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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alkoholiker


Gast
2009-09-13, 23:09:23
Nun, ich bin im Forum angemeldet. Aber OK, als Gast fühlt es sich richtiger an.

Ich bin Alkoholiker, nein nicht die Feld-Wald- und Wiesen Version, aufstehen, saufen, Hartz 4 beziehen, das wäre wohl das nächste Level.

Also: Aufstehen um 5:30 wenn der Wecker klingelt, duschen, Zähne putzen, in die Straßenbahn, ab zur Arbeit.

Funktionieren, die Kollegen begrüßen, einen Kaffee holen, danach Telefonverkauf, die Kunden bedienen, freundlich, professionell, kein Verlangen nach Alkohol.

Das Tagwerk ist getan, ich fahre in meine leere Wohnung, putzen waschen bügeln, was auch immer anliegt.

Dannach: Das einzig sinnvolle des Tages, sollten hier andere " Bettkantensäufer" sein wissen sie wovon ich rede:

Schnelles, systhematisches Zuschütten.

Und morgen auf ein neues.

Mordred
2009-09-14, 00:41:54
Hmm was genau willst du dazu jetzt hören?

Lyka
2009-09-14, 00:46:12
welche Menge können wir wochentags/am Wochenende sehen?

peppschmier
2009-09-14, 08:44:12
Du hast immerhin schon den ersten wichtigen Schritt getan: Du weisst, dass du Alkoholiker bist.

Such dir professionelle Hilfe, bevor dein Leben den Bach runter geht.

Simon Moon
2009-09-14, 08:55:16
Geh ich richtig in der Annahme, dass du jeweils am Abend vor dem schlafen dich einfach zuschüttest?
Geht es darum, besoffen zu sein, oder schlafen zu können?

kannst dich gerne auch per PM melden, ich denke, ich hab in diesem Bereich einiges an Erfahrung.

anderer gast
2009-09-14, 12:48:15
jo kenn das auch, aber nicht mit alk sondern anderem.

Gast
2009-09-14, 18:04:08
Ich finde regelmäßig 2-3 Bier am Abend nicht dramatisch, auch wenn man damit statistisch gesehen bereits ein Suffpenner kurz vorm Alkoholleichenendstadium ist.

Rooter
2009-09-14, 18:05:21
Funktionieren, die Kollegen begrüßen, einen Kaffee holen, danach Telefonverkauf, die Kunden bedienen, freundlich, professionell, kein Verlangen nach Alkohol.

Das Tagwerk ist getan, ich fahre in meine leere Wohnung, putzen waschen bügeln, was auch immer anliegt.

Dannach: Das einzig sinnvolle des Tages, sollten hier andere " Bettkantensäufer" sein wissen sie wovon ich rede:

Schnelles, systhematisches Zuschütten.Jo, kommt mir nicht sooo unbekannt vor deine Beschreibung. Bei mir ist es aber unregelmäßig, mal 'ne Woche gar nix, dann aber zwei Abende hintereinander.

Es hat imho viel mit Langeweile im Leben und/oder innerer Unzufriedenheit über sein Leben zu tun. Wenn du schon schreibst "in meine leere Wohnung" und "das einzig sinnvolle des Tages": Welche Hobbies hast du bzw. hast du überhaupt welche? Hast du Freunde mit denen man auch unter der Woche abends etwas unternehmen kann? Ich gehe davon aus das du keine Freundin hast...
Was und wieviel trinkst du pro Abend?
Gerne auch per PN wenn du hier nicht ins Detail gehen willst.

MfG
Rooter

MarcWessels
2009-09-14, 22:18:20
Ich finde regelmäßig 2-3 Bier am Abend nicht dramatisch, auch wenn man damit statistisch gesehen bereits ein Suffpenner kurz vorm Alkoholleichenendstadium ist.Die Regelmäßigkeit an sich kann schon einmal ein Anzeichen für Alkohilismus sein - ja.

Monkey
2009-09-14, 22:28:41
und wie wir hier schon oft gesehen haben ist jede "abnormale" handlung gleich ein indiez fuer eine krankheit. der eine is alkoholiker, der andere soll zum psychater, der andere ist gestört weil er in den puff geht....

meiner meinung nach sollte dies unterforum geschlossen werden! besser jetzt als gleich

Gast
2009-09-14, 22:31:36
War ja klar dass auf den Kommentar hin irgendwann der erste Abstinenzapostel auftauchen musste. Die Regelmäßigkeit ist kein Problem, ein Problem hat man erst, wenn man abends mal kein Bierchen zum Geniessen hat und dann ein Problem hat.
Da ich das bei mir guten Gewissens verneinen kann hab ich auch kein Problem, auch wenn du mir das vielleicht einzureden versuchst.

Allerdings hört sich der Text des TS nach mehr als 2-3 Bier am Abend an, aber ob das zu viel ist oder nicht muß er mit sich selber ausmachen.
Wenn er findet es ist zuviel, dann sollte er damit aufhören. Wenn ein Marc Wessels oder seine Mudda findet es sei zuviel muß das nicht unbedingt so sein.

Etwas Alkoholgenuß kann nämlich, ebenso wie eine Tüte hin und wieder, für manche Zeitgenossen eine Steigerung der Lebensqualität darstellen.

doublehead
2009-09-14, 22:47:59
und wie wir hier schon oft gesehen haben ist jede "abnormale" handlung gleich ein indiez fuer eine krankheit. der eine is alkoholiker, der andere soll zum psychater, der andere ist gestört weil er in den puff geht....

meiner meinung nach sollte dies unterforum geschlossen werden! besser jetzt als gleich

Niemand zwingt Dich hier mitzulesen. Vielleicht ist Dein fernbleiben von hier die bessere Lösung. Du erinnerst mich an einen Freund der sich mit seinem Tunnelblick die Welt schönredet. Bloss keine Probleme wahrnehmen, das versaut nur das rosarote Weltbild.

@threadstarter : Machst Du das täglich ? Wie sieht es an freien Tagen / im Urlaub aus ?

Gast
2009-09-14, 23:38:20
@TS:

Wenn du dich als Alkoholiker fühlst, scheinst du unglücklich mit der Situation und deinem Alkkonsum zu sein. Daher solltest du etwas ändern. So einfach ist das.
Ob du jetzt tätsächlich einer bist - nach welcher Definition auch immer - sei mal dahingestellt. Es klingt aber danach, als ob du wirklich gefärdet wärst, da es deine einzige Freude am Abend zu sein scheint (Arbeiten -> Haushaltarbeit -> Freizeit <- bei dir Trinken).
Im Allgemeinen bin ich aber vorsichtig, sofort von einer Abhängigkeit zu sprechen. Die Regelmäßigkeit einer Handlung oder Konsums und die Unzufreidenheit ohne reicht imho nicht aus. Denn mit einer solchen Definition muss man Arsch genug in der Hose haben, den Großteil der Bevölkerung als süchtig zu brandmarken, was man mit dem Begriff "Süchtiger" automatisch tut. Wer also regelmäßig zockt und wem es fehlt, dieses nicht zu tun, ist süchtig Vollkommen egal, ob man 12 Std. vor WoW hängt oder nach jedem Abendessen 20 min ne CS-Map zockt. Morgenmuffel ohne Kaffe gehören ebenso wie Sportler, die sich mies fühlen, wenn sie heute/diese Woche "nichts für ihren Körper getan haben" auch dazu.
Für mich ist es erst dann vernünftig von einer Sucht zu sprechen, wenn sie bestimmend oder stark einschränkend aufs private oder gesellschaftliche Leben wird. Vorher mag per (pathologischer) Definition zwar ebenfalls der Suchtbegriff zutreffend sein, ist aber aufgrund der gesellschaftlichen Vorstellung (Parkbank, Harzt 4, Bahnhof Zoo...) unangebracht.

Monkey
2009-09-14, 23:41:56
aber bei dir tickt alles noch im takt ja? soll ich dir jetzt auf deine absurde unterstellung auch noch probleme unterstellen?

tzk

ich sollte hier wirklich nicht reingucken...nichtmal ausversehen

doublehead
2009-09-15, 00:13:10
aber bei dir tickt alles noch im takt ja?

Was ist denn bitte die Motivation Deines getrolles ? Einfach mal pöbeln und die Schliessung des Unterforums fordern. Was soll das ? Wenn man zu einem Thema nichts beitragen möchte, dann kann man es auch lassen. Oder mach einen eigenen anpranger-thread auf mit dem Thema "Ihr übertreibt doch alle und macht aus Mücken Elefanten".

atlantic
2009-09-15, 07:51:49
...

ich sollte hier wirklich nicht reingucken...nichtmal ausversehen

verlangt auch niemand.

und deshalb wird hier jetzt alles verschwinden, was nicht unmittelbar zum Thema beiträgt.

Hydrogen_Snake
2009-09-15, 10:39:50
Naja was heißt denn zuschütten? Vor ungefähr 2 Jahren habe ich regelmäßig noch bis zu 12 Bier jeden abend gekippt beim Fernsehen, Lesen, Musikhören, Zocken nicht weil ich es musste oder wollte. Es war halt da, kalt und die feinperlige Kohlensäure war angenehm.

Trinkst du aus Langeweile? Schmeckt dir der Fusel?

iDiot
2009-09-15, 10:50:01
12 bier? also nach 12 bier bin ich komplett blunzenfett.

Hydrogen_Snake
2009-09-15, 11:00:03
12 bier? also nach 12 bier bin ich komplett blunzenfett.

Tjo und mir merkt man es nicht an. Laut aussagen meiner Freundin, Bekannten, Freunde etc.
Aus irgend einem Grund kann ich das lange treiben, andere sind schon am kapitulieren...
irgendwann fällt aber der Schalter und es geht nicht mehr, weil alles sauer schmeckt.
Richtig schlecht wird mir aber meist dann nicht.

{655321}-Hades
2009-09-15, 11:55:31
Naja. So wie du das schilderst, bist du ein sogenannter funktionierender Alkoholiker. Eigentlich nichts problematisches. Wenn du den Eindruck hast, dass du nicht mehr aufhören kannst, bist du definitiv süchtig. Das wird auf Dauer richtig schädlich für dich. Wenn du keine Einbußen in sonstigen Bereichen hast (Arbeit, Sozialleben, Hobbies, Beziehung), hast du kein Problem, außer ein gesundheitliches. Die einen sind fett, die anderen rauchen, der nächste trinkt und Sportler dopen. Und etwas, worüber du dir Gedanken machen solltest, ist, wie sich dein Trinkverhalten entwickeln könnte, wenn du mal arbeitslos werden solltest.

Du scheinst unter dem Umstand allerdings zu leiden, sonst würdest du hier nicht so ein resigniertes Posting verfassen. Daher würde ich dir empfehlen, da mit einem Arzt drüber zu sprechen. Solltest du denn aufhören wollen. Hast du denn schon was verloren durch deinen Alkoholkonsum? Verarmst du geistig und sozial? Vernachlässigst du dich und deine Interessen? Glaubst du, mehr tun und erreichen zu wollen, als du es mit Alkohol kannst?

The_Invisible
2009-09-15, 12:18:01
Tjo und mir merkt man es nicht an. Laut aussagen meiner Freundin, Bekannten, Freunde etc.
Aus irgend einem Grund kann ich das lange treiben, andere sind schon am kapitulieren...
irgendwann fällt aber der Schalter und es geht nicht mehr, weil alles sauer schmeckt.
Richtig schlecht wird mir aber meist dann nicht.

ja, ist echt arg welche unterschiede es da gibt.

ich selber bin schon nach 2 bier für nix ernsthaftes mehr zu gebrauchen, für nen kumpel ist das gerade mal durst löschen :D

mfg

pest
2009-09-15, 12:50:37
Wenn du keine Einbußen in sonstigen Bereichen hast (Arbeit, Sozialleben, Hobbies, Beziehung), hast du kein Problem, außer ein gesundheitliches.

das funktioniert nicht, ein süchtiger hat immer einbußen, und aus langeweile säuft man nicht

(R)evolutionconcept
2009-09-15, 13:44:04
das funktioniert nicht, ein süchtiger hat immer einbußen, und aus langeweile säuft man nicht


Aber aus Genuss. Und wenn einem das schmeckt....

pest
2009-09-15, 13:53:53
einen alkoholinduzierten Kontrollverlust würde ich nicht als Genuss bezeichnen
Genuss ist sowas wie 2 Gläser Wein, ich sprach von Saufen!

{655321}-Hades
2009-09-15, 14:29:48
einen alkoholinduzierten Kontrollverlust würde ich nicht als Genuss bezeichnen
Genuss ist sowas wie 2 Gläser Wein, ich sprach von Saufen!

Wieso? Besoffen sein ist doch toll. Schnell und kontrollierbar induzierbare Euphorie. Ich wäre gern den ganzen Tag besoffen. Ich hänge aber an meinen Jobs, meiner Beziehung, meinen Freunden, lese gerne und habe nur ungerne Kater. Und täte auch gerne auf Fettleber und ähnliche Späße verzichten. Das sind die wenigen Gründe, aus denen ich nicht den ganzen Tag betrunken bin.

PS: Und Shooter lassen sich auch nur schwer betrunken spielen.

PPS: Es liegt mir fern, Alkoholismus zu verharmlosen. Aber ich habe da einen enorm schlimmen Fall in der Familie gehabt, deswegen bin ich vermutlich bereit, weit mehr als tolerables Alkoholverhalten zu akzeptieren als andere.

MooN
2009-09-15, 15:07:22
PS: Und Shooter lassen sich auch nur schwer betrunken spielen.

Das ist ja wohl rein subjektiv!

@TE:
Eine Woche gezielt auf die tägliche Dosis verzichten und wenn es zu Entzugserscheinungen kommt, zur Suchtberatung gehen.
Unabhängig davon solltest du vielleicht mal zum Arzt gehen und dich nach möglichen Gesundheitsschäden durch den Alkoholkonsum untersuchen lassen. Auch wenn es sich "nur" um täglich 3-4 Bier handeln sollte, wirkt sich ja bereits das je nach Geschlecht, Konstitution und Herkunft unterschiedlich auf den Körper aus.

Kephis
2009-09-15, 17:01:56
Ich kenne das Problem der Sucht nur zu genau leider. (siehe Signatur)
Ich bin selbst ein Mensch der eine hohe Sucht Veranlagung hat und war schon so ziemlich auf alles ausser auf ALK. Ich würde dir empfehlen das du dich zu erst einmal informierst was es für Stellen in deiner Stadt für Alkoholiker gibt und wo du Hilfe herbekommen könntest.
Aber dein Hauptproblem ist ja wie es mir scheint (und ich von mir selbst auch kenne) deine Einsamkeit. Du solltest schleunigst wieder unter Leute denn die Einsamkeit treibt dich immer weiter in die Sucht.

Aber keine Angst du bist nicht allein, es gibt soviele Menschen die gerade das selbe durchmachen. Sucht ist eine Krankheit wie Diabetiker oder Alzheimer und das "gute" an der Sucht, im gegensatz zu z.b. Alzheimer, ist das Sucht heilbar ist. Wenn du möchtest kannst du gerne meine Blog lesen (siehe Signatur) und über den auch jederzeit mit mir in Kontakt treten, vielleicht findest du dadurch für dich Punkte an denen du ansetzten kannst. Zumindest aber siehst du das du nicht allein bist und das es vielen so geht wie dir gerade.

Gast
2009-09-24, 08:48:42
Nochmal zu deinen Entzugsmöglichkeiten: Du kannst entweder einen stationären oder einen ambulanten Entzug machen. Der Entzug ist meistens nach 10 Tagen erledigt. Da du berufstätig bist, wirst du wahrscheinlich einen ambulanten Entzug machen wollen. Ob das möglich ist, muss dein Arzt entscheiden. Aber keinesfalls kalten Entzug machen, der kann lebensgefährlich sein, je nach Stadium.

Du wirst Medikamente bekommen, die eventuelle Krampfanfälle verhindern und die anderen Entzugserscheinungen, Tremor, Schwitzen, Unruhe, Saufdruck, usw. lindern. Vor allem für den Tremor wichtig, weil man in der Regel ja nicht möchte, das irgendwer etwas davon mitbekommt.

Mit dem Entzug ist es nicht getan, danach kannst du zur Reha. Musst du nicht, ist aber empfehlenswert, senkt die Rückfallwahrscheinlichkeit deutlich. Auch die kannst du ambulant machen. Da du alleine trinkst, ist eine Herauslösung aus dem sozialen Umfeld wohl auch eher kontraproduktiv.

Viel Erfolg wünsche ich dir.

Gast
2009-09-25, 11:56:36
Ich finde regelmäßig 2-3 Bier am Abend nicht dramatisch, auch wenn man damit statistisch gesehen bereits ein Suffpenner kurz vorm Alkoholleichenendstadium ist.
Das ist nicht nur statistisch so. Alkohol macht erheblich mehr kaputt als der gemeine Suffpenner überhaupt vermutet. Dir fehlen hier die Vergleiche zu jemandem, der an 3 tagen in der woche 2-3 bier viele jahre lang trinkt und jemandem, der das nicht macht...

Gerade die Regelmäßigkeit ist das Schlimme bei einer Abhängigkeit (so kommt diese auch erst zustande), die Menge spielt erst mal eine nicht so große Rolle, es sei denn man geht zu einem total exzessivem Konsum über, z.B. Arbeit beenden wegen Sucht, was ja durchaus nicht selten ist. Ist mir auch passiert, ich hab meine gesamte "Karriere" irreparabel weggeschmissen, trotz 1a ausbildung mit 1a bewertung (40/1500 leuten wurden genommen, selbst da war ich unter den besten), weil mir etwas bestimmtes zu diesem Zeitpunkt, eig. schon vorher, so wichtig war, dass alles irgendwann eine nachrangige Bedeutung bekommen hat. Das ging sogar so weit, dass ich jedem den ich kannte inkl Familie und Freundin von mir aus gesagt habe, sie können mich mal (und ich bin mir irgendwie nicht wirklich sicher, ob ich das im nachhinein bereue). Wenn man so weit ist und/oder dann noch die Beschäftigung verliert, dann ist das dahinvegetieren schon fast vorprogrammiert.
Deshalb ist es empfehlenswert, möglichst früh gegenzusteuern, denn es je später man es tut, wirds bekanntlich umso schwieriger oder es ist einem irgendwann total egal. Dazu muss man auch noch anmerken, dass die Erfolgsquote auf eine Komplettheilung mit jedem verstrichenen Tag proportional sinkt, es ist ein Unsinn zu sagen, Sucht wäre in jedem Fall 100% behandelbar, genau das Gegenteil ist der Fall, die Rückfallquoten sind nicht nur aber gerade bei Langzeitabhängigen enorm hoch! (z.T. über 80%) Das merkt man auch bei Leuten die Jahre geraucht oder sonstwas gefressen haben und trotz cleanheit den Rest ihres Lebens immer noch an den Suchtgedanken gefesselt sind. Ich glaube es ist wichtig das Ernst zu nehmen, sonst wird man am Ende noch total verzweifelt und irre.

Bettkantensäufer
2009-10-21, 22:44:15
@ TS:
Wenn du hier noch mit liest kontaktier mich bitte per PN, ich glaube wir haben ein gemeinsames Hobby oder Problem...

Dimon
2009-10-21, 23:09:02
Ein Kumpel von mir tut auch mal öfters trinken, nur das es kein Bier ist, sondern Cognac, ab und zu Abends nach dem Essen (Mehrmals in der Woche), aber auch am Wochenende....

Sind das auch schon anzeichen?

Gruß

doublehead
2009-10-21, 23:16:39
Ein Kumpel von mir tut auch mal öfters trinken, nur das es kein Bier ist, sondern Cognac, ab und zu Abends nach dem Essen (Mehrmals in der Woche), aber auch am Wochenende....

Sind das auch schon anzeichen?

Gruß
Natürlich. Mehrmals die Woche Cognag hinter die Binde giessen ist schon heftig. Kommt natürlich auch auf die Menge an, aber jeder regelmässige Konsum von Alkohol ist problematisch. Das Zeug ist ein Nervengift und wird viel zu leichtfertig in unserer Gesellschaft konsumiert.

Gast
2009-10-23, 10:22:42
Natürlich. Mehrmals die Woche Cognag hinter die Binde giessen ist schon heftig. Kommt natürlich auch auf die Menge an, aber jeder regelmässige Konsum von Alkohol ist problematisch. Das Zeug ist ein Nervengift und wird viel zu leichtfertig in unserer Gesellschaft konsumiert.
Alles klar!

Er schrieb ab und zu......das ist überhaupt kein Thema, sondern einfach nur purer Genuss, grade nach dem Essen.
Mache ich auch wenn mir das Essen besonders gut geschmeckt hat. Da gönn ich mir 1-2 Gläser on the rocks, auch mehrmals in der Woche, geht runter wie Öl und fühlt sich wie Balsam auf der Seele an. Einfach schön zum entspannen am Abend.

Anstatt sowas abzuraten, kann man das einigen Menschen hier nur anraten. Entspannung ist das halbe Leben. Nur halt nie auf Kosten der Gesundheit.


Ich rate dem TS sich professionelle Hilfe zu besorgen, so ein Problem entsteht nicht aus Genuss oder ähnlichem, sondern weil er mit gewissen Teilen seines normalen Lebens einfach unzufrieden ist. Ob nun EInsamkeit oder der graue Alltag.

Such dir "professionelle Hilfe"
Nichts ist zu teuer für deine Gesundheit.

doublehead
2009-10-23, 18:13:34
Alles klar!

Er schrieb ab und zu......das ist überhaupt kein Thema, sondern einfach nur purer Genuss, grade nach dem Essen.


Anstatt sowas abzuraten, kann man das einigen Menschen hier nur anraten. Entspannung ist das halbe Leben. Nur halt nie auf Kosten der Gesundheit.


Es geht aber eben verdammt schnell auf Kosten der Gesundheit. Die Mengen an Alkohol die Mediziner für unbedenklich halten sind ja schon nach 0,5 Liter Bier oder zwei Gläsern Rotwein erreicht. Wie gesagt, das Zeug ist ein Nervengift und die Langzeitfolgen ziemlich schrecklich. Es sind ja nicht nur so allseits bekannte Sachen wie Leberzirrhose oder Demenz die man dadurch begünstigt, sondern auch so wirklich schlimme Plagen wie http://de.wikipedia.org/wiki/Polyneuropathie
, etc... Und das ist in unserer Gesellschaft sehr weit verbreitet. Ein paar meiner Bekannten arbeiten im medizinischen Bereich, und die können unglaubliche Horrorstories erzählen.

Das dumme ist eben dass man mal abgesehen von einem Kater keine kurzfristigen schlimmeren Auswirkungen zu spüren bekommt. Also denken sich die Leute nix dabei und machen sich langfristig mit ihrem Konsum kaputt. Und mehrmals die Woche Cognac halte ich schon für sehr bedenklich, dabei bleibe ich.

Plutos
2009-10-24, 17:06:17
Lieber kurz und intensiv leben als ewig lang und völlig un-spannend :smile:. Das muss einfach jeder für sich selbst entscheiden. Erlaubt ist alles, was Spaß macht - wenn das Leben keinen Spaß macht, kann es noch so lang sein, besser wird es dadurch auch nicht. Nur länger.

Jaja, ich weiß, Gesundheit und so...wenn man dann tot ist, ist es auch egal, ob der Körper sonst in gutem Zustand ist, ist ja schließlich kein Gebrauchtmarkt. Die einzigen Leute, denen wichtig sein sollte, ob sie mit "gut erhaltenem" Körper und Geist sterben oder nicht, sind Organspender.

So, ich geh' jetzt Cola holen, um die tägliche Flasche Rum runterzuspülen :smile:.

medi
2009-10-24, 18:56:50
Wegen dieser "Randerscheinungen" trinke ich nur sehr selten Alkohol (alle 6-8 Wochen mal bissl Wein oder Wermut)

http://www.novafeel.de/ernaehrung/alkohol.htm
http://www.gesundheitswerkstatt.de/node/1879
http://www.apotheken-umschau.de/Alkohol/Leberschaeden-durch-A050829ANONI013341.html

Alkohol ist echt tolles Zeug!!! - wenn man seinen Körper auf Dauer ruinieren will...

doublehead
2009-10-24, 21:24:26
Lieber kurz und intensiv leben als ewig lang und völlig un-spannend :smile:.
Du tust mir echt leid, wenn Du ohne Alkohol keinen Spass haben kannst. Ich lebe nach dem Motto "Wenn es ohne Alkohol keinen Spass macht, dann ist es nichts wert".

Das muss einfach jeder für sich selbst entscheiden.
Ja sicher, aber die meisten jungen Leute sind viel zu doof um das entscheiden zu können. Ich habe auch mal so gedacht, aber inzwischen bin ich doch etwas schlauer geworden.

Jaja, ich weiß, Gesundheit und so...wenn man dann tot ist, ist es auch egal ...
Den meisten Leuten geht es aber nicht bis eine Sekunde vor dem Tod super, meistens steht ihnen ein langer schleichender, immer schlimmer werdender Leidensprozess bevor. Und je mehr man seinem Körper angetan hat, desto elendiger verreckt man. Aber bitte, ist ja Dein Körper. Nur heul dann bitte nicht rum wenn es Dir dreckig geht.

Lyka
2009-10-24, 21:30:39
Alles klar!

Er schrieb ab und zu......das ist überhaupt kein Thema, sondern einfach nur purer Genuss, grade nach dem Essen.
Mache ich auch wenn mir das Essen besonders gut geschmeckt hat. Da gönn ich mir 1-2 Gläser on the rocks, auch mehrmals in der Woche, geht runter wie Öl und fühlt sich wie Balsam auf der Seele an. Einfach schön zum entspannen am Abend.

Anstatt sowas abzuraten, kann man das einigen Menschen hier nur anraten. Entspannung ist das halbe Leben. Nur halt nie auf Kosten der Gesundheit.


Ich rate dem TS sich professionelle Hilfe zu besorgen, so ein Problem entsteht nicht aus Genuss oder ähnlichem, sondern weil er mit gewissen Teilen seines normalen Lebens einfach unzufrieden ist. Ob nun EInsamkeit oder der graue Alltag.

Such dir "professionelle Hilfe"
Nichts ist zu teuer für deine Gesundheit.

interessantes Konzept... mir fast jeden Tag guten Alkohol einzugießen... das wird teuer und ich werd langsam alki... nee, dann lieber selten und wenig. Genau wie Kaffee.

Simon Moon
2009-10-24, 21:39:24
Ja sicher, aber die meisten jungen Leute sind viel zu doof um das entscheiden zu können. Ich habe auch mal so gedacht, aber inzwischen bin ich doch etwas schlauer geworden.

Nein, es sind nicht die "meisten jungen Leute" zu doof. Zwar ist die Gefahr dem Alkohol zu verfallen bei Jugendlichen grösser, trotzdem bleibt es noch eine Minderheit und die "meisten jungen Leute" werden eben keine Alkoholiker. Und selbst bei denen die Alkoholiker werden, würde ich nicht Dummheit als Hauptgrund anführen, sondern meist soziale Probleme, welche mit Alkohol verdrängt werden.

doublehead
2009-10-24, 21:56:23
Nein, es sind nicht die "meisten jungen Leute" zu doof. Zwar ist die Gefahr dem Alkohol zu verfallen bei Jugendlichen grösser, trotzdem bleibt es noch eine Minderheit und die "meisten jungen Leute" werden eben keine Alkoholiker. Und selbst bei denen die Alkoholiker werden, würde ich nicht Dummheit als Hauptgrund anführen, sondern meist soziale Probleme, welche mit Alkohol verdrängt werden.

Ich spreche da jetzt aus meiner eigenen, lange zurückliegenden Erfahrung. Was ich meinte ist eher eine generelle Naivität bei jungen Menschen. Da machten sich die wenigsten Gedanken über den Tod (mal abgesehen von den Emos) und Versehrtheit. Oder wenn doch dann wird verdrängt. Schlimme Dinge passieren höchstens den anderen, aber einem selber nicht. Und Bedenken werden auch im Freundeskreis eher nicht diskutiert, weil man ja nicht als "Spiesser" und "Spassverderber" dastehen will.

Dktr_Faust
2009-10-24, 22:05:54
Ich würde Dir dringend empfehlen Dir Hilfe zu holen - und die kriegst Du eher nicht in einem PC-Forum. Deine Chancen diese Krankheit (ja, solltest Du tatsächlich "Alkoholiker" sein ist dies eine Krankheit und nicht etwas an dem Du Schuld trägst) alleine zu besiegen sind deutlich schlechter als mit (prof.) Unterstützung.

Wenn es Dir nicht recht ist, dass Dein Problem "offiziell" wird solltest Du Dich z.B. bei den Anonymen Alkoholikern (http://www.anonyme-alkoholiker.de/index.php) melden. Informationen über weitere Angebote findest Du bei denen oder z.B. hier (http://www.forum-alkoholiker.de/selbsthilfeforum/welche-hilfe-fuer-alkoholiker-gibt-es.php).

Grüße

Rooter
2009-10-24, 22:37:07
Ich lebe nach dem Motto "Wenn es ohne Alkohol keinen Spass macht, dann ist es nichts wert".So einfach ist das nicht. Im Wein liegt Wahrheit! Daher müsste es eher heißen: "Wenn es ohne Alkohol keinen Spaß macht bin ich nüchtern blos zu verklemmt dazu!"

Nur heul dann bitte nicht rum wenn es Dir dreckig geht.Am besten du merkst dir diesen Thread und wirfst es ihn dann in 30 oder mehr Jahren vor. :ulol:

MfG
Rooter

Simon Moon
2009-10-27, 04:52:23
Ich spreche da jetzt aus meiner eigenen, lange zurückliegenden Erfahrung. Was ich meinte ist eher eine generelle Naivität bei jungen Menschen. Da machten sich die wenigsten Gedanken über den Tod (mal abgesehen von den Emos) und Versehrtheit. Oder wenn doch dann wird verdrängt. Schlimme Dinge passieren höchstens den anderen, aber einem selber nicht. Und Bedenken werden auch im Freundeskreis eher nicht diskutiert, weil man ja nicht als "Spiesser" und "Spassverderber" dastehen will.

Aber diese Naivität wächst sich aus und die Menschheit hat die letzten 2000 Jahre auch überlebt ohne das wir alle zu Alkoholikern degenerieren. Die Naivität der Jugend anzuführen um die Entscheidungsfreiheit von mündigen Menschen zu untergraben, ist gelinde gesagt naiv. Zudem haben wir bereits einen Jugendschutz - es liegt also in erster Linie in der Verantwortung der Erwachsenen, ob sie den Jugendlichen auch Zugang zu Alkohol gewähren und sie der Jugend den richtigen Umgang mit Alkohol beibringen.
So erschien gerade erst eine Studie, die nahelegt, dass ein Bier mit dem Vater einen präventiven Charakter hat.

Je restriktiver man die Grenze zieht, desto fataler das Bild das dem Jugendlichen gemacht wird: Wenn die Eltern trinken, dem Nachwuchs dies aber unter Androhung von Strafe verbieten, wird damit die Neugier des Jugendlichen nicht gestillt, sondern er wird im versteckten das treiben der Eltern nachahmen. Das ist dann etwa analog zum Waffengebrauch: Besser der Vater nimmt den Sohn mit auf den Schiesstand, als dass dieser mit seinen Freunden in den Wald ballern ginge.

Naivität lässt sich eben nicht durch Restriktion beseitigen, sondern nur durch Erfahrung - was, wie du selbst anführst, auch in deinem Leben geschehen ist.

@Dktr. Faust:
Alkoholismus ist keine Krankheit! Die Bezeichnung von Alkoholismus als Krankheit ist kontraproduktiv, da es den Eindruck vermittelt, man sei machtlos gegen seinen Alkoholkonsum und nur fremde Hilfe wie bspw. Medikamente können einem helfen. Dabei ist es, entgegen bspw. bei einer Grippe, unerlässlich, dass der Wille des Betroffenen zu einer Besserung vorhanden ist um das Problem in den Griff zu bekommen. Eine Grippe dauert mit dem Willen zum gesunden 14 Tage, ohne sind es 2 Wochen...

Rooter
2009-10-27, 17:58:07
Dabei ist es, entgegen bspw. bei einer Grippe, unerlässlich, dass der Wille des Betroffenen zu einer Besserung vorhanden ist um das Problem in den Griff zu bekommen. Eine Grippe dauert mit dem Willen zum gesunden 14 Tage, ohne sind es 2 Wochen...Beim Beispiel Grippe grippaler Infekt trifft das wohl noch zu aber es gibt ja unzählige schlimme Krankheiten die nicht "von selbst" wieder verschwinden. Auch hier muss also ein Wunsch zur Genesung vorhanden sein.
Imho ist Alkoholismus eine Krankheit, aber natürlich eine psychische.

Btw. würde mich mal interessieren warum der TS hier nichts mehr schreibt... :uponder:

MfG
Rooter

Simon Moon
2009-10-28, 00:30:23
Beim Beispiel Grippe grippaler Infekt trifft das wohl noch zu aber es gibt ja unzählige schlimme Krankheiten die nicht "von selbst" wieder verschwinden. Auch hier muss also ein Wunsch zur Genesung vorhanden sein.

Welche Krankheiten die nicht von selbst verschwinden, kann man denn durch die blosse Abstinenz von etwas bekämpfen (andere Süchte sind natürlich analog zum Alkohol).
Ich empfinde es eigentlich als ziemliche Frechheit, eine selbstverschuldete Sucht als eine Krankheit deklarieren zu wollen. Das hilft den Betroffenen imo auch in keinsterweise - sondern dient ihrem Verstand im Gegenteil zur Selbstrechtfertigung um nicht mit dem Konsum aufzuhören.

Zudem ist Alkoholismus so oder so nur ein Symptom, da es sowohl verschiedene Typen, als auch verschiedene Ursachen gibt.


Btw. würde mich mal interessieren warum der TS hier nichts mehr schreibt...


Er hat nun einen neuen Thread: Alkohol schmeckt mir nicht :freak:

medi
2009-10-28, 07:03:08
Lieber kurz und intensiv leben als ewig lang und völlig un-spannend :smile:. Das muss einfach jeder für sich selbst entscheiden. Erlaubt ist alles, was Spaß macht - wenn das Leben keinen Spaß macht, kann es noch so lang sein, besser wird es dadurch auch nicht. Nur länger.

Jaja, ich weiß, Gesundheit und so...wenn man dann tot ist, ist es auch egal, ob der Körper sonst in gutem Zustand ist, ist ja schließlich kein Gebrauchtmarkt. Die einzigen Leute, denen wichtig sein sollte, ob sie mit "gut erhaltenem" Körper und Geist sterben oder nicht, sind Organspender.

So, ich geh' jetzt Cola holen, um die tägliche Flasche Rum runterzuspülen :smile:.

Übrigens ist meine Oma wegen ordentlichem und vor allem regelmäßigem Alkoholkonsum an Leberzyrrose verreckt - und wenn ich verreckt schreibe dann meine ich das auch so. So zu sterben wünsche ich keinem...


Je restriktiver man die Grenze zieht, desto fataler das Bild das dem Jugendlichen gemacht wird: Wenn die Eltern trinken, dem Nachwuchs dies aber unter Androhung von Strafe verbieten, wird damit die Neugier des Jugendlichen nicht gestillt, sondern er wird im versteckten das treiben der Eltern nachahmen.

Das stimmt. Meine Mutter hat mich z.B. so erzogen, dass ich alles kosten durfte. Glaub mit 13 am ersten Bier genippt -> pfui Deivel. Mit 14 mich grinsend mit Pfeffi zuschütten lassen bis ich die ganze Nacht gekotzt hab -> seit dem kein Pfeffi mehr angerührt :D Ansonsten gabs nur trockene Weine zu Hause, die ich immer kosten durfte aber nie wollte weil die einfach nicht geschmeckt haben.
Das einzige Getränk was auf mich mit 16/17 noch Faszination ausgeübt hat war Whiskey. Entweder pur oder mit Cola. Das hat sich dann aber mit 18 wieder gelegt weil wirklich geschmeckt hatte es nie - war halt nur cool in der "Disse" sich sowas zu genehmigen.

{655321}-Hades
2009-10-28, 07:52:46
@Dktr. Faust:
Alkoholismus ist keine Krankheit! Die Bezeichnung von Alkoholismus als Krankheit ist kontraproduktiv, da es den Eindruck vermittelt, man sei machtlos gegen seinen Alkoholkonsum und nur fremde Hilfe wie bspw. Medikamente können einem helfen. Dabei ist es, entgegen bspw. bei einer Grippe, unerlässlich, dass der Wille des Betroffenen zu einer Besserung vorhanden ist um das Problem in den Griff zu bekommen. Eine Grippe dauert mit dem Willen zum gesunden 14 Tage, ohne sind es 2 Wochen...

Nur, weil man den Willen haben muss, aufzuhören, bedeutet das noch lange nicht, dass Alkoholismus keine Krankheit ist. Fakt ist, dass Sucht dich zu einem bestimmten Verhalten zwingt. Den freien Willen kannst du noch und nöcher beschwören, aber entgegen seinen Süchten zu handeln ist reichlich schwierig, nicht zuletzt verändern Süchte die Physiologie nachhaltig, was sie schließlich auch zu einer körperlichen Sache macht. Hast du mal einen Entzug gemacht?

Und Medikamente sind gerade bei Alkoholentzug dringend anzuraten, es sei denn du hast Lust Krampfanfälle zu bekommen oder direkt ins Delirium zu fallen.

MarcWessels
2009-10-28, 11:37:51
Den meisten Leuten geht es aber nicht bis eine Sekunde vor dem Tod super, meistens steht ihnen ein langer schleichender, immer schlimmer werdender Leidensprozess bevor. Und je mehr man seinem Körper angetan hat, desto elendiger verreckt man. Aber bitte, ist ja Dein Körper. Nur heul dann bitte nicht rum wenn es Dir dreckig geht.Jo, meinem Vater ging es fünf Jahre vor seinem Tod sicherlich auch nicht mehr "gefühlt" klasse, eher im Gegenteil. Und davor kam ja noch ein 14 Jahre andauernder Abstieg, der immer mehr Fahrt aufnahm.

Gaaaanz dolles Leben, yeah. :freak:

Simon Moon
2009-11-01, 17:40:50
Nur, weil man den Willen haben muss, aufzuhören, bedeutet das noch lange nicht, dass Alkoholismus keine Krankheit ist. Fakt ist, dass Sucht dich zu einem bestimmten Verhalten zwingt. Den freien Willen kannst du noch und nöcher beschwören, aber entgegen seinen Süchten zu handeln ist reichlich schwierig, nicht zuletzt verändern Süchte die Physiologie nachhaltig, was sie schließlich auch zu einer körperlichen Sache macht. Hast du mal einen Entzug gemacht?

Hier vermischst du nun einerseits die körperliche Abhängigkeit und andererseits die geistige Sucht. Hier muss man imo sehr stark differenzieren. Bis man die körperliche Abhängigkeit eines Pegeltrinkers hat, vergehen, bei einem geregelten Tagesablauf, wohl meist viele Jahre. Hier setzt der psychische Saufdruck viel früher ein als körperliche Symptome. Dieser Unterschied ist aber imo sehr wichtig, denn ein jugendlicher Alkoholiker, der säuft weil er das Euphoriegefühl mag und es ansonsten trist ist in seinem leben, ist ganz anders zu therapieren, als der 50 Jährige Alkoholiker, der seit 20 Jahren Kneipen besucht und das ganze Trara satt hat, allerdings ohne Alkohol nicht mehr zu gebrauchen ist.


Und Medikamente sind gerade bei Alkoholentzug dringend anzuraten, es sei denn du hast Lust Krampfanfälle zu bekommen oder direkt ins Delirium zu fallen.

So pauschal kannst du das nicht sagen. Medikamente, abgesehen von gewissen Beruhigungsmittel (oder gar Placebos), werden imo zu schnell verschrieben. Gerade bei Jugendlichen ist das, efahrungsgemäss, dann sogar ein zweischneidiges Schwert. Eine gute Bekannte bspw. hatte zum einzigen Ziel sich zu zu dröhnen. Als sie dann irgendwann erkannt (bzw. zu verstehen bekam) dass es so nicht weitergeht, angefangen von den Eltern, die ihr Verhalten so nicht tolerierten, über chronische Geldknappheit etc. pp. entschloss sie "sich helfen zu lassen" - also in eine Entzugsklinik zu gehen und die Doktoren machen zu lassen. Das sie es nicht ernstmeinte, stand ihr dabei die ganze Zeit deutlich ins Gesicht geschrieben und es bedurfte schon einer Portion gehöriger Ignoranz um das zu übersehen. Dennoch wurde sie in der Klinik mit Seroquel, Demesta uvm. zugedröhnt. Die Medikamente dann, was vorhersehbar war, wurden viel eher zur Rauschverstärkung als zur Unterdrückung des Verlangens, genutzt.
Darum verwehre ich mich auch dagegen, Alkoholismus als Krankheit zu bezeichnen - denn genau das weckt den Glauben, es liesse sich durch Medikation bekämpfen, was ebenso falsch, wenn nicht sogar noch falscher, ist, als dass es nur durch den freien Willen bekämpfbar wäre. Medikamente können nur die körperlichen Symptome sowie den Saufdruck lindern - sie können aber nicht als Sublimation für die Beschäftigung "trinken" dienen und gerade das ist neben der körperlichen Abhängigkeit die andere Hälfte.

PS: hast denn du schonmal einen Entzug gemacht?