzt eine sich bietende Gelegenheit, um die eigene politische Agenda voranzutreiben. Eine Zusammenfassung des Artikels könnte man schreiben als:
Wir als friedfertige Erwachsene dürfen es nicht zulassen, daß unser Hobby kriminalisiert wird, deshalb müssen wir den JBanken das Geld wegnehmen und den Hunger auf der Welt bekämpfen!
Das ist völlig absurd, weil hier Themen eingebracht werden, um die es überhaupt nicht geht und für die Leonidas nur eine günstige Gelegenheit, um abgedroschene Phrasen und seltsame antikapitalistische Ideen unter die Leute zu bringen. Heißt natürlich nicht, daß der Artikel NUR aus diesen Dingen besteht, aber der Rest ist bei deren Vorkommen einfach nichts mehr wert, weil er nur als Beiwerk für die eigenen politischen Überzeugungen gebraucht wird, die mit dem Thema nichts zu tun haben. Ähnlich gehen übrigens auch die Politiker vor, die jetzt mehr Zensur etc. fordern. ;)
-huha
Müller-Lüdenscheidt
2009-03-12, 18:47:00
Naja für Banken ist Geld da, für soziale Mißstände nicht. Ist ja auch in Ordnung mit den Banken, ohne die läuft ja nunmal garnichts, nur bevor man die Milliarden locker macht, hätte man erstmal die zur Kasse bitten sollen, die die Scheiße zu verantworten haben. Und es ist nunmal so, wenn die sozialen Mißstände weiter zunehmen, werden wir uns alle noch umgucken. Das diese Amokläufe nicht nur in den bösen USA passieren, sondern Deutschland jetzt Platz 2 hinter den USA einimmt, hätte vor einigen Jahren ja auch noch keiner gedacht. Jetzt haben wir es schwarz auf weiß und der letzte wirds auch nicht gewesen sein.
Skinner
2009-03-12, 18:55:15
Danke Leo für diesen wirklich guten Artikel. Ich hoffe das er von den richtigen Leuten auch mal gelesen wird. Sämtliche Nachrichten sender sprechen von Killerspielen. Einzig RTL scheint mir diesen gehetze gegen Spieler bodenständig zu sein.
[ironie]
Ich bin ja immer noch der meinung, das zuviel Super Mario spielen die gefahr birgt, das man ein Tierquäler wird. Immer schön den Schilkröten auf den Kopf kloppen :ulol5:
[ironie aus]
betasilie
2009-03-12, 19:02:53
Man macht es richtig, indem man einen Artikel zum Thema schreibt und nicht noch seinen eigenen Politikgeschmack mit reinwirft.
Leonidas betreibt hier genau das, was er kritisiert: Er nutzt eine sich bietende Gelegenheit, um die eigene politische Agenda voranzutreiben. Eine Zusammenfassung des Artikels könnte man schreiben als:
Wir als friedfertige Erwachsene dürfen es nicht zulassen, daß unser Hobby kriminalisiert wird, deshalb müssen wir den JBanken das Geld wegnehmen und den Hunger auf der Welt bekämpfen!
Das ist völlig absurd, weil hier Themen eingebracht werden, um die es überhaupt nicht geht und für die Leonidas nur eine günstige Gelegenheit, um abgedroschene Phrasen und seltsame antikapitalistische Ideen unter die Leute zu bringen. Heißt natürlich nicht, daß der Artikel NUR aus diesen Dingen besteht, aber der Rest ist bei deren Vorkommen einfach nichts mehr wert, weil er nur als Beiwerk für die eigenen politischen Überzeugungen gebraucht wird, die mit dem Thema nichts zu tun haben. Ähnlich gehen übrigens auch die Politiker vor, die jetzt mehr Zensur etc. fordern. ;)
-huha
Wenn dir Leos Art und Gesinnung nicht passt, dann hau doch einfach ab. Du weißt wie Leo tickt, ich weiß wie Leo tickt.
Glaubst Du, dass Du Leos politische Ansichten ändern kannst? Ich z.B. finde Leos Art amüsant, aber auf positive Weise. Wenn mir das nicht passen würde, würde ich einfach meine Fresse halten und mir ne andere Seite zum lesen suchen.
Das ist immerhin Leos Seite, und wenn er seine politsche Ausrichtung in so einen Artikel einfließen lassen will, dann tut er das. So einfach ist das.
Ich finde es ziemlich uninteressant, wenn ein paar Politiker wieder die gleiche Leier zum Besten geben. Sollen die labern. Shooter etc. werden trotzdem entwickelt und verkauft.
Was mich mehr aufregt ist, dass sich alle Medien wie Geier auf den Amoklauf stürzen. Ein gefundenes Fressen! Man konnte Eilmeldungen rausjagen, und sogar noch die Opferzahlen nach oben korrigieren! Man kann Politikerstatements abdrucken und alle möglichen Spekulationen veröffentlichen. Nicht zu vergessen die Experten-Interviews.
Huhas Äußerung ist – typisch huha – undiplomatisch, aber ich kann ihm teilweise zustimmen. Leos Bild der Welt zeichnet ungebildete Politiker, die ständig das Falsche machen. Dabei wird sich über kurz oder lang schon das Richtige durchsetzen.
Die Killerspiele-Diskussion wird imo auch von Spieler-Seite unsachlich geführt. Es geht in Spielen oft nur darum, sich mit Gewalt und Schusswaffen-Gebrauch durchzusetzen. Welche Auswirkungen das insgesamt hat, ist noch gar nicht klar. In fast allen Spielen ist das Töten der primäre Weg. Getötet wird massenhaft, auch in Welterfolgen wie WoW. Ein Nachdenken über das Tun findet kaum statt. Man will die XP, also killt man die gefordeten 10 Diebe.
Popeljoe
2009-03-12, 19:42:16
Lieber Leo!
Dein Artikel schafft es teilweise gut meine Gefühle und Gedanken zu diesem Thema auf den Punkt zu bringen.
Der Druck auf die Jugendlichen wird immer höher, die Menge Derjenigen, die schon früh erkennt, dass sie vom Leben nicht viel zu erwarten haben wächst seit Jahren kontinuierlich. Die soziale Kälte nimmt insgesamt immer weiter zu und ein Ventil, was viele Jugendliche (und grade Jungs) nutzen sind eben "Ballerspiele".
Dort können sie auf legale und letztlich friedliche Weise ihre aufgestauten Aggressionen laufen lassen.
Das, was von Poltikerseite kommt ist ein herumdoktern an den Symptomen, nicht an der eigentlichen Krankheit!
Dazu kommt noch, dass sie keinerlei Verständnis für die Realität junger Menschen heutzutage haben, weil sie Berufspolitiker sind, zumeist aus "gutem Hause" und seit Jahrzehnten in einem Elfenbeinturm hausen.
Auch der Schrei nach härteren Wafengesetzen wird letztlich Nichts ändern, weil sich dadurch an der Realität nichts ändern wird.
Die Krankheit äußert sich meiner Meinung nach in der massiven Umverteilung nach oben in den letzten 25 Jahren. In der Förderung von Dummheit durch Dauerverblödung.
In unser Bildungssystem wird seit Jahren viel zuwenig investiert.
Jugendlichen wird durch Sendungen, wie DSDS suggeriert, dass sie die Chance hätten ohne einen Finger krumm zu machen, zum Star mit massig Kohle zu werden.
Dazu dies Filmchen: http://www.youtube.com/watch?v=MiOki-0LV8E
Fälle von Mobbing in der Schule nehmen immer weiter zu, die "Doofen" werden fertiggemacht.
Die Lehrer sind mittlerwile mit den Situationen an den Schulen oft völlig überfordert!
Was früher als verhaltensauffälliger Schüler auf die Sonderschule kam, landet heute in der Hauptschule. Was Wunder, dass dort kaum noch Wissen vermittelt werden kann.
Stattdessen kann meist nur noch gemassregelt werden.
Da Lehrer kaum echte Möglichkeiten haben einen Schüler zu bändigen, läuft dies ausschließlich durch Druck und Noten. Viele Lehrer sehen auch aktiv weg, wenn es um Mobbing geht, weil sie selbst kaum noch genug Kraft haben sich zu behaupten.
Eltern üben Druck auf ihre Kinder aus, damit diese dann das Gymnasium, zumindest aber die Realschule packen, Hauptschule= Looserschule!
Dazu dies Filmchen was es ziemlich gut trifft: http://www.youtube.com/watch?v=o9grJ-09KRM
Das manche Schüler nur mit Angst, Wut und Hass an ihre Schulzeit zurückdenken ist kein Wunder.
Einer von 10.000.000 hat dann Zugang zu Waffen und explodiert! ;(
dreas
2009-03-12, 19:46:27
Man will die XP, also killt man die gefordeten 10 Diebe.
Welches fundierte Argument spräche den gegen das abmurksen von Pixelgegnern? Solange nicht definitiv beweisbar eine Schädigung des Spielers erwiesen ist, gilt doch (wie auch sonst überall)
eine Unschuldsvermutung! Und genau das ist das Problem: die pauschalisierte Aburteilung aller Gamer zu potentiellen Massenmördern ohne Hirn und Verstand. Sorry aber genau das was Gamern vorgeworfen wird macht ja die Allgemeinheit mit uns! Da soll man als denkender Mensch nicht zweifeln? Mal provokant: wenn man die Mainstreammedien und die Bildleserschaft wegsperrt und verbietet, könnte man sich eventuell mal mit wirklicher Ursachenforschung befassen.
Wie immer ist die Wahrheit nämlich niemals Einfach!
mfg dreas
Wenn wir ehrlich sind, müssen wir diese Frage schon sehr Jahrzehnten mit "Nein" beantworten.
Da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. :wink:
Sonyfreak
2009-03-12, 19:54:38
Erstmal finde ich es gut, dass Leonidas einen großen Artikel auf der Hauptseite gepostet hat. Ich kann ihm zwar nicht in allen Bereichen zustimmen, aber im Großen und Ganzen hast du die aktuellen Thematik damit gut auf den Punkt gebracht.
@Popeljoe: Warum soll der Druck auf Schüler, Eltern und Lehrer in den letzten Jahren gestiegen sein? Soweit ich weiß besagen Studien, dass die Schule in den meisten Familien ein weit kleinerer Reibungspunkt als früher ist.
mfg.
Sonyfreak
Nur weil es üblich ist, dass viele Spiele Gewalt als Lösungsweg präferieren, bedeutet es nicht, dass diese Handlungsoption nicht doch konditioniert wird und bei labilen Menschen zu Verhaltensstörungen führen kann. Imho ist der Begriff "Killerspiel" oder "Tötungsimulator" für Spiele wie CS völlig korrekt, denn in dem Spiel gewinnt der bessere Killer.
Da der bisherige Ansatz zum Jugendschutz ungeeignet ist, was sich an der Verbreitung solcher Spiele bei Minderjährigen zeigt, muss nun zu härteren Maßnahmen gegriffen werden und das kann und muss ein generelles Verbot von Handel und Besitz solcher Spiele sein. Der Staat hat hier seiner Vorsorgepflicht nachzukommen.
Ebenso muss das Waffenrecht verschärft werden, denn ohne Waffe erschießt niemand 16 menschen. Ergo ist privater Waffenbesitz generell zu verbieten.
In Ergänzung macht es Sinn mit mehr Psychologen und einer geänderten Gesellschaft die Motivation für solche Taten zu bekämpfen, aber es geht deutlich schneller das Trainingsmaterial und die Tatwerkzeuge verschwinden zu lassen, was dem Schutzbedürfnis der Gesellschaft dient und daher unabweislich notwendig ist.
Welches fundierte Argument spräche den gegen das abmurksen von Pixelgegnern?
Aths wollte wohl nur darauf hinweisen, daß die Spielmechanik meist nur wenige sinnvolle Aktionen zuläßt. Man kann CS sicher auch ohne den Einsatz von Waffen spielen, aber das macht das Spiel extrem schwer und bietet keinerlei Vorteile. Ebenfalls kann man in MMORPGs als Heiler auftreten und sich von anderen Leuten mitziehen lassen, wenn die XP sammeln; es ist zwar möglich, aber die Spielmechanik würdigt dieses Verhalten überhaupt nicht.
Man macht also logischerweise das, was die Spielmechanik als leichtesten Weg impliziert. Das ist eine reine Feststellung und völlig wertefrei.
-huha
dreas
2009-03-12, 20:01:01
Aths wollte wohl nur darauf hinweisen, daß die Spielmechanik meist nur wenige sinnvolle Aktionen zuläßt. Man kann CS sicher auch ohne den Einsatz von Waffen spielen, aber das macht das Spiel extrem schwer und bietet keinerlei Vorteile. Ebenfalls kann man in MMORPGs als Heiler auftreten und sich von anderen Leuten mitziehen lassen, wenn die XP sammeln; es ist zwar möglich, aber die Spielmechanik würdigt dieses Verhalten überhaupt nicht.
Man macht also logischerweise das, was die Spielmechanik als leichtesten Weg impliziert. Das ist eine reine Feststellung und völlig wertefrei.
-huha
Das war mir bewusst und sollte auch nicht aths Meinung widerlegen. Hab nur seinen Satz als Anstoß benutzt.
mfg dreas
Sonyfreak
2009-03-12, 20:02:13
Man macht also logischerweise das, was die Spielmechanik als leichtesten Weg impliziert. Das ist eine reine Feststellung und völlig wertefrei.Genauso wie man Fußball auch ausschließlich mit den Fersen spielen kann. Das Spiel wird dadurch zwar extrem schwer und der Spieler vom Regelwerk dafür überhaupt nicht belohnt, aber möglich ist es natürlich.
mfg.
Sonyfreak
ein absolut stichhaltiger artikel!
ich habe gestern gewettet dass es nicht mal einen Tag dauert bis man die "Ursache "gefunden hat. ... ich hatte recht ...
es ist sehr sehr traurig wie selbstverständlich auf computerspiele geschossen wird während die klassischen massenmedien und kinofile wie zB Hostel oder SAW völlig ignoriert werden.
G
Crazy_Chris
2009-03-12, 20:05:08
Das letzte Drittel des Artikels hätte man sich echt sparen können.
Popeljoe
2009-03-12, 20:14:18
@Popeljoe: Warum soll der Druck auf Schüler, Eltern und Lehrer in den letzten Jahren gestiegen sein? Soweit ich weiß besagen Studien, dass die Schule in den meisten Familien ein weit kleinerer Reibungspunkt als früher ist.
Naja, wenn du wesentlich mehr damit zu tun hast, nicht arbeitslos zu werden und deine Kohle nach Hause zu bringen, dann interessieren die Kinder doch wenig. ;)
Ist doch die Frage, warum das so ist und was die Fragestellung der Untersuchung war.
Ohne Fragestellung und die Grundlagen der Daten zu kennen, würde ich mich mittlerweile davor hüten dazu Stellung zu nehmen.
Ne schicke Grafik an die Wand schmeissen und den Leuten einen vom Pferd erzählen, gabs in letzter Zeit zu oft!
Wichtiger ist bei solchen Sachen doch mittlerweile eher, wer die Studie in Auftrag gegeben hat! ;)
Wes Brot ich ess, des Lied ich sing...
MarcWessels
2009-03-12, 20:35:53
Die Sache ist doch sie: Solche Spiele sind für Menschen ab 18 Jahren freigegeben, gespielt werden sie aber schon von deutlich jüngeren! Das darf einfach nicht sein.
Und meiner Meinung nach gibt es schon einen Zusammenhang zwischen fiktiv erlebter/ausgeübter Gewalt und dann realen Ereignissen. Ob diese fiktive Gewalt in Horrorfilmen, Büchern, Spielen oder sonstwo vorkommt, ist imho erstmal relativ egal. Offensichtlich gibt es nicht wenige Menschen, die mit dieser Gewaltdarstellung nicht klar kommen bzw. da irgendwelche Psychosen durchbrechen, die dann zu solchen Dingen führen. Da muss allerdings auch irgendein psychischer Knacks vorhanden sein...
Natürlich kann man argumentieren, dass ohne den Zugang zu der Waffe das nicht hätte passieren können, ABER: Es ist ja nun auch nicht so, dass jeder, der Zugang zu einer Waffe hätte in die nächste Schule geht und dort x Leute umlegt. Wäre dem so, dann gäbe es vermutlich in D keine Schüler mehr... Umgekehrt gilt das natürlich auch!
Das Problem ist also weder der Konsum von Gewalt noch die Möglichkeit an Waffen zu kommen, sondern die Kombination aus beidem zusammen mit einem vorhandenen psychischen "Schaden" beim Täter!!
Und das darf meiner Meinung nicht außer Acht gelassen werden! Weder ein "Die Waffen sind schuld" noch ein "Die Spiele sind schuld" helfen da weiter, sondern man muss das ganze umfassend betrachten. Und ja, ich bin für eine weitere Verschärfung des Jugendschutzes! Raubkopien kann man so nicht stoppen, aber es schränkt schon mal ein. Und wenn es wenigstens die Chance gibt, dass das eine entsprechend anfällige Person diese Spiele nicht bekommt, dann ist das imho begründung genug!Hey, Du sabotierst die Linie Deiner Partei! :eek:
Leos Bild der Welt zeichnet ungebildete Politiker, die ständig das Falsche machen. Dabei wird sich über kurz oder lang schon das Richtige durchsetzen.Das glaube ich nicht, Tim.
Ich finde den Artikel von Leonidas nicht besonders gut gelungen. Genau das, was er anderen vorwirft: Hemmungslos zu Pauschalisieren und ungerechtfertigte Vorurteile nachzubeten von Dingen, die er nicht weis und von denen er auch gar keine Ahnung hat, macht er selbst. Z.B. hier:
Ist es also so verwunderlich, wenn es Leute gibt, die einen solchen Hass auf diese Gesellschaft entwicklen, daß sie selbst bereit sind, daß Leben völlig Unschuldiger zu nehmen, nur um mit einem möglichst großen (...)
Für mich ist es überhaupt nicht eindeutig, daß der Junge aus Hass oder krankhaftem Geltungsdrang gehandelt hat. Für mich sieht die ganze Sache eher nach abgrundtiefer Verzweiflung und Enttäuschung aus. Möglicherweise hängt dieser Amoklauf mit dem Werteverlust in der heutigen Gesellschaft zusammen. Wenn man immer nur von anderen gezeigt bekommt, was für eine Null man ist, dann glaubt ein solcher Junge vielleicht irgendwann einmal ein Zeichen setzen zu müssen: Hau weg, was dich kaputt macht! Ein Amoklauf kommt nicht aus heiterem Himmel. Ich würde gerne mal wissen, was dieser Junge für Eltern/Lehrer gehabt hat und welche Perspektiven sie ihm für seine Zukunft vermittelt haben. - Vielleicht will ich es auch lieber nicht wissen. Seht euch die Sache doch mal an:
Wer von euch oder von euren Eltern hat eine scharfe Waffe und hunderte von Patronen im Schlafzimmer liegen? Für ein solches Verhalten muß es einen Grund geben.
Mir tut es sehr Leid für die Menschen, die dort gestorben sind. Auch für die Angehörigen. Und letztlich auch für den Jungen, der zur Waffe griff und den letzten und womöglich größtmöglichen Fehler in seinem Leben gemacht hat, weil niemand da war, der es ihm ausgeredet hat. Viele Fragen bleiben offen. Eine nicht: Wenn sich auch nur ein einziger Mensch um den Jungen gekümmert hätte, wäre das alles nicht passiert. Ich halte in erster Linie die Eltern für verantwortlich. Diese Leute haben völlig versagt und zwar in einer Art und Weise, die ich für strafrechtlich relevant halte. In zweiter Linie kommen dann all diejenigen, die ihm das Leben gedankenlos zur Qual gemacht haben. Und ich würde gerne mal wissen, bei was für Menschen er in der Ausbildung war. Offenbar Leute, die völlig ungeeignet für den Umgang mit Jugendlichen sind.
Eigentlich möchte man gar nicht weiter über dieses Thema nachdenken, weil sonst böse Gedanken entstehen. Daß es für solch schlimme Taten keine Erklärung gibt, ist nämlich schlicht nicht wahr. Und es macht einen wahnsinnig, wenn dumme Menschen - und damit meine ich wirklich dumme Menschen, glauben solche Dinge mit Computerspielen erklären zu können oder meinen damit Politik machen zu müssen. Das ist wahrscheinlich genau der Typ Homo sapiens sapiens, der den Jungen mit seiner fortgesetzten Ignoranz zu dieser Wahnsinnstat gebracht hat.
es ist quatsch dass "killerspiele" zum freischuss freigegeben sind....politiker die bisher nichts zu sagen hatten, sagen wieder erneut das gleiche wie vor zig jahren, wirklich verantwortliche schlagen aber einen ganz anderen ton an:
"Auf dem Computer des Amokläufers haben die Ermittler laut Rech auch Computerspiele wie "Counterstrike" gefunden und auch Pornofilme - "aber nicht in einem Umfang, der besonders herauszustellen wäre", hieß es bei der Pressekonferenz. "
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,613030,00.html
Auch horrorfilme finden erwähnung aber keine besondere beachtung...
und man kann durchaus in diesem kontext auch "killerspiele" mal zur diskussion stellen, wieso sollte es ein tabuthema sein?
Hier wird seitens der spieler viel zu heiss gekocht, was die medienlandschaft natürlich auch zur kenntniss nimmt und GENAU DAS mit einer gewissen besorgniss, zu recht wie ich finde.
Müller-Lüdenscheidt
2009-03-12, 21:31:00
Es ist irgendwo unsinnig bei den Restriktionen die wir hierzulande gegen Computerspiele und auch gegen Filme schon haben, den Schuldigen immer wieder dort zu suchen. Und zugleich in anderen Ländern, solche Amokläufe nicht passieren, die Holländer z.B. müssten wenn an dieser These was dran wäre, sich längst selbst ausgerottet haben, denn die sind dahingehend liberaler als jedes andere Land der Welt.
Wir sind nun nach den USA Spitzenreiter in dieser unrühmlichen Liste. Deren Probleme sind natürlich auch extreme soziale Mißstände und die völlig freie Verfügbarkeit von Waffen. Und bei Waffen haben wir in Europa auch die schärfsten Bestimmungen, also sollte es doch langsam mal dämmern, dass der Hund woanders begraben liegt.
und man kann durchaus in diesem kontext auch "killerspiele" mal zur diskussion stellen, wieso sollte es ein tabuthema sein?
Es ist irgendwo unsinnig bei den Restriktionen die wir hierzulande gegen Computerspiele und auch gegen Filme schon haben, den Schuldigen immer wieder dort zu suchen. Und zugleich in anderen Ländern, solche Amokläufe nicht passieren, die Holländer z.B. müssten wenn an dieser These was dran wäre, sich längst selbst ausgerottet haben, denn die sind dahingehend liberaler als jedes andere Land der Welt.
Wir sind nun nach den USA Spitzenreiter in dieser unrühmlichen Liste. Deren Probleme sind natürlich auch extreme soziale Mißstände und die völlig freie Verfügbarkeit von Waffen. Und bei Waffen haben wir in Europa auch die schärfsten Bestimmungen, also sollte es doch langsam mal dämmern, dass der Hund woanders begraben liegt.
natürlich wird die psychische "krankheit" des herrn tim durch eine verkettung vieler umstände hervorgetretten sein, doch wieso sollten computerspiele garkeine rolle spielen? oder gewaltvideos? oder oder oder?
es kann bei jedem amoklauf anderst sein, aktuell heisst es diesbezüglich aber auch von den verantwortlichen dass nichts in "überproportionalen" maß gefunden wurde...auch wenn was gefunden wurde
was wirklich besorgnisseregend ist, dass viele spieler anscheinend bei einem solchen vorfall keine andere sorgen oder meinungen haben ausser sich zu ihren computerspielen zu äussern.
Müller-Lüdenscheidt
2009-03-12, 21:43:05
Vielleicht weil es angesichts solcher Taten und den hohlen Phrasen von Politik und Experten, die man nun seit Erfurt kennt, eigentlich schon einer Verhöhnung der Opfer gleich kommt, wenn einem nichts besseres einfällt, als immer wieder auf den gleichen Popanz einzudreschen.
was wirklich besorgnisseregend ist, dass viele spieler anscheinend bei einem solchen vorfall keine andere sorgen oder meinungen haben ausser sich zu ihren computerspielen zu äussern.
Popeljoe
2009-03-12, 21:50:46
und man kann durchaus in diesem kontext auch "killerspiele" mal zur diskussion stellen, wieso sollte es ein tabuthema sein?
Es wäre natürlich schön, wenn es mehr Spiele gäbe, bei denen es nicht nur ums Ballern ginge. Aber leider kann man mit anspruchsvollen Spielen nicht so viel Geld verdienen! ;)
Fakt ist, dass die Kids nicht ihre Familie plätten, sondern an den Ort gehen, an dem sie anscheinend ne Menge Leid erfahren haben: die Schule!
Dort muss doch angesetzt werden, es müssen Konzepte her um den Druck rauszunehmen, Mobbing zu verhindern und die Chancengleichheit wieder zu erhöhen.
Leonidas
2009-03-12, 21:50:55
Leider habe ich auch einige Dinge zu bemängeln. Der Artikel verkommt dann doch zusehens (auch davor schon etwas) zu einer Pauschalabrechnung mit Politikern und allem was eventuell irgendwas mit der Sache zu tun haben könnte.
Da hätte ich mir mehr Konkretes gewünscht als einfach nur pauschal auf alles drauf zu dreschen.
Auch hätte ich mir vielleicht noch ein paar Tage mehr Abstand zum Amoklauf gewünscht.
Vielleicht wollte man damit einer aufkeimenden Diskussion schon im Voraus allen Wind aus den Segeln nehmen, aber bevor überhaupt alle Fakten über die Lebensverhältnisse des Jungen auf dem Tisch sind sollte man nicht wage Erkenntnisse als Fakten auf den Tisch legen. Auch wenn leider die meisten Medien da nicht besser sind. Das ist Stammtischniveau.
Der kurze Abstand des Artikels zum Amoklauf wirkt auch etwas wie eine Schutzreaktion. Bevor man mich (also die Computerspieler) einer "Mitschuld" bezichtigt weiße ich erstmal alles von mir und zeige mit dem Finger auf jemanden anderen.
Das hilft in der Aufarbeitung der Sache wenig und ist auch den Opfern gegenüber unangebracht.
Es ist durchaus eine Pauschalabrechnung mit der Politik - sie ist aber IMO auch verdient.
Daß ich mit dem Artikel nicht gewartet habe, hängt an zwei Dingen: Erstens sah ich das Thema als dringend an, daß brannte mir sogar regelrecht auf der Seele. Auch bezieht sich der Artikel ja darauf, die *aktuelle* Diskussion nicht wieder in der falschen Richtung enden zu lassen. Da muß natürlich jetzt angesprochen werden und nicht erst dann, wenn die Diskussion schon wieder in die falsche Richtung abgedampft ist. Und zweitens will dieser Artikel gar nicht unbedingt eine exakte Ursachenforschung zum konkreten Fall betreiben, das überlassen wir gern den Fachleuten. Deswegen habe ich auch so wenig wie möglich konkretisiert, sondern eher allgemein über alle drei Fälle geschrieben. Wichtig ist für die getroffene Aussage das große, über alle drei Fälle zu sehende Bild.
Nichtsdestotrotz: Kritik entgegengenommen. Wäre ja blöd, wenn alle Leute derselben Meinung wären.
(nur in ein zwei absätzen etwas sehr weitschweifend und imo etwas subjektiv. haben wir wirklich in den letzten jahrzehnten nichts erreicht? Wurde wirklich (vor allem in dtl.) nichts getan um die erde etwas besser zu machen? Und gab es wirklich _garkeine_ (nicht zu verwechseln mit "genügend") folgen von erfurt? Z.B. wurde das schulgesetz geändert...)
Ist eine Sache des Betrachtungswinkels. Ich sage hierzu, daß die elementaren Probleme in den letzten 30J größtenteils nicht einmal angegangen wurden, obwohl die teilweise das Potential zu Zivilisationskillern haben. Daraus schlußfolgernd kann ich unmöglich zu guten Noten kommen ;)
Mit dem Artikel bin ich ebenfalls grundsätzlich einverstanden. Die damaligen Nebenschauplatz-Debatten hatten es bereits gezeigt, so wie es aktuell wieder geschieht. Man versucht wiederum von Seite der Politik einer ehrlichen Analyse des Phänomens aus dem Weg zu gehen.
Ich glaube aber nicht, dass die im Artikel gemachte Analyse der wahre Grund für das Amokläufer-Phänomen sein muss. Sicherlich ist es hart wenn man beim Heranwachsen nach und nach bemerkt, dass die Welt nicht so ist wie es andere vorher gesagt haben. Das war aber auch schon immer der Fall, nur dass sich die Lebenslügen über die Zeit verändert haben.
Die Antwort auf die Frage also, was die wahre Ursache von Amokläufen ist, kann so unterschiedlich sein, wie die verübenden Individuen selbst, da meist immer von tiefgreifenden emotionalen Tramata auszugehen ist, die deren Hass auf ihr Umfeld (muss vielleicht nicht immer die gesamte Gesellschaft sein) erst erzeugt.
Auf jeden Fall, da hast Du vollkommen Recht. In jedem einzelnen der drei Fälle kamen noch weitere Probleme hinzu. Nur denke ich folgendes: Menschen mit Probleme wird es immer geben, genauso wie es immer Probleme geben wird. Wenn man das aber in einer idealen Gesellschaft hätte, würde dies nicht überhand nehmen, eventuell könnte man diese Probleme sogar geradebiegen. Unsere aktuelle Gesellschaft bietet hierfür aber zweifelsfrei keine guten Möglichkeiten - vielmehr sind "Problemkinder" nichts anderes als unerwünscht oder bauen sich selber sogar noch weitere Probleme mit ihrer Zukunft auf. Funktioniere oder verkriech dich, das ist die Devise.
Ein 100% dämlicher Politikrumheulartikel, wie ihn nur Leonidas schreiben kann. Er mag ordentliche Inhalte enthalten, aber die Präsentation ist einfach ausgesprochen abschreckend. Nächstes Mal bitte entweder die eigene verschrobene politische Agenda durchgehend in einem Artikel verwursten, daß man nach den ersten 5 Sätzen das Lesen schon einstellen kann oder mal ausnahmsweise den antikapitalistischen Scheiß weglassen, wenn's um ein Thema geht, das wirklich ernst ist.
Übertreibst Du da nicht ein wenig. Ich komme zweimal ins Thema der tiefen Politik, davon geht es nur einmal um eine wirtschaftliche Frage. Aber wenn meine Kritik daran, daß wir 1000 Mrd. für die Banken und keine 30 Mrd für die Bekämpfung des Hungers haben, schon "Antikapitalismus" ist, weiss ich auch nicht mehr weiter. Wie sollte ein Kapitalismus dann Deiner Meinung nach aussehen? Wer nichts von Gewinn erwirtschaftet, darf verrecken?
Man macht es richtig, indem man einen Artikel zum Thema schreibt und nicht noch seinen eigenen Politikgeschmack mit reinwirft.
Leonidas betreibt hier genau das, was er kritisiert: Er nutzt eine sich bietende Gelegenheit, um die eigene politische Agenda voranzutreiben. Eine Zusammenfassung des Artikels könnte man schreiben als:
Wir als friedfertige Erwachsene dürfen es nicht zulassen, daß unser Hobby kriminalisiert wird, deshalb müssen wir den JBanken das Geld wegnehmen und den Hunger auf der Welt bekämpfen!
Das liest DU da drin. Und ehe wir uns streiten, ob ich es so geschrieben habe oder nicht - ganz einfach: Das meinte ich zweifelsfrei nicht.
Ich meinte: Nein, wir lassen uns unser Hobby nicht kriminalisieren. Und ja, ist es so verwunderlich, wenn Jugendliche einen Hass auf unsere Welt entwickeln?
Ich ziehe weder eine Verbindung zwischen diesen beiden Aussagen, noch will ich sie verbinden. Da gibt es auch nichts zu verbinden. Wenn Du es genau liest, sage ich noch nicht einmal, daß unsere aktuelle Politik in diesem Punkten falsch ist. Und das will ich auch in diesem Artikel gar nicht sagen, denn das gehört nicht in dieses Thema rein. Ich sage schlicht folgendes: Es ist Heranwachsenden schwer vermittelbar, wenn auf der einen Seite Gesetz, Ordnung und Moral gepredigt wird und auf der anderen Seite die Welt so regiert wird, wie dies derzeit der Fall ist. Genau da sage ich - und nicht mehr!
Und ehe Du noch mehr Aufheben um diese Sache machst: Das waren Beispiele, warum Heranwachsende einen Hass auf die Gesellschaft entwickeln können. Ersetze bitte diese Beispiele durch andere, Dir passende. Der Sinn des Artikels besteht wirklich nicht darin, auf diesen politischen Aussagen herumzureiten, daß waren wirklich nur Beispiele.
Da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. :wink:
Fix gefixt. Danke 4 Hinweis.
Das letzte Drittel des Artikels hätte man sich echt sparen können.
Nur damit klar ist, daß ich Kritik wirklich annehme, auch wenn es eventuell Zeit braucht, ehe ich zu einer Meinungsänderung oder -verschiebung komme: Danke für alle diese Stellungnahmen, auch und gerade die kritischen.
Außerdem bitte ich diejenigen, welchen der Artikel nicht zusagt, pauschal um Entschuldigung. Das ganze ist durchaus subjektiv geschrieben und eher denn eine Kolumen als ein Artikel. Es ist zudem bei diesem Thema nahezu unmöglich, es allen Recht zu machen. Ergo wie gesagt: Bitte nicht so schwer nehmen, wenn ihr gänzlich anderer Meinung seid. Ich respektiere auch andere Meinungen zum Thema. Ich will letztlich eigentlich nur eine faire Diskussion. Mit fairen Diskussionteilnehmern diskutiere ich gern auch darüber, ob Killerspiele nicht eventuell doch eine Mitschuld trifft.
Für mich ist es überhaupt nicht eindeutig, daß der Junge aus Hass oder krankhaftem Geltungsdrang gehandelt hat
Ob nun aus Hass oder aus Geltungsdrang oder Enttäuschung, die angebotene Erklärung trifft auf alles das zu. Allerdings fällt töten ohne zumindestens einer negativen Einstellungen gegenüber seinen Opfern nicht so einfach. Mag sein, daß der obenliegende Grund etwas anderes ist, aber Hass ist immer irgendwo mit dabei, möglicherweise auch unbewußt.
und man kann durchaus in diesem kontext auch "killerspiele" mal zur diskussion stellen, wieso sollte es ein tabuthema sein?.
Kein Problem damit. Aber bitte auf Basis neuer und unvoreingenommener wissenschaftlicher Erkenntnisse und nicht auf Basis von Stammtischlogik. Wobei die Stammtischlogik ja zugunsten der Killerspiele spricht, weil der Täter von Erfurt keine auf seinem Computer hatte.
Vielleicht weil es angesichts solcher Taten und den hohlen Phrasen von Politik und Experten, die man nun seit Erfurt kennt, eigentlich schon einer Verhöhnung der Opfer gleich kommt, wenn einem nichts besseres einfällt, als immer wieder auf den gleichen Popanz einzudreschen.
Exakt. Deswegen der Artikel, deswegen auch jetzt und sofort. Es reichte mir einfach, immer wieder das gleiche Lieb zu hören.
Mag sein, daß der obenliegende Grund etwas anderes ist, aber Hass ist immer irgendwo mit dabei, möglicherweise auch unbewußt.
Ich glaube dieser Denkansatz ist zu einfach. Nur weil manche Politiker in der Lokalpresse jetzt wieder das Lied vom bösen Computerspieler anstimmen, muss man sich nicht auf das gleiche Niveau begeben. Wenn Menschen sich und andere töten, dann ist 'Hass' nur einer von vielen möglichen Beweggründen.
Ich glaube nicht, das Tim ein böser Mensch war. Ich glaube (wissen kann ich es nicht), daß er sich in irgendetwas hineingesteigert hat bzw. eine wirkliche psychische Störung hatte, und das man es unterlassen hat ihm bei Zeiten zu helfen/ beizubringen, daß es Grenzen gibt, die man nicht überschreitet, selbst dann nicht, wenn man es kann oder wenn einem gerade danach ist.
Müller-Lüdenscheidt
2009-03-13, 07:39:27
Auch hier sollte man mal fragen, warum ein so junger Mensch bereits an Depressionen leidet. Wir haben eine Ärztin in der Familie und die sagt das sich diese Krankheiten Depressionen, Angst- und Panikattacken gerade auch bei Kindern und Jugendlichen ausbreiten wie eine Seuche, dass sind mittlerweile Ausmaße von Volkskrankheiten. Sowas bekommt man nicht wie einen Schnupfen, geschweiger das man es so schnell und einfach wieder los wird. Die Gründe für diese Krankheiten sind fast immer die gleichen, die Leute werden mit den Anforderungen in unserer Gesellschaft nicht mehr fertig. Man wird sich noch umgucken, wenn man da nicht paar Gänge zurückschaltet.
Ich glaube nicht, das Tim ein böser Mensch war. Ich glaube (wissen kann ich es nicht), daß er sich in irgendetwas hineingesteigert hat bzw. eine wirkliche psychische Störung hatte, und das man es unterlassen hat ihm bei Zeiten zu helfen/ beizubringen, daß es Grenzen gibt, die man nicht überschreitet, selbst dann nicht, wenn man es kann oder wenn einem gerade danach ist.
Leonidas
2009-03-13, 07:55:44
Ich möchte mich gleich mal bei allen entschuldigen, die in diesem Artikel zu viel konkrete Politik drin sehen.
Zum einen wollte ich in der Frage der Taterklärung wirklich nur Beispiele bringen, wie man auf einen solchen Hass/Gleichgültigkeit gegenüber der Gesellschaft kommen kann. Das waren wirklich nur Beispiele, es war damit keine politische Absicht verbunden, ich wollte nicht für irgendwelche politischen Richtungen werben. Wenn man es genau liest, habe ich auch nirgendwo dazu eine wertende Aussage abgegeben, ich habe das eben nur als mögliche Erklärung für die Grundmotivation des Täters gebracht.
Zur von einigen beobachteten "Generalabrechnung" mit der Politik stehe ich allerdings weitestgehend. Ich sehe das zugrundeliegende Problem nicht in einzelnen Stellschrauben, welche man per Verwaltungsakt umstellen kann - wie die vielbeschworende bessere Betreuung, wie eventuell schärfere Gesetze. Wir betreiben eine verfehlte Gesellschaftpolitik, die sich eben auch in solchen Exzessen äußern kann (und wird). Das muß offen gesagt werden, weil ansonsten der Weg zum Anpacken des eigentlichen Problems versperrt ist. Wie hoch unsere Verfehlung ist, ist sicherlich streitbar - aber wer will jetzt sagen, alles sei in Butter in unserer Gesellschaft?
Mir ist natürlich trotzdem klar, daß dies nicht jedem politisch zusagen wird. Ich bitte um diese Personen nochmals um Entschuldigung. Ich wollte niemanden politisch angreifen und auch keine politische Ansicht in den Vordergrund stellen. Ich habe schlicht das geschrieben, was mir wirklich auf der Seele brannte. Dabei ist das nun eben rausgekommen :)
Leonidas
2009-03-13, 07:59:01
Ich glaube dieser Denkansatz ist zu einfach. Nur weil manche Politiker in der Lokalpresse jetzt wieder das Lied vom bösen Computerspieler anstimmen, muss man sich nicht auf das gleiche Niveau begeben. Wenn Menschen sich und andere töten, dann ist 'Hass' nur einer von vielen möglichen Beweggründen.
Ich glaube nicht, das Tim ein böser Mensch war.
Hass ist doch nicht gleich böser Mensch! Viele Menschen hassen aus diversen Gründen gewisse Dinge oder Personen. Das macht sie nicht zu bösen Menschen.
Wir haben hier eventuell eine unterschiedliche Definition von Hass oder wenigstens einen unterschiedlichen moralischen Maßstab an diese Eigenschaft.
Nebenbei hatte ich in einem der vorstehenden Postings schon erklärt, daß man das von mir benutzte "Hass" auch problemlos mit "Gleichgültigekeit" ersetzen kann. Dem Täter war der Rest der Menschheit zumindest richtiggehend egal. Ohne eine solche in dem Sinne ja schon negative Grundhaltung kann man nicht wahllos Leute umbringen.
Müller-Lüdenscheidt
2009-03-13, 08:08:50
Die Frage ist auch wieder wo hat er die negative Grundhaltung her.
Die meisten Antidepressiva bewirken z.B. eine gewisse Gefühlskälte und steigern das Aggressionspotential. Das muss bei dem natürlich nicht der Grund sein. Aber ohne dieses Zeug sind viele garnicht wirklich mehr lebensfähig, nur lösen die das Problem nicht, die lindern die Symptome aber eben nicht die Ursache.
Dem Täter war der Rest der Menschheit zumindest richtiggehend egal. Ohne eine solche in dem Sinne ja schon negative Grundhaltung kann man nicht wahllos Leute umbringen.
Trüffelsucher
2009-03-13, 11:45:46
Für mich sieht die ganze Sache eher nach abgrundtiefer Verzweiflung und Enttäuschung aus. Möglicherweise hängt dieser Amoklauf mit dem Werteverlust in der heutigen Gesellschaft zusammen.
.....weil niemand da war, der es ihm ausgeredet hat. Wenn sich auch nur ein einziger Mensch um den Jungen gekümmert hätte, wäre das alles nicht passiert.
......und hier kommen wir alle ins Spiel!
Wir reden hier von "Killerspielen" den "Waffen" und der falschen bzw. der nicht funktionierenden Politik.
Die heutige Gesellschaft wird hin und wieder auch erwähnt.
Von uns selbst, von Deiner und meiner Verantwortung redet hier niemand!?
Welche Schuld haben wir, jeder einzelne von uns?
Wie gehen wir mit unseren Mitmenschen um?
Was tragen wir zum "nächsten" Amoklauf bei, bzw was tragen wir bei damit dieser nicht geschieht?
Hören wir unseren Mitmenschen noch zu?
Interessieren uns die Probleme des anderen?
Oder drehen wir uns nur um uns selbst?
Das sind meiner Meinung nach die Fragen die wir uns alle nochmal stellen und auch beantworten sollten im Zusammenhang mit diesem traurigen Ereignis.
Aber das hatte doch gar nichts mit einer Abrechnung mit der Gesellschaft zu tun. Er hat sich gezielt Orte und Opfer gesucht, wo er von wenigen Personen (auf die Gesellschaft gesehen) verletzt wurde.
......und hier kommen wir alle ins Spiel!
Wir reden hier von "Killerspielen" den "Waffen" und der falschen bzw. der nicht funktionierenden Politik.
Die heutige Gesellschaft wird hin und wieder auch erwähnt.
Von uns selbst, von Deiner und meiner Verantwortung redet hier niemand!?
Welche Schuld haben wir, jeder einzelne von uns?
Wie gehen wir mit unseren Mitmenschen um?
Was tragen wir zum "nächsten" Amoklauf bei, bzw was tragen wir bei damit dieser nicht geschieht?
Hören wir unseren Mitmenschen noch zu?
Interessieren uns die Probleme des anderen?
Oder drehen wir uns nur um uns selbst?
Das sind meiner Meinung nach die Fragen die wir uns alle nochmal stellen und auch beantworten sollten im Zusammenhang mit diesem traurigen Ereignis.
respekt vor dieser Meinung.
Popeljoe
2009-03-13, 20:01:56
respekt vor dieser Meinung.
Absolut!
Es kann doch Niemand aus dem näheren Umfeld des Jungen behaupten, dass es keinerlei Anzeichen gegeben hätte. Letztlich ist imo jeder Mensch auch ein Spiegelbild seiner Umgebung. Wenn die Umgebung natürlich durch massive Gelichgültigkeit und mangelndes Mitgefühl geprägt ist, dann kann letztlich auch kein Mitgefühl in so einem jungen Menschen wachsen.
Übrigens: mich kann Trüffelsucher nicht gemeint haben, denn ich bin imma liep! :usweet: ;)
(nur manchmal muß ich orange Texte schreiben... ;()
Madkiller
2009-03-13, 20:14:28
Dem kann ich nur zustimmen.
Aber das ist IMO auch der Grund, warum die "Killerspiele" und Schützenvereine als Sündenbock herhalten müssen und so viele da drauf anspringen:
Sowas ist relativ (zumindest nach außen hin durch Gesetze) leicht geregelt und jeder kann sich besser fühlen - ohne auch wirklich selber was tun zu müssen.
Popeljoe
2009-03-13, 20:57:35
Ja: ein Gesetz in den Bundestag einbringen suggeriert ja der Masse (und einem selber anscheinend auch), dass Etwas getan wird...
Ich hätte es übrigens toll gefunden, wenn Merkel und Steinmeier einfach mal hingefahren wären und den Hinterbliebenen die Hand auf die Schulter gelegt hätten.
Auf "Flaggen auf Halbmast" Aktionen kann ich dann locker verzichten!
GeneralHanno
2009-03-13, 21:04:42
Der anokläufer hat tischtennis gespielt - verbietet tischtennis!
Durch zusätzliche Verbote und weitestgehende Überwachung und Einschränkungen erreicht man genau das Gegenteil von dem, was man erreichen will. Ein Mensch wächst an der Verantwortung und den Aufgaben, die sich ihm im Leben stellen. Es kann nicht sein, daß man versucht die Bürger immer weiter zu demütigen und zu entmündigen in der Wahnvorstellung, daß hierdurch der größtmögliche Schutz für die Gesellschaft geschaffen wird. Gerade das Gegenteil ist der Fall.
Gleichzeitg muß man aber zugeben, daß es Leute gibt, die einfach keine Waffen besitzen dürfen, weil sie hierzu charakterlich ungeeignet sind.
Auf "Flaggen auf Halbmast" Aktionen kann ich dann locker verzichten!
Gerade in einem so patriotischen Land, wie das in dem wir leben, ist das eine Geste die jeden Berührt.
Welches fundierte Argument spräche den gegen das abmurksen von Pixelgegnern? Solange nicht definitiv beweisbar eine Schädigung des Spielers erwiesen ist, gilt doch (wie auch sonst überall)
eine Unschuldsvermutung! Und genau das ist das Problem: die pauschalisierte Aburteilung aller Gamer zu potentiellen Massenmördern ohne Hirn und Verstand. Sorry aber genau das was Gamern vorgeworfen wird macht ja die Allgemeinheit mit uns! Da soll man als denkender Mensch nicht zweifeln? Mal provokant: wenn man die Mainstreammedien und die Bildleserschaft wegsperrt und verbietet, könnte man sich eventuell mal mit wirklicher Ursachenforschung befassen.
Wie immer ist die Wahrheit nämlich niemals Einfach!Genau deshalb kann man nicht einfach davon ausgehen, dass ein virtuelles Trainieren auf emotionsloses Töten langfristig ohne negative Konsequenzen bleibt.
Eine pauschalisierte Aburteilung aller Gamer zu Massenmördern sehe ich auch in konservativen Kreisen nicht. Breit verurteilt in Nicht-Gamer-Kreisen wird die brutale Darstellung in "Killer-Spielen".
Was ich an der Killerspiel-Diskussion bemängele, sind provokante Vorschläge wie deine. Genauso übertrieben, nur in die andere Richtung.
starfish
2009-03-14, 21:14:04
Weiß nicht ob das hier schon erwähnt wurde, aber grade auf Antenne Bayern gehört, dass in den nächsten Tagen im bayrischen Kabinett über ein Verbot von "Killerspielen" debatiert werden soll.
Hätte soetwas überhaupt Bestand vor dem Bundesverfassungsgericht?
Edit: Die Begründung war toll: Weil der Amokläufer angeblich am Abend zuvor noch solch ein "Killerspiel" gespielt haben soll.
Marscel
2009-03-14, 22:41:45
Wer bestimmt eigentlich, was jährlich das Unwort ist? "Killerspiel" wäre wieder mein Favourit.
Möglicherweise hängt dieser Amoklauf mit dem Werteverlust in der heutigen Gesellschaft zusammen. Ich glaube nicht, dass es einen Werteverlust in der heutigen Gesellschaft gibt. Der wird beklagt solange es Menschen gibt. Es gibt einen Wandel. Das ist für einige ein Verlust, für andere ein Gewinn.
Über die Gründe für das Töten der Menschen (ob es ein Amoklauf im üblichen Sinne ist weiß ich nicht) wird viel spekuliert und jeder versucht, im Zuge der Prävention seine eigenen Ansichten einzubringen. Eine konkrete Auseinandersetzung kann für uns gar nicht erfolgen weil wir die genauen Umstände nicht kennen. Es bleibt ein Rühren im Kaffeesatz.
Avalox
2009-03-15, 16:00:46
Ich glaube nicht, dass es einen Werteverlust in der heutigen Gesellschaft gibt.
Es ist schlicht eine modische Erscheinung. Den Hirnies fehlt es dermaßen an Kreativität, dass diese dumpf einfach nachmachen.
Es ist eine Variante des Selbstmords, welche in den Augen des Täters zu einer umfassenden öffentlichen Beachtung führt und zum anderen alle scheinbar Schuldigen (z.B. Eltern) bestraft.
Das dieses so funktioniert führt ja immer schön die Presse vor. Bei einem Selbstmord wird eben sonst sehr wenig berichtet.
Dort kann man mit dem Gashahn das Haus sprengen, mit dem Auto auf der Autobahn in den Gegenverkehr fahren und Unbeteiligte schaden. Vom Amoklauf wird aber am intensivsten berichtet.
Der Amoklauf ist einfach in Mode gekommen und Kleingeister springen auf diesen Zug.
Leonidas
2009-03-15, 16:15:32
Nicht von der Hand zu weisen.
Beispiel: Seidem die Medien nicht mehr über jeden Fall berichten, wo sich in Berlin einer vor die Bahn oder den Bus wirft, sind die Selbstmorde auf diese Art um 50% zurückgegangen.
...
Es ist eine Variante des Selbstmords, welche in den Augen des Täters zu einer umfassenden öffentlichen Beachtung führt und zum anderen alle scheinbar Schuldigen (z.B. Eltern) bestraft.
Das dieses so funktioniert führt ja immer schön die Presse vor. Bei einem Selbstmord wird eben sonst sehr wenig berichtet.
Dort kann man mit dem Gashahn das Haus sprengen, mit dem Auto auf der Autobahn in den Gegenverkehr fahren und Unbeteiligte schaden. Vom Amoklauf wird aber am intensivsten berichtet.
Der Amoklauf ist einfach in Mode gekommen und Kleingeister springen auf diesen Zug.
Ich finde das ist eine gute diskussion hier und es wurde aus jede richtung gute argumente vorgebracht. Mein deutsch ist nicht so gut, also entschuldigung bitte. Mir faellt zum zitat oben spontan dazu folgendes liedtext ein.
Kennt jemand: "Rage Against The Machine" mit dem lied "Settle For Nothing"? Ich finde der liedtext passt zu diesen thema sehr gut.
Randy.
A jail cell is freedom from the pain in my home
Hatred passed on passed on and passed on
A world of violent rage
But it's one that I can recognize
Having never seen the color of my father's eyes
Yes, I dwell in hell, but it's a hell that I can grip
I tried to grip my family
But I slipped
To escape from the pain and an existance mundane
I gotta 9, a sign, a set and now I gotta name
Read my writing on the wall
No one is here to catch me when I fall
But death is on my side
Suicide
A jail cell is freedom from the pain in my home
Hatred passed on , passed on and passed on
A world of violent rage
But it's one that I can recognize
Having never seen the color of my father's eyes
Yes, I dwell in hell, but it's a hell that I can grip
I tried to grip my family
But I slipped
To escape from the pain and an existance mundane
I gotta 9, a sign, a set and now I gotta name
Read my writing on the wall
No one is here to catch me when I fall
Caught between the culture and the system
Genocide
Read my writing on the wall
No one is here to catch me if I fall
If ignorance is bliss
Then knock the smile of my face
If we don't take action now
We settle for nothing later
We'll settle for nothing now
And we'll settle for nothing later
dreas
2009-03-17, 09:01:41
Genau deshalb kann man nicht einfach davon ausgehen, dass ein virtuelles Trainieren auf emotionsloses Töten langfristig ohne negative Konsequenzen bleibt.
Das ist wiederum eine Vermutung. Warum versucht man nicht einfach durch mehrere Studien diese These zu untermauern? Besteht einfach die Angst der Politik damit das Argument "Killerspieler" zu verlieren? Einfach weils letztlich bei normal entwickelten Jugendlichen keine Rolle spielt?
Eine pauschalisierte Aburteilung aller Gamer zu Massenmördern sehe ich auch in konservativen Kreisen nicht. Breit verurteilt in Nicht-Gamer-Kreisen wird die brutale Darstellung in "Killer-Spielen".
Ich sehe die Pauschalisierung schon. Man kann quasi die Uhr stellen wie lange es dauert bis "Gewaltspiele" als Begründung des Amoklaufs in der Presse auftauchen.
Hier wird gezielt polemisierend die Bevölkerung manipuliert. Leider springt die genau darauf an und verteufelt inzwischen breite Schichten unserer Gesellschaft. Und das unfundiert.
Brutale Darstellung hin oder her, die gibts auch in Horrorfilmen etc. Da wird nicht ansatzweise so zu Felde gezogen weil vermutlich deren Lobby stärker ist. Auch das Hochpuschen von gewaltätigen Details in der Presse und das "Feiern" der Täter spornt genau diese doch auch noch an. Nachahmer gibts nicht weil Tim CS zockt sondern weils Bild so breit tritt und ihn zum "Star" macht. Darin sehe ich auch sehr bedeutende Risiken.
mfg dreas
Das ist wiederum eine Vermutung. Warum versucht man nicht einfach durch mehrere Studien diese These zu untermauern?Versucht man doch, aber die Studien sind nicht eindeutig.
Die Vermutung steht am Anfang jeder Entwicklung einer Theorie.
Besteht einfach die Angst der Politik damit das Argument "Killerspieler" zu verlieren? Einfach weils letztlich bei normal entwickelten Jugendlichen keine Rolle spielt? Wenn es eindeutige Studien gäbe, würde die eine Seite sich bestätigt sehen und die andere behaupten, die Studie sei falsch. Wenn es an faktischer Untermauerung fehlt, wird der Studie einfach eine politische Motivation unterstellt, so dass der Eindruck erweckt wird, damit erübrige sich eine weiter Diskussion.
Wenn ich mir in diversen Internetforen die Kommentare vieler Gamer ansehe, vermisse ich jede auch nur im Ansatz kritische Auseinandersetzung mit dem Thema.
Ich sehe die Pauschalisierung schon. Man kann quasi die Uhr stellen wie lange es dauert bis "Gewaltspiele" als Begründung des Amoklaufs in der Presse auftauchen. Das ist übertrieben.
Hier wird gezielt polemisierend die Bevölkerung manipuliert. Leider springt die genau darauf an und verteufelt inzwischen breite Schichten unserer Gesellschaft. Und das unfundiert.Das ist mir zu verschwörungstheoretisch. Ich stimme zu, dass einige Herren hoffen, dass eine breite Schicht in der Bevölkerung mit dieser einfachen Schlussfolgerung abzuspeisen ist und dass sie ihre Wahlchancen durch Forderung von Killerspiel-Verboten steigern.
Jede Seite versucht, die anderen zu überzeugen. Versuchst du, die Nichtgamer zu "manipulieren" dass brutale Gewaltdarstellung in Computerspielen, lange konsumiert, auf keinen Fall eine Gefahr darstellt?
Brutale Darstellung hin oder her, die gibts auch in Horrorfilmen etc. Da wird nicht ansatzweise so zu Felde gezogen weil vermutlich deren Lobby stärker ist. Auch das Hochpuschen von gewaltätigen Details in der Presse und das "Feiern" der Täter spornt genau diese doch auch noch an. Nachahmer gibts nicht weil Tim CS zockt sondern weils Bild so breit tritt und ihn zum "Star" macht. Darin sehe ich auch sehr bedeutende Risiken.Schon wieder der verschwörungstheoretische Ansatz ("Lobby", "die Presse".)
Filme sind seit langem als Kulturgut anerkannt, auch Schund hat (soweit keine Gesetze verletzt werden) durchaus den Anspruch, als Kunst gesehen und verbreitet zu werden. Computerspiele für die Masse gibt es seit kaum 30 Jahren. Auch hier setzt sich bereits die Erkenntnis durch, dass Spiele als Kunstwerk gesehen werden können und es nicht nur auf reine Daddelei hinausläuft.
Die Boulevardpresse zieht jeden Scheiß hoch und schmückt es mit (erfundenen) Details aus. Da sehe ich keine spezielle Kampagne gegen sogenannte Killerspiele.
Dum_Di_Dum
2009-03-17, 20:00:58
Pressemitteilung des CSU Politers
Joachim Herrmann
16.03.2009
Killerspiele gehören verboten
Joachim Herrmann: Gewalt verherrlichende Killerspiele gehören verboten – Was bei Kinderpornographie möglich ist, muss auch für brutale Killerspiele gelten
Nach den Worten des Bayerischen Innenministers Joachim Herrmann gehören Gewalt verherrlichende Killerspiele genau so verboten wie die Darstellung von Kinderpornographie im Internet: "Ich kann nicht nachvollziehen, wieso man sich im politischen Berlin weitgehend einig ist, Kinderpornographie im Internet zu verbieten und das mit allen Mitteln auch konsequent durchsetzen will, dies aber bei Gewalt verherrlichenden und extrem grausamen Killerspielen nicht möglich sein soll. Die Vollzugsprobleme, ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot von Killerspielen durchzusetzen, sind nicht größer als die Durchsetzung des Verbots von Kinderpornographie. Im Gegenteil: ein strafrechtliches Verbot oder eine Indizierung zerstört wegen des damit verbundenen Werbeverbots wirksam die Marktchancen derartiger Gewaltspiele. Entweder der Staat versucht, das durchzusetzen oder er streicht völlig die Segel."
Herrmann verwies darauf, dass bereits heute Gewalt verherrlichende Darstellungen nach dem Strafgesetzbuch strafbar sind. Das derzeitige Verfahren der freiwilligen Selbstkontrolle müsse kritisch überprüft werden, damit Killerspiele definitiv keine Chance mehr auf eine Marktfreigabe haben.
Quelle ( unter Presse 16.03)
http://www.merciless-clan.de/news.php?readmore=654
dreas
2009-03-18, 09:41:08
Wenn ich mir in diversen Internetforen die Kommentare vieler Gamer ansehe, vermisse ich jede auch nur im Ansatz kritische Auseinandersetzung mit dem Thema.
Das die Gamer ihre Sicht der Dinge vertreten ist doch völlig klar. Sie haben schlicht gar keine andere Möglichkeit. Sollte ein Gamer bekanntgeben er würde auch nur ansatzweise gewalttätiger durch Spiele oder auch nur in seinem Charakter verändert , heißt es doch sofort:
"Jetzt gebe sie es selbst zu, Computerspiele machen Jugendliche zu Mördern".
Konsensbildung bzw. differenzierte Meinung muß sich innerhalb breiter Schichten bilden. Du kannst nicht erwarten, das wenn du einen Henker fragst, das er zugibt sein Job mache ihm keinen Spaß. Diese Differenzierungen erwarte ich von den Medien. Weil genau das ihre Aufgabe ist.
Und genau dieser Aufgabe kommen sie nur ungenügend nach.
mfg dreas
Das die Gamer ihre Sicht der Dinge vertreten ist doch völlig klar. Sie haben schlicht gar keine andere Möglichkeit. Sollte ein Gamer bekanntgeben er würde auch nur ansatzweise gewalttätiger durch Spiele oder auch nur in seinem Charakter verändert , heißt es doch sofort:
"Jetzt gebe sie es selbst zu, Computerspiele machen Jugendliche zu Mördern".Wenn sich die Gamer nicht bewegen, können Sie keine Bewegung der anderen erwarten.
Konsensbildung bzw. differenzierte Meinung muß sich innerhalb breiter Schichten bilden. Du kannst nicht erwarten, das wenn du einen Henker fragst, das er zugibt sein Job mache ihm keinen Spaß. Diese Differenzierungen erwarte ich von den Medien. Weil genau das ihre Aufgabe ist. Es ist jedenfalls nicht ihre Aufgabe, vor allem die Gamersicht zu vertreten. Die Gamer stellen nur einen kleinen Teil der Bevölkerung.
Und genau dieser Aufgabe kommen sie nur ungenügend nach.Dann weiß ich nicht wieso du von "den Medien" sprichst, sie also praktisch über einen Kamm scherst. Die für uns relevanten Medien, also Gamer-Magazine, geben sicherlich Counter-Strike nicht die Schuld an Amokläufen.
_DrillSarge]I[
2009-03-21, 20:25:33
Pressemitteilung des CSU Politers
Joachim Herrmann
16.03.2009
Killerspiele gehören verboten
Joachim Herrmann: Gewalt verherrlichende Killerspiele gehören verboten – Was bei Kinderpornographie möglich ist, muss auch für brutale Killerspiele gelten
Nach den Worten des Bayerischen Innenministers Joachim Herrmann gehören Gewalt verherrlichende Killerspiele genau so verboten wie die Darstellung von Kinderpornographie im Internet: "Ich kann nicht nachvollziehen, wieso man sich im politischen Berlin weitgehend einig ist, Kinderpornographie im Internet zu verbieten und das mit allen Mitteln auch konsequent durchsetzen will, dies aber bei Gewalt verherrlichenden und extrem grausamen Killerspielen nicht möglich sein soll. Die Vollzugsprobleme, ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot von Killerspielen durchzusetzen, sind nicht größer als die Durchsetzung des Verbots von Kinderpornographie. Im Gegenteil: ein strafrechtliches Verbot oder eine Indizierung zerstört wegen des damit verbundenen Werbeverbots wirksam die Marktchancen derartiger Gewaltspiele. Entweder der Staat versucht, das durchzusetzen oder er streicht völlig die Segel."
Herrmann verwies darauf, dass bereits heute Gewalt verherrlichende Darstellungen nach dem Strafgesetzbuch strafbar sind. Das derzeitige Verfahren der freiwilligen Selbstkontrolle müsse kritisch überprüft werden, damit Killerspiele definitiv keine Chance mehr auf eine Marktfreigabe haben.
Quelle ( unter Presse 16.03)
http://www.merciless-clan.de/news.php?readmore=654
haha! der typ ist so dumm (SCNR). erstens gibts diese instrumentarien schon längst und die usk ist nicht für indizierungen zuständig, die raten (englisch, nicht das was von rätsel kommt ;D) nur.
ich finde es erstaunlich, dass selbst politiker nicht ihre eigenen gesetze kennen. niemandem ist anscheinend bekannt, dass jedes spiel was nicht von der usk gerated wurde automatisch "ab18" ist und das besonders grausame spiele von der bpjm indiziert werden.
Annator
2009-03-21, 20:25:44
Doch wenn wenn es nur darum gehen würde, das Hobby von Millionen friedlicher Computerspieler zu verteidigen, wäre dieser Text nahezu gegenstandslos.
Ein wenn zuviel?
Andre
2009-03-21, 20:31:23
Mal von der politischen Verwebung des Artikels abgesehen, finde ich die sehr theoretische Betrachtung des Begriffs "Gewaltverherrlichung" sehr befremdlich. Dieser Passus hört sich nach der verzweifelten Suche des Autors nach einer für ihn passenden Deutung an und argumentiert dabei noch ziemlich verworren.
Ist CS und weitere wirklich nicht gewaltverherrlichend?
Spiele, deren eindeutiges Ziel es ist, mit möglichst präziser Genauigkeit einen virtuellen Counterpart zu töten - am besten noch mit dem coolen Bonusspruch "Headshot".
Oder bei Q3 das Impressive, welches eindrucksvoll meinen Skill im Töten mit einer heroischen, männliche Stimme verkündet.
Folge ich der Logik im Artikel, dann ist ein Spiel nicht gewaltverherrlichend, weil es ja irgendwie eine Option offen lässt, ohne Gewalt ein Spiel zu spielen. Grade bei Shootern eine ziemlich witzlose und fast schon lächerliche Aussage. Ich kann in CS die Gegner auch austanzen oder in Q3 solange mich verstecken, bis das Duel 0:0 ausgeht. Wahrhaft sinnvolle Lösungsmöglichkeiten.
Ich verstehe die Diskussion nicht wirklich, denn wenn man wirklich ehrlich zu sich ist, dann ist doch glasklar, dass viele Shooter und Spiele die Gewalt als Weg zum Ziel definieren und diese auch entsprechend zelebrieren.
Damit ist aber noch lange nicht gesagt, dass dies Einfluss auf die Entwicklung auf heranwachsende Jugendliche in dem Maße hat, dass Verbote her müssen.
Ich bin der Überzeugung, dass die sogenannten Killerspiele sehr wohl ein Baustein sind, die auch zur Verrohung der Jugend beitragen. Wenn ich Aggros sehen will, gehe ich auf einen CS-Server. Da lerne ich Worte, die ich stellenweise gar nicht kenne, lese Hasstiraden und Beschimpfungen übelster Sorte - aus den "Fingern" 12-16-jähriger. Das kann man doch nicht ernsthaft abstreiten.
Aber diese Spiele sind eben nur ein Baustein und natürlich werden sie vorgeschoben, weil es populistisch einfacher ist, als den Wertewandel der letzten Jahre konkret und mit Maßnahmen wieder zu ändern.
Im Grunde genommen ist jeder mit verantwortlich an der gesellschaftlichen Situation etwas zu ändern, sich wieder auf Werte zu besinnen, die das menschliche Miteinander erst so erstrebenswert machen. Nichts anderes wird helfen, von der Bahn abgekommenen Jugendlichen eine Perspektive und eine Zukunft im sozialen Umfeld zu ermöglichen.
Andre
2009-03-21, 20:33:32
I[;7182924']ich finde es erstaunlich, dass selbst politiker nicht ihre eigenen gesetze kennen. niemandem ist anscheinend bekannt, dass jedes spiel was nicht von der usk gerated wurde automatisch "ab18" ist und das besonders grausame spiele von der bpjm indiziert werden.
Das Problem ist, dass sie trotzdem bei den Kids landen.
Kladderadatsch
2009-03-21, 21:18:26
warum darf eigentlich in solcher deutlicherkeit die arbeit der spiele-industrie mit kinderpornographie verglichen werden?
und warum verliert die politik kein wörtchen über ihre dafür zuständige bpjm, die alle möglichkeiten hat, den handel mit solchen spielen in deutschland zu verbieten? oder genügt ihr das nicht und sie muss gleich für den rest der welt sprechen?
Das Problem ist, dass sie trotzdem bei den Kids landen.
Worauf willst du hinaus, dass man sie dann ganz verbieten sollte?
Zensur bedeutet, einem Erwachsenen ein Steak zu verbieten, weil ein Kleinkind es nicht kauen kann. - Mark Twain
Andre
2009-03-21, 21:55:41
Worauf willst du hinaus, dass man sie dann ganz verbieten sollte?
Zensur bedeutet, einem Erwachsenen ein Steak zu verbieten, weil ein Kleinkind es nicht kauen kann. - Mark Twain
Der gleiche Schnappmechanismus, denn ihr bei den Politikern so bemängelt. Ich will damit sagen, dass man nicht sagen kann, dass die Games eh erst ab 18 (bei CS übrigens 16) "wirken" können, wenn die Realität völlig anders aussieht. Das ist grober Unfug. Man wird nicht alles kontrollieren können, aber das Händler an U18-Jugendliche diese Produkte weiterhin verkaufen, gehört mit alle Härte unterbunden. Gegen den illegalen "Saugerweg" lässt sich hingegen wenig machen.
Successor
2009-03-23, 10:08:42
Der gleiche Schnappmechanismus, denn ihr bei den Politikern so bemängelt. Ich will damit sagen, dass man nicht sagen kann, dass die Games eh erst ab 18 (bei CS übrigens 16) "wirken" können, wenn die Realität völlig anders aussieht. Das ist grober Unfug. Man wird nicht alles kontrollieren können, aber das Händler an U18-Jugendliche diese Produkte weiterhin verkaufen, gehört mit alle Härte unterbunden. Gegen den illegalen "Saugerweg" lässt sich hingegen wenig machen.
Ich bin geneigt dir zuzustimmen, aber andererseits - das Thema Holland wurde schon genannt, da kann man entsprechende Spiele und Filme ohne Probleme kaufen und es gibt trotzdem keine Amokläufe. Das soll jetzt nicht zu einem einseitigen Deutschland-Holland-Vergleich führen, nur finde ich reicht dieses eine positive Beispiel aus unser direkten Nachbarschaft um zu zeigen, das Verbote und handtellergroße USK-Logos nicht die Lösung für das Problem sind. Das sind alles plakative Hilflosigkeitsmanöver von Leuten, die leider immer noch keinen Schimmer von der digitalen Jugendkultur haben.
Und wo du den illegalen Suagweg ansprichst: eben deshalb, weil sich dieses Phänomen wohl kaum eingrenzen lassen wird, sind doch Verbote eh nutzlos. Zumindest in diesem Fall, denn 90% der männlichen Jugendlichen im fraglichen Alter wissen was Azreus und Bittorrent sind, und holen sich ihre Spiele von dort. Ein Verkaufsverbot für Spiele würde doch nur das Gewissen von Elternvereinen und Politikern beruhigen, die nicht berücksichtigen wie viele Kids sich ihre Infos aus dem Internet holen, ja sogar Printmedien wie Gamestar berichten über Spiele die hier dann indiziert oder ab 18 Jahren rauskommen.
Für mich persönlich liegt der Knackpunkt schon seit dem ersten Amoklauf bei den Eltern. Das man nicht alles versteht und gutheißt was der Nachwuchs da so treibt ist ganz normal, aber wie es ein so generelles Desinteresse an den PC-Tätigkeiten der eigenen Kinder geben kann, wird mir immer ein Rätsel bleiben (das schließt meine eigenen Eltern leider mit ein). Ich erinnere mich da an diesen uralten Bericht auf 3sat oder wo der war, über LAN-PArties und Counterstrike, müsste der erste oder einer der ersten in Deutschland gewesen sein - da gabs ein Elternteil, das den Spross mit PC zur Sporthalle gebracht hat und vor laufender Kamera zugab, keine Ahnung zu haben was die da eigentlich tun und spielen. Großartig! ;(
RoccoESA
2009-03-23, 18:00:38
ich spiele Leidenschaftlich Renn- Simulationen und dennoch habe ich in Flensburg keine Punkte und auch bisher keine Unfälle.
Ich kann ebensowenig für die vielen Verkehrstoten.
Und trotzdem : Sollten "solche wie ich" nicht den Führerschein abgeben müssen?
Immerhin müssten ja ALLE Spieler entsprechend der allgemeinen Verlautbarungen in irgendeiner Form gefährdend für den Fortbestand des Lebens sein...
Ich halte eine Entschuldigung für unnötig. Die Kapitalismusanhänger sollen sich mal nicht wie Inquisitoren aufführen, nur weil der Artikel an einigen Stellen systemkritisch ist. Wenn man bedenkt, daß der Kapitalismus zwei Weltkriege hervorgebracht hat und jedes Jahr über 30 Millionen Menschen zu Tode hungert, ist der Artikel zurückhaltend geschrieben. Der Hinweis auf die auch von deutschen Politikern geführten und unterstützten Kriege mit Hunderttausenden von Mordopfern, entlarvt diese als scheinheilig. Wenn die NATO hunderte Schulen und Krankenhäuser (http://www.arbeiterfotografie.com/af-koeln/fry/fry01.html) bombardiert, hat von diesen Politikern keiner ein Problem damit und verklären diesen Massenmord auch noch als "humanitären Einsatz".
th.he
2009-03-23, 22:59:47
Dieser Artikel zum Thema "Killerspiele" ist sehr empfehlenswert:
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/468330
DrPeacemaker
2009-03-24, 15:05:19
Sorry für das folgende. Was Politiker können, können Spieler schon lange (nämlich falsche Fakten präsentieren)
http://s11b.directupload.net/images/090324/dcxa2qqh.jpg
Bild ist nicht von mir, habs zufällig im www gefunden.
Das Bild ist wie auch dieses (http://www.titanic-magazin.de/uploads/pics/0312-schulranking1_01.gif) vom Satiremagazin "Titanic".
http://www.titanic-magazin.de/postkarten.html?&cat=181&cHash=25203e575c
maddawn
2009-03-24, 23:21:33
Wieso wird eigentlich mehr über Killerspiele diskutiert als über die Medien die nach Amokläufen den Tätern eine Aufmerksamkeit schenken die meiner Meinung nach mit verantwortlich ist das Amokläufe attraktiv sind. Vor allem die Aufmerksamkeit die die Täter dadurch bekommen ist doch einer DER Anreize einen Amoklauf zu starten, ruft doch potentielle Nachahmer auf den Plan.
Was bringt es eigentlich in D stärker gegen "Killerspiele" vorzugehen wenn es Möglichkeiten wie Import, Download, Lan etc. gibt?
Müller-Lüdenscheidt
2009-03-25, 00:08:54
Nicht viel, da die Politik natürlich nicht schnallt das ihr Verbotsgeplärre nicht über den Verkauf im Laden hinauskommt.
Und die Medien haben mich in diesen Tagen sehr an die Satire "Natural Born Killers" erinnert. Den Schmierlappen den Oliver Stone da dargestellt hat, konnte man nun live im deutschen Fernsehen auf allen Kanälen sehen. Da haben wir es ja weit gebracht, nicht ? :smile:
Wieso wird eigentlich mehr über Killerspiele diskutiert als über die Medien die nach Amokläufen den Tätern eine Aufmerksamkeit schenken die meiner Meinung nach mit verantwortlich ist das Amokläufe attraktiv sind. Vor allem die Aufmerksamkeit die die Täter dadurch bekommen ist doch einer DER Anreize einen Amoklauf zu starten, ruft doch potentielle Nachahmer auf den Plan.
Was bringt es eigentlich in D stärker gegen "Killerspiele" vorzugehen wenn es Möglichkeiten wie Import, Download, Lan etc. gibt?
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=7189231&postcount=1398
Wird aber von den Medien igoriert.
Avalox
2009-03-25, 14:18:58
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=7189231&postcount=1398
Wird aber von den Medien igoriert.
gab doch schon 1979 die Atari Consolen, Atari und Apple Heimcomputer usw. Videospiele waren 1979 Zuhause schon längst angekommen.
Amokläufe gibt es aber schon viel länger.
ich glaube das School-Shooting mit den meisten Opfern in den USA fand 1927 statt.
Aber auch in Deutschland gab es schon vor 1927 Amokläufe.
Es ist ja nicht das Videospiel als solches Schuld. Das wird niemand so sagen.
Als einer der Auslöser eines Amoklaufs gelten aber wohl intensive Gewaltphantasien. Dort will man einen Einfluss mancher Spiele ausgemacht haben.
Der wesentliche Unterschied von Computerspiele zu anderen Medien ist imho die Aktivität des Benutzers. Einen noch so brutalen Film kann man wieder und wieder gucken und er wird immer gleich verlaufen. Es ist eine reine Darstellung von Gewalt, aktives Handeln findet durch den Betrachter nicht statt.
Ein Spiel hingegen kann Gewalt belohnen. So ist z.B. der Headshotspruch eine klare Belohnung von Gewalt. Es gibt Tendezen in Spielen, die ich kritisch sehe. So z.B. die zunhemende Ragdolltechnik. Es muss imho z:b. nicht sein, dass man Leichen hinterher noch zerstückeln kann.
Gleichzeitg muss man zugeben, dass der heutige Jugendschutz nicht funktioniert.
Ich würde mir wünschen, dass die Branche von alleine Vorschläge macht, wie man den Schutz verbessern kann.
Ein Weg, den ich mir vorstellen kann, ist dass beim Kauf von Händler eine Ausweiskopie gefertigt wird und er der Ordnungsbehörde nachweisen muss an wen er welche USK18 Spiele verkauft hat. (Beim Onlinehandel wäre es + wohl eine Kopie des Ausweises mit Originalunterschrift, dass man dort USK 18 Spiele erwerben möchte + Bezahlung über Kreditkarte auf den Namen des Ausweisinhabers + personengebunde Zustellung).
Wenn im Ausgleich dafür die sinnlose Idee der CUT-USK18-Versionen verschwinden, dann sehe ich für erwachsene Gamer sogar einen Gewinn in einer solchen Lösung.
Leonidas
2009-03-27, 13:30:24
Und gleichzeitig verschwindet mit der aktiven Handlung des Spielers aber das Bild, daß ein Spiel/Film dem Spieler/Betrachter eine vorgefertigte Meinung aufdrängt. Man kann einen Film bewußt gewaltverherrlichend gestalten, indem man die Gewalt positiv besetzt. Bei einem Spiel geht das kaum, weil da ja letztlich fast alles vom Spieler selber (keine Meinungsmache, da eigenaktiv) oder von seinen Gegnern (per Definition negativ besetzt) ausgeht.
Leider wird dieser Punkt viel zu wenig betrachtet, dabei könnte man daran die Gewaltverherrlichung von Spielen schon deutlich abschwächen und um ganze Dimensionen unterhalb entsprechender Filme legen.
Und gleichzeitig verschwindet mit der aktiven Handlung des Spielers aber das Bild, daß ein Spiel/Film dem Spieler/Betrachter eine vorgefertigte Meinung aufdrängt. Man kann einen Film bewußt gewaltverherrlichend gestalten, indem man die Gewalt positiv besetzt. Bei einem Spiel geht das kaum, weil da ja letztlich fast alles vom Spieler selber (keine Meinungsmache, da eigenaktiv) oder von seinen Gegnern (per Definition negativ besetzt) ausgeht.
Leider wird dieser Punkt viel zu wenig betrachtet, dabei könnte man daran die Gewaltverherrlichung von Spielen schon deutlich abschwächen und um ganze Dimensionen unterhalb entsprechender Filme legen.
Es verschwindet gar kein Bild, denn in Spielen wirst du im Regelfall in eine Rolle gezwängt und mit einer vorgefertigten Meinung konfrontiert. Und obendrein handelst du dann noch nach genau diesem Bild.
Zudem ist häufig (in den Thematisch relevanten Spielen natürlich) Gewalt das einzige Mittel, das ist eine völlig klare Form der Verherrlichung.
Das Spiele im Grunde extrem gewalttätig sind, das sollte man meiner Meinung nach nicht unter den Tisch kehren. Action-Spiele sind mit weit über 50% auf dem Markt vertreten, geführt von Ego-Shootern. Nur selbstverständlich sollten die Konsequenzen völlig andere sein. Aber ein aufgeklärter Umgang mit Medien ist viel zu viel verlangt.
Der_Donnervogel
2009-03-28, 20:20:01
Ein Spiel hingegen kann Gewalt belohnen. So ist z.B. der Headshotspruch eine klare Belohnung von Gewalt. Es gibt Tendezen in Spielen, die ich kritisch sehe. So z.B. die zunhemende Ragdolltechnik. Es muss imho z:b. nicht sein, dass man Leichen hinterher noch zerstückeln kann.Gerade solche Sachen sind doch die Lustigsten wenn man noch ein Jugendlicher ist. Ist zwar schon ne Weile her, aber ich kann mich noch erinnern, dass es immer witzig war bei Barbarian (http://de.wikipedia.org/wiki/Barbarian_(Computerspiel)) Gegner zu köpfen oder später dann bei Mortal Kombat (http://de.wikipedia.org/wiki/Mortal_Kombat) die Finishing Moves anzubringen. Dabei war auch egal ob die eigentlich verboten waren. Waren eh Raubkopien damals. :ugly: Da kommen wir gleich mal zu:
Gleichzeitig muss man zugeben, dass der heutige Jugendschutz nicht funktioniert. Der wird auch kaum verbessert werden können. Wenn man als Jugendlicher schon in Zeiten als man das Wort "Internet" nur vom Hörensagen gekannt hat problemlos an Kopien der "interessanten" Spiele gekommen ist, dann ist das im Jahr 2009 doch erst recht kein Problem. Da sind irgendwelche ab18-Verbote höchstens Checklisten, welche Spiele unbedingt in den privaten Spielevorrat der Jugendlichen gehören.
Andre
2009-03-28, 21:47:40
Und gleichzeitig verschwindet mit der aktiven Handlung des Spielers aber das Bild, daß ein Spiel/Film dem Spieler/Betrachter eine vorgefertigte Meinung aufdrängt. Man kann einen Film bewußt gewaltverherrlichend gestalten, indem man die Gewalt positiv besetzt. Bei einem Spiel geht das kaum, weil da ja letztlich fast alles vom Spieler selber (keine Meinungsmache, da eigenaktiv) oder von seinen Gegnern (per Definition negativ besetzt) ausgeht.
Leider wird dieser Punkt viel zu wenig betrachtet, dabei könnte man daran die Gewaltverherrlichung von Spielen schon deutlich abschwächen und um ganze Dimensionen unterhalb entsprechender Filme legen.
Aber klar. Erzähl mir bitte, wie du einen Egoshooter ohne Töten von Gegnern "gestalten" willst. Du wirfst Nebelbomben und redest schon wie Politiker.
Lightning
2009-03-28, 23:46:18
Aber klar. Erzähl mir bitte, wie du einen Egoshooter ohne Töten von Gegnern "gestalten" willst.
Ohne töten natürlich nicht. Wie weit man damit geht ist einem aber durchaus selbst überlassen. Je nach Spiel z.B.: Töte ich Zivilisten, töte ich, obwohl es auch ohne geht? Wie brutal gehe ich vor, "spiele" ich vielleicht noch mit den Opfern, zerstückele ich sie gar im Nachhinein? Im Film sind solche Sachen komplett vorgegeben, ob nun zum Guten oder zum schlechten (in Cutscenes der Spiele aber logischerweise auch).
Dennoch bin ich auch der Meinung, dass Spiele jemandem ebenso eine bestimmte Sichtweise vorgeben können. In einem Manhunt ist man natürlich der skrupellose, brutal vorgehende Killer, eine andere Rolle hat man nicht zur Wahl.
Die Aktivität des Benutzers im Vergleich zum Film sehe ich hingegen auch nicht als entscheidend. Es kommt ja nicht darauf an, was man tatsächlich macht (das ist auch beim Spielen nur ein harmloses Knöpfchendrücken), sondern das, was sich im Gehirn und Verstand abspielt. Ob ich jetzt im Film mit dem Actionhelden mitfiebere und hoffe, dass er seine Feinde erledigt, oder das gleiche im Spiel tue.. das Ergebnis ist gleich. Dass man selber reagieren führt imo höchstens zu einem steigenden Adrenalinspiegel, wie beim Sport.
Wirklich bedenklich finde ich Gewalt an sich sowieso nicht. Beeinflussender sind das geschickte Nahelegen von Ideologien und Weltanschauungen, das wiederum kann in allen Medien funktionieren, sei es nun Film, Buch, Musik oder eben Spiel. Und zwar nicht durch die trockene Darstellung, sondern durch Schaffung einer Motivation.
Malsehenwiesaussieht
2009-03-29, 08:41:32
Was bringt es eigentlich in D stärker gegen "Killerspiele" vorzugehen wenn es Möglichkeiten wie Import, Download, Lan etc. gibt?
Das bringt garnix.
Aber die größte Zielgruppe in Deutschland , die Rentner, begreift das nicht.
Also machen die Politiker das, was sie können: ein Gesetz.
Blöde mehr nicht.
Müller-Lüdenscheidt
2009-03-29, 12:33:25
Den meisten Verbotsplärrern hat ja auch noch keiner gesagt, dass ihr Geplärre an deutschen Ladentheken endet. Die Hersteller oder auch irgendwelche Modder sollten in einem richtig fiesen Killerspiel unsere ganzen Nasen dahingehend mal so richtig auf die Schippe nehmen. Damit sie live sehen das sie nicht viel machen können. Grand Theft Wheelchair mit Schäuble oder ein Resident Evil mit Bosbach und Laien-Ursel als Spielercharaktere. :smile:
Das bringt garnix.
Aber die größte Zielgruppe in Deutschland , die Rentner, begreift das nicht.
Also machen die Politiker das, was sie können: ein Gesetz.
Blöde mehr nicht.
Aber klar. Erzähl mir bitte, wie du einen Egoshooter ohne Töten von Gegnern "gestalten" willst. Du wirfst Nebelbomben und redest schon wie Politiker.
In den allermeisten Spielen geht es aber um das "Töten" von bewaffneten Feinden, die nach gängigen Moralvorstellungen klar das Böse repräsentieren. Das Töten von Zivilisten/Unbewaffneten/Unschuldigen gibt meist Strafen, macht ja ohne Herrausforderung von zumindest augenscheinlich gefährlichen Agressoren auch keinen Spass. Das halte ich auch für den Grund, warum sich hier einige (mich eingeschlossen) an normalen (auch blutigen) Shootern erfreuen, aber eine Jagdsimulation, bei der man nichtmal auf Menschen schießt, verabscheuen. Tiere sind halt unschuldig wie Kinder, auf die ich ebenfalls auch nicht virtuell anlegen möchte.
Daneben geht es noch im MP um den Wettkampfgedanken, wo die Gegner gleiche Chancen haben.
Wie man aus diesen Grundvorraussetzungen zum Amokläufer werden soll, ist mir schleierhaft. Und selbst wenn KS etwas ausmachen, rechtfertigt dies immernochnicht das angestrebte Verbot, weil der überwältigende Teil der Spieler (Minderjährige eingeschlossen) sehr wohl damit umzugehen weiß.
"Ego-Shooter im Visier
Von Julia Fröhlich
03. April 2009
Gewalt in Games führt zu Gewalt im realen Leben. Dieser Kausal-Zusammenhang wird nicht erst seit Winnenden immer wieder postuliert. Doch neue Studien mit Gehirnaufnahmen halten dagegen."
http://www.chip.de/artikel/c_druckansicht_35957734.html
betasilie
2009-04-10, 18:17:48
Typisches Wohnzimmer eines Killerspiel-Spielers:
http://brainhack.de/wp-content/gallery/latest7/brainpic3354.jpg
_DrillSarge]I[
2009-04-10, 19:24:09
Typisches Wohnzimmer eines Killerspiel-Spielers:
http://brainhack.de/wp-content/gallery/latest7/brainpic3354.jpg
lol. kal. .50 maschinenkanone, granatpistole. ;D damit zieht man in den krieg und läuft ned amok X-D.
UND: ist das ein mac-dock? :eek: ;D;D;D I knew it!
Madkiller
2009-04-10, 19:47:53
Was aber mir so richtig suspekt vorkommt: Wer bitte braucht 3 Mäuse und nen Trackball? :|
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