Diskussion zu: News des 11. November 2009 [Archiv]

Nazar

2009-11-12, 16:56:21

Zitat Anfang/ Modern Warfare 2 provoziert durch die umstrittene Terroristen-Sequenz derzeit weiteren medialen Widerspruch – ein sehr beliebter "Anklagepunkt" ist dabei, daß diese Sequenz in der Diskussion um "Killerspiele" zukünftig von den Spielegegner wahrscheinlich maßlos ausgeschlachtet werden wird. Dies mag zwar zutreffen – wirft aber eher die Frage auf, ob es richtig ist, sich in der aktuellen "Killerspiel"-Diskussion derartig soft zu präsentieren. Gegenüber einem sowieso nicht an einer Einigung bzw. einem Kompromiß interessierten Gegner lohnt es nicht besonders, einen Schmusekurs einzuschlagen – da hilft nur das gnadenlose Auseinandernehmen der fehlerhaften Argumente der erklärten "Killerspiele"-Gegner. Und in diesem Punkt hilft die bewußte Sequenz in Modern Warfare 2 wahrscheinlich sogar weiter, weil diese von den "Killerspiele"-Gegner sicherlich vollkommen fälschlich ausgeschlachtet werden wird hin in diese Richtung, daß hier das Spielziel im Töten unschuldiger (virtueller) Zivilisten liegen soll.

Hier kann man ansetzen, entsprechend gegenargumentieren und somit den "Killerspiele"-Gegnern langfristig ihre Glaubwürdigkeit entziehen. Aktiv dafür zu werben, daß die eigene Argumentationslage einfach stichhaltiger ist, erscheint uns jedenfalls als die bessere Strategie, als sich wegzuducken und darauf zu hoffen, irgendwie nicht mehr weiter aufzufallen. Dies wird wahrscheinlich nichts bringen, weil die Thematik von den "Killerspiele"-Gegnern eigeninitiativ immer wieder neu aufgeworfen werden wird, so lange diese Leute und ihre Ansichten von den Medien noch als glaubwürdig wahrgenommen werden. Es mag mühselig sein, aber nur das langfristige Aufzeigen der Argumentationslosigkeit der "Killerspiele"-Gegner wird das Problem inklusive der Verhinderung weiterer Gesetzesverschärfungen lösen können.
/Zitat Ende

Sorry aber was soll das (fett markiert) nun heißen?
Entsprechend gegenargumentieren?
Ja, dann bitte mach das doch mal einer!
Als Gegenargumente kamen bisher:

1. Kunst
2. ist ein Spiel
3. im Fernsehen wird sowas auch gezeigt (Nachrichten/Film)

4. und jetzt "je mehr sinnlose und gewaltverherrlichende Gewalt im Spiel, um so unhaltbarer die Killerspieldebatte" :eek:

Ja, so lernt man heute Konfliktbewältigung. Sagt einer zu Unrecht "Du brutaler Schläger", zünde ich ihm das Haus an und dresche noch seine Nachbarn zusammen und beweise damit, dass die über mich aufgestellte Behauptung überhaupt nicht der Wahrheit entspricht.. beide Daumen nach oben :crazy:

Sorry aber die "Gegenargumente", womit man den Killerspiel Gegner den Wind aus den Segel nehmen möchte, würde ich gerne mal hören!
Bisher war nur ein "Lüftchen" zu spüren!

Mit den Füßen auf den Boden zu stampfen und zu sagen, dass alles nicht wahr ist, ändert nichts am Zündstoff dieser Spielszene. Auch sind Verweise auf Film und TV ähnlich sinnbefreit, da es genauso entschuldigend ist wie dem Richter zu sagen "wieso ist Diebstahl den schlimm, andere machen es doch auch"! Nur andere sind nicht so blöd und lassen sich erwischen und sagen auch noch "hallo, ich bestehle sie jetzt gleich" :freak:

Auf die Gegenargumente bin ich mal gespannt!

Gauron Kampeck

2009-11-12, 20:32:45

Mir ist vor allem das hier sauer aufgestoßen:

Wenn denn etwas auffallend ist, dann eher die enorme Diskrepanz, daß die erklärten Gegner virtueller Gewalt auch regelmäßig diejenigen sind, welche für reale Gewalt in Form von laufenden Kriegen oder Polizeigewalt gegenüber Demonstranten verantwortlich sind. Vielleicht sollte man es demnächst einfach mal als Argument in die passenden Diskussionsrunden werfen: "Wir verzichten auf die virtuelle Gewalt – nachdem ihr auf die reale Gewalt verzichtet".
Soll man das nun den Eltern der Opfer von Winnenden an den Kopf werfen?? Überhaupt wird hier eine an den Haaren herbeigezogenen Korrelation so naiv in eine Gesetzmäßigkeit überführt ("Killerspielgegner = Gewalttäter"), dass sich einem die Haare streuben (und man an "Killerspieler = potentieller Amokläufer" der Gegenseite erinnert wird).

Darüber hinaus stellt sich mir die Frage, warum über solchen Texten "News" anstatt "Kommentar" steht. Schließlich steht die eigentliche Neuigkeit im ersten Satz, dann folgen 3,5 Absätze Meinung. Jede Lokalzeitung kennzeichnet den Unterschied besser.