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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Songdo City: Südkorea baut "Die Insel"


Konami
2010-11-23, 06:19:10
http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?source=/nano/technik/149497/index.html

Eine Planstadt für 250.000 Einwohner, auf 6 km² aufgeschüttetem Land gebaut und sofort mit perfekter Infrastruktur und internationalen Universitäten ausgestattet. Aber nicht nur das: Alles ist zentral computergesteuert - Ausweis, Zahlungsmittel und Schlüssel sind in einer SmartCard vereint, shoppen kann man damit auch direkt am Touchscreen-Schaufenster - aber jeder ist auch durchgehend auffindbar, selbst der Müll ist personenidentifiziert (und wird über Druckluftrohre sofort abtransportiert).

Ach, was rede ich noch lange, lasst einfach das Video auf euch wirken... Ich bin einfach nur noch baff. Man ist ja von Ländern wie Japan, Südkorea und Singapur schon viel Hightech gewohnt, aber das übersteigt doch die kühnsten SciFi-Träume.

Würdet ihr da leben wollen? Geniale Hightech-Stadt oder Überwachungs-Albtraum? Ich bin grad wirklich hin- und hergerissen... Aber bei allen Bedenken muss ich sagen: Es hat was.

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Simon Moon
2010-11-23, 07:57:02
Nein, aber mich nähmen die Statistiken dieser Staat wunder.

Shink
2010-11-23, 09:36:32
Irgendwie interessant aber ich glaub kaum dass auf Dauer Interesse daran besteht die Stadt so zu managen.

Kann hier das Video nicht ansehen: Woher nimmt man denn 250K Leute die da auf Dauer wohnen wollen?

Chemiker
2010-11-23, 10:56:47
Nette Idee, sieht ja alles ganz hübsch aus. Hat was von den riesigen Wohneinheiten der 70er. Da gab es ja auch schon ähnliche Müllentsorgungssysteme.
Aber auch hier gilt natürlich: Je mehr Technik, desto mehr kann schief gehen. Wenn da mal die Steuerungsrechner spinnen, der Strom ausfällt oder irgendwelche Schadsoftware eingespeist wird, dann geht da wahrscheinlich überhaupt nichts mehr. Wer weiss, ob man dann überhaupt noch in seine Wohnung kommt. Vom Video ausgehen habe ich da so meine Zweifel.
Man kann wenn man will somit eine ganze Stadt lahmlegen. Gibt sicherlich einige die ihren Spaß daran hätten herauszufinden, wie man beim Nachbarn die Klimaanlage manipuliert...;)

Für mich wäre das nichts. Sicherlich würde mir manche Spielerei und Annehmlichkeit gefallen. Man gewöhnt sich schnell daran. Aber ich ahne, dass es jeden Tag technische Probleme geben wird. Da ist der Müllschacht mal wieder verstopft, oder es stinkt bestialisch da heraus.
Generell hat man viel weniger Einfluss auf sein Umfeld, man macht sich mehr zum Sklaven fehleranfälliger und manipulierbarer Technik.

Mir gefällt zudem die europäische Kombination von sehr alten Dingen mit aktueller Technik. Der Schreibtisch aus dem 19. Jahrhundert auf dem dann ein Laptop steht. :)
Der Fernseher verschämt im Schrank versteckt. Das ist die richtige Einstellung zu dem Ding.
Ein ganz normaler Schlüssel, ein ganz normales Schloß und die Tür geht auf, auch wenn der Strom ausgefallen ist. Ich hoffe, dass derartige "Rückständigkeit" uns noch sehr lange erhalten bleibt. Ebenso wie Verbote unsere Städte mit Wolkenkratzern und anderer, meist sehr hässlicher moderner Architektur vollzustellen. Die schönsten Gebäude sind immer noch die aus der Gründerzeit und davor. Schön und funktional. Im Gegensatz zu den überkandidelten Protzbauten irgendwelcher bekifften Architekten die allenfalls in den Computersimulationen ganz hübsch aussehen, dann aber nach spätestens 10 Jahren meist schon erste Schäden aufweisen und durch Wind, Wetter und Volgelscheiße einen traurigen Anblick bieten.

Sollen mal all die Architekten und anderen Spinner nach Asien gehen und da ihre Träume ausleben. Die Asiaten werden letztlich schon merken, was sie sich da angelacht haben. Wir haben unsere 60er und 70er Jahre Bausünden schon zu Hauf im Lande, wo immer so tolle Konzepte dahinter standen. Wohnen der Zukunft. Heute will da niemand mehr wohnen, lebt da hauptsächlich die Unterschicht.

Yavion
2010-11-23, 21:04:16
Ich nehme die Müllentsorgung und behalte dafür meinen Reisepass und mein Bargeld. :wink:

Sonyfreak
2010-11-24, 07:54:09
Sollen mal all die Architekten und anderen Spinner nach Asien gehen und da ihre Träume ausleben. Die Asiaten werden letztlich schon merken, was sie sich da angelacht haben. Wir haben unsere 60er und 70er Jahre Bausünden schon zu Hauf im Lande, wo immer so tolle Konzepte dahinter standen. Wohnen der Zukunft. Heute will da niemand mehr wohnen, lebt da hauptsächlich die Unterschicht.Warst du schon einmal in einer (ost-)asiatischen Großstadt?

mfg.

Sonyfreak

Konami
2010-11-24, 09:09:38
Eben. Oder auch nur in Frankfurt/Main. (Auch wenn die dortige Skyline ja geradezu popelig ist im Vergleich zu südostasiatischen.)

Auch wenn man sich ältere Hochhäuser ansieht: Das Empire State Building ist (wie noch mehr Gebäude in NYC) schon satte 80 Jahre alt und immer noch in Topform.
So gesehen sind die Bausünden, die hierzulande in den 60ern begangen wurden, ziemlich einzigartig und sollten keineswegs als allgemeines Argument gegen Wolkenkratzer benutzt werden.

Chemiker
2010-11-24, 09:50:43
Ich war noch nicht in Asien.
Wolkenkratzer mögen bei extrem hoher Bevölkerungdichte sinnvoll sein. Das ist sicherlich auch ein wesentlicher Grund warum die Architektur in Ostasien eine ganz andere ist als die in Europa. Man sollte jedoch bedenken, dass so ein Ding sehr viel Energie verschleudert. Nicht übermäßig zukunftsweisend...
So einzigartig waren diese Bausünden sicher nicht. Meines Wissens nach wurde in vielen westlichen Ländern zu der Zeit so gebaut. Es geht auch mehr um die Idee dahinter. Man glaubte, dass das gesellschaftliche Leben kontrolliert und geplant werden könne. Dass die Leute sich alle so verhalten wie die Planer das vorgesehen haben. Viele Leute auf wenig Grundfläche unterbringen und eigentlich alles dort anbieten was man so im Leben braucht. Glückliche kommunenartige Einheiten sollten so entstehen. Hat nicht geklappt.
Die meisten Leute würden doch am liebsten in einem eigenen Haus mit etwas Grün drumherum leben statt in einem riesigen Gebäude mit hunderten anderen Leuten sei es auch noch so komfortabel.

iDiot
2010-11-24, 11:11:27
Kann hier das Video nicht ansehen: Woher nimmt man denn 250K Leute die da auf Dauer wohnen wollen?
Die Südkoreaner sind völlig anders in Bezug auf ihre Einstellung zu Technik / Überwachung.

Fritzchen
2010-11-25, 10:57:26
Man sollte jedoch bedenken, dass so ein Ding sehr viel Energie verschleudert. Nicht übermäßig zukunftsweisend...
Die Energie Effizienz ist doch gerade der Vorteil solcher Stätte.
Jedem sein Holzhäuschen in der Garten Vorstadt und mit der Familien Kutsche eine Stunde zum Arbeitsplatz ist doch auch nicht gerade eine Möglichkeit um Energie zu Sparen.

Es geht auch mehr um die Idee dahinter. Man glaubte, dass das gesellschaftliche Leben kontrolliert und geplant werden könne.
Natürlich lässt sich so etwas ein ganzes Stück weit planen.

Hoch zu Bauen bedeutet doch Grundstücke mehrfach zu vermieten.


Dass die Leute sich alle so verhalten wie die Planer das vorgesehen haben. Viele Leute auf wenig Grundfläche unterbringen und eigentlich alles dort anbieten was man so im Leben braucht. Glückliche kommunenartige Einheiten sollten so entstehen. Hat nicht geklappt.

Wie hat nicht geklappt? gerade der Soziale Wohnungsbau war doch mal recht beliebt. Eine günstige Möglichkeit Wohnraum zu Verfügung zu stellen.

Die meisten Leute würden doch am liebsten in einem eigenen Haus mit etwas Grün drumherum leben statt in einem riesigen Gebäude mit hunderten anderen Leuten sei es auch noch so komfortabel.
Da mag ja auch stimmen. Nur wirst du dir als Normalsterblicher wahrscheinlich nicht einmal das Grundstück dafür leisten können. Weit außerhalb der Stadt und zum Arbeitsplatz zu wohnen ist auch mit Problemen behaftet.

Die Gebäude können Energie Effizient gestaltet werden, was bei dem Häuschen im grünen doch kostenintensiver ist.
Diesen Traum bezahlen wir doch gerade noch. Jedem sein eigenes Häuschen im Grünen und das bei einer 100% Finanzierung.

mAxmUrdErEr
2010-11-25, 17:46:27
Für mich persönlich sind hauptsächlich die Probleme einer derartigen Stadtgestaltung interessant.

Wie werden die Leute die Ausweise missbrauchen? Welches der eingebauten Systeme wird sich als erstes als untauglich erweisen und warum? Wie sieht die Erweiterbarkeit aus, wird die Stadt 20 Jahre nach Fertigstellung schon "out of date" sein? Was passiert, wenn der Strom ausfällt, jemand nen Virus schreibt oder mit dem Überwachungssystem einen Menschen stalkt?

Jedenfalls ein sehr spannendes Projekt.

sei laut
2010-11-25, 19:31:21
Wie hoch wollen dies eigentlich aufschütten, damits den ansteigenden Meeren standhält?
Eine Stadt auf eine aufgeschüttete Insel zu bauen ist heutzutage bescheuert. Da können die Niederländer ja gut mitreden, auch wenns bei denen nicht nur um eine Insel geht.

uweskw
2010-11-30, 13:39:18
Nein, aber mich nähmen die Statistiken dieser Staat wunder.

¿¿¿ Verstehe Dich nicht.
Geht das auch auf deutsch ???

Diese Stadt ist ein Traum für die Machthaber und ein Alptraum für Individualisten. Alles kann zu 100% kontrolliert werden, nach dem Motto:
"Wer nichts zu verbergen hat braucht Kontrolle nicht zu fürchten"
Und , man glaubt es kaum, ein Grossteil der Asiaten ist noch Obrigkeits höriger als wir Deutschen. Ich denke da gibt es keinerlei Probleme 250K Freiwillige zu finden die dort leben wollen.