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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Künstlicher Alkohol ohne Nebenwirkungen


Quantar
2010-03-15, 11:14:03
Ein britischer Neuropsychopharmakologe will nun, wie die Times berichtet einem künstlichen Alkohol auf die Spur gekommen sein. Der soll die angenehmen Wirkungen von Alkohol erzeugen, nimmt aber dann ein Gegenmittel, sei man absolut nüchtern, könne nach Hause fahren, müsse um seine Leber, seinen Magen oder seinen Kreislauf nicht fürchten und einen Kater gäbe es auch nicht

http://www.heise.de/tp/blogs/3/147250

Das hört sich ja äußerst interessant an. Es soll die Wirkung nicht 1:1 kopieren, ", sondern nur entspannt und vielleicht ein wenig umnebelt" machen, aber ich würde es glatt mal ausprobieren. :ubeer:

daflow
2010-03-15, 11:19:39
"Ein wenig entspannt und umnebelt" + "problemlos Auto fahren" klingt für mich äh... irgendwie... suspekt? ;(
Edit: Ups... das mit dem Gegenmittel hab ich aber sowas von überlesen :redface:

Quantar
2010-03-15, 11:21:08
Da steht auch was von einem Gegenmittel ;)

Popeljoe
2010-03-15, 11:24:43
Soll ich dann diesen Pseudoalk in mein alkfreies Pils mischen?
Geht doch gar nicht! :ucrazy2:

sei laut
2010-03-15, 11:35:15
Der Absatz ist entscheidend:
Nutt denkt an "Alokhol" auf der Basis von Benzodiazepinen. Die werden bislang gespritzt oder als Tabletten verabreicht, sind auch nicht gerade ungefährlich, weil sie süchtig machen können, und daher in Deutschland verschreibungspflichtig. Ein Suchtrisiko streitet Nutt aber ab, man darf gespannt darauf sein, wie er die Benzo-Droge entschärfen will.
Man behandelt mit dem Benzo-Kram nur Leute, wenn es sein muss, eben wegen dem Suchtfaktor.
Die Vorstellung, dass es den Massenmarkt erreicht..

[X] Zu einer Droge gehören Nebenwirkungen, sonst läuft man Gefahr, dass der Konsum außer Kontrolle gerät.
Ich meine, wer als Jugendlicher wegen Alkohol brechen musste, weiß, was man sich danach für Schwüre auferlegt.

KraetziChriZ
2010-03-15, 12:22:36
Ich meine, wer als Jugendlicher wegen Alkohol brechen musste, weiß, was man sich danach für Schwüre auferlegt.

Echt? Ist das so? Ich kenne Leute die kotzen jedes Wochenende... :rolleyes: :ulol:

Freakazoid
2010-03-15, 12:41:23
Echt? Ist das so? Ich kenne Leute die kotzen jedes Wochenende... :rolleyes: :ulol:

Komische leute kennst du.

Was haben diese Benzdingsda mit Alkohol zutun? Da kann ich auch gleich schreiben, dass jede Droge die Wirkung von Alkohol simuliert. Die Meldung ist ja wohl der letzte Dreck.

Shink
2010-03-15, 12:47:38
Ich meine, wer als Jugendlicher wegen Alkohol brechen musste, weiß, was man sich danach für Schwüre auferlegt.
Wenn er es noch weiß.:freak:

abaddon
2010-03-15, 13:07:58
Der Absatz ist entscheidend:

Man behandelt mit dem Benzo-Kram nur Leute, wenn es sein muss, eben wegen dem Suchtfaktor.
Die Vorstellung, dass es den Massenmarkt erreicht..

[X] Zu einer Droge gehören Nebenwirkungen, sonst läuft man Gefahr, dass der Konsum außer Kontrolle gerät.
Ich meine, wer als Jugendlicher wegen Alkohol brechen musste, weiß, was man sich danach für Schwüre auferlegt.
Ein Bekannter von mir, der schon einen Heroinentzug hinter sich hat, meinte dass der Entzug von Benzos, die ihm sein Psychologe damals verordnete, weitaus schlimmer war.
Eigentlich ist's nur traurig sowas zu lesen. Drogen und Nebenwirkungen oder Nachwirkungen gehen einher, das ist auch gut so.

Dicker Igel
2010-03-15, 13:53:02
Nutt wurde kürzlich auch außerhalb Großbritanniens bekannt, weil er bis Oktober des letzten Jahres der Drogenbeauftragte der britischen Regierung war und dann gefeuert wurde, weil er die "künstliche" Unterscheidung zwischen legalen und illegalen Drogen kritisiert hatte. Die Drogenpolitik müsse sich an der Gefährlichkeit der Drogen orientieren, hatte er gesagt und angefügt, dass Alkohol und Nikotin gefährlicher seien als Cannabis, LSD oder Ecstasy. Das war für die britische Regierung offenbar nicht tragbar, deren Klientel eher auf Alkohol und Nikotin steht. Also musste Nutt als Tabubrecher gehen.

Oha, bei Cannabis gehe ich ja nochmal mit (in Maßen), aber LSD und Ecstasy ? :facepalm:
Alkohol in Maßen bringt sicher auch niemanden um.

Aber eine Droge samt "Gegenmittel" halte ich für sehr gefährlich.
Wie schon erwähnt hat der Konsument dann kein gedachtes "körperliches Limit" mehr und die ganze Sache kann schnell ins Uferlose gehen ...
Nach dem Motto: Rauch ich mal eben 2g Weed und wenn ich zu breit bin mach ich mich mit Amphetaminen wieder munter :unono:

frix
2010-03-15, 14:11:46
hmm...weiß auch nich was ich davon halten soll.
Ohne NW wäre schon nett. Meiner meinung nach steigt dadurch aber auch das suchtpotential.

Ich halte alkohol für die physis schlimmer als LSD und xtc.

TeleTubby666
2010-03-15, 14:36:54
Soll ich dann diesen Pseudoalk in mein alkfreies Pils mischen?
Geht doch gar nicht! :ucrazy2:

Doch, denn in alkoholhaltiges Bier solltest du es nämlich möglichst gar nicht mischen!

Es ist immer noch möglich sich mit der Kombination Alkohol+Benzodiazepine den Atemantrieb zu nehmen.

KraetziChriZ
2010-03-15, 15:16:23
Komische leute kennst du.

Ca. 70% aller 7-12 Klässler besuafen sich regelmäßig - also fast jedes Wochenende und zwar nicht nur 3 Flaschen sondern bis garnix mehr geht :rolleyes:

Die Zahl habe ich erfunden und ist mein subjektiver Eindruck :uwave:

abaddon
2010-03-15, 16:43:45
Oha, bei Cannabis gehe ich ja nochmal mit (in Maßen), aber LSD und Ecstasy ? :facepalm:
Alkohol in Maßen bringt sicher auch niemanden um.

Aber eine Droge samt "Gegenmittel" halte ich für sehr gefährlich.
Wie schon erwähnt hat der Konsument dann kein gedachtes "körperliches Limit" mehr und die ganze Sache kann schnell ins Uferlose gehen ...
Nach dem Motto: Rauch ich mal eben 2g Weed und wenn ich zu breit bin mach ich mich mit Amphetaminen wieder munter :unono:
Wenn er da einfach nach Todesfällen oder Abhängigkeitspotenzial geht, ist LSD und XTC durchaus 'ungefährlicher'. Aber so kann ich dem auch nicht zustimmen.

ngl
2010-03-15, 17:06:39
LSD ist was körperliche Schäden angeht ziemlich ungefährlich. THC der Wirkstoff in Cannabis kann einen deutlichen Effekt auf sich entwickelnde Gehirne haben. Die Gefahr an Psychosen, Schizophrenie und ähnliche Krankheiten zu leiden soll sich nach neuesten Untersuchungen exponentiell erhöhen, wenn das Gehirn noch im Aufbau ist. Also vor allem bei Jugendlichen bis etwa 18 Jahren. Es ist aber bei Erwachsenen bei gemäßigtem Konsum durchaus ungefährlich, wenn man von der Lungenkrebs Gefahr absieht.
Natürlich ist hier die Psychische Abhängigkeit nicht behandelt. Drogen sind Drogen und die Gefahr der Abhängigkeit ist überall sehr hoch, wenn man nicht vorsichtig ist. Das gilt auch für Alkohol.

In der 2009er BBC Horizon Doku: Do I drink too much? Wurde genau über dieses Mittel geredet.
Der Künstliche Alkohol ist nicht dafür da, daß man sich massiv betrinken kann, sondern er soll den Umgang mit Alkohol wesentlich sicherer machen. Bis ins Koma trinken werden sich eh die wenigsten und den Alkoholikern ist es ziemlich egal ob etwas schädlich ist oder nicht.
Ob man es nun mag oder nicht, es wird immer alkoholiker geben. Wäre es nicht ein segen wenigstens auf die Leberzirrosen verzichten zu können?
Vor allem bräuchte man keine abstinenten Fahrer mehr. Ne halbe Stunde vorher das Gegenmittel und man ist wieder klar.
Es gibt sicherlich bessere Erfindungen, aber ich halte den Ansatz für garnicht mal so dumm.

Lyka
2010-03-15, 18:27:56
eigentlich hab ich gewartet, bis jemand das Wort bringt... http://memory-alpha.org/de/wiki/Synthehol

looking glass
2010-03-15, 18:35:13
Da hat aber jemand bei "Babylon 5" (Alkohol mit Gegenmittel) und Star Trek (Alkoholersatz in den replizierten Nahrung) abgekupfert - das hat doch bestimmt prior art der Idee selbst :).

Madman123456
2010-03-15, 18:36:18
eigentlich hab ich gewartet, bis jemand das Wort bringt... http://memory-alpha.org/de/wiki/Synthehol
Blasphemie! Das müssen die Ferengi im Jahr 21batsch erfinden! D:

TheGoD
2010-03-15, 19:10:33
Kann mich Ngl's Meinung nur anschliessen. Wenn es geringere Nebenwirkungen (und entsprechend nicht die extreme staerkere Abhaengigkeit wie hier beschrieben) hat, warum dann nicht als Alternative anbieten?

In Deutschland seh ausserhalb des medizinischem Umfeld diesbezueglich jedoch schwarz. Eine neue Designerdroge zum freiem Genuss anzubieten traut sich doch keine deutsche Regierung aus Angst vor einem PR-Debackel.

Dicker Igel
2010-03-15, 19:51:07
THC der Wirkstoff in Cannabis kann einen deutlichen Effekt auf sich entwickelnde Gehirne haben. Die Gefahr an Psychosen, Schizophrenie und ähnliche Krankheiten zu leiden soll sich nach neuesten Untersuchungen exponentiell erhöhen, wenn das Gehirn noch im Aufbau ist. Also vor allem bei Jugendlichen bis etwa 18 Jahren. Es ist aber bei Erwachsenen bei gemäßigtem Konsum durchaus ungefährlich, wenn man von der Lungenkrebs Gefahr absieht.

Es gibt Naturvölker bei denen es Sitte ist, das Kinder Cannabis durch 'ne Bambusbong rauchen, pur ... und die werden auch ned blöd.
In Marokko ist es ähnlich ... etc
Die ganzen Untersuchungen in Ehren, aber es kommt auch auf das Umfeld an, manchmal kann es sogar entscheident auf die Wirkung der Droge sein.
Denn ob die Psychosen tatsächlig nur auf das THC zurückzuführen sind, halte ich für sehr wage. Es gehören immer "zwei" dazu.

Ich denke das gewisse Drogen nicht gefährlicher sind als Alk oder Kaffee, es kommt eben immer auf die Aufklärung und die Menge an.
Die Qualität der Droge sollte zudem auch nicht minderwertig sein.

Mordred
2010-03-15, 20:42:44
eigentlich hab ich gewartet, bis jemand das Wort bringt... http://memory-alpha.org/de/wiki/Synthehol

Da ist die Ausrichtung aber grundverschieden.

Yavion
2010-03-15, 22:24:07
@Topic: Übel.
Benzodiapine als Alkoholersatz ist wirklich so als wolle man den Teufel mit Belzebub austreiben. Das ist einfach nur gemeingefährlich.
Zumal man es dann in der Kneipe wunderbar mit Alkohol kombinieren kann, das macht nicht nur Spaß sondern befreit einen auch von jeglicher Kontrolle und Erinnerung. :freak:
s. Rapedrug.

Gängige Gegenmittel machen übrigens auch keinen Spaß:
http://rettungsdienst.bdsoft.de/index.htm?/rettungsdienst/medikamente/sedativa/diazepam.htm

Und wenn man erstmal auf Valium ist ist es einem sowieso egal, ob man noch Auto fährt oder nicht. Das einzige was einen da noch rettet ist eine wohlwollende Gesellschaft, die einen davon abrät. In dem Fall wird man sich vielleicht leichter überzeugen lassen als unter Alk-Einfluss. Das wars aber auch schon mit den Vorteilen.

ShadowXX
2010-03-15, 23:47:30
eigentlich hab ich gewartet, bis jemand das Wort bringt... http://memory-alpha.org/de/wiki/Synthehol
Blasphemie! Das müssen die Ferengi im Jahr 21batsch erfinden! D:
Da ist die Ausrichtung aber grundverschieden.
Jup....bei Synthehol wird nur der Geschmack des Alkohols nachgebildet, aber nicht dessen Wirkung.

D.h. man kann sich mit Synthehol nicht besaufen....egal wieviel man davon in sich hinein schüttet.

ngl
2010-03-15, 23:53:57
Es gibt Naturvölker bei denen es Sitte ist, das Kinder Cannabis durch 'ne Bambusbong rauchen, pur ... und die werden auch ned blöd.
In Marokko ist es ähnlich ... etc
Die ganzen Untersuchungen in Ehren, aber es kommt auch auf das Umfeld an, manchmal kann es sogar entscheident auf die Wirkung der Droge sein.
Denn ob die Psychosen tatsächlig nur auf das THC zurückzuführen sind, halte ich für sehr wage. Es gehören immer "zwei" dazu.

Ich denke das gewisse Drogen nicht gefährlicher sind als Alk oder Kaffee, es kommt eben immer auf die Aufklärung und die Menge an.
Die Qualität der Droge sollte zudem auch nicht minderwertig sein.

Das Problem ist, daß diese THC versuche nur an Rattenteenagern gemacht wurden, da es ethisch nicht vertretbar ist Jugendliche Menschen an solchen Tests teilnehmen zu lassen. Erwachsene Ratten hatten nach THC konsum keinerlei bleibende Schäden.
Bei der wiederholung mit Kaninchen trat derselbe Effekt auf. Man kann sich also zu etwa 90% sicher sein, daß diese Ergebnisse auch auf Menschen zu übertragen sind. Das heisst nicht, daß einmal dran ziehen, dir dein Gehirn zerfleischt, sondern es ebend die Gefahr besteht die Gefahr von Psychosen zu steigern. Es geht mir hier nicht darum THC zu diskreditieren. Ich ziehe sehr großen nutzen aus diesem Wirkstoff, aber ich muss auch die Realität sehen. Denn aus meiner eigenen kiffergruppe von 11 Leuten (alter damals 14-17) leiden heute 2 an Psychose. Dem Rest gehts absolut gut. Eine hat heute ihre Prüfung mit 1.3 abgeschlossen. Ich selber Rauche es heute noch wegen meinem ADHS, weil es mir hilft mich zu konzentrieren, zB für Kinofilme wo ich sonst immer hin und her wackeln würde.
Natürlich spielt auch die Menge eine Rolle, aber die Menge ändert die Gefahr für jugendliche Gehirne nicht. Das du Alkohol durchaus krasser einschätzt als THC ist IMHO auch durchaus richtig. Denn verglichen zu THC nehmen wir Alkohol nicht mehr als Droge war. Sie ist eher ein Begleiter für die Freizeit geworden, daß uns hilft Stress abzubauen und auch mal nach einem miesen Arbeitstag die Stimmung zu heben.

BTW Gibts auch Natürvölker die Heroin rauchen und über 60 werden ^^

Dicker Igel
2010-03-16, 01:41:07
Denn aus meiner eigenen kiffergruppe von 11 Leuten (alter damals 14-17) leiden heute 2 an Psychose. Dem Rest gehts absolut gut.

Das tut mir leid für die zwei.
Aber kann es nicht auch sein, das THC evt. Psychosen auch nur bei gewissen Typen hervorruft ? Vieleicht haben ja manche eine Veranlagung dazu und der Cannabisrausch fördert es dann noch zusätzlich.
Bei Tieren könnte es diese Option evt. gar nicht geben, da sie anderen Reizen ausgesetzt sind.
Das könnte sich dann aber widerum von der Art zu Art unterscheiden, ein Hund würde evt. anders reagieren als eine Ratte etc


Ich selber Rauche es heute noch wegen meinem ADHS, weil es mir hilft mich zu konzentrieren, zB für Kinofilme wo ich sonst immer hin und her wackeln würde.

Findest du es nach längeren Konsum noch berauschend ?

Simon Moon
2010-03-16, 02:53:56
Das du Alkohol durchaus krasser einschätzt als THC ist IMHO auch durchaus richtig. Denn verglichen zu THC nehmen wir Alkohol nicht mehr als Droge war. Sie ist eher ein Begleiter für die Freizeit geworden, daß uns hilft Stress abzubauen und auch mal nach einem miesen Arbeitstag die Stimmung zu heben.

Die Gefahr für eine Psychose ist aber bei Alkohol immer noch rund doppelt so hoch wie bei Cannabis. Das obwohl Cannabis verboten ist und erfahrungsgemäss Drogen auf dem schwarzmarkt ein relativ höhereres Gefahrenpotential haben (vgl. Alkoholprohibiotn, bei der zwar die absolute Anzahl der Süchtigen sank, dafür in der Intensität zu nahm).

Die Experimente mit Tieren würd ich hier einfach mal aussen vor lassen. Ich halte von diesen Experimenten meist nicht viel, da sie prinzipbedingt sämtliche kulturellen Einflüsse aussen vor lassen. Es nimmt dann auch jeweils an, dass die Entwicklung bei einem Menschen auch irgendwie ähnlich ablaufen muss - doch wie verarbeitet bspw. ein Hase, den Tod seiner Mutter? Kann man Rückschlüsse darauf ziehen, ob Cannabis bei verwaisten Hasen extremer wirkt als bei Hasen mit glücklicher Kindheit?

Diese Experimente zeigen so denn imo nur auf, dass eine Veränderung stattfindet. Unstreitbar ist imo auch, dass Cannabis einen verwirrten, leicht paranoiden Zustand hervorzurufen neigt - doch diesen Zustand würd ich keineswegs grundlegend als schädlich abtuen. Cannabis verwirft, zumindest für die Zeit des Rausches, das bekannte Weltbild. Es lässt Ideen zu, welche ansonsten garnicht ins Bewusstsein gerieten. Hier kommt dann natürlich die geistige Reife ins Spiel - jugendliche, welche ihre Gedanken ohne einen bewussten Kontext fantasieren lassen, können dann den Bezug zur Realität verlieren. Diese Gefahr nimmt natürlich mit zunehmender Festigung des Weltbildes ab und lässt diese Gedanken in gleicher Weise auch weniger faszinierend wirken.

Es liegt wohl auch daran, dass mit zunehmendem Alter die meisten Personen aufhören zu kiffen, während der Konsum von Alkohol nicht in gleichem Masse runtergefahren wird.

BTW Gibts auch Natürvölker die Heroin rauchen und über 60 werden ^^

Nö, Naturvölker können kein Heroin synthetisieren. Rohopium ist dann doch noch etwas anderes, anonsten kann man auch Hustensaft als "Heroin-Derivat" bezeichnen ;)

x-force
2010-03-16, 04:16:54
ich find diese ganzen scans der viecher sowieso recht nutzlos in bezug auf die psyche

niemand weiß wie das gehirn genau funktioniert, daher kann niemand sagen, daß eine veränderung des gehirns schlecht oder gut wäre.

schließlich nimmt man drogen um einen effekt hervorzurufen. die auswirkungen des effekts sind so individuell wie unsere essgewohnheiten,
sprich von extrem vielen faktoren abhängig die nicht erfasst werden.

darph
2010-03-16, 07:58:38
Also ganz so willkürlich ist es dann auch nicht. ;(

Simon Moon
2010-03-16, 09:21:25
Also ganz so willkürlich ist es dann auch nicht. ;(

Naja, aber es scheint mir Momentan doch sehr in Mode, dass man mit Ratten alle möglichen psychologischen Phänomene erklären möchte. Dabei arrangiert man dann möglichst komplexe Versuchsreihen, deren Ergebnis aber quasi schon feststeht. Es ist imo meist lediglich eine pseudo Verifikation bestehender Theorien. Bsp. (willkürlich, erste google link: Ratten Heroin): http://www.studentenlabor.de/bs05/html/heroinabhangigkeit.html

Toll, wir haben also die These von der "Sucht erlernen" also arrangieren wir ein Experiment, welches diese Bestätigen kann. Allerdings gewinnen wir keine essentiellen Antworten, wie die Autorin selbst bemerkt: "Jedoch ist es noch unklar, ob der anreizende Lerneffekt so einfach erklärt werden kann" Erklärt wurde aber sowieso nicht viel, lediglich empirisch belegt - Dabei ist Empirie unter Laborbedingungen meist äusserst Zweifelhaft.

Ich will damit diese Experimente keinesfalls schlecht reden. Es sind momentan schlicht kaum bessere Experimente konstruierbar. Nur sind sie mMn. eben schon häufig von Grundauf so konstruiert, dass eine Falsifikation äusserst unwahrscheinlich ist. Solange das dann auch im Forschungsrahmen bleibt und für weitere Erkenntnisse genutzt wird, ist das auch soweit gut - nur wenn es durch die Presse dann jeweils als ganzheitlicher Erklärungsansatz begriffen und als letzte Wahrheit verkauft wird, hab ich damit so meine liebe Müh...

Light
2010-03-16, 10:00:04
Das Idee am Alkoholersatz ist eigentlich ohnehin sinnfrei.
Selbst angenommen man würde eine Substanz finden, die den gewünschten Effekt erzeugt ohne die "üblichen" Abhängigkeitsmuster hervorzurufen, so würde letztendlich doch eine Abhängigkeit entstehen, weil man diesen Zustand wieder erreichen will.
Psychische Abhängigkeit ist auch nicht besser als physische.

Oha, bei Cannabis gehe ich ja nochmal mit (in Maßen), aber LSD und Ecstasy ? :facepalm:
Alkohol in Maßen bringt sicher auch niemanden um.
Tatsächlich sind einige der Forscher, die sich mit Drogen beschäftigen, der Meinung, dass Alkohol und Nikotin zu den härteren, wenn nicht härtesten Drogen gehören.
Allerdings haben Gewöhnungseffekte und soziale Akzeptanz dazu geführt, dass dies nicht mehr in der Art wahrgenommen wird.
Nutt hat vermutlich die Perspektive der Forscher angenommen und gleichzeitig das Ausmaß der sozialen Akzeptanz (bzw. die Ablehnung ggü. einer Gegenmeinung) unterschätzt.
Wenn er da einfach nach Todesfällen oder Abhängigkeitspotenzial geht, ist LSD und XTC durchaus 'ungefährlicher'. Aber so kann ich dem auch nicht zustimmen. Todesfälle spielen in der Sache mit, aber das war nicht der einzige Faktor.
Ich denke, es spielt zum Beispiel mit, dass Alkohol eine der wenigen Drogen ist, die wirkliche körperliche Abhängigkeit hervorruft.

Dicker Igel
2010-03-16, 14:00:24
Die Experimente mit Tieren würd ich hier einfach mal aussen vor lassen. Ich halte von diesen Experimenten meist nicht viel, da sie prinzipbedingt sämtliche kulturellen Einflüsse aussen vor lassen. Es nimmt dann auch jeweils an, dass die Entwicklung bei einem Menschen auch irgendwie ähnlich ablaufen muss - doch wie verarbeitet bspw. ein Hase, den Tod seiner Mutter? Kann man Rückschlüsse darauf ziehen, ob Cannabis bei verwaisten Hasen extremer wirkt als bei Hasen mit glücklicher Kindheit?

Eben, man weiß halt nix von deren "Gefühlen" und Wahrnehmungen.
Mein Hund "raucht" schon seit 10 Jahren passiv THC mit (ungezwungen, er kann den Raum wechseln wenn er will, was er auch ab und an macht) und hat bspw. keinerlei Psychosen ...
Bei vielen Freunden mit Hunden oder Katzen the same ...


Unstreitbar ist imo auch, dass Cannabis einen verwirrten, leicht paranoiden Zustand hervorzurufen neigt - doch diesen Zustand würd ich keineswegs grundlegend als schädlich abtuen.

Diesen Zustand hängt wohl auch vom Typ Mensch ab und seiner Umgebung.
Es wird ja quasi nur der aktuelle Zustand verstärkt, ist man von Grund auf schon "nicht auf der Höhe", sollte man eh die Finger davon lassen.
Jugendliche mit schwachen Selbstbewußtsein sollten auch einen Bogen darum machen.


Hier kommt dann natürlich die geistige Reife ins Spiel - jugendliche, welche ihre Gedanken ohne einen bewussten Kontext fantasieren lassen, können dann den Bezug zur Realität verlieren.

Das kann denen dann aber auch ohne Weed passieren.
Man sollte schon immer versuchen alles zu fassen und nicht einfach alles als "es ist so" gelten lassen, liegt dann m.M.n. wieder am Typ.
Grade Typen die nur reden, reden, Party machen etc und sich NIE die Ruhe gönnen, um über gewisse Dinge nachzudenken, könnten auch Probleme bekommen, grade in jungen Jahren ...

Den "Bewußtseinswechsel" nimmt wohl auch jeder anders wahr, manche auch gar nicht, weil sie schon immer so waren (familiäre Einflüsse etc)


Es liegt wohl auch daran, dass mit zunehmendem Alter die meisten Personen aufhören zu kiffen, während der Konsum von Alkohol nicht in gleichem Masse runtergefahren wird.

Das ist etwas, was ich nicht verstehe :D
Ich trinke sehr selten Alkohol, weil ich einfach mit dem grünen Zeuch besser klar komme.
Klar konsumiere ich jetzt bewußter als früher und auch weniger, aber ich sehe keinen Grund aufzuhören.
Einzig die Illegalität geht mir in diesem Spießerland auf den Sack :freak:

fdk
2010-03-16, 14:23:01
Alkohol durch Medikamentenmisbrauch ersetzen. Wenn er Politiker wär würde das wahrscheinlich fast für den Nobelpreis reichen :ubash:

noid
2010-03-16, 14:52:25
Alkohol durch Medikamentenmisbrauch ersetzen. Wenn er Politiker wär würde das wahrscheinlich fast für den Nobelpreis reichen :ubash:

Aber sicher, unverantwortlich hier weiteren Medikamentenmissbrauch fördern zu wollen.

Wozu brauchen wir noch mehr Mittel? Reicht Alk und Dope nicht langsam? Ne, jetzt schmeißen sich die Leute dann zu mit Uppern und Downern, weil sie sonst keine Freude mehr haben.

Von wem wird der Mann eigentlich finanziert? Pharma? ;(

Dicker Igel
2010-03-16, 15:13:13
Ich frag mich auch was das mit dem schnell runterkommen soll ...
Mal eben auf Arbeit inner Mittagspause bisschen Rausch und dann wieder wech damit ? :freak:
Auch die "der Autofahrer, der alle zur Party fährt" Ausrede zählt bei mir nicht, es gibt auch "Großraum"taxis etc ...

greeny
2010-03-16, 15:57:55
eigentlich hab ich gewartet, bis jemand das Wort bringt... http://memory-alpha.org/de/wiki/Synthehol
war auch das erste, an das ich dachte, als ich die überschrift gelesen hab ;)

ngl
2010-03-22, 22:51:05
Das tut mir leid für die zwei.
Aber kann es nicht auch sein, das THC evt. Psychosen auch nur bei gewissen Typen hervorruft ? Vieleicht haben ja manche eine Veranlagung dazu und der Cannabisrausch fördert es dann noch zusätzlich.
Bei Tieren könnte es diese Option evt. gar nicht geben, da sie anderen Reizen ausgesetzt sind.
Das könnte sich dann aber widerum von der Art zu Art unterscheiden, ein Hund würde evt. anders reagieren als eine Ratte etc

Klar ist das Typ abhängig. Aber wie kann man wissen, daß´man dazu gehört?
Ein Risiko ist halt da.


Findest du es nach längeren Konsum noch berauschend ?

Ich wurde noch nie bekifft wie man es allgemein kennt. Eher bin ich 100% da. Bei Menschen mit ADHS wirkt es ein wenig anders. Es hilft mir mich zu konzentrieren.

Freakazoid
2010-03-22, 23:41:18
Klar ist das Typ abhängig. Aber wie kann man wissen, daß´man dazu gehört?
Ein Risiko ist halt da.




Ich wurde noch nie bekifft wie man es allgemein kennt. Eher bin ich 100% da. Bei Menschen mit ADHS wirkt es ein wenig anders. Es hilft mir mich zu konzentrieren.

So wie Kaffe für "uns"?

ngl
2010-03-23, 18:08:01
Ja so ähnlich. Gedanken sind einfach geordneter und entfliehen nicht so schnell. Die zappeligkeit verschwindet. So stelle ich mir zumindest den Normalzustand vor. Nen richtigen Vergleich habe ich leider nicht.

Dicker Igel
2010-03-23, 18:21:30
Geht mir meistens ähnlich, lustig wirds dann immer, wenn man unterwegs ist und jemand dabei ist, der einen "zu schnell" vorkommt, oder man im Laden einkauft und die Hektik der ganzen Menschen abbekommt ^^

Klar ist das Typ abhängig. Aber wie kann man wissen, daß´man dazu gehört?
Ein Risiko ist halt da.

Stimmt, k.A. ob es da Vorsorgeuntersuchen gibt, aber nice wäre sowas schon.