ATI hat Ärger mit der Börsenaufsicht (und kauft Tools für 90nm-Chips)

[Demirug]

Die Kanadische Börsenaufsicht ermittelt gegen ATI und mehrer Mitarbeiter von ATI wegen Insidergeschäfte:

http://www.osc.gov.on.ca/en/About/News/NewsReleases/2003/nr_20030116_osc-ati.htm

Das ganze liegt zwar schon über 2 Jahre zurück aber gerade jetzt wo sich ATI wieder im Aufschwung befindet kommt das sehr ungelegen.

Hoffen wir mal das die Auswirkungen nicht zu heftig werden.

[nagus]

old news...

das schlimmste was passieren kann ist, dass der CEO gefeuert wird. sicher, es ist nicht unbedigt "good press", aber das hält ja ATI nicht davon ab die R350 und R400 pünktlich zu liefern. außerdem haben sich in letzter zeit die postiven meldugen (abgeschlossene deals etc.. ) positiv auf den aktien-kurs ausgewirkt und atis position gestärkt. leider ist jetzt nach den üblichen panikverkäufen aufgrund dieser "letzten" meldung nicht mehr viel übrig geblieben. (die aktie hat 2 tage hinteireinander über 10% an wert verloren)

ich denke, dass sehr bald wieder gras über die ganze sache wachsen wird. es ist sicher nicht der untergang von ATI ;)


BTW, was hat dieser post eigentlich im "specu-forum" zu suchen ??

[Demirug]

Old ist relative. Die Meldung ist von 16.01.2003. OK 3 Tage sind im Internet viel.

Ausser dem CEO kann es noch die anderen genannten Personen treffen. Wobei ich nicht weiss welche Positionen diese bei ATI einnehmen.

Und viel Geld könnte es ATI ebenfalls kosten.

Der Untergang wird es sicher nicht aber treffen wird es sie schon.

Die alternative zum Speku Forum wäre wohl "Politik und Wirtschaft" gewesen und evtl. würde es dort auch besser passen. Aber viel Wirtschafts Themen sieht man dort ja nicht und mir ging es ja auch eher um die Auswirkungen auf die Weiterentwicklung bei ATI.

[nagus]

ach so...


soweit ich weiß, arbeiten nur noch der CEO bei ATI. die anderen beteiligten personen nicht mehr.

[Labberlippe]

Hmmm
Mal gucken was rauskommt.
nVIDIA hatte auch schon Ärger mit der Börsenaufsicht.

Gruss Labberlippe

[Richthofen]

das stimm weil sie falsch bilanziert haben und ein einzelner Mitarbeiter hat Insider Handel betrieben aber der ist sofort gefeuert worden.
Die Bilanzierungsprobleme waren allerdings reichlich bizarr.
Muss man sich mal vorstellen die machen nen Fehler in der Bilanz, feuern den Chief Financial Officer, die SEC ermittelt, der Aktienkurs fällt und am Ende nach allen Korrekturen in Zusammenarbeit mit der SEC hat man auch noch mehr Gewinn als vorher.

Ist echt lustig wie die Kapitalmärkte da teilweise abgehen.

[nagus]

passt zwar auch nicht ganz hier rein aber einen extra thread starten ist auch übertrieben....

http://biz.yahoo.com/bw/030120/200099_1.html

[Demirug]

Originally posted by nagus
passt zwar auch nicht ganz hier rein aber einen extra thread starten ist auch übertrieben....

http://biz.yahoo.com/bw/030120/200099_1.html

Subject angepasst

[Xmas]

Ab welcher Stufe im Design braucht man auf den Fertigungsprozess abgestimmte Tools? Fürs Logikdesign in Verilog/C ja wohl nicht.

[Demirug]

Originally posted by Xmas
Ab welcher Stufe im Design braucht man auf den Fertigungsprozess abgestimmte Tools? Fürs Logikdesign in Verilog/C ja wohl nicht.

Sobald aus denn einzelnen Logik-Modulen die Masken für die Fab erzeugt werden müssen. Diese Masken werden dann gerne als Tapeout bezeichnet.

Bei der Simulation des Chips die über die reine Logik hinausgeht können auf den Prozess abgestimmte Tools auch recht hilfreich sein.

[AlfredENeumann]

Originally posted by nagus
passt zwar auch nicht ganz hier rein aber einen extra thread starten ist auch übertrieben....

http://biz.yahoo.com/bw/030120/200099_1.html


WOW.

[Hauwech]

90 nm and below?
Hmm klar, Erfahrung damit kann nicht schaden aber es wird noch einige Zeit dauern bis wir den ersten Grafikchip in 90nm sehen da selbst 130nm mehr oder weniger fuer Grafikchips am Anfang steht und noch viel Raum fuer Verbesserungen (Low-K) ist, von entsprechend ausgestatteten Fabs mal ganz abgesehen.
Wuerde mich interessieren was das ATI kostet. Anyone?

Gab/gibt es eigentlich JointVentures zwischen Grakachips- und CPU-Herstellern? Intel/AMD duerften schon fleissig an 90nm basteln und da beide die 130nm schon sehr schoen beherrschen, was ATI/NVidia eigentlich nur recht sein kann, waere es doch fuer beide enorm vorteilhaft von deren Erfahrung zu profitieren. Austausch von IP vielleicht?

[AlfredENeumann]

Naja. Wenn ATI es weiterhin Fortfahren will mit jeder Generation die Leistung zu verdoppeln, dann muß über kurz oder lang ein bessere Fertigungsprozess als 0.13µ her.

[Eusti]

Originally posted by nagus

... das schlimmste was passieren kann ist, dass der CEO gefeuert wird. Sicher, es ist nicht unbedigt "good press"...Ach ja, welch unbedeutende Person. Ob nun der Chef gefeuert wird, oder ein Mitarbeiter am Fliesband. Scheint echt egal zu sein. Ausser einer schlechten Presse hat das keine Auswirkungen auf ATI. Glaubst du das eigendlich wirklich immer was du PRO ATI postest?

Wär schon eine extrem dumme Sache, wenn der Chef der Firma rausfliegt. Und einen Einfluss auf die Firma hat das ganz sicher, wenn der Chef gehen muss. Da es ATI bedeutend besser geht, als vielen anderen Grafikschmieden, kann man wohl annehmen das er seine Arbeit nicht völlig schlecht gemacht hat. In einem Ding gebe ich dir Recht. Der Untergang für ATI ist das nicht. Dafür müssten die schon (ähnlich wie NVidia jetzt) ein Design in den Sand setzen.

Aber für die Aktionäre ist das ein Schock. Wer weiss, was da noch alles kommt. Ein Chef, der die Aktionäre betrügt, ist auch fähig die aktuellen Bilanzen zu fäschen, oder Verluste zu vertuschen. Ich kann die Kursrutsche verstehen, ich würde mein Geld auch nur ungerne einem Betrüger anvertrauen. Die Amis (und die Spekulanten am Neuen Markt) sind da mittlerweile gebrannte Kinder. Da wurden im letzten Jahr Milliarden versenkt.

[Desti]

Den CEO ersetzen wirkt oft Wunder an der Börse, neue Steine mahlen besser (siehe DTAG).

[Hauwech]

Originally posted by AlfredENeumann
Naja. Wenn ATI es weiterhin Fortfahren will mit jeder Generation die Leistung zu verdoppeln, dann muß über kurz oder lang ein bessere Fertigungsprozess als 0.13µ her.

Ja natuerlich, aber im Moment sind sie ja erstmal bei 0.13. Glaube nicht das der R400 (als naechste Generation) schon in 0.09 hergestellt wird wenn er denn schon Ende dieses Jahres kommen soll. Hat mit Sicherheit sehr viel mehr Transis als der jetzige R300 und wie man an NVidia sieht, ist es anscheinend nicht so einfach mit einem Transimonster auf einen noch nicht sehr ausgereiften kleineren Prozess umzusteigen. Ich gebe NV und ATI so 1,5 bis 2 Jahre bis die 0.09 einsetzen. TSMC ist ja nicht gerade Intel oder AMD.
ATI wird wahrscheinlich die Strategie weiterfuehren einfachere Varianten in einem neuen Prozess herzustellen. Weniger Transistoren bedeutet das man mit weniger Risiko lernt und eventuelle Probleme nicht ganz so weh tun die man spaeter mit dicken Chips einfach(er) vermeiden kann.

[x-dragon]

Ich han noch vor kurzem gelesen das das 0.09-Verfahren, defnitiv erst für den R500 zum Einsatz kommt. Die Umstellung dürfte auch wirklich etwas Zeit in Anspruch nehmen.

[Richthofen]

"
Den CEO ersetzen wirkt oft Wunder an der Börse, neue Steine mahlen besser (siehe DTAG).
"

Aber auch nur an dem Tag der Ernennung.
Vorher hat die Aktie erstmal 90% verloren und dann steigt sie von dem niedrigen Niveau mal 20%.
Nicht wirklich berauschend.

Wenn der CEO drann ist, dann wär das ziemlich bitter für ATI.
Die Zeiten sind schlecht, die Anleger und Investoren zu oft getäuscht worden. Das wäre fatal für den Unternehmenswert. Denn wenn einer bescheisst, dann ist es auch möglich wie Eusti schon sagte, dass Bilanzen gefälscht wurden.
Die Angst würde in jedem Fall vorhanden sein und die Gerüchteküche würde brodeln und das für ne ganze Weile.
Hinzukommt, das keiner dem Management mehr traut, weil keiner ernsthaft glaubt das ein Mann alleine das alles macht. Will sagen sämtliche Vorstände bei der Firma hätten ein ernstes Glaubwürdigkeitsproblem allen voran der Chief Financial Officer.

Für die Aktie hätte das fatale Folgen für ne ganze Weile.
Zum einen sinkt der Unternehmenswert enorm -> Übernahmegefahr.
Dann falls man mal Geld braucht, muss man auf Grund gesunkener Aktienpreise mehr Anteile rausgeben um eine gewisse Summe reinzuholen. Sowas ist dann sehr schwierig. Investoren sind auch nicht mehr bereit Kredite gross zu geben, weil das Vertrauen gestört ist.
Und als nächstes kommen die Ratingagenturen, die das Rating runtersetzen.
Und das kostet die Firmen jede Minute bares Geld.

Wer glaubt man geht mal eben an die Börse, kassiert ab und danach ist alles egal der irrt sich. Die Unternehmen die so rangegangen sind in der Vergangenheit sind alle längst pleite.
Unternehmen gehen an die Kapitalmärkte um auch in Zukunft sich Geld zu beschaffen. Denn das was Unternehmen so an Summen an den Kapitalmärkten reinholen, würde die nie und nimmer von Banken als Kredit bekommen.
Und das ein Unternehmen gerade in der HIgh Tech Branche ohne das Geld auskommt, kann man ausschliessen. Intel vielleicht und Microsoft aber das wars auch schon. Alle anderen benötigen für die ganzen Fortschritte im Technikbereich Geld in Massen. Gerade im Bereich Fertigung ist da einiges nötig.