Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pfade in der Linux-Konsole angeben (?)
Sentionline
2010-03-26, 12:09:18
Also, ich hab mich jetzt mal an Ubuntu rangewagt und verstehe zumeist natürlich Bahnhof. Ich versuche mir aber von anfang an anzugewöhnen, mit der Konsole zu "arbeiten". Nun, ok.
Wenn ich in Konqueror (equivalent zu Windows Explorer) die Festplatten ansehe, die auch gemounted sind, sehe ich in der Adresszeile oben:
media:/hda1
media:/sda1
media:/hdb2/Programme
etc.
Nun, wenn ich jetzt in der Konsole einen Pfad beschreiben muss, klappt es nicht.
beispielsweise:
open /sda1/test.txt
passiert nix.
oder
open sda1/test.txt
bash: sda1/test.txt: No such file or directory
Wenn ich jetzt sage:
copy /sda1/test.txt /hdb2/
bash: copy: command not found
Wie werden Verzeichnisse in der Konsole definiert?
Würde mich über Hilfe freuen! Danke schonmal!:smile:
maximAL
2010-03-26, 12:24:50
hda, sda etc. sind die Namen die Laufwerke, hda1 etc. die Namen der Partitionen. Der Unix-Philosophie folgend dass alles eine Datei ist, liegen unter /dev/ die Entsprechenden Dateien.
Dort kannst du allerdings nicht auf die Daten zugreifen, dafür muss die jeweilige Partition in ein Verzeichnis gemountet werden. df in der Konsole gibt die z.B. aus, wo was gemountet ist (da gibts je nach Desktop und Distribution auch grafische Übersichten).
K.A. was Konqueror da macht. Meiner kennt media:/ nicht.
Eine Textdatei kannst du dir in der Bash z.B. mit less anzeigen lassen (:q zum Beenden), zum Kopieren benutzt man cp.
Sentionline
2010-03-26, 12:36:27
Wenn ich einem Programm eine Datei zuspiele und ergebnisse ausgeben lasse, wie mach ich das? Ist ja irre kompliziert.
runthis sda1/test.txt -o hdb2/testneu.txt
dürfte wohl nicht gehen. Ich muss die Systematik verstehen.
[Programm] [Befehl] [Quell- Pfad/Verzeichnis/Ausgabe] [Befehl] [Ziel- Pfad/Verzeichnis/Ausgabe]
Und genau das mit der definition der Wege hab ich nicht verstanden. In Konqueror kann ich auf die Dateien zugreifen, warum kann/darf ich die Pfade nicht in die Konsole übernehmen? Mein Befehlsschatz besteht bisher aus C64, DOS und CMD Zeiten.
Noch blöder finde ich, das genau dieses Thema auch per Google nicht zu finden ist.
mfg
Was dir Konquerer hier anzeigt sind nicht die Pfade!
Mit mount findest du heraus wo hda1 gemountet ist und das ist dann der Pfad. ;)
ps: Schau dir die Befehle für die Linux/Unix-Terminals an, da gibts zig Tausend Tutorials.
Simon
2010-03-26, 13:40:59
Wenn ich in Konqueror (equivalent zu Windows Explorer)
Stimmt zumindest unter KDE4 nicht, dort ist Konqueror ein (Web-)Browser.
beispielsweise:
open /sda1/test.txt
1) rufst du ein Programm namens "open" auf, was wahrscheinlich nicht existiert (s.u.)
2) Der Pfad dürfte kaum gültig sein. Wo was gemountet ist, kannst du mit mount in einem Terminal anschauen.
copy /sda1/test.txt /hdb2/
bash: copy: command not found
Jo, das Programm heißt "cp" und nicht "copy".
Wie werden Verzeichnisse in der Konsole definiert?
Genauso wie überall anders auch.
Das "media:/" in dem Pfad oben weißt Konqueror an, das entsprechende Device zu mounten und zu öffnen.
dürfte wohl nicht gehen. Ich muss die Systematik verstehen.
command --help
Dein Konqueror hat Plugins (o.ä.) für verschiedene Dateitypen und öffnet die Dateien damit dann. Um ähnliches zu erreichen hast du drei Möglichkeiten:
1) xdg-open <dateiname>
2) Für jeden Dateityp ein passenden Viewer/Editor/etc. kennen und damit öffnen: okular bund.pdf
3) Eine Shell verwenden, die dir das Programm raussucht, dann reicht sowas (wobei die auch nix anderes macht als 1) ): bund.pdf
_Gast
2010-03-26, 14:16:49
Wenn ich in Konqueror (equivalent zu Windows Explorer) die Festplatten ansehe, die auch gemounted sind, sehe ich in der Adresszeile oben:Wenn du Konqueror benutzt, hast du wahrscheinlich Kubuntu und nicht Ubuntu. Für die Konsole ist das egal, aber die Darstellung im graphischen Dateimanager unterscheidet sich von der in Nautilus doch etwas.
Verzeichnisse in Linux sind in Baumstrukturen geordnet. Das oberste Verzeichnis erreicht man über den Slash /.
Einls -la /zeigt das Hauptverzeichnis an. Unter /home findest du beispielsweise die Benutzer, unter /etc die Konfigurationen und unter /var die Logdateien.
Dateien unter Linux sind unabhängig von ihrer Dateiendung. Ein test.doc kann eine ausführbare Datei sein, eine test.exe ein Lied.
Zum kopieren von Dateien verwendet man den Befehl cp. Um eine Datei zu kopieren, heißt das Kommando also beispielsweisecp /home/heinz/test.txt /home/peterDies kopiert die test.txt von Benutzer Heinz zu Peter (entsprechende Berechtigungen vorausgesetzt, aber das ist ein anderes Thema).
Falls man sich bereits in einem Verzeichnis befindet, kann man den Pfad auch relativ statt absolut angeben.ls -la /home/heinz/dokumente/text.txtkann man also auchls -la dokumente/text.txtabkürzen, wenn man sich bereits im Ordner /home/heinz befindet.
Linux enthält für jeden Befehl auch eine Anleitung, die man über "man" erhält. Einman cpzeigt also das Handbuch für den Kopierbefehl.
Insgesamt kann man die Kommandozeile aber nicht in wenigen Sätzen beschreiben. Dazu ist sie viel zu mächtig. Eine Einführung findest du beispielsweise hier (http://de.wikibooks.org/wiki/Linux-Kompendium:_Grundlagen). Für Linux gibt es eine Vielzahl freier Bücher (http://openbook.galileocomputing.de/linux/), für Ubuntu (http://openbook.galileocomputing.de/ubuntu/) auch. Dort gibt es auch eine Beschreibung der Shell (http://openbook.galileocomputing.de/ubuntu/ubuntu_03_terminal_001.htm#mj3c533908705282aeb1db27deba2b4d44). Auf prolinux.de findest du auch Workshops für die Konsole (http://www.pro-linux.de/NB3/artikel/1/44/shell.html).
Sentionline
2010-03-26, 15:17:43
OK, Danke euch!
Bin aber immernoch fast so schlau wie vorher. Wie sag ich der Konsole denn jetzt das er nicht nur /xy auf der Hauptplatte arbeiten, sondern auch auf andere Platten zugreifen soll?
Nervig find ich auch das alles was es speichert, auf dem Desktop landet. Zudem bleiben die Temp Dateien mit ~ am ende als Fragmente. Nervig.
Haste richtig erkannt. Es ist nicht Ubuntu sondern Backtrack 4. Das baut doch auf Ubuntu auf :confused:
_Gast
2010-03-26, 15:33:44
Haste richtig erkannt. Es ist nicht Ubuntu sondern Backtrack 4. Das baut doch auf Ubuntu auf :confused:Nicht ganz. Ubuntu ist eine Linuxdistribution, die auf Debian basiert. Backtrack 4 basiert auf Debian- und Ubuntupaketen. Backtrack verwendet als Desktop-GUI KDE, während Ubuntu wie auch Debian standardmäßig Gnome einsetzen.
Was willst du eigentlich mit Backtrack machen? Als reine Linuxdistribution für Einsteiger ist das wahrscheinlich die falsche Wahl. Backtrack dient zur Überprüfung der Sicherheit von Rechnern und Netzwerken. Wenn es dir darum geht, ist vielleicht BOSS (https://www.bsi.bund.de/cln_165/sid_FEABD1E0A8A6F5B515357F7600403F38/ContentBSI/Themen/ProdukteTools/BOSS/BSIOSS.html) die bessere Wahl.
Ansonsten kannst du ganz aktuell Ubuntu 10.04 Beta (http://cdimage.ubuntu.com/daily/current/) verwenden. Ich habe es im Einsatz und es läuft recht stabil.Bin aber immernoch fast so schlau wie vorher. Wie sag ich der Konsole denn jetzt das er nicht nur /xy auf der Hauptplatte arbeiten, sondern auch auf andere Platten zugreifen soll?Das verstehe ich nicht. Welches Programm soll denn auf die verschiedenen Festplatten zugreifen?
Sentionline
2010-03-26, 15:44:48
Nur so, will mich mit der Thematik beschäftigen. Das ich mit WPA2-AES sicher bin mit meinem 24 Stelligen Passwort, wusste ich. Das mit den Rainbow Tables und Cowpatty oder Pyrit find ich aber wirklich mehr als nur interessant. Nachdem ich gestern bei meinem Freund sein WEP Netzwerk ausgehebelt hab und er auf WPA2 umgestellt hat, bin ich hochmotiviert weiter zu probieren. Und da scheint Backtrack das richtige Werkzeug zu sein.
Nun, ich meine wie ich der Konsole sage das er Datei 1 von der Festplatte 1 nehmen soll und auf Datei 2 auf Festplatte 2 schreibt. Kann ja nicht sein das alle Befehle die ich eingebe auf C: des Linux ablaufen...
Danke das du mir beratend zur seite stehst.
mfg
Tesseract
2010-03-26, 15:47:25
Bin aber immernoch fast so schlau wie vorher. Wie sag ich der Konsole denn jetzt das er nicht nur /xy auf der Hauptplatte arbeiten, sondern auch auf andere Platten zugreifen soll?
es gibt keine laufwerke wie bei windows. das ganze system ist eine dateihierarchie.
in /dev liegen die sogenannten "blockdevices", das sind dateien mit dem inhalt der platten, partitionen, laufwerke usw.
wenn du auf eine platte was schreiben willst, musst du dieses blockdevice mounten.
ubuntu mountet standardmäßig in /media d.h. wenn du z.B. eine externe platte anschließt erscheint in /dev die platte (z.B. sdb) und wird automatisch in /media/<plattenname> gemountet. wenn du jetzt im ordner /media/<plattenname> irgendwas machst fügt das system deine änderungen in das dateisystem auf /dev/sdb ein. die devices in /dev kannst du nicht direkt öffnen weil da bit für bit der komplette platteninhalt drauf liegt, außer du willst die platte z.B. komplett auf 0 setzen vorm verkauf, dann kannst du das da mit entsprechenden tools (dd) machen.
wenn du jetzt z.B. noch 5 partitionen im system hast auf die du schreiben willst und die noch nicht automatisch gemountet wurden musst du das händisch machen.
dazu machst du z.B. im ordner /mnt die ordner laufwerk<1-5> und mountest dann
/dev/sdb1 -> /mnt/laufwerk1
/dev/sdb2 -> /mnt/laufwerk2
/dev/sdc1 -> /mnt/laufwerk3
/dev/sdd1 -> /mnt/laufwerk4
/dev/sdd2 -> /mnt/laufwerk5
beim mounten musst du noch angeben was die für ein dateisystem haben usw. aber das steht eh alles in den entsprechenden guides.
das was bei windows dann z.B. d:\lol wäre, wäre hier /mnt/laufwerk1/lol.
die namen kannst du natürlich frei wählen.
Bin aber immernoch fast so schlau wie vorher. Wie sag ich der Konsole denn jetzt das er nicht nur /xy auf der Hauptplatte arbeiten, sondern auch auf andere Platten zugreifen soll?
Um das zu verstehen, muss man wissen, was ein Mountpoint ist:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mount_point
Kurz gesagt, werden Festplatten (besser Partitionen) in die (vorhandene) Verzeichnisstruktur eingehängt.
_Gast
2010-03-26, 15:57:54
Kann ja nicht sein das alle Befehle die ich eingebe auf C: des Linux ablaufen...Wie Tesseract schon geschrieben hat, gibt es unter Linux keine Laufwerksbuchstaben. Physikalische Laufwerke und deren Strukturen werden in das Dateisystem eingebunden (gemountet). Steckst du beispielsweise einen USB-Stick oder eine Wechselplatte unter Ubuntu ein, so findest du die Dateien nachher unter /media/...
Eigene Laufwerke kannst du selbst einbinden, dazu gibt es das Verzeichnis /mnt (was aber kein Zwang ist). Der Vorteil ist, dass es dem Dateisystem praktisch egal ist, wo die Daten liegen. Im Prinzip kann "/mnt/Meine Daten" eine lokale Festplatte oder ein Wechseldatenträger sein, aber auch ein Netzlaufwerk in Brasilien.
Der Befehl "mount" zeigt dir die aktuell eingebunden Laufwerke. Mit dem selben Befehl bindest du weitere ein. Mit "umount" entfernst du sie wieder. Und denk an die Dokumentation mit "man mount" bzw. "man umount".
Auf prolinux.de findest du einen guten Einsteigerartikel (http://www.pro-linux.de/NB3/artikel/2/1070) zu dem Thema. Gerade für Windows-Anwender kann das zu Beginn etwas undurchsichtig sein. Später fragt man sich dann, wozu es überhaupt so etwas wie Laufwerksbuchstaben gibt.
Sentionline
2010-03-26, 16:38:12
So, jetzt bin ich etwas schlauer. Werd mich mal rumlesen.
Danke Euch!:smile:
http://wiki.ubuntuusers.de/
Gerade für Einsteiger sehr zu empfehlen. Die meisten Artikel dort lassen sich auch mehr oder weniger unverändert auf andere Distributionen übertragen. Nur manche Dinge sind Ubuntu-spezifisch.
Backtrack ist zwar grundsätzlich was feines, für den alltäglichen Einsatz auf einem Desktop-Rechner ist es aber weniger optimal. Wenn du sowas willst, solltest du vielleicht Ubuntu, Fedora oder sowas benutzen.
Sentionline
2010-03-26, 17:35:19
Für jeden zweck schuster ich mir ein Rechner zusammen. Für Backtrack hab ich jetzt auch eins fertig. Wird also kein "Desktop Repleacement".
AthlonXP 2100+, 512MB Ram, 40GB in Raid-0 + Ralink RT2500. Eine Alfa AWUS036H ist bestellt. Zum rumspielen reicht dat alles :D
Bastel ich mir eine Helix und los gehts :freak:
bin auf dein gesicht gespannt wenn du mitbekommst, was passiert wenn ein programm installiert wird :D
TC@Gast
2010-04-07, 11:59:38
Grüß dich!
Kurze Anmerkung zu BackTrack und der Usability.
Ich habe auf 2 Notebooks auch BackTrack drauf. ABER: Eben nur für Pentests.
Mir war am Anfang auch danach, es zu einem Arbeits-OS umzufummeln. Das wird aber irgendwann extrem unschön und, nun kommt der Clou, wird ab einem gewissen Punkt auch nicht mehr wirklich gerne von den Entwicklern supportet, was man in den Backtrack Foren nachlesen kann.
Wobei ich sagen muss, mir imponiert die Geschichte, seine ersten Schritte auf dieser Distri zu machen. :)
Drücke dir auf jeden Fall die Daumen, auch wenn ich glaube, dass man doch früher oder später bei einer der großen Desktop-Distributionen landen wird, weil gerade BackTrack doch arg speziell ist.
Mein Haupt OS ist auch openSuse. Dort wird BackTrack eben virtualisiert und wenn ich es beim Kunden brauche, dann kommen die Notebooks zum Einsatz.
LG,
TC
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