huha
2010-07-03, 16:29:15
Ich war schon länger auf der Suche nach einer einigermaßen großen externen Festplatte, um mal meine Backups etwas systematischer aufzuziehen. Eigentlich wollte ich zwar gern was Größeres, aber die CNMemory-Platte aus dem aktuellen Mediamarkt-Angebot ist (auch pro Speichereinheit) deutlich günstiger als die Konkurrenz, also wurde kurzerhand zugeschlagen.
Aber taugt das Zeug angesichts des Preises überhaupt etwas?
In der Verpackung befinden sich: Die Festplatte in einem Gehäuse, in schwarz gehalten; ein Festplattenständer aus schwarzem Kunststoff; ein Steckernetzteil, 12 V, 2 A (24 W); Bedienungsanleitung, Garantiekarte; und--! Der Welt kürzestes USB-Kabel.
Außen!
Optisch gibt sich der Aufbau dezent; das Gehäuse ist mit dem Schriftzug des Herstellers ("HDD CnMemory Spaceloop") versehen, vorne sind (Alibi-)Lüftungsschlitze angebracht. Der Korpus besteht aus mattschwarz lackiertem Metall, gut sichtbare Fingerabdrücke sind geradezu wundervoll leicht dort anzubringen. Ein Ausschalter fehlt, sehr schade. Die Anschlußvielfalt ist spartanisch, aber zweckmäßig: Einmal Strom, einmal USB (B). Schade, daß man keinen (wesentlich dauerhafteren!) Mini-USB-Anschluß verbaut. Eine Anzeige der Festplattenaktivität gibt's ebenfalls, diese wird durch eine normale grüne LED an der Rückseite zwischen Strom- und USB-Anschluß umgesetzt und ist damit ebenso brauchbar wie störend, nämlich überhaupt nicht.
Das kleine Steckernetzteil ist wundervoll kompakt, inwiefern die angegebenen Leistungen (Input: 100-240 V, 0.6 A; Output: 12 V, 2.0 A) mit der Realität übereinstimmen, überlasse ich anderen Leuten, die das testen wollen.
Das mitgelieferte USB-Kabel ist lächerlich kurz und sieht nicht besonders vertrauenerweckend aus. Vielleicht will man damit den Verkauf von längeren USB-Kabeln im teuren Einzelhandel ankurbeln, aber mir fiele nicht ein, in welcher Situation ein dermaßen mickriges USB-Kabel in diesem Format jemals nützlich sein sollte. Dessen Gesamtlänge mit Steckern ist so um die 60 cm, die nutzbare Kabellänge geht also wohl kaum über 50 cm hinaus--fast schon zu wenig, um die Platte auf einen Tower zu legen.
Eine gute Idee ist das aber auch nicht, da man geschickterweise auf Gummifüße oder andere Stabilisierungsmaßnahmen verzichtet hat. Es empfiehlt sich also, den Plastikständer einzusetzen.
Innen!
In meinem Modell befindet sich eine HD103SI von Samsung (http://geizhals.at/deutschland/a401979.html). Aufmerksame Leser werden feststellen, daß das Gehäuse derzeit für 49 Euro verkauft wird, also ist es auch eine günstige Quelle für eine solche Festplatte (gleichwohl weiß ich nicht, inwiefern es sich dabei um reguläre oder OEM-Festplatten handelt, wer die Teile also intern verbauen will, sollte sich das vorher überlegen). Die Festplatte dreht mit 5400 min-1, dürfte also schön lahm sein. Das Spin-Up-Geräusch ist unendlich häßlich, aber das ist--wie so vieles--Geschmackssache. Im Betrieb scheint sie indes einigermaßen erträglich zu sein (genauere Eindrücke werden nachgereicht, wenn hier keine Lüfter mehr laufen und von draußen kein Krach mehr hereinwabert).
[2010-07-05]Genauere Eindrücke der Lautstärke: Zugriffsgeräusche leise. Sehr leise. (Es sei denn, man liest zufällig über die gesamte Platte, so wie HD Tune. Aber da wird wohl jede Platte laut.) Die Zugriffs-LED wäre da praktisch, ist aber aufgrund von Position und Helligkeit ziemlich unbrauchbar. Das ist allerdings verschmerzbar.
Die Umdrehungsgeräusche sind nicht allzu laut, nervig ist aber ein starkes Brummen; dieses wird auch über den Standfuß wundervoll auf die Unterlage gekoppelt, für einen leisen Betrieb wird man also wohl je nach Aufstellort noch ein wenig entkoppeln müssen. Der Standfuß macht nicht gerade den Eindruck, qualitativ über alle Zweifel erhaben zu sein, auch die Moosgummiauflagen, insbesondere auf der Unterseite, sind für meinen Geschmack etwas zu dünn ausgefallen. (Ich habe indes vor, mir zwecks horizontaler Aufstellung ein paar anklebbare Weichgummifüße für das Gehäuse zu kaufen, was dieses Problem ebenfalls beseitigen sollte.)
Der obligatorische HD-Tune-Screenshot soll natürlich auch nicht fehlen:
http://666kb.com/i/bkly9p7f9eb2q4pzx.png
(Bitte stört euch nicht an der CPU-Last, die ist bei mir traditionell recht hoch, weil relativ viele Programme im Hintergrund laufen)
Man sieht recht deutlich, daß der verbaute USB-Chipsatz ständig limitiert. Die Transferrate von etwa 28 MiB/s ist wohl Stand der USB-2-Technik. Um die Platte damit komplett zu befüllen, benötigt man also im besten Fall rund neuneinhalb Stunden. Das ist schon unangenehm lang, weshalb USB2 für große Festplatten zunehmend sinnlos wird. Alles über 1 TB würde ich mir, sofern es nicht möglichst billig sein muß, nicht mehr exklusiv mit USB 2 antun.
Sehr schade: SMART funktioniert nicht und auch sonst ist der Platte über das USB-Interface nichts zu entlocken.
Update: Zumindest mit HD Tune. Setzt man CrystalDiskInfo ein, gibt's die volle Palette der SMART-Werte. Hervorragend.
Fazit!
Für 49 Euro ist das Angebot wahrscheinlich nicht allzu schlecht. Störend sind Details: SMART funktioniert nicht, Gummifüße zur horizontalen Aufstellung fehlen, die Aktivitätsanzeige hätte man sich direkt sparen können (wobei sie trotzdem immer noch besser ist, als Unmengen ultraheller blauer LEDs zu verbauen, die nachts, beim Spielen oder Filmegucken einfach nur stören) und der Welt kürzestes USB-Kabel gehört in ein Museum, nicht zu einer Festplatte.
Gefallen haben mir das kompakte Steckernetzteil, das relativ dezente Metallgehäuse ohne nervtötende Beleuchtung und natürlich der Preis.
-huha
Aber taugt das Zeug angesichts des Preises überhaupt etwas?
In der Verpackung befinden sich: Die Festplatte in einem Gehäuse, in schwarz gehalten; ein Festplattenständer aus schwarzem Kunststoff; ein Steckernetzteil, 12 V, 2 A (24 W); Bedienungsanleitung, Garantiekarte; und--! Der Welt kürzestes USB-Kabel.
Außen!
Optisch gibt sich der Aufbau dezent; das Gehäuse ist mit dem Schriftzug des Herstellers ("HDD CnMemory Spaceloop") versehen, vorne sind (Alibi-)Lüftungsschlitze angebracht. Der Korpus besteht aus mattschwarz lackiertem Metall, gut sichtbare Fingerabdrücke sind geradezu wundervoll leicht dort anzubringen. Ein Ausschalter fehlt, sehr schade. Die Anschlußvielfalt ist spartanisch, aber zweckmäßig: Einmal Strom, einmal USB (B). Schade, daß man keinen (wesentlich dauerhafteren!) Mini-USB-Anschluß verbaut. Eine Anzeige der Festplattenaktivität gibt's ebenfalls, diese wird durch eine normale grüne LED an der Rückseite zwischen Strom- und USB-Anschluß umgesetzt und ist damit ebenso brauchbar wie störend, nämlich überhaupt nicht.
Das kleine Steckernetzteil ist wundervoll kompakt, inwiefern die angegebenen Leistungen (Input: 100-240 V, 0.6 A; Output: 12 V, 2.0 A) mit der Realität übereinstimmen, überlasse ich anderen Leuten, die das testen wollen.
Das mitgelieferte USB-Kabel ist lächerlich kurz und sieht nicht besonders vertrauenerweckend aus. Vielleicht will man damit den Verkauf von längeren USB-Kabeln im teuren Einzelhandel ankurbeln, aber mir fiele nicht ein, in welcher Situation ein dermaßen mickriges USB-Kabel in diesem Format jemals nützlich sein sollte. Dessen Gesamtlänge mit Steckern ist so um die 60 cm, die nutzbare Kabellänge geht also wohl kaum über 50 cm hinaus--fast schon zu wenig, um die Platte auf einen Tower zu legen.
Eine gute Idee ist das aber auch nicht, da man geschickterweise auf Gummifüße oder andere Stabilisierungsmaßnahmen verzichtet hat. Es empfiehlt sich also, den Plastikständer einzusetzen.
Innen!
In meinem Modell befindet sich eine HD103SI von Samsung (http://geizhals.at/deutschland/a401979.html). Aufmerksame Leser werden feststellen, daß das Gehäuse derzeit für 49 Euro verkauft wird, also ist es auch eine günstige Quelle für eine solche Festplatte (gleichwohl weiß ich nicht, inwiefern es sich dabei um reguläre oder OEM-Festplatten handelt, wer die Teile also intern verbauen will, sollte sich das vorher überlegen). Die Festplatte dreht mit 5400 min-1, dürfte also schön lahm sein. Das Spin-Up-Geräusch ist unendlich häßlich, aber das ist--wie so vieles--Geschmackssache. Im Betrieb scheint sie indes einigermaßen erträglich zu sein (genauere Eindrücke werden nachgereicht, wenn hier keine Lüfter mehr laufen und von draußen kein Krach mehr hereinwabert).
[2010-07-05]Genauere Eindrücke der Lautstärke: Zugriffsgeräusche leise. Sehr leise. (Es sei denn, man liest zufällig über die gesamte Platte, so wie HD Tune. Aber da wird wohl jede Platte laut.) Die Zugriffs-LED wäre da praktisch, ist aber aufgrund von Position und Helligkeit ziemlich unbrauchbar. Das ist allerdings verschmerzbar.
Die Umdrehungsgeräusche sind nicht allzu laut, nervig ist aber ein starkes Brummen; dieses wird auch über den Standfuß wundervoll auf die Unterlage gekoppelt, für einen leisen Betrieb wird man also wohl je nach Aufstellort noch ein wenig entkoppeln müssen. Der Standfuß macht nicht gerade den Eindruck, qualitativ über alle Zweifel erhaben zu sein, auch die Moosgummiauflagen, insbesondere auf der Unterseite, sind für meinen Geschmack etwas zu dünn ausgefallen. (Ich habe indes vor, mir zwecks horizontaler Aufstellung ein paar anklebbare Weichgummifüße für das Gehäuse zu kaufen, was dieses Problem ebenfalls beseitigen sollte.)
Der obligatorische HD-Tune-Screenshot soll natürlich auch nicht fehlen:
http://666kb.com/i/bkly9p7f9eb2q4pzx.png
(Bitte stört euch nicht an der CPU-Last, die ist bei mir traditionell recht hoch, weil relativ viele Programme im Hintergrund laufen)
Man sieht recht deutlich, daß der verbaute USB-Chipsatz ständig limitiert. Die Transferrate von etwa 28 MiB/s ist wohl Stand der USB-2-Technik. Um die Platte damit komplett zu befüllen, benötigt man also im besten Fall rund neuneinhalb Stunden. Das ist schon unangenehm lang, weshalb USB2 für große Festplatten zunehmend sinnlos wird. Alles über 1 TB würde ich mir, sofern es nicht möglichst billig sein muß, nicht mehr exklusiv mit USB 2 antun.
Sehr schade: SMART funktioniert nicht und auch sonst ist der Platte über das USB-Interface nichts zu entlocken.
Update: Zumindest mit HD Tune. Setzt man CrystalDiskInfo ein, gibt's die volle Palette der SMART-Werte. Hervorragend.
Fazit!
Für 49 Euro ist das Angebot wahrscheinlich nicht allzu schlecht. Störend sind Details: SMART funktioniert nicht, Gummifüße zur horizontalen Aufstellung fehlen, die Aktivitätsanzeige hätte man sich direkt sparen können (wobei sie trotzdem immer noch besser ist, als Unmengen ultraheller blauer LEDs zu verbauen, die nachts, beim Spielen oder Filmegucken einfach nur stören) und der Welt kürzestes USB-Kabel gehört in ein Museum, nicht zu einer Festplatte.
Gefallen haben mir das kompakte Steckernetzteil, das relativ dezente Metallgehäuse ohne nervtötende Beleuchtung und natürlich der Preis.
-huha