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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der neidische Kollege


Monger
2009-07-08, 19:03:35
Muss grad mal ein bissl Frust loswerden :mad:

Situation ist ungefähr so: ich bin Testautomatisierer, sitze also im Systemtest. Mir gegenüber sitzt ein Kollege - Systemtester. Ich hab bis vor einem Dreiviertel Jahr das selbe gemacht wie er, wurde dann aber innerhalb des Teams halt dieser neuen Aufgabe zugewiesen.

Wenn man sich so nahe auf der Pelle hockt, hat man natürlich zwangsläufig auch viel miteinander zu tun. Und privat ist der Kollege auch schwer in Ordnung - ich hab mit ihm schon so einige Bier gestemmt und Sprüche geklopft.

Problem ist: er hat sich partout in den Kopf gesetzt, zu demonstrieren dass er im Beruf besser ist als ich.
Ich hab schon so meinen Verdacht woher das kommen könnte. Er ist fast 8 Jahre älter als ich, und er hat auch schon mehr als einmal mir gegenüber betont, dass er jetzt mal so langsam einen Karrieresprung will, um nicht ewig dort zu versauern. In seinen Augen habe ich eine "höhere" Position als er, hab auch vor kurzem eine Gehaltserhöhung bekommen... und ich glaube, er neidet mir das.

Und offenbar betrachtet er die Testautomatisierung als eine Art "Aufstieg" - mit mehr Verantwortung und eben mehr Know-How. Also hat er ca. vor einem halben Jahr sich in den Kopf gesetzt, sich da beweisen zu müssen. Er hat etliches an Arbeitszeit in den Ausbau seiner Skripte investiert. Jeden Tag stand er neben mir, und hat mich wegen irgendwas gelöchert. Am Anfang fand ich das auch völlig in Ordnung - immerhin bin ich dazu da, den Testern zu helfen, und sich weiterzubilden ist ja nie verkehrt.

Ich hätte auch heute kein Problem damit, wenn er nicht von Woche zu Woche immer mehr sticheln würde. Angefangen hat es damit, dass er sich bestimmte Algorithmen ausgedacht hatte, und mich gefragt hat ob ich sie in die allgemeinen Bibliotheken übernehmen möchte. Ich hab mir das Zeug angeschaut, und habe höflich, aber deutlich abgelehnt - einfach weil ich keinen konkreten Bedarf sah, und das was er geschrieben hat einen monströsen Wartungsaufwand bedeutet hätte.

Damit fing es irgendwo an. Irgendwann hat er angefangen, Sachen die ich geschrieben habe sich vorzunehmen und zu "optimieren", d.h. immer wieder mal durch bestimmte, sehr spezielle Lösungen ein paar Prozent rauszuquetschen. Meine Argumentation, dass ich mir mit solchen Gebilden mehr Ärger ins Haus bringe als ich beseitige, hat er wohl persönlich genommen.
Mittlerweile versucht er, hinter meinem Rücken vorbei seine Lösungen den anderen Testern schmackhaft zu machen. Auch das wäre ja völlig in Ordnung, wenn er mir das nicht ständig unter die Nase reiben würde.

Mittlerweile hat er auch den Chef eindringlich beharkt, doch in die Testautomatisierung versetzt zu werden. Mir persönlich graust es aber ehrlich gesagt bei dem Gedanken, da für ihn Kindermädchen zu spielen, oder ihm gar größere Verantwortung zu überlassen. Ich finde ja gut dass er sich da dermaßen reinkniet, aber er ist furchtbar lernresistent. Ich sag ihm: "wenn du mehr beitragen willst, dann lies doch bitte schonmal diese Codeguidelines, und setz sie auch bitte um (wie jeder von uns)" oder: "Du tust dir wesentlich leichter, wenn du Exception handling statt irgendwelche Status Codes verwendest", oder: "wenn dich das interessiert, dann nimm doch an unseren Info-Runden teil."
Ich versuche ihm wirklich was beizubringen, aber er nimmt das dann oftmals so auf als wollte ich seine Arbeit schlecht machen, und herausputzen dass ich was besseres bin, und macht seinen eigenen Mist weiter.
Ich hätte absolut kein Problem ihn in meinem Team zu haben, wenn ich mit ihm arbeiten könnte. Er ist ein guter Elektrotechniker und Ingenieur, aber ein fürchterlicher Programmierer. Und zu allem Überfluss ist er ziemlich temperamentvoll, und kriegt schnell mal einen roten Kopf, wenn er sich kritisiert fühlt.

Und ich stehe jetzt an dem Punkt, wo ich wahrscheinlich so langsam mal ein Gespräch mit meinem Chef führen muss, und vor diesem Moment habe ich fürchterliche Magenschmerzen.

Lokadamus
2009-07-08, 20:14:02
Und ich stehe jetzt an dem Punkt, wo ich wahrscheinlich so langsam mal ein Gespräch mit meinem Chef führen muss, und vor diesem Moment habe ich fürchterliche Magenschmerzen.mmm...

Jup, das Problem hatte ich auch schon und mein Gespräch ging völlig daneben ;(. Aber es führte dazu, dass Chef sich überhaupt mit der Lage auseinandergesetzt hat und es vergingen ein paar Tage, wo ich etwas böse angeguckt wurde und plötzlich mich alle gaaaaanz lieb hatten :). Das Gespräch ist schon etwas länger her und Chef hat mittlerweile mitbekommen, was für ein Problemfall wir als Kollegen da haben ...

Gast
2009-07-09, 09:49:14
Wo liegt das Problem?

Einfach dem Chef klarmachen, dass es so nicht weitergehen kann. Sag ihm, dass die Zusammenarbeit mit dem Mitarbeiter nicht funktioniert, er sich nicht ins Team einfügt und nur Hinterrücks über andere Leute lästert und komische Vorschläge macht, um besser da zu stehen. Aber sag ihm auch, dass er im Grund ein Guter ist, er sich in seinen Job reinhängt und kompetent ist... denn das ist er ja deiner Beschreibung nach in Gewisser hinsicht?!

Etheria
2009-07-09, 10:53:47
denke auch das du um ein gespäch nicht rum kommen wirst.
ein kollege der für jede kritik gleich an die decke springt und sich auch nichts sagen läßt sonder nur denkt das seins das beste is kann ja nicht gut fürs team sein.
Wenn er so gut wäre wie er von sich selber denkt dann hätte er doch die verantwortung und nicht du ; das heißt doch auch schon einiges

Panasonic
2009-07-09, 13:18:42
Warum ignorierst Du nicht einfach Kollegen, die Du nicht magst?!

Mr. Lolman
2009-07-09, 13:30:34
Warum ignorierst Du nicht einfach Kollegen, die Du nicht magst?!

ACK. Beim Cheffe anschwärzen, nur weil man mit der Art eines Kollegen nicht zurechtkommt, ist ziemlich hinterfotzig. Wenns wirklich unbedingt sein muss, dann würd dem Kollegen mein Vorhaben auf jeden Fall mitteilen und im noch ne Chance geben. Am besten wär natürlich eine Aussprache, in der du ihm, ohne Umschweife deine Sicht der Dinge darlegst und ihm klipp und klar fragst, was er für Probleme mit dir hat.


(vielleicht will er auch nur dich beeindrucken)

Lawmachine79
2009-07-09, 13:38:03
Einfach dem Chef klarmachen, dass es so nicht weitergehen kann. Sag ihm, dass die Zusammenarbeit mit dem Mitarbeiter nicht funktioniert, er sich nicht ins Team einfügt und nur Hinterrücks über andere Leute lästert und komische Vorschläge macht, um besser da zu stehen. Aber sag ihm auch, dass er im Grund ein Guter ist, er sich in seinen Job reinhängt und kompetent ist... denn das ist er ja deiner Beschreibung nach in Gewisser hinsicht?!
Sowas geht meistens nach hinten los.

Monger
2009-07-09, 13:49:54
Warum ignorierst Du nicht einfach Kollegen, die Du nicht magst?!
Weil er quasi direkt neben mir sitzt. Und weil er meine Arbeit behindert.

Aber ihr habt trotzdem recht: ich werd erstmal nix sagen. Sollte es wirklich dazu kommen, dass der Chef ihn meinem Team zuordnet, müssen wir uns da dann arrangieren. Und sollte er sich da nicht zusammenreißen, müssen wir es halt wirklich eskalieren. Aber halt erst dann.

Successor
2009-07-09, 13:54:26
ACK. Beim Cheffe anschwärzen, nur weil man mit der Art eines Kollegen nicht zurechtkommt, ist ziemlich hinterfotzig. Wenns wirklich unbedingt sein muss, dann würd dem Kollegen mein Vorhaben auf jeden Fall mitteilen und im noch ne Chance geben. Am besten wär natürlich eine Aussprache, in der du ihm, ohne Umschweife deine Sicht der Dinge darlegst und ihm klipp und klar fragst, was er für Probleme mit dir hat.


(vielleicht will er auch nur dich beeindrucken)

Nicht zurechtkommt? Wenn der Kerl ihm wuasi auf dem Schoß sitzt, dauernd mit Fragen (die sich anscheinend vermeiden ließen wenn er sich informieren würde) nervt und dann noch hinter dem Rücken ein wenig am Stuhlbein sägt würde mir die Hutschnur zündeln, das hat "mit der Art zurechtkommen" aber lange nichts mehr zu tun.
Recht hast du trotzdem, ein offenes Gespräch wäre wohl vonnöten. Ich hab bei so etwas auch immer Bauchschmerzen, aber man muss das manchmal machen - man tut nicht nur sich selbst, sondern auch den Problemmenschen damit keinen Gefallen wenn man alles so laufen lässt.

Panasonic
2009-07-09, 13:58:57
Offenes Gespräch?! Wann hat jemals ein solches Gespräch etwas zum Vorteil verändert? Unliebsame Kollegen sollte man ignorieren. Wenn dumme Fragen kommen, bestensfalls darauf hinweisen, dass die Frage dumm war und keine Antwort zu etwarten sei. Ich habe mir von Brandt einfach ein Sweartshirt bedrucken lassen: "Denken hilft".

http://4.bp.blogspot.com/_1oyQvakOv_U/Rao31vHVyyI/AAAAAAAAAEI/0HqfpuMyH_0/s200/denken_hilft.jpg

Damit werde ich kaum noch genervt und wenn, dann tippe ich mir einfach auf die Brust und rolle die Augen.

Und schwupps hat man viel mehr Zeit und Ruhe. Der Arbeitsplatz ist kein Kindergarten, wo man Freundschaften braucht! Merkt Euch das.

Monger
2009-07-09, 14:03:49
Offenes Gespräch?! Wann hat jemals ein solches Gespräch etwas zum Vorteil verändert? Unliebsame Kollegen sollte man ignorieren. Wenn dumme Fragen kommen, bestensfalls darauf hinweisen, dass die Frage dumm war und keine Antwort zu etwarten sei.
Darum geht es im übrigen überhaupt nicht. Ich kann mich schon wehren, wenn ich genervt werde. Wovor es mir graut, ist dass da plötzlich jemand Verantwortung für einen Bereich bekommen könnte für den er schlicht nicht qualifiziert ist - und ich dann seinen Mist wieder ausbügeln muss, so wie es halt im kleinen Maße jetzt schon passiert.

Panasonic
2009-07-09, 14:05:09
Darum geht es im übrigen überhaupt nicht. Ich kann mich schon wehren, wenn ich genervt werde. Wovor es mir graut, ist dass da plötzlich jemand Verantwortung für einen Bereich bekommen könnte für den er schlicht nicht qualifiziert ist - und ich dann seinen Mist wieder ausbügeln muss, so wie es halt im kleinen Maße jetzt schon passiert.
Du bist aber nicht für Deinen Kollegen verantwortlich ;) Die Geschäfts- oder Bereichsleitung wird im Fehlerfalle schon checken, wer der Verursacher ist. In solchen Situationen schreibe ich übrigens täglich einen Arbeitsbericht für mich auf. Den knalle ich dann im Diskussionsfall auf den Tisch.

raschomon
2009-07-09, 22:02:44
Offenes Gespräch?! Wann hat jemals ein solches Gespräch etwas zum Vorteil verändert? Unliebsame Kollegen sollte man ignorieren. Wenn dumme Fragen kommen, bestensfalls darauf hinweisen, dass die Frage dumm war und keine Antwort zu etwarten sei. Ich habe mir von Brandt einfach ein Sweartshirt bedrucken lassen: "Denken hilft". Damit werde ich kaum noch genervt und wenn, dann tippe ich mir einfach auf die Brust und rolle die Augen.

Und schwupps hat man viel mehr Zeit und Ruhe. Der Arbeitsplatz ist kein Kindergarten, wo man Freundschaften braucht! Merkt Euch das.

Ich neige auch eher Deiner Position zu. Das Problem des TS fing imho schon beim "Bier stemmen" und "Sprüche klopfen" an. Wir leben im 21. Jahrhundert, in der Arbeitswelt (zumindest der reifen Industriegesellschaften) ist der Kollege dem Kollegen ein Wolf geworden. Immerwährende Konkurrenz gibt es auch in der Binnenstruktur des Unternehmens, nicht nur in dessen Außenbeziehungen. Das kann auch gar nicht anders sein, nach Dutzenden von Rationalisierungsrunden in den letzten anderthalb bis zwei Jahrzehnten. Die Belegschaften sind bis zur Schmerzgrenze durchkämmt, da ist kein Fitzelchen Fett mehr verblieben, das die auf ununterbrochene Restrukturierungen geeichten Unternehmensführungen noch wegschneiden könnten. Interessanterweise liest man in den einschlägigen Berufs- und Karriereressorts der Presse und der Job-Portale nach wie vor jeden Tag von Karriereplanung, -tipps und -tricks. Es gibt nur ein winziges Problem dabei: vertikale Karrieren innerhalb der Unternehmensstruktur bzw. -hierarchie, also die klassische Form von "Karriere" sind unter diesen Voraussetzungen gar nicht mehr möglich, zumindest für die Mehrzahl der aufstiegswilligen Beschäftigten. Die Karrieren werden im Zeitalter von Lean Management und der "flachen Hierarchien" quasi automatisch vertikal, dann muß man das Ganze aber auch nicht mehr irreführend Karriere nennen, sondern einfach Lebenslauf, Berufsbiographie, "Job-Kreuzweg", was auch immer. Dem Kollegen des TS scheint das noch nicht so recht bewußt geworden sein. Denn ihm schwebt genau so eine "Karriere" der klassischen Art für sich persönlich vor, das schließe ich zumindest aus der Situationsbeschreibung.

Im übrigen gibt es in diesem Spiel ja sowieso verteilte Rollen, good guy vs. bad guy, und wir kennen halt nur die eine Seite. Der Kollege hat vielleicht eine ganz andere Sicht der Dinge, und die ist womöglich auch nicht gänzlich verkehrt.

Ein Gespräch mit dem gemeinsamen(?) Vorgesetzten verbietet sich aus meiner Sicht bevor man nicht das Gespräch mit dem "problematischen" Kollegen direkt gesucht hat.

Gruß

V2.0
2009-07-10, 07:57:58
Direkt zu Chef und sachlich mitteilen, dass er der Kollege die Effizienz des Teams beeinträchtigt. Auf keinen Fall erst mit ihm sprechen, denn sonst ist er schneller beim Chef als Du.

Reneval
2009-07-10, 13:16:53
Weil er quasi direkt neben mir sitzt. Und weil er meine Arbeit behindert.

Aber ihr habt trotzdem recht: ich werd erstmal nix sagen. Sollte es wirklich dazu kommen, dass der Chef ihn meinem Team zuordnet, müssen wir uns da dann arrangieren. Und sollte er sich da nicht zusammenreißen, müssen wir es halt wirklich eskalieren. Aber halt erst dann.

Anstatt mit ihm ein offenes, ehrliches Gespräch zu führen, schreibst du hier mehr oder weniger anonym in ein Internetforum.

So wird sich wohl nicht allzu viel an der Situation ändern und dein Frust wird sich nur noch mehr steigern.

Eskalieren kann die Situation immer noch, aber erst wenn du ruhig und sachlich über deine Sicht der Dinge mit ihm geredet hast. Wenn er dann uneinsichtig und aufbrausend rüberkommt und du feststellst, dass das nix bringt, kannst du immer noch zum Chef gehen.

Zum Chef gehen ohne vorher das Gespräch gesucht zu haben, ist IMMER assi und feige.

Reneval
2009-07-10, 13:23:19
Offenes Gespräch?! Wann hat jemals ein solches Gespräch etwas zum Vorteil verändert? Unliebsame Kollegen sollte man ignorieren. Wenn dumme Fragen kommen, bestensfalls darauf hinweisen, dass die Frage dumm war und keine Antwort zu etwarten sei. Ich habe mir von Brandt einfach ein Sweartshirt bedrucken lassen: "Denken hilft".

http://4.bp.blogspot.com/_1oyQvakOv_U/Rao31vHVyyI/AAAAAAAAAEI/0HqfpuMyH_0/s200/denken_hilft.jpg

Damit werde ich kaum noch genervt und wenn, dann tippe ich mir einfach auf die Brust und rolle die Augen.

Und schwupps hat man viel mehr Zeit und Ruhe. Der Arbeitsplatz ist kein Kindergarten, wo man Freundschaften braucht! Merkt Euch das.

Als du diesen Beitrag geschrieben hast, war dein Shirt wohl gerade in der Wäsche.

Panasonic
2009-07-10, 13:24:48
Direkt zu Chef und sachlich mitteilen, dass er der Kollege die Effizienz des Teams beeinträchtigt. Auf keinen Fall erst mit ihm sprechen, denn sonst ist er schneller beim Chef als Du.Die meisten Chefs sind extrem genervt, wenn irgendwelche Mitarbeiter mit lustigen Konkurrenz-Sperenzchen antanzen. Bei uns sind die immer als erstes wieder weg ;) Wie soll auch jemand Karriere machen, wenn er sich nicht selbst behaupten kann.

"Chef, Chef! Im Keller hat noch Licht gebrannt, aber keine Angst, ICH habe es schon ausgemacht!"

Peng :)

Sony
2009-07-10, 13:46:26
Weil er quasi direkt neben mir sitzt. Und weil er meine Arbeit behindert.

Aber ihr habt trotzdem recht: ich werd erstmal nix sagen. Sollte es wirklich dazu kommen, dass der Chef ihn meinem Team zuordnet, müssen wir uns da dann arrangieren. Und sollte er sich da nicht zusammenreißen, müssen wir es halt wirklich eskalieren. Aber halt erst dann.Finde ich auch keine gute Lösung. Es ist für den Chef sicher schwer eine falsche Entscheidung zu korrigieren. Vielleicht könnte ein Gespräch dem vorbeugen.
Nur welches Ergebnis schwebt Dir denn nach einem Gespräch mit dem Chef vor?

V2.0
2009-07-10, 13:52:35
Die meisten Chefs sind extrem genervt, wenn irgendwelche Mitarbeiter mit lustigen Konkurrenz-Sperenzchen antanzen. Bei uns sind die immer als erstes wieder weg ;) Wie soll auch jemand Karriere machen, wenn er sich nicht selbst behaupten kann.

"Chef, Chef! Im Keller hat noch Licht gebrannt, aber keine Angst, ICH habe es schon ausgemacht!"

Peng :)

Das lohnt natürlich nur, wenn einer mit seiner Art die Teamleistung runterzieht. Man muss ihn natürlich auch vorher vor Zeugen ruhig und sachlich auf sein Fehlverhalten hinweisen.
Allerdings halte ich heute ein offenes Gespräch für gewagt. Es ist eine Vorwarnung und wenn der andere clever ist rennt er als Erster zum Chef und beschwert sich über Mobbing.
Wenn man jemanden absägen will, dann muss der Angriff excellent vorbereitet sein und überraschend kommen.

Rogue
2009-07-10, 14:34:02
Muss ja keine Beschwerde/Anschwärzen sein, aber es kann nicht Schaden deinen Chef über die Situation ganz sachlich zu informieren. Wo es Reibungen gibt etc. Daraus kann sich dein Chef dann ne Meinung darüber bilden wie sinnvoll es ist Kollege X in die Abteilung von Kollege Y zu versetzen.

Falls er an dieser Idee feshält kann man ihn wenigstens dazu bringen deinem "Neider" ne klare Linie zu diktieren was seinen zuständigen Bereich bzw. seine Kompetenzen angehen.

Den Mund halten würde ich ganz sicher nicht. Wie V2.0 schon sagt, hinterher ist der Typ geschickter, geht selbst zum Chef und erzählt ihm irgendeinen Müll. Wenn der bis dahin von dir noch nichts darüber zu Ohren bekommen hat und du lediglich auf Anschuldigungen reagieren und dich rechtfertigen musst schwächt das deine Position, auch wenn du prinzipiell im recht bist.

Z.B. diese Algorithmen die du nicht übernehmen wolltest, das ist ein Punkt wo ich deine Beweggründe dem Chef zukommen lassen würde damit er sieht das deine Meinung einen fachlichen Backround hat und nicht etwa auf Mobbing Motiven fußt.

Wir haben bei uns auch son Arschkriecher der meint er wäre Gottes geschenk an meinen Arbeitgeber und der sich stets versucht wichtig zu tun und danach sabbert Aufgaben zu erhaschen die entweder direkt mit Cheffie zu tun haben oder zumindest von dem beobachtet werden. Das kann nach hinten losgehen. Die Kollegen sind nicht doof und so hat er kaum Freunde hier.

Wenn ich mit dem "kollidiere" unterhalte ich mich schon beinahe humorvoll mit meinem Chef über die neuesten Klöppse von HerrnXY. Habe meinem Chef aber schon vor langem durchaus ernst zu verstehen gegeben das er für den Fall das Herrn "Schleimerkollege" jemals in der Hierarchie über mich schafft und mir weisungsbefugt wäre, er 5min später meine schriftliche Kündigung auf seinem Schreibtisch findet. Keine Drohung, schlicht eine Tatsache. Kann für Vorgesetzte nicht schaden zu wissen was miteinander harmoniert und was nicht.

PHuV
2009-07-17, 16:03:31
@Monger, wie ist das den nun ausgegangen? Hast Du was gemacht?

Monger
2009-07-17, 17:13:20
@Monger, wie ist das den nun ausgegangen? Hast Du was gemacht?
Nope. Habs erstmal ruhen lassen. Wir haben auf Arbeit derzeit ohnehin ganz andere Probleme. Und eben jener besagte Kollege ist jetzt erstmal für drei Monate in Elternzeit.

Turiz
2009-07-17, 18:10:41
.... Und eben jener besagte Kollege ist jetzt erstmal für drei Monate in Elternzeit.
Das wird seine Beliebtheit beim Chef nicht gerade steigern. Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass Probleme immer mit den Betreffenden direkt besprochen werden müssen bevor man etwas unternimmt. Oft stellt sich bei solchen Gesprächen auch heraus, dass man etwas fehlinterpretiert hat. Und nicht selten ist der Angesprochene froh, dass man etwas gesagt hat und jetzt gemeinsam das Problem lösen kann.

Monger
2009-07-17, 18:20:45
Das wird seine Beliebtheit beim Chef nicht gerade steigern.

Ironischerweise ist das im Moment überhaupt kein Problem. Und wir sind hier eigentlich auch nicht so kleinlich. Das wäre imho ein schlechter Chef, der daraus irgendwelche Schlüsse zieht.


Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass Probleme immer mit den Betreffenden direkt besprochen werden müssen bevor man etwas unternimmt.

Ich hätte es allenfalls eskalieren lassen können. Gestritten haben wir phasenweise ja fast täglich. Er hat halt seine Meinung, und ich meine, und meinem Gefühl nach nimmt er mich einfach nicht ernst genug, und seiner Meinung nach würdige ich seine Arbeit zu wenig. Wahrscheinlich ist an beidem was wahres dran.

Er ist aber ganz allgemein eher der "einsame Wolf" Typ, als der Teammensch. Das war äußerst nützlich, als er auf sich alleingestellt irgendwelche Serviceaufträge in Afrika gemacht hat, aber ich hab das Gefühl, dass er sich hier ins Team nie richtig reingefunden hat. Daher wahrscheinlich auch der Druck, da schnell aufzusteigen und der Situation zu entwachsen.

Aber nuja, das Problem hat sich erstmal gelegt. Er war auch ehrlich gesagt die letzten paar Wochen deutlich erträglicher und kooperativer. Schwankt halt immer sehr stark. Schaun mer mal, ob sich für ihn eine geeignete Position findet, wenn er im Oktober wieder zurück kommt.