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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : AMD - Vision - AMD zieht sich aus dem Notebookmarkt zurück?


puntarenas
2010-07-19, 10:19:02
Stop talking about processors...
...Start talking about usage

We said we were going to do something frankly crazy with Vision – telling our partners that our CPU brands aren’t important and we’re going to deposition them, and we’re going to talk about usage and experience rather than speeds and feeds. It’s not often you go to a company and say that our brands don’t matter, yours does, we want to help you highlight your brand.
There's no single component, branded or unbranded, that's inside that PC that matters more to that end user than whether it's a Dell, an Acer, or an HP. That's the brand that matters. Vision technology from AMD lets that brand be the hero. It lets our customer be the hero

Planet3DNow hat sich de Mühe gemacht und Produkdetails innerhalb der neuen Vision-Landschaft mühevoll recherchiert:

P3DNow- Neue "VISION technology" Notebookplattform (http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=381877)

Ein Ziel der neuen Marketingstrategie ist natürlich, Quervergleichen mit Intel gezielt aus dem Weg zu gehen. Frag nicht, was der Marktführer in dieser Preisklasse bietet, nimm zur Kenntnis, dass dieses Produkt für deine Anwendungszwecke ausreicht.

Ein möglicher anderer Vorteil ist möglicherweise das angeschlagene Firmenimage. Sollte es zutreffen, dass mit AMD nicht nur positive Eigenschaften im Bewusstsein der Käuferschaft verknüpft sind (Warum hat AMD bei der Masse immer noch so nen schlechten Ruf? (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=482919)), so nähme man den Namen AMD mitsamt den Hausmarken Phenom und Athlon weitgehend aus der Kaufentscheidung heraus und die Kunden würden sich stattdessen zwischen Marken wie Dell, Acer oder HP entscheiden, auf die sie möglicherweise positiver ansprechen und die idealerweise ein ganz eigenes Werbefeuerwerk zünden, besonders wo der Notebookhersteller selbst doch jetzt der Star und AMD nur noch der Bauteillieferant im Hintergrund sein soll.

Der Kunde braucht AMD zufolge nun überhaupt nicht mehr zu wissen, welche CPU und welcher Chipsatz samt Grafikeinheit konkret im jeweiligen Notebook steckt. "Vision", "Vision Premium" und "Vision Ultimate", die hübschen Handzettel (http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=381877&garpg=2) illustrieren mit fröhlichen Menschen eindeutig, für welche Anwendungszwecke das jeweilige Gesamtpaket geschnürt wurde. Im Grunde können so sogar komplete Laien das Gefühl erleben, informiert und kompetent eine gut gezielte Kaufentscheidung getroffen zu haben.

Ich bin nicht sicher, was ich von dieser Marketingstrategie halten soll. Hier im Forum gieren wir ja nach Details und technischen Spezifikationen, aber im Massenmarkt könnte der Ansatz funktionieren und AMD zu erklecklichen Antreilen im Notebookbereich verhelfen, auch das Unternehmen im Gegenzug nicht mehr allzu deutlich als im Markt präsent wahrgenommen würde.

Mir mßfällt aber sehr entschieden die Namensgebung und Intransparenz. Im Mobilbereich wird es nun Phenoms ohne Level3-Cache geben, die eigentlich Athlons sind, aber auf die das Phenom-Image des Spitzenprodukts ein wenig abfärben soll, obwohl andererseits für den Endkunden wieder im verborgenen bleiben soll, was für ein Prozessor eigentlich im Notebook steckt. Dann wird es angestaubte K8-Prozessoren neben aktuellen K10.5-Prozessoren geben, die sich nur geringfügig in ihrer Produktbezeichnung unterscheiden.

Dazu kommt eine ähnliche Intransparenz bei den Chipsätzen, nicht einmal Planet3DNow scheint es trotz bemerkenswerter Rechercheleistung gelungen zu sein, hier einen volständigen Überblick zu erlangen. Möglicherweise wird am Ende nur den Notebookherstellern wirklich bekannt sein, was denn nun konkret für Features und Eigenschaften im jeweiligen Modell zu erwarten sind und deren Marketing wird uns bestimmt ebenfalls nicht mit technischen Details "langweilen" wollen, man tappt also im Dunkeln.

Wer sich informieren will, verliert sich schnell in den Untiefen der AMD-Webseite und vor Ort im Laden ist man sowieso hoffnungslos verloren, das kennen wir ja bereits von Grafikkarten. Ich finde, eine Ebene unterhalb der massenmarkttauglichen, simplifizierten Produktklassen sollte wenigstens eine gut strukturierte Übersicht erhältlich sein, falls sich doch einmal jemand informieren will, er aber nicht gleich zwei Semester AMD-Produktdiversifikation studieren möchte.

Wie seht ihr die neue Vision-Strategie?

Matrix316
2010-07-19, 10:27:31
Wenn in Tests rauskommt, dass ein "Vision" System Notebook immer noch nur halb so lange läuft, wie ein Intel Pendant, dann ist den Leuten glaube ich "Vision" auch egal.

Bucklew
2010-07-19, 10:36:56
Naja, 7 Jahre nach Centrino zieht jetzt AMD nach. Und schafft es damit wohl auch noch, die erfahrenen User zu vergraulen, die gern genau wüssten, was ihr Notebook genau enthält und kann.

Ob das ein erfolgversprechendes Konzept ist?

puntarenas
2010-07-19, 10:38:05
Wenn in Tests rauskommt, dass ein "Vision" System Notebook immer noch nur halb so lange läuft, wie ein Intel Pendant, dann ist den Leuten glaube ich "Vision" auch egal.
Das war jetzt ein wenig zugespitzt und so drastisch ist es ja auch nicht, wenn man faire Vergleiche antritt (vergleichbare Akkuausstattung).

Allerdings habe ich das so verstaden, dass sich dem Kunden solche lästigen Detailfragen nicht mehr stellen sollen. Das Angebot steht im Vordergrund, also meinetwegen ein Notebook ein Dell für 8 Stunden Internetsurfen unterwegs oder das HP "Vision Ultimate" für 4,5 Stunden mobile BlueRay-HD-Ausgabe. Du sollst dir sagen, das ist genau was ich haben will und dich nicht lang damit aufhalten, was es anderswo noch geben könnte. Kaufen soll doch Spaß machen. :smile:

Und schafft es damit wohl auch noch, die erfahrenen User zu vergraulen, die gern genau wüssten, was ihr Notebook genau enthält und kann.
Eine Minderheit und vermutlich auch bislang kaum AMD-Notebookkäufer, die kann man für das Erobern von Marktanteilen vermutlich erst einmal vergessen. Ein wesentliches Ziel scheint mir zu sein, für Dell, HP und Co attraktiver zu werden und damit im Massenmarkt Fuß fassen zu können. Auf ein paar Nerds verzichtet man da sicherlich gern.

boxleitnerb
2010-07-19, 11:16:37
Detailfrage? Die Akkulaufzeit ist zumindest für mich eines der Hauptkriterien beim Notebookkauf. Ich fürchte, AMD schießt sich hier gehörig ins Bein.
Ich frage mich, was sich groß ändern soll. Man kann immer noch benchen, Stromverbrauch und Akkulaufzeit messen und anhand des Preises vergleichen. Wenn die Vision Angeboten dann immer noch schlechter dastehen als ihre Intel Pendants, ist der Name egal.
Natürlich immer vorausgesetzt, die Masse der Käufer liest sich (zumindest oberflächlich) so einen Test durch und geht nicht zum MM/Saturn und nimmt nach 5 Minuten toller "Beratung" das erstbeste Notebook mit.

Tigerchen
2010-07-19, 11:27:35
Notebooks werden wie Fernseher. Da weiß auch keine Sau welche Technik denn hinter der Mattscheibe werkelt. Das ist der Lauf der Welt.

Bucklew
2010-07-19, 11:30:49
Eine Minderheit und vermutlich auch bislang kaum AMD-Notebookkäufer, die kann man für das Erobern von Marktanteilen vermutlich erst einmal vergessen. Ein wesentliches Ziel scheint mir zu sein, für Dell, HP und Co attraktiver zu werden und damit im Massenmarkt Fuß fassen zu können. Auf ein paar Nerds verzichtet man da sicherlich gern.
Gerade erfahrene Nutzer kaufen doch bevorzugt AMD, weil diese vergleichen. Der Käufer, den AMD mit Vision anzusprechen versucht, wird im Zweifelsfall zu Intel greifen, einfach weil er den Namen kennt.

Gast
2010-07-19, 11:38:19
Gerade erfahrene Nutzer kaufen doch bevorzugt AMD, weil diese vergleichen. Der Käufer, den AMD mit Vision anzusprechen versucht, wird im Zweifelsfall zu Intel greifen, einfach weil er den Namen kennt.
Aber nicht im notebook-Markt! Da geht man als erfahrener Nutzer AMD aus dem Weg. Und das änderst sich mit der Apple-Copy-Verhalten namens Vision for DAUs nicht ;D - ohje Armes AMD Marketing, ich sehe da harte Zeiten auf euch zukommen.

Ric
2010-07-19, 12:37:16
Aber nicht im notebook-Markt! Da geht man als erfahrener Nutzer AMD aus dem Weg.

Irgendwie kann ich da nicht 100% zustimmen.

Was am Ende stimmen muss, ist das Paket.
Wenn wir mal ehrlich sind, dann sind die mobilen INTEL Prozessoren, was Leistung und Stromverbrauch an geht besser als die AMD-Kandidaten.

Ich brauch aber mehr: Die GPU ist ebenso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger als die CPU. Abgesehen von Desktop Replacements und Gamer-Notebooks, ist das klassische Notebookprofil eher Office- und Multimedia lastig. Heute noch mehr, als vor 5 Jahren.
In dem Profil schlagen sich AMD/ATI Grafikkarten um Längen besser, als die Intel-GPUs. Auch wenn man über die Treiber bei AMD/ATI berechtigt meckern kann, sind sie zumindest für mich das beste Produkt im mobilen Bereich - selbst IGP´s.

ATI Karten haben schon seit Jahren brauchbare Treiber, die relativ problemlos mit Multimediaanwendungen - auch Spielen - umgehen können, selbst Consumer OpenGL ist erträglich. Beim Brachenprimus und seinen IGP´s sieht es da nicht so rosig aus. Was über reinem Office hinaus geht, ist naja nicht so günstig gelöst.
Was dem Mulitmonitorbetrieb an geht sind ATI/AMD Grafikkarten problemloser als sie Konkurrenz, egal ob VGA DVI oder HDMI (mit SOUND).

Hier kann wirklich nur nVidia mithalten, wobei dann das "marketing" Problem kommt, dass alles nicht aus einer Hand ist. Im Endconsumermarkt ziehen Pakete aus einer Hand, nach meiner Meinung, besser. Siehe Centrino - perfekte Vermarktung, eines zugegebenermaßen sehr guten Paketes.


Gehe ich mal von meinem Profil aus: Notebook: Office/Multimedia/Internet - Standardprofil. Zogen eher am Rande. Gelegentlich mal den Mp3 Player befüllen (CDs Rippen), selten eine DVD Brennen - BluRay: nicht auf dem Notebook, aber Youtube in HD (auch sonstige Videoportale).

Ich denke vor allem die HD-Videos im Internet sind extrem stark im kommen - das führt mich wieder zur Hardware: Es ist sinnvoller Videos mittels IGP/GPU berechnen zu lassen, als mit der CPU. Energetisch ist das sinnvoller, egal welcher Prozessorhersteller in Rechner steckt. Die IGP/GPU braucht nur Bruchteile der Energie, als eine CPU - die darf gern weiter schlafen.

Das führt bei mir (ich bezeichne mich mal, als eine Person, die sich ein wenig mit Hardware auskennt) eher dazu, dass der Prozessor eher zweitrangig in der Notebookwahl wird und das Augenmerk eher auf die Grafikkarte gelegt wird.
Mal ein Beispiel:
Würde ich mir ein neues Notebook kaufen müssen (kein Sub/Netbook), wäre folgendes für mich ausreichend (Zeithorizont: ca. 5 Jahre Nutzungsdauer)

CPU: Dualcore CPU mit 2,0 - 2,8 GHZ (max. 35 Watt, lieber 25 Watt)
GPU: HD 4200 Klasse IGP (oder HD 3300; 790gx/785g - HD 3300 schneller, aber HD 4200 bessere Multimediafähigkeiten)
Chipsatz: AMD 78x and 79x Chipsätze
RAM: 4 GB DDR3 1333mhz (ggf. 4 gb DDR2 800mhz - je nach Prozessor)
HDD: min. 320GB
TFT: 15,4 Zoll 16:10 (non Glare wenn möglich)
Akku: Durchhaltevermögen: 3-4h (mehr ist natürlich gern gesehen - 6 oder 8h passen aber eher zu einem anderem Nutzungsprofil)

Von Quad-Core halte ich hingegen nicht all zu viel. Da müsste das Profil und die Softwarenutzung mehr hergeben als mein "Standardprofil".

Etwa diese Leistungspaket mit einer INTEL CPU (vor i3/i5) herzustellen, aus einer Hand gestaltet sich hingegen schwieriger. Da muss schon nVidia die Kohlen aus dem Feuer holen. Einen i3 oder i5 mit vergleichbarer Leistung schlägt aber hart ins Budget.

Die CPU ist im mobilen Bereich nicht ganz so wichtig. Marketing technisch lässt sich ein Paket besser vermarkten - eine Kritik teile ich aber mit: Wer sich dafür interessiert, sollte auf vernünftige Weise problemlos erkennen können, was in dem Paket steckt.

Tiamat
2010-07-19, 12:49:19
AMD wendet sich eben zunehmend vom Schraubermarkt ab und den OEMs zu. Das schmeckt einigen natürlich nicht. Aber Dau Vision (;D) ist finanziell und langzeitlich gesehen der richtige Weg.

Es gäbe sogar noch ein Mittel, um noch mehr Geld zu machen: Macht man die Retail CPUs für Endkunden unrentabel teuer ( für den Kunden ), so steigen automatisch die OEM-Verkäufe -> mehr Geld.

Lowkey
2010-07-19, 13:03:19
Das ließt sich zunächst so:

Du gehst in den Ladne und kaufst einen AMD Notebook, ohne zu wissen was drin steckt.

Gemeint ist aber: du gehst in den Laden und fragst den Verkäufer, welcher Notebook Bluerays abspielen kann, Word flüssig darstellt und für Internet geeignet ist. Der Verkäufer zeigt dann die grobe Einteilung in die 4 Vision Pläne. Und dann wird Plan 1 genommen, aber z.B. in der minimalen Konfiguration. Die Pläne definieren nicht genau was drin stecken muss, sondern geben eine Spanne von Komponenten vor, die dann bestimmte Aufgaben erledigen können.

Letztlich aus meiner Sicht eine Weiterentwicklung des Centrino Standards und eine Garantie für den Enduser, dass nicht nur bestimmte Hardware drin steckt, sondern diese auch das Beschriebene leisten kann. So muss ein Hersteller eines Vision Premium Notebooks die flüssige Wiedergabe eines Blueray Films garantieren und kann eben nicht bei Hardware oder Software sparen, indem er alte Teile verbaut. Der Endkunde kann gezielt ein Notebook für seine Zwecke kaufen. Und diese Initiative zielt somit deutlich auf unerfahrene Käufer.

fdk
2010-07-19, 13:49:22
Etwa diese Leistungspaket mit einer INTEL CPU (vor i3/i5) herzustellen, aus einer Hand gestaltet sich hingegen schwieriger. Da muss schon nVidia die Kohlen aus dem Feuer holen. Einen i3 oder i5 mit vergleichbarer Leistung schlägt aber hart ins Budget.
So ist es. Die Danube Plattform wird sich - wieder einmal - sowohl Preis- als auch Performancetechnisch weiterhin in core2-Gefilden bewegen. Besonders deutlich wird das wenn auf den AMD-Folien ein Phenom n620 (2x2.8) bzw. n930 (4x2.0) mit dem Einstiegsmodell i3-330m (2x2.13) verglichen werden und jeweils Vorsprünge von <20% (bei mehr als doppelter Balkenlänge *scnr*) abliefern.
Bei der Ausgangslage ist es nicht verwunderlich wenn AMD vor einem "richtigen" launch bzw. ausführlichen reviews scheut.

Psychopat
2010-07-19, 16:15:32
Ich finde der Ansatz hat Potential - die Vision Logos verknüpfen Leistung nicht nur mit der CPU sonder auch mit der GPU. Somit wird die allseits beliebte DAU-Falle dicke CPU mit schlechter GraKa unterbunden, da die schlechte GraKa eine hohe Vision-Einstufung verhindert. Durch dieses Logo-System könnten bei korrekter Umsetzung die Hersteller gezwungen werden ausgewogenere Systeme anzubieten.

Lowkey
2010-07-19, 16:42:25
Aber nicht im notebook-Markt! Da geht man als erfahrener Nutzer AMD aus dem Weg.

Das ist definitiv so. Desktop AMD wird gekauft weil P/L meistens stimmt und Notebook AMD wird vermieden, weil Intel grob besser ist. Zudem haben Notebookkäufer mehr Geld und sehen ja im Notebook eine Art PC Nachfolger, der besser aussieht und "besser" ist.

huha
2010-07-19, 17:03:07
Vorweg: Der Untergang von AMD ist das nicht. AMD kann gar nicht untergehen, dafür wird Intel schon sorgen. Wär AMD nicht mehr da, dann wird Intel plötzlich Monopolist und mit Antitrust-Maßnahmen überhäuft, wahrscheinlich sogar zerschlagen. Das ist alles nicht im Interesse von Intel.

Insofern halte ich die Strategie von AMD, sich auf Nutzungssituationen zu vertiefen, für gar nicht so dämlich.
AMD hat zur Zeit einen ziemlich schweren Stand auch im Desktopmarkt, da sie einfach die High-Performance-CPUs für schnellebige Gamingrechner nicht bereitstellen können und ihre Prozessoren daher eher in günstigen Computern landen, die sehr lange einfach so ohne Upgrade benutzt werden. Preis-Leistungs-mäßig ist AMD teilweise wirklich toll, aber die absolute Leistung ist eben nicht hoch genug für Highend-Spielemaschinen, was letztendlich natürlich dafür sorgt, daß der Spaß mit den hohen Gewinnmargen kaum Gewinn abwirft.

Im mobilen Markt sieht's noch viel schlimmer aus: AMD hat weder im Lowend- noch im oberen Midrange-Highend-Segment konkurrenzfähige Produkte zu bieten. Intels Atom ist zwar eine arschlahme In-Order-Gurke, fühlt sich aber immer noch besser an als AMDs Neo, was in diesem Preissegment einfach alles bedeutet. Darüber gibt's eigentlich nur möglichst billige Notebooks mit schlimmer Akkulaufzeit, in denen AMD irgendeine Chance hat; geht man dann etwas höher, kann AMD weder bezüglich Leistung noch Stromverbrauch mithalten, was für ein mobiles Gerät einfach einer der zentralen Punkte ist.
Natürlich ist es nicht ganz einfach, einen Prozessor zu bauen, der so gut ist wie die aktuellen von Intel, aber AMD scheint die Entwicklung viel zu spät angestoßen zu haben, was sich nun rächt.

AMD hat also in keiner Notebook-Geräteklasse wirklich Überzeugendes zu bieten und kann lediglich mit dem Preis punkten, der aber auf Kosten der Akkulaufzeit geht. Und das ist die Chance für eine nutzungsbasierte Werbestrategie, deshalb ist das nicht allzu dumm: Vernünftig abgestimmte Geräte für bestimmte Kundengruppen, denen Akkuleistung im Prinzip reichlich egal ist und für die Performance nicht das Maß aller Dinge ist. Durch eine vernünftige Werbekampagne kann man so sicher eine Menge "ich will einen Laptop, weil die so schön klein und kompakt sind! Aber kein so Miniteil!"-Leute dazu bewegen, sich das AMD-Produkt zu kaufen, was nicht einmal besonders schlecht ist--die Leistung reicht aus und der Preis wird auch niedriger sein als der der Intel-Produkte.
Man sollte nur darauf achten, daß das nicht von Dauer wird, sondern die nächsten Prozessoren einigermaßen konkurrenzfähig sind, sonst sieht's nämlich auf lange Frist sehr, sehr düster aus.

-huha

HOT
2010-07-19, 20:25:00
Vorweg: Der Untergang von AMD ist das nicht. AMD kann gar nicht untergehen, dafür wird Intel schon sorgen. Wär AMD nicht mehr da, dann wird Intel plötzlich Monopolist und mit Antitrust-Maßnahmen überhäuft, wahrscheinlich sogar zerschlagen. Das ist alles nicht im Interesse von Intel.
[...]
Intel würde schon gerne alleine den Markt diktieren. Aber es ist klar, dass es für Intel effektiver ist, nicht dauernd das Damoklesschwert der Zerschlagung über sich zu haben, deshalb wäre AMD als kleiner Konkurrent mit am besten unter 5% Marktanteil willkommen. Aber ich sehe das so, dass AMD wirtschaftlich ständig auf Messers Schneide steht und es könnte irgendwann einfach sein, dass AMD sich umorientiert, weg vom Prozessormarkt. Dann wirds erst richtig problematisch, weil es diesen faktischen Konkurrenten noch gibt, aber Intel trotzdem den Markt diktiert. Zudem droht ständig die Pleite für AMD. Gibt es einmal einen richtigen Crash im Halbleitermarkt (kann ja durch eine weitere Finanzmarktkrise ausgelöst werden z.B.), sodass AMD kein Geld mehr bekommen kann, ist AMD pleite, das kann dann niemand verhindern (es sei denn es gibt ein milliardenschweres Rettungspaket - aber von wem? Von Intel geht ja kartellrechtlich nicht).

Das Ziel der neuen Strategie ist klar, aber ebenfall nicht ungefährlich für den Hersteller. Man möchte sich vom Leistungwettstreit entkoppeln. Es braucht ja fast kein Standardnutzer soviel Rechnerleistung, wie heutige Prozessoren bieten.

huha
2010-07-19, 20:31:43
Mit x86 kann man ordentlich Geld scheffeln, und so schlimm ist AMD nun auch nicht dran. Intel hat einfach keine Lust, zerschlagen zu werden, also werden die sich im Ernstfall schon was einfallen lassen, um AMD irgendwie zu stützen.

Und ernsthaft: AMD baut keine schlechten CPUs und sie bauen recht gute Graphikkarten. Sie können aktuell nicht in der High-Performance-Klasse mitspielen, aber im Lowend- und Mainstream-Bereich sind sie ganz gut dabei. Das ist lästig, weil man nicht die fetten Profite der kurzen Upgradezyklen von Gamingrechnern mitnehmen kann, aber noch lang kein Weltuntergang.

-huha

Psychopat
2010-07-19, 20:51:37
Die konkurrenzfähigen Prozessoren von AMD kommen doch gerade erst auf den Markt - die 4-Kerner gefertigt mit neuem low-k Dielektrikum das auch bei den 6-Kernern verwendet wird. Die Akkulaufzeiten sollten damit zu Intel vergleichbar sein (bei gleicher Leistung, wird natürlich nur bei 4 Threads erreicht), wenn denn mal der gleiche Akku verbaut werden würde. Bei den Tests die ich bisher gelesen hab, hatten die AMD Modelle immer einen schlechteren Akku.

Also ich würde mal behaupten, jetzt gerade ist AMD im Mobilmarkt so konkurrenzfähig wie schon seit langem nicht mehr. Mit Ontario kann man bald auch endlich ordentlich bei den Netbooks einsteigen und evtl. hat Apple Interesse an einem Fusion Produkt. Der Trend geht nach oben!

boxleitnerb
2010-07-19, 20:59:52
@huha:
Du sprichst von fetten Profiten im Gamingsektor und bei den Oft-Aufrüstern.
In Gaming-PCs wird sehr oft AMD empfohlen und die Leute schauen auch in diesem Bereich zu 90% auf P/L. Du meinst doch nicht, dass Intels Extreme CPUs den größten Gewinnbatzen ausmachen, oder? Die verkaufte Anzahl ist da ein Tropfen auf den heißen Stein.

Ich sehe das Problem woanders: Weil man nicht ganz oben mitmischen kann, fährt sich in den Köpfen der Menschen die Meinung fest, dass AMD auch in anderen Bereichen nicht mithalten kann - obwohl das nicht unbedingt stimmt bzw. durch einen günstigeren Preis relativiert wird.

Trap
2010-07-19, 21:44:53
Intel hat einfach keine Lust, zerschlagen zu werden, also werden die sich im Ernstfall schon was einfallen lassen, um AMD irgendwie zu stützen.
Einfach ein halbes Jahr die hergestellten CPUs nur zur Hälfte ausliefern und die Preise verdoppeln. "Unvorhergesehene Herstellungsprobleme" :biggrin:

Odal
2010-07-19, 21:50:11
Tolle wurst das AMD Notebook für unterwegs kommt dann bald mit extrem niedrig taktender minderwertiger AMD CPU und dafür doppelt so dicken akku um eine einigermassene Laufzeit hinzubekommen ;( und nennt sich DELL Air oder Asus Air ;(

huha
2010-07-20, 00:30:34
@huha:
Du sprichst von fetten Profiten im Gamingsektor und bei den Oft-Aufrüstern.
In Gaming-PCs wird sehr oft AMD empfohlen und die Leute schauen auch in diesem Bereich zu 90% auf P/L.

Wir sprechen von CPUs, ja? Bei Graphikkarten sieht's ja etwas anders aus.
Jedenfalls: Gamingrechner für Leute, die keine Lust haben, viel Geld auszugeben, für Jugendliche etc.: Klar, wahrscheinlich AMD.
Das Problem ist nur, daß Preis-Leistung nicht alles ist, wenn man mit der Leistung nicht hoch genug kommt. Ab einer gewissen gewünschten Leistung--und die ist eben nicht exorbitant hoch--gibt's halt nur noch Intel. Und wenn ich die Leistung brauche oder will, dann bleibt mir keine andere Wahl, als Intel zu kaufen. Die Sache wäre völlig unproblematisch, wenn sich dieser Punkt irgendwo im oberen Highend-Bereich bewegen würde, aber er sitzt (kenne mich aktuell nicht so gut aus, falls ich mich irre, bitte melden!) im Midrange-Segment.

Du meinst doch nicht, dass Intels Extreme CPUs den größten Gewinnbatzen ausmachen, oder? Die verkaufte Anzahl ist da ein Tropfen auf den heißen Stein.

Intel und AMD fertigen ja nicht unbedingt unterschiedliche CPUs für die Serien, sondern selektieren nur ihre besseren Modelle. Bei Intel kostet ein toll selektiertes Exemplar richtig Geld, während AMD die richtig guten selektierten für einen Spottpreis verkaufen muß und trotzdem nicht ansatzweise an die Leistung von Intel-CPUs herankommt.

Ich sehe das Problem woanders: Weil man nicht ganz oben mitmischen kann, fährt sich in den Köpfen der Menschen die Meinung fest, dass AMD auch in anderen Bereichen nicht mithalten kann - obwohl das nicht unbedingt stimmt bzw. durch einen günstigeren Preis relativiert wird.

Leistung kann man nicht dadurch ersetzen, indem das Zeug einfach weniger kostet. Wer die Leistung will, der will sie auch und da führt kein Weg an Intel vorbei. Das Problem ist auch, daß Intels CPUs auch in AMD-Leistungsregionen nicht so horrend teurer sind. Alles ziemlich schwierig.
Und ich denke nicht, daß sich bei den Leuten die Sache im Kopf festsetzt, denen ist das nämlich im Prinzip egal. Technikaffine Käufer werden sich sowieso vor einer Kaufentscheidung informieren und die aktuelle Entwicklung berücksichtigen, der Rest will einfach nur einen Computer kaufen--insofern ist die Marketingmasche von AMD genau richtig für deren aktuelles Produkt-Lineup, das speziell im Notebook-Bereich lediglich durch den Preis überzeugen kann, was aber für Leute, die sich vorher informieren, viel zu wenig ist.

-huha

HOT
2010-07-20, 15:09:37
Mit x86 kann man ordentlich Geld scheffeln, und so schlimm ist AMD nun auch nicht dran. Intel hat einfach keine Lust, zerschlagen zu werden, also werden die sich im Ernstfall schon was einfallen lassen, um AMD irgendwie zu stützen.

Und ernsthaft: AMD baut keine schlechten CPUs und sie bauen recht gute Graphikkarten. Sie können aktuell nicht in der High-Performance-Klasse mitspielen, aber im Lowend- und Mainstream-Bereich sind sie ganz gut dabei. Das ist lästig, weil man nicht die fetten Profite der kurzen Upgradezyklen von Gamingrechnern mitnehmen kann, aber noch lang kein Weltuntergang.

-huha

Das ist alles richtig, aber AMD verdient dennoch fast kein Geld dabei, das halte ich für entscheidend.

Watson007
2010-07-20, 15:12:42
AMD ist Nummer 2 und kann sich trotzdem mehr schlecht als recht halten. Ich finde das bedauernswert...

Gast
2010-07-20, 17:23:25
Wir sprechen von CPUs, ja? Bei Graphikkarten sieht's ja etwas anders aus.
Jedenfalls: Gamingrechner für Leute, die keine Lust haben, viel Geld auszugeben, für Jugendliche etc.: Klar, wahrscheinlich AMD.
Das Problem ist nur, daß Preis-Leistung nicht alles ist, wenn man mit der Leistung nicht hoch genug kommt. Ab einer gewissen gewünschten Leistung--und die ist eben nicht exorbitant hoch--gibt's halt nur noch Intel. Und wenn ich die Leistung brauche oder will, dann bleibt mir keine andere Wahl, als Intel zu kaufen. Die Sache wäre völlig unproblematisch, wenn sich dieser Punkt irgendwo im oberen Highend-Bereich bewegen würde, aber er sitzt (kenne mich aktuell nicht so gut aus, falls ich mich irre, bitte melden!) im Midrange-Segment.





midrange ist übertrieben, ausser dem i7 970/980x gibt es keine cpu von intel die wirklich viel schneller ist

Ikon
2010-07-25, 15:00:58
Wen interessieren Vermarktungsstrategien? Zumindest nicht uns informierte Käufer. Es ist wichtig, dass AMD endlich wieder bessere Designs liefert. Das aktuelle Portfolio ist Intels Gegenstücken sowohl im Bezug auf Leistung als auch im Bezug auf die Energieeffizienz hoffnungslos unterlegen. Hoffen wir, dass Llano und Bulldozer auch im Notebook-Bereich endlich Fortschritte für AMD bringen.

Raff
2010-07-25, 15:06:42
Die Nile-Plattform für Flachmänner überzeugt bereits. Das Acer Aspire One 521 wird sowohl von Notebookcheck (http://www.notebookcheck.com/Test-Acer-Aspire-One-521-Netbook.33094.0.html) als auch von der PCGH im Heft 08/2010 als "Atom-Killer" gefeiert.

MfG,
Raff

Ikon
2010-07-25, 15:18:56
Die Nile-Plattform für Flachmänner überzeugt bereits. Das Acer Aspire One 521 wird sowohl von Notebookcheck (http://www.notebookcheck.com/Test-Acer-Aspire-One-521-Netbook.33094.0.html) als auch von der PCGH im Heft 08/2010 als "Atom-Killer" gefeiert.

"Bereits" ist gut, nachdem AMD seit vielen Jahren die eher unspektakulären Turions/Athlons/Semprons auf 65nm-Basis anbietet. Deren Stromverbrauch ist insbesondere im Leerlauf einfach deutlich zu hoch. Aber besser spät als nie.

Gast
2010-07-25, 15:54:30
ontario soll ja noch dieses jahr kommen dann wirds erst richtig spannend

=Floi=
2010-07-25, 17:04:39
ich kaufe mir einfach ein intel system und habe ruhe mit so einem mist!
wenn die m,einen 1000 verschiedene kombinationen zu bringen, dann ohne mich.

Gast
2010-07-25, 17:25:43
ich kaufe mir einfach ein intel system und habe ruhe mit so einem mist!
wenn die m,einen 1000 verschiedene kombinationen zu bringen, dann ohne mich.

Gibts denn bei Intel weniger?