Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beschwerde über Google beim Bundeskartellamt
basti333
2010-01-16, 19:23:56
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,672343,00.html
Eine ziemlich lächerliche aktion, am schönsten finde ich noch diesen abschnitt
Der Online-Kartendienst-Anbieter Euro-Cities soll sich über das kostenlose Anbieten von Karten bei Google Maps beschweren.
auch sehr nett
Die Microsoft-Tochter Ciao moniere Teile ihres eigenen Vertrags mit Google über die Online-Werbung AdSense auf den Websites dritter Anbieter.
Also mal abgesehen davon, das die meisten anschuldigungen mehr als lächerlich sind, was soll denn schon das Bundeskartellammt machen...:confused:
Google zerschlagen kann es nicht. Preise regulieren geht auch schlecht, googles dienste sind ja alle kostenlos. Bleibt noch google dazu zu zwingen, das es geld an verleger zahlt, auf die Google verlinkt. Wäre aber recht merkwürdig, schließlich lassen die sich ja alle gerne verlinken. Mal davon abgesehen, dass das Kartellamt dafür kaum die passenden Befugnisse haben dürfte.
Nicht das ich Google besonders verteidigen will oder so, aber diese jammernden verleger sind an lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten. Am absurdesten wird es dann, wenn der herr Diekmann über Qualitätsjournalismus redet. Gerade seine zeitung müsste eher Geld an Google zahlen, sie bezieht ja schließlich 90% ihres inhaltes über ungeprüfte google-suchanfragen.
Aber am schlimmsten ist ja noch das der Springer-verlag und konsorten genug Bundestagsmitlgieder besitzen um sich noch ihr eigenes gesetz zu schmieden.
=dragon=
2010-01-16, 19:30:14
Kann auch nicht verstehen was das soll.
Warum wird denn sich nicht auch über Microsoft beschwert in selber Sache..?
Schließlich haben die Bing Maps, was ich eh besser finde, aber die müssten genauso das ziel sein.
Ob das Strafbar ist muss das Kartellamt erstmal beurteilen.
Da Google eine Niederlassung in Deutschland hat sind sie selbstverständlich an deutsches Recht gebunden und können auch danach sanktioniert werden.
Generell mutet das wie ein Kampf zwischen alter und neuer Mafia an.
Beide Seiten bereichern sich an geistigen Leistungen anderer Menschen.
looking glass
2010-01-16, 20:44:45
Wen sie nicht gefunden werden wollen, sollen sie ihre robots.txt anpassen - aber Google könnte auch freundlich sein und aushelfen, wirft man sie eben aus dem Index, mal sehen ob ihnen das mehr zusagt.
Der Kartenhersteller ist aber wirklich putzig, was wollen die eigentlich überhaupt?
Die Klage ist wirklich mehr als lächerlich...
Was soll der Quatsch.
Es sind Googles Daten.
Google bietet sie an wie sie es meinen. Zur Betrachtung, mehr nicht.
Wenn Euro-Cities Probleme mi Googles Vertriebmodell hat ist es deren eigenes Problem.
Drollig. Da komtm ein Verlag und klagt beim Kartellamt deswegen weil er doch gerne Geld mit etwas machen würde was andere Kostenlos anbieten bzw hätten die Verleger wohl gerne das sie die Möglichkeit bekommen den Verbraucher bei den Karten abzuzocken. Da ist es doch das Kartellamt die erste Adresse. ;D
Wen das Kartellamt am Ende im Sinn hat ist der Verbraucher, daher ist eine solche Klage schon dummdreist. Also ob der Verbraucher etwas davon hätte wenn er auf einmal für Karten bezhalen muss.
So ein Quatsch ist das gar nicht. Ich kann zumindest die Verlage schon voll und ganz verstehen. Google bedient sich ja an fremden Content (den von den Verlegern) für ihre Suchtrefferlisten. Nicht nur dass man fremden Content verwendet, dieser fremde Content wird dann ja auch nach einem Muster priorisiert. Das macht zwar jede Suchmaschine, aber Google verdient nun mal ein haufen Geld damit und hat eine dominierende Marktstellung.
Drollig. Da komtm ein Verlag und klagt beim Kartellamt deswegen weil er doch gerne Geld mit etwas machen würde was andere Kostenlos anbieten bzw hätten die Verleger wohl gerne das sie die Möglichkeit bekommen den Verbraucher bei den Karten abzuzocken. Da ist es doch das Kartellamt die erste Adresse. ;D
Google bietet die Karten nicht Kostenlos an.
Man kann sie ohne zu bezahlen anschauen und sehr sehr beschränkt nutzen, aber eben nicht kostenlos.
Kostenlos ist Openstreetmap, aber die kann man schlecht verklagen.
Die Verlage haben es nicht auf Abzocke abgesehen. Du weisst nicht, was die für Kosten haben.
Die müssen ihre Daten von den Vermessungsämtern kaufen. Je nach Maßstab unterschiedlich teuer, im Maßstab 1:10000 kostet der m² schon recht viel. Keine Ahnung was die als Grundlage nehmen sonst könnte ich die Preise nennen. Sollte ein zwei bis dreistelliger Betrag pro m² sein.
Überleg dir wie groß Deutschland ist. Macht schnell mal eben xx Mio €.
Es fehlt noch jegliche Eigenarbeit des Verlages, die kommt nochmal oben rauf.
Wenn du von Abzocke redest, geh bitte zu den Vermessungsämtern. Die bekommen von jedem Steuerzahler Geld, um die Daten zu erfassen.
Aber jeder der die Daten haben will, darf nochmal bezahlen.
In anderen Ländern wie USA und Kanada ist das übrigens nicht so, da bekommt jeder die Daten gratis, weil wie gesagt von Steuern bereits bezahlt.
basti333
2010-01-17, 12:49:36
So ein Quatsch ist das gar nicht. Ich kann zumindest die Verlage schon voll und ganz verstehen. Google bedient sich ja an fremden Content (den von den Verlegern) für ihre Suchtrefferlisten. Nicht nur dass man fremden Content verwendet, dieser fremde Content wird dann ja auch nach einem Muster priorisiert. Das macht zwar jede Suchmaschine, aber Google verdient nun mal ein haufen Geld damit und hat eine dominierende Marktstellung.
Google verlinkt doch nur auf die seiten der verlage, die bekommen durch Google besucher und können dann mit eigenen Werbeeinblendungen Geld verdienen oder wahlweise auch mit Abo-gebühren. Genauso könnten die verlage google auch ausperren, aber das will man ja offenbar nicht.
Ich kann mir auch nicht vorstellen das Google mit Google-News reich wird. Selbst wenn man das bisschen geld aufteilen würde, viel würden die verlage da auch nicht bekommen. Das ziel ist es einfach nur möglichst viel aufmerksamkeit zu bekommen, denn wenn man es nur oft genug wiederholt fangen die leute an es zu glauben.
Die Verlage haben es nicht auf Abzocke abgesehen. Du weisst nicht, was die für Kosten haben.Das ist aber deren Problem. Die Politik ist nicht dazu da, nicht (mehr) funktionierende Geschäftsmodelle zu schützen. Es ist ja nicht so, dass Google sich einfach an dem Kartenmaterial der Verleger bedienen würde. Diese stört es vielmehr, dass kaum noch einer ihren Kram kauft, wenn man vergleichbare Qualität mit höherem Komfort bei Google bekommt, ohne dafür Geld zu bezahlen. Es kann doch nicht im Interesse der Verbraucher sein, wenn man für jeden Informationshappen extra Geld bezahlen soll. Wenn die Geschäftsmodelle der Verleger nicht mehr funktionieren, ist es deren Aufgabe, sich was anderes zu überlegen oder sterben zu gehen. Stattdessen üben sie politischen Druck über ihre Lobbyvereinigungen aus. Ein Großteil dessen, was Verleger mal ausgemacht hat, ist im Internetzeitalter einfach überflüssig. Nicht der Journalismus ist in Gefahr, sondern einzig und allein die veralteten Verlagsmodelle.
Sicher stört es viele Verleger, dass ihre Meinungshoheit immer mehr bröckelt. Kaum einer hat noch eine Zeitung oder ein Magazin als einzige Informationsquelle. Der durchschnittliche Bürger ist heute weitaus besser informiert als noch vor einiger Zeit, zumindest hat er alle Möglichkeiten dazu. Das Internet soll kein Fernsehen 2.0 werden, bei dem zwischen Inhaltsanbieter und Konsument getrennt wird und so selektiv berichtet werden kann. Das tolle am Internet ist ja eben, dass es prinzipbedingt keinen Unterschied zwischen Sender und Empfänger macht. Es setzt sich das durch, was bei den Rezipienten am besten ankommt - und nicht das, was die die großen Verleger als geeignet empfinden. Wenn es diese stört, dass sie bei Google gelistet werden, sollen sie halt eine robots.txt erstellen, aber nicht ständig rumjammern.
Deren komische Abo-Modelle können im Internet nicht funktionieren. Man stelle sich doch mal vor, jemand im 3DC erstellt einen Thread über ein Thema, über das er auf einer anderen Website gelesen hat. Als Quelle gibt er einen Link an. Der Leser folgt diesem Link und wird gebeten, ein Abo über 15 € im Monat abzuschließen. Der Leser wird das Tab schließen und die Informationen des Threadstarters werden aufgrund fehlender Nachprüfbarkeit für potenziell unrichtig gehalten, wenn sie nicht anderweitig argumentativ gestützt sind. Was die Medienkompetenz des Lesers betrifft, läuft hier alles richtig ab. Die Informationen der kostenpflichtigen Website werden aber als unbewiesen angesehen und damit abgewertet, da sie nicht von jedem überprüft werden können. Dieses Geschäftsmodell ist mit einem hochinformiertem Bürger kaum zu vereinen. Selbstverständlich steht es den Verlegern frei, dennoch Geld für ihre Inhalte zu verlangen. Wenn sie dann aber von den Lesern links liegen gelassen werden, ist es verdammt noch mal nicht Aufgabe der Politik dafür zu sorgen, dass dennoch Geld in die Taschen der Verleger fließt.
Wie soll dann die Zukunft aussehen?
Nachrichten durch Googlewerbung finanziert?
Soll das witzig sein?
Und natürlich ist es AUfgabe des Staates das geistige Eigentum zu schützen.
Im Interesse der Verbraucher ist, dass alles umsonst ist.
Zumindest so lange Sie nicht merken dass immer Irgendwer bezahlen muss, weil es sonst nichts gibt.
Oder bis man merkt das Internetwerbung völlig überschätzt und überbezahlt ist.
basti333
2010-01-17, 22:17:36
Wie soll dann die Zukunft aussehen?
Nachrichten durch Googlewerbung finanziert?
Soll das witzig sein?
Und natürlich ist es AUfgabe des Staates das geistige Eigentum zu schützen.
Im Interesse der Verbraucher ist, dass alles umsonst ist.
Zumindest so lange Sie nicht merken dass immer Irgendwer bezahlen muss, weil es sonst nichts gibt.
Oder bis man merkt das Internetwerbung völlig überschätzt und überbezahlt ist.
Niemand verletzt hier urheberrechte. Geschäftmodell =! geistiges eigentum. Der staat hat natürlich die aufgabe geistiges eigentum zu schützen, aber nicht sterbende industrien auf teufel kom raus zu retten. Es wir zukünftig halt weniger Zeitungen und Zeitschriften wie bisher geben, dafür findet dann viel mehr durch den nutzer selbst statt. Sei es nun durch bloggen, social networks, twitter oder was auch immer.
Es ist nunmal auf dauer zu viel: Radio, Fernsehen, Zeitungen, Zeitschriften und buchstäblich unzählige Internetangebot. Niemand kann so viel konsumieren. Da wird auf kurz oder lang was weg müssen.
Und natürlich ist es AUfgabe des Staates das geistige Eigentum zu schützen.Korrekt. Wessen geistiges Eigentum wird eigentlich verletzt, wenn Google einen werbefinanzierten Kartendienst anbietet? Und wenn die Verleger etwas dagegen haben, im Google-Suchindex aufzutauchen, warum teilen sie dies nicht auch so mit, sodass Google sie von dort entfernen kann? Dafür gibt es seit 1994 einen Quasi-Standard in Form des Robots-Exclusion-Standard-Protokolls. Zumindest Google hält sich hieran auch strikt, die meisten anderen Suchmaschinen ebenfalls. Wenn sie auf die Listung bei Google nicht verzichten wollen, müssen sie entweder mit Google eine Lösung aushandeln oder eben alles so lassen, wie es ist. Es kann aber nicht sein, dass man sich die eigenen (z.T. unverschämten) Forderungen einfach von der Politik einseitig als geltendes Recht festschreiben lässt.
Bei dem Kartendienst sieht die Sache allerdings anders aus. Das ist nicht mehr als ein "Määhh, wir verdienen nicht genug Geld. Schafft gefälligst ein Gesetzt, dass uns die Taschen voll macht. Die deutsche Straßenkartenkultur ist in Gefahr!". Wenn Google einen für mich als Kunden ansprechenderen Dienst anbietet und diesen auch noch mit relativ unaufdringlicher Werbung finanzieren kann, inwiefern ist es im Interesse des Volkes, den schlechteren Dienst gesetzlich besser zu stellen? Die Vorteile von Google Maps liegen nämlich nicht nur in der werbefinanzierten Zugänglichkeit, auch von den Features, dem Komfort und den Kunden eingeräumten Rechten (z.B. Einbindung auf eigener Homepage) ist Maps den meisten anderen Anbietern schlicht überlegen.
Was die Überbewertung von Werbung betrifft, stimme ich dir allerdings zu.
So weit müssen wir google maps auch nicht loben, die Nutzungsrechte sind stark eingeschränkt.
Man kann die Daten beschränkt nutzen, die Rechte bleiben bei google.
Wer Rechte haben will ist bei google ziemlich am falschen Ende. Dazu muss er sich selbst Daten kaufen oder eben auf freie Daten zurückgreifen.
Besonders Detailreich ist maps ebenfalls nicht, im Gegenteil.
Google maps hat einige Vorteile, klar, aber es ist nicht die alleinige Krönung, im Gegenteil.
Niemand verletzt hier urheberrechte. Geschäftmodell =! geistiges eigentum. Der staat hat natürlich die aufgabe geistiges eigentum zu schützen, aber nicht sterbende industrien auf teufel kom raus zu retten. Es wir zukünftig halt weniger Zeitungen und Zeitschriften wie bisher geben, dafür findet dann viel mehr durch den nutzer selbst statt. Sei es nun durch bloggen, social networks, twitter oder was auch immer.
Ich bitte dich, das ist doch voll an der Realität vorbei. Bloggen, Twittern etc. verursacht nur eins, unzähligen Datenmengen an geistigen Dünnschiss. Mit redaktionellen Nachrichten hat das reichlich wenig zu tun.
Und natürlich verstößt Google teils arg gegen Urheberrechte, gerade bei der Buchdigitalisierung. Deswegen wurden sie ja auch im Dez 2009 von einem franz. Gericht auf 300k Schadenersatz verurteilt. Und dasselbe lässt sich sicher auch auf die reine Indexierung ausweiten, wenn es genügend Kläger gibt.
basti333
2010-01-17, 23:13:09
Google maps hat einige Vorteile, klar, aber es ist nicht die alleinige Krönung, im Gegenteil.
Krönung im sinne der perfekten, nicht mehr zu verbessernden, alles überrangende Software? Nein das nicht, das wird es auch niemals geben. Aber ich erinnere mich noch als Google Earth rauskam, das war schon ne revolution, fast jeder mensch mit internet hat geguckt wie sein haus von oben aussieht. Und wie in seiner Heimatstadt aussieht und wie groß eigentlich der budnestag ist. Damals konnte niemand glauben das man auf knopfdruck jeden ort der welt angucken kann und heute dann so sachen wie "Google maps ist ja ganz hübsch, aber nicht die alleinige Krönung".
Wir gewöhnen uns zu schnell an solche sachen...
Google Earth und Google Maps ist auch ein Unterschied. ;)
Wobei du auch bei Maps mit einem Klick problemlos auf die Satellittenbild-Ansicht (nur 2D) umschalten kannst, was manchmal wirklich verdammt praktisch ist.
Ich bitte dich, das ist doch voll an der Realität vorbei. Bloggen, Twittern etc. verursacht nur eins, unzähligen Datenmengen an geistigen Dünnschiss.
Is klar :hammer:
Da lob ich mir den Bild-Qualitätsjournalismus (tm)!
Is klar :hammer:
Da lob ich mir den Bild-Qualitätsjournalismus (tm)!
Die kauft nur dummerweise jeder, ob dir's passt oder nicht. Um eine Zeitung zu produzieren, gehören eine Menge Leute mit unterschiedlichen Kompetenzen. Viel Content, z.B. in Form von Fotos oder aber auch Nachrichten, wird außerdem auch einfach extern eingekauft, teils zu recht teuren Preisen. Das kann überhaupt gar keine one man gang Show produzieren und dann twittern. Und rein von der Finanzierung ist das sowieso meilenweit utopisch.
basti333
2010-01-18, 09:53:43
Die kauft nur dummerweise jeder, ob dir's passt oder nicht. Um eine Zeitung zu produzieren, gehören eine Menge Leute mit unterschiedlichen Kompetenzen. Viel Content, z.B. in Form von Fotos oder aber auch Nachrichten, wird außerdem auch einfach extern eingekauft, teils zu recht teuren Preisen. Das kann überhaupt gar keine one man gang Show produzieren und dann twittern. Und rein von der Finanzierung ist das sowieso meilenweit utopisch.
Stimmt, ein aufgeklärter, einheimischer Israelische Blogger weiß bestimmt viel weniger vom Gaza Krieg zu berichten, also ein Journalist der für 4 wochen eingeflogen wird.
Natürlich werden Zeitungen aufwendig produziert, mit viel geld und Personalaufwand, aber genau das schafft das internet ohne große mühe. Du brauchst halt keine Auslandsreporter die dir für teuer Geld die ganze welt bereisen. Das Internet hat halt überall auf der welt Nutzer die sachen dokumentieren und veröffentlichen. Das kann vielleicht nie zu 100% richtige Zeitungen ersetzen, aber ein paar dieser 08/15 blätter, die nur Agenturmeldungen umschreiben, sind definitiv überflüssig.
Stimmt, ein aufgeklärter, einheimischer Israelische Blogger weiß bestimmt viel weniger vom Gaza Krieg zu berichten, also ein Journalist der für 4 wochen eingeflogen wird.
Natürlich werden Zeitungen aufwendig produziert, mit viel geld und Personalaufwand, aber genau das schafft das internet ohne große mühe. Du brauchst halt keine Auslandsreporter die dir für teuer Geld die ganze welt bereisen. Das Internet hat halt überall auf der welt Nutzer die sachen dokumentieren und veröffentlichen. Das kann vielleicht nie zu 100% richtige Zeitungen ersetzen, aber ein paar dieser 08/15 blätter, die nur Agenturmeldungen umschreiben, sind definitiv überflüssig.
Oh mein Gott, wenn ich diesen Schwachsinn schon lese... Ich finde ja schon die Objektivität von Nachrichtensender öfters nicht gegeben. Aber wenn man sich zukünftig nur darauf verlassen sollte, was irgend ein Blogger in's Netz stellt, dann gute Nacht.
Wenn ein Journalist direkt aus dem Kriesengebiet berichtet, dann stehe ich zwar subjektiven Einschätzungen immer kritisch ggü., aber kann zumindest der Faktenlage glauben schenken. Wenn irgend ein Handy Video von einem Blogger auftaucht, weiß ich oft nie, ob's nicht gerade mal wieder ein PR Gag ist, um irgendwelche Massen zu emotionalisieren und Feindbilder aufzubauen. Außerdem ist es nicht so, dass nur irgendwelche Honks berichten. Da werden i.d.R. immer Außlandskorrespondenten zugezogen, da sich da schon jahrelang auskennen.
Und richtiges Material von Kriegsfronten usw. wirst du von Zivilisten nicht bekommen. Stichwort "embedded Journalists". Fernab von solchen Weltgeschehnissen, gibt's auch die normale Boulevardpresse. Und die besteht aus Klatsch und Tratsch. Da werden für Promi Fotos usw. schon mal gerne einige zehntausende bis hunderttausende an Euros hingelegt. Das kann kein Blogger etc. machen.
Is klar :hammer:
Da lob ich mir den Bild-Qualitätsjournalismus (tm)!
Das liegt weniger daran, dass BILD keine Qualität hat sondern dass es ihr Ziel
ist die Meinung einer breiten Bevölkerungsschicht zu manipulieren.
basti333
2010-01-18, 10:56:34
Oh mein Gott, wenn ich diesen Schwachsinn schon lese... Ich finde ja schon die Objektivität von Nachrichtensender öfters nicht gegeben. Aber wenn man sich zukünftig nur darauf verlassen sollte, was irgend ein Blogger in's Netz stellt, dann gute Nacht.
Wenn ein Journalist direkt aus dem Kriesengebiet berichtet, dann stehe ich zwar subjektiven Einschätzungen immer kritisch ggü., aber kann zumindest der Faktenlage glauben schenken. Wenn irgend ein Handy Video von einem Blogger auftaucht, weiß ich oft nie, ob's nicht gerade mal wieder ein PR Gag ist, um irgendwelche Massen zu emotionalisieren und Feindbilder aufzubauen. Außerdem ist es nicht so, dass nur irgendwelche Honks berichten. Da werden i.d.R. immer Außlandskorrespondenten zugezogen, da sich da schon jahrelang auskennen.
Und richtiges Material von Kriegsfronten usw. wirst du von Zivilisten nicht bekommen. Stichwort "embedded Journalists". Fernab von solchen Weltgeschehnissen, gibt's auch die normale Boulevardpresse. Und die besteht aus Klatsch und Tratsch. Da werden für Promi Fotos usw. schon mal gerne einige zehntausende bis hunderttausende an Euros hingelegt. Das kann kein Blogger etc. machen.
Ich sag ja, komplett ersetzen wird man vernünftigen Journalismus nicht, aber 20 statt 100 Journalisten nach Israel schicken reicht auch aus.
kleeBa
2010-01-18, 11:18:20
Oh mein Gott, wenn ich diesen Schwachsinn schon lese... Ich finde ja schon die Objektivität von Nachrichtensender öfters nicht gegeben. Aber wenn man sich zukünftig nur darauf verlassen sollte, was irgend ein Blogger in's Netz stellt, dann gute Nacht.
(...)
Freilich,das erzählst du zu einem Zeitpunkt in dem immer mehr "seriöse Qualitäts"medien sich selbst auf Informationen von Bloggern,div. Webseiten und verwackelte Handyfilme beziehen weil das Auslandskorrespondentennetz immer mehr ausgedünnt wird und redaktionelle Arbeit im Umschreiben von Agenturmeldungen zu bestehen scheint. ;D
Da kann ich mih auch gleich aus 1. Hand informieren.
Und richtiges Material von Kriegsfronten usw. wirst du von Zivilisten nicht bekommen. Stichwort "embedded Journalists".
Nu klar,als ob der ""embedded Journalist" nicht nur das zu sehen bekommt was er ihm gezeigt wird.
Während der eingebettete Journalist "Es war ruhig im Krisengebiet xyz,nur 2 Explosionen in einigen Kilometern Entfernung" nach Hause kabelt was den Medien dann hier keine Erwähnung wert ist darf man beim "unwissendem" Blogger dann lesen das bei 2 Luftangriffen wieder 14 Zivilisten ausradiert wurden....
Freilich,das erzählst du zu einem Zeitpunkt in dem immer mehr "seriöse Qualitäts"medien sich selbst auf Informationen von Bloggern,div. Webseiten und verwackelte Handyfilme beziehen weil das Auslandskorrespondentennetz immer mehr ausgedünnt wird und redaktionelle Arbeit im Umschreiben von Agenturmeldungen zu bestehen scheint. ;D
Das stimmt schon teils, aber ich sage auch nicht, dass ich das befürworte.
Zumindest sagt man hier im dt. Fernsehen wenigstens noch, dass die Quelle/Echtheit solcher Websites/Handycams nicht nachweisbar ist.
Nu klar,als ob der ""embedded Journalist" nicht nur das zu sehen bekommt was er ihm gezeigt wird.
Während der eingebettete Journalist "Es war ruhig im Krisengebiet xyz,nur 2 Explosionen in einigen Kilometern Entfernung" nach Hause kabelt was den Medien dann hier keine Erwähnung wert ist darf man beim "unwissendem" Blogger dann lesen das bei 2 Luftangriffen wieder 14 Zivilisten ausradiert wurden....
Und woher will der Blogger denn genau wissen, ob's 14 Tote waren? Hat er mitgezählt oder sich's aus den Fingern gesogen? Oder übernimmt er plötzlich unentgeltlich die Aufgabe eines Journalisten, weil er ja den ganzen Tag nix anderes zu tun hat und auch kein Geld zum leben braucht? Die Aufgabe wäre unter anderem nämlich auch mit amtlichen Stellen zu reden, versuchen Fakten zu sammeln/belegen usw.
Klar können amtliche Stellen auch lügen, aber das können Blogger ebenfalls. Woher willste denn wissen, ob das Video mit ein paar vermummten Protestlern auch tatsächlich aktuell ist und die aktuelle Lage widerspiegelt? Kann doch genau so gut uralt sein, dass man solche Medien gezielt lanciert, um zu polarisieren, die Welt in Feindbilder aufzuteilen und die eigene Bevölkerung auf einen Krieg einschwören will.
Und nehmen wir mal an, unsere Nachrichten würden komplett durch Blogger ersetzt werden. Wie willst du erst mal das Problem der Lokalisierung lösen? Oder kannst du isrealisch oder was auch immer? Und woher weißt du, dass dieser Blog dann auch objektiv ist und dort wirklich alle Informationen zusammengetragen werden? Heute hat ja jeder ein Handy und jeder könnte damit Filme aufnehmen. Wenn also irgendwo etwas passiert, sollte die Wahrscheinlichkeit sehr hoch sein, dass viele Leute irgendetwas dokumentieren werden. Wenn mir dann nur ein Video vorgesetzt wird, bin ich da skeptisch. Oder soll ich dann auf 1000 Blogs von anderen Leuten rumsurfen? Woher kenne ich deren Adressen? Wer den höchsten Ranking bei Google hat? Sehr seriös... Was passiert, wenn die Infrastruktur dort im Arsch ist? Da hängt so viel Arbeit, aber auch Logistik dran, dass die Forderung der Abschaffung von Journalisten nur daneben und vollkommen utopisch ist.
Dann höre ich mir lieber von einem Journalisten an, dass er im Prinip gar nichts weiß, von mir aus auch irgendwelche subjektiven Meinungen. Aber dann weiß ich, dass man die Nachrichten mit vorbehalt aufnehmen sollte. Das ist was anderes als wenn man eventuell gezielt manipuliert wird und einem etwas als Fakt verkauft wird, was es eventuell gar nicht ist.
kleeBa
2010-01-18, 12:57:43
Nee nee mein lieber Gast - ich plädiere hier sicher nicht für die Abschaffung des Journalismus.
Nur für eine Steigerung der Qualität.Gut (und lang) recherchierte Berichterstattung,mehr sach- und länderkundige Korrespondenten vor Ort,mutige Meinungen abseits des politischen Konsens und der Selbstzensur,Nachrichten die mehr sind als Sensationshascherei und abgeänderte Pressemitteilungen von Regierung,Lobbyisten und Konzernen usw.
Und das will ich beileibe nicht kostenlos und Umsonst.
Das ich das Netz als Informationsquelle nutze um über meinen Tellerrand zu gucken,Meinungen und Berichte der vor Ort lebenden Menschen lese und mich über Dinge informiere und auseinandersetze auch wenn sich abseits meines politischen und moralischen Standpunktes befinden sollte im Informationszeitalter eine Selbstverständlichkeit sein.
Diese Dinge nicht immer unreflektiert zu glauben und zur eigenen Meinung zu machen eigentlich auch.
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