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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gnome-Shell


puntarenas
2010-05-05, 23:15:08
Nachdem ich heute endlich durch ein Kernelupdate von meinen ständigen Systemfreezes unter Fedora >11 befreit wurde, habe ich mich gleich mal wieder ein wenig mit der Gnome-Shell, einem der neuen Kernbestandteile von Gnome 3.0 (aka It's done, when it's Gnome) beschäftigt. Was soll ich sagen, bereits jetzt und obwohl viele Features noch fehlen möchte ich zum alten Workflow auf keinen Fall zurück, die beste Erfindung seit geschnitten Brot. :up:

Zunächst einmal ein paar Bilder zur Verdeutlichung:

http://www.abload.de/thumb/desktopv39b.png (http://www.abload.de/image.php?img=desktopv39b.png)

Der Desktop ist nichts besonderes. Gnome-Veteranen werden das untere Panel vermissen, das für gewöhnlich als Fensterleiste fungiert hat und wo sich der Papierkorb und das "Desktop zeigen" Applet befanden.

"Desktop zeigen", also alle Fenster minimieren für freie Sicht, konnte man bis vor kurzem noch erreichen, wenn man in der Shell selbst auf einen freien Platz zwischen den Miniaturdarstellungen der Fenster geklickt hat. Das wurd jetzt entfernt (sie lieben es, Dinge zu entfernen!) und damit muss man halt jetzt jedes Fenster für sich minimieren. Es verschwindet dann erst einmal im Nirvana, wird in der Shell aber angezeigt und kann somit bequem wieder hervorgeholt werden. Über verschiedene Ansätze, minimierte Fenster oder einen Hinweis auf ihr Vorhandensein auch am jeweiligen Desktop anzuzeigen, wird noch diskutiert.

Damit ist auch klar, dass es keine Fensterleiste mehr gibt und in dem Punkt war ich zunächst sehr skeptisch. Was soll ich sagen, ich wusste überhaupt nicht wie unpraktisch dieser Ansatz ist, jetzt kenne ich einen besseren Weg und will nicht mehr zurück. Wer auch immer mir noch eine Fensterleiste andrehen will, der sollte sich warm anziehen.

Im oberen Panel sitzt eine Uhr mit noch rudimentärem Kalender, derzeit wohl damit überhaupt was Vorzeigbares vorhanden ist. Rechts die bekannten, mißbrauchten Notification-Icons, alles was die bisherige notification-area benutzt hat sollte dort automatisch und abwärtskompatibel erscheinen. Hier im Bild sind Package-Kit mit verfügbaren Updates, die Lautstärkeregelung und Network-Manager zu sehen. Daneben kann man sich ausloggen, das System herunterfahren und das Gnome-Control-Center aufrufen, noch recht provisorisch.

Neue Panelapplets gibt es noch nicht und die alten sind nicht mit der Gnome-Shell kompatibel. Solange die Entwickler Implementierungsdetails diskutieren, wird sich wohl auch kaum etwas tun. Ich persönlich vermisse jetzt schon das Hardware-Monitor-Applet und die Systemlastanzeige.

Links bei "Aktivitäten" gelangt man in die Gnome-Shell, indem man einfach mit der Maus darüber fährt.

http://www.abload.de/thumb/shell195b3.png (http://www.abload.de/image.php?img=shell195b3.png)

Hier im Bild sind vier virtuelle Desktops aktiv, die miniaturisiert neben und untereinander dargestellt werden. Ob es ein Limit gibt weiß ich nicht, bis 16 habe ich es ausprobiert und davon abgesehen, dass alles recht klein wird und ich keine sinnvlle Anwendung für so viele virtuelle Desktops wüsste, klappte es problemlos.

Rechts unter der Übersicht sieht man "+" und "-" Buttons, mit denen sich virtuelle Desktops on-the-fly hinzufügen oder entfernen lassen. Geöffnete Anwendungen gehen dabei gegebenenfalls nicht verloren, sondern wandern rückwärts zum nächstbesten Desktop und minimal einer ist jederzeit aktiv.

http://www.abload.de/thumb/linearsrf9.png (http://www.abload.de/image.php?img=linearsrf9.png)

Links unter der Überscht befindet sich ein gräuliches Quadrat, ein Klick darauf schaltet die Gnome-Shell vom Übersichtsmodus ("grid mode" IRC) in einen Modus, wo die Desktops in einer Reihe von Links nach rechts angeordnet werden. Angezeigt bekommt man dann nur die Übersicht zum jeweils aktiven Desktop. Ich persönlich kann damit nichts anfangen, aber irgendetwas haben sich die Entwickler bestimmt dabei gedacht.

http://www.abload.de/thumb/anwendungenr5lq.png (http://www.abload.de/image.php?img=anwendungenr5lq.png)

Auf der linken Seite in der Shell öffnet ein Klck auf "Anwendungen" zunächst eine Übersicht wichtiger - naja - Anwendungen. Über deren Anordnung und welche Anwendungen dort auftauchen sollen wird noch diskutiert und fleißig implementiert, vier besonders häufig benutzte Starter kann man schonmal in die Leiste unterhalb des "Anwendungen" Schriftzugs ziehen und hat dann direkten Zugriff darauf.

Eine Anwendung aus der Liste wird gestartet, indem man ihr Icon mit der Maus auf den gewünschten Desktop zieht, dort öffnet sich dann das Programmfenster. Selbstverständlich können Anwendungen auch in der Shell bequem von einem Desktop auf den nächsten verschoben werden, man "schnappt" sich einfach die Miniaturansicht und zieht sie an den Bestimmungsort.

Unter den vier bevorzugten Anwendungen befinden sich noch Icons der vier zuletzt aktiven Anwendungsfenster, so kann man schnell hin- und herschalten. Der Wechsel zwischen Anwendungen ist ohnehin die Stärke schlechthin der Gnome-Shell. Während ich mich oftmals in einer Vielzahl parallel geöffneter Anwedungen auf der Fenterleiste verstrickt habe, fährt man hier einfach mit der Maus nach links oben, die Shell zeigt eine Übersicht und man klickt auf das gewünschte Anwendungsfenster, schon ist man am Ziel. Fensterleiste? Crap!

Dann gibt es links noch die gewohnten Orte und Geräte, ein Klick und Nautilus öffnet die entsprechende Örtlichkeit. Darunter ist noch eine Liste der zuletzt geöffneten Dokumente.

http://www.abload.de/thumb/suchee5it.png (http://www.abload.de/image.php?img=suchee5it.png)

Links oben schließlich ist noch eine Suchleiste. Im Screenshot habe ich einfach mal "Gnome" eingetippt und bekam diverse Anwendungen vorgeschlagen, um Gnome-Einstellungen anzupassen (ja, sowas gibt es wirklich!). Wenn erst einmal die Tracker- und Zeitgeist-Integration in Angriff genommen wird, dürfte das Suchfeld Ausgangspunkt für sehr mächtige Suchoptionen werden. Tracker sucht dann in indizierten Dokumenteninhalten und Zeitgeist fügt dem ganzen Workflow eine Zeitkomponente hinzu (z.B. suche es mir ein Dokument, das ich irgendwann einmal um Weihnachten 2010 erstellt und im Januar zuletzt geändert habe... ich weiß, was du letzten Sommer getan hast...).

http://www.abload.de/thumb/alt-tab0587.png (http://www.abload.de/image.php?img=alt-tab0587.png)

Neben dem bequemen Taskswitch über die Shell funktioniert natürlich Alt+Tab nach wie vor und bietet ebenfalls Miniaturansichten zur besseren Orientierung. Nach nur wenigen Stunden kann ich sagen, bereits die jetzt verfügbaren Funktionen machen mich einfach nur froh.

Ich habe auf den beiden rechten Desktops oben meine Systemanzeigen (Nvidia XServer Settings und Gnome-Systemüberwachung), darunter ein geöffnetes Terminal und ein Dateibrowserfenster. Unten Links ist Platz für eine sonstige Anwednung, hier beispielsweise Gimp für die Screenshots, oder auch OpenOffice, Totem oder was eben gerade anliegt. Links oben schließlich habe ich mehrere Firefox-Fenster parallel geöffnet, mit solchen mehrfachen Firefox-Sessions hatte ich bisher arge Probleme, mit zahllosen Tabs bin ich aber auch nicht besser zurecht gekommen.

Nun kommt sich dank mehrerer Desktops und einer ausgezeichneten Übersicht darüber Nichts mehr in die Quere und ich muss auch nicht über mehrere Desktops und Fensterleisten mühsam wühlen und suchen, bis endlich wieder das gewünschte im Fokus ist. Einfach Maus nach links oben, ein kurzer Blick auf die Miniaturansichten, Klick und fertig.

Man muss sicher nicht erwähnen, dass das ganze Spiel auch noch hübsch anzusehen ist. Zoomeffekte setzen den Weg in die Shell und zurück in Anwendungsfenster gelungen in Szene und was sich auf einem Desktop autobt, also beispielsweise ein Video in Totem oder die hübsche Flashwerbung im Browser, das läuft auch in der Miniaturansicht verkleinert aber makellos weiter. Performanceprobleme gibt es mit meiner GTX280 nebst proprietären Treibern dabei keine und die Karte bleibt brav im Stromsparmodus. :up:

Nochmal, das Ding rockt jetzt schon, was soll nur werden, wenn aus der Baustelle ein runder Gnome geworden ist? :eek:

---

Das Forum hier wäre kein Hilfeforum, wenn ich nicht auch eine Frage hätte. Es ist mir leider nicht gelungen, anständige Screencasts zu erstellen. Istanbul glänzt durch lausige Performance, RecordMyDesktop stürzt in Zusammenhang mit Mutter ab und VLC schafft auf einem Core2@3,2Ghz ebenfalls allerhöchstens 800x600 flüssig, das sieht aber zum Kotzen aus versteht sich. Hat jemand einen Vorschlag oder hilft derzeit nur abfilmen? Hat jemand alternativ vielelicht ein paar Links zu gelungenen, aktuellen Screencasts (gnome-shell >= 2.29.1)?

puntarenas
2010-05-06, 10:18:40
Cross-Quoting:

dein bericht zum gnome 3 liest sich auch gut ... werd mal einen blick auf die 13 werfen, sobald sie fertig ist.
So lange würde ich nicht warten, aber zumindest der offizielle Releasetag ist ja schon in zwei Wochen. :tongue:

Ich bin ja mal gespannt, aber im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass 2.32 im September schon als Gnome 3.0 kommt. Die Aufräumarbeiten quer über den Desktop gehen zwar zügig voran, aber gerade die Gnome-Shell scheint mir noch schwer experimentell zu sein. Ist ja auch egal, es geht voran und solange die Entwickler motiviert sind, kann man ein bevorstehendes Release ja immer wie die Karotte an der Stange vor ihnen hertragen und damit das Tempo hochhalten. Ich persönlich würde jedenfalls begrüßen, wenn man erst die Arbeit und dann den Versinssprung macht, aber ich bin ja nur User und nicht am Entwicklungsprozess beteiligt.

Interessant sind hierzu die Diskussionen auf der gnome-shell-list (http://mail.gnome.org/archives/gnome-shell-list/index.html). Immerhin werden neue Feature-Requests mittlerweile quasi gleich nach /dev/null geschoben und entsprechende Patches zwar angenommen, aber ohne Aussicht auf baldige Integration in den Hauptzweig. Sie scheinen das Ding erst einmal konsolidieren zu wollen, bevor es weiter geht.

Trotzdem musste ich zuletzt immer wieder staunen, wie plötzlich grundsätzliche Dinge noch einmal neu diskutiert wurden, von denen ich gedacht hätte dass bereits ein klares Konzept verfolgt wird. Beispielsweise die Geschichte mit den minimierten Fenstern (erinnert sich jemand an WindowMaker? Solche "Kästchen" für minimierte Fenster waren nur eine Idee...) oder die Anordnung derFenster bei Alt+Tab, es geht drunter und drüber.

Richtig gespannt bin ich, was aus dem Desktop wird. Einige wollen sich ganz vom Desktopfolder lösen, sprich den Desktop zu einem reinen Bilderrahmen zurückstufen, keine Müllhalde mehr für Dateien, Ordner und Links. Andere wollen den Desktopfolder als physischen Ordner in der Dateisystemhirarchie zwar ebenfalls begraben, aber dafür jeden virtuellen Desktop mit einem virtuellen Desktopfolder verknüpfen. Das klingt zunächst einmal super, man könnte also beispielsweise einen virtuellen Desktop für Officegeschichten nutzen und dort entsprechend die zuletzt bearbeiteten Dokumente einblenden, die bei sinkender Relevanz dann auch automatisch vom Arbeitsplatz fallen. Blöd ist halt, was immer blöd ist an "Sachen" auf dem Desktop, die Anwendung ist im Vordergrund und der Kram dahinter verdeckt. Sobald man die Anwendung minimieren müsste, könnte man auch gleich den Weg über die Shell gehen.

Dumm an der Gnome-Shell finde ich jetzt erst einmal nur, dass ich damit wieder am proprietären Treiber klebe. Ich denke, bis Nouveau das ordentlich gewuppt bekommt, ist noch eine Weile hin. Gibt es eigentlich überhaupt schon freie Grafiktreiber, die zusammen mit der entsprechenden Hardware die Gnome-Shell meistern? Intel-Chips sind ja extrem verbreitet, kann jemand was zu der Performance sagen? Was ist mit dem freien Radeontreiber, große Schritte werden ihm ja nicht erst seit gestern attestiert?

Ein hübscher CPU-Benchmark steht uns auch bald ins Haus. Ich denke vor Software-Rendering über Gallium3D (http://www.phoronix.com/scan.php?page=article&item=gallium3d_llvmpipe&num=1) dürfte jeder Nehalem@4Ghz kapitulieren. Es werden Wetten angenommen, wann Software-Rendering performant genug sein kann. :tongue:

Avalox
2010-05-06, 10:43:08
Uie. Na das ist ja mal ein interessanter Bericht. Ich freue mich auch schon auf das neue Gnome. Auch Zeitgeist macht einen richtig progressiven Eindruck.

Mit dem Screencast kann ich leider auch nicht helfen. Allerdings sind ja bei Youtube eine Menge Gnome 3 Videos verfügbar. Diese müssen ja auch irgendwie aufgenommen sein worden. Leider schreibt dort bei der Stichprobe auch niemand, wie er es gemacht hat, was ja eigentlich dafür spricht, dass ein Screencast von Gnome 3 nicht so die große Sache sein kann. Liegt der Absturz von Recordmydesktop vielleicht an irgend etwas anderem?

mrt
2010-05-06, 11:00:17
@puntarenas
Klar kann der freie Radeontreiber die Shell darstellen, einzig für die Evergreenserie gibts noch keine 2D/3D-Beschleunigung (aber Modesetting in .33 und 6.13 sowie Powermangement in airlied und agd5fs Git-Repos).
Gallium-softpipe ist alles andere als optimiert, als CPU-Benchmark nicht so recht geeignet.

Ansonsten netter Bericht zur Shell.

puntarenas
2010-05-06, 11:21:08
Ich freue mich auch schon auf das neue Gnome.
Ich war eben wieder unter Windows7 zu Gange und frage mich mittlerweile, was dessen Entwickler bewogen hat, das ohnehin schwergängige Auffinden von Anwendungsfenstern auf der Fensterleiste noch einmal eine Ebene tiefer zu legen, jetzt muss man die Anwendungen regelrecht ausgraben. Die reinste Schatzsuche und es gibt nicht einmal virtuelle Desktops, die haben das Spiel dafür unter Gnome trotz konventioneller Fensterleiste ähnlich spannend und nervenzehrend gestaltet. Egal, Taskleisten sind Gestern. :D


Auch Zeitgeist macht einen richtig progressiven Eindruck.
Instinktiv reagiere ich erst einmal ablehnend, einen alten Baum und so... Außerdem wirken die Zeitgeistentwickler auf mich verspielt und planlos, sie scheinen mir von einem neuen coolen Feature zur nächsten hippen Idee zu rennen. Zu Ende gedacht wird bei dem Tempo nichts und dann empören sie sich zugleich, wenn andere Gnome-Entwickler abblocken und Zeitgeist bislang weder in die Gnome-Shell, noch in Nautilus so richtig Fuß fassen konnte.

Andererseits, wenn das jemand mal in die Hand nimmt und langsam ein wenig gediegener auf die Füße stellt, dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass wir das Dateimanagement zunehmend verlassen und Dokumente stattdessen über "Wann?", "in welchem Zusammenhang?", "Wer?", "Wo (nicht in der Ordnerstruktur, sondern im Sinne von WLAN Tokio Flughafen)?" und "Was?" verwalten. Dazu würden dann auch kontextbezogene, adaptive virtuelle Folder im Sinne passen (ob nun als Desktop ausgeführt oder über die Dokumentenliste in der Shell zugänglich, egal). Man stelle sich mal vor, ich ziehe OpenOffice auf einen neuen Desktop in der Shell und die Shell reagiert, indem sie mir meine zuletzt beackerten Dokumente gleich einmal unmittelbar anbietet. Sobald ich in eine andere Richtung arbeite, passt sich das Ding dann entsprechend an. Oder ich öffne über Zeitgeist eine Mail vom letzten Sommer und die Shell bietet mir passend dazu ebenfalls die thematisch und zeitlich verknüpften Dokumente und Kontakte an.

Im Grunde ist das natürlich erst einmal unabhängig von der Gnome-Shell und wäre auch jetzt unter Gnome 2.x schon denkbar. Aber die Shell bietet natürlich als Metaebene oberhalb der Arbeitsflächen und Anwendungsfenster einen idealen Ort, um den bequemen Einstieg in diese kommenden Features anzubieten. Exposé done right sozusagen, denn durch den zusätzlichen Rahmen um die Fensterübersicht gewinnt man den nötigen Platz für die benötigten Widgets.

Umgekehrt ist der Nutzen der Shell wie gesagt nicht abhängig davon, ob Zeitgeist, Tracker und virtuelle Ordner verfügbar sind oder genutzt werden. Allein die geniale Übersicht über Anwendungsfenster und virtuelle Desktops ist für mich ein Epic Win.


Mit dem Screencast kann ich leider auch nicht helfen. Allerdings sind ja bei Youtube eine Menge Gnome 3 Videos verfügbar. Diese müssen ja auch irgendwie aufgenommen sein worden.
Ja, allerdings häufig veraltet (was derzeit ja auch sehr schnell geht) und oft effekthascherisch, anstatt die Stärken herauszuarbeiten. Dafür muss ich gestehen, was ich bisher gesehen habe wirkt sehr smooth, meine gestümperten Versuche waren dagegen "abgehackt" und offenbar CPU-limitiert.


Leider schreibt dort bei der Stichprobe auch niemand, wie er es gemacht hat, was ja eigentlich dafür spricht, dass ein Screencast von Gnome 3 nicht so die große Sache sein kann. Liegt der Absturz von Recordmydesktop vielleicht an irgend etwas anderem?
Zu den RecordMyDesktop-Abstürzen gibt es einige Berichte und da die Shell und Mutter in ständiger Entwicklung sind, wird bestimmt gelegentlich was über den Haufen geschmissen und inkompatibel. Istanbul dagegen funktioniert, liefert aber miese Ergebnisse. Vielleicht sollte ich noch versuchen, mit VLC RAW-Dateien aufzunehmen, statt on-the-fly zu kodieren, aber auf meiner Testinstallation ist derzeit zu wenig Platz für 30Fps RAW. :redface:

@puntarenas
Klar kann der freie Radeontreiber die Shell darstellen, einzig für die Evergreenserie gibts noch keine 2D/3D-Beschleunigung [...]
Kannst du was zur Performance sagen und ob es ohne "Glitches" abgeht?

Ansonsten netter Bericht zur Shell.
Thx (@all!) :)

mrt
2010-05-06, 11:42:09
Die Leistung unter OpenGL des Catalyst erreicht der freie Treiber natürlich nicht, nicht mal im Ansatz, aber für die Shell reicht ja schon eine IGP locker. Bei der Shell (genauso wie Compiz und doch einigen Spielen) gibts keine Grafikfehler.

puntarenas
2010-05-06, 11:47:29
Ich denke, genau das wäre bis zum offiziellen Launch wünschenswert, also verfügbare freie Treiber, die mit den weit verbreiteten Intel- und AMD-IGPs genügend Leistung bieten und natürlich eine fehlerfreie Mutter-Darbietung aufs Parkett legen. =)

lumines
2010-05-06, 15:10:47
Mit Gallium3D kann man Teile von OpenGL auch über die CPU abwickeln. Ab dann sollte es eigentlich keine Probleme mehr mit Mutter und Co. geben.

nggalai
2010-05-06, 16:45:51
Schön, dass nach GnuStep/WindowMaker endlich auch Gnome kapiert hat, dass Taskleisten auf einem System mit gegebenenfalls über einem Dutzend offener Applikationen und jeweils fünf Dokumentfenstern eher … kontraproduktiv sind.

(Applikation = Anwendung, nicht „nur“ ein Programm, das halt im Hintergrund rödelt.)

War NeXT einfach seiner Zeit voraus, oder hat die Nostalgie Windows und viele Shell-Entwickler auf Unixoiden so lange zurückgehalten?

Ich bin jedenfalls gespannt. Liest sich gut, der Artikel. Ich freu mich drauf. (y)

DarkFox
2010-05-06, 18:48:12
Naja bis jetzt bin ich nicht so richtig beeindruckt von Gnome 3. Hört sich nur nach dem Rauszoom-Effekt und ein Menü an der Seite an. Den Rauszoom-effekt nutz ich bei KDE seit gefühlten Ewigkeiten. Dazu noch der Expose-effekt in der linken oberen Ecke und krunner als Menüersatz und ich bin sehr zufrieden.
Was bietet Gnome 3 sonst noch?

Gast
2010-05-06, 19:58:14
Schöner Beitrag. :)

Nutze Goddard/F13 auch schon seit Alpha-Zeiten, allerdings mit KDE. Mittlerweile läuft es auch verdammt gut. Freut mich, dass du dein Problem mit dem Nvidia-Treiber beseitigen konntest. Mit der Gnome Shell bist du auf diesen in der Tat angewiesen. Nouveau ist was 3D-Beschleunigung betrifft eben noch nicht so weit, auch wenn er ansonsten mittlerweile einwandfrei funktioniert, wenn man vom Power-Management absieht. Habe die experimentellen DRI-Treiber aus F13 neulich mal mit meiner GTX280 ausprobiert. Bereits beim Login gab es massive Grafikfehler und das wars dann auch schon. Hab dann den Nvidia-Treiber installiert. ATI- und Intel-GPUs sollten mit dem radeon- bzw- intel-Treiber aber auch in 3D ganz gut funktionieren, ohne dass man proprietäre Treiber benötigt. Für die R800-Reihe gilt das aber wohl noch nicht. Vielleicht probiere ich die Gnome Shell auch mal aus demnächst.

Mindestens genauso interessant finde ich allerdings btrfs, welches ich seit einiger Zeit als Root-FS nutze, inklusive yum-Snapshot-Plugin. Das funktioniert ebenso erstaunlich gut, wobei es rund um btrfs natürlich noch an Software-Infrastruktur fehlt. Die meiste Software (abgesehen von df und den btrfs-eigenen Tools) kann mit den Eigenheiten eines Copy-on-Write-Dateisystems wie btrfs eben noch nichts anfangen, was aber auch nur zu falschen Zahlen bei Dingen wie Speicherplatzberechnung führt. Was passiert, wenn das FS überfüllt wird, während es, wie bei mir, on-top eines dm-crypt-Devices läuft, habe ich noch nicht ausprobiert. Das btrfs-Wiki rät auch dringend davon ab. ;)

Gast
2010-05-06, 20:08:30
Frage: Wenn ich an meiner GTX280 zwei Monitore hängen habe, dann taktet diese ja auch mit dem proprietären Treiber nicht herunter (auch nicht unter Windows), sondern bleibt immer auf 602 MHz im Max-Performance-Profil. Vollzieht der Nvidia-Treiber hier dennoch weitere Stromsparmaßnahmen oder hätte ich in dieser Situation gar keinen Vorteil gegenüber Nouveau? Für andere Setups und erst recht Notebooks ist Power Management für Nouveau natürlich dennoch angesagt.

puntarenas
2010-05-06, 21:19:34
Schön, dass nach GnuStep/WindowMaker endlich auch Gnome kapiert hat, dass Taskleisten auf einem System mit gegebenenfalls über einem Dutzend offener Applikationen und jeweils fünf Dokumentfenstern eher … kontraproduktiv sind.

(Applikation = Anwendung, nicht „nur“ ein Programm, das halt im Hintergrund rödelt.)
Ich verstehe jetzt nicht so ganz, worauf du abzielst, es kann aber auch sein dass ich das Konzept hinter GnuStep nie richtig verstanden habe, WindowMaker habe ich in meinen Linuxanfängen eine Zeit lang benutzt, es gab zwar keine Taskleiste, aber dafür ein Dock. An diesem hatte ich einerseits Starter hängen (Doppelklick -> Anwendung rennt los) und andererseits haben sich dort alle Anwendungen als kleine Quadrate versammelt, wenn sie minimiert wurden.

Lass mich die Sache mal von hinten aufrollen. Die Taskleiste ist im Prinzip dazu gedacht, bei Multitasking eine Übersicht über die geöffneten Anwendungen zu bieten, sie erlaubt dabei auch gezielt, von der Oberfläche einer Anwendung zur nächsten zu wechseln. Die Monitorfläche ist begrenzt und daher können immer nur eine bestimmte Anzahl von Anwendungen im Vordergrund sein, reden wir der Einfachheit halber mal von mehreren Fullscreen-Anwendungen, ist ja im Prinzip egal.

Fokuswechsel sind nun auf zwei Arten möglich. Ich kann entweder die gegenwärtig im Vordergrund befindliche Anwendung minimieren, wodurch sie auf ihre Schaltfläche in der Taskleiste reduziert wird und die Oberfläche einer dahinter befindlichen Anwendung in der Vordergrund tritt. Volltreffer, wenn nur zwei Anwendungsfenster aktiv sind, bei mehreren kann das daneben gehen und ich muss die Prozedur wiederholen. Vorteil des Minimierens ist allerdings, dass eine minimierte Anwendung so lange minimiert bleibt, bis ich sie wieder explizit von der Taskleiste kratze.

Eine andere Möglichkeit den Fokus auf meine gewünschte Anwendung zu wenden ist natürlich, diese direkt in der Taskleiste auszuwählen. Sie tritt in den Vordergrund und die andere(n) Anwendung(en) werden dabei überdeckt. Wenn der Window-Manager etwas taugt, so bleibt sogar deren vorherige Anordnung erhalten und wenn ich die gewählte Anwendung wieder minimiere, ist der Ursprungszustand wieder hergestellt.

So jongliert man dank Taskleiste mit mehreren Anwendungen, das ganze wird aber mit zunehmender Anzahl schnell unübersichtlich und vor allem ist der Platz auf der Taskleiste begrenzt. Dafür gibt es nun verschiedene Notlösungen. Zum einen können die Schaltflächen einzelner Anwendungen einfach kleiner werden wenn es eng wird, allerdings sind die Beschreibungen dann nicht mehr sehr aussagekräftig und am Ende muss man mühsam durchprobieren.

Ein anderer Ansatz besteht im Gruppieren gleichartiger Anwendungsfenster unter einer gemeinsamen Schaltfläche, also eine hierarchische Ordnung. Erstmal klicke ich dann z.B. auf "Firefox Webbrowser"(zur Not auch noch durch das Icon und verküzt auf "Fire..." identifizierbar -oder sogar nur durch ein Icon -> Platz gewonnen), danach bekomme ich dann eine Auswahl an Firefox-Fenstern angeboten ("Firefox Webbrowser - 3DCenter.org", "Firefox Webbrowser - Proncube.xxx", ... -> alternativ wie in Win7 Vorschaubilder). Alternative Desktops bieten auch schonmal mehrzeilige Taskleisten, am Ende wird es aber immer irgendwann eng und der Klick durch hierarchische Anordnungen erfordert Konzentration und ist mühsam.

Also hat sich sehr früh angeboten, nicht mehr jede Anwendung auf der Taskleiste zu verewigen, um möglichst spät in Platznöte zu kommen, denn so lange die Anzahl der Taskleistenschaltflächen überschaubar bleibt, ist das Konzept ja ausgesprochen praktikabel. Systemdienste und derlei Prozesse wurden von je her nicht auf der Taskleiste angezeigt und nun begann man, Anwendungen, die ihre meiste Zeit im Hintergrund verbringen, in das System Tray zu minimieren, wo sie als kleines Icon ihr Dasein fristen sollten. Über Animation des Icons konnten sie sich melden, wenn sie etwas mitzuteilen hatten und durch ein Kontext--Menü ließ sich die Oberfläche auf Wunsch in den Vordergrund bringen.

Porca miseria! Was gut gedacht war endete schnell im Chaos, ganz einfach weil die Übergänge fließend und Menschen gleichzeitig denkfaul und festgefahren sind (<- beides wertfrei zu verstehen). Wann ist eine Anwendung eher ein Hintergrunddienst und wann wird sie doch regelmäßig von Benutzer erwünscht. Ein aktuelles Beispiel, das mich dieser Tage genervt hat, weil ich mir einen gebrauchten Q6600 gekauft habe und Stabilitätstests mit Prime95 mache.

Prime95 ist im Grunde ein Kandidat für "fire and forget". Allerdings schreit es bei Stabilitätstests geradezu danach, dass man regelmäßig "spickelt". Also habe ich Prime95 gestartet und das Fenster nicht minimiert, weil Prime95 sonst von der Taskleiste verschwunden wäre und ich es umständlich wieder aus dem Windows7 System Tray angeln müsste. Macht ja nix, einfach hinterher Firefox gestartet, der geht in den Vordergrund und alles ist gut. Packt mich die Neugier, klicke ich auf das Prime-Symbol in der Takleiste, das Fenster kommt nach vorn, ich werfe einen Blick darauf und wechsle zurück zu Firefox. Klappt beim ersten Mal gut, da bin ich diszipliniert und wach, später schlägt aber die Routine zu und macht mir einenStrich durch die Rechnung.

Ein tolles Feature der Taskleisten dieser Erde ist ja, dass ein Klick auf der Taskleiste ein verdecktes oder minimiertes Fenster in den Fokus holt, ein im Vordergrund befindliches aber in die Taskleiste minimiert. Gesagt, getan und futsch ist Prime95, nicht nur aus dem Fokus, sondern auch aus der Taskleiste. Sowas wird allzu leicht als Störung empfunden und wie gesagt, Prime war nur exemplarisch. Es ist einfach ungeschickt und ein Usability-SuperGAU, mit ein und der selben Aktion zwei unterschiedliche Vorgänge verknüpft zu haben.

Minimieren -> Taskleiste
Minimieren -> Tray
Fail!

Gnome war sich dessen bewusst und deshalb gab es ausdrücklich kein System Tray. Es gab einerseits Panel Applets, gut geeignet für Anwendungen, die entweder minimale Anzeigefunktionen dauerhaft zur Verfügung stellen müssen oder eben überwiegend im Hintergrund laufen, aber doch nicht gleich soweit aus dem Blick sein sollen wie ein Daemon. Dann gab es die heilige Notification Area, wo kleine Benachrichtigungen Platz finden sollten, also beispielsweise der Paketmanger sein Icon einblendet, wenn Updates verfügbar sind.

Tja, hat nicht funktioniert, denn auch hier sind die Übergänge viel zu fließend gewesen und am Ende war die Notification Area de facto zum System Tray angewachsen, mit allen Vor- und natürlich Nachteilen. Zum Beispiel Rhythmbox zur Musikwiedergabe. Läuft, wenn die Playlist einmal steht, eine lange Zeit unbeachtet im Hintergrund und kein Mensch will sowas auf der ohnehin überfüllten Taskleiste dauerhaft minimiert haben. Als Panel Applet mutete es aber auch lächerlich an, denn es ist keine Mini-Applikation wie eine Eieruhr, das Ding hat eine umfangreiche GUI und wird von jedermann als vollwertige Anwendung wahrgenommen. Also bekam es (die mehrfach von Interface-Nazis zurecht herausgepatchte und von Pragmatikern wiederbelebte) Möglichkeit verpasst, sich beim "Schließen" (!) in die Notification Area zu einem Icon zu minimieren, beim "Minimieren" hat es sich dagegen in die Taskleiste minimiert. Wieder nur ein Beispiel, aber ich denke die Misere ist klar, es gibt in diesem Chaos keine gute Lösung.

Ubuntu kam dann plötzlich zur Erkenntnis, dass die Notification Area überfrachtet sei (Hint -> Sie waren nicht die ersten, denen das aufgefallen ist...) und bastelte einen hauseigenen Ersatz für die Notification Area. Die wenigen Benachrichtigungen, die allein völlig zu Recht in der Notification Area auftauchten, sollten damit das Feld räumen und fortan in notify-osd angezeigt werden. Die vergewaltigte Notification Area wurde also als solche aufgegeben und den bösen Jungs als System Tray überlassen. Mittlerweile hat man bemerkt, dass man doch ein System Tray haben möchte (für die vielen lustigen Anwendungen, die sich in ein Tray Icon minimieren lassen) und schiebt das wohl noch nach. Am Ende hat man also über Umwege einfach eine striktere Trennung zwischen System Tray und Notification Area erreicht, aber IMHO hat man damit am Kernproblem vorbeigeschossen. Natürlich bietet notify-osd noch mehr und leicht unterschiedliche Ansätze als die ursprüngliche Notification Area, aber das tut hier ja nichts zur vertrackten Sache.

Am Ende kann man es machen, wie man will, es endet im Chaos und zurückzuführen ist es hauptsächlich auf Platzprobleme, während eine hierarchische Ordnung diese zwar beseitigt, aber als umständlich und anstrengend empfunden wird. Zurück zu WindowMaker, ich sehe nicht was hier anders gewesen sein soll. Statt einer Taskleiste im klassischen Sinn gab es halt zahllose, aufgereihte Quadrate, die an einem Dock klebend die minimierten Fenster symbolisierten. Der gleiche Quark, andere Geschmacksrichtung IMHO, aber ich lasse mich gern erleuchten.

Ich habe nun die große Hoffnung, dass die als Interface-Nazis verschrieenen Gnome-Entwickler bei der Gnome-Shell sehr strikt bleiben und aus Problemen - man kann es IMHO nicht einmal Fehler nennen, wenn man nur zwischen Pest und Cholera wählen kann - der Vergangenheit ihre Lehren ziehen. Die Taskleiste wurde beerdig und damit ihre immanenten Probleme, sobald die Anzahl der aktiven Anwendungen ein kritisches Maß übersteigt. Außerdem waren das Taskleistenkonzept und virtuelle Desktops noch nie so recht miteinander vereinbar, dieses Problem wurde gleich mitbeerdigt, praktikable Lösungen dafür gab es ohnehin keine.

http://www.abload.de/thumb/bildschirmfotoqfyh.png (http://www.abload.de/image.php?img=bildschirmfotoqfyh.png)

Jetzt wechselt man den Fokus also über eine eingeschobene Metaebene, indem die Shell über den virtuellen Desktops schwebt. In dieser Übersicht werden die geöffneten Fenster gleichberechtigt auf ihren Desktops aufgereiht und sind über gut erkennbare Miniaturisierungen samt Inhalt zielsicher auswählbar. Natürlich ist das Platzproblem nicht gelöst, aber die Anzahl der problemlos beherrschbaren Anwendungen wurde im Vergleich zur Taskleiste dramatisch erhöht, wobei der Fokuswechsel gleichzeitig wesentlich intuitiver und entspannter erfolgen kann.

Gleichzeitig wurde die Notification Area und damit alle "Tray-Vergewaltiger" beerdigt, ebenfalls ein harter Schnitt. Natürlich wird es ein Benachrichtigungssystem geben, aber ich gehe davon aus, dass dieses strikt für Benachrichtigungen reserviert bleibt und Minianwendungen explizit ausschließt. Irgendwann wird es möglicherweise auch wieder soetwas wie Panel-Applets geben. Ich denke warum das nicht mit höherer Priorität vorangetrieben wird, ergibt sich aus den Fehlentwicklungen der Vergangenheit fast von selbst. Außerdem ist ein Plug-In-System für die Shell (den Bereich links) vorgesehen, wobei mich nicht wundern würde, wenn auch hier (zunächst) ein striktes Regime gefahren wird. Upstream kann man Wildwuchs wunderbar sabotieren, so ein Reviewrequest kann Jahre dauern.

Bleibt die Frage, wohin mit minimierten Anwendungen. Klar, reguläre Anwendungen verschwinden einfach aus dem Fokus. Eine Animation lässt sie nach links oben entfleuchen und da findet man sie ja bei Bedarf auch in der Übersicht über die Desktops wieder. Aber was ist zum Beispiel mit Rhythmbox? Als eigenes Fenster dauerhaft auf einem virtuellen Desktop ist im Grunde konsequent und logisch, aber halt auch irgendwie unschön. Transmission (Bittorrent-Downloader)? ... Es gibt so viele Anwendungen, die man intuitiv der Klasse "System Tray" zuordnen würde. Sobald man ein Tray hat (wird ja durchaus diskutiert), hat man aber wieder das ursprüngliche Problem. Ein und dieselbe Aktion (Minimieren), unterschiedliche Ergebnisse (einmal finde ich die Anwendung in der Shell-Übersicht wieder, ein anderes Mal muss ich sie aus dem Tray pulen).

Ich bin gespannt, wofür sich die Entwickler entscheiden.

Ich weiß, eine Menge Text... ich hoffe das Information/Noise-Verhältnis geht trotzdem noch halbwegs in Ordnung... :redface:

derStandart.at - GNOME Shell 2.29: Neues Desktop-Interface macht deutliche Fortschritte (http://derstandard.at/1266541278680/WebStandard-Preview-GNOME-Shell-229-Neues-Desktop-Interface-macht-deutliche-Fortschritte)


Was bietet Gnome 3 sonst noch?
Siehe oben, ich habe versucht zu beschreiben, was ich bisher als Credo der Entwicklungsanstrengungen vermeintlich verstanden habe. Im Gunde ist ein wesentlicher Kern der Shell ein erweiterter Expose-Ansatz, weil man eben einen Überblick über alle Desktops bekommt und alle geöffneten Anwendungen im Rahmen ihres virtuellen Desktops gleichberechtigt nebeneinander visualisiert werden, wodurch man sehr bequem den Fokus wechseln kann.

Außerdem kann man Anwendungen gezielt auf einem bestimmten virtuellen Desktop starten, indem man das Anwendungsicon aus dem Anwendungsmenü links einfach dorthin zieht. Wenn es fertig ist, sollen dort auf smarte (transparente) Weise die relevantesten Anwendungen zur Auswahl stehen, den Rest startet man über Alt+F2, die Suchleiste oder indirekt über ein Dokument, das zum Bearbeiten gewählt wird.

Tracker und Zeitgeist sollen noch in die Suchleiste integriert werden und über virtuelle Ordner vermutlich auch einen intuitiveren Zugriff auf Dokumente bieten, die dann ebenfalls links in der Shell angeboten werden. Außerdem ermöglichen Dokumentenindizierung und die zusätzliche Zeitebene neue Verknüpfungen, was man damit dann sinnvoll anstellen kann, bleibt erst einmal der Phantasie überlassen.

Ein großer Teil von Gnome3 besteht zudem einfach ganz unromantisch in Entrümpelungsarbeiten, indem das Toolkit mit gewissen Abwärtskompatibilitäten bricht und neue Funktionen mitbringt. Recht unspektakulär, es sei denn man ist Entwickler.

Frage: Wenn ich an meiner GTX280 zwei Monitore hängen habe, dann taktet diese ja auch mit dem proprietären Treiber nicht herunter (auch nicht unter Windows), sondern bleibt immer auf 602 MHz im Max-Performance-Profil.

Du bist unverschämt Off-Topic, aber wenn du versprichst mit dem Thema nicht nochmal hier im Thread aufzukreuzen, gebe ich dir einen Tipp. Mehr dann bitte in einem separaten Thread.

Vollzieht der Nvidia-Treiber hier dennoch weitere Stromsparmaßnahmen oder hätte ich in dieser Situation gar keinen Vorteil gegenüber Nouveau?
Ich weiß nicht, ob außer der Absenkung der Taktrate weitere Stromsparmechanismen vom Treiber abhängen. Denkbar wäre, dass der Treiber auch Clock Gating oder Ähnliches für idlende Chipbereiche unabhängig vom Performance Level initialisieren muss. Andererseits spricht vieles dafür, dass solche Funktionen in Hardware ausgeführt sind, du hättest also prinzipiell keinen großen Vorteil mit deinem Dual-Monito-Setup.

Allerdings... soweit ich weiß starten die GeForce-Karten im Performance-Level 2, befinden sich bei Multi-Monitor-Setups mit dem proprietären Treiber aber immerhin im Performance Level 1. Mit Nouveau wärst du dagegen vorerst immer im Level 2.

Es gibt aber eine Möglichkeit, den Treiber dauerhaft manuell in Performance Level 0 zu zwingen und das sollte auch be Mehrschirmbetrieb funktionieren. Natürlich taktet die Karte dann auch nicht hoch, wenn wirklich mal Leistung gefragt ist:

Die Device-Section in der /etc/X11/xorg.conf muss dazu erweitert werden:

Section "Device"

Option "Coolbits" "1"
Option "RegistryDwords" "PowerMizerEnable=0x1; PerfLevelSrc=0x2222; PowerMizerLevel=0x3; PowerMizerDefault=0x3; PowerMizerDefaultAC=0x3"

EndSection

nVidia PowerMizer powersaving/cooling in Linux (http://linux.aldeby.org/nvidia-powermizer-powersaving.html)

http://www.abload.de/thumb/bildschirmfotokxda.png (http://www.abload.de/image.php?img=bildschirmfotokxda.png)

Funktioniert bei mir nur mit Treibern ab der 195er-Reihe...

puntarenas
2010-05-13, 10:51:53
Hier ein nettes Mockup in Form einer Gif-Animation zum Thema Projekte:

http://www.abload.de/thumb/bildschirmfotoeccv.png (http://www.abload.de/image.php?img=bildschirmfotoeccv.png)
Multiple Desktop Folders mockup (http://live.gnome.org/GnomeShell/DesignerPlayground/MultiDesktop)

Leider habe ich die Quelle aus den Augen verloren, wird wohl auf der Mailingliste gewesen sein. Wie auch immer, so ungefähr stelle ich mir das vor. Projekte als eine Art Schuhkarton, in dem Dokumente, Kontakte und Anwendungen parat liegen und das ganze Zeug "kippt" man sich dann bei Bedarf einfach auf einen virtuellen Desktop. Wenn man fertig ist, wischt man den Kram vom Schreibtisch in einen "Karton" und hat alles wieder beisammen.

mrt
2010-05-13, 11:04:33
Ich hoff mal, dass man relativ einfach das Applikationsmenü anpassen kann, denn so ist es völlig unübersichtlich sobald mehr installiert ist.

General_db
2010-05-13, 11:07:56
Ja, das ist von der Mailing List, zu finden im Mai unter dem namen 'Space Times and projects'
wobei nicht sicher ist, ob das so in dieser Form kommt. Die Idee ist sicher interessant...!

puntarenas
2010-05-13, 11:19:31
Ich hoff mal, dass man relativ einfach das Applikationsmenü anpassen kann, denn so ist es völlig unübersichtlich sobald mehr installiert ist.
Das hast du diplomatisch ausgedrückt, im Moment ist das einfach nur Chaos.

Ja, das ist von der Mailing List, zu finden im Mai unter dem namen 'Space Times and projects'
wobei nicht sicher ist, ob das so in dieser Form kommt. Die Idee ist sicher interessant...!
Thx! Klar, im Moment ist eine Menge einfach nur Brainstorming und wie es dann am Ende genau implementiert wird, muss man erst noch sehen. Ich glaube kaum, dass es ein eigenes Submenü in der Shell für Projekte geben wird, das wäre meiner Meinung nach eine Nummer zu hoch gehängt, denn im alltäglichen Workflow öffnet man schließlich nicht andauernd Projekte.

KISS :tongue:

mrt
2010-05-13, 11:30:08
Ich bin ja echt gespannt wie sie das lösen wollen, die alte Menüstrukur wollen sie ja auf keinen Fall mehr. Nur was für Möglichkeiten gibts denn sonst noch? Man kanns teilverschachteln wie es bei Windows war, besser wirds dadurch aber auch nicht, außer für Windowsumsteiger.

puntarenas
2010-05-13, 11:39:40
Ich bin ja echt gespannt wie sie das lösen wollen, die alte Menüstrukur wollen sie ja auf keinen Fall mehr. Nur was für Möglichkeiten gibts denn sonst noch?
Über die Tastatur kommt man ja jetzt bereits ganz gut zum Ziel, einfach Maus nach links oben und anfangen zu tippen, "T-E-R-M" -> schon wird das Gnome-Terminal angeboten (O-O-O führt aber z.B. noch ins Leere). Dann soll ja Alt+F2 "Gnome Do-isiert" werden, das gleiche also nochmal in grün, aber ohne aus dem Desktop in die Metaebene Shell wechseln zu müssen.

Soweit, so schlecht, denn gerade "regular users" (ich glaube nicht, dass die existieren, sie sind aber ein schönes Modell) wollen nicht tippen, sondern Mausschubsen und da gebe ich dir recht, ich sehe da auch ein riesen Problem. Natürlich kann man das Applikationsmenü ausmisten, aber am Ende müssen selten benutze Anwendungen trotzdem irgendwo verfügbar sein und dann landen wir wie selbstverständlich wieder bei einer hierarchischen Menüstruktur. Zumal man für den Anwendungsstart über die Tastatur ja erst einmal den Namen der Anwendung kennen muss und dass sie auf dem System existiert, beim Menü kann ich dagegen umgekehrt nachschauen, was denn installiert und verfügbar ist.

nggalai
2010-05-13, 14:04:44
Moin,

entschuldige die Verzögerung, aber die letzten Wochen waren ein bisserl wild. ;(

Ich verstehe jetzt nicht so ganz, worauf du abzielst, es kann aber auch sein dass ich das Konzept hinter GnuStep nie richtig verstanden habe, WindowMaker habe ich in meinen Linuxanfängen eine Zeit lang benutzt, es gab zwar keine Taskleiste, aber dafür ein Dock. An diesem hatte ich einerseits Starter hängen (Doppelklick -> Anwendung rennt los) und andererseits haben sich dort alle Anwendungen als kleine Quadrate versammelt, wenn sie minimiert wurden.
Mein Punkt war der Folgende.

Früher, ja früher, so bis zu Windows 3.11 oder so, hatte es wenig Sinn, mehr als ein, zwei Applikationen gleichzeitig laufen zu lassen. Die üblichen Rechner hatten eh ned genug Speicher für deutlich mehr, die meisten Profi-Applikationen insbesondere auf Intel-Kisten verwendeten ein MDI-Interface, Bildschirmauflösungen waren so gering, dass ein Großteil der Windows-Benutzer noch heute aus Gewohnheit alles im Vollbild fährt, also lagen Fensterleisten nahe.

NeXT-STEP hatte mit dem SDI-Konzept – oder eher, einem objektorientierten Konzept – ganz andere Voraussetzungen. Auch mit der Hardware; der erste Cube wurde bereits mit einem damals abartigen 1280x1024 (Graustufen)-Monitor und entsprechend Desktopfläche ausgeliefert. Für $ 6 000 ein durchaus interessantes Angebot, besonders da auch ein 400 DPI-Postscript-Drucker beilag. Aber bis das ganze Zeugs von Jobs zu Apple transportiert wurde? Kaum Marktdurchdringung. War wohl ein bisserl zu früh. Egal.

Gewisse der NeXT-Nutzungsweisen wiederholen sich aber heute, in unserer Zeit von Notebooks-mit-mindestens-4-GiB-RAM. Man lässt Programmfenster einfach offen, statt ständig Programme zu schließen und neu zu öffnen. Rebootet wird dann so ein Mal in der Woche oder so. Selbst Netbooks haben heute eine höhere Auflösung als damals ein gut ausgestatteter Desktop.

So oder so ergeben klassische Taskleisten bei einem „Öffnen und Vergessen“-Ansatz nur noch recht wenig Sinn: Microsoft wollte die Fenster-Schwemme mit „Gruppierten Task-Buttons“ beherrschen. Klar, wenn man nach ein, zwei Tagen nur schon so ein Dutzend Fenster im Hintergrund offen hat, erkennt man ohne Gruppierung in der Taskleiste nix mehr außer „Micr…“ für das offene Wordpad-Dokument. Uncool.

Als ich 2003 oder so auf Linux umgestiegen bin hat mich die Taskleiste in GNOME und KDE genervt. Sehr. Ich wurde dann entsprechend zum vehementen WindowMaker-Anhänger und hab fürs GNUStep-Projekt ein bisserl dokumentiert und getestet. Es erschien mir einfach … logischer. (GNUStep will/wollte OpenSTEP-APIs abbilden und damit eine Voraussetzung fürs Portieren von Cocoa-Applikationen zu anderen UNIX Derivaten bieten.)

GNOME hat mir besser gefallen als KDE, aber irgendwie landete ich immer wieder bei WindowMaker oder WMI. Vorwiegend wegen der Taskleiste, die ich extrem kontra-intuitiv und unnütz fand.

Entsprechend freue ich mich über die Vorstöße bei der GNOME-Shell. :) Nicht, dass die Win7-Taskbar komplett unbrauchbar wäre, aber man merkt, dass viele Windows-Programme der letzten Jahre nicht gut damit klar kommen. Bei GNOME sehe ich da weniger Probleme – nicht, weil GTK supi wäre, sondern weil Programme wie GIMP schon immer auf SDI setzten. Ich sehe hier das erste Mal echtes Potential, in Sachen Usability gegen den OS-X-Mikrokosmos bestehen zu können. Ob es auch geschehen wird zeigt dann die Zukunft.

Ich jedenfalls bin gespannt. :)

Cheerio,
-Sascha

(del)
2010-05-13, 17:29:55
So oder so ergeben klassische Taskleisten bei einem „Öffnen und Vergessen“-Ansatz nur noch recht wenig Sinn: Microsoft wollte die Fenster-Schwemme mit „Gruppierten Task-Buttons“ beherrschen. Klar, wenn man nach ein, zwei Tagen nur schon so ein Dutzend Fenster im Hintergrund offen hat, erkennt man ohne Gruppierung in der Taskleiste nix mehr außer „Micr…“ für das offene Wordpad-Dokument. Uncool.Ich weiß trotzdem noch nicht ganz wozu ich dann Wordpad eine Woche lang offenlassen sollte, nachdem ich die 2KB Text verfasst habe. Oder Lightroom.

Wer außer irgendwelchen Entwickler (die mit bisschen Grips eh mehrere Desktops nutzen) leidet auf 3DC unter der Fensterschwemme und könnte das Szenario näher beschreiben? Dutzend Programme und 5 Docs? Hmm :|

Gast
2010-05-13, 17:51:38
Da ich eine ähnliche Diskussion mal mit einem Bekannten hatte, zitiere ich mich mal selber:
--
Ich dürfte gerade um die 70 Fenster aufhaben - verteilt auf den 8 Screens (anbei ein Bild, wie es auf dem ersten Screen das Laptop-Monitors gerade in der Exposé-Darstellung aussieht).
Dazu kommen dann noch mal jede Menge Tabs in Browserfenstern
Und es fehlen dann immer noch die Fenster, die ich verkleinert im Dock habe.

Momentan habe ich auch gerade 17 Anwendungen geöffnet. iTunes habe extra geschlossen, damit das nicht unnötig Speicher klaut.

Das ist bei mir durchaus normale Verwendung. Liegt zum Teil daran, da ich viel für meine Arbeit recherschiere und nicht immer alles ausdrucken kann. Richtig heftig wurde es, als ich noch gleichzeitig für den Uni-Job ein völlig anderes Thema bearbeitet habe, inkl. zwei virtuellen Maschinen.
--
Den Workflow kann ich mir - zumindest ohne Hilfsmittel - nicht unter Windows vorstellen (OK, Windows 7 kenne ich kaum - das lasse ich mal außen vor).
OK, das war extrem. Momentan ist es nicht mehr so.
Aber unter OSX habe ich generell anders gearbeitet als unter Windows. Windows habe ich damals den Rücken gekehrt unter anderem wegen der miesen Windows XP Oberfläche und bin dann über Linux beim Mac gelandet.
Die XP GUI kann man IMHO schon als Dreck bezeichnen - und hat sich gegenüber Windoows 95 kaum weiterentwickelt. Schwer etwas schlechteres zu finden - IMHO.

Der Gnome-Ansatz gefällt. Werde ich bei Gelegenheit selber mal testen.

nggalai
2010-05-13, 18:28:38
Ich weiß trotzdem noch nicht ganz wozu ich dann Wordpad eine Woche lang offenlassen sollte, nachdem ich die 2KB Text verfasst habe. Oder Lightroom.

Wer außer irgendwelchen Entwickler (die mit bisschen Grips eh mehrere Desktops nutzen) leidet auf 3DC unter der Fensterschwemme und könnte das Szenario näher beschreiben? Dutzend Programme und 5 Docs? Hmm :|
Nun ja, „wer“ = offenbar eine ganze Menge Leute, sonst gäbe es diese Konzepte nicht. ;) Ich mein, weshalb solltest Du ständig daran denken, ein Wordpad zu schließen, wenn der Rechner auch so mit klar kommt? Schmeißt Du Deine Notizen und Papiere auf dem (physikalischen) Schreibtisch sofort, umgehend nachdem Du die Information verdaut hast, in die Tonne? Oder bleibt das noch irgendwo auf Deinem (physikalischen) Schreibtisch liegen, bis Du vielleicht so nach einer Woche sagst: Okay, ich muss mal aufräumen?

Wenn wir bei der Schreibtisch-Metapher bleiben wollen: Hier vor mir liegen zwei Notizbücher. Ich mag die nach einer Notiz schließen, aber sie liegen immer noch auf dem Schreibtisch. Halt geschlossen -> Die Notizen sind unsichtbar. Aber es hat ein Lesezeichen drin und ich sehe sowohl Lesezeichen als auch das Notizbuch auf meinem Schreibtisch liegen.

Dieser Ansatz liegt mir deutlich mehr als das „Oh, fertig bildbearbeitet - Lightroom runterfahren nicht vergessen!“ oder das neurotische Muss-Papierkorb-Leeren. Ja, mag individuell sein, für manche hebt sich wahrscheinlich die Messie-Fahne, aber ich frage mich dennoch: Ich habe den Rechner erst vor einer Stunde hochgefahren und bereits 11 Applikationen offen, mit bis zu fünf Fenstern. Wie geht das – vielleicht abgesehen von Google-Docs-Usern – anders?

Ich mein, heute haben schon 400-Euro-Notebooks 4+ GiB RAM. Weshalb sollte man da ständig Applikationen abschießen müssen?

Cheers,
-Sascha

(del)
2010-05-13, 22:43:53
Nun ja, „wer“ = offenbar eine ganze Menge Leute, sonst gäbe es diese Konzepte nicht. ;) Ich mein, weshalb solltest Du ständig daran denken, ein Wordpad zu schließen, wenn der Rechner auch so mit klar kommt?Ich weiß nicht. Ich trage aber auch keine Sonnenbrille wenn es regnet.

Schmeißt Du Deine Notizen und Papiere auf dem (physikalischen) Schreibtisch sofort, umgehend nachdem Du die Information verdaut hast, in die Tonne?
Oder bleibt das noch irgendwo auf Deinem (physikalischen) Schreibtisch liegen, bis Du vielleicht so nach einer Woche sagst: Okay, ich muss mal aufräumen?Ehrlich gesagt, ich räum es ein. Was bei der Analogie entsprechenden Ordnern auf der Paltte entspricht.

Wenn wir bei der Schreibtisch-Metapher bleiben wollen: Hier vor mir liegen zwei Notizbücher. Ich mag die nach einer Notiz schließen, aber sie liegen immer noch auf dem Schreibtisch. Halt geschlossen -> Die Notizen sind unsichtbar.Na bei mir doch auch. Ich deinstalliere Wordpad doch nicht nach jeder Benutzung. Und die Texte selbst bleiben auch gespeichert. Hmm.

Ich mein, heute haben schon 400-Euro-Notebooks 4+ GiB RAM. Weshalb sollte man da ständig Applikationen abschießen müssen?Das interessiert mich doch nicht :) Ich frage mich wer auf die Art den Rechner nutzt. Also außer dem Spiegelredakteur über dir.

Gast
2010-05-13, 23:18:55
Das interessiert mich doch nicht :) Ich frage mich wer auf die Art den Rechner nutzt. Also außer dem Spiegelredakteur über dir.
Zwar nicht so extrem, aber ja. Beim Arbeiten habe ich gleich mal 10+ Fenster offen, und das noch ohne diejenigen die nicht arbeitsbezogen im Hintergrund mitlaufen. Ich nutze auch gerne das Exposé Teil von KDE4 und hab die Taskleiste entsprechend klein gemacht weil ich sie kaum brauche. Wäre auch mit großer Taskleiste sehr unübersichtlich.

Gast
2010-05-13, 23:42:17
Sind das jetzt nur gefällig presentierte virtuelle Desktops oder was erregt euch hier genau wegen der "Drecksoberfläche" von XP und Konsorten?

Ich selbst nutze für die Härtefälle goScreen schon seit Jahren und komme bestens damit zu recht.

Es ist keine Wii, es ist ein PC. Das System ist erweiterbar. Egal ob mit Launchy, Locate, Dexpot oder TotalCommander.

http://www.computerbase.de/downloads/system/grafikkarten/dexpot/
http://www.goscreen.info/gs/video.html

Gast
2010-05-14, 00:12:19
Ich finde die GUI von XP schon lange ein Witz bzw. suboptimal, gebe aber zu, dass ich den Ausdruck "Drecksoberfläche" genutzt habe um es zu überspitzen und vor allem den User "BH" aus der Reserve zu locken. Hat nur halb geklappt ...

Gast
2010-05-14, 00:25:37
Ich bin ein Fan von SplinterCell. Mich aus der Reserve zu locken ist nix gut. Glauben zu wissen wo ich gerade stehe auch nicht ;)

Gast
2010-05-14, 08:09:18
Ich mein, heute haben schon 400-Euro-Notebooks 4+ GiB RAM. Weshalb sollte man da ständig Applikationen abschießen müssen?


Weil sie dennoch CPU Zeit fressen.

Die Apps befinden sich in einer Kernel Warteschleife und kommen überwiegend der Reihe nach immer für ein paar ms dran und das bremst dann die anderen wichtigeren Anwendungen aus.
Von daher macht es immer noch Sinn die Anwendungen zu schließen wenn man bei einer Anwendung Leistung braucht.

Beim Speicher gebe ich dir aber Recht, da ist es heutzutage bei 64 Bit System und > 4 GB RAM eigentlich relativ egal.

puntarenas
2010-05-14, 11:49:44
entschuldige die Verzögerung, aber die letzten Wochen waren ein bisserl wild. ;(

Keine Ursache, ist ja kein IRC. Ich war zwischenzeitlich mal schnell auf der Toilette und habe mir was zu Essen gemacht. Außerdem, sebst wenn man Zeit hat, man hat nicht immer Lust auf einbestimmtes Thema. :)


Früher, ja früher, so bis zu Windows 3.11 oder so, hatte es wenig Sinn, mehr als ein, zwei Applikationen gleichzeitig laufen zu lassen.
[...] ein Großteil der Windows-Benutzer noch heute aus Gewohnheit alles im Vollbild fährt, also lagen Fensterleisten nahe.
Einverstanden. Anfangs gab es keinen Bedarf für eine Alternative zu Vollbild-Anwendungen (egal ob DOS oder Win 3.x) und später haben die User trotz Multitasking immer noch das Vollbild-Mantra gepflegt. Fensterleisten waren naheliegend, damit man statt Schließen und Neuöffnen die Alternative "in den Hintergrund schicken und wieder hervorholen" hatte, die Vorteile liegen auf der Hand.

Ob Vollbild oder mehrere Fenster nebeneinander macht übrigens für mich bestenfalls einen graduellen Unterschied. Wenn du deinen Browser nicht im Vollbild betreibst, hast du halt noch ein wenig Platz um ein paar weitere Fenster direkt auf dem Schirm zu haben, begrenzt ist der Bildschirm trotzdem.


NeXT-STEP hatte mit dem SDI-Konzept – oder eher, einem objektorientierten Konzept – ganz andere Voraussetzungen. Auch mit der Hardware; der erste Cube wurde bereits mit einem damals abartigen 1280x1024 (Graustufen)-Monitor und entsprechend Desktopfläche ausgeliefert.
[...]
Gewisse der NeXT-Nutzungsweisen wiederholen sich aber heute, in unserer Zeit von Notebooks-mit-mindestens-4-GiB-RAM. Man lässt Programmfenster einfach offen, statt ständig Programme zu schließen und neu zu öffnen. Rebootet wird dann so ein Mal in der Woche oder so. Selbst Netbooks haben heute eine höhere Auflösung als damals ein gut ausgestatteter Desktop.
Aber das ist doch erst einmal das Selbe, wie auf den neueren Intel-Kisten. Auch in höheren Auflösungen kann ich erst einmal im Vollbild arbeiten. Ich nehme mal an, die Suspend-Modi waren von Anfang an etwas zuverlässiger, als auf der Wintel-Plattform und man konnte daher vielleicht morgens genau dort weitermachen, wo man abends aufgehört hat?

Ich verstehe immer noch nicht ganz, was eine "NeXT-Nutzungsweise" auszeichnet, vielleicht auch einfach deshalb, weil ich WindowMaker als vorbelasteter Windows-Noob "falsch" bedient habe, ich habe einfach mein antrainiertes Verhalten dort weiterpraktiziert und statt Tatkleiste mit Startmenü hatte ich halt das Dock und das Rechtsklick-Menü.


So oder so ergeben klassische Taskleisten bei einem „Öffnen und Vergessen“-Ansatz nur noch recht wenig Sinn: Microsoft wollte die Fenster-Schwemme mit „Gruppierten Task-Buttons“ beherrschen. Klar, wenn man nach ein, zwei Tagen nur schon so ein Dutzend Fenster im Hintergrund offen hat, erkennt man ohne Gruppierung in der Taskleiste nix mehr außer „Micr…“ für das offene Wordpad-Dokument. Uncool.

Gut, je mehr Fenster parallel geöffnet sind, desto untauglicher wird die altgediente Taskleiste. Das Gruppieren halte ich nun nicht gerade für patentverdächtig, es ist ja einfach nur logisch, eine hierarchische Ordnung einzuführen, wenn eine Ebene zu unübersichtlich wird. Der Nachteil ist auch klar, ich muss mich nach unten arbeiten, um an mein Fenster zu kommen.

Wie war das eigentlich bei NeXT? Wurde im Dock auch bereits gruppiert?


GNOME hat mir besser gefallen als KDE, aber irgendwie landete ich immer wieder bei WindowMaker oder WMI. Vorwiegend wegen der Taskleiste, die ich extrem kontra-intuitiv und unnütz fand.

Egal ob Windows, Gnome oder KDE - Taskleisten sind für mich eine Pest, aber sie sind dennoch das Beste, was wir all die Jahre hatten. Erst mit den Expose-Funktionen besteht die Chance, die Dinger in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken. Trotzdem können auch damit nicht unendlich viele Fenster zugänglich gemacht werden. Auch wenn man sie auf virtuelle Desktops verteilt, um Anwendungen thematisch oder projektorientiert vorzugruppieren, die Extrem-Multitasker landen früher oder später wohl trotzdem wieder bei einer hierarchischen Gruppierung ihrer "tausend Fenster".

Wie ich finde, gewinnt man mit Expose neben der Eleganz und Intuitivität (Taskleiste lesen vs Bildchen schauen) an jedoch zusätzlichen Spielraum im Vergleich zur Taskleiste, man kann ohne zu gruppieren bereits deutlich mehr Fenster zugänglich halten. Die Gnome-Shell mit ihrer gelungenen, organischen Einbindung von virtuellen Desktops verfeinert dies noch einmal, Gruppierungen können intuitiv ganz nach Bedarf auf virtuellen Desktops erfolgen.

Wirklich neu ist bis hierhin dabei natürlich eigentlich nichts, altbekanntes wird einfach logisch zusammengefügt und Ballast über Bord geworfen, was unsere Taskleiste endlich ins Aus geschossen hat. Spannend wird es dann, wenn Zeitgeist und Tracker-Indexsuche integriert werden, auf diesen Datenbeständen können sich die Entwickler dann austoben. Virtuelle Desktops und virtuelle Folders wollen gefüttert werden, zunächst einmal bleibt es aber bei Handarbeit.


[...] sondern weil Programme wie GIMP schon immer auf SDI setzten. Ich sehe hier das erste Mal echtes Potential, in Sachen Usability gegen den OS-X-Mikrokosmos bestehen zu können. Ob es auch geschehen wird zeigt dann die Zukunft.
Ganz offensichtlich empfindest du persönlich eine besondere Faszination an technischen Eigenheiten. Ich bin da weniger begeisterungsfähig und empfinde solche Frontends im Gegenteil eher als sperrig. Der Vorteil ist aber klar, die Umgebungen in denen Anwendungen eingesetzt werden sind vielfätiger geworden und so sollte eine GUI idealerweise sowohl auf einem Smartphone, als auch auf einer Workstation mit mehreren Monitoren geeignete Modi anbieten.

Ich mein, weshalb solltest Du ständig daran denken, ein Wordpad zu schließen, wenn der Rechner auch so mit klar kommt?
Ich denke nicht daran, ich fühle mich geradezu genötigt. Sobald ich eine Vielzahl von Fenstern(oder auch Tabs innerhalb eines Fensters) offen habe kommt bei mir regelmäßig der Zeitpunkt, wo ich mich verzettele. Ich fühle mich dann überfordert, die ganzen Fenster und Tabs sind mir zu verschachtelt und ich habe regelrecht das Bedürfnis, mir Luft zu verschaffen, koste es was es wolle. Dann schieße ich alles ab was mir unter die Maus kommt, weil ich schnell, möglichst schnell einen Ausweg aus dem Chaos finden will, anschließend starte ich dann mit einer einzigen Anwendung neu durch und fülle diese wieder mit den gewünschten Daten.

Ich weiß nicht, wieviele Menschen vergleichbar unsouverän vor einer Informationsflut kapiulieren, aber auf jeden Fall bietet die Gnome-Shell hier ein exzellentes Ventil. Wenn ich mal wieder von dem ganzen Müll erdrückt werde, muss ich nicht mehr Fenster töten, sondern ich entwische "nach oben" und kann dann ganz entspannt auf einem neuen, freien virtuellen Desktop landen. Dort mache ich erst einmal weiter, als gäbe es den Ballast der bisherigen Session nicht und trotzdem kann ich jederzeit gezielt dorthin zurückkehren, wo ich vorher geflohen bin.

Außerdem sorgt die Shell durch die organische Einbindung virtueller Desktops dafür, dass ich nicht so schnell in Schwulitäten komme, ich kann pro Aufgabe die geöffneten Fenster auf Desktops sortieren und dadurch überschaubarer halten.


Schmeißt Du Deine Notizen und Papiere auf dem (physikalischen) Schreibtisch sofort, umgehend nachdem Du die Information verdaut hast, in die Tonne? Oder bleibt das noch irgendwo auf Deinem (physikalischen) Schreibtisch liegen, bis Du vielleicht so nach einer Woche sagst: Okay, ich muss mal aufräumen?
Ich sehe das zunächst wie BessereHälfte. Aus Usersicht macht es für mich keinerlei Unterschied, ob eine Anwendung nun samt Daten mehrere Suspend-to-Disk-Vorgänge göffnet blieb, bis ich mal wieder reinschaue, oder ob beispielsweise ein Session-Management innerhalb der Anwendung den letzten Bearbeitungsstand (also Daten, Einstellungen, zurechtgelegte Werkzeuge, Lesezeichen...) bei Bedarf wiederherstellt. Das einfachste Session-Management in diesem Sinne ist natürlich "Datei öffnen..." und "Speichern unter...", das kann aber gegen deine wochenlang geöffneten Anwendungsfenster natürlich nicht anstinken. So oder so, die Daten bleiben vorhanden, die Bearbeitungsmöglichkeiten (sprich Anwendungen) ebenfalls.

Im Moment muss man Fesnter noch brav geöffnet lassen, sonst sind die Messengerverbindungen ebenso weg, wie der genaue Bearbeitungsstand eines Dokuments und die parallel geöffneten Werkzeuge samt Feineinstellung. Das ist aber ein Implementierungsdetail (Advanced Session Management not implemented here) und als User nicht mein Problem. Sehr wohl mein Problem ist dagegen, dass ich immer noch (2010!) bewust oder unbewusst darauf achten muss, wann ich auf "Schließen" klicke. Sobald "Projekte" in der Lage sind, mir auf Wunsch einen gesamten virtuellen Desktop wieder auf den letzten Bearbeitungsstand zurückzusetzen und die Anwendungen dabei auf den exakten, letzten Stand meiner Arbeitssitzung zurückgehen, ist das Problem Geschichte. Dann kann man so eine Session endlich auch mitnehmen, heute zu Hause am Desktop, morgen in Tokyo auf dem Netbook. Kommt vielleicht nie, ist aber ein gutes Entwicklungsziel.


Wenn wir bei der Schreibtisch-Metapher bleiben wollen: Hier vor mir liegen zwei Notizbücher. Ich mag die nach einer Notiz schließen, aber sie liegen immer noch auf dem Schreibtisch. Halt geschlossen -> Die Notizen sind unsichtbar. Aber es hat ein Lesezeichen drin und ich sehe sowohl Lesezeichen als auch das Notizbuch auf meinem Schreibtisch liegen.

Genau hier erhoffe ich mir Lösungen, meinen "Schreibtisch" in Ordnung zu halten, bei mir müllt der Desktop unweigerlich zu.

Nun ist der Desktop nach FreeDesktop.org als ein einzelner, physischer Dateiordner definiert und diese Limitierung könnte zum Segen werden. Die Gnome-Entwickler können nicht einfach für jeden virtuellen Desktop einen neuen Ordner im Dateisystem anlegen. Auf allen virtuellen Desktops das Selbe einzublenden, ist auch Schwachsinn und somit sind sie dazu gezwungen, Lösungen zu suchen.

Eine Möglichkeit wäre, das Desktopkonzept gleich ganz zu beerdigen, denn was auf dem Desktop liegt wird sowieso von Anwendungsfenstern ganz oder teilweise überdeckt. Während es stimmt, das der Zugiff auf Dateien auf dem Desktop während der Arbeit ziemlich umständlich ist, ist so ein Desktop aber ein schöner Ausgangspunkt, um eine neue Arbeitssitzung zu beginnen. In deinem Bild nimmst du dein Notizbuch und klappst es beim Lesezeichen auf, dann versinkst du darin.

Eine andere Möglichkeit die gerade diskutiert wird, ist ein Desklet, das einen virtuellen Folder über den Desktop legt. Der Witz am virtuellen Folder ist dann natürlich, dass die Dateien physisch ganz wo anders (und durchaus sonstwo verteilt) liegen und im Grunde sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt, was hier nach welchen Kriterien eingeblendet und im Laufe der Zeit wieder fallen gelassen wird. Vor allen Dingen kann man aber "Dinge" bedenkenlos vom Schreibtisch fegen, es handelt sich ja nur um Verlinkungen, nicht um physische Dateien. Blöd an derlei Abstraktion ist halt, dass man an irgendeiner Stelle auch die physischen Dateien organisieren muss und idealerweise sollte der User am Ende eben doch direkten Zugang zu diesen haben können.

Gast
2010-05-14, 12:10:31
Wie war das eigentlich bei NeXT? Wurde im Dock auch bereits gruppiert?

Schau es dir an: http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=8010829&postcount=5

Exposé: Unter Mac OS X 10.6 (nutze ich selber noch nicht) gibt es auch noch Dock-Exposé.

puntarenas
2010-05-14, 12:31:26
Schau es dir an: http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=8010829&postcount=5
Danke, hübsches Nostalgievideo. =)

Im Vordergrund steht allerdings der Close-Button und man möchte fast mithelfen, drauf zu klicken. Die Frage beantwortet das Video (falls ich nichts übersehen habe) aber leider nicht, wie wurden minimierte Fenster denn organisiert?


Exposé: Unter Mac OS X 10.6 (nutze ich selber noch nicht) gibt es auch noch Dock-Exposé.
Da ich es nich im Detail kenne nehme ich an, das Dock erfüllt für minimierte Anwendungen inetwa die Funktionen einer Taskleiste, also das was unter Windows jetzt mit den unter Icons gruppierten Vorschaubildchen erzielt wird. Dock-Expose würde dann diese Vorschaubildchen hübsch nebeneinander Reihen, was ja sehr naheliegend ist.

Die Gnome-Shell klatscht dagegen das ganze Konzept von Taskleisten oder Docks in die Tonne, wer Expose und virtuelle Desktops hat, braucht das nicht. Man könnte ja sogar sagen, für den Usertypus (wie mich), der Anwendungen vorwiegend im Vollbildmodus betreibt, unterscheiden sich die kleinen Vorschaubildchen in der Win7-Leiste nicht wesentlich von virtuellen Desktops, außer dass sie halt viele Vorzüge virtueller Gnome-Shell-Workspaces vermissen lassen.

Sobald bei mir der Betrieb startet ist, kriege ich den Desktop selbst nur noch sehr selten zu Gesicht und der Monitor ist im wesentlichen nur noch Fenster zu einer Anwendung. Was ich brauche ist dann eine übersichtliche Möglichkeit, meinen Fokus auf andere Anwendungsfenster zu richten und hier fällt mir gerade auf, dass es sinnvoll wäre nicht so salopp "Desktop", "virtueller Desktop", "Workspace" und "Screen" bzw. "Bildschirm" und Anwendungsfenster durcheinander zu würfeln. Ich muss da mal in Klausur gehen. :tongue:

Gast
2010-05-14, 12:35:12
Danke, hübsches Nostalgievideo. =)

Im Vordergrund steht allerdings der Close-Button und man möchte fast mithelfen, drauf zu klicken. Die Frage beantwortet das Video (falls ich nichts übersehen habe) aber leider nicht, wie wurden minimierte Fenster denn organisiert?
Ich wollte mit dem Link zum Ausdruck bringen, dass man dort ein VMWare Image von NeXTStep findet ;)


Die Gnome-Shell klatscht dagegen das ganze Konzept von Taskleisten oder Docks in die Tonne, wer Expose und virtuelle Desktops hat, braucht das nicht.
Gnome Shell finde ich interessant und werde ich mir bei Gelegenheit mal anschauen.
Mac OS X 10.6 - habe ich selber noch nicht genutzt, um genauere Auskunft geben zu können.

(del)
2010-05-14, 14:41:22
Sobald bei mir der Betrieb startet ist, kriege ich den Desktop selbst nur noch sehr selten zu Gesicht und der Monitor ist im wesentlichen nur noch Fenster zu einer Anwendung.Mein ich doch. Ich wüßte jetzt bis auf Chatten, was ich selbst nicht tue, nicht was daran super sein soll die Auflösung nicht zu nutzen und mehrere Fenster auf dem Screen verteilen.
Wobei hier die Taskleiste wieder einen kleinen Nutzen hat, weil über sie Drag&Drop zwischen bildschirmgroßen Programmen/Fenstern realisiert werden kann. Und das ziemlich schnell und direkt.

Sonst sollten wir noch Tray nicht vergeßen. Vieles was läuft oder auf den Einsatz wartet kann ruhig dahin. Thunderbird, KeePass usw. sind da bestens aufgehoben und nehmen nur minimal Platz (und können auch noch eingefahren werden).

Die Idee ist für Leute die dauernd einen zimmergroßen Schreibtisch brauchen :smile: nicht verkehrt, aber so dramatisch für die allermeisten Benutzer sehe ich das nicht. Eine Revolution ist es nicht und wird es auch nicht werden. Die meisten werden damit wahrscheinlich aus Spaß an der Freude bisschen rumspielen. Wie mit Compiz.
An sich ist es wie schon hier gesagt nur ein anderer Ansatz Anwendungen auf virtuellen Screens zu verwalten. Die Grundideen dazu sind aber schon uralt.

Als MS noch Ideen für Vista bzw. Win7 gesammelt hat, schien das beim Volk keine so große Wichtigkeit gehabt zu haben. Jedenfalls ist nichts von einer grundsätzlichen Verbesserung dessen unter Win7 zu spüren ;)

Für Gäste die meinen ich hätte den Pavlov-Syndrom oder andere Beißreflexe ist das aber wohl das Ding. Warum auch nicht. Viel Spaß damit.

nggalai
2010-05-14, 14:53:24
Moin moin,

Im Vordergrund steht allerdings der Close-Button und man möchte fast mithelfen, drauf zu klicken. Die Frage beantwortet das Video (falls ich nichts übersehen habe) aber leider nicht, wie wurden minimierte Fenster denn organisiert?
Fenster wurden nur selten minimiert. (Das sind die Dock-Kästchen mit einem schwarzen Balken oben drüber.) Der typischere Step-Ansatz war „verstecken“: Die Fenster eine Applikation wurden einfach ausgeblendet und das App-Kästchen in der Dock bekam drei Punkte verpasst. Programm und Dokumente „liefen“ immer noch, aber die Dokumente waren ausgeblendet, bis man wieder aufs Icon klickte.

In Kombination mit „hide others“ hatte man mit einem Klick alles außer dem gewünschten Dokument aus dem Blickfeld, ohne dreißig Einträge in der Dock zu haben.

Die Dock hatte drei Funktionen:

1) App-Manager: Jede gestartete Applikation bekam ein Kästchen.
2) App-Launcher: Die Kästchen konnte man nach Wunsch anordnen und „festnageln“. Dann blieben die häufig genutzten Programme „in der Dock“, um nach einem Neustart mit einem Klick zur Verfügung zu stehen.
3) Docklets: Applikationen, die „im Kästchen liefen“. Anzahl neue Mails direkt im Mail-Icon, oder ein kompletter Musikplayer im Kästchen etc.

Ich denke, die Parallelen zu OS X sind klar. Leider hat Apple darauf verzichtet, die Hide-Funktion der Fenster so einfach wie in Step oder heute noch in WindowMaker zu gestalten. :-(

Später kam dann unter Step noch die Papierklammer hinzu: So etwas wie eine zweite Dock, wo man Apps für schnellen Launch „sammeln“ konnte – aber auch andere Objekte, mit denen Step klar kam. Dokument, Bild, oder Text-Snippets. Das war wohl als Ersatz für einen normalen Desktop gedacht; der Bildschirmhintergrund war genau das: Ein Hintergrund, auf dem man nichts ablegen konnte. Durch den Clip sowie der Shelf im Filemanager allerdings kein Problem und m.M.n. deutlich ordentlicher.

Cheers,
-Sascha, GPRSisiert.

DanMan
2010-05-14, 14:58:22
Interessant.

Was mich an virtuellen Desktops (so wie ich sie kenne) stört ist, dass ich mich überhaupt mit ihnen auseinandersetzen muss. Klar, ich muss 1x sagen, auf welchem vD ein Fenster geöffnet werden soll. Aber von da an möchte ich direkt zwischen den Fenstern und nicht zwischen vDs und Fenstern umschalten müssen. Wenn das gewünschte Fenster auf einem anderen vD liegt, dann wird eben dort hin umgeschaltet.

Das wiederum bedeutet aber, dass auf jedem vD alle Fenster zugänglich sein müssten, was wiederum den Platzvorteil und die Übersicht zunichte macht.

Persönlich benutze ich nView meiner nVidia Karte, und bin damit halbwegs zufrieden, nachdem ich ein paar Hotkeys für das Nötigste (vDs umschalten) aktiviert hatte. Als normalsterblicher brauche ich zuhause nicht mehr als 2 vDs, und um Geschäft hab ich 2 Monitore, was sowieso besser ist.

Apropos Geschäft: schon mal die Taskleiste vertikal benutzt? Ich schon - ursprünglich, weil ich auf einem Widescreen in der Horizontalen ja mehr Platz habe. Es stellte sich aber heraus, dass vertikal auch mehr Fenster in der TL Platz haben, und trotzdem lesbar bleiben, wenn man sich die Breite der TL entsprechend einstellt. Außerdem ist der Weg zw. 2 Fenstereinträgen viel kürzer (immer nur max. so weit, wie ein Eintrag hoch ist - anstatt so weit, wie einer breit ist, und das kann das 6-8-fache sein). Unterm Strich für mich eine Effizienzsteigerung. Wenn man sie dann auch noch an die Monitorkante positioniert, die in der Mitte der 2 Monitore sitzt... Aber ich schweife ab. :D

Was ich noch gut finde ist der Ubuntu Netbook Remix Desktop. Alle Programme schön übersichtlich zugänglich und man kommt nicht in die Versuchung seinen Desktop mit Dateien zuzumüllen. :ugly:

Achja, und die Systray Problematik ließe sich verbessern, wenn man den minimieren, maximieren, schließen Fenstericons noch einen 4. für "ins Tray" verpassen würde. Einige Programme machen das ja sogar von sich aus.

Gast
2010-05-14, 15:06:34
Ich denke, die Parallelen zu OS X sind klar. Leider hat Apple darauf verzichtet, die Hide-Funktion der Fenster so einfach wie in Step oder heute noch in WindowMaker zu gestalten. :-(
Ich kenne es nur über den Weg über die Tastatur: ALT + CMD + H

Ist WindowsManager ein 1:1 Clone von der Nextstep GUI (evtl. weiterentwickelt) oder gibt es da größere Unterschiede?

Übrigens hier auch noch ein Thread von Dir: http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=7711892#post7711892

(del)
2010-05-14, 15:17:24
Was ich noch gut finde ist der Ubuntu Netbook Remix Desktop. Alle Programme schön übersichtlich zugänglich und man kommt nicht in die Versuchung seinen Desktop mit Dateien zuzumüllen. :ugly:
Wer läßt sich den Desktop clean einblenden um etwas zu starten? :confused:

Wenn ich Programme nicht mehr, je nach Situation und Lust, mal mit Launchy und mal mit MagicFormation starten könnte, würde ich mittlerweile wohl nach paar Minuten ausrasten :smile:

Bis dann mal.

Gast
2010-05-14, 18:09:34
Wenn ich mir diesen Screenshot ansehe:
http://images.derstandard.at/2010/02/23/1266554615882.jpg
Quelle: http://derstandard.at/1266541278680/WebStandard-Preview-GNOME-Shell-229-Neues-Desktop-Interface-macht-deutliche-Fortschritte


So ist das doch Schwachsinn.
Die Anwendungen sind, nachdem man auf Applications drückt gar nicht gruppiert, wie soll man da sein Progamm schnell finden?

Wenn ich mir gerade meinen WinXP Desktop ansehe, dann habe ich allein da schon über 130 Desktopanwendungen installiert und die Übersicht ist nur dadurch aufrechtzuerhalten, daß sie nach der Thematik in einer Baumstruktur sortiert sind.

Also z.B.
- Spiele
- Wissenschaft
- Programmierung
- Office
- Tools
usw.


Wenn bei Gnome-Shell über Anwendungen nun aber alles flach anstatt hierarchisch strukuriert ist, dann sieht man die jeweilige Anwendung vor lauter Icons nicht mehr.
Außerdem braucht man dann einen Monitor mit sehr hoher Auflösung wenn man alle gleichzeitig darstellen will und sobald man scrollen muß ist gegenüber einer hierarchischen Startleiste nichts mehr zu gewinnen, denn dann ist die Anzahl der Mausklicks bzw. Mausradbetätigungen größer.

Gast
2010-05-14, 18:46:43
Das Forum hier wäre kein Hilfeforum, wenn ich nicht auch eine Frage hätte. Es ist mir leider nicht gelungen, anständige Screencasts zu erstellen. Istanbul glänzt durch lausige Performance, RecordMyDesktop stürzt in Zusammenhang mit Mutter ab und VLC schafft auf einem Core2@3,2Ghz ebenfalls allerhöchstens 800x600 flüssig, das sieht aber zum Kotzen aus versteht sich. Hat jemand einen Vorschlag oder hilft derzeit nur abfilmen? Hat jemand alternativ vielelicht ein paar Links zu gelungenen, aktuellen Screencasts (gnome-shell >= 2.29.1)?

Wenn du nen HD Camcorder hast, dann könntest du den direkt an die Grafikkarte anschließen und damit dann aufnehmen.
Dadurch erzielst du die beste Bildqualität und das ganze ist vor allem auch ruckelfrei da die CPU so nicht belastet wird.

Das geht natürlich auch mit normalen PAL Camcordern, aber dann ist die Auflösung deutlich niedriger.
Für Spiele reicht das, aber nicht für Desktops.

Gast
2010-05-14, 18:55:00
Wenn ich mir diesen Screenshot ansehe:
http://images.derstandard.at/2010/02/23/1266554615882.jpg
Quelle: http://derstandard.at/1266541278680/WebStandard-Preview-GNOME-Shell-229-Neues-Desktop-Interface-macht-deutliche-Fortschritte


So ist das doch Schwachsinn.
Die Anwendungen sind, nachdem man auf Applications drückt gar nicht gruppiert, wie soll man da sein Progamm schnell finden?

Wenn ich mir gerade meinen WinXP Desktop ansehe, dann habe ich allein da schon über 130 Desktopanwendungen installiert und die Übersicht ist nur dadurch aufrechtzuerhalten, daß sie nach der Thematik in einer Baumstruktur sortiert sind.

Also z.B.
- Spiele
- Wissenschaft
- Programmierung
- Office
- Tools
usw.


Wenn bei Gnome-Shell über Anwendungen nun aber alles flach anstatt hierarchisch strukuriert ist, dann sieht man die jeweilige Anwendung vor lauter Icons nicht mehr.
Außerdem braucht man dann einen Monitor mit sehr hoher Auflösung wenn man alle gleichzeitig darstellen will und sobald man scrollen muß ist gegenüber einer hierarchischen Startleiste nichts mehr zu gewinnen, denn dann ist die Anzahl der Mausklicks bzw. Mausradbetätigungen größer.

Ich nehme einfach mal schwer an, dass man die angezeigten Elemente durch einen Begriff im Suchfeld einschränken kann.

Gast
2010-05-14, 19:00:18
Ich nehme einfach mal schwer an, dass man die angezeigten Elemente durch einen Begriff im Suchfeld einschränken kann.
Ja... und dass das Ganze noch nicht fertig ist, wurde auch bereits mehrfach hier im Thread erwähnt. Erst einmal dient es dazu, dass man überhaupt schonmal Anwendungen starten kann. Dass es so nicht bleiben kann, ist klar.

Gast
2010-05-14, 19:11:48
Umgekehrt ist der Nutzen der Shell wie gesagt nicht abhängig davon, ob Zeitgeist, Tracker und virtuelle Ordner verfügbar sind oder genutzt werden. Allein die geniale Übersicht über Anwendungsfenster und virtuelle Desktops ist für mich ein Epic Win.


Ich betrachte die Gnome-Shell noch mit skeptisch und der Epic Win hält sich bei mir in Grenzen, da ich mit dem normalen Panel eigentlich meist keine Probleme habe, die entsprechenden Fenster wieder zu finden.
Wenn ich z.B. mehrere Browserfenster offen habe, dann wird die URL ja im
Panel angezeigt und damit weiß ich in der Regel auch, wo ich bin.


Außerdem überzeugt mich bis heute noch nicht die Abspielgeschwindigkeit von Videofilmen wenn die 3d Hardwarebeschleunigung für den Desktop aktiv ist.
XV Videooverlay gepaart mit normalem 2d Desktop ist halt doch immer noch schneller und für die Gnome Shell wäre die 3d Desktopbeschleunigung ja eine Grundvorraussetzung.

Momentan nutze ich noch einen normalen Gnome Desktop ohne 3d Beschleunigung, wegen dem Videoproblem.
Eine Grafikkarte, die die 3d Beschleunigung auf dem Dekstop beherrscht hätte ich aber mit meiner Geforce 8800 GTS.

Gast
2010-05-14, 21:06:33
Ich nehme einfach mal schwer an, dass man die angezeigten Elemente durch einen Begriff im Suchfeld einschränken kann.

Wenn ich mich durch ne Hierarchy durchhangel, dann habe ich bestenfalls 3 Mausklick oder nur einen wegen der Automausöffnung.
Bpsw:
Games -> Doom -> Doom.run


Wenn ich aber jedesmal im Suchfeld was eingeben muß, dann muß ich erstens immer wieder zur Tastatur zurückwechseln und zweitens auch noch sicher mindestens 3 oder mehr Buchstaben eintippen.
Da kann ich meine Anwendungen auch gleich wie früher von der Konsole starten.

Also 0 Gewinn, sondern eher Usability Verlust durch die Gnome Shell

Gast
2010-05-14, 22:25:05
Wenn ich mich durch ne Hierarchy durchhangel, dann habe ich bestenfalls 3 Mausklick oder nur einen wegen der Automausöffnung.
Bpsw:
Games -> Doom -> Doom.run


Wenn ich aber jedesmal im Suchfeld was eingeben muß, dann muß ich erstens immer wieder zur Tastatur zurückwechseln und zweitens auch noch sicher mindestens 3 oder mehr Buchstaben eintippen.
Da kann ich meine Anwendungen auch gleich wie früher von der Konsole starten.

Also 0 Gewinn, sondern eher Usability Verlust durch die Gnome Shell

Man muss nicht "wechseln" man gib die ersten paar Buchstaben ein und bekommt das Ergebnis vorgeschlagen.
Wenn in Ordnern zu viele Icons befinden bringt er nichts mehr, dann muss man noch mehr Unterordner einbauen.
Beim Suchverfahren ist es egal wo sich die Anwendung/Datei sich befindet.
Wenn man natürlich gerne Ordnerpyramiden baut, hat man tatsächlich einen Nachteil: Man braucht ein neues Hobby.
Was das jetzt mit der Konsole zu tun hat ist mir nicht ganz klar. In der Konsole muss man die Dateipfad angeben, bei der Suche ist völlig egal wo sich das Element befindet.

Gast
2010-05-15, 00:16:57
Man muss nicht "wechseln" man gib die ersten paar Buchstaben ein und bekommt das Ergebnis vorgeschlagen.

Natürlich muß ich wechseln.

Bsp:
Ich habe gerade enen Editor als aktives Fenster, damit der den Fokus verliert nehme ich die Maus und fahr oben rein ins Eck, erst dann kann ich tippen
und wenn dann was gefunden wurde nehm ich wieder die Maus und klick das an.



Wenn in Ordnern zu viele Icons befinden bringt er nichts mehr, dann muss man noch mehr Unterordner einbauen.

Mehr als 30 Icons hatte ich noch nicht in einem Ordner.



Beim Suchverfahren ist es egal wo sich die Anwendung/Datei sich befindet.

Nachteil.
Du mußt den genauen Namen wissen damit du weißt was du eintippen mußt.

Bei Ordnern ist das nicht notwendig, ich weiß ungefähr wo ich das letzte Spiel installiert habe, fahre in den Spiele Ordner und schon sehe ich es mit seinem Namen.




Was das jetzt mit der Konsole zu tun hat ist mir nicht ganz klar. In der Konsole muss man die Dateipfad angeben,

Nein, muß man nicht da sich unter Linux alle startbaren Dateien im Dateipfad befinden und wenn dem nicht so ist, dann fügt man den Ordner dem Dateipfad hinzu.

Gast
2010-05-15, 13:43:39
Du mußt den genauen Namen wissen damit du weißt was du eintippen mußt.

Bei Ordnern ist das nicht notwendig, ich weiß ungefähr wo ich das letzte Spiel installiert habe, fahre in den Spiele Ordner und schon sehe ich es mit seinem Namen.


Du must nicht den genauen Namen wissen, du musst nur die ersten paar Buchstaben eingeben. Aber wann will man irgend ein Programm starten und weiß nicht wie es heißt?

Zum Terminal: Wenn Das so einfach geht, ist es doch sehr viel schneller, als in Ordnern rum zu klicken.
Zumindest wenn man den Namen vollständig auswendig weiß (was wohl bei allen Programmen, die man öfter als einmal im Jahr benutzt der Fall sein sollte).
Ob ich mir den Namen merke (ist das wirklich ein Problem?) oder merke in welchen Ordnern es sich befindet, ist doch völlig unerheblich.

(del)
2010-05-15, 15:25:53
Du must nicht den genauen Namen wissen, du musst nur die ersten paar Buchstaben eingeben. Aber wann will man irgend ein Programm starten und weiß nicht wie es heißt?Naja, jein :) Die Exes heißen nicht ausnahmslos so wie die Programmnamen lauten. Aber meistens. Die wenigen Ausnahmen hat man schnell raus. Grundsätzlich hast du also schon Recht.

In der Praxis ist die Soft damit schneller da als der Gast über dir sich in entsprechende Ordner klicken kann. Wenn so ein "keyboard starter" sich über einen globalen Hotkey aufrufen läßt, dürfte der Startvorgang der Soft schneller ausgelöst werden als der Typ mit der Maus das allerste Ordnericon überhaupt angefahren hat.

Maus und GUI sind bei vielen komplexeren Vorgängen der schnellere bzw. einfacher zu beherrschende Weg, bei einigen aber der denkbar aufwendigste.

Gast
2010-05-16, 02:39:53
Wie wechsel ich eigentlich bei der Gnome Shelle die Fenster ohne dabei das Fenster mit dem TV Programm im Vordergrund zu verdecken?

Gast
2010-05-16, 06:40:58
Naja, jein :) Die Exes heißen nicht ausnahmslos so wie die Programmnamen lauten. Aber meistens. Die wenigen Ausnahmen hat man schnell raus. Grundsätzlich hast du also schon Recht.

In der Praxis ist die Soft damit schneller da als der Gast über dir sich in entsprechende Ordner klicken kann. Wenn so ein "keyboard starter" sich über einen globalen Hotkey aufrufen läßt, dürfte der Startvorgang der Soft schneller ausgelöst werden als der Typ mit der Maus das allerste Ordnericon überhaupt angefahren hat.

Um diesen Milchmädchenrechnungsvergleich geht's doch gar nicht.

Wenn man nen alten klassischen Gnome Desktop hat, dann kann man auch einfach ALT+F2 drücken und schon kriegt man ein Eingabefeld in dem man Anwendungen direkt durch Buchstabeneingabe starten kann.

Und was die Frage bezügl. des Terminals betrifft.
Ja, ein Terminal ist deutlich schneller, aber das ist dann ein richtiges Terminal das mehr leistet als nur als Programmstarter zu dienen.
Diesen GUI Tasteneingabestarter braucht doch eigentlich so gesehen niemand.
Wer ne Tastatur benutzen will, der benutzt doch sowieso ein richtiges Terminal und alle andere die ne Maus benutzen sind mit den Menüs besser dran.
Außerdem ist das wie schon gesagt ne GUI Oberfläche und die sollte mit der Maus am besten bedienbar sein, was sie nicht ist, wenn die Menüs fehlen.

Das Ding ist also nichts halbes und nicht ganzes.

Als GUI ist es schlecht, weil die alte GUI mit Menüs besser ist.
Und als Tastaturprogammstarter ist sie schlecht, weil ein Terminal haushoch überlegen ist.

Wer braucht das also?
Ich jedenfalls nicht.
Die sollten also schleunigst daran arbeiten, daß das mit den Menüs in der GUI wieder klappt, denn sonst werde zumindest ich das Teil nicht nutzen.

(del)
2010-05-16, 13:59:36
Um diesen Milchmädchenrechnungsvergleich geht's doch gar nicht.Ich fand meinen Text zu dem was ich gequotet habe :| schon halbwegs passend. Auch wenn das nicht explizit den momentanen Kern des Threads trifft.
Und das Milchmädchen hat in dem Fall garnichts zu rechnen, sondern nur die Stoppuhr abzulesen. Das kriegt sie noch hin.

Diesen GUI Tasteneingabestarter braucht doch eigentlich so gesehen niemand.
Wer ne Tastatur benutzen will, der benutzt doch sowieso ein richtiges Terminal und alle andere die ne Maus benutzen sind mit den Menüs besser dran.:D Das sind Aussagen von Leuten denen noch nie aufgefallen ist, daß das meiste was sie als Schwarzweißfotos bezeichnen eigentlich Graustufenfotos sind.
Autofahren in dem man das Lenkrad vor jeder Kurve immer nur bis zum Anschlag nach rechts oder links kurbelt. Kochen ausschliesslich nur mit Salz oder Pfeffer.

Schon klar. Klasse Ansichten. Da steckt Verstand dahinter...

Gast
2010-05-16, 18:41:40
I
:D Das sind Aussagen von Leuten denen noch nie aufgefallen ist, daß das meiste was sie als Schwarzweißfotos bezeichnen eigentlich Graustufenfotos sind.
Autofahren in dem man das Lenkrad vor jeder Kurve immer nur bis zum Anschlag nach rechts oder links kurbelt. Kochen ausschliesslich nur mit Salz oder Pfeffer.

Schon klar. Klasse Ansichten. Da steckt Verstand dahinter...

Natürlich, schließlich sind das Menschen mit einer geordneten Welt.
Können ja nichts dafür, wenn bei dir so ein Chaos ist.

Auf meinen Straßen ziehe ich das Lenkrad immer nach ganz rechts zum Anschlag.
Wenn du mal Police Quest 1 gespielst hast, dann weißt du wie ordentliche Straßen aussehen und harte 90° Anschläge mit den Cursortasten völlig ausreichend sind.

(del)
2010-05-18, 12:05:18
Können ja nichts dafür, wenn bei dir so ein Chaos ist.Chaos? Wer freut sich denn über solche Ansätze dem eigenen Chaos Herr zu werden? Du oder ich? :smile:

Wenn du mal Police Quest 1 gespielst hast [...]Ja ja, schon ok. Bist schon amüsant. Keine Panik. Ich mag dich doch =)

Was ist hier eigentlich mit deiner salt vs. pepper Knastkost passiert? :rolleyes:

Gast
2010-05-18, 16:03:57
Was ist hier eigentlich mit deiner salt vs. pepper Knastkost passiert? :rolleyes:

Keine Ahnung, frag den Mod.

puntarenas
2010-05-21, 10:39:45
Wenn du nen HD Camcorder hast, dann könntest du den direkt an die Grafikkarte anschließen und damit dann aufnehmen.
Dadurch erzielst du die beste Bildqualität und das ganze ist vor allem auch ruckelfrei da die CPU so nicht belastet wird.
Danke, daran hatte ich überhaupt nicht gedacht. Gut möglich, dass die ordentlichen Screencasts auf diese Weise aufgezeichnet werden, ich denke aber trotzdem, dass weder moderne CPUs, noch Festplatten eine RAW-Aufzeichnung über Gebühr limitieren sollten, ich denke vielmehr dass die Software noch nicht so recht mit Mutter harmoniert und angepasst werden muss.


So ist das doch Schwachsinn.
Die Anwendungen sind, nachdem man auf Applications drückt gar nicht gruppiert, wie soll man da sein Progamm schnell finden?

[...]

Außerdem braucht man dann einen Monitor mit sehr hoher Auflösung wenn man alle gleichzeitig darstellen will und sobald man scrollen muß ist gegenüber einer hierarchischen Startleiste nichts mehr zu gewinnen, denn dann ist die Anzahl der Mausklicks bzw. Mausradbetätigungen größer.
Bis vor Kurzem bin ich davon ausgegangen, dass das Anwendungsmenu einfach noch nicht implementiert ist und der gegenwärtige Zustand als Platzhalter dient. Das scheint zunächst doch nicht der Fall zu sein, man will wohl erst einmal sehen, wie gut oder schlecht es sich bewährt:

Well, any weaknesses regarding categories will come out in user testing. So, if there is a general unhappiness with it then we will need to confront the issue. I"m respecting the idea that they want to try something completely different, and what I've found is that in general our ideas in its totality end up coming back to either the old design or it looks like the design of a popular operating system. So I'm content to play with it and file bugs against stuff that should work like zooming into workspaces which right now hasn't work and hasn't worked in several weeks. I can't imagine it's not already out there as a bug.

My own experience is that MOST of the time I don't have a problem finding the app I'm looking for because it ends up being in my list of pinned applications. In general, most people use about 3-4 apps tops all the time. The times we don't use those, I found that even if they are categorized I tend to still spend a 30-40 seconds looking for the exact application. What might be neat is to have a faded color list of icons in the main list that are say black and white, and over time they slowly colorized in order to spot your secondary or third list of applications that you use. That would help in avoiding searching for things as much as possible. You'll never be able to get rid of the problem.
Quelle: Sriram Ramkrishna @ gnome-shell-list (http://mail.gnome.org/archives/gnome-shell-list/2010-May/msg00055.html)

Ich muss sagen, meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich regelmäßig dabei ertappe, jahrzehntelang antrinierte Verhaltensweisen auf die Gnome-Shell zu projizieren und dabei fehlt mir ein geordnetes Menü natürlich sofort. Die Idee einer Anordnung nach Relevanz dagegen ist IMHO wiederum reizvoll, damit sollte man dann in den allermeisten Fällen sofort zur gewünschten Anwendung gelangen und für die übrigen, seltenen Momente wäre es bestimmt akzeptabel, sich entweder einen Wolf zu suchen oder eben doch ins Suchfeld zu tippen.


Ich betrachte die Gnome-Shell noch mit skeptisch und der Epic Win hält sich bei mir in Grenzen, da ich mit dem normalen Panel eigentlich meist keine Probleme habe, die entsprechenden Fenster wieder zu finden.
Wenn ich z.B. mehrere Browserfenster offen habe, dann wird die URL ja im
Panel angezeigt und damit weiß ich in der Regel auch, wo ich bin.

Wie gesagt, natürlich erfüllt eine Taskleiste ihren Zweck, sonst hätte sie sich kaum so viele Jahre gehalten und natürlich sind wir auch an den Umgang gewöhnt. Über jeden Zweifel erhaben sind aber weder Taskleisten noch Docks. Was mich daran nervt und dass mich dieses auf kleinem Raum komprimierte Chaos regelmäßig geradezu erdrückt, habe ich ja weiter oben beschrieben.

Im Moment tobt mal wieder eine rege Diskussion auf der Mailingliste in Sachen Taskleiste bzw. Dock. Ein lesenswerter Beitrag von Florian Müllner fasst dabei einige wichtige Aspekte zusammen und versucht die Diskussion zu versachlichen:

A rather incomplete list from memory:

- use the message tray summary to "swallow" minimized windows
- add a dock to the left side of the message tray
(related: making the bottom left "hot" and pop up the alt-tab
dialog when activated)
- add an application switcher to the application menu
- move the clock to the right and add a dock in its place
(or remove the calendar in favor of a window switcher)
- add a windowmaker style icon box for minimized apps
...

[...]

To sum it up: Some people are happy with the overview, some people want
some kind of task switching in the shell and some people already use a
dock. One of these groups is not happy.


[...]

Add some action to the user menu? Pop up the alt-tab dialog when
clicking anywhere on the panel? Make Wanda swim the wild seas of your
desktop (free the fish anyone)? Add a porn^H^H^H^Hprivacy mode to the
overview? There's a lot of stuff extensions can add(*) - but as
mentioned above, the core shell is designed to be a stable base, so
extensions cannot remove core elements(**). Let's just assume that
there's a reason for Mozilla to call Firefox' extensions addons and not
removicals ...

[...]

Quelle: Florian Müllner @ gnome-shell-list (http://mail.gnome.org/archives/gnome-shell-list/2010-May/msg00125.html)

Meine persönliche Zusammenfassung des Threads, ein paar Heulsusen benehmen sich im Schutz der Anonymität bedauerlicherweise gründlich daneben. Weil sie die Gnome-Shell nicht so benutzen können, wie sie es von Gnome 2.X gewohnt sind und weil die pösen Developer arogante Schweine sind, die [my most wanted feature] einfach nicht auf Zuruf implementieren wollen, wird trotzig auf die Kacke gehauen.

Daneben gibt es in dem Thread auch durchaus ernst gemeinte, interessante und sachlich vorgetragene Ideen. Ich persönlich mag ja gerade den Gedanken, dass die Shell keinen Ersatz für eine Taskleiste oder ein Dock anbietet. Es ist zunächst gewöhnungsbedürftig, aber Gewohnheiten können ja auch schlechte Angewohnheiten sein und nach einer gewissen Zeit finde ich den neuen Workflow im Grunde wesentlich angenehmer.

gnome-shell-list - A task panel (http://mail.gnome.org/archives/gnome-shell-list/2010-May/thread.html#00052)


Außerdem überzeugt mich bis heute noch nicht die Abspielgeschwindigkeit von Videofilmen wenn die 3d Hardwarebeschleunigung für den Desktop aktiv ist.
Ja, ich frage mich ob die Nvidia-Treiber hier versagen oder ob der Kern des Problems in Compiz bzw. Mutter behoben werden muss.

Freakazoid
2010-05-21, 11:29:12
habs mal kurz getestet. gegenüber awn sehe ich keine möglichkeit den "wortflow" noch weiter zu verbessern. da müsst schon eine richtige revolution in sachen desktop her. ausserdem hab ich spontan keine möglichkeiten gefunden gnome shell zu individualisieren. grafikbeschleunigung könnte man auch noch hinzufügen, es ruckelt.

puntarenas
2010-05-21, 20:21:44
habs mal kurz getestet. gegenüber awn sehe ich keine möglichkeit den "wortflow" noch weiter zu verbessern.
Wenn du AWN mit der Gnome-Shell kombinierst hast du Altbewährtes. Ob nun ein Panel, das per Taskleisten-Applet, Startmenü-Applet, Programmstartern und weiteren Panelapplets die üblichen Funktionen bereitstellt, oder AWN mit seiner Dockfunktionalität als kombinierte Programmstarter/Taskleistenalternative und weiteren Applets, macht wie ich finde keinen großen Unterschied. AWN mag stylisher sein. :smile:

http://www.abload.de/thumb/bildschirmfotosk6y.png (http://www.abload.de/image.php?img=bildschirmfotosk6y.png)http://www.abload.de/thumb/bildschirmfoto-1ikzp.png (http://www.abload.de/image.php?img=bildschirmfoto-1ikzp.png)http://www.abload.de/thumb/bildschirmfoto-2o87u.png (http://www.abload.de/image.php?img=bildschirmfoto-2o87u.png)


da müsst schon eine richtige revolution in sachen desktop her.

Revolutionen sind nicht in Sicht, aber vielleicht startet Apple mal wieder eine Werbekampagne. Im Grunde geht es wohl darum, altbekannte Ansätze zu einem möglichst runden Gesamtkonzept zu kombinieren (soll bei MacOS ja der Fall sein, no offense), wobei Kombinieren auch ausdrücklich Verzicht auf einzelne Lösungsansätze bedeuten kann. Gnome-Shell + AWN ist für mich in der Hinsicht keine schöne Lösung, das ist von allem was und IMHO redundanter Overkill.

ausserdem hab ich spontan keine möglichkeiten gefunden gnome shell zu individualisieren.

Das ist ein guter Witz, denn einerseits verweisen die Entwickler wohl gern auf Erweiterungen, andererseits ist das Erweiterungskonzept ebenso wie ein einheitliches Distributionskonzept für Erweiterungen wohl noch... naja... in stetiger Entwicklung... Themes sollten gehen, die muss man aber auch noch von Hand herunterladen und an Ort und Stelle entpacken. :biggrin:

grafikbeschleunigung könnte man auch noch hinzufügen, es ruckelt.
Mutters Compositing ist ebenfalls noch nicht final endausoptimiert, das gibt sich schon. Allerdings gebe ich zu, ich bin erstaunt dass sie allen Ernstes und beharrlich mit 2.32 den Sprung auf Gnome3 inklusive der Gnome-Shell machen wollen. Irgendwie gibt es noch eine Menge Baustellen. :uponder:

(del)
2010-06-04, 01:31:23
Schöner Beitrag von fefe zu den Desktops an sich...
http://blog.fefe.de/?ts=b2f6c021

Gast
2010-06-04, 01:52:01
Schöner Beitrag von fefe zu den Desktops an sich...
http://blog.fefe.de/?ts=b2f6c021

Habe ich was überlesen? Was hat der Post mit Gnome zu tun? (Fefe irrt - Gnome läuft auch ohne .Net!)

KDE ist schon seit längerem auf abwegen.

(del)
2010-06-04, 03:12:51
Habe ich was überlesen?Kann sein.

Gast
2010-06-04, 03:17:35
Kann sein.

Aha.

Was ist mit Debian? Nur so.

Gast
2010-06-26, 18:31:19
Gibts bzgl. der Gnome Shell was neues von dir, puntaneras? Ich denke ich werde sie jetzt auch mal ausprobieren. Nutze am Desktop zwar ausschließlich KDE und kann mit Gnome eigentlich nichts anfangen, aber mit neuen Konzepten könnte sich das ja ändern. In einer virtuellen Maschine hab ich die neue Shell leider nicht zum Laufen bekommen, auch wenn 3D-Zeugs grundsätzlich funktioniert. Die 3D-Beschleunigungsfähigkeiten von Virtualbox sind da eben noch lückenhaft.

Werde mir dann mal die Shell mit sämtlichen Gnome-Abhängigkeiten auf meine F13-Box knallen. In Rawhide befinden sich zwar mittlerweile deutlich aktuellere Versionen, aber da muss ich dann leider verzichten. Das ganze System umzustellen will ich jetzt auch nicht, auch wenn das mit Btrfs-Snapshots durchaus reversibel wäre. Außerdem ist die SSD zu klein dafür.

krass
2011-04-07, 07:02:06
gnome 3 wurde gestern finally released!

http://gnome3.org/

http://www.omgubuntu.co.uk/2011/04/gnome-3-released-to-be-available-for-ubuntu-11-04-via-ppa/

http://www.webupd8.org/2011/04/gnome-3-with-gnome-shell-has-finally.html

puntarenas
2011-04-07, 07:15:51
Sehr lesenswerte Artikel zu Gnome3:

derStandard.at - GNOME 3.0: Die neue Linux-Desktop-Generation ist da (http://derstandard.at/1301873771194/Offiziell-GNOME-30-Die-neue-Linux-Desktop-Generation-ist-da)

Pro-Linux.de - Gnome 3.0: Bruch mit Paradigmen (http://www.pro-linux.de/artikel/2/1501/gnome-30-bruch-mit-paradigmen.html)

Ich bin wirklich gespannt, wie es sich in der Releasefassung jetzt anfühlt, aber ich warte erst noch auf Fedora 15, bevor ich selbst eintauche.

krass
2011-04-07, 07:25:32
Sehr lesenswerte Artikel zu Gnome3:

derStandard.at - GNOME 3.0: Die neue Linux-Desktop-Generation ist da (http://derstandard.at/1301873771194/Offiziell-GNOME-30-Die-neue-Linux-Desktop-Generation-ist-da)

Pro-Linux.de - Gnome 3.0: Bruch mit Paradigmen (http://www.pro-linux.de/artikel/2/1501/gnome-30-bruch-mit-paradigmen.html)

Ich bin wirklich gespannt, wie es sich in der Releasefassung jetzt anfühlt, aber ich warte erst noch auf Fedora 15, bevor ich selbst eintauche.

prima,

mit einem live image kann man ja schon mal einen blick riskieren

http://gnome3.org/tryit.html

in verbindung mit ubuntu würde ich erstmal abraten, das ging letztes wochenende bei mir echt in die hose ;(

captainsangria
2011-04-07, 07:30:41
prima,

mit einem live image kann man ja schon mal einen blick riskieren

http://gnome3.org/tryit.html

in verbindung mit ubuntu würde ich erstmal abraten, das ging letztes wochenende bei mir echt in die hose ;(na toll - welche ubuntu version hattest du oben? selbst habe ich 10.10. x64

krass
2011-04-07, 08:15:45
na toll - welche ubuntu version hattest du oben? selbst habe ich 10.10. x64
soweit ich informiert bin, gibt es nur für natty ein officielles ppa - natty ist am 28.4 fertig.

kannst natürlich selber frickeln ... geht mit etwas aufwand anscheinend auch mit der 10.10

http://www.webupd8.org/2010/10/install-gnome-shell-from-git-in-ubuntu.html

ich würde einfach auf den natty release warten ;)

Gast
2011-04-07, 12:11:05
Das ganze geht in die Richtung, daß sich die Shells wie iPad bedienen lassen werden, nur mit einer Maus. Für einen normalen "Desktoper" finde ich den ganzen Murks ziemlich daneben.

BananaJoe
2011-04-09, 14:42:47
Gibt es denn eine Möglichkeit Gnome 3 "klassisch" aussehen zu lassen?

DanMan
2011-04-09, 14:51:42
prima,

mit einem live image kann man ja schon mal einen blick riskieren

http://gnome3.org/tryit.html
Hatte ich eben versucht, nur lief mit dem eingebauten nouveau Treiber die 3D Unterstützung nicht, und damit nur die Fallback-Umgebung. Hatte noch probiert den nvidia Treiber zu installieren, habs aber nicht hinbekommen. Insofern nichts zu testen.

@BananaJoe: Dieser Fallback-Modus ist dem sehr ähnlich.

M3NSCH
2011-04-09, 22:47:20
Gibt es denn eine Möglichkeit Gnome 3 "klassisch" aussehen zu lassen?
ja, kannst du beim einloggen wählen

ESAD
2011-04-09, 23:18:42
hab mir das mal kurz angesehen und bin bis jetzt nicht so überzeugt davon. ich halte mich ja jetzt schon nicht an den Workflow welchen Gnome 2.X vorgibt. müsste aber wohl wirklich noch mal länger benutzen um eine wirkliche entscheidung zu treffen

BananaJoe
2011-04-10, 20:39:31
Hmm, hab nun a mal die Fedora-CD getestet.... weiß irgendwie nicht so recht was das alles bedeuten soll?! :(

Denn "Fallback-Modus" durfte ich auch bewundern, da kann man ja nicht mal ein Hauptmenu hinzufügen, bzw. das Panel anpassen.

Mal sehen was das wird... evtl. zu xfce wechseln.

puntarenas
2011-04-12, 11:03:52
Gibt es denn eine Möglichkeit Gnome 3 "klassisch" aussehen zu lassen?Ich würde das klar verneinen. Der Fallback-Modus ist wirklich nichts anderes mehr als ein Notbehelf und da muss man sich nichts vormachen, der erfährt kaum Aufmerksamkeit und kommt entsprechend zerschossen daher. Wenn du den klassichen Gnome2-Desktopstyle möchtest, dann Gnome 2.32 oder Xfce.

Heise.de hat Gnome3 jetzt auch einmal einen Kommenat gewidmet:
Die Woche: Gnome 3 ist cool (http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-Gnome-3-ist-cool-1223065.html)

Ich konnte doch nicht widerstehen und habe mir Mal ungeduldig Fedora 15 Alpha nebst proprietärem Nvidia-Treiber von rpmfusion. org installiert. Fuck you Nvidia, kommt mal klar und greift den Nouveau-Leuten mit Codebeiträgen und Specs unter die Arme! Bis Fermis anständig stabil und performant out-of-the-box mit freiem Treiber laufen, kommt bestimmt schon wieder der nächste Architekturwechsel, unschön für kombinierte Spiele-/Desktoprechner im Dual-Boot.

Zunächst einmal hat sich in der Gnome-Shell doch noch eine Menge getan, seit ich sie mir zuletzt angesehen hatte. Was gleichgeblieben ist, wenn man unvermittelt von Windows7 oder mit den antrainierten Gnome2-Abläufen mit dem Ding in Verbindung kommt, dann hakt und klemmt es erst einmal an allen Ecken und Enden und man muss die Entwickler zwangsläufig für Idioten halten.

Halb so schlimm, erst einmal Arme ausschütteln und dann nachschauen, was die vorgetrampelten Pfade für einen Workflow vorsehen und was man für schlechte Angewohnheiten man mir austreiben möchte, vielelicht ist der neue Ansatz ja einfach nur anders, aber durchaus stringent. Abseits der vorgetrampelten Pfade ist es übrigens wirklich ausgesprochen holprig, also entweder man benutzt die Gnome-Shell so, wie sie konzipiert wurde, oder man spart sich den Ärger besser ganz und sucht sich eine andere Oberfläche.

Super finde ich das Workspace-Management. Die Übersicht der Workspaces ist nicht seit meinem letzten Kontakt nicht mehr unten angesiedelt, sondern am rechten Rand eingeklappt. Man erstellt und schließt Workspaces auch nicht mehr manuell, stattdessen werden neue Workspaces jetzt automatisch hinzugefügt bzw. wieder entfernt, wenn sie nicht länger in Gebrauch sind. Es ist immer mindestens ein freier Workspace in der Übersicht vorhanden und dorthin zieht man entweder ein Launcher-Icon, so dass die Anwendung dort startet, oder man wechselt auf den freien Workspace und ruft von dort die Anwendung auf.

Gepriesen sei auch die Favoriten-Leiste für Anwendungen links (Dash) und ich freue mich schon auf Gnome 3.2, wo dann auch "Jumplists" unter den Icons Einzug halten werden (über den Rechtsklick auf ein Programm-Icon [werden] die zuletzt im Zusammenhang mit der betreffenden Anwendung genutzten Dokumente gelistet - Quelle: derStandard.at - GNOME 3.2: Erste Features für das nächste Desktop-Update (http://derstandard.at/1301874136403/Naechste-Runde-GNOME-32-Erste-Features-fuer-das-naechste-Desktop-Update)).

Leider verfügt meine Tastatur über keine "Super"-Taste (aka. "Windows-Taste") und damit komme ich nur über die linke obere Ecke in die Shell, von wo ich dann ganz nach rechts eiern muss, um die Workspace-Übersicht auszuklappen. Zwischen Anwendungen kann man allerdings auch sehr schön mittels Alt+Tab wechseln und einzelne Anwendungsfester stehen dort hübsch gruppiert nebst Minitauransicht zur Auswahl. Damit holt man sich das Anwendungsfenster dann bequem in den Vordergrund und bei Bedarf wird natürlich auch gleich auf den Workspace gesprungen. Zur Sortierung kann ich mangels ausgiebigen Erfahrungen noch nichts sagen, ich hoffe es steckt ein intelligenteres Konzept als "alphanumerisch" dahinter und lasse mich heir gern aufklären.

Schmerzlich vermisst habe ich zunächst meinen Desktop. Andererseits wird mein Desktop regelmäßig binnen kürzester Zeit zu einer Müllhalde, ohne dass es einen wirklichen Vorteil bringt, dort Icons oder Dokumente abzulegen. Starter-Icons liegen wohlsortiert in der Gnome-Shell und um ein Dokument aufzurufen, müsste ich im Falle einer Positionierung auf dem Desktop erst einmal das aktive Fenster in den Hintergrund schicken, mit dem gleichen Aufwand kann ich natürlich auch gleich den Dateimanager aufrufen. Also habe ich mich vom Desktop-Folder jetzt innerlich verabschiedet und ich werde den freigewordenen Platz zunächst auch nicht für alternative Ablagesysteme wie "The Board" (derStandard.at - "The Board": Schnippsel-Sammlung für den Linux-Desktop (http://derstandard.at/1277338885053/Konzept-The-Board-Schnippsel-Sammlung-fuer-den-Linux-Desktop) nutzen", weil ich erst einmal sehen möchte, wie gut sich das Gnome-Shell-Gesamtkonzept bei mir auf Dauer bewährt und wie der Flow weiterentwickelt wird.

Interessant finde ich auch die Überlegungen, dass die Gnome-Shell durch ihr Java-Script-Fundament prinzipiell auch als Bedienoberfläche für "das Web" (TM) taugen würde, wenn man sie in einen Browser einbettet. Das ist aber sicherlich Zukunftsmusik und wer weiß, wie solche Trends und Prognosen sich am Ende entwickeln. Prinzipiell ist ohnehin ein breites Anwendungsspektrum denkbar, ein Touchscreen und ein oder zwei Bedientasten reichen aus und man sollte auch auf Smartphones oder Tablet-Gadget-Whatever-Rechner in den Gome3-Genuss kommen.

Meine ersten Eindrücke sind allerdings durchaus auch gemischt. Die Performance kam mir vormals schon runder vor, im Moment wirken die Animationen auf mich ein wenig hakelig, als ob die GTX460 in ihrem Idle-Mode nicht genug Leistung bereithielte. Das schlichte Design gefällt mir, wobei Nautilus unter Fedora 15 schon sehr spartanisch gekleidet wurde. Soweit ich weiß ist dies das Upstream-Theme und Fedora wird mit F16 wieder ein Eigendesign ausliefern. Das kommt dann bestimmt wenn ich den jetztigen Look gerade liebgewonnen habe. Applets können sie behalten, bevor ich mir wieder einen Wildwuchs wie im Gnome-Panel einfange, übe ich mich lieber erst einmal in Genügsamkeit. Andererseits... die lm-sensors hätte ich schon gern und das Wetter im Fenster ist eben doch anders, als ein Blick aus dem Fenster.

Was ich auch gern hätte, wäre eine Möglichkeit direkt in die Windows-Ansicht bzw. die Applications-Ansicht zu springen, je nachdem ob ich die Gnome-Shell über die linke oder rechte obere Bildschirmecke betrete. Kann aber gut sein, dass sich dieser Wunsch nach einer besseren Eingewöhnung noch als nicht zu Ende gedacht erweist. Womöglich reichen die Favoriten für den Alltagsbetrieb bei Weitem aus und zum Aufruf anderer Anwendungen einmal im Schaltjahr wäre sowas Overkill. Andererseits, wenn jetzt mit Gnome 3.2 noch ein Ausbau der Suchfunktion nebst Zeitgeist-Integration erfolgt und dafür eine dritte Ansicht (Libraries) (http://derstandard.at/1301874136403/Naechste-Runde-GNOME-32-Erste-Features-fuer-das-naechste-Desktop-Update) eingeführt werden sollte, dann würde es langsam konfus und umständlich, jedes Mal zwei Schritte vor der eigentlich beabsichtigten Auswahl gehen zu müssen. Kein Wunder dass die Entwickler noch nach einer eleganteren Lösung suchen.

Den Minimieren-Button vermisse ich übrigens keine Sekunde, denn Minimieren hat in Abwesenheit des Desktop-Folders deutlich an Bedeutung verloren. Tatsächlich wäre mir persönlich sogar entgegengekommen, wenn der Schließen-Button auch noch gleich entfernt worden wäre, denn ich bin was das angeht unglaublich schlecht dressiert und wenn mir unter herkömmlichen Desktops alles zu eng wird, dann schieße ich oftmals genervt Fenster ab um mir Luft zu verschaffen, was ich dann hinterher wieder ein wenig bedauere. Klar, auch die Gnome-Shell kann mir nicht gegen Desktop-Platzangst-Reizüberflutungskoller helfen, aber anstatt dass ich mir gewaltsam wieder freie Sicht auf den Desktop oder im Hintergrund liegende Fenster freizuschaufle, versucht sie mich jetzt behutsam dahingehend zu lotsen, dass ich zur elegant Seite ausweiche und mir auf einem neuen Workspace den benötigten Raum nehme. Ich hoffe es gelingt mir, meine schlechten Angewohnheiten zu überwinden, ich denke der neue Workflow würde sehr viel entspannter ausfallen, wenn ich ihn erst einmal verinnerlichen konnte.

Gast
2011-04-12, 12:22:43
Hmm, hab nun a mal die Fedora-CD getestet.... weiß irgendwie nicht so recht was das alles bedeuten soll?! :(


Habe auch die Fedora-LiveCD.
Weiß jemand wie ich mir das Bootmenu (grub?) anzeigen lassen kann?? 'ESC' und 'F2' ging nicht.
Ich möchte dem Kernel beim starten gern noch ein paar Optionen mitgeben.

Gast
2011-04-13, 00:23:04
soweit ich weiß ist das timeout auf 0 gestellt. um den kernel aber auszuwählen muss man also sehr flott sein und zum beispiel cursor taste unten drücken (einfach nach dem ersten bios lebenszeichen immer wieder drücken :D )

puntarenas
2011-04-13, 09:00:38
Ein Tag mehr in der Shell und schon flutscht das langsam. Ein paar Nettigkeiten:


Alt+Tab ist exzellent geeignet, um zwischen zwei Anwendungen hin und herzuschaten. Die jeweils zuletzt aktive ist immer direkt im Fokus.

ein Klick mit der mittleren Maustaste in die Titelleiste eines Anwendungsfensters bewegt dieses im Fensterstapel an die unterste Position, so dass verdeckte Fenster sichtbar und fokussiert werden.

die Autoresize-Funktionen (Fenster an den seitlichen Rand ziehen -> horizontaler Split; an den oberen Rand -> Maximieren) empfinde ich als wesentlich intuitiver und greifbarer als unter Windows7, wo ich die Funktion deaktivieren musste, weil sie mich kirre machte.


Gnome-Tweak-Tool:


39470 39471
39472 39473
39474


Das Gnome-Tweak-Tool ist noch in einem sehr frühen Zustand und kann noch nicht sehr viel. Schön fand ich allerdings, dass ich wieder Zugriff auf die Schrifteinstellungen erhalte, die feinabgestufte Skalierungsmöglichkeit ist schon fesch. Außerdem hatte ich die Datumsanzeige neben der Uhr vermisst, das war es dann auch mit meinem Anpassungsbedarf aus den bislang gegebenen Möglichkeiten.

Ein Volltreffer ist natürlich mal wieder, dass die Kernel-Entwickler nicht nur das Big Kernel Lock entfernt haben, sondern dabei auch gleich die Unterstützung für meine Hauppauge WinTV-HVR-1300 (http://www.linuxtv.org/wiki/index.php/Hauppauge_WinTV-HVR-1300) in die Binsen ging. Ist zwar laut LKML mittlerweile gefixt (https://lkml.org/lkml/2011/3/27/49), aber ob ich da noch ein entsprechendes 2.6.38er-Update in Fedora 15 sehen werde oder ob das dann erst ab 2.6.39 wieder funktioniert, blöeibt spannend. Schade, ein langweiliges Fußballspiel im Fensterchen über S-Video-Capture wäre eine feine Sache und geht erstmal nur unter Windows. Egal, Off-Topic, Whine und bei Bedarf mache ich dazu noch einen eigenen Thread auf. :)

Simon
2011-04-13, 21:10:07
Hab vorhin mal die Gnome Shell mit Fedora ausprobiert. Ganz nett. Was daran jetzt neu und so toll ist, erschliesst sich mir nicht :confused:

puntarenas
2011-04-14, 08:50:36
Ob es toll ist, liegt natürlich ganz im Auge des Betrachters, aber mit welchem vergleichbaren Desktop hast du denn zuvor gearbeitet?


Workspaces werden dynamisch hinzugefügt und entfernt

Konzept des "desktop-folder" geknickt, anstatt auf einen Ordnerinhalt glotzt man tatsächlich nur auf ein Hintergrundbild, falls man gerade freie Sicht auf den Workspace hat

"Exposé" (http://de.wikipedia.org/wiki/Expos%C3%A9_%28Apple%29)-Funktion mit Dash (Schnellstarterlinks, Jumplists to come...), Suchfunktion (Dokumente und Anwendungen, Zeitgeist to come) und Workspace-Übersicht (wiederum mit Miniatur-Exposé) kombiniert -> die Shell

Taskleiste entfernt, zwischen Anwendungen schaltet man mittles Alt-Tab oder über die exposéartige Anwendungsübersicht um. Innerhalb eines Worspaces lässt sich ein Stapel von Anwendungen auch mittels der mittleren Maustaste (Klick in Fenstertitelleisten) durchschalten.

Minimieren-Button entfernt, da er mangels Einblendung des desktop-folders im Bildhintergrund und Fehlen einer Taskleiste überflüssig wurde. Maximieren erfolgt durch Doppelklick oder ziehen des Fensters an den oberen Bildrand, daher verbleibt der Schließen-Button als einziger in der Fensterleiste.

kein Startmenü, Anwendungen werden in der Shell (bzw. nach Alt-F2) durch tippen ihrer Anfangsbuchstaben, durch Klicken (oder Drag&Drop auf einen neuen Workspace) aus der Dash heraus, durch Klicken (oder Drag&Drop auf einen neuen Workspace) aus der Anwendungsübersicht oder eben durch Auswahl eines Dokuments aus der Suche bzw. dem Dateimanager heraus aufgerufen.

sehr nettes Benachrichtgungsystem am unteren Rand, das den globalen Bereitschaftsstatus (anwesend, beschäftigt, abwesend....) auswertet und entsprechend respektiert.


Klar, "ähnlich" sind alle Desktopumgebungen, man startet halt irgendwie seine Anwendngen und im Falle von Multitasking kann man irgendwie zwischen ihnen umschalten.

---

Übrigens, gconf-editor ist tot und soll wegen möglicher Nebenwirkungen nicht mehr verwendet werden. Stattdessen ist das neue Tool der Wahl für "Registry-Tweaks" (SCNR!) dconf-editor, ich vermute das Gnome-Tweak-Tool (https://live.gnome.org/GnomeTweakTool) wird die gebräuchlichsten Anpassungen aber auch nach und nach integrieren.

Bis dahin muss man ein wenig suchen und basteln. Ich habe mich zum Beispiel gefragt, wie man das a11y-Menü ausblenden kann, hier ist die Lösung, die auch einen guten Ausgangspunkt für andere fortgeschrittene GUI-Tweaks bieten sollte: Re: Gnome 3 Remove Accessibility Icon From... task tray thing (http://forums.fedoraforum.org/showpost.php?p=1460585&postcount=17)

Simon
2011-04-14, 09:11:20
puntarenas, danke für deine Ausführungen! =)

Ob es toll ist, liegt natürlich ganz im Auge des Betrachters, aber mit welchem vergleichbaren Desktop hast du denn zuvor gearbeitet?
Gnome 2.x, KDE 3.5.4 (gerade im Moment), KDE 4.x, XFCE 4.6 und normalerweise gerade mit XFCE 4.8. Dazu Windows ab 95. Kein OS X bisher, zumindest nicht länger als 10 Minuten.

Workspaces werden dynamisch hinzugefügt und entfernt
Brauche ich nicht. Ich brauche genau drei Workspaces.

Konzept des "desktop-folder" geknickt, anstatt auf einen Ordnerinhalt glotzt man tatsächlich nur auf ein Hintergrundbild, falls man gerade freie Sicht auf den Workspace hat
Hab ich momentan auch so überall eingestellt.

"Exposé" (http://de.wikipedia.org/wiki/Expos%C3%A9_%28Apple%29)-Funktion mit Dash (Schnellstarterlinks, Jumplists to come...), Suchfunktion (Dokumente und Anwendungen, Zeitgeist to come) und Workspace-Übersicht (wiederum mit Miniatur-Exposé) kombiniert -> die Shell
Mhm, ich brauche nur eine Handvoll Anwendungen, die auf Schnellstartkürzeln für die Tastatur liegen.
Brauch ich mal was anderes, fang ich eh an zu suchen, weil ich nicht weiss, wie es heißt :freak:

kein Startmenü, Anwendungen werden in der Shell (bzw. nach Alt-F2) durch tippen ihrer Anfangsbuchstaben, durch Klicken (oder Drag&Drop auf einen neuen Workspace) aus der Dash heraus, durch Klicken (oder Drag&Drop auf einen neuen Workspace) aus der Anwendungsübersicht oder eben durch Auswahl eines Dokuments aus der Suche bzw. dem Dateimanager heraus aufgerufen.
Da erkenn ich jetzt überhaupt nichts neues dran...

sehr nettes Benachrichtgungsystem am unteren Rand, das den globalen Bereitschaftsstatus (anwesend, beschäftigt, abwesend....) auswertet und entsprechend respektiert.
Das muss ich bei dem kurzen Fedora-Test gestern übersehen haben :freak:


Was total nervig ist, dass ich keine Applets in die Statusleiste einfügen kann. Ich muss zumindest wissen, wie sehr die CPU ausgelastet ist. Dazu das aktuelle Datum.


Mein Test war nur sehr, sehr kurz - vielleicht hab ich deswegen vieles übersehen bzw. nicht richtig bemerkt. In der c't ist ein Artikel über Gnome 3, den werd ich mir erstmal anschauen und dann nochmal Fedora booten ;) Wollte eh schauen, wie ich die ATI-Treiber (fglrx) bei Fedora installiert kriege, um zu schauen, wie Gnome3 damit läuft. Wenn das nicht tut, kann ich das gleich vergessen. Die OSS-Treiber schmelzen meinen Laptop ;(

Gast
2011-04-14, 09:23:38
Was total nervig ist, dass ich keine Applets in die Statusleiste einfügen kann. Ich muss zumindest wissen, wie sehr die CPU ausgelastet ist. Dazu das aktuelle Datum.


Das macht mir auch ein bisschen Kopfschmerzen. CPU- und Netzwerkauslastung muss ich unbedingt im Blick haben. Gibt es schon Alternativen bzw. Workarounds?

puntarenas
2011-04-14, 10:28:38
Gnome 2.x, KDE 3.5.4 (gerade im Moment), KDE 4.x, XFCE 4.6 und normalerweise gerade mit XFCE 4.8. Dazu Windows ab 95. Kein OS X bisher, zumindest nicht länger als 10 Minuten.

Hehe... mit "vergleichberem Desktop" meinte ich natürlich einen Desktop, bei dem bewusst die Designentscheidungen getroffen wurden, die sich in Gnome3 wiederfinden. War natürlich eine rhetorische Frage, denn mir ist keiner bekannt und die von dir genannten sind unter den vorgenannten Prämissen natürlich grundverschieden zu Gnome3.

Natürlich kannst du dir nahezu alle Desktopumgebungen zurechtlegen und sie dann nach deinen Vorlieben nutzen. Du hast ja Beispiele genannt, wie dein Desktopalltag aussieht, kommst offensichtlich gut damit zurecht und bist zufrieden. Allgemeine Vergleiche kann man auf dieser individualisierten Basis aber meiner Meinung nach nur schwer ziehen. Du wolltest vermutlich auch nur zum Ausdruck bringen, dass du persönlich kein großes Interesse an einem geänderten Desktop-Workflow hast, egal was sich die Entwickler dabei gedacht haben und wo sie alte Zöpfe abgeschnitten haben, weil du sowieso zu deinem ganz eigenen Bedienkonzept gefunden hast. :)


Was total nervig ist, dass ich keine Applets in die Statusleiste einfügen kann. Ich muss zumindest wissen, wie sehr die CPU ausgelastet ist. Dazu das aktuelle Datum.

Die Datumsanzeige kannst du mittels Gnome-Twek-Tool oder dconf-editor aktivieren.

Das macht mir auch ein bisschen Kopfschmerzen. CPU- und Netzwerkauslastung muss ich unbedingt im Blick haben. Gibt es schon Alternativen bzw. Workarounds?
Nein, soweit ich weiß gibt es noch nichts. Ich bin auch gespannt inwieweit es gelingt, den Rufen nach Features und Nettigkeiten zu widerstehen und das Ganze in gelenkten Bahnen zu halten, sonst haben wir bald wieder den Wildwuchs, der das alte Panel mit Notification-Area als Behelfs-Tray gekennzeichnet hat.

Eine Möglichkeit wäre natürlich, da sowieso kein "Desktop" mehr existiert, Background-Applets einzubinden. Die Nachteile sind auch klar, heißt ja nicht umsonst "Background", man hätte da wieder nichts im Blick und damit könnte man die entsprechende Applikation auch gleich ganz regulär ausführen. Vielleicht also eine Sidebar?

Ich persönlich habe zuerst das lm-sensors-applet vermisst, aber wenn ich darüber nachdenke war das Quatsch. Im Grunde möchte ich nicht ständig wissen, wie schnell ein Lüfter dreht und welche Temperaturen herrschen, ich möchte zuverlässig mitbekommen wenn Grenzwerte überschritten werden. Ich glaube, ich möchte einen konfigurierbaren Hintergrunddienst, der mir eine Benachrichtigung (mit kritischer Priorität) einblendet, wenn so etwas passiert.

Bei Auslastungsanzeigen stellt sich das natürlich ein wenig anders dar. Natürlich kannst du einfach den gnome-system-monitor starten und dann ab und zu einen Blick darauf werfen (z.B. mittels kurzem Aufruf der Anwendungsübersicht), aber das ist nicht dasselbe, wie die Auslastung dauerhaft im Blick zu haben. Hatte ich auch im Panel, aber auch hier bin ich bei einer "Clutter/Nutzen-Abwägung" unentschlossen, wenn ich etwas länger darüber nachdenke. Gelegentlich möchte ich mal diese oder jene Auslastung analysieren, aber im Grunde muss das für mich nicht in Echtzeit ablesbar sein, ein Blick in den Verlauf nach Abschluss der betreffenden Aktion reicht meist auch. Belibt das gewohnte "Gefühl der Chef" zu sein und alles unter unmittlebarer Kontrolle zu haben. Andererseits ist es durchaus ein valides Argument, dass die Software per Design keine Kapriolen machen sollte. Tut sie es doch, dann ist es ein Bug der gefixt gehört.

Mal sehen, was für Lösungen kommen. Erst einmal muss das bereits beachtlich runde Werk weiter abgerundet und konsolidiert werden, dann kann man schauen, wo sich Erweiterungen schmerzfrei und organisch andocken lassen. Im immerwährenden Zwispalt zwischen Feature-Hunger und elegantem Gesamtkonzept hoffe ich trotzdem, dass die Entwickler sich nicht zu sehr treiben lassen und sehr behutsam vorgehen. Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich die stets so gescholtene Gnome-Developer-Community allerdings als beeindruckend entschlussfreudig und innovativ gezeigt, ich habe zunächst einmal also wenig Grund, an einer stringenten Weiterentwicklung von Gnome3 zu zweifeln.

Simon
2011-04-14, 10:58:55
Du wolltest vermutlich auch nur zum Ausdruck bringen, dass du persönlich kein großes Interesse an einem geänderten Desktop-Workflow hast, egal was sich die Entwickler dabei gedacht haben und wo sie alte Zöpfe abgeschnitten haben, weil du sowieso zu deinem ganz eigenen Bedienkonzept gefunden hast. :)
Ah, der Eindruck täuscht ;) Wenn ich absolut zufrieden so wäre, würde ich mir Gnome3 gar nicht so genau anschauen ;)

Ich sehe für mich schon Verbesserungsmöglichkeiten, was das angeht: Wechsel zu einer bestimmten Applikation (Eclipse, Terminal, Debugger, Firefox, ...) auf Knopfdruck ist das Killer-Feature für mich. Momentan hab ich die Anwendungen gruppiert auf einem Workspace abgelegt und wechsel dann den Workspace. Bei mehreren Anwendungen pro Workspaces ist das leider nicht ganz so ideal. Die Expose-Funktion schau ich mir später mal an. Ich will nur ungern dauernd mit der rechten Hand zwischen Tastatur und Maus wechseln, von daher wäre da eine gute Tastatursteuerung ideal.
Ich hab gestern auf die Schnelle nicht die Möglichkeit gefunden, Tastaturshortcuts für eigene Anwendungen festzulegen. Mal schauen, wie ich nachher Zeit hab...

Vielleicht also eine Sidebar?
Eine Sidebar (egal auf welcher Seite) nimmt wieder Platz weg, was blöd ist. In der Statusleiste wäre noch Platz ;)

Bei Auslastungsanzeigen stellt sich das natürlich ein wenig anders dar. Natürlich kannst du einfach den gnome-system-monitor starten und dann ab und zu einen Blick darauf werfen (z.B. mittels kurzem Aufruf der Anwendungsübersicht), aber das ist nicht dasselbe, wie die Auslastung dauerhaft im Blick zu haben.
Das ist bei mir auch eher ein Workaround, um zu sehen, wann bestimmte Programme fertig sind ;( Vielleicht sollte ich mal schauen, wie man möglichst einfach Nachrichten an den Desktop schickt (so wie die Nachrichten "Es sind 428 Aktualisierungen verfügbar") - dann könnte ich das in die Toolchain einbauen. Dann bräuchte ich die Anzeigen wirklich nicht mehr =)


Hat jemand Gnome3 mit den proprietären ATI-Treibern am Laufen?

puntarenas
2011-04-14, 11:37:53
Die Expose-Funktion schau ich mir später mal an. Ich will nur ungern dauernd mit der rechten Hand zwischen Tastatur und Maus wechseln, von daher wäre da eine gute Tastatursteuerung ideal.

Die Super-Taste (aka. Windows-Taste) blendet die Shell ein. Ich habe in der Gnome-Shell zugegeben noch nicht per Tastatur navigiert, aber das geht bestimmt intuitiv und durchdacht, sonst kannst du gleich mal zurecht einen wütenden Bugreport absenden. :tongue:


Eine Sidebar (egal auf welcher Seite) nimmt wieder Platz weg, was blöd ist. In der Statusleiste wäre noch Platz ;)

Klar, nach welchen Kriterien entscheidest du, was sich da an externem "Krempel" einnisten darf? Windows 7 beispielsweise versteckt und sammelt die Tray-Icons und man braucht einen Extraklick, bis zum Klick bis ins Anwendungsfenster. Da muss man schon fragen, warum überhaupt diese Sonderform der Anwendungsverwaltung.

Bei mir wohnt da derzeit der Realtek-Audio-Manager, das "Hardware sicher entfernen"-Icon und die "Computerstatus: Geschützt"-Anzeige. Hardwareeinstellungen und Wechseldatenträger verwaltet Gnome3 zentral und eine Dauerbenachrichtigung "hier gibt es nichts zu sehen, alles grün" ist auch irgendwie gaga.

Dann habe ich noch Fastcheck im Tray, das mein E-Mailpostfach überwacht und von dem aus ich dann in meinen Mailaccount bzw. die E-Mail-Anwendung springen kann. Unter Gnome3 muss ich das nicht haben, denn da reicht wieder ein Hintergrunddienst, der mir dann über das zentrale Benachrichtigungssystem eine Benachrichtigung einblendet, wenn tatsächlich Post gekommen ist.

Manchmal wohnen in meine Windows7-Tray dann auch noch Prime95 oder Fraps und auch hier frage ich mich manchmal, warum die sich nun wieder nicht ganz regulär in der Taskleiste einreihen können. Ich will hier übrigens keineswegs Windows oder andere Desktopumgebungen bashen, aber ich versuche mich ein wenig in die Entscheidungen auf dem Weg zu Gnome3 hineinzudenken, wo man sich sicherlich ähnliche Fragen gestellt hat. Billigt man derartigen Tray-Kandidaten dann im herkömmlichen Taskleistenkonzept noch die Sonderstellung mit dem Tray-Icon anstelle eine herkömmlichen Taskleistenlistung zu, muss man sich das nochmal überlegen, wenn man überhaupt keine Taskleiste mehr hat.

Zu meiner Verwunderung habe ich übrigens festgestellt, dass sich Gnote (aka. Tomboy, Gnote ist der C++-Rewrite) in der Benachrichtigungsleiste einnistet. Ich muss mich da auch nochmal einlesen, wo die Trennlinie gezogen wird und welche Guidelines es gibt. Würde mich doch verwundern, wenn die Benachrichtgungsleiste zum neuen Tray würde, denn damit hätte man die alten Probleme, aber nicht einmal einen geeigneten Ort für Live-Anzeigen wie die Systemauslastung geschaffen.

Wenn ich schnellen Zugriff auf Gnote möchte, dann kann ich mir das Starter-Icon in die Dash legen und ob Gnote bereits im Hintergrund schläft oder gerade erstmals gestartet wird, braucht mich auch nicht zu interessieren. Sehr merkwürdig, diese Dauereinblendung. :confused:


Das ist bei mir auch eher ein Workaround, um zu sehen, wann bestimmte Programme fertig sind ;( Vielleicht sollte ich mal schauen, wie man möglichst einfach Nachrichten an den Desktop schickt (so wie die Nachrichten "Es sind 428 Aktualisierungen verfügbar") - dann könnte ich das in die Toolchain einbauen. Dann bräuchte ich die Anzeigen wirklich nicht mehr =)
Ja, das sollte in den meisten Fällen mit dem "von Hinten durch die Brust ins Auge" aufräumen, aber es gibt eben die problematischen Beispiele, wo man eine Live-Anzeige nicht gleichwertig ersetzen kann. Allerdings fällt mir gerade kein Beispiel ein, das zugleich auch noch unbestreitbar großen Nutzen mitbringt. :uponder:

wrdaniel
2011-04-14, 16:28:41
... Vielleicht sollte ich mal schauen, wie man möglichst einfach Nachrichten an den Desktop schickt ...

"notify-send" für eine einfache Benachrichtigung, oder etwas mit zenity

puntarenas
2011-04-15, 09:13:02
"notify-send" für eine einfache Benachrichtigung, oder etwas mit zenity
Wobei das anwendungsseitig auch erst einmal irgendwie ausgelöst werden muss. Im einfachsten Fall könnte man ein geeignetes Script basteln (http://wiki.ubuntuusers.de/zenity), aber native Unterstützung wäre natürlich vorteilhafter.

Hat eigentlich jemand einen hübschen Link zur Hand, der die Möglichkeiten und Zukunftspläne des Benachrichtigungssystems etwas ausführlicher erklärt? Ich weiß, dass Benachrichtigungen nach Priorität und in Abhängigkeit vom Benutzerstatus behandelt werden ("Ihr Rechner brennt!" kommt auch bei "Bitte nicht stören!" durch, sie haben Post wird für später zurückgelegt). Wieviele Prioritätsabstufungen gibt es (Guideline?!)? Gibt es (schon) ein Tool, um durch die Historie zu browsen? Wie lange wird diese vorgehalten? Fragen über Fragen.

---


Zu meiner Verwunderung habe ich übrigens festgestellt, dass sich Gnote (aka. Tomboy, Gnote ist der C++-Rewrite) in der Benachrichtigungsleiste einnistet.

Die Benachrichtigungsleiste am unteren Rand heißt offiziell übrigens "message tray" oder "messaging tray" und es ist tatsächlich beabsichtigt, dass Tray-Icons sich dort einblenden. Gnote verhält sich daher wie erwünscht:

[...]

But:

gnome-panel applets are not exposed to the user at all in the
GNOME Shell, so they can never be the only way to do something
or the expected way to do something.

Tray icons will be displayed in GNOME Shell, but will provide
a less-than-ideal user experience. (They will be hidden in the
message tray under the assumption that they have something
to do with notifications or running tasks.)
desktop-devel-list - Re: Applets and GNOME 3 (http://mail.gnome.org/archives/desktop-devel-list/2010-September/msg00074.html)

messaging tray as it called in gnome shell is the place where system tray icons are present. Currently there is no support for jump lists and when it does, it might make sense to move functionality into that. As of now, this is the best that can be done. fedoraforum.org - Gnome Shell: Notes (http://forums.fedoraforum.org/showpost.php?p=1461303&postcount=4)


Okay, da hoffe ich mal, das ist im Wesentlichen der Übergangsphase geschuldet und nochmal aufräumt wird, sobald "quick lists" (Win7 -> Jumplists) implementiert sind und die selbe Funktionalität in der Dash bereitgestellt werden kann.

Simon
2011-04-15, 09:29:05
Hat jemand Gnome3 auf Ubuntu Natty/11.04 installiert bekommen? Mit dem gnome3-team PPA funktioniert nach einem Neustart gar nix mehr :freak:

puntarenas
2011-04-23, 07:43:17
Gnome-Shell rockt! :up:

Jetzt habe ich mich einige Zeit eingewöhnt und möchte das Ding nicht mehr missen.

Die Tray-Icons im Messaging-Tray sind auch wirklich eine gute Sache, ich rudere also mal volle Kraft zurück. Was fehlt, ist noch etwas Feinschliff, so dass sich die einzelnen Anwendungen da unten gleich verhalten, es ist einfach unschön wenn Rechtsklick-, Linksklick- und Mouseoverfunktionalität unterschedliches Verhalten auslösen.

Ansonsten ist das ein guter Platz für Anwendungen, die im Hintergrund eine langwierige Aufgabe abarbeiten oder auf Ereignise warten, wie zum Beispiel Transmission mit seinen Torrent-Downloads und Rhythmbox mit seiner Musikwiedergabe. Gnote, den ursprünglichen stein meines Anstosses, finde ich dort aber noch immer völlig deplatziert, es arbeitet keine langwierige Aufgabe ab und Benachrichtigungen sind auch nicht zu erwarten, das Ding campt da einfach nur und gehört in die Dash.

Außerdem muss ich gestehen, dass ich nur selten mehrere Workspaces nutze, ganz einfach weil es total locker von der Hand geht, zwischen einzelnen Anwendungen auf einem Workspace hin- und herzuswingen und unter einem halben Dutzend wird es auch keineswegs eng. Taskleisten sind aber definitiv so dermaßen 80er, Minimieren-Buttons dann von mir aus 90er, Apple hat uns 2000 Expose verpasst und aufgewertet zur Gnome-Shell macht desktop(folder)loser Desktop einfach Spaß.

Workspaces tragen ihren Namen also durchaus zurecht, ich zumindest habe meinen Alltags-Workspace, wo ich surfe, Mails schreibe und auch mal ein Terminal öffne. Wenn ich dann konkrete andere Aufgaben erledigen möchte, also beispielsweise einen Brief in LibreOffice tippen, dann spendiere ich einen neuen Workspace. Klar, das gibg bisher auch schon, aber mit dem Worspace-Switching unter Gnome2 bin ich nie so recht warm geworden. Taskleisten-Überladung für zahllose Anwendungsfenster und dann auch noch der Switcher über mehrere Desktops (egal ob Panel-Plugin oder Hotkey), das war mir schnell zu anstrengend.

Den Wildwuchs unter Anwendungen müssen sie aber unbedingt noch ein wenig zähmen. Es nervt einfach nur, wenn da noch Konfigurationstools herumgammeln oder Tools, die für gewöhnlich auf anderem Wege aufgerufen werden (Screenshot erstellen, Dokumentenbetrachter, ...). Warum der "Alt-F2 Launcher" keine Auto-Vervollständigung kennt, ist mir auch nicht klar und einige Systemdialoge sind nervig (Alt-F2 "Befehl nicht gefunden", ...) oder gehören in die Message-Tray um nicht verloren zu gehen (Keyring "Passwort eingeben", ...).

Gespannt bin ich zudem, was jetzt mittelfristig aus dem Fentertitel wird. Der Fenstertitel selbst passt eigentlich auch in das allgegenwärtige Top-Panel neben "Aktivitäten", wo die aktive Anwendung sowieso schon angezeigt wird und da könnte der Close-Button auch noch gleich hin und man hätte den vertikalen Platz gewonnen, ohne etwas zu verlieren. Okay, optional könnte die Titelleiste ja wieder eingeblendet werden, wenn jemand nachträglich unbedingt den Minimieren- und/oder Maximieren-Button wieder dazuschaltet. Habe ich was übersehen, für was ist die Titelleiste denn noch gut?

wrdaniel
2011-04-23, 15:16:38
Bin auch soweit mit Gnome 3 zufrieden. Verfolständigung mit Tab funktioniert hier mit dem Launcher (Alt-F2). Weis einer ob man das Tiling von 50/50 auf z.b. 70/30 stellen kann? Titelleiste finde ich auch recht sinnlos, könnte man vielleicht wenigstens mit der Menüleiste kombinieren.

puntarenas
2011-04-24, 10:48:17
Verfolständigung mit Tab funktioniert hier mit dem Launcher (Alt-F2).
Jepp, war salopp dahingebrabbelt. Was ich mir wünsche sind Vorschläge, entweder wie z.B. in Firefox als Drop-Down-Liste oder eben nur den Topvorschlag hervorgehoben innerhalb der Zeile.

Einen richtigen Knieschuss verpasst mir auch regelmäßig das Beenden des Desktops mit der Maus. Ich vergesse dann gern "Alt" zu drücken und der Rechner geht in einen Suspend, aus dem es kein Erwachen gibt. Ich tippe mal auf den proprietären Nvidia-Treiber als Schuldigen, aber ohne den habe derzeit noch keine Gnome-Shell. Ich konditioniere mich also gerade brav darauf, den Rechner mittels Power-Taste am Gehäuse herunterzufahren.

krass
2011-04-26, 07:57:11
letzte woche wurde ja die 15 beta released ... kann man die schon nutzen?

meine neugierde für gnome shell wächst mit jeden tag - ubuntu & gnome shell geht derzeit gar nicht!

puntarenas
2011-04-26, 08:23:39
Wer gern mal GNOME 3.0 unter Ubuntu einem Probelauf unterziehen will, hat es bei "Natty" nicht unbedingt einfach. Zwar gibt es ein offizielles GNOME3 PPA, aber von dessen Benutzung raten derzeit selbst die offiziellen EntwicklerInnen noch ab. Immerhin wird hier praktisch der gesamte Desktop ausgetauscht - was als Nebeneffekt zur Folge hat, dass dann Unity nicht mehr geht. Eine halbwegs "saubere" Lösung erwartet man frühestens einen Monat nach der Freigabe von Ubuntu 11.04derStandard - Ubuntu 11.04: Ein Wagnis namens "Unity" - GNOME3, schwierig (http://derstandard.at/1303291089123/WebStandard-Test-Ubuntu-1104-Ein-Wagnis-namens-Unity?_slideNumber=17&_seite=)

Du bist nicht allein, Ubuntu und Gnome3 gehen im Moment nicht so recht zusammen.

letzte woche wurde ja die 15 beta released ... kann man die schon nutzen?

Ich weiß nun nicht, was du vorhast, aber hier bei mir läuft F15 seit der letzten Alpha einwandfrei. Damals war der Installer kaputt und ich musste ein wenig frickeln, aber das sollte beim Beta-Image behoben sein. Ebenfalls kaputt ist noch Eclipse, PPPoE war zuletzt noch nicht über den network-manager konfigurierbar und sicher gibt es auch noch einige andere Baustellen, von denen mir einfach nichts bekannt ist. Sollte sich jetzt zügig konsolidieren, sie arbeiten mit Hochtouren an der Fertigstellung von F15.

Ansonsten ist F15 beta derzeit sicherlich die erste Wahl, wenn du dir Gnome3 anschauen möchtest. Greif zu und klatsch es vielleicht erst einmal schnell auf eine Testpartition, um die Grundfunktionalität (insbesondere Grafiktreiber) auf deinem System zu testen. Ich werde mir umgekehrt mal wieder ein Ubuntu installieren, ausprobieren möchte ich Unity ja schon, auch wenn mich Gnome3 jetzt schon ziemlich überzeugt hat.

Neuerdings bestimmt wohl mehr denn je die Vorliebe für eine bestimmte Desktopumgebung, welche Distribution man wählen sollte. Bislang gab es allenfalls mal entsprechende Empfehlungen hinsichtlich der KDE-Affinität einer Distribution. Naja, dann machen wir aus den "rpm vs dpkg" und "KDS vs. Gnome" Flamewars jetzt eben ein "Gnome3 vs. KDE vs. Unity" Rudelbashen und bewerfen dann auch gleich die jeweiligen Distributoren mit Dreck, wobei *buntu einmal für K und einmal für U auf die Zwölf kriegt. :tongue:

Was macht denn eigentlich Suse in Sachen Gnome3? Außerdem wird es Zeit für ein Live-Image von PCLinuxOS, damit man gleich proprietäre Treiber in einem bootfähigen Image zur Hand hat und auch mit aktuellen Grafikkarten stressfrei reinschnuppern kann.

---

Noch ein Nerv, wobei ich nicht weiß ob das Fedora-spezifisch ist oder ob da etwas auf dem Weg von Gnome2 zu Gnome3 veroren gegangen ist. Jedenfalls wird Firefox beim Herunterfahren einfach hart abgeschossen und kommt dann beim nächsten Start jedesmal mit Session Recovery an. Kann sein, dass es damit zusammenhängt, dass irgendwer Herunterfahren für obsolet erklärt hat, aber diese Designentscheidung hat in ihrer radikalen Ausprägung wohl eher keine große Zukunft: Bug 643457 - Removal of the power button is inconvenient for desktop use and wastes energy (https://bugzilla.gnome.org/show_bug.cgi?id=643457)

krass
2011-04-26, 09:16:13
... Ich weiß nun nicht, was du vorhast, aber hier bei mir läuft F15 seit der letzten Alpha einwandfrei. ...
prima ... das hört sich gut an!

ich will in jedem fall vermeiden, stundenlang zu frickeln, bevor ich mir gnome shell anschauen kann & eine installation ist eben aussagekräftiger als eine live session.

...
Ich werde mir umgekehrt mal wieder ein Ubuntu installieren, ausprobieren möchte ich Unity ja schon, auch wenn mich Gnome3 jetzt schon ziemlich überzeugt hat.
...

ja, warum nicht ... bisher hat mich unity allerdings nicht überzeugen können.

...
Neuerdings bestimmt wohl mehr denn je die Vorliebe für eine bestimmte Desktopumgebung, welche Distribution man wählen sollte.

absolut!

und erstaunlich, wie sich OMG! Ubuntu! (http://www.omgubuntu.co.uk/2011/04/from-ubuntu-to-fedora-landing-on-foreign-soil-the-good-the-bad-and-the-ugly/) dazu äußert ;)

Shink
2011-04-26, 09:25:06
Neuerdings bestimmt wohl mehr denn je die Vorliebe für eine bestimmte Desktopumgebung, welche Distribution man wählen sollte.
Warum auch nicht?
Wobei man als Ubuntu-Anhänger immer noch auf Debian ausweichen kann.

Naja, dann machen wir aus den "rpm vs dpkg" und "KDS vs. Gnome" Flamewars jetzt eben ein "Gnome3 vs. KDE vs. Unity" Rudelbashen und bewerfen dann auch gleich die jeweiligen Distributoren mit Dreck, wobei *buntu einmal für K und einmal für U auf die Zwölf kriegt. :tongue:
Wenn jeder versucht alles zu unterstützen macht das die Linux-Welt auch nicht wirklich besser.

DanMan
2011-04-26, 19:33:05
Herunterfahren ist überhaupt nicht tot. Erstmal ist da das offensichtliche, ökologische und ökonimische Problem: es verbraucht mehr Energie. Dauerbetrieb schadet der Umwelt und dem Geldbeutel.

Außerdem machen SSDs immer weiter die Runde, und ich möchte nicht, dass auf dieser ständig die 4GB+ Datei für Hibernation geschrieben wird, weil das nur nutzlos die Lebenszeit verkürzt.

Standby ist tagsüber ok. Wenn man mal eben auf der Arbeit 0,5h Pause macht oder so. Aber wenn ich nach Hause gehe, dann schalt ich die Kiste aus. Mit SSD ist sie ja auch halbwegs schnell wieder oben.

Wenn ich angeben kann, dass der Ruhezustand nicht auf die SSD geschrieben wird, dann würde ich ihn Nutzen (geht in Windows bekanntlich nicht - liegt immer auf C:\ ).

puntarenas
2011-04-29, 09:20:45
und erstaunlich, wie sich OMG! Ubuntu! (http://www.omgubuntu.co.uk/2011/04/from-ubuntu-to-fedora-landing-on-foreign-soil-the-good-the-bad-and-the-ugly/) dazu äußert ;)
Danke für den Link, in Anbetracht des Autors ist das ein wirklich milder Kulturschockbericht. Ob es wohl bald ein "OMG! Fedora" geben wird? :tongue:



Herunterfahren ist überhaupt nicht tot.
Sehe ich persönlich auch so, die entscheidenden Entwickler waren jetzt aber zunächst einmal anderer Meinung. Es ist eine kontoverse Diskussion entbrannt und ich gehe davon aus, dass die radikale Entfernung aus dem Panel in irgendeiner Weise aufgeweicht wird, vielleicht einfach durch eine Konfigurationsmöglichkeit. Wäre zwar suboptimal, aber die Nachfrage scheint groß.

Bis dahin eben fleißig "Alt" drücken oder unter Fedora einfach gnome-shell-extensions-alternative-status-menu installieren:


$ yum info gnome-shell-extensions-alternative-status-menu
Geladene Plugins: langpacks, presto, remove-with-leaves
Installierte Pakete
Name : gnome-shell-extensions-alternative-status-menu
Arch : noarch
Version : 3.0.0
Release : 5.6d56cfgit.fc15
Size : 4.4 k
Repo : installed
From repo : fedora
Summary : For those who want a power off item visible at all the time
URL : http://live.gnome.org/GnomeShell/Extensions
License : GPLv2+
Beschreibung : For those who want a power off item visible at all the time, replaces
: GNOME Shell status menu with one featuring separate Suspend and Power Off.
: Adds the ability to hibernate as well.


Hibernate wird bei mir allerdings entgegen der Beschreibung trotzdem nicht angeboten. :confused:



Außerdem machen SSDs immer weiter die Runde, und ich möchte nicht, dass auf dieser ständig die 4GB+ Datei für Hibernation geschrieben wird, weil das nur nutzlos die Lebenszeit verkürzt.

Sorry, aber wenn die paar Schreibvorgänge eine relevante Verkürzung der Lebensdauer von SSDs zur Folge hätten, dann wäre die Technologie als schlicht nicht alltagstauglich zu bezeichnen. Ich denke, das kann man getrost man ignorieren.

Allerdings ist es so, dass Hibernate auch noch gleich versteckt wurde und der Standardmodus Suspend (to RAM) ist. Auch das wurde heftig kritisiert, denn das steht der vielbeschworenen intuitiven Nutzung unter Umständen in vielerlei Hinsicht entgegen. Problematisch kann hierbei einfach sein, dass man unbedarft seinen Rechner vom Stromnetz trennt oder dass bei batteriegestützten Geräten eben dennoch unvermittelt der Akku geleert wird.

DanMan
2011-04-29, 18:50:11
Sorry, aber wenn die paar Schreibvorgänge eine relevante Verkürzung der Lebensdauer von SSDs zur Folge hätten, dann wäre die Technologie als schlicht nicht alltagstauglich zu bezeichnen. Ich denke, das kann man getrost man ignorieren.
Wir reden hier von min. 1x täglich. Bei einer 64GB SSD und 4GB RAM hat man theoretisch nach max. 16Tagen 1x die komplette Platte überschrieben. Für nix. Ist mir dann egal, ob das was ausmacht oder nicht. Wenn ich noch eine HDD drin hab, dann soll das OS gefälligst die dafür nehmen. Ist ja wohl nicht zu viel verlangt.
Allerdings ist es so, dass Hibernate auch noch gleich versteckt wurde und der Standardmodus Suspend (to RAM) ist. Auch das wurde heftig kritisiert, denn das steht der vielbeschworenen intuitiven Nutzung unter Umständen in vielerlei Hinsicht entgegen. Problematisch kann hierbei einfach sein, dass man unbedarft seinen Rechner vom Stromnetz trennt oder dass bei batteriegestützten Geräten eben dennoch unvermittelt der Akku geleert wird.
Richtig. Ich z.B. schalte meinen PC jede Nacht per Steckerleiste aus. Dumm, wenn er dann nur im STR Modus ist. Die meinen wohl wirklich, dass ihre meisten Benutzer Schlepptops verwenden.

krass
2011-05-05, 16:21:17
einige nette themes gibt es nun auch

orta (http://half-left.deviantart.com/art/GNOME-Shell-Orta-207047273)

atolm (http://thedeviantmars.deviantart.com/art/Atolm-gtk3-206663190)

DanMan
2011-05-29, 15:32:12
Also wenn es so gemacht ist wie in Fedora 15, dann muss ich doch am Verstand der Macher zweifeln. Ja ich weiß - nur freie Software in Fedora. Aber wenn man einen 3D-abhängigen Desktop integriert, und dann auch noch wahrscheinlich den Großteil der Nvidia-Karten-Nutzer ausschließt (Nouveau vorinstalliert - proprietärer funktioniert oft nicht), und damit in der Hauptsache nur AMD (?) und poplige Intel OEM Hardware usw. unterstützt... enttäuschend, für über 1/3tel des Marktes.

krass
2011-05-30, 06:03:17
Also wenn es so gemacht ist wie in Fedora 15, dann muss ich doch am Verstand der Macher zweifeln. Ja ich weiß - nur freie Software in Fedora. Aber wenn man einen 3D-abhängigen Desktop integriert, und dann auch noch wahrscheinlich den Großteil der Nvidia-Karten-Nutzer ausschließt (Nouveau vorinstalliert - proprietärer funktioniert oft nicht), und damit in der Hauptsache nur AMD (?) und poplige Intel OEM Hardware usw. unterstützt... enttäuschend, für über 1/3tel des Marktes.

was hindert dich, falls du eine nvidia hast, den treiber zu installieren? die treiber funktionieren im grunde ganz gut ... kernel probleme kann man auch mit akomd-nvidia umschiffen.

puntarenas
2011-05-30, 06:45:27
Allerdings ist die Verwendung des proprietären Treibers kein Selbstläufer, auch wenn ich denke, dass es für jeden durchschnittlich begabten Menschen mit gutem Willen eine lösbare Aufgabe darstellt.

Man muss halt ein wenig recherchieren, man muss auf rpmfusion.org stoßen und das Repository einbinden (Klick, Klick, kthx!). Dann muss man herausfinden, welches Paket man benötigt, am Besten folgt man gleich dem Howto auf rpmfusion.org oder im Fedoraforum. Am Ende muss man möglicherweise per dracut die initrd neu bauen, um das kollidierende Modesetting durch Nouveau loszuwerden. Das sollte eigentlich der im Howto beschriebene Startparameter für den Kernel erledigen, aber bei mir und anderen hat das unter F15 zumindest in der Beta leider nicht funktioniert.

Wie gesagt, klingt schlimmer als es ist und ist zu meistern, aber natürlich weit von den Bequemlichkeiten der Standardfunktionalität entfernt, die man genießt, wenn man auf offiziell von Fedora unterstützten Pfaden wandelt. Fedora folgt einer klaren Linie, was freie Software angeht und der proprietäre Nvidia-Blob passt da eben nicht rein. Immerhin ist bereits Software-Rendering angekündigt, das die Gnome-Shell zukünftig auch auf Systemen benutzbar machen soll, für die noch kein geeigneter Grafiktreiber zur Verfügung steht. Irgendwas ist immer und man muss mitunter halt an irgendeinem Punkt einen schmerzhaften Schnitt machen, für Gnome3 hat es sich allemal gelohnt.

Jetzt hat es halt vorübergehend ein paar Nutzer erwischt, deren Grafikkartenhersteller keine ordentliche Treiberpolitik kennt. :biggrin: :weg:

wrdaniel
2011-05-30, 15:56:37
Leider funktioniert mit den nvidia Treibern bei mir das s2ram nicht, und mit den nouveau Treibern habe ich keine Lüftersteuerung. Werden sie aber hoffentlich irgendwann noch hinbekommen.

DanMan
2011-05-30, 18:18:34
Ist ja nicht so, dass ich es nicht probiert hätte. Ich hab den proprietären von rpmfusion auf dem Live-System installiert, aber direkt nach dem Abmelden blieb die Kiste hängen.

krass
2011-06-01, 16:57:59
also, gnome shell ... ich hab mir die letzten tage die f15 & gnome shell zu gemüte geführt und bin zu dem entschluss gekommen, das ich ein verdammtes gewohnheitstier bin :freak:

nach der f11 habe ich fedora den rücken gekehrt - und so habe ich mich nach der ein oder anderen frickelei erinnert, wie einfach & entspannt ubuntu funktioniert

ich werde einfach noch etwas warten, bis gnome shell auch in verbindung mit ubuntu zu gebrauchen ist ... und dann einen zweiten versuch wagen. ;)

Gast
2011-06-03, 14:41:08
Das sollte eigentlich der im Howto beschriebene Startparameter für den Kernel erledigen, aber bei mir und anderen hat das unter F15 zumindest in der Beta leider nicht funktioniert.Den Kernel neu gebaut hast du aber? Bis einschließlich Beta enthält der Fedora-Kernel zusätzliche Debugging-Symbole. Diese sind EXPORT_SYMBOL_GPL. Der Nvidia-Treiber funktioniert damit nicht.
Aber wenn man einen 3D-abhängigen Desktop integriert, und dann auch noch wahrscheinlich den Großteil der Nvidia-Karten-Nutzer ausschließt (Nouveau vorinstalliert - proprietärer funktioniert oft nicht)Vor dem F15-Release wurden doch einige Anstrengungen unternommen, die Gnome Shell auch auf Nvidia-Karten mit Nouveau zum Laufen zu bringen. Eigentlich sollte das auch ganz gut funktioniert haben. Mit einer GT200-Karte läuft das ganze recht brauchbar hier, wenn auch die Performance nicht vergleichbar mit dem Nvidia-Treiber ist.

DanMan
2011-06-03, 15:43:15
Vor dem F15-Release wurden doch einige Anstrengungen unternommen, die Gnome Shell auch auf Nvidia-Karten mit Nouveau zum Laufen zu bringen. Eigentlich sollte das auch ganz gut funktioniert haben. Mit einer GT200-Karte läuft das ganze recht brauchbar hier, wenn auch die Performance nicht vergleichbar mit dem Nvidia-Treiber ist.
Ich kann nur von mir sprechen, und mit meiner GTX460 gabs keine Shell - nur den Fallback Modus mit Nouveau.

puntarenas
2011-06-04, 08:17:07
Den Kernel neu gebaut hast du aber?
Nope, war aber kein Problem mit dem Treiber an sich, sondern dass Nouvevau das Blacklisting standhaft ignoriert hat. Wie gesagt, eine neue initrd mittels dracut hat mich dann von dem Biest befreit und dann ging der Nvidia-Treiber.

Auf Nouveau für die Fermi-Generation müssen wir wohl noch eine Weile warten. Es fehlt immer noch an der Firmware, auch wenn die Arbeit offenbar voranschreitet. Bis dahin kann man sich zwar manuell die proprietäre Firmware aus dem Nvidia-Blob "klauen" und erhält dann bereits rudimentäre 3D-Beschleunigung, diese soll aber zu allem Überfluss auch noch ziemlich verbugt sein.

Will man aber sowieso nicht haben, denn derzeit besitzt Nouveau offenbar noch keine Unterstützung für Power States und Lüftersteuerung, das heißt es würde Strom verheizt und ein Lüfterorkan entfesselt. Wäre natürlich toll, wenn beide Problembereiche bis Fedora 16 bereits abgehakt wären, aber das wird wohl bestenfalls sehr knapp.

also, gnome shell ... ich hab mir die letzten tage die f15 & gnome shell zu gemüte geführt und bin zu dem entschluss gekommen, das ich ein verdammtes gewohnheitstier bin :freak:
Gewohnheitstier ist okay. Man sollte nur nicht versuchen, den gewohnten Workflow in die Gnome-Shell zu pressen, da kriegt man Platzangst. Wenn man die Shell benutzen oder ausprobieren möchte, dann sollte man als Forscher an die Sache herangehen. Ist ein unentdecktes Land. :)


nach der f11 habe ich fedora den rücken gekehrt - und so habe ich mich nach der ein oder anderen frickelei erinnert, wie einfach & entspannt ubuntu funktioniert

Bei mir umgekehrt. Ich war schwer debianisiert und tat mich anfangs schwer mit Fedora, mittlerweile hat sich das gedreht. Einfach und entspannt fand ich Ubuntu allerdings schon lange nicht mehr, kommt halt immer darauf an, was man sucht und wo die persönlichen Präferenzen liegen. Ich mochte an Fedora, dass sie meist sehr dich an Upstream bleiben, während Gnome unter Ubuntu mit shuttleworth'schen Visionen gepflastert wurde, die mir im Weg waren. Das Thema hat sich jedoch nun erledigt, Ubuntu geht den Unity-Pfad.

DanMan
2011-06-05, 17:43:46
Habs jetzt mal auf einer anderen Kiste (mit ION) ausprobiert, und kann das ganze Tra-Ra nicht verstehen. So viel anders ist es ja schließlich auch wieder nicht. Selbst wenn man von Windows kommt sollte alles in 10 Min. so erklärbar sein, dass es von allen verstanden werden kann.

Was ich allerdings davon halten soll, dass sie wie MacOS oder Unity auch die Menüleiste in die obere Leiste (Taskleiste?) integrieren wollen, weiß ich noch nicht. In MacOS find ich es OK, in Unity eher nicht, kann aber auch Gewöhnungssache sein.

LordDeath
2013-04-09, 03:29:46
Hier ist ein kleiner (und gut gemachter!) Überblick zur aktuellen 3.8 Version: http://www.youtube.com/watch?v=I-ynQojUtTw
So langsam reift die Gnome Shell zu einem richtigen netten Desktop heran. Letztendlich haben sie wohl genau so wie die KDE Leute etwas Zeit gebraucht, bis das neue Major-Release wirklich brauchbar wird.

Marscel
2013-04-09, 05:41:31
Ich hab GNOME 3.x nach etlichen Monaten runtergeworfen, nachdem es von Fedora vorinstalliert war. Die Shell, oder das, was immer gleich Compiz mitladen will, hab ich nicht genutzt, da mein Notebook das nicht gut packt, sondern nur die Classic Shell.

GNOME 2 fand ich damals ganz schick, das Aktuelle hab ich nicht mehr ausgehalten. Aus zwei Gründen: zum einen das Design, erkennt man im Video ab 1:03. Die fette, silberne Leiste verbraucht mMn zu viel Platz, ebenso sind die Buttons viel zu fett, oft sind viele Bereiche einfach luftig. Kommt mir nicht mit Bildschirmgrößen, bei denen das egal wäre, ich hab unter Win 7 auch den minimalen Classic-Mode bei FullHD. Platzverschwenderisches Design find ich auf dem Desktop echt beleidigend. Dann hab ich einen Abend versucht, das Theme zu wechseln. Das ging damals mMn auch gut. Seit 3 wohl irgendwie nicht mehr so. Hab mir irgendein gnome-tweak-tool geladen, das wohl die Settingsregressions seit 2 kompensieren soll, aber Themes nicht anzeigte oder nicht lud oder nicht speicherte. Dokumentationen über korrekte Pfade, wo das hingehörte, hab ich keine gefunden, nur halbgare Forenthreads. Irgendwann hab ichs dann soweit geschafft, dass die Themes gelistet wurden, wodurch ich dann aber der Fenstermanager kaputtkonfiguriert habe.

Das ist so ein Punkt, da kann ich mit meinem Kenntnisstand ruhigen Gewissens sagen: Dreckssoftware. Wieso muss ich mir ein Tool zum Tweaken herunterladen, was KDE3 damals, seit 200x, und Xfce heute ohne Murren hinkriegt? Und warum geht das dann auch nicht ganz? Wieso find ich nirgendwo auf anhieb gescheite Hilfe? So in etwa, wie die Ubuntu-Wikis aufgebaut sind. Wieso ist das Settingspanel auf das allernötigste Heruntergebrochen? Expertenmodus? Nicht, dass mir was neben dem Theming direkt fehlte, aber wenn man umsteigt, denkte man sich jedes Mal "Cool, das geht hier auch einzustellen." Linus meinte damals schon zu GNOME 2, es würde den Nutzer wie einen Idioten behandeln und wäre aus der Sicht << KDE, da fand ich das noch nicht so gravierend, aber bei GNOME 3 muss ich dem beipflichten. Mehr als den Bekannten, denen man mal irgendwie eben Linux installieren will um damit herumzuspielen, kann ich bei dem Desktop als Zielgruppe nicht ausmachen.

Dann wieder auf Xfce gewechselt, wie eigentlich jedes Mal und überall in den letzten 6 Jahren. Kurz die Systemschrift nach Ubuntu geändert, ein schlankes Theme ausgewählt, die Panels customized und ein paar Controls geladen. Diese ganzen Hipsterfeatures, wie da im Video, interessieren mich nach wie vor nicht. Hier hab ich eine optimale Platznutzung, sehe alles, komme überall flott hin und ja: es frustriert nicht.

Wie schön war und ist KDE3.5 immer noch. Nicht von irgendwelchen komischen Nutzungs- und Designphilosophien unterwandert, wie es sonst überall wirkt.

Eidolon
2013-04-09, 11:16:53
Sehe ich etwas anders, ich probiere immer mal wieder diverse Oberflächen durch und lande vom angenehmen Arbeiten wieder bei Gnome3.
XFCE finde ich auch als angenehm, aber halt doch deutlich sachlicher von der Gestaltung.

An Gnome3 habe ich mich sehr schnell gewöhnt, alleine das ich unter Windows 7 schon den Gang der Maus zur linken oberen Ecke nachahme und leider nichts passiert. ;)

LordDeath
2013-04-09, 23:54:05
Persönlich denke ich nicht, dass es einen Allrounder-Desktop gibt, der wirklich für jeden Einsatzzweck taugt.
So finde ich z.B. einen Windows Desktop mit Display Fusion (http://www.displayfusion.com/) (bei Win8 zusätzlich mit Start is Back (http://startisback.com/#features-tab)) oder ein aktuelles KDE 4 Release besser für ein Schreibtisch-Setup mit mehreren Monitoren geeignet, als z.B. die OS X- oder die Gnome Shell-Oberfläche.
Dafür finde ich aber Gnome Shell und OS X besser für den mobilen Einsatz auf einem Laptop geeignet. Die variable Anzahl von virtuellen Desktops und die vielen und guten Tastaturkürzel sorgen dafür, dass ich die Maus eigentlich kaum vermisse.

Aber sowohl die Gnome Shell und OS X disqualifizieren sich für den Multimonitor-Einsatz. Bei Gnome Shell sieht man das hier (http://www.youtube.com/watch?v=-Fi6dBLgPdk)sehr gut. Nur auf dem primären Monitor bekommt man die virtuellen Arbeitsflächen angeboten, während der Extended Desktop einfach nur statisch bleibt. Das wirkt für mich irgendwie total unüberlegt und mit der heißen Nadel zusammengestrickt.
OS X scheidet hier aus, weil beim Einsatz des neuen Vollbild-Features auch die Desktops auf den anderen Monitoren ausgeblendet werden. Das ist mMn. nicht nur ein provisorischer Workaround, sondern einfach nur kaputt.

tl;dr
Windows & KDE: Gut für Multimonitoring am Schreibtisch Zuhause oder im Büro.
Gnome Shell & OS X: Gut für unterwegs am Laptop.

Ganon
2013-04-10, 08:31:29
Ich bin mit Gnome 3.6 auch sehr zufrieden und Gnome 3.8 wird auf dem ersten Blick überall besser.

Ja, bei Multi-Monitor versagen alle Systeme, sofern man keine Zusatzsoftware benutzt. Target ist halt überall das Notebook und eher wenige benutzen 2 Monitore, mich stört das auch. Farbmanagement auf mehreren Monitoren ist hier ja auch so ein Thema.

Bei Linux ist ja auch Xorg so ein Problem dabei. Hier hilft vllt. Wayland. Weil auf meinem Netbook kann ich MultiMonitor mit Xorg nicht nutzen, da eine zu große Framebuffertextur vom Compositor erzeugt wird.

ESAD
2013-04-10, 18:02:50
Aber sowohl die Gnome Shell und OS X disqualifizieren sich für den Multimonitor-Einsatz. Bei Gnome Shell sieht man das hier (http://www.youtube.com/watch?v=-Fi6dBLgPdk)sehr gut. Nur auf dem primären Monitor bekommt man die virtuellen Arbeitsflächen angeboten, während der Extended Desktop einfach nur statisch bleibt. Das wirkt für mich irgendwie total unüberlegt und mit der heißen Nadel zusammengestrickt.


Das kann man aber zum glück so umstellen dass der zweite monitor nicht statisch ist und ebenfalls virtuelle desktops kann. Warum das aber standardmäßig nicht so ist ist mir auch nicht klar. Nachdem ich das aber umgestellt hatte bin ich ganz zufrieden damit mit gnome 3.6 und zwei Monitoren