Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ubuntu löst sich zur nächsten Version (11.04) vom Gnome Desktop
Avalox
2010-10-26, 11:45:46
Ubuntu 11.04 bekommt Unity als Desktop. Das Unity, welches heute schon auf Netbooks verwendet wird, wird dann in einer erweiterten Form auch für die Desktop Installation genutzt.
Nachdem Apple schon angekündigt hat ihren Mac Desktop dem Mobil Varianten anzugleichen, so zieht Ubuntu ein paar Tage nach.
Sicherlich sehr interessant die Entwicklung, welche ordentlich Druck im Linux Tank aufrecht erhalten wird.
Ubuntu macht sich gut.
Rein technisch ist es interessant, natürlich basiert auch Unity auf den Gnome Bibliotheken, sodass Gnome Anwendungen natürlich passen. Für den Desktop wird nicht Mutter, sondern das bekannte Compiz verwendet.
krass
2010-10-26, 14:03:20
unity & compiz, na dann.
ich bin gespannt und ein neues icon theme soll es ja auch geben ( meine ich gelesen zu haben ).
Tesseract
2010-10-26, 14:08:35
ich weiß nicht was ich davon halten soll.
einerseits machen viele ansätze sinn - z.B. auf den ganzen überbreiten monitoren maximale pixelhöhe rauszuholen - andererseits wird mir direkt schlecht wenn ich schon lese, dass man den usern nur über umwege direkten zugriff auf das dateisystem geben will und stattdessen dateien lieber (ich nenne es mal) "esoterisch" bereitstellt.
außerdem frage ich mich ob es sinnvoll ist die programm-baseline so extrem stark in das system zu integrieren. einerseits spielen sie dann zwar gut mit dem desktop zusammen, andererseits sind viele gnome-programme nicht gerade das gelbe vom ei und viele alternativen schlicht und ergreifend besser. wenn die sich aber nicht so nahtlos in den bestehenden desktop einfügen ist es mit der tollen user-experience auch schnell vorbei.
mal schaun... kann toll werden, aber nur wenn richtig umgesetzt.
Avalox
2010-10-26, 14:29:09
dass man den usern nur über umwege direkten zugriff auf das dateisystem geben will und stattdessen dateien lieber (ich nenne es mal) "esoterisch" bereitstellt.
Die Referenzierung ist doch toll. Einen Nautilus wird es ja weiterhin geben.
Das Zeitgeist aus dem Gnome 3 Projekt geflogen ist habe ich nie verstanden.
Simon
2010-10-26, 15:04:28
Hab Unity gestern mal auf meinem 10.10 installiert. Die Grundidee ist super. Erster Start auch. Sieht aufgeräumt und ordentlich aus. Aber dann ne Anwendung (Firefox oder Chrome) gestartet und das Ding hing. Mausbewegungen wurden nur seeeehr verzögert umgesetzt. An der Stelle hab ich den Test dann beendet :(
Vielleicht lag es ja an der ATI-Grafikkarte, keine Ahnung. Aber schade.
Heute abend dann mal mit der GNOME Shell vergleichen...
krass
2010-10-26, 15:16:06
Die Referenzierung ist doch toll. Einen Nautilus wird es ja weiterhin geben.
Das Zeitgeist aus dem Gnome 3 Projekt geflogen ist habe ich nie verstanden.
irgendwie habe ich gnome 3 zum release von natty narwhal erwartet, fand puntas bericht dazu auch sehr interessant ( *click* (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=483140&highlight=gnome) )
im zweifel gehts es dann eben zurück zu fedora ;)
Avalox
2010-10-26, 15:35:28
irgendwie habe ich gnome 3 zum release von natty narwhal erwartet, fand puntas bericht dazu auch sehr interessant ( *click* (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=483140&highlight=gnome) )
im zweifel gehts es dann eben zurück zu fedora ;)
Bin auch sehr gespannt auf Gnome 3, allerdings sollte man schon hinhören wenn Ubuntu zu solch einen Schritt greift. Irgend ein Ubuntu Derivat mit Gnome Desktop wird es ja bestimmt auch trotz Unity geben.
Allerdings ist der Schritt interessant.
Der Wegfall von Zeitgeist in Gnome 3 hat mich eh mächtig gestört. Also mal sehen. Unity soll ja dem großen Bildschirm eh angepasst werden.
Desti
2010-10-26, 17:35:18
Die sollten lieber GLX-Dock als Standard nehmen.
Shink
2010-10-26, 20:24:07
Arme Gnome-Jungs. Um wieviel das wohl die Verbreitung von Gnome senkt?
Exxtreme
2010-10-26, 22:19:52
Naja, Gnome finde ich jetzt auch nicht so toll als Desktop. Mich stört die extreme Simplifizierung.
DarkFox
2010-10-26, 22:33:49
Finde das als Außenstehender fast schon lächerlich was die Ubuntujungs da treiben. Eine halbgare Netbook Oberfläche soll es jetzt auf einmal reißen und dafür schmeißt man den Desktop, den die Leute kennen und schätzen über Board. Ganz zu schweigen von Gnome 3, das von Ubuntu dann wohl komplett ignoriert wird. Ein Schlag ins Gesicht aller Upstream-Projekte ist das.
Hab Unity noch nicht getestet, aber die Screenshots beeindrucken mich überhaupt nicht. Toll, die Startleiste ist nun am Rand und man hat ein globales Menü(absoluter Blödsinn). Das hat man KDE z.B. in weniger als 5 Minuten eingerichtet.
Und das ohne die ganzen Nachteile einer neuen Desktopumgebung.
Shink
2010-10-27, 09:30:45
Finde das als Außenstehender fast schon lächerlich was die Ubuntujungs da treiben. Eine halbgare Netbook Oberfläche soll es jetzt auf einmal reißen und dafür schmeißt man den Desktop, den die Leute kennen und schätzen über Board.
Das ist ja das interessante: Die Leute werden sich wohl eher an Ubuntu klammern als an den bekannten Desktop.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen dass das halbgar wird.
krass
2010-10-27, 10:04:51
Das ist ja das interessante: Die Leute werden sich wohl eher an Ubuntu klammern als an den bekannten Desktop.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen dass das halbgar wird.
offensichtlich möchte ubuntu dies als alleinstellungsmerkmal rausarbeiten, warum auch nicht, wenn es gelingt.
Finde das als Außenstehender fast schon lächerlich was die Ubuntujungs da treiben. Eine halbgare Netbook Oberfläche soll es jetzt auf einmal reißen und dafür schmeißt man den Desktop, den die Leute kennen und schätzen über Board. Ganz zu schweigen von Gnome 3, das von Ubuntu dann wohl komplett ignoriert wird. Ein Schlag ins Gesicht aller Upstream-Projekte ist das.
Hab Unity noch nicht getestet, aber die Screenshots beeindrucken mich überhaupt nicht. Toll, die Startleiste ist nun am Rand und man hat ein globales Menü(absoluter Blödsinn). Das hat man KDE z.B. in weniger als 5 Minuten eingerichtet.
Und das ohne die ganzen Nachteile einer neuen Desktopumgebung.
Du schimpfst also auf etwas was du gar nicht, bzw. nur von Screenshots kennst? ;)
Solange Ubuntu drunter ein waschechtes GNU/Linux bleibt, sollen mir Experimente mit der Oberfläche recht sein. Das gute am Linux-Markt ist ja gerade die Vielfalt und die Tatsache, dass schlechte Ideen bald wieder in der Versenkung verschwinden.
Ich bin jedenfalls gespannt wie sich Unity entwickeln wird.
(del)
2010-10-28, 00:24:15
Du schimpfst also auf etwas was du gar nicht, bzw. nur von Screenshots kennst? ;)Also mir geht gerade einer ab :|
http://www.youtube.com/watch?v=Mi3AUXefnhU&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=X8xaA8ojuEY
@Avalox
Warum ist der Schritt interessant? Warum ist die Referenzierung toll? Ich lese weiterhin gerne deine Beiträge, aber der triffige Informationsgehalt sinkt in der letzten Zeit.
EL_Mariachi
2010-10-28, 00:49:26
hab ich was verpasst oder hat man bei 11.x keine Möglichkeit mehr den Desktop zu wechseln? ;)
wen zur hölle interessieren defaults?
.
(del)
2010-10-28, 16:23:11
Bring mal paar schöne Links mit Vids vom ausgeputztem Unity-Ubuntu :ulol:
Was meinst du mit Defaults? Bis jetzt galt Ubuntu als die treibende Kraft hinter der Vebreitung von Linux, weil es per Default kein Bastellinux war. Jetzt sind Defaults plötzlich nicht mehr interessant bzw. vom Vorteil? :|
die verbreitung ist ja ihmo nicht besonders gestiegen. ubuntu hat afaik die anderen distributionen eher verdrängt und weniger neue nutzer hinzu gewonnen
Avalox
2010-10-29, 17:16:43
Andrea Müller hat in der OS Kolumne von Heise den Nagel sehr schön auf den Kopf getroffen.
http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-Uneins-ueber-Unity-1126891.html
@Avalox
Warum ist der Schritt interessant? Warum ist die Referenzierung toll? Ich lese weiterhin gerne deine Beiträge, aber der triffige Informationsgehalt sinkt in der letzten Zeit.
Was ist den trifftig? Ist das nicht subjektiv?
Technisch interessant finde ich z.B. schon, dass Compiz genutzt wird. Ein Projekt dessen Zukunft ja etwas nebulös aussah und so unverhofft vielleicht doch zu neuen Ehren kommt.
Interessant ist es auch, weil Unity eine Hardware beschleunigte Plattform damit zwingend voraussetzen wird. Hardware Beschleunigung mit proprietären Treibern ist allerdings nach wie vor eine Herausforderung. Die OpenSource Alternativen sicherlich keine FallBack falls es mal nicht funktioniert.
Dafür muss ja Ubuntu irgend eine Lösung sich erdacht haben.
Auch interessant ist Unity natürlich unter dem Gesichtspunkt neue Konzepte zu versuchen. Nach Gnome 3 und das Plasmoide KDE tatsächlich ein dritter Weg. Insofern interessant, da scheinbar ähnlich wie Unity auch Apple für das neue Mac OS die Zukunft des Desktops in den von Mobilgeräten angefangenen Wegen sieht. Viel zu lange hat sich dort nur sehr wenig getan und auf einmal hat man tolle Möglichkeiten parallel. Das wird die Entwicklung weiter bringen.
Heute bockige Gnome Entwickler werden draus lernen.
Schon für solche Zeichen ist ein System wie Ubuntu wichtig.
Zeitgeist ist eine riesige Innovation. Denn es referenziert Dateien mittels persönlicher Nutzungsinformationen. Die klassische Dateiablage wird aktuellen Ansprüchen kaum gerecht. Der Benutzer hat mit immer mehr Dateien zu tun, mit immer mehr Anwendungen, mit lokalen, mit durch die Cloud bereit gestellten Dateien. Dort sind neue Konzepte dringend erforderlich und Zeitgeist ist ein toller Ansatz, welcher schlicht und ergreifend einfach ohne Mühe weggebügelt wurde. Auch für solche Zeichen ist Canonical wichtig.
Mir gefällt Gnome gut, auf Gnome 3 bin ich gespannt, traue aber Ubuntu zu dort mit Unity eine faszinierend guten Wurf zu tätigen.
Tesseract
2010-10-29, 18:45:43
Zeitgeist ist eine riesige Innovation. Denn es referenziert Dateien mittels persönlicher Nutzungsinformationen. Die klassische Dateiablage wird aktuellen Ansprüchen kaum gerecht. Der Benutzer hat mit immer mehr Dateien zu tun, mit immer mehr Anwendungen, mit lokalen, mit durch die Cloud bereit gestellten Dateien.
das passt nur überhaupt nicht mit dem darunterliegenden dateisystem zusammen. solche systeme müllen das system eher zu und machen es noch unübersichtlicher bzw, komplexer als ohnehin schon.
für einen ordentlichen semantischen desktop bräuchte man schon ein dateisystem, dass auf unterer ebene bzw. portabel sowas wie smartpointer mit garbage collection implementiert.
die idee ansich ist ja nicht schlecht, aber es wird wohl wieder auf eine "n+1"-technologie (im sinne von "Each approach to replace
N technologies by one technology usually ends with N+1 technologies") hinauslaufen.
Avalox
2010-10-29, 20:00:51
das passt nur überhaupt nicht mit dem darunterliegenden dateisystem zusammen.
Aber natürlich passt es. Es passt perfekt.
Zum einen sind heute gängige Dateisystem natürlich hoffnungslos veraltet, was die Organisation der Daten betrifft.
Die heutigen gängigen Dateisysteme entstammen ihren Organisationsprinzip immer noch der ersten DBMS Systeme. Die ersten Dateisysteme waren nichts anderes als Datenbanken. Das Dateisystem hat sich aus der Datenbank entwickelt.
So ist es natürlich auch logisch, dass sich fortschrittlichere Organisationsprinzipien, natürlich auch an fortschrittlicheren DBMS orientieren.
Dass es heute noch so ist, wie es ist liegt viel eher daran, dass es für das System hinreichend ist, nicht für den Menschen. Abgesehen davon, dass viele Menschen nicht mal ein C: abstrahieren können. Was man genau in diesem Forum ja häufig bewiesen bekommt.
Aber dieses nur mal nebenbei, denn Zeitgeist hat gar nicht den Anspruch eine zusätzliche Datenbank mit Dateiinformationen zu füllen, wie eine "Windows Datei Indizierung", oder z.B. Beagle für Linux. Welche allesamt Dateien scannen um zusätzliche Informationen zu erhalten.
Zeitgeist dagegen ist sowas wie ein System-Tagebuch des Benutzers.
So kann dir Zeitgeist sagen, welches Dokument du letzte Woche Montag in der S-Bahn gelesen hast. Weil es z.B. deine Geoposition mitloggen kann und du damit tatsächlich S-Bahn und Montag suchen kannst.
Oder es loggt mit, welchen Podcast du dir vor ungefähr zwei Wochen angehört hast, als das WLAN aktiv war, usw. usw.
Es ist ein völlig anderer Ansatz. Die Daten fallen durch deine Arbeit am System an und können umfänglich in diesen gesucht werden.
Es entspricht der Art wie sich der Mensch Dinge merkt viel weiter, als ein Dateisystem
Tesseract
2010-10-29, 20:16:44
das brauchst du mir nicht erklären, das ist mir alles vollkommen klar.
ich bestreite auch nicht die idee dahinter, sondern die umsetzung. eine semantische dateiordnung muss einfach auf dateisystemebene anfangen sonst wird das nix weil du eben doch einfach nur eine datenbank mit metainformation über die baumhierarchie stülpst.
so fehlt einfach die interoperabilität, die portabilität und außerdem bloatet es das system, sowohl aus speichermengen-, als auch performancesicht.
und selbst das einfachste system wird nie einfacher als das alte sein wenn das in der praxis bedeutet, dass du eine mischung aus alt und neu hast bzw. verwenden musst, denn dann kennt sich überhaupt keiner mehr aus.
Avalox
2010-10-29, 20:48:33
ich bestreite auch nicht die idee dahinter, sondern die umsetzung. eine semantische dateiordnung muss einfach auf dateisystemebene anfangen sonst wird das nix weil du eben doch einfach nur eine datenbank mit metainformation über die baumhierarchie stülpst.
Weshalb soll jemand eine Dateiübersicht überhaupt haben? Erst Recht braucht ein Anwender diese nicht. Der Anwender braucht gar keine Dateien. Natürlich wäre es schöner, wenn der Anwender erst gar nicht mit Dateien in Berührung kommen würde. Das stimmt. Dieses ist allerdings eine ziemlich illusorische Vorstellung, in nächster Zeit zumindest. Auch ist Speicher im Überfluss vorhanden. Persönlicher Speicher und auch persönliche Rechenleistung sind kaum noch knappe Güter. Allein in den nächsten 3 Jahren wird sich der weltweit verkaufte Speicher verzwanzigfachen.
Schon heute kostet eine TB Festplatte 39,- €. Es ist totaler Quatsch die anfallenden Informationen nicht zu speichern und die Festplatte leer zu betreiben. Der unnützeste Speicher ist nicht benutzter Speicher.
Ich denke aber, dass die von dir aufgeführten Argumente, letztendlich tatsächlich (neben ein paar vorgeschobenen organisatorischen Gründen) zur Ablehnung von Zeitgeist im Gnome Projekt geführt haben. Weil es eben für eine neue IT Welt steht. Dieses Gedankengut ist allerdings damit konservativ, welche man sich auf der Linux Seite allerdings nicht erlauben kann.
Nun kommt Canonical und sagt, dass ihnen Zeitgeist wichtiger ist als der Gnomedesktop, den sie zudem auch noch selber eh besser hinbekommen. So kann es kommen im Linux Umfeld liebe Gnome Entwickler. Ausruhen kann man sich nur auf Leistungen. Wenn sich die Gnome Community so sicher ist, dass sie richtig liegen brauchen sie ja nichts zu befürchten, da nach dem Experiment eh wieder Gnome genutzt wird. Die Angst und der momentane Frust sind ja nur da, weil die Community eben doch Politik machen wollten und damit nun gänzlich gescheitert sind und natürlich absolut berechtigt befürchten, dass Ubuntu doch erfolgreich richtig liegt.
Wenn zwei sich streiten freut sich bekanntlich eh letztens meistens der Dritte, welcher in diesem Fall Unity heißen könnte. Ich finde die Entscheidung ganz prima und vor allen die Reaktionen interessant und leider oftmals bezeichnend. Es ist spannend. Es kommt jemand, der sagt er macht es besser. Genug bewiesen hat ja Canonical, also sollte man schon genauer hinsehen.
ShadowXX
2010-10-30, 01:15:58
Weshalb soll jemand eine Dateiübersicht überhaupt haben? Erst Recht braucht ein Anwender diese nicht. Der Anwender braucht gar keine Dateien. Natürlich wäre es schöner, wenn der Anwender erst gar nicht mit Dateien in Berührung kommen würde. Das stimmt. Dieses ist allerdings eine ziemlich illusorische Vorstellung, in nächster Zeit zumindest.
Und sowas schreibt jemand mit einem "openSuse" in seinem Avatar....epic Fail.
Ich weiß noch wie vernichtend die Kritiken gegenüber MS waren, als Sie genau das was du da schreibst quasi mit WinFS machen wollten....und auf einmal soll das der Heilsbringer sein.
Auch wenn du das nicht verstehen wirst: ich möchte gerne wissen wo meine Dateien sein, und zwar ganz genau wo diese sind.
Und gerade Linux-Anhänger sind da sogar noch viel extremer in diesem Wunsch als ich.
Avalox
2010-10-30, 09:39:30
Ich weiß noch wie vernichtend die Kritiken gegenüber MS waren, als Sie genau das was du da schreibst quasi mit WinFS machen wollten....und auf einmal soll das der Heilsbringer sein.
So etwas wie Zeitgeist gibt es unter Windows gar nicht erst. Auch ein WinFS bietet dieses nicht. Deshalb erübrigt sich die Diskussion dort, bis es was vergleichbares in dieser möglichen Durchdingung überhaupt gibt.
Natürlich ist WinFS eine große Innovation und Microsoft hat seitdem zurecht auf die Nase bekommen, weil sie es bis heute nicht auf die Reihe bekommen haben dieses auch zu liefern.
Auch wenn du das nicht verstehen wirst: ich möchte gerne wissen wo meine Dateien sein, und zwar ganz genau wo diese sind.
Und gerade Linux-Anhänger sind da sogar noch viel extremer in diesem Wunsch als ich.
Es ist eine Kontroll-Illusion. Erstmal weißt du nicht, was 99% der Dateien in deinem System überhaupt machen, noch weist du wo diese liegen.
Du willst wissen wo deine Daten liegen! Daten sind jetzt nicht zu verwechseln mit der Datei. Aber dieses weist du mit den heutigen Organisationsprinzipien nicht.
Wenn du z.B. ein Dokument mit einem speziellen eingefügten Bild suchst, dann wirst du es niemals finden. Es sei denn du erinnerst dich an den Dateinamen, oder siehst alle Dokumente durch.
Ein Canonical weiß schon was sie machen und Ubuntu steht führ mehr als 2/3 allen Desktop Linux. Linux ist nicht puristisch konservativ, Linux ist fortschrittlich.
Natürlich gibt es auch Linux Puristen, welche wie im Heise Eintrag oben beschrieben 1985 unter einen Stein gekrochen sind und seitdem nicht hervorsehen wollen. Inkl. aller möglichen Abstufungen. Allerdings gibt Canonical nun einen Blick in die Realität und einen guten Orientierungspunkt.
Wer ein Projekt blockiert und sich neuen Ideen verschlisst, der bekommt das Projekt schlich weggenommen und das schöne ist, der Kunde kann frei entscheiden. Ist ja schliesslich alles OpenSource, jede Idee muss sich messen lassen.
Äh was wird bei Zeitgeist vom darunterliegendem Dateisystem verdeckt? Das is in erste Linie eine weiterführende Idee zum Verlauf/Recent Documents.
Zu Unity, können sie gerne machen, mehr Auswahl ist immer gut, insbesondere wenn sie Compiz verwenden. Zu machen hat Canonical noch viel, die Version in 10.10 läuft nicht so rund.
maximAL
2010-10-30, 16:15:54
wen zur hölle interessieren defaults?
Ich erinnere mich darin, dass bei 10.04 das tolle, neue Theme das scheinbar wichtigste Feature war. Etwas, das jeder in jeder Distri auch einfach so nachinstallieren kann.
Kerberos
2010-11-01, 02:12:32
Ich weiß nicht. Unity auf dem Netbook ist ja nett und sinnvoll. Aber auf dem Desktop, da bin ich etwas skeptisch.
General_db
2010-11-02, 00:10:32
kleine sache: Zeitgeist ist für Gnome 3 (das dann 2.32 wurde) nicht rausgeflogen, sondern nicht aufgenommen worden (sogar mit Begründung: Ein Framework, das kein einziges Gnome Programm damals nutzte). Mittlerweile gibt es für einige Programme sogenannte "Zeitgeist dataproviders" und -wenn ich mich nicht täusche- es ist wieder für die Aufnahme (von Gnome 3, diesesmal hoffentlich wirklich :D )vorgeschlagen. Von rausgeflogen kann also nicht die Rede sein.
Ich find es... mutig (hallo euphemismus!)... Einerseits sagt Canonical, sie haben kein Know-How/Ressourcen um Mutter zu optimieren, wollen aber eine komplette Desktop Shell aus dem Boden stampfen und Compiz, das gerade einen kompletten re-write hinter sich hat und nach wie vor vom Developer selbst als unstable bezeichnet wird, als Grundlage nehmen.
Ich find es... mutig
Ich finde es eigentlich sehr gut was Canonical da macht weil sich zeigen wird, wie "mächtig" sie aufgrund ihrer Verbreitung (60%-70% aller Linux-distris inkl. Derivate) wirklich sind. Denn wenn sie so eine starke Verbreitung haben und es hinbekommen, dürfte das Gnome 3.0 shell eine geringere Verbreitung erfahren als KDE, was meiner Meinung dann natürlich auch wieder die gnome-shell generell in frage stellt. Die Akzeptanz für die Neuerungen bei der Gnome-shell waren ja subjektiv eher gering.
Außerdem ist es endlich mal der Punkt, wo Canonical beweisen kann und muss was sie wirklich drauf haben. Allgemein wird ja immer gesagt sie haben technisch nichts drauf, beteiligen sich kaum an der Weiterentwicklung (z.B. Beitrag am Code vom Kernel oder Gnome).
Und das gute ist ja, wenn sie Mist bauen, gibt es ja immer noch gnome oder KDE oder weitere Alternativen.
Tesseract
2010-11-02, 02:03:32
Außerdem ist es endlich mal der Punkt, wo Canonical beweisen kann und muss was sie wirklich drauf haben. Allgemein wird ja immer gesagt sie haben technisch nichts drauf, beteiligen sich kaum an der Weiterentwicklung (z.B. Beitrag am Code vom Kernel oder Gnome).
müssen sie (bzw. mussten sie bisher) im grunde ja auch nicht. fähige hacker gibt es in dem bereich genug. leute die daraus auch eine relativ reibungslose, durchdachte distribution zusammensetzen können und was von (interface)design verstehen leider relativ wenige.
Frucht-Tiger
2010-11-02, 11:21:08
Keine Ahnung ob sich das für Ubuntu auszahlen wird, aber ich freu mich auf ein bisschen mehr Vielfalt. Gibt ja genug gute Distris die einen normalen Gnome-Desktop anbieten, außerdem kann ich ihn ja auch bei Ubuntu mit ein paar Klicks wieder einstellen.
DarkFox
2010-11-02, 11:21:11
kleine sache: Zeitgeist ist für Gnome 3 (das dann 2.32 wurde) nicht rausgeflogen, sondern nicht aufgenommen worden (sogar mit Begründung: Ein Framework, das kein einziges Gnome Programm damals nutzte). Mittlerweile gibt es für einige Programme sogenannte "Zeitgeist dataproviders" und -wenn ich mich nicht täusche- es ist wieder für die Aufnahme (von Gnome 3, diesesmal hoffentlich wirklich :D )vorgeschlagen. Von rausgeflogen kann also nicht die Rede sein.
Ich find es... mutig (hallo euphemismus!)... Einerseits sagt Canonical, sie haben kein Know-How/Ressourcen um Mutter zu optimieren, wollen aber eine komplette Desktop Shell aus dem Boden stampfen und Compiz, das gerade einen kompletten re-write hinter sich hat und nach wie vor vom Developer selbst als unstable bezeichnet wird, als Grundlage nehmen.
Find ich auch seltsam die Sache mit Compiz. Afaik sehen sogar die Compiz-Leute Compiz als "Technology-Demo" an und nicht als Endbenutzer taugliche Lösung.
Schade finde ich auch, wie sich Canonical immer mehr vom Open-Source Entwicklungsmodell löst. Proprietäres Ubuntu One, Unity komplett hinter verschlossenen Türen entwickeln, Upstream nicht einbeziehen etc.
Das MacOS der Linuxe;(
Avalox
2010-11-02, 12:23:14
Schade finde ich auch, wie sich Canonical immer mehr vom Open-Source Entwicklungsmodell löst. Proprietäres Ubuntu One, Unity komplett hinter verschlossenen Türen entwickeln, Upstream nicht einbeziehen etc.
Das MacOS der Linuxe;(
Auch die Ubuntu Lösungen sind komplett OpenSource. Ubuntu One ist ein Dienst im Internet.
Der allergrößte Teil aller Software Entwicklung im Linux Umfeld, wie auch überhaupt aller Kernkomponenten ist kommerziell und wird durch kommerzielle Unternehmungen ausgeführt. Private Entwickler tragen einen geringeren Teil bei und diese Projekte werden zudem auch oftmals aus der Wirtschaft gefördert. Dieses ist auch gut so. Canonical ist dort voller Bestandteil und Treiber des OpenSource Gedanken, ich sehe dort keinen Widerspruch.
Ein Linux, welches so einfach zu betreiben wäre wie ein MAC OS ist natürlich ein tolles Ziel und nichts negatives. OpenSource war schon immer auch eine voll kommerzielle Lizenzform.
Was vielen nun dämmert ist, dass Linux auch auf der Benutzerseite aus der Ecke gezogen wird. Nach Linux auf Emmbedded Seite und nach Linux auf der Serverseite, zieht nun Linux auf der Anwenderseite ein und damit wird es sich zwangsläufig ändern müssen. Es ist auch gut so.
Was den Erfolg von Ubuntu in die Quere kommen könnte, wäre ein gutes ChromeOS, während MeeGo eher nur vorinstalliert auftreten wird. Spannend auf jeden Fall.
DarkFox
2010-11-02, 13:08:48
Auch die Ubuntu Lösungen sind komplett OpenSource. Ubuntu One ist ein Dienst im Internet.
Der allergrößte Teil aller Software Entwicklung im Linux Umfeld, wie auch überhaupt aller Kernkomponenten ist kommerziell und wird durch kommerzielle Unternehmungen ausgeführt. Private Entwickler tragen einen geringeren Teil bei und diese Projekte werden zudem auch oftmals aus der Wirtschaft gefördert. Dieses ist auch gut so. Canonical ist dort voller Bestandteil und Treiber des OpenSource Gedanken, ich sehe dort keinen Widerspruch.
Ein Linux, welches so einfach zu betreiben wäre wie ein MAC OS ist natürlich ein tolles Ziel und nichts negatives. OpenSource war schon immer auch eine voll kommerzielle Lizenzform.
Was vielen nun dämmert ist, dass Linux auch auf der Benutzerseite aus der Ecke gezogen wird. Nach Linux auf Emmbedded Seite und nach Linux auf der Serverseite, zieht nun Linux auf der Anwenderseite ein und damit wird es sich zwangsläufig ändern müssen. Es ist auch gut so.
Was den Erfolg von Ubuntu in die Quere kommen könnte, wäre ein gutes ChromeOS, während MeeGo eher nur vorinstalliert auftreten wird. Spannend auf jeden Fall.
Ubuntu ist alles aber kein gutes Beispiel wie man Open-Source kommerziell vermarkten kann. Redhat wäre ein gutes Beispiel.
Ubuntu zeigt immer wieder, dass sie nicht wirklich Open-Source verstehen. Ihr Community-Manager hat vor einer Weile zum Beispiel erklärt, dass er nicht weiß was "Upstream" bedeutet. Ihr "Project Harmony" sei doch das. Ja ne, is klar :freak:
Projekte mit fadenscheinigen Begründungen proprietär zu halten ist für eine Firma, die im Linuxumfeld Ernst genommen werden will, unverzeihlich. Dann noch Open-Desktop Spezifikationen, die nicht in Absprache mit Upstream implementiert werden, unsinnige Copyright-Abtretungen und jetzt ihr Unity Ding sind ein Schlag ins Gesicht aller anderen Parteien.
http://ebb.org/bkuhn/blog/2010/01/14/ubuntu-debian.html
Hier gibts noch die Ansicht eines Gnome-Menschen: http://blogs.gnome.org/bolsh/2010/10/25/ubuntu-to-move-to-unity-as-default-desktop-for-11-04/
PS: Fallback auf einen komplett anderen Desktop hört sich auch nicht besonders benutzerfreundlich an. Ich sehe schon die Leute nach einem missglückten Update verwirrt Gnome 2 anstarren und sich fragen, was denn nun los ist.
Avalox
2010-11-02, 15:08:13
Projekte mit fadenscheinigen Begründungen proprietär zu halten ist für eine Firma, die im Linuxumfeld Ernst genommen werden will, unverzeihlich. Dann noch Open-Desktop Spezifikationen, die nicht in Absprache mit Upstream implementiert werden, unsinnige Copyright-Abtretungen und jetzt ihr Unity Ding sind ein Schlag ins Gesicht aller anderen Parteien.
Wer ernst genommen werden will muss Erfolg haben. Der Upstream Prozess ganz gewiss kein Ding des OpenSource.
In der Zielgruppe ist ein Ubuntu Modell ungleich erfolgreicher als ein Redhat. Es ist dort schlicht erfolgreicher als jedes Linux zuvor.
Das genöle ist aus gewissen Sicht nachvollziehbar, aber nun mal ursächlich ordentlicher Bestandteil des Prozesses. Gnome hat versucht Politik zu machen und Canonical macht es eben auch. Nun erfährt das Gnome Projekt wer dort am längeren Hebel sitzt. Es fallen mit jedem Release Anwendungen aus Ubuntu heraus, neue kommen hinzu. Nun trifft es mal den Desktop.
Shuttleworth hat Zeitgeist als entscheidend betrachtet, das Gnome Projekt nicht. Also fliegt das Gnome Desktop aus Ubuntu heraus. Dass ist Business
und haargenau die richtige Einstellung, welche Ubuntu zum heutigen Erfolg getragen hat.
Weder beeinträchtigt es das Gnome Projekt. Können ja machen was sie wollen.
Wenn sie richtig liegen, kommen die User und Ubuntu eh zurück.
Vermutlich wird aber Zeitgeist schneller in Gnome aufgenommen werden, als alle denken.
Ubuntu hat in den Köpfen der Anwender mehr für OpenSource getan, als 15 Jahre RedHat zuvor. Andere Märkte, andere Methoden.
PS: Fallback auf einen komplett anderen Desktop hört sich auch nicht besonders benutzerfreundlich an. Ich sehe schon die Leute nach einem missglückten Update verwirrt Gnome 2 anstarren und sich fragen, was denn nun los ist.
Oh, fangen die Frustbuchseln an zu weinen.
Dieser Blog-Eintrag war auf der Heise OpenSource Editorial als Beispiel des unverständlichen Unmutes genannt.
Meine persönliche Meinung ist ja, dass der Unmut so groß ist, weil das Gnome Projekt eben doch Unity so viele Chancen einräumt, dass sie sich A) nun bewegen müssen und B) sehen das der Kunde bestimmt wo es langgeht.
Auch wenn es nichts kostet und diese Erkenntnis schadet nicht.
Simon
2010-11-02, 15:18:34
Hat Unity mal jemand ausprobiert? Auf meinem Lucid ist das übel langsam (mit fglrx-Treibern)...
DarkFox
2010-11-02, 15:30:57
Wer ernst genommen werden will muss Erfolg haben. Der Upstream Prozess ganz gewiss kein Ding des OpenSource.
In der Zielgruppe ist ein Ubuntu Modell ungleich erfolgreicher als ein Redhat. Es ist dort schlicht erfolgreicher als jedes Linux zuvor.
Das ist eines der wichtigsten Prinzipien überhaupt in der OS-Szene. Wenn jeder vor sich hin wurstelt, bleibt das Produkt im Endeffekt zurück.
Das genöle ist aus gewissen Sicht nachvollziehbar, aber nun mal ursächlich ordentlicher Bestandteil des Prozesses. Gnome hat versucht Politik zu machen und Canonical macht es eben auch. Nun erfährt das Gnome Projekt wer dort am längeren Hebel sitzt. Es fallen mit jedem Release Anwendungen aus Ubuntu heraus, neue kommen hinzu. Nun trifft es mal den Desktop.
Nur dass Gnome (wie es sich gehört) das in einem offenen Prozess tut und nicht hinter verschlossenen Türen. Vor 6 Monaten konnte jeder der sich Gnome Shell anschauen wollte das tun und die Ziele des Projekts beobachten. Vor 6 Monaten wusste keiner was aus Unity werden soll. Das ist ein proprieäres Entwicklungsmodell. Ich hoffe damit fallen sie kräftig auf die Schnauze.
Shuttleworth hat Zeitgeist als entscheidend betrachtet, das Gnome Projekt nicht. Also fliegt das Gnome Desktop aus Ubuntu heraus. Dass ist Business
und haargenau die richtige Einstellung, welche Ubuntu zum heutigen Erfolg getragen hat.
Es war vor allem Marketing, das Ubuntu so zur Verbreitung verholfen hat. Bei anderen Projekten steht halt kein Millionär mit seinem Vermögen dahinter.
Weder beeinträchtigt es das Gnome Projekt. Können ja machen was sie wollen.
Wenn sie richtig liegen, kommen die User und Ubuntu eh zurück.
Natürlich beeinträchtigt es Gnome. Sie verlieren nämlich auf einen Schlag einen großen Teil ihrer Anwender und werden fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel.
Vermutlich wird aber Zeitgeist schneller in Gnome aufgenommen werden, als alle denken.
Ubuntu hat in den Köpfen der Anwender mehr für OpenSource getan, als 15 Jahre RedHat zuvor. Andere Märkte, andere Methoden.
In den Köpfen der Menschen vll. In Wirklichkeit profitiert Ubuntu vor allem von der Arbeit anderer, was ja auch völlig legitim ist, aber mit den Entwicklungen der letzten Zeit kombiniert hinterlässt das ein ungutes Gefühl.
Oh, fangen die Frustbuchseln an zu weinen.
Ich setze Ubuntu nicht ein von daher kann es mir völlig egal sein, aber so einen harten Fallback halte ich nicht für optimal.
Tesseract
2010-11-02, 16:01:57
Es war vor allem Marketing, das Ubuntu so zur Verbreitung verholfen hat. Bei anderen Projekten steht halt kein Millionär mit seinem Vermögen dahinter.
ich bin damals nach erfahrungen mit vielen anderen distris zum noch relativ unbekannten ubuntu gekommen (ich glaub 6.06 war das), weil sie meiner meinung nach von den fehlern vieler anderer distris konsequent gelernt haben und damals quasi ein best-of zusammen gestellt haben.
eine solide debian/apt basis, sinnvolle standardeinstellungen(und die sind deutlich wichtiger als viele wahrhaben wollen), sinnvolle defaultsoftware, eine live-cd á la knoppix, einen brauchbaren installer, ein optisch nicht augenkrebs verursachendes theme usw.
und damit war ich wohl nicht der einzige.
mit marketing hatte diese entscheidung relativ wenig zutun. da war z.B. suse zu dem zeitpunkt imho deutlich präsenter.
DarkFox
2010-11-02, 16:11:09
ich bin damals nach erfahrungen mit vielen anderen distris zum noch relativ unbekannten ubuntu gekommen (ich glaub 6.06 war das), weil sie meiner meinung nach von den fehlern vieler anderer distris konsequent gelernt haben und damals quasi ein best-of zusammen gestellt haben.
eine solide debian/apt basis, sinnvolle standardeinstellungen(und die sind deutlich wichtiger als viele wahrhaben wollen), sinnvolle defaultsoftware, eine live-cd á la knoppix, einen brauchbaren installer, ein optisch nicht augenkrebs verursachendes theme usw.
und damit war ich wohl nicht der einzige.
mit marketing hatte diese entscheidung relativ wenig zutun. da war z.B. suse zu dem zeitpunkt imho deutlich präsenter.
Technisch waren sie am Anfang schon überlegen, aber so Sachen wie kostenlose CDs sind schon einzigartig.
Avalox
2010-11-02, 17:07:01
Das ist eines der wichtigsten Prinzipien überhaupt in der OS-Szene. Wenn jeder vor sich hin wurstelt, bleibt das Produkt im Endeffekt zurück.
Die Scene ist dort nicht interessant. Die Lizenz ist entscheidend. Ob sich nun Canonical den einem Prinzip verpflichtet fühlt, oder selbst die Messlatte bestimmt ist ihnen selbst überlassen. Es gibt keine Claim, den die Scene für sich beanspruchen kann. Vielmehr muss sich sich ständig neu definieren, wenn sie am Ball bleiben will.
Nur dass Gnome (wie es sich gehört) das in einem offenen Prozess tut und nicht hinter verschlossenen Türen. Vor 6 Monaten konnte jeder der sich Gnome Shell anschauen wollte das tun und die Ziele des Projekts beobachten. Vor 6 Monaten wusste keiner was aus Unity werden soll. Das ist ein proprieäres Entwicklungsmodell. Ich hoffe damit fallen sie kräftig auf die Schnauze.
Ich hoffe und denke, dass Canonical Erfolg haben wird. Nur ist zum jetzigen Zeitpunkt das Kalkül von Shuttleworth noch nicht ganz klar.
Will er Gnome dazu bringen sich der Ubuntu Idee anzuschließen, oder hat er die Gnome Shell schon abgeschrieben? Es wird sich zeigen.
Mac OS jedenfalls übernimmt iOS Oberflächen Konzepte in den Desktop. Auch Gnome 3 geht in gewissen Sinne in diese Richtung, mit Unity hat man diesen Trend auch.
Propritär ist Unity auf keinen Fall, da die Freedesktop Standardisierung gleich mitgeliefert wird.
Es war vor allem Marketing, das Ubuntu so zur Verbreitung verholfen hat. Bei anderen Projekten steht halt kein Millionär mit seinem Vermögen dahinter.
Nein, dass ist zu einfach. Ein Millionär bleibt Millionär weil er mit Geld umgehen kann und nicht weil er Geld verbrennt. Auch Shuttleworth ist klar, dass Geschäft Geld verdienen und nicht Geld mitbringen ist.
Das Konzept Ubuntu hat den Erfolg. Nicht umsonst migrierte der größte Anteil aller Linux Desktop Anwender in den letzten Jahren auf Ubuntu. Denn dieses ist der größte Marktanteil von Ubuntu heute. Leute, welche vorher mal ein anderes Linux benutzt haben. Dieses Klientel würde ich nicht als unbedingt "Marketing" anfällig bezeichnen.
Ubuntu folgt einen strickten Prinzip und deshalb liefert es einen Orientierungspunkt und dieses hat vorher auf dem Desktop Linux schlicht gefehlt.
Natürlich beeinträchtigt es Gnome. Sie verlieren nämlich auf einen Schlag einen großen Teil ihrer Anwender und werden fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel.
Ja. Dieses ist für das Gnome Projekt aber erstmal nur ein Imageschaden und kratzt sicherlich am Selbstwertgefühl, aber einen Einfluss auf die Software hat es nicht. Gnome kann sich mit den selben Entwicklern weiter entwickeln und jeder Anwender hat die Möglichkeit Gnome zu nutzen. So war es schon immer.
In den Köpfen der Menschen vll. In Wirklichkeit profitiert Ubuntu vor allem von der Arbeit anderer, was ja auch völlig legitim ist, aber mit den Entwicklungen der letzten Zeit kombiniert hinterlässt das ein ungutes Gefühl.
Das ungute Gefühl ist die Vorahnung großer Änderungen, die alte Linux-Welt ändert sich und wird grundlegend umgestaltet. Die neue Welt ist von äusseren Kräften entdeckt worden.
Dass ist nicht nur Ubuntu, welche als Teil ja noch traditionell der alten Linxu Welt nahe stehen.
Allerdings haben Unternehmen gesehen, dass ein Apple Erfolg hat und in Ermanglung eigener Ideen und Produkte haben sie sich das gegriffen, was auf dem Markt eben vorhanden war und dieses ist Linux. Immer wieder Linux.
Linux wird als Keim dessen genutzt, was heute ein Android, ein webOS, ein Chrome OS, ein MeeGo usw. ausmacht.
Linux ist tatsächlich auf dem Desktop des Benutzers angekommen. Nichts mehr mit Usertreffen in der Kneipe um der Ecke, diese Entwicklung beschleunigt sich, die Kuschligkeit des intimen kleinen wechselt zum harten Business. Ein Google Geschäftsmodell kann fantastisch mit OpenSource.
Das beste, eben der OpenSource Gedanke bleibt. Upstream braucht niemand, das Wording ist absolut uninteressant. Die Idee ist mächtig und diese bleibt. Dass ist das wahre Vermächtnis und der revolutionäre Ansatz der aktuellen Entwicklung zugleich. Wer dort bestehen will, muss seine Leistungsfähigkeit beweisen und nicht umgekehrt. So war es schon immer.
DarkFox
2010-11-02, 17:13:43
Da haben wir einfach andere Ansichten. Dein Ansichten bzgl. Upstream finde ich allerdings sehr seltsam. Nur eines noch: Afaik ist Ubuntu immer noch ein Verlustgeschäft, d.h. Shuttleworth verbrennt dort seit Jahren sehr wohl sein Geld.
PS: seit wann hast du denn so viele Rechtschreibfehler drin?
Avalox
2010-11-02, 17:26:16
Da haben wir einfach andere Ansichten. Dein Ansichten bzgl. Upstream finde ich allerdings sehr seltsam.
Upstream ist gut und wichtig. Allerdings ging es in der Diskussion mit dem Ubuntu Vorwurf nicht um den Sachverhalt des Transfers, sondern schlicht nur um die Art und Weise. Ein Ubuntu ist dort so groß, dass sie eben ihre eigenen Mechanismen entwickeln und diese vorgeben. Der Erfolg gibt ihnen Recht.
Ein Google hält es übrigens nicht anders. Es wird ja auch angenommen.
Nur eines noch: Afaik ist Ubuntu immer noch ein Verlustgeschäft, d.h. Shuttleworth verbrennt dort seit Jahren sehr wohl sein Geld.
PS: seit wann hast du denn so viele Rechtschreibfehler drin?
Es ist ein Investment. Ob es ein Verlustgeschäft war, wird immer erst das Ende zeigen. Es wird sich schon alles im Parameter von Shuttleworth bewegen, da ja Canonical beständig wächst. Der inzwischen erreichte Wert der Marke Ubuntu ist gar nicht ersichtlich.
@Topic
Ein kleiner Überblick über das heutige Unity.
http://derstandard.at/1285200252048/WebStandard-Test-Unity-Ein-Blick-in-die-Ubuntu-Zukunft?_slideNumber=1&_seite=
DarkFox
2010-11-02, 17:37:17
Upstream ist gut und wichtig. Allerdings ging es in der Diskussion mit dem Ubuntu Vorwurf nicht um den Sachverhalt des Transfers, sondern schlicht nur um die Art und Weise. Ein Ubuntu ist dort so groß, dass sie eben ihre eigenen Mechanismen entwickeln und diese vorgeben. Der Erfolg gibt ihnen Recht.
Ein Google hält es übrigens nicht anders. Es wird ja auch angenommen.
Es ist ein Investment. Ob es ein Verlustgeschäft war, wird immer erst das Ende zeigen. Es wird sich schon alles im Parameter von Shuttleworth bewegen, da ja Canonical beständig wächst. Der inzwischen erreichte Wert der Marke Ubuntu ist gar nicht ersichtlich.
Canonical hatte allerdings den Anspruch eine Open-Source Firma zu sein. Das hatte Google nie.
Avalox
2010-11-03, 08:53:09
Canonical hatte allerdings den Anspruch eine Open-Source Firma zu sein. Das hatte Google nie.
Na ja. Fällt mir schwer eine OpenSource Firma irgendwo exponiert zu sehen.
Eine OpenSource Firma ist für mich eine Firma, welche sich im Rahmen von OpenSource Lizenzen bewegt. Auf keinen Fall ist eine Firma ein gemeinnütziger Verein. Auch ist OpenSource nicht politisch, oder gar kommunistisch.
OpenSource ist ein Wettbewerbsvorteil, den man erkennen und nutzen kann. Das macht Google, wie auch Canonical.
Übrigens ein interessanter Blog Eintrag zum Thema
http://blog.martin-graesslin.com/blog/2010/11/unity-herausforderung-und-chance-fur-den-freien-desktop/
Was mir nicht klar war, dass Canonical Kernentwickler vom Compiz nun sogar fest eingestellt hat. Beeindruckend.
DarkFox
2010-11-05, 13:51:16
http://lwn.net/Articles/413351/
Also eine Vision haben sie ja. Wäre schon nicht schlecht, wenn ein großer Player wie Ubuntu mal ne Alternative zu X testet, das würde dem ganzen Desktoplinux-Bereich noch mal mehr Schwung verleihen.
Imho wäre so ein Design besser für Ubuntu:
http://unity-linux.org/wp-content/uploads/2010/01/KDE-rstob911-v1.png
Ja, sieht aus wie Windows und ich denke genau das will die Zielgruppe, nämlich eine einfach bedienbare Alternative zu Windows ohne große Umgewöhnung.
wenn die Linux-Leute ihre Gefühle gegenüber Windows ausblenden würden... zumindest in Introspektion verarbeiten würden, wären sie in der emotionalen Lage, dieses Bild zu kreieren :D
wird.nicht.geschehen.
Identität durch Abgrenzung
DarkFox
2010-11-05, 23:57:22
Gibts doch schon und es hat trotzdem nicht zum Durchbruch für Linux geführt. Windows ist nicht ein erstrebenswertes Ziel, Mac hat doch gezeigt, dass Leute sich durchaus an andere Sachen gewöhnen können und wollen.
Man brauch nur eigene Ideen und dadurch einen guten Ruf, der die Leute anzieht. Wenn sie Windows wollen, dann sollen sie auch Windows benutzen. Zahlen tut sowieso keine Sau für Windows.
Klar kann ich KDE in ein paar Minuten so skinnen wie Windows und manche Leute werden keinen großen Unterschied zu Windows bemerken (man erinnere sich an das Video, wo KDE 4 den Leuten für Windows 7 verkauft wurde und sie alle begeister waren), aber die Programme und alles sind doch gleich. Linux auf Windows zu themen ist ein Irrweg. Blind Mac kopieren, wie Ubuntu teilweiße (Dock, globales Menü) ist aber auch nicht besser.
maximAL
2010-11-06, 00:14:33
Windows ist nicht ein erstrebenswertes Ziel, Mac hat doch gezeigt, dass Leute sich durchaus an andere Sachen gewöhnen können und wollen.
Das Problem bei Windows ist aber sicherlich nicht primär das Look & Feel des Desktops...
Schrotti
2010-11-06, 01:25:49
Imho wäre so ein Design besser für Ubuntu:
http://unity-linux.org/wp-content/uploads/2010/01/KDE-rstob911-v1.png
Ja, sieht aus wie Windows und ich denke genau das will die Zielgruppe, nämlich eine einfach bedienbare Alternative zu Windows ohne große Umgewöhnung.
Das schaue ich mir dann auch mal an.
Avalox
2010-11-06, 10:33:33
Das Problem bei Windows ist aber sicherlich nicht primär das Look & Feel des Desktops...
Doch. Es ist nicht das primäre Problem, doch erkennt man das Windows Problem dort sehr vordergründig.
Windows ist als Business System auf Kompatibilität ausgelegt. Dieses meint nicht nur eine technische Komptabilität, sondern auch eine in der Bedienung.
MS kann nicht viel ändern, um letztendlich den Schulungsaufwand von Mitarbeitern in Unternehmen in das unermessliche zu steigern, bzw. gleich die Produktivität in den Keller fahren zu lassen. Weil Mitarbeiter wochenlang ihre Systeme nicht bedienen können.
Deshalb wird man moderne Konzepte und große Umbrüche bei Windows nicht finden.
Gerade erst vor ein paar Wochen hat Lenovos Technologie Direktor kund getan, dass Windows Bedienphilosophie in den 80er Jahren stecken geblieben ist.
Dass auf der Linux Seite des Desktops noch nicht so entscheidend, da die bisherigen Linux Ansätze i.d.R. immer Windows nachgemacht haben. Natürlich mit dem Hintergrund einen Umstieg zu vereinfachen. Der Benutzer sollte bekanntes wieder erkennen.
Allerdings sieht man nun in vielen Bereichen ausserhalb des Desktop PCs, dass Windows Alternativen in immer mehr Bereichen Windows einfach aus den Markt schießen, mit neuen Konzepten und neuer Bedienung.
Und nun ist auch der Linux Desktop dran, welcher sich aus den Windows Vorgaben weiter lösen wird und große Sprünge macht.
Zum einen hat der Erfolg von MacOS eine Menge an Selbstvertrauen geliefert, zum anderen ist es wirklich auch Zeit modernere Ansätze zu finden.
btw. Zielgruppe: ich frag mich, wer die groteske Animations-Fetischifizierung bei Knoppix durchgeführt hat. Hatte eine Live-CD (PCGH) mit Fusion-Dingens, da war alles mit Krach-Bumm-Peng, Splitterten Bildern etc. durchsetzt -.-
Naja, ich teste das neue Unity mal: wenns mir Vorteile bringt, warum nicht?
Bei OSX liegt es aber auch daran, dass der Benutzer keine andere Wahl hat. Kauft man einen Mac, so muss man sich Wohl oder Übel mit OSX auseinander setzen (der 0815 User wird ja auch kaum Bootcamp oder Parallels haben). Der User hat also bereits Geld ausgegeben für ein mehr oder weniger Lifestyle Produkt, deswegen ist er mehr gewillt darin Arbeit zu investieren.
Bei Linux ist dies ja anders.
Die meisten Nutzer kommen mit Linux eher selten in Kontakt und wenn sie es sehen, sind sie verwirrt. Zwar erkennen sie einige Elemente wieder, aber andere verwirren sie.
Ich würde es begrüßen wenn Ubuntu so Aussehen würde wie das Unity Bild von weiter vorne im Thread. Es wäre eine einfache Alternative für den Windows User. Umschulungsaufwand hält sich in Grenzen.
Und wenn erstmal ein solches Linux weit verbreitet ist, also auch in der Bürowelt, dann kommen neue und interessante Projekt von ganz allein.
maximAL
2010-11-06, 13:28:25
Ich würde es begrüßen wenn Ubuntu so Aussehen würde wie das Unity Bild von weiter vorne im Thread. Es wäre eine einfache Alternative für den Windows User. Umschulungsaufwand hält sich in Grenzen.
Äh, das ist doch nur ein KDE4, oder hab ich was an den Augen?
Ich sehe auch nicht, wie das den Umschulungsaufwand verringern soll. Alles, was darüber hinausgeht Icons auf dem Desktop anzuklicken, verhält sich anders als bei Windows. Konqueror/Dolphin etc. sehen anders aus als der Windows Explorer und die Verzeichnisstruktur ist völlig anders. Sobald der Nutzer auf irgendeine Art den Rechner administrieren müsste, muss er Ahnung von Linux und der Konsole haben, da hilfts auch nicht, wenn der Desktop von weitem wie Windows7 aussieht.
Ich würde es begrüßen wenn Ubuntu so Aussehen würde wie das Unity Bild von weiter vorne im Thread. Es wäre eine einfache Alternative für den Windows User. Umschulungsaufwand hält sich in Grenzen.
Linux wird aber von Linux-User für Linux-User entwickelt. Warum zum Teufel soll man sich an den Wünschen von Windowsbenutzern orientieren? Diese können doch einfach WIndows benutzen, wenn es ihnen besser gefällt. Jeder so, wie er mag.
Linux wird aber von Linux-User für Linux-User entwickelt. Warum zum Teufel soll man sich an den Wünschen von Windowsbenutzern orientieren? Diese können doch einfach WIndows benutzen, wenn es ihnen besser gefällt. Jeder so, wie er mag.
das widerspricht allerdings den Bekehrungsversuchen ;)
das widerspricht allerdings den Bekehrungsversuchen ;)
So etwas ignoriert man am Besten. Das sind meistens Menschen die 'anders' sein wollen und deshalb Linux nutzen. Leider sind solche Leute sehr lautstark.
Avalox
2010-11-06, 15:20:22
Linux wird aber von Linux-User für Linux-User entwickelt. Warum zum Teufel soll man sich an den Wünschen von Windowsbenutzern orientieren? Diese können doch einfach WIndows benutzen, wenn es ihnen besser gefällt. Jeder so, wie er mag.
Nein. Eben nicht.
Linux wird zum allergrößten Teil von Unternehmen entwickelt und diese wollen sehr wohl vom Windows Kuchen in Unternehmen was abhaben.
Warum sieht ein OpenOffice wohl so aus, wie ein MS Office?
Natürlich weil SUN immer wollte, dass der Umgewöhnungsaufwand von MS Office auf OpenOffice einfach von statten geht.
Dass gilt für nahezu alle Kernbereiche.
Der ganze Bereich fängt sich gerade erst jetzt an zu befreien. Die Verbreitung von Apple Geräten ist mit das beste, was Linux überhaupt passieren konnte.
Shink
2010-11-07, 11:41:11
LXDE ist ja vom Look&Feel durchaus absichtlich Windows XP nachempfunden und das finde ich auch ganz gut so. Warum auch nicht?
Avalox
2010-11-07, 12:29:00
LXDE ist ja vom Look&Feel durchaus absichtlich Windows XP nachempfunden und das finde ich auch ganz gut so. Warum auch nicht?
Ist natürlich nichts gegen zu sagen. Kann sich ja jeder aussuchen, wie er es gerne benutzen möchte. Ist ja der große Vorteil der Auswahl.
Es darf nur die Entwicklung nicht aufhalten, weil es das alleinige System ist.
Die Bedienkonzepte von heute, stammen ja noch aus Zeiten, als PCs noch anders waren. Andere Rechenleistung, andere Ausgabegeräte, andere Eingabegeräte. Was damals gut und hinreichend war, muss es damit heute schon lange nicht mehr sein.
Inwieweit haben sich Ausgabe- und Eingabegeräte beim normalen PC geändert? Ich habe immer noch den Bildschirm, die Tastatur und die Maus. Touchscreens sehe ich höchstens noch bei Laptops für eine größere Verbreitung, ansonsten wird es bei den kleinen Geräten bleiben.
Und inwiefern könnte Linux von Apple profitieren? Nur weil sich ihre kleinen Geräte sogut verkaufen, heißt es noch lange nicht, daß es für den Laptop- und Desktopmarkt auf einmal eine große Umwälzung geben wird. Und wenn ja, dann wird es sich auf Apple und Windows beschränken, da entweder das eine oder das andere vorinstalliert ist.
Avalox
2010-11-07, 15:55:02
Inwieweit haben sich Ausgabe- und Eingabegeräte beim normalen PC geändert? Ich habe immer noch den Bildschirm, die Tastatur und die Maus. Touchscreens sehe ich höchstens noch bei Laptops für eine größere Verbreitung, ansonsten wird es bei den kleinen Geräten bleiben.
Dann setze dich mal vor einen Monitor aus den 80er Jahren.
Diese waren klein und hatten niedrige Auflösungen.
Die Maus hat heute viele Alternativen. Ausserdem ist die Maus selbst nicht mehr das selbe Eingabegerät, welches es noch vor 20 Jahren war. Auch sind die Eingabemöglichkeiten enorm weiter fortentwickelt worden, auch wenn natürlich heute kaum genutzt.
Der größte Unterschied ist aber, dass die Rechner viel schneller geworden sind.
Als Fenster basierende Systeme auf dem Markt gekommen sind, waren die Rechner nicht mal schnell genug um Fenster inkl. Inhalt über den Desktop zu ziehen.
Ganz zu schweigen, dass der Desktop sich selbst dynamisch verhalten konnte, oder an eine räumliche Darstellung zu denken gewesen ist.
Und inwiefern könnte Linux von Apple profitieren? Nur weil sich ihre kleinen Geräte sogut verkaufen, heißt es noch lange nicht, daß es für den Laptop- und Desktopmarkt auf einmal eine große Umwälzung geben wird.
Jeder 10 verkaufte PC ist heute ein Apple Mac Computer.
Neben der Tatsache, dass nun einer breiten Masse ein Wettbewerber überhaupt bewusst wird, eröffnet der Wettbewerb an sich auch einen neuen Technologiewettbewerb. Nicht umsonst schwingt ein Microsoft nun wieder in einen 3 Jahres Zyklus ihrer Betriebssysteme.
Jeder Wettbewerber, welcher vom Apple Erfolg überrascht war und nichts eigenes in der Tasche hatte, hat zu Linux gegriffen.
Ob es nun ein Intel ist, oder Google, oder ein HP (und unzählige mehr), alle nutzen Linux. Natürlich fließt dieses auch in das Linux zurück, selbst wenn es "nur" heute kleine mobile Geräte betrifft.
Bei Apple kommt hinzu, dass es von Hause eben ein unixoides System ist und somit für eine Vielfalt sorgt. Eine Vielfalt, welche Entwickler auch auf den Desktop zu Portabilität drängt. Eine Portabilität, welche sich z.B. auch in Cloud Angeboten wiederspiegelt, von welchen dann natürlich auch der Linux Anwender profitiert.
Monokulturen sind nie gut. Der Markt war erkrankt an einer gigantischen Monokultur, dieses ändert sich gerade.
Kerberos
2010-11-07, 16:01:43
Äh, das ist doch nur ein KDE4, oder hab ich was an den Augen?
Nö, imo recht eindeutig KDE4.
Shink
2010-11-08, 09:01:17
Ubuntu löst sich zur übernächsten Version von X11 oder wie?:freak:
http://www.markshuttleworth.com/archives/551
Simon
2010-11-08, 10:03:35
Ubuntu löst sich zur übernächsten Version von X11 oder wie?:freak:
http://www.markshuttleworth.com/archives/551
Ist doch gut. Wird alles hardware beschleunigt gerendert.
Schließt allerdings momentan proprietäre Treiber aus ;(
sowas ist nur solang gut wie diese ganzen absonderlichkeiten source offen sind und nicht explizit auf ubuntu gemünzt
denn das widerspricht dem ganzen distributions und opensource charakter von linux
ich bin zwar kein freund von gnome (überzeugter KDE 4 nutzer) aber soll der zweck von distributionen nicht sein bauklötzchen weise opensource software zu einem gesamtpaket zu vereinen statt selbst etwas zusammenzupfuschen das niemand anderes nutzen kann?
ich mein "We’ll help GNOME and KDE with the transition, there’s no reason for them not to be there on day one either." schön und gut aber im Prinzip zwingt ubuntu allen linux distributionen ihren quasi standard auf
"one day" ist sehr unscharf formuliert und was ist mit allen anderen desktop umgebungen (xfce, e17, lxde/openbox etc.)?
anstatt ihr eigenes süppchen zu kochen und somit sämtliche linux desktop ansätze nach und nach gezwungen mitzuziehen, hätten sie lieber ein paar ressourcen in die weiterentwicklung vom X-server stecken sollen und dafür Vorschläge bringen statt einem quasi Diktat.
Shink
2010-11-08, 11:33:17
soll der zweck von distributionen nicht sein bauklötzchen weise opensource software zu einem gesamtpaket zu vereinen statt selbst etwas zusammenzupfuschen das niemand anderes nutzen kann?
Unity und Wayland kann doch jeder nutzen; Wayland kommt ja sogar aus der Fedora-Ecke. Wenn darauf jemand schon früh als Standard setzt hab ich da nichts dagegen.
ich hab auf die schnelle keinen link zu unity sources gefunden
und wie es scheint müssen laufen auf dem wayland server X applikationen nicht ohne weiteres
Shink
2010-11-08, 12:43:15
ich hab auf die schnelle keinen link zu unity sources gefunden
http://packages.ubuntu.com/source/maverick/unity
https://code.launchpad.net/unity
und wie es scheint müssen laufen auf dem wayland server X applikationen nicht ohne weiteres
Klar; Wayland kann ja weniger als der X-Server - das war vermutlich eines der Designkriterien und ist auch vernünftig.
Man kann aber natürlich einen X-Server unter Wayland starten (wie auch z.B. unter MacOSX oder Windows).
Avalox
2010-11-08, 13:30:20
Unity und Wayland kann doch jeder nutzen; Wayland kommt ja sogar aus der Fedora-Ecke.
Ich denke ein großer Motivator für die Entscheidung, ist das große Intel Engagement für Wayland.
Intel entwickelt Wayland um für MeeGo schnelle Pad Oberflächen zu ermöglichen.
http://www.phoronix.com/scan.php?page=news_item&px=ODYwMQ
Die proprietären Treiber werden schon erscheinen, wenn sich die Distributionen abzeichnen. Obwohl natürlich OpenSource Treiber sinnvoller wären. Aber dieses hat ja nichts mit Wayland als solches zu tun.
Tesseract
2010-11-08, 14:35:13
Ubuntu löst sich zur übernächsten Version von X11 oder wie?:freak:
http://www.markshuttleworth.com/archives/551
beste entscheidung ever. wayland ist genau das, was man für ein desktop-system braucht. lightweight und auf ein optimales renderergebnis getrimmt.
der xserver kann viel mehr als nötig, das entscheidende dafür oft nicht gut genug und ist genau genommen das falsche programm für diese aufgabe.
ShadowXX
2010-11-08, 23:11:56
Jeder 10 verkaufte PC ist heute ein Apple Mac Computer.
Vielleicht in den USA, aber sonstwo auf der Welt eher nicht.
Apple liegt irgendwo bei 5% +- 0,5%.
http://www.zdnet.de/news/wirtschaft_investition_software_weltweiter_marktanteil_von_windows_waechst_im_fe bruar_leicht_story-39001022-41528298-1.htm
Ja, stimmt schon: Window muss mit seine 92% Marktanteil echt vor Apple zittern......
Linux krebst übrigens bei 1% rum....so gesehen sind die 5% von Apple natürlich allerhand.
Avalox
2010-11-08, 23:56:20
Vielleicht in den USA, aber sonstwo auf der Welt eher nicht.
In der Schweiz ist es jeder fünfte PC.
In den den USA inzwischen mehr als jeder 10. PC.
Dieses obwohl Apple keinesfalls eine hohe Durchdringung in Unternehmen haben. Von installierten Servern mal ganz abgesehen. Einer Domain in welcher Linux traditionell sehr stark ist und in dieser Statistik natürlich gar nicht auftaucht.
Allerdings alles weit von entfernt ein MS dort vom Thron zu stoßen. Dieses ist ja auch nicht Ziel. Aber es gibt nun Wettbewerb und ein Wettbewerber ist trotz 10% natürlich ein Motivator sich zu bewegen.
Obwohl wenn man sich die Zahlen genauer ansieht schon eindrückliches zu sehen ist. Ob man es glaubt oder nicht, in der Schweiz z.B. hat ein Mac OS X, z.B. die selbe Bedeutung für den Internetzugriff wie ein Windows 7. Windows Marktanteil stützt sich vor allen auf eine große Basis installierter Windows XP Systeme. Gesamt betrachtet nimmt der Windowsmarkt als solche leicht aber stetig ab seit Jahren. Die Windows 7 Neu-Verkäufe schaffen es nicht den Stand zu halten.
Der wirkliche Umbruch findet auf anderen Märkten statt. Smartphones sind zu interessanten Plattformen gewachsen, Pad Computer verdrängen gar eindrücklich Netbooks. Märkte auf denen MS gar nicht angekommen ist, oder weit abgeschlagen rangiert.
Sollen doch alle Windows benutzen wie sie möchten. Wettbewerb ist wichtig. Unter einer Einseitigkeit darf die Entwicklung nicht leiden.
EL_Mariachi
2010-11-09, 13:50:59
irgendwie blöd... "aber die Hersteller können sich ja noch umentscheiden" ...
http://www.golem.de/1011/79246.html
abwarten, Tee trinken... Distribution wechseln, wenn nötig :-)
.
Avalox
2010-11-09, 14:35:32
irgendwie blöd... "aber die Herstellen können sich ja noch umentscheiden" ...
Keinen Plan, bedeutet ja nicht keine Absicht zu haben. nVidia hat es schlicht noch nicht geplant. Würde ich nicht überbewerten. Zumal Ubuntu nicht die einzige Distribution ist welche auf Wayland setzt, wird sich nVidia sicherlich nicht dieses nehmen lassen, wo sie doch so schön ihre Linuxtreiber pflegen.
Shink
2010-11-09, 17:34:15
abwarten, Tee trinken... Distribution wechseln, wenn nötig :-)
Wenn Ubuntu auf Unity und Wayland setzt wird es mE mit >90%iger Sicherheit bald ein "Gubuntu" auf Basis von Gnome und X geben - warum auch nicht?
Ansonsten sind Closed Source-Treiber natürlich ohnehin böhse; ihr könnt ja schlecht über das böse Ubuntu schimpfen und dann "unoffene" Treiber verwenden.:freak:
EL_Mariachi
2010-11-09, 22:13:31
mhmm wer hat denn geschimpft?
der allgemein starken Verbreitung von Ubuntu dürfte es jedenfalls nicht unbedingt zu gute kommen, wenn Nvidia an dieser Nichtplanung festhält und der open Source Treiber nicht lernt mit 3d umzugehen ;)
.
Vielleicht in den USA, aber sonstwo auf der Welt eher nicht.
Apple liegt irgendwo bei 5% +- 0,5%.
http://www.zdnet.de/news/wirtschaft_investition_software_weltweiter_marktanteil_von_windows_waechst_im_fe bruar_leicht_story-39001022-41528298-1.htm
Ja, stimmt schon: Window muss mit seine 92% Marktanteil echt vor Apple zittern......
Linux krebst übrigens bei 1% rum....so gesehen sind die 5% von Apple natürlich allerhand.
Vorsicht bei solchen Statistiken, die hängen stark von den ausgewählten Webseiten ab.
Gibt bis jetzt keine einzige vernünftige Statistik, richtige Zahlen gibts eigentlich nur zu Server und Großrechner/Cluster.
Was schimpft ihr immer auf X11? Das Ding ist modular (nicht ohne Grund). Wayland ist mehr Spielwiese als ein X11-Ersatz und in Zukunft auch nur eine Art Erweiterung und Alternative am Desktop (außer Power-User), Wayland läuft auch bzw in Zukunft unter einem XServer ;)
Avalox
2010-11-10, 09:11:18
Wayland läuft auch bzw in Zukunft unter einem XServer ;)
?? eigentlich nicht. Es ist ein Ersatz für den bekannten X.Org, der dann nicht mehr gebraucht wird.
Es ist KEIN Ersatz und es braucht auch keinen! Schaut euch mal an wie der XServer wirklich funktioniert... Das einzige was man wirklich kritisieren kann sind Altlasten, wenn man die entfernt hat man eh quasi X12.
Wayland ist mal ein Protokoll, zu der es eine Software mit gleichen Namen gibt. Die kann als Displayserver fungieren, muss es aber nicht. Angedacht ist, dass sowohl Wayland unter X als auch umgekehrt (rootless X) laufen kann, sowie Wayland standalone.
Shink
2010-11-11, 13:23:58
John Carmack gefällt das:wink::
http://www.phoronix.com/scan.php?page=news_item&px=ODc2Nw
Simon
2010-11-12, 09:59:47
Die Fedora Leute sehen auch mehr Vorteile als Nachteile, wenn man Wayland verwendet: Quelle (http://www.phoronix.com/scan.php?page=news_item&px=ODc4MA):
But it's likely to happen eventually because it's a serious win for a lot of things, and the downsides are pretty negligible despite the fear from the peanut gallery.
Ganz nette Zusammenfassung auf Heise:
http://www.heise.de/open/news/foren/S-Die-Woche-Das-Ende-von-X11/forum-189036/list/
Wenn ich mich durch die Diskussionen im Netz bzgl. des Themas Wayland replaces X11 anschaue, begrüsse ich eine solche Umstellung. Jedoch bitte nur mit einem Projekt, was wirklich in der Lage ist, den X-Server zu ersetzen.
Momentan sieht es mehr nach einer Zukunftsperspektive als nach konkrete Plaene aus (bis auf die Aussage Shuttleworths bezüglich Wayland).
Ich warte gerne.
Grüsse
DoWe
prinzipiell stört mich der umstieg nicht wirklich. vor allem deshalb weil ich noch die alten x config orgien kenne um es ans laufen zu kriegen. aber irgendwie zweifle ich am zeitplan von Ubuntu. vor allem da die mir noch nie mit großartigen eigenentwicklungen aufgefallen sind und der terminplan (für so ein projekt) ihmo sehr knapp ist.
prinzipiell stört mich der umstieg nicht wirklich. vor allem deshalb weil ich noch die alten x config orgien kenne um es ans laufen zu kriegen. aber irgendwie zweifle ich am zeitplan von Ubuntu. vor allem da die mir noch nie mit großartigen eigenentwicklungen aufgefallen sind und der terminplan (für so ein projekt) ihmo sehr knapp ist.
Glaube kaum, dass der Zeitplan eingehalten wird, jedoch hat sich schon die Fedora-Community für eine experimental-Implementierung ausgesprochen.
Es ist imho auch nicht wichtig, wie und ob und wann und wenn Ubuntu den Zeitplan einhält, jedenfalls wird fleißig diskutiert und es werden sicherlich einige Entscheidungen in der Linuxwelt getroffen, die in eine Überarbeitung / Entschlackung / Ersetzung vom X-Server resultieren wird.
Grüße
DoWe
Shink
2010-12-04, 18:09:30
Mh.... Unity auch für Fedora?
http://www.happyassassin.net/2010/12/03/unity-on-fedora-possibly/
Betonung an "possibly". Sieh dir mal den Comment von Bochecha an. Es bräuchte derartig viele patches an libraries, dass es unwahrscheinlich ist, das ganze hinzukriegen. Abgesehn davon ist es gerade mal in den Repositories, keinesfalls default.
Lustiges Detail am Rande: Mutter ist mit den letzten Patches (mindestens) so schnell wie Compiz... Das portieren hat sich dann ja so richtig ausgezahlt :D
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