Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unterschied zwischen Proxy und VPN?
basti333
2009-04-08, 20:40:07
Durch unsere blonden nordischen freunde hat man ja in letzter zeit häufiger von s.g. VPNs gehört.
Da ich nicht genau wusste was das ist habe ich mich schlau gemacht und ein VPN hat ja anscheinend viele anwendungsfelder. Gemein ist aber immer die tatsache das sie verschlüsselt sind. Teilweise haben wohl goße firmen ein einziges, großes, weltweites firmennetzwerk. Das läuft übers internet, aber es haben halt nur firmenangehörige zugriff. Ein netz im netz. Und so in der art, in mehr oder weniger abgespeckten formen, sehen so halt die meisten VPNs aus.
Aber worauf ich hinaus will: In schweden sind ja wohl jetzt VPNs sehr beliebt geworden, bei denen man eine verschlüsselte verbindung zum anbieter hat und über diesen anbieter kommt man das ins internet, über eine andere IP als die vom ISP.
Aber jetzt frage ich mich warum sich das VPN und nicht Proxy nennt? Ein Proxy hat doch genau die geiche funktion, verschlüsseln kann man die verbindung auch.
Noch ne andere Frage: Mal angenommen jetzt sind diese VPNs in schweden zu erfolgreich und die musikindustrie diktiert wieder ein paar neue gesetze, dann könnte man doch auch die VPN anbieten zwingen die verbindungsdaten zu speichern oder macht die technik es irgendwie unmöglich das man leuten auf die schliche kommen kann? (und wenn dazu ein paar modifizierungen nötig wären)
trunks18
2009-04-08, 21:00:08
Wer bietet denn VPNs an?
Ich hab schon ein paar mal ne VPN Verbindung zur Arbeit eingerichtet. Ist halt sehr praktisch, wenn man mit recht sensiblen Daten arbeitet. VPNs verbieten ist denke ich nicht möglich.
Wer bietet denn VPNs an?
Ich hab schon ein paar mal ne VPN Verbindung zur Arbeit eingerichtet. Ist halt sehr praktisch, wenn man mit recht sensiblen Daten arbeitet. VPNs verbieten ist denke ich nicht möglich.
Wieso soll das nicht möglich sein?
Man müßte nur die Entsprechenden Ports speeren, oder auf den Routern NBAR aktivieren und gut ist.
Ob VPNs einen Vorteil bei der anonymität bieten, bezweifele ich zwar, aber mal sehenwie sich das entwickelt.
mfg
Proxy heißt du bekommst nach außen hin die IP des Proxyservers. Das ist beim VPN nicht zwangsläufig so, man könnte den VPN Kunden auch eigene VPN-IPs zuweisen (keine Ahnung ob das wirklich so gemacht wird).
basti333
2009-04-08, 21:30:55
also z.Z. bringen VPNs (zumindest in Schweden) wohl schon einen vorteil. In Schweden gibt es zwei möglichkeiten was passiert wenn ich Filesharing betreibe und erwischt werde:
a) Ich Lade runter wie immer, ohne VPN o.ä.: Die Musikindutrie erfährt vom ISP das ich mich hinter der IP verberge und zeigt mich an oder will geld sehen oder was auch immer.
b) ich habe einen VPN, die musikindustrie sammelt wieder die IP und will wissen wer dahinter steckt, antwort vom provider: "oh sorry, tut uns leid, das war ein VPN kunde, leider haben wir überhaupt keine ahnung welcher kunde zu gegebener zeit diese IP hatte, da wir nichts protokollieren."
...und protokolliert wird nichts, weil es das gesetz es nicht vorschreibt. Das ist zumindest mein verständnis, aber man könnte ja nun ein gesetz erlassen welches die VPN anbieter zur protokollieren aller verbindungen etc. zwingt. Eine meiner fragen war nun, ob es eine möglichkeit gäbe auch diese protokollierung zu umgehen...?
basti333
2009-04-08, 21:32:03
Proxy heißt du bekommst nach außen hin die IP des Proxyservers. Das ist beim VPN nicht zwangsläufig so, man könnte den VPN Kunden auch eigene VPN-IPs zuweisen (keine Ahnung ob das wirklich so gemacht wird).
Aber das würde ja nichts gegen die musikindustrie bringen, da muss ja schon eine andere IP hinterstecken.
Aber das würde ja nichts gegen die musikindustrie bringen, da muss ja schon eine andere IP hinterstecken.
Es ist doch eine andere, solang die Zuordnung der IPs nicht bekannt wird, ist das ein funktionierender Schutz.
Andersrum hilft ein Proxy mit Verbindungs-Vorratsdatenspeicherung nicht gegen Klagen.
basti333
2009-04-08, 22:24:49
achso, du meinst das die VPN kunden dann tatsächlich ein geschlossenes netz haben (auch wenn sie vielleicht nichts davon mitbekommen) und es aus diesem netz nur eine verbindung ins internet gibt, also eine IP für alle?
Nein, nicht nur eine IP. Genauso wie bei der dynamischen Zuordnung wenn man sich per Internetprovider ins Internet verbindet. Jeder der sich beim VPN anmeldet bekommt eine zufällige öffentliche IP aus einem großen Pool von möglichen IPs.
Wenn man nicht protokolliert wer welche IP bekommen hat, ist das anonym.
Cthulhu
2009-04-08, 23:17:49
Nicht unbedingt, ich benutze so ein VPN, und da bekommt jeder Kunde die gleiche IP, nämlich diejenige des Rechenzentrums, mit dem man sich eben verbunden hat. funktioniert also im Prinzip wie das Netzwerk zuhause, wo man mit mehreren Rechnern ueber einen Router ins Internet geht, und diese nach Aussen alle die gleiche IP haben. Verbindungsdaten werden keine gespeichert, insofern ist es nicht möglich nachzuvollziehen, wer sich verbunden hat, und was er gemacht hat.
dragonmaster
2009-04-08, 23:45:41
was mir zu dem thema einfällt ist dass man auf hulu.com als nichtamerikaner nur mit einer vpnlösung kommt, proxy reicht nicht.
basti333
2009-04-08, 23:51:20
was mir zu dem thema einfällt ist dass man auf hulu.com als nichtamerikaner nur mit einer vpnlösung kommt, proxy reicht nicht.
Ich glaube das hat damit nichts zu tun, sondern nur mit was für einer IP du die seite besuchst. Proxys und VPNs können, müssen aber nicht gehen. Oder liege ich da falsch?
Gnafoo
2009-04-09, 00:52:08
Ein VPN setzt an einer niedrigeren Protokollebene an. Durch das VPN kannst du eigentlich mit jedem Protokoll (HTTP, FTP, File-Sharing, etc. pp.) kommunizieren, ohne dass sich für das Protokoll etwas ändert. Ein Proxy dagegen setzt (üblicherweise) auf Anwendungsebene an. D. h du musst diesen dann z. B. im Browser für HTTP/FTP-Verbindungen eintragen, so dass dieser seine Anfragen an den Proxy schickt, welche diese auswertet, selbst beim Server anfragt und die Antwort zurückschickt. D. h. aber auch, dass das Programm einen Proxy unterstützen muss und der Proxy das entsprechende Protokoll verarbeiten können muss. Ein VPN ist dagegen für die Programme weitestgehend transparent und verhält sich wie ein normales Netzwerk.
Aber auch der typische Anwendungszweck ist anders. Ein VPN dient dazu, ein sicheres Netzwerk über ein unsicheres Netz aufzubauen, in dem prinzipiell eine Kommunikation zwischen allen Teilnehmern des VPN ermöglicht wird. Ein Proxy dagegen ist üblicherweise nur Vermittler zwischen genau einem Client und einem Server für ein bestimmtes Protokoll.
Es kann allerdings sein, dass man einen "Proxy" auch freier definieren kann, aber für die üblichen HTTP/FTP-Proxies und VPNs stimmt es denke ich so.
Eggcake
2009-04-09, 01:16:04
Ich benutze eine VPN-Verbindung von zu Hause mit dem Uninetzwerk, wodurch ich über Remotedesktop auf meinen Account auf dem Linuxserver der Uni direkt zugreifen kann.
Geht das mit einem Proxy auch so einfach?
Wobei wir seit einigen Monaten auch Sun Secure Global Desktop verwenden - wie das genau funktioniert weiss ich nicht, ist aber noch einfacher als VPN...
trunks18
2009-04-09, 02:02:10
Wieso soll das nicht möglich sein?
Man müßte nur die Entsprechenden Ports speeren, oder auf den Routern NBAR aktivieren und gut ist.
Ob VPNs einen Vorteil bei der anonymität bieten, bezweifele ich zwar, aber mal sehenwie sich das entwickelt.
mfg
Ging mir nicht darum, ob es technisch möglich wäre, sondern, dass nicht nur Filesharer davon betroffen wären.
sei laut
2009-04-09, 16:32:53
Ich benutze eine VPN-Verbindung von zu Hause mit dem Uninetzwerk, wodurch ich über Remotedesktop auf meinen Account auf dem Linuxserver der Uni direkt zugreifen kann.
Geht das mit einem Proxy auch so einfach?
Nein.
VPN -> bist im LAN und vermutlich ist der Rechner, auf dem du per Remote zugreifst, nur im LAN erreichbar.
Der Proxy ist für sowas nicht gemacht, außerdem ist die Verbindung nicht immer verschlüsselt.
@Topic: Gibt auch schon seit längerer Zeit SwissVPN, die auch sowas anbieten. Man kannns auch kostenlos testen.
Philipus II
2009-04-10, 12:06:26
perfectPrivacy soll auch gut sein.
RavenTS
2009-04-11, 11:12:06
Nein.
VPN -> bist im LAN und vermutlich ist der Rechner, auf dem du per Remote zugreifst, nur im LAN erreichbar.
Der Proxy ist für sowas nicht gemacht, außerdem ist die Verbindung nicht immer verschlüsselt.
@Topic: Gibt auch schon seit längerer Zeit SwissVPN, die auch sowas anbieten. Man kannns auch kostenlos testen.
Dito.
Bei uns an der Uni kann man zwei verschiedene "VPN-Modelle" wählen. Einmal wird quasi der komplette Transfer über den VPN geregelt, du hast dann quasi die Uniserver als eine Art Proxy und Zweitens nur der Verkehr ins Uninetz läuft per VPN, der Rest wird "gesplittet" läuft weiterhin normal über die Server beim ISP.
Avalox
2009-04-14, 08:12:46
Wieso soll das nicht möglich sein?
Man müßte nur die Entsprechenden Ports speeren, oder auf den Routern NBAR aktivieren und gut ist.
Ob VPNs einen Vorteil bei der anonymität bieten, bezweifele ich zwar, aber mal sehenwie sich das entwickelt.
Wie soll den NBAR ein über Port 443 getunneltes VPN unterbinden? Port sperren verbietet sich.
Das VPN bietet dort selbst keinen technischen Vorteil in der Anonymität, aber ggf. einen rechtlichen.
Der Nutzer mietet sich in einem Land, ohne entsprechende Strafverfolgung einen virtuellen Server mit Internet Zugang, installiert dort ein VPN Gateway und baut zu diesen eine VPN Verbindung auf. Jeglicher Internet Zugriff läuft dann über diesen ausländischen Server mit der Server IP Adresse.
Sehr einfach, sehr schnell, sehr billig und bei der richtigen Wahl der Server Lokation eine sehr nachhaltige Wahrung der Privatsphäre.
basti333
2009-04-14, 19:30:29
Wie soll den NBAR ein über Port 443 getunneltes VPN unterbinden? Port sperren verbietet sich.
Das VPN bietet dort selbst keinen technischen Vorteil in der Anonymität, aber ggf. einen rechtlichen.
Der Nutzer mietet sich in einem Land, ohne entsprechende Strafverfolgung einen virtuellen Server mit Internet Zugang, installiert dort ein VPN Gateway und baut zu diesen eine VPN Verbindung auf. Jeglicher Internet Zugriff läuft dann über diesen ausländischen Server mit der Server IP Adresse.
Sehr einfach, sehr schnell, sehr billig und bei der richtigen Wahl der Server Lokation eine sehr nachhaltige Wahrung der Privatsphäre.
was filesharing angeht würde es auch ein server in den Niederlanden tun, bei diesen kleinen vergehen findet ja keine grenzüberschreitende verfolgung statt. Datenschutzmäßig bringt es natürlich eher wenig.
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