Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Serverfarmen in Containern?
Ist es inzwischen üblich bzw. Stand der Technik, daß man Server in Container einbaut und dann die Container in große Lagerhallen?
Wenn ja, warum macht man das?
Ist es etwa leichter, die Container auszutauschen und gegen Container mit modernerer Hardware zu ersetzen?
Oder ist es sogar billiger, weil die Container in Serienproduktion gefertigt werden können, was bei einem Gebäude nicht der Fall ist?
Der Platzverbrauch muß jedenfalls gigantisch sein und die Kosten auch.
Jetzt habe ich doch glatt den Link vergessen:
Darauf beziehe ich mich:
http://www.youtube.com/watch?v=zRwPSFpLX8I
Sephiroth
2010-01-19, 15:18:12
Archive.org haben ihre Server seit 1Q 2009 auch in einem Container (http://www.datacenterknowledge.com/archives/2009/03/20/internet-archive-to-live-in-sun-blackbox/) ... von Sun -> Sun Modular Datacenter (http://www.sun.com/products/sunmd/s20/)
basti333
2010-01-19, 22:23:14
Ist es inzwischen üblich bzw. Stand der Technik, daß man Server in Container einbaut und dann die Container in große Lagerhallen?
Wenn ja, warum macht man das?
Ist es etwa leichter, die Container auszutauschen und gegen Container mit modernerer Hardware zu ersetzen?
Oder ist es sogar billiger, weil die Container in Serienproduktion gefertigt werden können, was bei einem Gebäude nicht der Fall ist?
Der Platzverbrauch muß jedenfalls gigantisch sein und die Kosten auch.
Du gibst dir die Antworten doch schon selber. Die innereien der Rechenzentren werden Zentral zusammengebaut, praktisch in Serie. Das spart kosten. Gleichzeitig kann man in jedem Land der welt ein Rechenzentrum aufstellen. Man brauch halt nur eine Lagerhalle, nicht in jedem Land wäre es sonst ohne weiteres möglich so ein High-Tech zeug zu installieren.
Google braucht AFAIK auch keine Dieselgeneratoren und Pufferbatterien. Wenn bei denen ein Rechenzentrum ausfällt übernimmt die aufgabe halt ein anderes. Hosterope könnte sich das nicht so einfach erlauben, wenn mal eben die Internetauftritte von 200.000 Unternehmen weg sind bringt das ärger mit sich.
Der Platzverbrauch dürfte auch kaum höher sein, bzw. es spielt keine große rolle. Rechenzentren werden an Stadträndern gebaut. Da kann es mal etwas größer ausfallen.
Es ist letztendlich Standartisierung. Alle Rechenzentren von Google sind praktisch gleich. Das macht Installation und wartung in jeder hinsicht billiger. Genauso wie es auch die Bauplanung erheblich erleichtert.
Du gibst dir die Antworten doch schon selber.
Nein, das tue ich nicht.
Ich mache nur Überlegungen stelle mögliche Vorschläge dar.
Da ich aber Laie auf dem Gebiet bin, brauche ich eine Bestätigung oder das Gegenteil davon von Leuten die sich auch auskennen.
Die innereien der Rechenzentren werden Zentral zusammengebaut, praktisch in Serie. Das spart kosten. Gleichzeitig kann man in jedem Land der welt ein Rechenzentrum aufstellen. Man brauch halt nur eine Lagerhalle, nicht in jedem Land wäre es sonst ohne weiteres möglich so ein High-Tech zeug zu installieren.
Google braucht AFAIK auch keine Dieselgeneratoren und Pufferbatterien. Wenn bei denen ein Rechenzentrum ausfällt übernimmt die aufgabe halt ein anderes. Hosterope könnte sich das nicht so einfach erlauben, wenn mal eben die Internetauftritte von 200.000 Unternehmen weg sind bringt das ärger mit sich.
Der Platzverbrauch dürfte auch kaum höher sein, bzw. es spielt keine große rolle. Rechenzentren werden an Stadträndern gebaut. Da kann es mal etwas größer ausfallen.
Es ist letztendlich Standartisierung. Alle Rechenzentren von Google sind praktisch gleich. Das macht Installation und wartung in jeder hinsicht billiger. Genauso wie es auch die Bauplanung erheblich erleichtert.
Und das ist jetzt ne Vermutung deinerseits, oder weißt du es wirklich wie es ist?
Hier (http://www.1und1.de/swf/rechenzentrum/main.swf) mal zum Vergleich eines der 1&1-Rechenzentren.
Lustiges Detail -> "Vereinzelungsanlage" :)
Ist es inzwischen üblich bzw. Stand der Technik, daß man Server in Container einbaut und dann die Container in große Lagerhallen?
Wenn ja, warum macht man das?
Ist es etwa leichter, die Container auszutauschen und gegen Container mit modernerer Hardware zu ersetzen?
Oder ist es sogar billiger, weil die Container in Serienproduktion gefertigt werden können, was bei einem Gebäude nicht der Fall ist?
Der Platzverbrauch muß jedenfalls gigantisch sein und die Kosten auch.
in der liga gibt es kein üblich! das sind alles massgeschneiderte lösungen, bei millionen preisen gibt es keinen standard mehr.
wenn du ein passendes container angebot hast ist es einfacher, der grösste vorteil ist die rasche veränderung der edv. du brauchst nur strom, netz, kaltwasser zufluss und warmwasser abfluss. es gibt nur eine sicherheit und das ist die veränderung. alle paar jahre ein neuer server und da machen sich die containerlösungen bezahlt. einfach den neuen daneben stellen und anschliessen. die ganze aufbauzeit mit einzelbauteilen fällt flach. so ein gefülltes 19" rack hat ein paar hundert kilo, das musst erst einmal mühsam durch die gegend schleppen. den tonnen schweren container stellst einfach mit dem stapler hin. in den klassischen servergebäuden kannst nicht mit dem stapler fahren, maximal mit elektrorodeln. das wesentliche ist die zeit und manpower die du bei der klassischen lösung brauchst. für eine usv mit über 100kg brauchst 4 leute. auch das ganze gebäude ist bei der klassischen lösung viel aufwändiger, siehe den link über das 1&1 gebäude. den container kannst auch ins freie stellen wenn es sein muss.
im kritischen bereich, zb. banken hat man ausserdem redundante system an verschiedenen standorten die ein paar hundert kilometer auseinander liegen wegen der möglichkeit diverser naturkatasrophen usw. du hast also alles zumindest doppelt und damit auch ca. die doppelten kosten.
robobimbo
2010-01-21, 09:01:48
auch das ms rechenzentrum für ihre cloudservices 'azure' ist mit containern in einer riesigen halle ausgestattet.
ein container kommt rein, der hat mehr oder weniger nur mehr drei anschlüsse:
- strom
- netzwerk
- kühlung
der container kommt fix fertig ausgestattet vom hersteller (dell, hp usw.) wird reingestellt, angeschlossen und läuft. ist dann ein bestimmter anteil an geräten in dem gerät ausgefallen (hausnummer 60%) so wird der ganze container aus dem rechenzentrum entfernt und durch einen anderen container ausgetauscht.
da wird nichts repariert oder ausgetauscht, der ganze container geht zurück an den hersteller. ms ist es sogar untersagt die container irgendwie zu öffnen und drinnen was zu machen.
sie hatten einen kleinen container (20 fuss statt normal 40 fuss) auf der pdc ausgestellt: http://channel9.msdn.com/posts/dpeeast/PDC09-Tour-of-Azure-IT-PAC/
im ms rechenzentrum in austin ist es noch etwas altmodischer, da wird das ganze spiel rackweise gespielt. :)
imho gehts da nur kosten, kosten, kosten. im schnitt ist es berechenbar wie lang so ein teil hält, man braucht nur mehr 'doofe' techniker vor ort die das ganze zeug überwachen und das ev. ganz 'einfach' austauschen - ansonsten müssten die ja für jedes rechenzentrum zig personal zusätzlich anstellen die dann die server reparieren, austauschen usw.
so hats einfach kalkulierbare standardkomponenten die mit einer ziemlich fest kalkulierbaren zeit schnell wieder ersetzt und lauffähig sind.
natürlich braucht das im hintergrund eine ausgefuchste softwaremässige verwaltung mit live migration von servern usw.
RavenTS
2010-01-23, 10:50:30
...
imho gehts da nur kosten, kosten, kosten. im schnitt ist es berechenbar wie lang so ein teil hält, man braucht nur mehr 'doofe' techniker vor ort die das ganze zeug überwachen und das ev. ganz 'einfach' austauschen - ansonsten müssten die ja für jedes rechenzentrum zig personal zusätzlich anstellen die dann die server reparieren, austauschen usw.
...
Diese Experten werden aber wohl bei den Herstellern dieser Container-Lösungen gebraucht oder sind wir schon so dekadent, das nach der Lebenszeit einfach der ganze Inhalt unisono nach Indien abgeschrottet wird.?!
robobimbo
2010-01-23, 13:58:54
Diese Experten braucht es dann im Idealfall nur einmal pro Serverhersteller und nicht vor Ort in jedem Rechenzentrum.
Wo dieses Expertencenter dann steht ist aber ziemlich egal - würds nicht ausschliessen das sowas auch bald mal in Billiglohnländern zu finden ist.
Bokill
2010-01-23, 14:34:29
Ist es inzwischen üblich bzw. Stand der Technik, daß man Server in Container einbaut und dann die Container in große Lagerhallen? Nein, das ist nicht üblich aber eine Option.
http://www.orthy.de/images/stories/bokill/Cebit-2008/Sun/sun-blackbox_modell1_440.jpg Suns "Black Box"
Wenn ja, warum macht man das? Das machen einige Firmen, um bei Lastspitzen (Weihnachtsgeschäft) gleichbleibend hohe Zuverlässigkeit bieten zu können.
Das bedeutet, dass mitunter diese Container gar nicht gekauft, sondern gemietet, geleast werden.
Eine andere Nutzergruppe sind Schiffbauer. Da ist mir gesagt worden, dass damit die SchiffsIT sehr flexibel ein, um, und auch wieder ausgebaut werden kann. Da das Standard-Container sind, ist das für den Schiffahrtsbereich in der Logistik kein Problem.
Der Platzverbrauch muß jedenfalls gigantisch sein und die Kosten auch. Wer keinen Platz für einen Container hat, der sollte sich sowieso darum keine Gedanken machen. Der Preis ist auch Verhandlungssache und was darin alles untergebracht werden soll.
Wenn schneller Ausbau gefragt ist, dann ist so etwas unschlagbar, weil alles andere länger im Aufbau dauert.
Denkbar ist, dass große Hilfsorganisationen (Rotes Kreuz), Technische Dienste (THW) und Militärs so etwas für Katastrophenfälle parat haben, um dann eine IT-Grundversorgung sicherzustellen.
Für die Robustheit hat sich Sun einiges einfallen lassen: http://www.orthy.de/images/stories/bokill/Cebit-2008/Sun/sun-blackbox_kuehlung2_440.jpg Wasserkühlung.
Brandschutz und Schockabsorber http://www.orthy.de/images/stories/bokill/Cebit-2008/Sun/sun-blackbox_innen3_rackshockmount_440.jpg sind für eine rauhere Umgebung konzepiert worden. Siehe dazu auch: "Suns Projekt "Black Box" (http://www.orthy.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5409:suns-projekt-qblack-boxq&catid=599:sonstiges&Itemid=57)".
MFG Bobo(2010)
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