Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Low-Power-Server mit 256 Intel Atoms? Ist das sinnvoll?
mAxmUrdErEr
2011-03-04, 12:00:18
http://www.seamicro.com/?q=node/110
Also auf mich wirkt das sehr kurios. Wäre es nicht effektiver die ULV-Prozessoren von Intel zu benutzen? Von der Performance pro MHZ verliert der Atom ja ganz gewaltig verglichen mit den regulären Prozessoren, doch wie sieht es mit Performance pro Watt aus?
Hier auch ein etwas älterer Artikel zu dem Thema:
http://www.tecchannel.de/server/prozessoren/1771373/energie_test_performance_pro_watt_bei_quad_core_cpus/index8.html
Spasstiger
2011-03-04, 12:03:34
Eigentlich sollte ein aktueller Sandy-Bridge-Quadcore energieeffzienter sein als ein Atom. Aber vielleicht gibt es Anwendungen, wo ein Atom performancetechnisch ganz gut wegkommt und dann entsprechend auch sehr energieeffizient ist.
Birdman
2011-03-04, 12:44:27
Imho ist der Atom (DualCore +HT) bei starkem multithreading sehr gut dabei, ich glaub nicht dass die SandyBridge da hinkommt.
Cinebench10 32bit zum Beispiel wäre 18000 Punkte für 2600K und 1600 Punkte für D525. Da ist der Sandy Bridge eindeutig viel besser in Performance/Watt.
Spasstiger
2011-03-04, 13:36:36
Sandy Bridge gibts mit 2,3 GHz und 45 Watt TDP, wobei Turbo Boost 2.0 alle vier Kerne gleichzeitig auf bis zu 3,1 GHz übertaktet (alles im Rahmen der TDP) und im Single-Core-Betrieb sogar auf bis zu 3,4 GHz: http://ark.intel.com/Product.aspx?id=52227&processor=i7-2820QM&spec-codes=SR00U,SR012.
Im Cinebench R10 64 Bit @ Multi-CPU bringt es dieser Prozessor auf 20400 Punkte (Quelle (http://www.anandtech.com/show/4084/intels-sandy-bridge-upheaval-in-the-mobile-landscape/3)).
Ein Atom N300 (2 Kerne, 4 Threads) erreicht unter gleichen Bedingungen (Multi-CPU, 64 Bit) nur knapp 1900 Punkte (Quelle (http://www.siliconmadness.com/2009/07/intel-atom-x86-64-performance-gains.html)).
Der Atom N570 mit 8,5 Watt TDP ist nur geringfügig schneller, da er nur 60 MHz höher taktet und die Architektur im Wesentlichen dieselbe ist wie beim N300.
Grob gesagt ist ein mobiler Sandy Bridge mit 45 Watt TDP über 10-mal so schnell wie ein Atom mit 8,5 Watt TDP. Ergo gewinnt Sandy Bridge das Energieeffizienzduell in Cinebench R10.
Zumal der Atom gar nicht für den Clusterbetrieb ausgelegt ist und 256 Stück davon im Verbund vermutlich recht bescheiden skalieren. Eine ordentliche Xeon-Plattform mit QPI-Verbindungen zwischen den Sockeln dürfte da deutlich besser sein. Nimmt man 8-Core-Xeons, reichen wahrscheinlich schon zwei bis drei Viersockel-Boards, um die Performance des Atom-Clusters zu erreichen. Billiger dürfte die Xeon-Lösung allemal sein, für die 150.000$ des Atom-Clusters gibts schon ganz andere Kaliber.
Undertaker
2011-03-04, 13:42:08
Der D525 ist nicht gerade das beste Beispiel. Der angekündigte Server setzt auf den N570, der 8,5W inkl. GPU beinhaltet. Auf zwei Kerne + IMC dürften ca. 4-5W entfallen, siehe die TDPs der Atom "Z" Reihe. Schon ist die Effizienz locker im Bereich eines 2600K bzw. sogar darüber. ;)
Allerdings: Auch von Sandy Bridge gibt es effizientere Exemplare. Ein i7 2820QM hat nur 45W und schlägt die schnellsten Nehalems, mit noch geringeren Taktraten wäre die Effizienz noch besser. Atom profitiert hier in erster Linie von seinen gerade einmal ~1,6GHz.
Edit: Da war Spasstiger schneller.
Edit2: Ein Vorteil der Atom-Lösung könnte die Speicherperformance sein. Gemessen an seiner Rechenleistung ist der Atom ein echtes Bandbreitenmonster.
Shink
2011-03-04, 13:54:11
Ja, schön. Ich denke das lässt sich für andere Anwendungszwecke (z.B. DB-Server, Applikationsserver) aber nicht verallgemeinern.
Das Ding hat ja immerhin 1 Petabyte Ram. Ich nehme mal an wenn man das mit einem Sandy Bridge-System adressieren will wird das auch nicht gerade billiger?
Spasstiger
2011-03-04, 13:59:07
Stimmt, die RAM-Menge ist natürlich stolz, das hatte ich nicht so im Blick.
/EDIT: Müsste aber 1 Terabyte sein (im Englischen ist ein Punkt kein Tausenderpunkt, sondern ein Komma) und nicht 1 Petabyte. Sonst hätte man pro Atom 4 Terabyte RAM.
Auf ein 8-Sockel-Nehalem-EX-Board kann man gemäß Spezifikation bis zu 2 Terabyte RAM stecken (16 Module zu je 16 GB pro Sockel). Bei einer etwas üblicheren Konfiguration mit 4 Sockeln und vier 8-GB-Modulen pro Sockel wären es 128 GB pro Board.
anddill
2011-03-04, 14:39:36
Sowas nutzt man sicher nicht als Number Cruncher, sondern da, wo haupsächlich ein besseres NAS und Datenbankabfragen gefordert sind. Also für Foren, Webhosting und solche Sachen.
ENKORE
2011-03-04, 14:56:08
Ähm:
1.024 Terabytes of DDR3 DRAM,
Sicher dass das nicht eher 1024 Gigabyte DDR3 RAM sind? 2 TB RAM/Core kommt mir irgendwie etwas... gigantonomisch rüber? Irgendwie habe ich auch leichte Zweifel, dass soviel RAM sonderlich energieeffizient ist...
/edit: Es MÜSSEN Gigabyte sein:
four gigabytes of addressable memory per socket,
mAxmUrdErEr
2011-03-04, 14:57:52
Sowas nutzt man sicher nicht als Number Cruncher, sondern da, wo haupsächlich ein besseres NAS und Datenbankabfragen gefordert sind. Also für Foren, Webhosting und solche Sachen.
256 Prozessoren für NAS und Datenbankabfragen? Ernsthaft?
Shink
2011-03-04, 15:04:28
Ähm:
Sicher dass das nicht eher 1024 Gigabyte DDR3 RAM sind? 2 TB RAM/Core kommt mir irgendwie etwas... gigantonomisch rüber?
Ja, wird wohl 1TiB sein und 4GiB pro Prozessor.
So oder so ist natürlich wesentlich mehr Speicherbandbreite vorhanden als bei der Verwendung von z.B. 64 sandigen Brücken.
Irgendwie habe ich auch leichte Zweifel, dass soviel RAM sonderlich energieeffizient ist...
Naja, es ist ein Cluster. Wenn der soviel Speicher braucht dann kann man eh nichts machen.
256 Prozessoren für NAS und Datenbankabfragen? Ernsthaft?
Warum nicht für Datenbankabfragen? Bezweifelst du die Skalierbarkeit von Datenbanken bzw. der Problemgröße?
lumines
2011-03-04, 15:36:10
256 Prozessoren für NAS und Datenbankabfragen? Ernsthaft?
Je nach dem, was man hosten will wie z. B. ein ganzes Netzwerk von Websites, ist das doch vollkommen in Ordnung.
Cinebench ist ein denkbar schlechter Benchmark dafür. Für Server wird reine Integer-Leistung benötigt und viele Threads.
MegaManX4
2011-03-05, 11:38:27
Für unser Rechenzentrum wäre das schonmal nichts. Mit den neuen 4x12Core Maschinen von AMD und den neuen Serverplattformen von Intel z.B. erreichen wir auch eine extrem hohe Effizienz für alles was virtualisiert laufen kann. Domänencontroller, alle Printserver usw.
Allein die ganzen "Spezialserver" für irgendwelche kruden Alt-Softwarelasten...da haben wir im letzten Jahr 26(!) Server abschalten können nachdem wir die virtualisiert hatten, die laufen jetzt alle auf einem Quad-Magny Course System. Witzigerweise schneller als vorher :). Virtualisierung ist ein Segen für die IT.
Dieses SeaMicro Teil hier, kann ich mir maximal als distributed Desktop System vorstellen. Aber selbst dann würde ich das lieber auf "dicken" Servern virtuell laufen lassen. Man muss auch bedenken, das hier 256 Module am werken sind. Die Ausfallrate dürfte dementsprechend sein.
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