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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : P45 schneller, stabiler & sparsamer machen: Die richtigen Spannungen ermitteln


Xaver Koch
2010-11-10, 19:22:58
Auf das Thema bin ich zum einen gekommen, da ich in vielen Foren von Problemen beim Übertakten mit P35 aber auch P45 Chipsätzen gelesen habe – so muss schon für einen FSB 400 die Spannung der MHC teils auf 1.2 V angehoben werden und oft die vom Arbeitsspeicher von 1.8 V auf 1.86V oder gar 1.9V um einen dauerhaft stabilen Betrieb sicherzustellen.

Zum anderen hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass mein GA EP 45 DS4 zwar grundsätzlich schneller als ein P35er, aber bisweilen nicht immer ganz rund lief. Damit meine ich kleine „Hänger“ ab und an auf dem Desktop sowie teils unerklärlich einbrechende min FPS in Spielen – wo man meinen könnte, dass die Festplatten schuld seien (da z.B. ein anderes Programm gerade zugreift). Aber nicht nur Bretter von Drittanbietern laufen nicht immer ganz rund, im Büro trifft das gleiche auf zwei Rechner mit original Intel Boards zu (laufen zwar stabil, aber irgendwie „langsamer“ als die andern).

So musste auch ich die Spannung des Arbeitsspeichers von 1.8V auf 1.84V manuell anheben, damit der PC auch in Benches „rund“ lief (dabei war „Performance enhance noch gar nicht auf „Turbo“ sondern Standard). Darüber hinaus hatte ich seit ein paar Wochen noch ein „Kaltstart-Problem. Wenn der Rechner mehr als ca. drei Stunden nicht lief (vom Netz getrennt, aber es hat keinen Unterschied gemacht als das Netzteil am Netz blieb), dann startete Windows nicht mehr, sondern blieb nach den grünen Balken (Vista 64) bzw. dem geschlossenen Windows-Symbol (Windows 7 64) stehen (wie eingefroren). Wenn man vor dem Laden von Windows einen „Affengriff“ macht, dann taucht das Problem schon nicht mehr auf. Natürlich habe ich erst einmal nur zwei Speicherbänke (mal mit mal ohne Dual-Channel) besetzt und auch einen anderen Speicher (Buffalo 2 x 2 GB statt Kingston 4 x 2 GB) getestet: Kein Unterschied, aber ansonsten im Betrieb keine Probleme (Intel Burn Test läuft auch fünf, sechs mal mit vollem Speicher sauber durch). Ich habe auch den Rat vom Gigabyte-Support – der recht zügig antwortete – vorweg genommen und ein anderes Netzteil eingebaut (könnte ja sein, dass das NT zu wenig Saft beim Einschalten liefert). Aber auch das brachte keine Änderung. Geholfen hat schließlich, die Spannungen für die CPU, den Speicher, sowie das Board manuell einzustellen, sowie dem Board zu sagen, erst einmal in einem anderen Steckplatz nach der Grafikkarte zu suchen.

Ich bin so vorgegangen, dass ich erst einmal alle Werte für die CPU auf „normal“ gelassen habe, den (G)MCH-Frequency Latch auf „333“ (den nativen Wert de CPU – E8600) sowie den PCI-E auf „100“ gestellt und mich den Werten von Board und Speicher gewidmet habe.

Nach einigen Versuchen ist dann folgendes herausgekommen:
MCH Core
1.100V (normaler Wert)
MCH Reference
0.770V (normal 0.760V)
MCH/DRAM Reference
0.880V (normal 0.900V)
ICH/IO
1.500V (normal)
ICH Core
1.100V (normal)

DRAM Voltage
1.800V (normal laut Speicherhersteller)
DRAM Termination
0.880V (normal 0.900V)
Channel A Referance
0.880V (normal 0.900V)
Channel B Referance
0.880V (normal 0.900V)

Dabei ist mir beim Testen aufgefallen, dass der Referance- bzw. Termination Wert von 0.900V den Rechner grundsätzlich etwas stbilber werden lässt, wenn er nach oben leicht erhöht wird (bitte immer nur eine Einstellung nach oben oder unten verändern und dann erneut testen), gleichzeitig aber auch etwas langsamer wird (merkt man schon am Desktop). Auch ist in meinem Fall der Rechner runder gelaufen, wenn all diese Werte auf die gleichen 0.880V eingestellt wurden. Ich denke, man kann mit den Channel -Reference – Werten auch unterschiedliche Speichermoduele ausgleichen, aber das habe ich nicht testen können, da mein Kingston ein selektierter Kit ist (trotzdem die beiden Module von KW 21/2008 in Bank 1 und 3, und die beiden von KW 23/2008 in die Bänke 2 und 4 gesteckt). Den Wert MHC Reference leicht anzuheben hatte neben einer besseren Stabilität auch den schönen Nebeneffekt, dass die „Nachlade- oder Mikro-Ruckler“ im Bench von World in Conflict verschwunden und die min FPS gestiegen sind bzw. keine „Ausreißer“ mehr entstanden sind.

Dann war die CPU dran (E8600 im E0-Stepping mit einer VID von 1.18750V).

Vorab aber bitte unbedingt folgenden Beitrag im Hardwareluxx-Forum lesen:
http://www.hardwareluxx.de/community/f139/gtl-spannungen-richtig-setzen-533571.html

CPU Vcore
1.08750V (es geht sicher noch etwas weniger, aber soll ja rund laufen)
CPU Termination
1.240V (normal 1.200V – soll nicht über 1,350V gestellt werden)
CPU PLL
1.500V (normal – soll man nicht erhöhen)
CPU Reference
0.746V (normal 0.760V)
CPU Reference2
0.805 (normal 0.800V)

Aber an das Thema mit den CPU Reference – Werten wirklich ganz vorsichtig rangehen oder auf „auto“ lassen, denn eine Einstellung zu viel in die falsche Richtung und Windows bootet nicht mehr!

Was hat der ganze „Spaß“ gebracht? Als erstes einen nun richtig rund laufenden PC, wie man sich das vorstellt. Des weiteren konnte die Spannung des Arbeitsspeichers von 1.84V auf 1.8V reduziert , sowie die Vcore der CPU von 1.10000V auf 1.08750V gesenkt werden.

Auch braucht der Rechner jetzt weniger Strom. Auf dem Desktop nun ca. 80,5 W (gemessen mit einem Voltcraft Engerie Monitor 3000) statt vorher knapp über 83W. Unter Last liegt die Ersparnis schon höher, ca. 10 W (Teillastbereich) bis knapp 20 W in Spitzen. Dazu noch höhere FPS, vor allem min. FPS.

Hatte ich vorher mit dem alten F7 Bios ca. 42 bis 43 average FPS im WiC Bench (dort sieht man den Verlauf der FPS und Einbrüche nach unten sehr schön – ebenso ob der Rechner rund läuft oder ins Stottern kommt), waren es nach dem Aufspielen des verbesserten F10b Bios, das ich jedem nur empfehlen kann (weniger An-aus-Zyklen, wenn die Hardware instabil läuft, PC läuft insgesamt runder – ich denke die Spannungen sowie Timings wurden optimiert, neues Bios für den Raid-Controller) schon ca. 44 fps. Nachdem ich alle Spannungen optimiert hatte wurden sogar 46 fps (CPU @ 10 x 333 und Speicher x 2.4 = 400 – also alles normal getaktet ohne "Turbo") erreicht, eine nette Steigerung wie ich finde.

Zum Vergleich: Ohne von Hand optimierte Spannungen (alles „auto“) lief die CPU mit 1.25V @ 9 x 400 Hmz, der Speicher war auf „Turbo“ und es wurden gerade einmal 47 fps erreicht (mehrere Durchgänge gemittelt), wobei der PC ca. 25W mehr in Spitzen verbrauchte!

Auf der Basis denke ich, wird auch das Übertaken erfolgreicher sein, so noch Bedarf besteht. ;)

Xaver Koch
2010-11-13, 12:28:08
Habe mal ein kleines OC-Setting ermittelt:

CPU Vcore
1.07500V bzw. 1,056V laut CPU-Z unter Windows (damit braucht die CPU laut Everest schmale 38-39 Watt im Intel Burn Test)
CPU Termination
1.260V
CPU PLL
1.500V (normal – soll man nicht erhöhen)
CPU Reference
0.760V (normal 0.760V)
CPU Reference2
0.818 (normal 0.800V)

MCH Core
1.160V

MCH Reference
0.768V (normal 0.760V)

ICH Core
1.160V

DRAM Voltage
1.840V

Und Performance Enhance auf "Turbo" (was bei Gigabyte der Standard-Wert ist)

Alles restlichen Spannungen wie oben. Wer braucht schon einen Core i5 660?

][immy
2010-11-13, 22:35:10
mhh.. danke für die Hinweise. Mir ist zumindest bei meinem p5q pro turbo (P45) board mal vor einiger zeit aufgefallen, das die übertaktung nur stabil läuft, wenn man die FSB Termination Voltage erhöht. Liegt bei mir derzeit bei 1,24 V
leider hat das board aber nicht mehr so viele einstellungen wie das letzte (p35) das ich hatte.

Kennt jemand tipps für das Board (oder ein ähnliches)?

zur verfügung habe ich diese einstellungen:
http://www.motherboards.org/imageview.html?i=/images/reviews/motherboards/1902_p5_12.jpg

das problem war vor der anhebung der Termination Voltage, das nicht mal die kleinste übertaktung stabil möglich war (nicht mal ein FSB von 400 bei gleichem CPU takt). die cpu schafft zwar 3,6 ghz, aber so richtig stabil bekomme ich die nicht hin und ich habe eher das gefühl das es nicht an der cpu liegt.

Xaver Koch
2010-11-14, 00:47:52
[immy;8387316']mhh.. danke für die Hinweise. Mir ist zumindest bei meinem p5q pro turbo (P45) board mal vor einiger zeit aufgefallen, das die übertaktung nur stabil läuft, wenn man die FSB Termination Voltage erhöht. Liebt bei mir derzeit bei 1,24 V
leider hat das board aber nicht mehr so viele einstellungen wie das letzte (p35) das ich hatte.


Scheint so, als wären die 1,2V für VTT tatsächlich sehr knapp gewählt. Da es erst über 1,4V kritisch für die CPU werden soll, scheint mir das eine vergebene Chance, die VID und damit die Leistungsaufnahme niedriger zu halten.

Würde mittlerweile für die E0-CPUs eine VTT von 1,26 V empfehlen wobei die "Reference" auf "Auto" bzw. "Normal" gelassen werden können.

Lowkey
2010-11-14, 01:19:56
Die Asus P5Q Serie hat mit den ersten Bios Versionen stark übervoltet, wenn man die Einstellungen auf AUTO ließ.

Das Komische an der Sache:

Ich habe natürlich eine höhere Vcore von 1.2850, da die CPU auf 4 Ghz rennt.

CPU Termination ist auf 1.28v
Dram auf 1.86v
NB auf 1.2v

Der Speicher sollte bei 500 Mhz mit 2.0 - 2.1v betrieben werden, doch soviel brauchte er nicht für DDR2-1000. Finetuning habe ich nicht mehr betrieben, da nach einem Biosupdate die Werte weg waren und nicht mehr gültig sind.

Die Stromversorgung für das Mainboard ist bei mir kaum höher eingestellt, aber macht 500Mhz 1:1 mit. Im Grunde müßte also noch mehr drin sein, wenn man das System @ Standard laufen läßt.

=Floi=
2010-11-16, 14:35:44
gibt es hier auch tipps für das ram?
welche spannung ist für den fsb zuständig?

Xaver Koch
2010-11-16, 15:52:07
Dem Speicher grundsätzlich manuell die Spannung geben, die der Hersteller vorsieht - wenn alle Bänke belegt sind, tendenziell etwas mehr (z.B. 1,84 statt 1,8).

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man die Timings des Speicher besser auf "Auto" lässt. Und zwar besonders dann, wenn man mit dem FSB und dem Speichertakt experimentiert. Einem eventuell minimalem Vorteil bei der Leistung (gerne messbar, selten fühlbar) stehen gravierende Nachteile hinsichtlich der Stabilität des ganzen Rechners gegenüber.

Was die Northbridge angeht, am besten mal in den Sammelfaden des entsprechenden Boards bei Hardwareluxx gehen: http://www.hardwareluxx.de/community/
Oft lässt sich auch mal ein Brett bzw. die CPU weniger gut als vergleichbare Modelle übertakten. Dann helfen nur viele kleine Tricks.

Spannung für den fsb:
Seitens des Boards -> MCH(G)
Seitens der CPU -> PLL (1.5V bei 45 nm CPUs) und VTT (1.2V bei 45 nm CPUs)

Xaver Koch
2010-11-18, 20:26:42
Habe mal ein paar Einstellungen für die ASUS P5Q-Serie ermittelt (hier ein neues P5QD Turbo aus der "durable"-series).

CPU ist die gleiche wie oben: E 8600 E0 mit einer VID: 1,18750V

Speicher auch wie oben: Kingston Value Ram DDR-800 (4 x 2 GB) 1,8V

Die Werte betreffen das beliebte "kleine" OC-Setting mit FSB 400, hier 9 x 400.

AI Tweaker im Bios

AI Overclock Tuner -> manual
CPU Ratio Setting -> 9.0
FSB -> 400
PCIE -> 100
FSB Strap -> 400 (fühlt sich auf Dauer wohler als mit dem 333er; Speicher nun sauber auf 800, nicht 801)
DRAM -> DDR2-800
DRAM Timing -> Auto
DRAM Static Read Control -> dis
DRAM Read Training -> dis
MEM OC. Charger -> dis
Ai Clock Tweaker -> light ("strong" bräuchte mehr Spannung für Ram und Northbridge ohne viel zu bringen - normaler Speicher mag schon moderade nicht mehr wirklich)
Ai Transaction Booster -> 15 (je kleiner der Wert, desto schneller, aber instabiler der Rechner - zum Ermitteln der richtigen Spannungen erst mal auf "auto" lassen)
CPU-Voltage -> 1,18750V (über eine längere Laufzeit möchte die CPU doch die normale Spannung haben)
CPU GTL Reference -> auto (bzw. 0,63)
CPU PLL -> 1,5V (auf "auto" knallt das Brett gleich 1,7V rein)
FSB Termination -> 1,10 V (der Standard-Wert)
DRAM -> 1,84 V
NB -> 1,12 V (ein Hauch mehr für FSB 400)
SB -> 1,1V (der Standard-Wert)
PCIE -> 1,5V (der Standard-Wert)
Loadline Calibration -> dis (Vorgabe Intel; andernfalls Spannungsspitzen möglich!)
CPU/PCIE Spread Spectrum -> dis (sonst Taktunterschiede möglich, die Instabilitäten bedingen können).
CPU/NB Clock Skew -> dis (denke, das braucht man erst jenseits des 400 MHz FSB)
CPU Margin Enhancement -> Optimized (Performance soll auch nur bei Quads was bringen; läuft auf Performance "eckiger").

Anscheinend gibt es vor allem bei den Werten für CPU (inkl. Termination), NB und Speicher für jedes Szenario (Takt, Timings, etc.) eine Spannung, die offensichtlich besser als ein Wert darüber oder darunter funktionieren. Von daher müsst ihr leider ein wenig tüfteln, bis alles rund und ohne Framedrops läuft.

Lustiger Weise werden die E0-CPUs nicht mehr wie die C0er erst unter Last instabil, wenn zu wenig Spannung anliegt, vielmehr merkt man es an Framedrops und sinkender Leistung (durchschnittliche fps), noch ehe die CPU instabil wird (smt-Test oder Intel Burn Test). Man kann dieses letzte Stepping also am besten nach "Gefühl" einstellen. :)